Zum Inhalt der Seite

Schattenkrieg

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Trügerische Sicherheit

Wie lange sie dort eng auf eng in der Dunkelheit ausharrten, konnte später niemand mehr so genau sagen. Fakt war, dass es eine gefühlte Ewigkeit dauerte und ihrer aller Nerven auf eine harte Zerreißprobe stellte.

Die Maschinen des Unterseebootes schalteten sich ab, als sie auf maximale Tiefe herabgesunken waren und eine gespenstische Stille kehrte ein, die nur von dem anhaltenden Ton des Sonars unterbrochen wurde. Nicht ein Mucks war von den versammelten Menschen zu hören, die kaum wagten zu atmen. Im diffusen Licht der roten Notleuchten waren ihre Umrisse kaum auszumachen und der kleine, beengte Raum wirkte surreal verzerrt.

Scully wandte ihren besorgten Blick zu Mulder, der mit angezogenen Knien zwischen ihr und Gibbs kauerte und mit weit aufgerissenen Augen durch den Raum spähte. Sein Atem hatte sich nach dem Sprint durch die schmalen Gänge noch immer nicht beruhigt und ging flach und mühsam. Auf seinem Gesicht schimmerte Schweiß.

Sie alle schwitzten, keine Frage. Sei es auf Grund des eiligen Aufbruchs, der steigenden Raumtemperatur oder aus Furcht. Alle Systeme des Schiffes waren für den Moment offline und so war es unvermeidbar, dass die Temperatur in einem solch kleinen Raum voller Menschen anstieg. Doch als sie Mulder behutsam ihren Handrücken gegen die feuchte Schläfe drückte, war der Schweiß kalt. Kein gutes Zeichen.

Der FBI-Agent zuckte vor der unerwarteten Berührung zurück, so als hätte er Scully neben sich zuvor gar nicht bemerkt und schaute seine Partnerin einen Herzschlag lang irritiert an.

„Mulder, ist alles in Ordnung bei Ihnen?“, wisperte sie leise und fing sich prompt einen strafenden Blick ihres Nebenmannes ein. Niemand redete in einer solchen Situation. Die leisesten Geräusche konnten durch das Wasser laut genug werden, um von dem Kreuzer über ihren köpfen wahrgenommen zu werden.

Scully war sich dieser Gefahr durchaus bewusst, sie war nicht dumm. Aber sie erkannte die ersten Anzeichen einsetzender Panik bei ihrem Partner und wenn sie nichts unternahm, um ihn wieder zu beruhigen, würde von Stille hier nicht mehr lange die Rede sein.

Sie hatte gehofft, dass er sich an die Enge und die nun einmal unumgänglichen Gegebenheiten auf einem U-Boot früher oder später gewöhnen würde. Zusammen mit Gibbs hatte sie nichts unversucht gelassen, um ihn von seiner latenten Furcht abzulenken. Was im Falle des NCIS-Agents ja auch scheinbar geglückt war, wenn sie sich an das unsanfte Zusammentreffen von vorhin zurückerinnerte. Sie schnitt eine Grimasse. Mit ein bisschen Pech tat diese unplanmäßige Ausnahmesituation nun ihren Rest, um diese bisher mühsam beherrschten Emotionen in Mulder überborden zu lassen.

Sie kannte Mulder so nicht und musste sich eingestehen, dass es sie erschütterte ihn so hilflos seinen inneren Dämonen gegenüber zu sehen. Allerdings hatten sie sich auch noch nie zuvor in einer solchen Lage befunden. Die menschliche Psyche gab oftmals Rätsel auf und als Ärztin würde sie nicht dulden, dass die ihres Partners Schaden nahm. Wenn es keinen anderen Weg gab, würde sie diese Operation abbrechen müssen. Nichts war so wichtig, dass man einen geistigen Schock riskieren musste.

Das Murmeln und leise Wimmern, mit dem sich Mulder an ihrer Seite quälte, wurde lauter und als sie nach ihm Griff, um ihn wenigstens still an seinem Platz zu halten, schüttelte er ihre Hand unwirsch ab.

Er konnte nicht still sitzen bleiben und abwarten, was als nächstes passieren würde. Er konnte nicht hierbleiben. Die Schatten aus den Ecken krochen bereits näher und die Wände rückten aufeinander zu. Nicht mehr lange und sie würden ihn und all die anderen Menschen in diesem Raum zwischen sich zerquetschen.

