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Chaos On Tour

~~True Lies~~
von

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Why?

Kapitel 3.
 

Zwischen all den Menschen verschiedenster Nationalitäten war es schwierig, Kanon und Teruki zu finden, doch schließlich entdeckten sie die beiden neben dem Terminal. Miku und Bou drängelten sich mit ihren Koffern durch die Masse. Kanon und Teruki erwarteten sie bereits ungeduldig.

„Da seid ihr ja endlich“, rief Kanon. „Ist wieder alles okay bei euch?“

Bou und Miku nickten nur. „Sind wir schon eingecheckt?“

„Nein. Wir wollten auf euch warten“, meinte Teruki und stellte sich nun hinten an die Schlange am Schalter. Kanon, Miku und Bou gesellten sich zu ihm.

Die Schlange war glücklicherweise nicht allzu lang. Vor ihnen standen nur eine Gruppe von Italienern, die über irgendetwas auf ihrer Heimatsprache heftig diskutierten, ein junges Pärchen und drei missmutige Afrikaner.

Teruki blickte auf die große Uhr, die über dem Terminal hing. „Wir haben noch ziemlich viel Zeit, bis unser Flug geht.“

„Super! Dann können wir ja noch was essen gehen“, rief Kanon freudig und schien es nun kaum noch zu erwarten, endlich eingecheckt zu haben.

„Dass du immer ans Essen denken musst“, maulte Bou. „Ich hätte echt noch eine Stunde länger schlafen können.“

Miku staunte, wie Bou es immer wieder schaffte, Kanons Laune von einer Sekunde auf die andere drastisch zu senken. „Und dass du immer nur ans Schlafen denken kannst“, giftete dieser gehässig zurück. „Ich weiß zwar nicht, was da wirklich im Taxi vorgefallen ist, doch ich denke, Miku kann ziemlich froh sein, dass du heute noch aufgewacht bist!“

Bou starrte Kanon entgeistert an und wollte etwas erwidern, senkte jedoch schnell den Kopf und schwieg. Kanon wandte sich griesgrämig ab und blickte nach vorn.

Miku erhaschte kurz einen Blick auf dessen Gesicht und war sich sicher, eine Spur Reue über das eben Gesagte erkannt zu haben.

Schweigend hingen sie alle ihren eigenen Gedanken nach, bis sie endlich einchecken konnten.
 

„Können wir jetzt endlich was essen gehen?“, drängte Kanon, während sie an den verschiedensten Läden entlangliefen, um sich die Zeit zu vertrödeln. Miku blickte zu Bou, der so aussah, als ob er ihren Streit fortsetzen wollte. Schnell griff er nach Bous Ärmel.

Genervt drehte sich dieser zu ihm um.

„Lass gut sein, ja?“, raunte Miku.

Bou protestierte: „Aber Kanon hat - “

Teruki und Kanon waren ahnungslos weitergegangen und so fuhr Miku hastig fort, um den Anschluss nicht zu verlieren: „Tu’s mir zuliebe, bitte.“

Und ohne auf eine Antwort abzuwarten, schloss er zu den anderen auf, einen Augenblick später lief auch Bou wieder neben ihm her, schweigsam. Der Sänger wusste, dass es Bou große Überwindung kosten musste zu schweigen, und er war ihm dafür dankbar. Er konnte es einfach nicht leiden, wenn Bou und Kanon sich ständig wegen irgendetwas in den Haaren hatten.

Plötzlich blieb Kanon stehen und schnupperte. „Essen!“, rief er und lief freudig vor und bog um eine Ecke.

„Ich staune immer wieder, was für eine gute Nase Kanon hat“, sagte Teruki seufzend. Sie mussten sich beeilen, um ihn nicht aus den Augen zu verlieren und ein paar Abzweigungen und viele Entschuldigungen zu Leuten, die sie in der Eile angerempelt hatten, später, standen sie vor einem großen Fenster. Kanon starrte sehnsüchtig auf die vielen Burger und Pommes, die auf Tablettes auf den Tischen standen.

„Mein Gott, Kanon. Man könnte meinen, du hättest noch nie in deinem Leben etwas gegessen“, meinte Teruki kopfschüttelnd, packte den Bassisten am Arm und zog ihn zu der Tür, über der ein Schild mit der Aufschrift `McDonalds’ prangte. „Es fühlt sich aber genauso an“ murmelte Kanon und wie zur Bestätigung knurrte sein Magen.

