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NYAPPY - The Beginning

von

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third look

Hi, da bin ich wieder.... hat länger gedauert, als es sollte, aber ich bin gerade mitten im Stress, meine Abschlussarbeit für die Uni zu schreiben.

Dazu diese Affenhitze hier *ächz*
 

Grausam >,<
 

Da ich meinen Beta nicht auch noch zunerven wollte, lade ich das Kapitel mal ungebetat vor. Hoffentlich ist es einigermaßen geworden....

Über Kommentare würde ich mich jedenfalls freuen, zumal ich selber gerade nciht allzu Nyappy bin....

Und mal ehrlich... Kommentare animieren mich dazu, schneller zu schreiben. Aber wenn es eh niemanden so sehr zu interessieren scheint, brauch ich mich mit einem neuen Kapitel ja auch nicht zu beeilen, ne? ;P
 

Ohne große Reden: Kapitel 2:
 

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Dieser Bou strahlte Miku noch immer breit an, bevor er seinen Blick kurz zu Kanon fahren ließ und dann wieder zurück zu Miku.

„Also wie ich sehe sind schon zwei der Bandplätze belegt. Na, dann werde ich doch mein bestes geben, damit ich die Nummer drei sein kann."

"Hmmm… zwei also, ja? Na, soooo sicher bin ich mir da noch nicht." gab Miku gespielt überrascht zurück und sah dabei nachdenklich zu Kanon, bevor er Bou mit einem Zwinkern anstrahlte.

"Aber bisher hat sich kein anderer Sänger beworben, also geh ich einfach davon aus, dass ich den Platz behalte." Feixte er und musste bei dem irritierten Blick von Bou lachen. Dieser brauchte wohl noch einige Sekunden, um wirklich zu verstehen, was Miku meinte, bevor er auch in das Lachen einstimmte, dem Kanon sich bereits angeschlossen hatte.

„Oh man… Okay, wenn es dich beruhigt sollte, kann ich wirklich nicht singen und würde mich mit der Gitarre begnügen.“

„Na, da hab ich dann ja noch einmal Glück gehabt.“ Gab er schließlich grinsend zurück. Bou schien schon auf den ersten Blick perfekt zu ihnen zu passen. Immerhin war er nicht sofort schreiend weggerannt. Und das war doch schon einmal ein gutes Kriterium. Darüber hinaus war er ihm gleich sympathisch geworden, was für ihn persönlich schon das wichtigste war. Aufeinander einspielen konnte man sich immer, dazulernen auch, aber wenn die Harmonie zwischen ihnen nicht stimmte, würden sie nie eine Band werden. Nicht die Band, die er sich erträumte.

Während er seinen Gedanken nachhing, wanderte Mikus Blick beinahe automatisch zu dem Laden, vor dem sie sich befanden. Dem Blonden schien das allerdings nicht zu entgehen. Zumindest stieß er ihm mit dem Ellbogen in die Seite und nickte kurz in die Richtung des Ladens.

„Was meint ihr? Wollen wir nicht reingehen? Ist hauptsächlich ein Cafe, aber hinten drin gibt es ein kleines Tonstudio. Nichts besonderes, aber groß genug, dass kleine Bands da üben oder etwas aufnehmen können. Wir…. Wir können ihn heute nehmen, damit ich vorspielen kann und… würdest du bitte aufhören, mich so anzusehen?“

Selbst nachdem Bou aufgehört hatte, zu reden und seinem Blick etwas… nun ja, verunsichert auswich, merkte Miku nicht sofort, dass er den Kleineren perplex musterte. Er hatte wirklich nicht damit gerechnet, dass Bou bereits an so etwas gedacht hatte. Aber das zeigte ihm nur noch mehr, wie perfekt der Blonde zu ihnen passen würde. Ihm war das ganze auch mehr als ernst. Ein leichter Stoß in seine Rippen, holte Miku schließlich doch noch aus seinen Gedanken und er nickte schnell heftig.

"Klar, natürlich! Das wäre echt spitze! Deshalb wolltest du dich also ausgerechnet hier mit mir treffen? Aber wie kommt es, dass wir da rein können? Ich meine, du hast den Raum doch wohl nicht extra gemietet oder? Ich meine, dass…"

„Mi-kun!“

„Hm? Was denn? Mach ich es schon wieder? Ahhhh, tut mir Leid, Bou-kun.“ Entschuldigte er sich schnell auf Kanons leises Zischen, doch Bou schien nicht wirklich zu stören, wie überschwänglich Miku war. Zumindest lächelte er ihn noch immer breit an und fuhr sich ein wenig verlegen durch die Haare.

„Nein, habe ich nicht…. Also nicht so direkt. Um ehrlich zu sein… ist das der Laden von meinem Vater, deshalb.“

Miku spürte, wie ihm das Kinn wohl gerade runterklappte. Zum Glück war Kanon bei ihm. So konnte er wenigstens ungefähr sehen, wie dämlich er gerade gucken musste. Zumindest ging er davon aus, dass Kanons Gesichtsausdruck seinen eigenen ziemlich gut widerspiegelte. Ihrem Gegenüber war das ganz offensichtlich nicht so angenehm. Jedenfalls zog er seinen Gitarrengurt ein wenig zurecht und drehte sich zu dem Laden um.