Mulder griff sich mit einem tiefen Stöhnen an den Kopf. Er hatte den Eindruck jeden einzelnen Kubikliter Wasser zu fühlen, der auf dieses kleine, zerbrechliche Schiff presste. Er meinte zu sehen, wie sich die metallenen Wände unter dem unfassbaren Druck wölbten. Sie würden zerquetscht wie eine reife Frucht in der Faust eines Riesen. Er durfte nicht noch mehr Zeit verlieren und machte Anstalten aufzustehen. Er musste fort von hier, raus aus diesem Schiff und hinauf zur Sonne.

„Mulder!“ Scully bekam ihren Partner gerade noch am Ärmel gegriffen und versuchte ihn daran zu hindern, vollständig auf die Füße zu kommen. Allerdings wehrte er sich heftig dagegen und zerrte und zappelte in dem vergeblichen Bemühen frei zu kommen.

„Lassen Sie mich los, Scully. Lassen Sie mich gehen.“

„Mulder....“

„Ihr sollt mich loslassen!“ Den letzten Satz hatte er fast geschrien und Scullys Magen zog sich voller Furcht zusammen. Verzerrt hallte sein Schrei von den glatten Wänden des Schiffes wider.

„Kann jemand diesen Mann zur Raison bringen? Er bringt uns noch allen den Tod.“

Scully hatte keine Ahnung von wem diese Worte kamen, zu sehr war sie damit beschäftigt den zappelnden Mulder in Schach zu halten. Wenn er sich losriss und den Raum verließ, fürchtete sie in der Tat um ihrer aller Sicherheit.

Mulders Stimme klang rau, als er mit etwas gesenkterer Stimme weitersprach: „Wir sind bereits tot, wenn wir hier nicht sofort verschwinden. Ich muss raus hier. RAUS!“

„Er muss verdammt noch mal ruhig sein!“

„Mulder. Bitte beruhigen Sie sich.“ Doch der Agent schien Scully überhaupt nicht mehr zur Kenntnis zu nehmen.

In seinem Rücken erhob sich Gibbs indes beinah lautlos auf die Knie und zwei weitere schattenhafte Gestalten kamen hinzu, um Mulder notfalls mit Gewalt ruhig zu stellen. Etwas das der NCIS-Agent gerne vermeiden würde. Noch hatte Mulder keinen sicheren Stand, hatte sich noch nicht vollständig aufrichten können. Mit etwas Geschick würde sein Gleichgewicht leicht zu brechen sein.

So ergriff er den Jüngeren also von hinten an den Schultern, drehte seinen Oberkörper ruckartig und zog ihn dabei zurück gegen die Wand. Und die Rechnung ging auf.

Strauchelnd kämpfte Mulder noch einen Moment mit seinem Gleichgewicht, dann fiel er schwer und mit einem dumpfen Dröhnen zurück auf seinen Platz. Die weiteren Versuche sich wieder aufzurichten, wurden von Gibbs Hand auf seiner Schulter unnachgiebig unterbunden und nach einer Weile des zwecklosen Aufbegehrens, stellte er seinen Widerstand schließlich ein. Er schloss ergeben die Augen und ein leises, brunnentiefes Schluchzen entrang sich seiner Kehle.

Es war erschütternd, was Angst aus einem Menschen machen konnte und Gibbs schauderte unbewusst. Jeder der Anwesenden wusste nur zu genau, dass genau der gleiche Dämon in einem selbst lauerte. Wartete, dass der Mensch die Nerven und damit die Beherrschung verlor. Niemand war davor gefeit Opfer der Angst zu werden.

„Wird er still sein?“

Der NCIS-Agent sah zu dem Mann auf, der noch immer neben ihm stand und feindselig auf Mulder herabstarrte, so als warte er nur darauf, dass dieser erneut Ärger machte und ihm damit einen Anlass gab, die angestaute Spannung an ihm auszulassen. In seiner Stimme war deutlich das zarte Vibrieren zu vernehmen, welches die tiefe Furcht des Sprechers verriet. Sie mussten Mulder beruhigen, andernfalls riskierten sie, dass seine Panik auf andere übersprang. Und dieser Mann würde einer der Ersten sein.

„Er wird, darum kümmern wir uns.“ Gibbs erhob sich und trat zwischen den Mann und Mulder, um den Blickkontakt zu brechen. Mit einem sanften Druck versuchte er sein Gegenüber dabei zurück zu seinem Platz zu bugsieren. „Bitte setzen Sie sich wieder.“

Als der Mann keinerlei Anstalten machte seinen Worten Folge zu leisten, zogen sich Gibbs Brauen drohend zusammen. Seine Augen blitzten. „Setzen Sie sich!“

Nur widerstrebend gehorchte er und der NCIS-Agent konnte aufatmen. Zumindest für den Moment war die Lage unter Kontrolle. Mit einem leisen Seufzen sank er nun seinerseits zurück zu Boden und warf einen prüfenden Blick in Richtung des Sorgenkindes.