Teruki öffnete lachend die Tür und sie traten ein. Ein herrlicher Duft stieg ihnen allen in die Nase. „Am besten ist, wenn du unser Essen bestellst und wir schon mal einen Sitzplatz organisieren“, schlug Teruki an Miku gewandt vor.

„Und warum soll ausgerechnet ich an die Kasse gehen? Ich kann doch nicht so gut Englisch.“

„Eben darum“, entgegnete Teruki. „Das ist eine gute Übung für dich.“ Und bevor Miku sich gegen diese Entscheidung wehren konnte, hatten Teruki, Kanon und Bou auch schon ihre Bestellungen bei ihm abgegeben und waren davongesaust.

Murrend stellte Miku sich an eine der vielen Schlange.

Aber was Teruki gesagt hatte, stimmte. Er war immer zu faul gewesen, die vielen Vokabeln und grammatischen Regeln zu lernen oder sie sich überhaupt zu merken. Das Einzige, was er auf Englisch sahen konnte, waren die wenigen Sätze auf internationalen Konzerten. Jemand stellte sich neben ihn.

„Ich dachte, du wolltest mit den anderen einen freien Platz suchen.“ Miku blickte den Drummer verwirrt an.

„Das können die schon alleine erledigen. Ich wollte dir nur mit dem Tragen helfen“, meinte Teruki, der geistesabwesend auf die Preisliste über der Theke sah.

„Und du meinst, dass Bou und Kanon nicht versuchen werden, sich gegenseitig an die Kehle zu gehen?“, fragte der Sänger erschrocken und wollte schon lossprinten, um das Schlimmste zu verhindern, doch Teruki hielt ihn fest. „O nein, du bleibst schön hier.“

„Aber - “

„Kein aber“, entgegnete Teruki bestimmt und sah ihn an. „Ich weiß, dass da ein gewisses Risiko besteht, wenn man die zwei auch nur eine Sekunde alleine lässt. Aber du kennst sie doch. Wir kennen zwar nicht den Ursprung ihrer ständigen Streitigkeiten, aber egal, was es ist, sie würden sich nie gegenseitig etwas antun.“

Verlegen wich Miku Terukis Blick aus und seufzte. „Du hast Recht. Es war ziemlich dumm von mir, das zu denken.“

„Nein, Miku. Das war es nicht.“ Teruki legte ihm beschwörend eine Hand auf die Schulter. „Es ist völlig normal, sich sorgen zu machen. Besonders, wenn es um den eigenen Partner und den besten Freund geht. Aber kann ich dich mal etwas fragen?“

„Geht nicht.“

„Wieso?“

Miku trat einen Schritt nach vorne und erst jetzt bemerkte Teruki, dass sie vorne an der Kasse standen. Die Kassiererin wartete bereits ungeduldig. Schnell trat auch er nach vorne und hörte Miku zu, der ihre Bestellung abgab. Teruki wunderte sich, woher er auf einmal so fehlerfrei Englisch konnte und betrachtete ihn.

Er schmunzelte. Miku schien es sich einfach gemacht zu haben, denn er las von der Preisliste über ihren Köpfen ab.

Nach geschlagenen fünf Minuten des Wartens machten sie sich dann mit drei voll beladenen Tablettes auf die Suche nach Bou und Kanon.

„Was wolltest du mich eben fragen, Teruki?“, fragte Miku neugierig, während sie sich durch die Menschenmasse drängelten. Teruki zögerte kurz. „Ich wollte dich eigentlich fragen, was da jetzt passiert ist. Du bist nämlich immer noch so schweigsam, das kennt man gar nicht von dir.“

Miku seufzte. „Ich werde es dir und Kanon noch sagen. Aber nicht jetzt.“

Er vergrößerte seine Schritte, um weiteren Fragen auszuweichen. Suchend sah er sich im Gehen nach Bou und Kanon um. Schließlich entdeckte er sie an einem der quadratischen Tische an der langen Fensterscheibe, durch die sie eben noch hereingeschaut hatten. Erleichtert stellte er fest, dass sie momentan nicht am Streiten waren.

Schweigend saßen sie sich gegenüber und schienen sich zu ignorieren, denn sie starrten beide ausdruckslos aus dem Fenster.

Miku blickte kurz nach hinten und gab Teruki mit einem Nicken zu verstehen, dass er sie gefunden hatte.

„Da seid ihr ja endlich“, begrüßte Kanon sie und riss Miku ein Tablette aus der Hand.

„He, pass doch auf!“, rief Miku erschrocken, der gerade noch so das andere Tablette im Gleichgewicht halten konnte. Doch Kanon war bereits eifrig am Essen und schien ihn nicht mehr zu hören.

