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Starlight Express-Die Abenteuer von Casey Jones & Rusty

Nach Motiven des Musicals
von

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Wiedersehen mit einem alten Freund

9. Wiedersehen mit einem guten Freund
 

Rustys Genesung schritt rasch vorran und zwei Tage später konnte er nach einem letzten Betriebstest die Spezial- Klinik wieder verlassen.

Zuvor aber hatte Dr. Sammer einen rundum-Check innen und außen an der kleinen Dampflok durchgeführt.

„Wie sieht es aus, Doktor? Hat Rusty eine Chance, für weitere Rennen?“ fragte Casey.

„Nun, ich habe sein Innenleben genau durchleuchtet und untersucht. Innen ist er noch gut in Schuß und kann härteren Belastungen standhalten. Keine Spuren von größerem Verschleiß oder Rost. Zumindest innen nicht. Außen an seinem Gehäuse sitzt der Rost zwar großflächig, aber er hat sich noch nicht tief in das Metall gefressen. Man kann es also mit Abschleifen und Lakieren beseitigen. Und Rusty muß sich mit seinem Training langsam steigern. Dann hat er durchaus Chancen auf weitere Siege. Das ist wie bei uns Menschen, weißt Du?“

„Das bedeutet, ich werde nicht auseinanderfallen, wenn ich noch schneller werde?“

„Haha, nein, Rusty!“ lachte Dr. Sammer.“Du bist zwar schon etwas älter, aber dafür auch stabil gebaut! Eine ordentliche Qualitätsarbeit! Du hältst schon etwas aus, keine Bange! Außerdem bist Du ja als Schnellzuglok konstruiert worden! Klein, aber schnell. Nur die wenige Arbeit der letzten Zeit hat dich lahm und schwerfällig werden lassen.“

„Dann bin ich erleichtert!“

„Er darf nur nicht in der Pflege und Wartung vernachlässigt werden! Das scheint in den letzten Jahren der Fall gewesen zu sein, doch es hat Ihm kaum geschadet.“

„Keine Sorge! Bei mir ist Rusty in besten Händen!“

„Das glaube ich Dir.“
 

Vom Bahnhofsvorsteher bekamen Casey und sein Lokpartner dann feierlich die erste Plakette überreicht und die erste Bestätigung in den Liga-Unterlagen.

„Toll! Wir haben unsere erste Plakette! Jetzt sind wir in der Wettkampf-Liga! Und wenn wir weiter fleißig trainieren, werden bald mehr Plaketten folgen!“ rief der Junge triumphierend und hob sie hoch über seinen Kopf. Für die Plaketten hatte Casey eine besondere Mappe bekommen, in welcher sich mehrere längliche, rechteckige Hüllen befanden. Am unteren Ende der untereinander angeordneten Hüllen schob er dann die erste Plakette ein.
 

Am nächsten Tag nahmen die Freunde Abschied von Juti und seinen freundlichen Bewohnern. Und mit einigen guten Ratschlägen von Dr. Sammer im Gepäck setzte Casey seine Reise nach Emmenthal fort.
 

Der Schienenstrang führte jetzt häufiger durch Täler oder an Berghängen entlang, auch die Steigungen waren nicht mehr so extrem. Das Hochgebirge lag bald hinter ihnen und Rusty dampfte munter voran.
 

Gegen Mittag hielten sie auf einem Nebengleis das an einer blühenden Almwiese lag. Auf diesen kurzen Abzweigunen, die meist an einem Prellbock endeten, standen normalerweise immer die Kesselwagen mit der Milch zur Abholung.

Casey warf sich übermütig in das Gras, Dustin machte es ihm nach. Dabei stoben Gras und Blumen nach allen Seiten.

Weiter oben am Hang konnte der Junge dann die Milchproduzenten weiden sehen. Die Geschöpfe ähnleten sehr den irdischen Kühen, nur hatten sie längeres Fell und gegabelte Hörner.

„So liebe ich meine Mittagspausen.“ seufzte Casey zufrieden, als er sein Essen verputzt hatte.

„Wir sollten langsam weiter. Bis Emmenthal ist es noch ein gutes Stück.“ meinte Rusty.