Das unruhige Zappeln und leise Wimmern war abgeklungen und er kauerte an Scullys Seite, die einen Arm um ihn geschlungen hatte. Schützend an sich gedrückt, raunte sie leise, beruhigende Worte und tatsächlich schien sich der Agent langsam zu entspannen. Sein Atem wurde tiefer.

Die Nase in das zerzauste, braune Haar ihres Partners gewühlt, erwiderte Scully Gibbs Blick mit einem dankbaren Blinzeln. Sie beide wussten wie knapp es gewesen war.

Dennoch war es befremdlich die beiden so vertraut miteinander zu sehen und es versetzte Gibbs einen scharfen Stich. Man musste schon blind sein, um zu übersehen, dass diese beiden FBI-Agents mehr verband als der Dienst oder simple Freundschaft.

Er erwiderte Scullys Blick mit einem schwachen Nicken und drückte Mulders Schulter kurz aufmunternd. Dann schloss er die Augen und lauschte mit an die Wand gelehntem Kopf dem noch immer hallenden Ton des Sonars. Es war nie unterbrochen worden und hatte die Szenerie als unheilvolle Hintergrundmusik die ganze Zeit über begleitet. Ansonsten war die Stille in den kleinen Raum zurück gekehrt.
 

Er musste eingeschlafen sein, zumindest für einen kurzen Moment, denn als er aus seiner denkbar unbequemen Haltung hochschreckte, hatte er für einige kurze Herzschläge ein beklemmendes Gefühl der Orientierungslosigkeit. Sie stellte sich als unbegründet heraus und rührte vermutlich daher, dass um ihn herum schwärzeste Dunkelheit herrschte.

Durch diese Dunkelheit erklang das Rascheln und Schnaufen der anderen unerwartet laut, Unruhe war aufgekommen und als Gibbs sich fragte weshalb, gewahrte er das Fehlen des Sonartons.

Alarmiert richtete er sich auf: „Wann hat es aufgehört?“

„Vor ein paar Sekunden.“ Scullys Stimme klang dumpf und verriet die selbe Sorge, die der NCIS-Agent verspürte. „Es brach urplötzlich ab, als habe man einen Stecker aus der Leitung gerissen. Ganz merkwürdig.“

„Und warum ist das Licht aus?“

Darauf konnte sie ihm nicht antworten, aber eines der Crewmitglieder schien eine Taschenlampe bei sich zu führen, deren weißer Lichtkegel jetzt prüfend über die Metallwände leckte. Das Licht verdrängte die niederdrückende Präsenz der Finsternis und die Spannung in dem kleinen Raum legte sich wieder ein Stück weit.

„Haben wir es überstanden?“

Scully und Gibbs tauschten einen kurzen Blick. Sie alle lauschten noch immer angestrengt, so als erwarteten sie das durchdringende Geräusch des Sonars jeden Augenblick wieder zu hören. Oder aber das unheilvolle Rauschen eines Torpedos unmittelbar vor dem Einschlag. Aber es blieb still.

„Für den Moment scheint es so.“ Gibbs kam auf die Füße und schritt hinüber zu der bordinternen Sprechanlage neben dem Schott. Beinah befürchtete er, dass diese Nussschale von U-Boot den Tauchgang nicht unbeschadet überstanden hatte, doch aus dem kleinen Lautsprecher drang ein widerliches Knarzen, als er die Sprechtaste betätigte. „Kingsley, wie ist unser Status?“

Statt des Kapitäns kam die Stimme des ersten Kommandanten unter starkem Rauschen durch die Leitung und es war keinem der Anwesenden möglich, irgendetwas zu verstehen.

Gibbs knurrte. Also doch Beschädigungen. Er hatte nichts anderes erwartet und so ließ er das marode Gerät links liegen und wandte sich an die zwei FBI-Agents hinter sich. Mulder schien sich wieder einigermaßen unter Kontrolle zu haben, auch wenn er recht mitgenommen aussah. „Kommen sie, gehen wir zur Brücke. Irgendetwas ist mächtig faul an dieser Sache.“

Schweigend durchschritten sie die dunklen Flure, die durch das unstete Licht der Taschenlampe noch viel verwinkelter und schmaler erschienen. Gibbs hatte dem unglücklichen Crewmitglied kurzerhand die Lampe abgenommen und Scully war nicht undankbar für das wenige Licht. Das U-Boot selbst war nicht sehr groß, aber so verworren, dass sie den Weg zur Brücke im Dunklen wohl kaum gefunden hätten.

