Zu Gast im Land des Lächelns
Kapitel 8 – Zu Gast im Land des Lächelns
Mir gehören die Charaktere immer noch nicht (Scheiße aber auch...)
Dafür wird in diesem Kapitel ein neuer Charakter eingeführt, mal schauen was ich tun kann, damit dieser Charakter bald mir gehört, mauahahaha. Nein, Scherz beiseite:
Viel Spaß mit dem 8. Teil von „Meetings mit Folgen“.
„Ich finde Dia-Vorträge so langweilig...“ maulte Toshiya. „Außerdem mag ich die Chinesen nicht wirklich... Können wir nicht einfach gehen?“
Kame verdrehte genervt die Augen. „Dann schlaf doch einfach eine Runde, so geht die Zeit schneller um und ich kann mich besser konzentrieren.“
„Wie öde. Warst du vorher auch schon so langweilig?“
„Bitte? Ach, vergiss es. Ich ignoriere dich jetzt einfach und schaue mir den Vortrag weiter an.“
An sich ging es um einen Vortrag über das traditionelle chinesische Theater und die Verbindungen zum japanischen Kabuki. Recht öde, aber es stand halt auf dem Lehrplan. Weder Kame noch Toshiya konnten schließlich wissen, ob das nicht für eine spätere Prüfung noch wichtig sein konnte.
„Denk einfach dran, dass Kaoru jetzt auch auf dem Weg nach China ist. Wenn er zurück ist, dann kann er uns vielleicht noch ein bisschen was erzählen, persönliche Erlebnisse und dergleichen.“ sagte Kame nach einer Weile, nachdem Toshiya ihn die ganze Zeit mit seinem Bleistift in die Seite gepiekt hatte.
„Mal schauen. Aber versprich dir nicht zu viel davon, immerhin müssen die da ja wohl arbeiten, wenn ich Yamapi richtig verstanden habe.“
„Ts, der ist doch nicht mal mitgeflogen, weil er so ein Schisser ist, dass er sich nicht in so ein dämliches Flugzeug traut.“
Nach dem etwa zweistündigen Flug landete das Flugzeug in Beijing und die Truppe der Andou-Corp. machte sich auf den Weg ins Hotel, erst mal die Koffer wegbringen, sich frisch machen, etc.
„Und jetzt?“ fragte Kai Yutaka, einer der Innenarchitekten, als alle versammelt in der Hotel-Lobby standen und auf Die warteten.
Ein Großteil der erwartungsvollen Blicke lag natürlich auf Kaoru, immerhin teilten die beiden sich ein Zimmer. Dieser zog nur die Schultern hoch und suchte in seiner Jackentasche nach seinen Zigaretten.
„Na ja, irgendwer muss doch wissen, was der Chef jetzt vorhat.“
„Vielleicht was Essen gehen oder so. Großartig was machen möchte ich jetzt nicht mehr. Fliegen ist immer so anstrengend.“ sagte Tomoe und klimperte in Kaoru’s Richtung mit den Wimpern.
Kaoru lächelte gequält und sah sich nach einem Aschenbecher um. -Ich bringe Die um, wenn er nicht gleich hier auftaucht...- Etwa fünf Meter entfernt konnte er einen Ascher entdecken und verschwand sofort in die Richtung. Leider folgte ihm Tomoe sofort.
„Und du weißt wirklich nicht, was er vorhat?“ fragte sie und legte den Kopf leicht schief.
„Keine Ahnung. Ich hab nur eben meine Tasche hoch gebracht und mehr nicht. Es ist ja jetzt nicht so, dass wir groß miteinander befreundet wären, oder so.“
„Ah ja. Verstehe.“ nickte sie mit wissendem Gesichtsausdruck.
-Die, hilf mir...!- dachte Kaoru. „Außerdem erzählen Männer nie, was sie so vorhaben.“
„Ist das so?“ wollte Tomoe wissen.