„Wenn Du wieder fit bist, okay.“
 

Als die Abendsonne die Berge in ein glühendes Rot tauchte, konnte Casey in der Ferne die Lichter einer Stadt ausmachen.

„Das muss Emmenthal sein! Jetzt dauert es nicht mehr lange!“ rief er.

„Dem Starlight sei Dank! Ich spüre schon wieder all meine Gelenke!“ klagte Rusty.

„Haha, keine Sorge! Ein bischen Öl und sie laufen wieder wie geschmiert!“

„Ein wahres Wort!“
 

Als es dunkel wurde, lief der kleine Zug endlich im Hauptbahnhof ein.

„Tssshhh! Puuuh! Endlich da!“ schnaufte Rusty. Casey stieg aus und sah auf seine Uhr.

„Ich schau mal, ob im Büro des Stationsvorstehers noch jemand ist, wegen der Formalitäten.“

Tatsächlich traf Casey dort noch jemanden an.

„Willkommen in Emmenthal, mein Junge. Wenn Du nur zehn Minuten später gekommen wärst, wärst Du vor verschlossener Tür gestanden.“ sagte der stellvertretende Stationsvorsteher.

„Glück gehabt. –Sagen sie, wissen sie zufällig, ob ein Lehrling mit Namen Loisel hier ist?“

„Da hast Du noch mal Glück! Er ist erst gestern mit seinem Partner Krokodil zurückgekehrt. War in Pretonia und hat eine neue Plakette gewonnen.“

„Prima!“

„Kennt ihr euch?“

„Ja, wir sind uns in Kommoran begegnet.“

„Ach ja. Das Rennen gegen euren Favoriten ist leider nicht so gut ausgegangen.“

„Ja, leider.“

„Du bist im ersten Lehrjahr, sehe ich. Unser Loisel bereits im zweiten.“

„Ich hab auch erst vor einigen Monaten die Aufnahmeprüfung gemacht.“

„Ich sehe auch, das Du in einem Monat erst vierzehn wirst. Da hast Du noch einiges vor Dir.-Du findest Loisel im grünen Lokschuppen auf dem Betriebswerksgelände. Aber es ist schon spät. Du solltest bis morgen warten.“

„Mach ich. Vielen Dank.“
 

Bevor Casey zu seinem Zug zurückkehrte, schlug er noch kurz den Weg zu den Duschräumen ein, die es ja auf jedem größeren Bahnhof gab. Sein Waschzeug hatte er in seiner Umhängetasche mitgenommen.
 

„Und?“ fragte Dinah, als Casey zurückkehrte und einstieg.

„Alles klar. Loisel ist auch hier. Morgen fahren wir ins Betriebswerk hinter dem Bahnhof und besuchen ihn. Ich freu mich schon drauf, ihn wiederzusehen!“

„Dann werden wir auch Krokodil und Bella wiedersehen.“

„Genau. Hast Du gehört, Rusty?-Rusty?“

Casey hatte ein Fenster hinuntergeschoben und blickte nach vorne. Die Dampflok rührte sich nicht. Sie stand reglos auf den Gleisen, nur hin und wieder entwich ihr ein leises Zischen.

„Das gibts nicht. Pennt der Kerl schon?“

„Es war ein harter Tag für ihn, Casey.“

„Stimmt. Weite Strecken schrecken ihn noch immer ab.“

Auch von Dustin war ein leises Schnarchen zu vernehmen.

„Dein Abendessen steht auf dem Tisch, kleiner Lehrling.“

„Danke Dinah. Ich geh danach auch schlafen.“
 

Am nächsten Morgen trat Casey auf den Bahnsteig, gähnte und reckte sich.

„He, morgen, Rusty! Aufwachen, Kumpel!” rief er und klopfte gegen eines der großen Treibräder. Als sich nichts tat, klopfte er mit der flachen Hand gegen den Kessel. „Aufwachen, Du Schlafmütze!“

Erst jetzt kam Bewegung in die kleine Dampflok. Sie transformierte gähnte und reckte sich ebenfalls.

„Was weckst Du mich schon so früh auf?“ brummte sie.

