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Es wird mal wieder Zeit: Kino-Eintrag :D (Kino, Reviews, Sneak Preview)
Aller Widrigkeiten des Arbeitsleben zum Trotz, hab ich's doch tatsächlich geschafft hin und wieder mal ins Kino zu gehen. Da mir die Zeit anschließend zum bloggen gefehlt hat, haben sich nun doch schon wieder fünf Filme angesammelt.

Wer sich über die Auswahl wundert. In meiner Verzweiflung mal ins Kino zu kommen, hab ich teilweise einfach genommen was gerade lief, wenn ich Zeit hatte ^^'

Fangen wir an mit Love and other Drugs, eine Romanze, oder eine romantische Komödie oder ein Drama. So sicher bin ich mir da nicht. Jedenfalls ein Film mit einem nackten Jake Gyllenhaal und einer noch viel nackteren Anne Hathaway.

Das ganze spielt Ende der Neunzigerjahre. Jamie (Gyllenhaal) ist ein unverbesserlicher Frauenheld, der - mal wieder- seinen Job verliert, weil er die Finger nicht von der Frau vom Boss lassen kann. Um sein Labertalent endlich zu Geld zu machen, lässt er sich zum Pharma-Vertreter umschulen, der zuerst Zoloft, später dann Viagra, an Arztpraxen verticken soll. Dabei lernt er eines Tages Maggie (Hathaway), eine junge Parkinson-Patientin kennen. Die ist genauso bindungsunfähig wie er selbst und gerade deshalb können sie nicht die Finger voneinander lassen.

Der Film weiß irgendwie nicht so recht was er sein will. Fängt als Pharmaindustriekritik an (ala Thank you for Smoking), wird dann Beziehungskomödie, dann Drama, dann Charakterstudie im Angesicht einer Krankheit. Er ist nicht langweilig, nur ziellos und irgendwie ziemlich lang deshalb. ABer ich mag die Hauptdarsteller. Und ich glaube Anne Hathaway gibt eine gute Catwoman im nächsten Batmanfilm ab.

Weiter geht's mit einem absoluten Volltreffer in der Sneak: The King's Speech, der immerhin mit 12 Oskarnominierungen für sich wirbt.

London, 1930er-Jahre. Albert, zweiter Sohn von König George V. wird seit seiner Kindheit von Stottern geplagt, was dank der neuen Radiorundfunktechnologie um so schlimmer ist, da es nun als Royal nicht mehr damit getan ist schick auszusehen. Nach vielen Fehlschlägen lässt er sich widerwillig vom Australierer Lionel (Geoffry Rush, Barbossa in Fluch der Karibik) Sprechunterricht geben, um bei öffentlich Auftritten nicht mehr ganz so zu versagen. Dann stirbt jedoch sein Vater und sein Bruder dank als König bald darauf aus Liebe zu einer zweifach geschiedenen Frau wieder ab. Und nun sitzt "Bertie" als George Vi. auf dem Thron und soll das ganze Empire mit einer Rede auf den drohenden zweiten Weltkrieg vorbereiten.

Ein sehr guter Film, von dem ich wieder mal nicht genau sagen kann, warum er so gut ist. Die Schauspieler sind meisterlich (Einen schüchternen Stotterer und gleichzeitig auf Ordnung und Etikette versessenen Thronfolger so dermaßen überzeugend zu spielen, ist schon eine Oscar-Nominierung wert), aber das allein ist es nicht. Irgendwie passt an dem Film alles um die Story, die der durchschnittliche Popcorn-Kinogänger sicherlich mit einem "Ey, Alter, was interessiert mich das?" abtun würde, so mitfühlend und mitreißend zuerzählen, dass die zwei Stunden im Nu vorbei sind.

Wer Filme nicht nur wegen Action, Blut oder Effekten schaut, macht damit keinen Fehler.

Ein Film, der nun doch schon ein paar Wochen recht unbemerkt lief ist Immer Drama um Tamara. Angesehen aus purer Neugier (= Verzweiflung) und weil ich keinerlei Ahnung hatte, worums dabei ging. Stellte sich als Comicverfilmung heraus, wenn auch nicht von der Art, wie man's vielleicht erwarten würde.

Im großen ganzen geht's um ein verschlafenes Nest in England, in dem nichts geboten ist. Allerdings wohnt hier Beth mit ihrem Mann Nicholas, einem äußerst erfolgreichen Schriftsteller (und Vorzeige-Arschloch). Zusammen haben sie ein "Writer's Retreat" aufgebaut, dass es Schriftstellern möglich macht sich an aller Ruhe auf ihre Arbeit zu konzentrieren. Mit der Ruhe ist es vorbei als Tamara Drewe, einst das häßliche Entlein im Dorf, samt neuer Nase zurück aus der großen Stadt kommt um ihr geerbtes Haus verkaufsgerecht zu renovieren und anfängt der gesamten Männerwelt, inklusive ihrem Jugendfreund und dem Drummer einer Rockband, den Kopf zu verdrehen. Letzteres passt zwei Teenie-Mädchen und Fans des Rockstars überhaupt nicht.

Klingt kompliziert? Ist es auch irgendwie und gleichzeitig herrlich britisch. Die Titelheldin fand ich erstaunlich uninteressant, teils könnte man sie als die Antagonistin bezeichnen. Beth und einen Schriftsteller mit Schreibblockade würd ich jedenfalls genauso weit im Zentrum der Handlung ansiedeln. Nett, aber nichts, was man gesehen haben muss.