„Ja. Wir haben gerne unsere Geheimnisse. Sei es nun ein Geheimnis vor einem Kollegen, Freunden oder sonst was. Das ist nicht wie bei euch Frauen, Sakai-san.“
„Kannst auch Tomoe zu mir sagen.“
„Oh, nein. Ich behalte gerne eine gewissen Distanz zwischen Kollegen und Kollegen...“ stammelte Kaoru betreten und betete innerlich, dass Die sich endlich beeilen würde.
„Verstehe.“ nickte Tomoe. „Darfst mich trotzdem beim Vornamen nennen.“
Endlich gingen die Fahrstuhltüren erneut auf und Die kam mit seinem Handy am Ohr in die Lobby.
„Hai... Ja, wird gemacht, sobald ich wieder da bin, einverstanden? Gut, dann bis nächste Woche. Mata na.“ sagte Die und legte auf, gesellte sich dann zu seinen Mitarbeitern. „Also, ich vermute mal, von euch hat niemand etwas bestimmtes vor. Oder?“
Alle schüttelten die Köpfe obwohl Kaoru in diesem Moment nur dachte, dass er mit Sicherheit was spannenderes wüsste, als in der Lobby herumzustehen.
„Deshalb hab ich mir gedacht, dass wir erst einmal etwas essen gehen könnten und danach ein bisschen das Pekinger Nachtleben erkunden. Einverstanden?“
Wieder nickten alle.
„Gut, das war einfach.“ lächelte Die. „Dann lasst uns mal gehen.“
Es wurde also schick auf Kosten der Firma gegessen, Tomoe klebte noch immer an Kaoru dran. Nach dem Essen erkundete man wie geplant das Nachtleben.
„Langsam macht sie mir echt angst...“ sagte Kaoru als er und Die sich „zufällig“ auf der Toilette begegneten.
„Tja, du kannst dich halt nicht dagegen wehren, dass du so schnuckelig bist.“ griente Die und wusch sich die Hände. „Denk dran, später sind wir im Hotel, alleine in unserem Zimmer und du kannst alles wieder vergessen. Okay?“
„Hoffentlich passiert das bald. Noch länger halte ich das nicht aus, wenn sie so an mir dran klebt. Ich meine, sie ist nicht hässlich oder so, aber eben absolut nicht mein Typ.“
„Ich weiß.“
„Aber das wirst du mir noch büßen.“
„Bitte?“
„Na, die Tatsache, dass du nichts dagegen tust, dass sie sich so penetrant an mich ranmacht. Die Art und Weise, wie sie das macht, ist nicht wirklich japanisch, wenn du mich fragst. Sie sollte zurückhaltender sein.“
„Dreh doch einfach den Spieß um.“ fuhr Die mit einem sehr fiesen grinsen fort.
„Und wie das?“
„Na, mach einfach das gleiche wie sie, vielleicht nur noch eine Spur heftiger. Dann wird sie bald merken, dass es nichts bringt.“
„Ja, oder sie zeigt mich wegen sexueller Belästigung an.“
„Glaub ich nicht.“ schüttelte Die den Kopf, zog Kaoru dann schnell näher an sich ran. „Wie gesagt, nachher sind wir alleine und dann vergisst du das schon...“ Als er zu Ende gesprochen hatte küsste er Kaoru und drückte ihn kurz. „Also, lass uns wieder zu den anderen gehen.“
Wieder zurück am Tisch lief Tomoe knallrot an, vermutete sie doch, Kaoru hätte mit Die über sie gesprochen, nur weil sie genießt hatte (Anm. d. A.: Für die die’s nicht wissen: In Japan sagt man, jemand spreche über einen, wenn man niesen muss).
Nach dem ausgiebigen Essen ging’s in eine Bar. Nach und nach verließen die Kollegen die Bar und schließlich blieben Die, Kaoru und Tomoe alleine dort zurück.
„Himmel, ist das spät. Ich glaub ich fahr auch ins Hotel.“ sagte Kaoru nach einem schnellen Blick auf seine Armbanduhr. „Kommt ihr mit, oder bleibt ihr noch hier?“
„Also, ich würd schon mitkommen.“ sagte Tomoe und rutschte noch ein Stück näher an Kaoru ran, legte dann unauffällig ihre Hand auf seinen Oberschenkel.