„Wir wollen zum Betriebswerk! Da kannst Du dich weiter ausruhen.“

Rusty setzte sich auf den Bahnsteig und kratzte sich hinter dem Ohr. Dann blickte er auf die große Uhr, die von der Hallendecke des Bahnhofs herunterhing.

„Acht Uhr? Kann das nicht noch etwas warten?“

„Sei nicht so träge. Ich will Loisel wiedersehen. Und außerdem ist ein Lokführer kein Langschläfer.“
 

Also rollte fünfzehn Minuten später der kleine Zug im Humanoid-Modus aus dem Bahnhof. Einige Kinder riefen erfreut „Schau mal Mama!“ lachten und winkten. Dinah lächelte und winkte zurück, Dustin lüftete grinsend seinen Helm. Auch Casey, der hinter Rusty auf seinen Rollerblades fuhr winkte lächelnd den Kindern nach.

„Wenn ich groß bin, will ich auch solche lustigen Freunde.“ lachte das kleinste der Kinder.
 

Das Betriebswerk kam gleich nach dem Bahnhof und lag rechter Hand auf einem mit Bäumen bewachsenen Gelände. Genauso idyllisch war auch das Gelände in Kommoran.

„Da! Der große, grüne Lokschuppen! Junge, das ist ja ein Halbrundschuppen! Da gibts mindestens zehn Stellboxen!“

„Kein Wunder. Emmenthal hat ja auch eines der am besten ausgebauten Schienennetze des Kontinents!“

Die Stimme gehörte einer braunen Krokodillok im Humanoidmodus. Sie überragte Rusty um zwei Köpfe.

„Bist Du...Alligator?“ fragte Casey.

„Ho, Du kennst mich? Hast wohl über mich gelesen.“

„Loisel hat mir von Dir erzählt. Als er in Kommoran war.“

„Krokodils Lehrling! Dann musst Du Casey Jones sein! Loisel hat mir erzählt, wie Du ihm geholfen hast, nach der Panne beim Rennen. Du hast es also geschafft und bist nun Lehrling im ersten Jahr.“

„Genau.“

Im nächsten Moment ließ Alligator sein Signalhorn erschallen und rief:“Loisel! Hier ist Besuch für dich!“

Rusty hatte sich erschrocken die Ohren zugehalten.
 

Krokodil und Bella kamen aus dem Lokschuppen gerollt.

„Da sind Rusty und Casey! Hallo!“

Beide kamen auf die Besucher zugerollt.

„Schön euch wiederzusehen.“

„Hey, Casey!“

Ein bekanntes Gesicht lugte aus der Steuerkabine der Drehscheibe vor dem Schuppen.

„Loisel!“

Der Junge sah, wie sein Lehrlingskollege drinnen etwas mit einem Betriebsmitarbeiter besprach und die Drehscheibe dann stoppte. An der Steuerkabine ging eine Tür auf und Krokodils Lehrling sprang heraus. Freudestrahlend lief er auf die kleine Gruppe zu. Es gab eine herzliche Begrüßung.

„Toll, Du hast es also auch geschafft und gehst auf Reisen.“

„Ja, Loisel. Und stell Dir vor, wir haben schon eine Plakette gewonnen!“

„Wirklich? Gratuliere! Dann seid ihr also schon in der Liga. Aber ihr habt noch viel vor euch.“

„Ich habe gehört, Du hast ebenfalls eine neue Plakette gewonnen.“

„Ja, habe es in Pretonia versucht und gegen Bobo gewonnen. Es war ein hartes Stück Arbeit, der Bursche ist eine echte Hochgeschwindigkeitslok! Aber nun kommt erst einmal mit in unseren Lokschuppen.“
 

Wenig später saßen alle unten in Krokodils Stellbox zusammen und erzählten von ihren Erlebnissen. Dann ließ Casey sich im Betriebswerk herumführen und Loisel zeigte seinem Freund, wo er Rusty „versorgen“ konnte. Loisel half ihm dabei und mit vereinten Kräften wurde die Dampflok wieder fahrbereit gemacht.