Dort angekommen herrschte ebensolche Dunkelheit wie auf dem gesamten Rest des Schiffes. Eine Ausnahme bildeten nur einige wenige Instrumente, von denen ein schwaches Glühen abstrahlte. Es herrschte geschäftiges Treiben.

„Was ist passiert?“

Der Kommandant blickte von seinem Steuerpult auf und kam dann auf die Agents zu. Er wirkte abgekämpft, aber seine Augen waren wachsam. „Wir wissen es nicht sicher, Agent Scully, aber ein Großteil unserer Hauptstromversorgung ist plötzlich zusammengebrochen. Erklären kann ich es mir nicht, aber in wenigen Minuten werden wir zumindest wieder Saft auf den Primärsystemen haben. Auftauchen ist dann wieder möglich.“

Gibbs musterte den jungen Mann scharf von der Seite. „Was ist mit der 'SeaCrawler'? Ist sie noch immer dort oben?“

„Sir, ohne Instrumente ist es mir unmöglich diese Frage zu beantworten. Ich vermute es, ja. Aber unter den gegebenen Umständen kann ich nicht verantworten länger unter Wasser zu bleiben.“

Mit einem unwilligen Summen erwachte in diesem Moment der Notstrom zu neuem Leben und Licht kehrte in die Räume und Flure zurück. Sofort begann die Crew mit den Vorbereitungen zum Auftauchen. Es war gefährlich, solange sie nicht wussten ob der Navy-Kreuzer noch immer an der Wasseroberfläche auf sie lauerte, doch der Kommandant hatte Recht. Unter Wasser zu verbleiben war für den Moment mindestens genau so gefährlich. Ein Dilemma.

Gibbs lächelte böse. Warum sollte auch irgendetwas mal leicht sein? „Seien Sie vorsichtig. Ich denke, dass es keiner von uns schätzt, wenn wir unmittelbar nach dem Auftauchen einen Torpedo in der Flanke haben. Und wo überhaupt ist Kingsley?“

„Ich habe ihn in sein Quartier geschickt.“ Der Kommandant sah nicht von seiner Arbeit auf, doch seine Gesichtszüge verhärteten sich. Es war offensichtlich, dass er sich über seinen Vorgesetzten ärgerte. „Kingsley ist ganz groß wenn es darum geht, Reden zu schwingen. Aber wenn es drauf ankommt, wenn er wirklich gebraucht wird, ist er ein Feigling.

Diese Geschichten die er immer so gerne erzählt, von abenteuerlichen Guerrillafahrten mit Greenpeace-Aktivisten und so, ich bezweifle dass auch nur die Hälfte von ihnen wahr ist.“

Scully seufzte leise und rollte dann mit den Augen, als sie den selbstzufriedenen Blick ihres Partners auffing. Warum musste er mit seiner Einschätzung auch immer Recht behalten?

Ein Beben lief durch das Schiff und der Bug hob sich in einen sanften Winkel, leitete das Auftauchen ein. Die Mannschaft verstand ihr Handwerk gut und als das U-Boot auf Periskoptiefe angekommen war, unterbrachen sie das Auftauchen. Niemand wollte unvorbereitet direkt vor den Geschützen der 'SeaCrawler' erscheinen.

„Sie ist noch immer da, einige hundert Meter steuerbord von uns.“ Der Kommandant konnte die Niedergeschlagenheit kaum verbergen und machte Platz, um Gibbs durch das Auge sehen zu lassen. Mulder und Scully tauschten einen unglücklichen Blick.

Auch der NCIS-Agent grollte verärgert bei dem Anblick des Navy-Kreuzers. Im Grunde war das vollkommen unmöglich. Entweder hätte die Besatzung der 'SeaCrawler' das kleine Forschungsschiff entdeckt – und in diesem Falle hätten sie nie und nimmer so lange Ruhe gehabt – oder aber das Kriegsschiff wäre weiter seinem Zielhafen entgegen gefahren. Dass es aber tatenlos an Ort und Stelle verblieb, hatte er noch nie erlebt.

Aufmerksam beobachtete er die Decks des Schiffes und warf einen kurzen, prüfenden Blick auf die Anzeigen der Instrumente des U-Bootes. Etwas war seltsam und er runzelte die Stirn. „Wenn ich mich nicht täusche, hat sich die 'SeaCrawler' seit unserem letzten Aufeinandertreffen kaum vom Fleck bewegt, richtig?“

Der Kommandant ließ kurze Berechnungen durchlaufen und nickte dann. „Sie haben Recht. Nur wenige Grad Abweichung und das...“, er prüfte die Daten erneut. „Es sieht fast so aus, als würde sie entlang der Strömung treiben.“

Verwundert und ratlos schwiegen sie. Warum sollte ein Kriegsschiff so etwas tun? Das machte einfach keinen Sinn.