Die fing sofort an zu grinsen als er Kaoru’s erschrockenen Gesichtsausdruck sah. „Dann lasst uns mal abhauen.“ sagte er und stand auf.
Im Taxi setzte Die sich nach vorne zum Fahrer, sodass Kaoru mit Tomoe auf der Rückbank auf sich gestellt war.
-Dafür wird er leiden...- dachte Kaoru und knirschte mit den Zähnen, sah dann kurz zur Seite und bemerkte wie Tomoe ihn verträumt anlächelte. –Oh Gott, ich will aus diesem Taxi raus...-
„Niikura-san, bist du eigentlich schon fertig mit den Entwürfen?“ wollte Die wissen um ihn irgendwie zu retten.
„Warum lassen wir die Arbeit jetzt nicht in Tokyo, Andou-san?“ fragte Tomoe im Gegenzug.
„Weil die Deadline nicht mehr wirklich weit weg ist, deswegen frage ich. Außerdem sind wir nicht zum Faulenzen hergekommen.“ sagte Die mit bestimmten Ton, Tomoe sollte immerhin nicht vergessen, wer hier Chef und wer Angestellte war. Ihm tat es leid, dass er zu diesen Mitteln greifen musste, aber er musste sich immerhin irgendwie Respekt verschaffen und zusehen, dass er von seinen Mitarbeitern weiterhin respektiert wurde. Das war eine Lektion die er von seinem Vater schon früh gelernt hatte.
„Ich bin so gut wie fertig. Ich denke, ich brauche noch zwei Tage, wenn wir wieder in Tokyo sind, dann ist alles dran, was laut Kunden dran sein muss.“ sagte Kaoru und rückte weiter zur Tür, damit also weiter weg von Tomoe.
„Gut. Ansonsten läuft alles nach Plan?“ fragte Die weiter, wollte immer noch verhindern, dass Tomoe sich zu sehr an Kaoru ranmachte.
„Alles läuft bestens. Ich hab alle Pläne aus dem Archiv, die ich benötige. Kyo-kun leistet dort wirklich gute Arbeit, ist immer emsig dabei alles zu ordnen.“
Wenig später hielt das Taxi vor dem Hotel. Während Die bezahlte warteten Kaoru und Tomoe vor dem Eingang. Und wieder kam Tomoe Kaoru näher als er es lieb hatte.
„Willst du vielleicht... vielleicht noch kurz auf mein Zimmer kommen? Wir könnten noch eine Kleinigkeit trinken und uns unterhalten...“ sagte sie und klimperte mit den Wimpern.
„Oh... Danke für das Angebot, aber ich bin wirklich müde. Fliegen ist ja doch recht anstrengend... und... das Essen... liegt mir schwer im Magen.“ stammelte Kaoru betreten und sah sich hilfesuchend nach Die um.
„So, ich bin dann soweit.“ sagte der rothaarige einen Moment später und ging ins Hotel, dicht gefolgt von Kaoru und Tomoe.
Die Zimmertür der beiden war kaum geschlossen als Die schon in schallendes Gelächter ausbrach.
„Warum lachst du jetzt?“ fragte Kaoru verletzt blickend.
„Das war einfach herrlich mitanzusehen!“ geierte Die weiter und hielt sich den Bauch. „Hast du Frauen auf die du nicht scharf warst schon immer so jämmerlich abgewehrt?“
„Oh, entschuldige bitte, dass ich darin nicht so geübt bin wie du vielleicht.“
„Das ist es nicht. Gomen, es war einfach nur zu lustig.“ Sein Lachen verebbte, aber er gluckste immer noch als er ins Bad ging.
Kaoru schüttelte fassungslos den Kopf und zog seinen Schlips aus. Er konnte eh nicht verstehen, warum er als einziger den ganzen Abend mit dem Schlips rumgelaufen war. Alle anderen hatten schließlich auch legere Kleidung angezogen oder zumindest die Krawatte im Hotel gelassen. Dann ging er seufzend zum Fenster und blickte hinaus auf die hellbeleuchtete Straße. Dass Die wieder aus dem Bad kam bemerkte er gar nicht, erst dann, als dieser ihn hinterrücks umarmte und vom Fenster wegzog.