„Sag mal, kannst Du mir so einfach helfen? Was ist mit deinen Arbeiten?“

„Ich bin gerade in die Arbeit an der Drehscheibe eingewiesen worden, als ihr eingetroffen seid. Mein Kollege weiß bescheid. Und Dienst habe ich erst morgen früh wieder.“

„Und wann gehst Du wieder auf Reisen?“

„In zwei Wochen. Dann wollen ich und Krokodil es in Technopolis mit Volta versuchen.“

„Wow, Du bist schon in der B-Liga!“

„Ja, und Alligator ist ein A-Ligist! Aber es wird ab der C-Liga immer schwerer, die Gegner zu schlagen! Je nachdem, wie stark deine Lok ist. Manche brauchen Jahre, bis sie weiterkommen.“

„Schließlich war Rusty wieder fertig und transformierte zurück in den Hummanoid-Modus.

„Danke, Jungs. Mir gehts gleich wieder besser, ohne die ganze Schlacke in meinem Bauch und mit einem frisch gefüllten Wassertank und Tender auf dem Rücken.“

„Sag mal, Loisel, gibt es hier die Möglichkeit, Rustys Roststellen zu bearbeiten? Ich hab mit dem Anstrich ja bereits angefangen, wie Du siehst.“

„Ja, in unserer Werkstatt gibt es alles, was Du brauchst. Wir gehen nach dem Mittagessen zum Betriebsmeister. Ich helfe Dir dann dabei.“

„Toll, das ist nett von Dir!“

„Ist doch Ehrensache unter Lehrlingen. Die Älteren helfen den Jüngeren und bringen ihnen genauso etwas bei.“ lächelte Loisel und sah auf seine Hände.“ Beim Starlight. So schmutzig war ich schon lange nicht mehr nach getaner Arbeit. Komm, waschen wir uns erstmal den ganzen Ruß ab und dann gehts zu Tisch.“

„Und Du Rusty, wartest so lange. Nachher machen wir mit deinem Anstrich weiter.“

„Schon wieder abschleifen? Oh nein...“

„Sei doch nicht so wehleidig! Das Schleifen tut Dir doch gar nicht weh!“
 

Kurz darauf saßen beide frisch geduscht und in sauberen Sachen in der großen Kantine und ließen es sich schmecken.
 

„Was tust Du da, Rusty?“ fragte Dinah, als sie die Dampflok bemerkte, welche lächelnd durch das Fenster in den Speiseraum sah.

„Ich bin das erste Mal, seid wir Kommoran verlassen haben, glücklich. Kein Greaseball und keine Diesel, die mich ärgern, ein Lehrling, der sich liebevoll um mich kümmert und mich um meiner selbstwillen mag. Und auch Casey ist glücklich.“ seufzte Rusty. Dinah lächelte.

„Das freut mich für dich. Diese Reise war das Beste, was uns passieren konnte.“

„Genau, Dinah. Und ich werde mir von nun an noch mehr Mühe geben.“
 

Den ganzen Nachmittag bis Dienstschluss verbrachten die beiden Lehrlinge damit, Rustys rostige Stellen weiter abzuschleifen und danach zu lakieren. Die kleine Dampflok hielt tapfer durch und konnte sich nach getaner Arbeit über eine weitere Verschönerung freuen.

„Na also. Die Hälfte ist geschafft.“ lächelte Loisel.
 

Später saßen die beiden Jungen in Loisels Zimmer zusammen und der Ältere gab dem jüngeren noch ein paar nützliche Tipps. Was er in den anderen Ländern beachten sollte oder welche Gleisrouten die besten waren. Dann erhob sich der größere Junge und zog eine Metalltruhe unter dem Bett hervor.

„Casey, ich möchte Dir etwas geben.“

„Was denn?“

Loisel kramte der großen Kiste und förderte ein Kleiderbündel zu Tage.

„Schau, der Mantel stammt noch aus meinem ersten Lehrjahr. Jetzt ist er mir zu klein geworden. Aber Dir passt er bestimmt. Er ist kaum getragen.“

„Oh, wow! So einen warmen Mantel habe ich gar nicht!“

„Die gehören bei uns zur Ausstattung mit. Oben in den Bergen kann es im Winter ganz schön kalt werden! Kommoran liegt viel weiter südlich und hat milde Winter.“

„Hey, danke!“

„Schlüpf einmal rein.“

Casey zog sich den dicken Mantel an und trat dann vor dem Spiegel.