Mulder trat nun seinerseits an das Periskop heran und spähte hindurch. Lange beobachtete er die 'SeaCrawler', ehe er sich mit nachdenklicher Mine wieder zu den anderen umwandte. „Sie scheint unbemannt.“

„Was?“

„Sie hat keine Mannschaft. Sie ist ein Geisterschiff. Sehen Sie selbst.“

Scully ließ sich nicht zwei Mal bitten und tatsächlich kam es ihr ungewöhnlich vor, niemanden an Deck ausmachen zu können. Bestürzt ließ sie vom Periskop ab: „Was hat das zu bedeuten?“

Ihr Partner grinste wölfisch. „Nun in erster Linie heißt das wohl, dass wir gefahrlos auftauchen können.“

Scully bedachte ihn mit einem finsteren Blick.

„Was auf der 'SeaCrawler' geschehen ist können wir aber vermutlich nur enträtseln, wenn wie an Bord gehen.“

„Sie sind doch..“ Scully verbiss sich den Rest von dem, was sie hatte sagen wollen. Schließlich war es Fox Mulder mit dem sie hier gerade debattierte. „Aber das Sonar. Mulder, wir haben es alle gehört, es war da. Und es schaltet sich nicht einfach wie von Geisterhand ein und wieder aus.“

„Scully ich kann Ihnen nicht erklären wie das alles zusammenhängt. Aber ich bin mir sicher, dass wir Antworten finden werden, wenn wir auf den Kreuzer übersetzen.“ Seine dunklen Augen strahlten in kindlicher Begeisterung. Der Schatten seiner tief sitzenden Furcht war verschwunden. Das war genau die Art von Ablenkung die er benötigte. „Und wahrscheinlich finden wir sogar noch ein paar mehr Antworten auf offene Fragen. Wir dürfen diese Gelegenheit nicht verpassen.“

Skeptisch und ein wenig unangenehm berührt sagte keiner etwas darauf. Erst der Kommandant rettete die Situation mit einem sarkastischen Unterton: „Nunja, wir werden ohnehin einige Zeit brauchen, bis all unsere Systeme wieder laufen und wir herausgefunden haben, was genau uns lahm gelegt hat. Wenn sie also einen kleinen Ausflug zur Überbrückung der Zeit machen wollen, nur zu.“

Gibbs musste unweigerlich schmunzeln, aber Mulder schien diese Spitze keinesfalls lustig zu finden: „Spotten Sie nur. Wir haben immerhin das erste Ziel unserer Operation erreicht. Aus diesem Grund sind wir doch überhaupt erst aufgebrochen.“ Eindringlich blickte er Gibbs und Scully in die Augen. Sie mussten herausfinden was mit der hochgefährlichen Fracht der 'SeaCrawler' geschehen war und er hoffte, dass er diesen Umstand nicht noch einmal extra deutlich machen musste.

Mit einem ergebenen Nicken lenkte der NCIS-Agent schließlich ein. „Also gut. Nutzen wir die Zeit, ein paar Ermittlungen einzuholen. Es würde mich wirklich brennend interessieren, wie Sie mir erklären wollen wie ein marines Kriegsschiff an zwei Orten gleichzeitig sein kann.“ Er wusste nicht was er tun sollte, stellte sich tatsächlich heraus, dass die 'SeaCrawler' verwaist war. Das war einfach zu verrückt, aber er konnte nicht von der Hand weisen, dass die Indizien für sich sprachen.

„Ich werde ihnen einige meiner Männer mitgeben, die sie sicher hinüber bringen werden. Mit etwas Glück bekommen wir den Funk wieder zum Laufen, dann können wir uns auf diesem Weg verständigen.“ Der Kommandant sah nicht allzu überzeugt aus, doch die Geschäfte seiner Auftraggeber gingen ihn nuneinmal nichts an. „Sobald wir Funkkontakt zu Ihren Leuten haben, Agent Gibbs, lasse ich es Sie wissen.“

Die drei Agenten verabschiedeten sich und folgten dem Crewmitglied, das ihnen den Weg zum Beiboot weisen würde. Einen Weg ins Ungewisse.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  fahnm
2010-12-09T23:10:58+00:00 10.12.2010 00:10
Super Kapi^^


Zurück