„So, wir machen jetzt das Licht aus und legen uns ins Bettchen. Okay?“ fragte Die mit einem dicken Grinsen im Gesicht.
„Bist du verrückt geworden?“
„Doshite ka?“
„Na... Ich hatte echt an andere Sachen gedacht, als einfach nur schlafen zu gehen...“
„War ich denn schon fertig? Nein. Also, hör zu.“ Die grinste immer noch als er Kaoru herumwirbelte um ihm einen Kuss auf den Mund zu drücken. „Wir machen das Licht aus, legen uns ins Bettchen und gucken mal, wie viel wir im Dunkeln noch sehen können.“
„Ich hab dir gesagt, dass du leiden musst, oder?“
„Ja, hast du.“
„Und du kannst dir sicherlich denken, wie das aussehen wird...“
Die nickte und schob Kaoru weiter zum Bett hin. „Aber wie schon gesagt... Ich kann sie verstehen. Wenn ich dich nicht schon so anmachen dürfte, dann würde ich es sicherlich auch so machen, wie sie.“ griente Die und setzte sich auf die Bettkante. „So, Niikura-san...“
“Sag das nicht immer, da komm ich mir blöd vor.”
„Ich weiß.“
Ohne etwas zu erwidern drückte Kaoru Die im nächsten Moment in die Laken und fiel sprichwörtlich über ihn her, rächte sich so gut es ging für den Abend neben Tomoe.
„Kyo-kun? Kommst du mal kurz her?“
Kyo blickte überrascht auf und sah Die’s Mutter, Aiko Andou, in der Tür vom Archiv stehen. Als er dann vor ihr stand wartete er gespannt auf das was wohl kommen würde.
„Mein Sohn hat mir erzählt, dass du ja bald als festes Mitglied unseres Teams hier arbeiten wirst. Also hab ich mich nach jemandem umgeschaut, der deine bisherigen Tätigkeiten übernimmt. Du wirst dich dann ja anderen Dingen widmen als dem Aufräumen des Archivs, nicht wahr?“ lächelte sie. Jetzt wusste Kyo auch, von wem seiner Eltern Die die schönen Zähne hatte. „Bis dahin muss der neue Praktikant aber eingearbeitet werden, und diese Aufgabe wirst du übernehmen. Darf ich vorstellen? Das hier ist Joyama Aoi.“
Joyama Aoi hatte hinter Die’s Mutter gestanden, Kyo hatte ihn erst gar nicht gesehen. Aber jetzt kam er ins Archiv und verbeugte sich. „Hajimemashite. Dozo yoroshiku onegai shimasu.“ sagte er und richtete sich wieder auf.
„Eh, hai... Hajimemashite.“ entgegnete Kyo verwirrt und verbeugte sich ebenfalls.
„So, ich mach mich dann wieder auf den Weg in die Buchhaltung. Ihr kommt ja sicher auch alleine klar.“ sagte Aiko Andou und machte auf dem Absatz kehrt.
„Gut, dann komm mal rein. Es ist doch okay, wenn ich dich duze, oder?“ fragte Kyo und begutachtete den schwarzhaarigen Aoi einmal gründlich.
Aoi nickte kurz, mehr nicht.
„Studierst du noch?“
Wieder nur ein Nicken.
„Und in welchem Semester?“
„Ich hab grad erst angefangen...“ sagte Aoi schließlich kleinlaut und schaute zum Fußboden.
„Alles okay bei dir?“
Und wieder ein Nicken.
„Daijoubu. Ich zeig dir erst mal alles. Der Rest kommt dann nach und nach. Es gibt so Sachen, die sind einfach situationsbezogen, so was kann ich dir schlecht jetzt sofort zeigen.“
Etwa eine Stunde später hatte Aoi alles grundsätzliche gesehen und Kyo ging mit ihm in die Büroeigene Bibliothek. Es versteht sich ja von selbst, dass Kyo während seines Praktikums nicht nur im Archiv gehockt hatte. Er hatte außerdem in der Bibliothek gearbeitet, den Designern und Architekten als rechte Hand gedient und dergleichen mehr.