„Hm, mir ist er sogar noch etwas zu groß.“

„Haha, keine Sorge, Du wächst schon noch hinein.“

„Klar.-Da fällt mir ein, ich werde in den nächsten drei Jahren sicher auch wachsen! Was mach ich, wenn mir meine Sachen unterwegs zu klein werden?“

„Dann rufst Du bei Dir zu Hause an und sagst, das sie Dir drei neue Uniformsätze schicken sollen.“

„Das wird sicher lange dauern, wenn ich weiter weg bin...“

„Nun, es gibt den Express-Zug Versand oder Luftpost.“

„Luftpost? Heißt das, ihr habt auch Flugzeuge hier?“

„Noch nicht sehr lange. Die ersten Flugmaschinen wurden in Elektanis entwickelt und gebaut. Der schnellste ist der Doppeldecker PJ-101. Und der beste Pilot ist Douglas Darewing, seine Basis liegt nahe Technopolis. Und wenn etwas schnell geliefert werden soll, ist er der Beste.“

Loisel wies zur Wand, an der ein Plakat hing. Darauf war ein leuchtend blauer Doppeldecker abgebildet und davor salutierte ein schneidiger blonder Mann in einer Fliegermontur.

„Oh, verstehe. Aber das ist sicher auch ein teures Vergnügen. Na, noch ist es ja nicht soweit. Auf jeden Fall vielen Dank für den tollen Mantel! Der ist echt spitze!“

„Und hier noch ein paar Winterstiefel.“

„Toll!“

„Ach ja. Und mein Regencape. Da komm ich auch nicht mehr rein.“

„Prima! Mein Eigenes hat nämlich ein riesen Loch, weil mir da glühende Asche draufgefallen ist. Ich musste das kokelnde Teil schnell ausziehen und dann landete es auch noch in einer Pfütze! Peinlich, Peinlich! Gut das es keiner gesehen hat!“

„Ach, das passiert nun mal, wenn man mit Dampfloks arbeitet. Dafür kriegst Du auch meins.“

„Danke, Loisel. Find ich riesig nett von Dir.“

„Kein Problem. –Es wird Zeit fürs Abendessen. Lass uns nach unten gehen.“
 

Zum Lokschuppen gehörte auch eine Küche. Schnell waren ein paar Brote belegt und kurz darauf saßen beide an einem der beiden Esstische.

„Sag mal, Loisel. Wo wohnen denn deine Eltern?“

„In einem Dorf in den Bergen. Meine Eltern sind eigentlich Bauern, aber ich wollte unbedingt Lokführer werden. Ich habe aber noch zwei jüngere Brüder, die auf dem Hof mithelfen. So hab ich also mein Ränzel gepackt und bin hierhergezogen. Natürlich besuche ich sie, wenn ich länger frei habe. Den Käse, den Du da isst, haben sie übrigends selbst gemacht.“

„Wie? Toll! Und der schmeckt auch!“

„Was die Liga betrifft, würde ich es mal in Taiga-Drubania versuchen. Der Favorit Turnov ist in der E-Klasse.“ wechselte Loisel das Thema. „Du musst weiter nach Norden fahren, dann kommst Du dorthin. Um diese Jahreszeit liegt dort viel Schnee. Die Sommer sind dort nur kurz.“

„Da wird mir dein Mantel gute Dienste leisten.“
 

Schließlich war es Zeit zum Schlafengehen. Casey lag noch eine Weile wach und blätterte in dem Handbuch für Lokrennen. Er wollte sehen, wo man am besten die nächsten Plaketten gewinnen konnte.

„Pretonia...hier. Favorit ist dort zur Zeit ein gewisser Bobo.....Elektanis...Favorit Volta. Nein, der ist in der A-Liga. Gegen den können wir noch nicht antreten....Torrone....Favorit Espresso.” murmelte er.

Zur Erinnerung blätterte er noch einmal zu den Regeln, die für die Rennliga galten.