Letzte Woche stand dann mal wieder ein "Pflichtfilm" an, Tron: Legacy. "Pflichtfilm", nicht weil ich ihn unbedingt sehen wollte, sondern eher wegen dem Vermächtnis seines Vorgängers (See, what I did there? ;P). Der erste Tron-Film, von 1982, war ein Meilenstein der Filmgeschichte (erster übermässiger Einsatz von digitalen Effekten), außerdem brachte er dem Mainstream-Publikum das Konzept von virtuellen Welten näher. An den Kinokassen war er ein Flop, aber er gilt dennoch als kultig.

Kevin Flynn, Held des ersten Films, verschwindet 1989 spurlos und erst über 20 Jahre später findet sein draufgängerischer Sohn Zugang zu der von seinem Vater geschaffenen, virtuellen Welt. Dort herrscht Clu, ein digitales Alter Ego seines Vaters, als grausamer Diktator über ein Volk von anthropomorphen Programmen. Wie jeder gute Held eines Disney-Films ist es natürlich an Flynn Jr. die digitale (und reale) Welt zu retten.

Der Film ist hübsch anzusehen, die 3D-technik wird hübsch eingesetzt um zwischen realer und virtueller Welt zu unterscheiden, Action und Effekte entsprechen den heutigen Top-Standards, auf Wackelkamera wurde verichtet und der Soundtrack von Daft Punk war auch ganz stimmig. Trotzdem hat mich der Film nicht weiter begeistert. Vielleicht wegen dem Mangel an Überraschungen. Kein Plottwist der nicht schon vorauszuahnen war. Aber irgendwie hat's der Film geschafft Olivia Wilde zehn Jahre jünger wirken zu lassen als bei Doctor House.

Wer's bunt und schnell mag ist sicher gut aufgehoben in dem Film.

Und zum Abschluß präsentiere ich noch Kokowääh. Ein Film von und mit und über Til Schweiger - und seiner Tochter.

Henry (Schweiger) ist ein begabter, aber erfolgloser Drehbuchautor. Der Erfolg klopft an seine Tür, als er zusammen mit seiner Exfreundin (Jasmin Gerat, hätt ich nicht wieder erkannt) deren Bestseller (basieren auf seiner Idee) in ein Drehbuch verwandeln soll. Dann steht jedoch plötzlich die achtjährige Magdalena vor seiner Tür und drückt ihm einen Brief in die Hand, in dem steht, dass sie seine leibliche Tochter ist, er endlich Verantwortung übernehmen und sich die nächsten vier Wochen um sie kümmern soll. Zu dem ganzen Mix gesellt sich noch Tristian, der erst kürzlich erfahren hat, dass das Kind, dass er de letzten acht Jahre für seine Tochter gehalten hat, ein Kuckkuckskind ist.

Man kann von Til Schweiger halten was man will, aber er ist einer der wenigen wirklich großen Schauspieler in Deutschland. Seine Filme sind meistens Hit or Miss, aber heben sich irgendwie vom Rest des deutschen Kinos. Woran das liegt weiß ich nicht, manche behaupten, weil er eine Spur mehr Hollywood erlaubt als andere. Ich weiß nur, dass ich den Film lustig fand. Emma Schweiger ist eine bezückende Showstealerin, das Gekeife zwische Henry und seiner Ex war unterhaltsam, weil so viel Wahres im Bezug auf Beziehungen zwischen Männern und Frauen drin steckte, und die Geschichte als ganzes war sympathisch.

Jungs, wenn euch ein Mädchen bittet, den Film mit ihr anzusehen, werdet ihr nicht daran zu Grunde gehen ;)

Puh, der Eintrag hat sich echt gezogen ^^'

Das reicht erstmal. Schönen Abend noch!
NTL
08.02.2011 13:10 Verlinken
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Datum: 08.02.2011 19:11
Hm~ Kokowääh reizt mich sehr, nach diesem Eintrag sogar noch mehr. Aber dieses Wochenende gucke ich erstmal The Dilemma. :D
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Datum: 08.02.2011 20:07
Geoffrey Rush spielt in Fluch der Karibik Barbossa. ;-)

The King's Speech läuft bei uns noch gar nicht, aber nach den Prüfungen wollt ich auch rein... Fühle mich jetzt darin bestärkt. ^^
Ceci n'est pas une signature.
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Datum: 08.02.2011 20:37
Ich hab Tron gesehen, sowohl alt als auch neu, aber der neue war echt schlimm. Es tut mir, als Fan des alten Filmes, weh diesen Film zu schauen.
The world is dark. So, come to my side, 'cause I have cookies.
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Datum: 08.02.2011 20:44
Seeanemone
> Geoffrey Rush spielt in Fluch der Karibik Barbossa. ;-)

Hoppla, natürlich. Du hast recht ^^'
Wird geändert.

> The King's Speech läuft bei uns noch gar nicht, aber nach den Prüfungen wollt ich auch rein... Fühle mich jetzt darin bestärkt. ^^

Wie gesagt, Sneak Preview. Regulär läuft der hier auch noch nicht.
If you try and don't succeed - cheat! Repeat until caught, then lie.
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Datum: 08.02.2011 21:26
>Wie gesagt, Sneak Preview. Regulär läuft der hier auch noch nicht.

Oh, peinlich, das ist mir auf dem Leseweg nach unten wohl irgendwie entfallen. ^^" (Abgesehen davon, dass es trotz vergleichsweise kleinem Kino hier nicht wirklich Sinn ergibt, einem Kinostart hinterherzuhinken. Keine Ahnung, was ich in dem Moment gedacht habe. -.-")
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