„Oh, wenn du morgens herkommst, dann musst du auf Etage 3 keinen Kaffee kochen, das macht Niikura-san meistens selbst.“
„Und wieso das?“
„Er mag meinen Kaffee nicht, denke ich. Oder er hat einen empfindlichen Magen. Ich kann’s dir nicht sagen.“
„Okay.“
„Ansonsten bist du halt Mädchen für alles, so wie das bei Praktikanten halt immer ist. Wenn du Fragen hast, dann frag. Wenn du aber einen Fehler machst und nicht gefragt hast, dann kann es ganz schön ungemütlich werden. Ganz besonders dann, wenn Andou-junior schlecht gelaunt ist.“
„Und wer ist hier nett, wenn auch schlecht gelaunt?“ wollte Aoi wissen. Mit der Zeit taute Aoi immer weiter auf, sprach ein bisschen mehr und fragte auch nach, wenn Kyo ihm zu schnell war, statt einfach nur zu Nicken.
„Hm... Also, zu den absolut netten gehört eindeutig Niikura-san.“
„Ah, der mit dem Kaffee?“
„Genau der. Liegt wahrscheinlich daran, dass er selbst gerade erst von der Uni gekommen ist und, im Gegensatz zu den alten Hasen, noch sehr menschlich ist.“ erklärte Kyo. „Wie sieht’s aus, hast du Hunger?“
„Na ja, ein bisschen.“
„Dann lass uns zu einem Soba Restaurant gleich um die Ecke gehen und eine Kleinigkeit essen. Ich lade dich ein, quasi als Einstandsgeschenk.“
„So, Zeit zum Frühstücken, denke ich.“ gähnte Die und kletterte aus dem Bett. „Die andere warten mit Sicherheit schon darauf, dass aus diesem Zimmer endlich jemand rauskommt.“
„Haben wir denn einen so eng gepackten Tagesplan?“ wollte Kaoru wissen und setzte sich auf, fuhr dann mit der rechten Hand durch seine zerzausten Haare.
„Nein, ich hab einfach nur tierischen Hunger.“ griente der rothaarige.
„Okay...“ Kaoru stand auf und ging ins Bad, er musste dringend duschen und den ganzen Schweiß der letzten Nacht loswerden.
Nach dem Frühstück ging es dann direkt los zum ersten Gebäude, dass unter Leitung der Andou-Corporation gebaut worden war. Es war aber nicht, wie alle erst dachten, ein großes Bürogebäude, sondern ein schlichtes, wenn auch sehr intelligentes und schlau durchdachtes, Wohnhaus in einem kleinen Shanghaier Vorort, fernab vom Schmutz und Lärm der großen Stadt.
„Okay...“ sagte Kai skeptisch. „Ich hatte mit etwas anderem gerechnet, aber es ist sehr schön. Auf alle Fälle.“
Die nickte stolz. „Das, liebe Kollegen, ist übrigens auch das erste Projekt, dass die Andou-Corporation außerhalb Japans hatte. Und das war dann quasi auch der Grundstein zum Erfolg unserer Firma im gesamten Asiatischen Raum.“
„Kaoru-san?“
„Tomoe, jetzt nicht. Ich versuche hier zuzuhören.“ sagte Kaoru, sichtlich genervt und machte eine abweisende Handbewegung.
Stunden später gab’s Mittagessen, danach noch eine Besichtigung, dann Abendessen und es ging schon zurück ins Hotel.
Genau so lief es die nächsten Tage der Reise auch ab. Arbeit wechselte sich mit Entspannung und gutem Essen ab. Und bevor Kaoru oder die anderen auf den Kalender gucken konnten war es schon wieder Zeit für die Rückreise.