„Also: F-Liga: 1-3 Plaketten. E-Liga: 4-5 Plaketten, D-Liga: 6-7 Plaketten. Dann die Oberliga. Um in die Oberliga aufzusteigen, müssen wir zwei weitere Plaketten von C-Ligisten gewinnen. Wird n´hartes Stück Arbeit. Aber wir haben ja noch Zeit. Meine Ausbildung hat gerade erst angefangen. Mal sehen, wie weit wir im ersten Lehrjahr kommen. Weiter...B-Liga: 10 Plaketten und für die A-Liga noch mal zwei Siege gegen A-Ligisten. Also insgesammt 12 Plaketten. Und ab der 13. ist man ein Superior-A. -Ab 12 Plaketten können wir beim großen Finalrennen mitmachen. Das nächste ist in drei Jahren, hat Mr. Corell gesagt. Genau dann, wenn ich mit meinem dritten Lehrjahr fertig bin. Bis dahin müssen wir es schaffen, sonst dauert es nochmal drei Jahre!“

Murmeld las der Junge weiter.

„Eine Lok der Unterliga darf nur gegen andere Loks der Ligen F-D laufen. Erst wenn sieben Siege errungen wurden, kann gegen C-Ligisten angetreten werden. F-D Ligisten gibt es viele, nach oben hin wird es immer dünner...wie eine Pyramide. Ein C-Ligist darf es auch gegen einen A-Ligisten versuchen. Das hat Loisel ja mit Krokodil. Hat aber nicht geklappt. Er hat jetzt neun Plaketten. Schafft Loisel noch eine, ist er bereits in der B-Liga.“

Schließlich übermannte Casey die Müdigkeit und er legte das Buch beiseite. Kurz darauf fielen ihm die Augen zu.
 

„Du willst also weiter nach Taiga Drubania.“ bemerkte Loisel, als beide am nächsten Morgen beim Frühstück zusammen saßen. Casey nickte.

„Wann wollt ihr aufbrechen?“

„Am besten noch vor dem Mittagessen. Ich will noch ein paar Dinge besorgen gehen.“

„Ich begleite dich. Sag mir was Du brauchst und ich bringe dich in den passenden Laden.“
 

Die Einkäufe waren schnell erledigt und Dinah half Casey beim Packen. Dann wurde es Zeit, Abschied zu nehmen.

„Viel Glück bei der Rennliga, Loisel. Ich bin gespannt, wann Du die zwölfte Plakette erringen wirst.“

„Ich lass es dich wissen, wenns soweit ist.“

„Und ihr beide traniert fleißig weiter. Turnov ist kein allzuschwerer Gegner, aber mit jedem Level werden die Gegner schwieriger zu schlagen.“ sagte Krokodil zu Rusty und Dustin.

„Hehe, ich halte meinen Kumpel schon auf Trab.“ lächelte der dicke Tender.

Das Signal gab die Streke frei und Rusty setzte sich langsam in Bewegung. Casey, der sich hinter Dinah als letzter angehängt hatte, winkte seinen Freund nach.

„Alles Gute Loisel! Vielleicht treffen wir uns mal unterwegs!“

Schließlich waren die drei rätanischen Freunde in der Ferne verschwunden. Lächelnd sah Casey nach vorne.

„Taiga Drubania, wir kommen!“

Fortsetzung folgt...



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Venka
2011-11-24T13:33:07+00:00 24.11.2011 14:33
Ich vermisse Caboose irgendwie.

Na ja so ein bisschen Ruhe tut auch mal gut. :)
Von: abgemeldet
2008-03-19T09:10:05+00:00 19.03.2008 10:10
Puh....Rusty kann weiterhin Rennen fahren...
Hast du vor i-wann Elektra oder Pearl vorkommen zu lassen????
*hust* Elektra muss es nämlich nicht....*fg*

mach weiter so...

Von: abgemeldet
2008-03-19T04:35:33+00:00 19.03.2008 05:35
Nice :)
Schön mal ne gute Stex-FF zu lesen ^^
Weiter so <3
Von:  Narrenkaiserin
2008-03-17T05:47:09+00:00 17.03.2008 06:47
Och man, ich will auch mitfahren....
Aber gut, dass Caboose sich bis jetzt nicht blicken lassen hat!
Bin ja mal gespannt, wie das Rennen von Krokodil gegen Volta ausgeht!^^
ich hoffe es geht schnell weiter!


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