Grummelnd setzte Miku das Tablette ab. Bou stand kurz auf und Miku rutschte durch zum Fenster und ließ sich neben Bou auf die weiche Bank fallen. Er gab ihm das, was er bestellt hatte und freudig packte der Blondschopf seinen Burger aus und biss herzhaft hinein.

„Wie es aussieht, hast du ja doch Hunger“, meinte Teruki lächelnd zu Bou.

„Das hatte ich auch nie behauptet. Ich schlafe nur lieber als zu essen, das ist alles.“

„O ja, das haben wir heute alle mitbekommen“, murrte Kanon.

Bou ließ seinen angebissenen Burger fallen und sprang auf.

„Bou, was…“ Miku starrte ihn verwirrt an, doch Bou hielt den Kopf so gesenkt, dass dessen lange und weiße Haare die Sicht auf sein Gesicht verwehrten.

„Lass mich, Miku“, murmelte der Gitarrist leise mit leicht bebender Stimme und rannte in den hinteren Bereich des Restaurants. Von Piktogrammen, die er in der Nähe der Kasse gesehen hatte, wusste Miku, dass sich dort die Toiletten befanden.

Verunsichert blickte Miku in die Richtung, in der er verschwunden war. Er wollte ihm hinterher rennen, doch Bou hatte ihm gerade eindeutig zu verstehen gegeben, dass er dies nicht wollte. Miku konnte ihn sogar verstehen, denn schließlich war es ja seine, Mikus, Schuld, dass Kanon nun etwas hatte, mit dem er auf Bous Wahn nach Schlaf herum hacken konnte.

„Teruki?“ Er blickte zu dem Drummer, der nachdenklich auf seine Pommes gestarrt hatte.

„Hai?“

„Könntest du wohl…“

Teruki lächelte leicht. „Ich versuche mein Bestes.“ Er erhob sich und verschwand.

Nun war er mit Kanon alleine am Tisch. Miku nahm sich eine Pommes und knabberte lustlos an ihr herum.

Er schielte zu Kanon. Dieser war immer noch eifrig am Essen und Miku bezweifelte, dass er mitbekommen hatte, dass er Bou verletzt hatte, zum zweiten Mal an diesem Tag. Kurzerhand beschloss er den Bassisten zur Rede zu stellen, denn so konnte es einfach nicht mehr weitergehen.

„Kanon?“

Kanon schaute fragend auf.

„Warum streitest du dich eigentlich immer mit Bou?“

„Nani?“

Miku stöhnte genervt. „Tu nicht so unwissend! In letzter Zeit seid ihr beide doch nur noch am Streiten, und das wird von Tag zu Tag schlimmer. Ist dir überhaupt klar, was du Bou da gerade angetan hast?“

„Nein, es ist mir nicht klar“, fuhr Kanon ihn wütend an. „Wie sollte es auch, wenn ich nicht weiß, was im Taxi vorgefallen ist. Aber eins weiß ich mit Sicherheit. Wenn Bou eher aufgewacht wäre, wärst du jetzt nicht so angespannt!“

„Kanon, ich…“

„Nein, Miku. Lass mich ausreden!“

Der Sänger verstummte.

„Du bist mein bester Freund, und das weißt du auch. Aber haben beste Freunde Geheimnisse voreinander?“

„Nein, ich - “

Kanon hob die Hand, gebot Miku abermals zu schweigen.

„Ich war sehr erschrocken, weil du so apathisch warst, als ich dich da rausgezerrt hatte“, fuhr er ruhig fort. „Und auch jetzt machst du keinen guten Eindruck auf mich. Du bist überhaupt nicht mehr am Lächeln, das ist total ungewohnt bei dir. Ich möchte die so gerne helfen, aber das geht nicht, wenn du mir nicht die Wahrheit erzählst, und offenbar ist Bou hier der einzige, der sie kennt.“

Miku schaute verlegen aus dem Fenster. Es war ihm gar nicht bewusst gewesen, dass Kanon so dachte. Offensichtlich war er eifersüchtig auf Bou, weil er es wusste. Und er als sein bester Freund nicht.

„Gomen, Kanon“, sagte Miku leise. „Ich wusste nicht, dass dich das so sehr beschäftigt. Ich habe es eben schon zu Teruki gesagt: Ich werde es euch noch heute erzählen. Nach der Autogrammstunde.“

Kanon seufzte. „Teruki und ich wollen dich nicht drängen, lass dir ruhig noch etwas Zeit.“

„Nein.“ Miku schüttelte den Kopf. „Wenn ich es heute nicht tue, werde ich es wohl nie erzählen können.“

„Es ist deine Entscheidung. Aber sag bitte Bescheid, wenn du mich brauchst.“ Kanon stopfte sich einige Pommes in den Mund und nahm einen Schluck von seiner Cola.