„Genau, da oben und auf den Regalen rechts von der Tür liegen die Pläne der chinesischen Projekte. So wie das im Moment aussieht, muss das irgendwann auch noch mal geändert werden, es werden einfach zu viele Pläne für das eine Regal.“ erklärte Kyo Aoi als dieser Pläne, die die Architekten nicht mehr benötigten wieder wegsortieren wollte.
Aoi nickte und räumte weiter, drehte sich dann aber plötzlich um und schaute Kyo fragend an. „Sag mal... Heute ist doch Freitag.“
„Das hast du gut erkannt.“ lachte Kyo.
„Nya, ich wollte eigentlich nur fragen, ob du Lust und Zeit hättest, heute Abend ein bisschen mit mir um die Häuser zu ziehen. In letzter Zeit war ich so mit Büffeln beschäftigt, dass ich mein Privatleben außerhalb der Uni völlig vernachlässigt habe.
„Könnten wir machen. Ich kann auch noch ein paar meiner Freunde Bescheid sagen, ob die auch noch mitkommen wollen.“
„Das ist ein guter Plan.“ sagte Aoi heftig nickend.
Die beiden wollten erst einen Treffpunkt ausmachen, beschlossen dann aber, sich bei Kyo zu treffen und dort ein wenig vorzuglühen um danach loszuziehen.
„Und? Wie stellt sich dein neuer Kollege an, Kyo-kun?“ fragte Aiko Andou wenige Minuten später, sie war wie aus dem Nichts gekommen und stand plötzlich mitten im Archiv.
„Gut, doch. Er findet sich schon wirklich gut zu Recht.“ sagte Kyo.
„Schön, dann läuft das ja wenigstens. Meinst du, du kannst ihn kurz alleine lassen?“ Während sie das sagte lächelte sie Aoi freundlich an.
Kyo nickte.
„Sugoi. Dann komm mal mit. Mein Mann möchte dich kurz sprechen.“
Jetzt rutschte Kyo das Herz in die Füße, er hatte nun mal überhaupt keine Ahnung, was ihn erwartete und rechnete natürlich mit dem allerschlimmsten. Immerhin hatte er gerade eine neue Kraft angelernt, und das konnte für ihn ja trotz aller Versprechen ihn weiterzubeschäftigen bedeuten, dass er plötzlich auf der Straße saß.
„Sehr geehrte Damen und Herren, unsere Maschine geht jetzt in den Landeanflug auf Tokio. Bitte bringen Sie ihre Sitze in eine aufrechte Position und schließen Sie die Sicherheitsgurte. Wir hoffen Sie hatten einen angenehmen Flug. Bitte fliegen Sie bald wieder mit China Air.“ (Anm. d. A.: Sorry, mir is nichts besseres eingefallen...)
„Und?“ fragte Die und sah Kaoru erwartungsvoll an.
„Was denn?“
„Na, du bist doch jetzt bestimmt total erledigt, oder?“
„Na ja, nicht erledigt genug um dich noch ein bisschen weiter leiden lassen.“ antwortete Kaoru gelassen und blätterte weiter durch seine Illustrierte.
„Du bist doof, weißt du das? Ich wollte eigentlich fragen, ob du gleich mit zu mir kommst. Wir warten, bis die anderen gleich weg sind, wenn wir landen, dann pack ich dich in ein Taxi und wir fahren zu mir.“
„Hm. Ich glaub, ich kann selbst in das Taxi einsteigen.“
„Dann kommst du mit, ja?“
„Vielleicht. Ich hab ja noch ein paar Minuten um mir darüber Gedanken zu machen.“
„Du bist echt doof, Kaoru. Denk dran, ich hab eine Klimaanlage, du nicht.“
„Heißt das, man kann deine Wohnung nach Shinya’s Racheattacke wieder betreten?“
„Hai so desu. Also, du kommst mit, egal was du sagst.”
„Na gut, ich geb mich geschlagen. Gegen so einen Mann wie dich hab ich ja sowieso keine Chance.“ sagte Kaoru und musste doch grinsen, obwohl er sich so fest geschworen hatte ernst zu bleiben.
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TBC (und nächstes Mal dauert’s bis zum neuen Kapitel nicht ein halbes Jahr, ich schwör’s)