„Kanon, würdest du mir einen Gefallen tun?“

„Klar würde ich das“, sagte Kanon mit vollem Mund und lächelte. „Um was geht’s?“

„Ich möchte, dass du aufhörst mit Bou zu streiten.“

Kanon schluckte seinen letzten Bissen herunter und sah Miku eindringlich an. „Das kann ich dir nicht versprechen.“

„Aber Kanon!“

Der Schwarzhaarige zögerte kurz und fuhr dann fort: „Ich kann dir zwar nicht den Grund für unsere Streitigkeiten verraten, aber ich verspreche dir, dass ich mich von nun an mehr zurückhalten werde. Zufrieden?“

„Nein.“

„Miku, ich habe dir doch eben gesagt - “

„Das meine ich nicht. Damit kann ich erst einmal leben.“

„Und was willst du dann?“

„Dass du dich bei Bou entschuldigst.“

Kanon starrte Miku entgeistert an. „Und du meinst, er nimmt sie an?“

„Man kann es doch zumindest versuchen“, meinte Miku.

Kanon schwieg.

Miku hatte sich eigentlich mehr von einem „klärenden“ Gespräch erhofft, doch immerhin hatte er es geschafft, jeweils von Bou und Kanon ein Versprechen bekommen zu haben, dass sie versuchen würden, besser mit dem jeweils anderen auszukommen. Natürlich wusste Bou nicht, dass Kanon Miku das Gleiche hatte versprechen müssen, andersherum war es genauso.

So war es nun doppelt gesichert, dass die Streitigkeiten und Sticheleien langsam aufhören würden.

„Rutsch mal durch.“

Miku blickte überrascht auf, rutschte ans Fenster und Bou nahm seinen Platz ein. Dieser griff sofort zu seinem Burger und biss hinein.

„Bou, was war los?“, fragte Miku und betrachtete den Blondschopf, der verbissen auf sein Essen starrte. Er antwortete nicht, sondern aß weiter. Da Miku es nicht gewohnt war, von Bou keine Antwort zu bekommen, blickte er verwirrt zu Teruki. Doch der Drummer gebot ihm mit einem kaum vernehmbaren Kopfschütteln, ihn erst einmal in Ruhe zu lassen.

Miku befolgte seinen Rat nur zu gern und begann, gedankenverloren den vor sich liegenden Vorrat an Pommes zu verringern, indem er sich eine nach der anderen in den Mund schob. Er fragte sich, wieso er von Bou auf einmal ignoriert wurde, denn bis vorhin war er noch fürsorgsam gewesen. Es fiel ihm jedoch kein guter Grund ein, der dies rechtfertigen könnte. Doch egal, was es war, Miku beschloss, Bou wieder aufzuheitern. Zwar war er selbst auch nicht gerade gut drauf, aber er konnte es sich einfach nicht mit ansehen, wie der Blondschopf so griesgrämig durch die Welt laufen konnte.

Ein stechender Schmerz durchzog plötzlich sein Schienbein und wütend funkelte er Kanon an. „Was sollte das?“, zischte er.

Der Schwarzhaarige sah von seinem Burger auf, schmunzelte und beugte sich über den Tisch zu dem Sänger. „Du hast es anscheinend schon wieder nicht bemerkt“, flüsterte er, damit es Teruki und Bou nicht hören konnten. Doch die führten ein eigenes Gespräch. Kanon setzte sich wieder, trank etwas. Währenddessen betrachtete er genüsslich Miku, der ihn verdattert anstarrte.

Miku schalt sich innerlich. Hatte er nicht vorgehabt, besser aufzupassen? Jetzt hatte er schon zum zweiten Mal Kanon angestarrt, ohne, dass es ihm überhaupt bewusst war.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Madoka
2008-10-29T12:54:42+00:00 29.10.2008 13:54
>///< diese story is zuuu süß einfach nur toll *grins*
ich würd echt gern wissen warum sich die zwei imma streiten???? bin so neugierig ach und ich finds supa das deine kapitel was länger sind so hab ich mehr zu lesen muihaha obwohl meine augen schon wehtun Q.Q

und ich hab hunger auf bürger und pommes *lol*

ach ja und ERSTEEEEEEE muhahah ^.^


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