„Na, dann kommt doch einfach mit rein. Es wird nicht früher und…. Na ja, ehrlich gesagt bin ich auch ziemlich nervös.“

Nach einer weiteren Sekunde hatte Miku sich auch schließlich wieder gefangen und hakte sich bei Kanon und Bou ein. Am Liebsten hätte er beide sofort in den Laden gezogen, doch da er diesen nie von innen gesehen hatte, war er wohl nicht gerade der Beste, um hier die Führung zu übernehmen…. Mal ganz abgesehen davon, dass dieser ja ganz offensichtlich Bous Eltern gehörte. Da Bou aber keine Anstallten machte, sich wieder von ihm zu lösen, blieb er einfach bei ihm eingehakt und ließ sich neben ihm herziehen. Drinnen sah er sich mit großen Augen um.

„Da hinten den Gang runter geht es in das Studio. Wollen wir gleich dahin?“

„Ja, das klingt doch gut. Nicht, dass du uns vor Nervosität noch wegrennst, ne? Aber ich brauch vorher echt ein Glas Wasser, wenn das ginge. Du doch sicher auch Kuro-Me, oder? Weißte, wir hatten gerade Sport, Fußball. Boaa du solltest ihn mal spielen sehen. Einfach krass. Und dann sind wir direkt hergelaufen. Aber na ja. Jedenfalls hab ich Durst und überhaupt. Auf welche Schule gehst du eigentlich, oder bist du schon fertig?"

Sprudelte er wieder hervor, ohne sich zurückhalten zu können. So ging es ihm irgendwie immer, wenn er eigentlich total erschöpft war. Manchmal konnte das doch schon ziemlich nerven. Oder zumindest schätzte er, dass er damit manchmal störte. Bou für seinen Teil kicherte leise und erklärte ihm, dass er auf eine Privatschule ging, auf der sein Vater auch schon gewesen sei. Miku atmete tief durch und fuhr sich mit einer Hand an den Kopf. Irgendwie hatte er doch ganz schöne Kopfschmerzen bekommen, aber hier ging es gerade um wichtigeres und da ließ er sich von ein wenig Kopfschmerzen sicher nicht aufhalten. Mal abgesehen davon, dass er diese sowieso komplett vergaß, als Bou sie in den kleinen Raum führte.

„Ihr könnt es euch schon einmal bequem machen. Ich hole in der zeit was zu trinken, ja?“

Und damit war Bou auch schon verschwunden, während er und Kanon sich noch mit großen Augen umsahen. Er musste sich sofort alles aus der Nähe ansehen.

"Wow, das gibt’s ja nicht. Ist das krass. Warst du schon mal in so nem Tonstudio, Kuro-Me? Ist das genial. Hey, guck dir das mal an...oder da. Eh? Wozu ist das denn?"

Während für ihn einfach alles interessant war, schien Kanon sein aufgekratztes Rumgerenne eher zu belächeln, was ihn aber auch nicht sonderlich störte. Solange der andere nicht weglief, war doch alles in allerbester Ordnung. Trotzdem war es vielleicht doch ein weniger angebrachter, Kanon nicht gleich bis zum Letzten zu beanspruchen.

Also ließ er sich kurzerhand auf das kleine Sofa sinken, was an einer Seite des Raumes stand und merkte eigentlich erst in dem Moment, in dem er zur Ruhe kam, wie erschöpft er sich doch fühlte. Und kaum zwei Sekunden später kam auch Bou wieder in den Raum und hatte tatsächlich was zu trinken dabei.

"Woaaa danke. Du bist mein Lebensretter!" Begrüßte Miku ihn sofort überschwänglich und sprang wieder auf, um dem anderen ein Glas abzunehmen. Ihn dabei breit anstrahlend. Mit der freien Hand fischte er in seiner Jackentasche nach den Tabletten und drückte blind zwei von ihnen aus der Platte, um sie schnell mit etwas von dem Wasser zu schlucken, während Bou auch Kanon ein Glas reichte. Bou hatte zwar im ersten Moment etwas verdutzt ausgesehen, aber vermutlich hatte er sich nur erschreckt, als Miku ihn so angefallen hatte. Übel nehmen könnte man ihm das jedenfalls nicht.

„Lebensretter, wie? Na, ich kann ja keinen Teil der Band verdursten lassen, noch ehe ich aufgenommen wurde, oder?" gab der Blonde lachend zurück, bevor er sich endgültig Kanon zuwandte.

„So, und du bist also nicht nur Bassist, sondern auch Fußballgenie? Wie lange kennt ihr zwei euch denn schon?"

„Ähm ja… Oh, tut mir Leid, natürlich.“ Der Schwarzhaarige erhob sich und verneigte sich schnell tief vor Bou.

„Mein Name ist Kanon. Okay, nicht so wirklich, aber mein echter Name ist etwas peinlich. Freut mich sehr, dich kennen zu lernen. Ach ja, Miku und ich, wir kennen uns seit ungefähr vier Monaten.“

Miku beobachtete die beiden grinsend und schüttelte leicht seinen Kopf.

"Höflich wie immer, was Kuro-Me? Pass auf, dass du nichts verschüttest." Machte er sich einen kleinen Spaß, da Kanon selbst bei der Verbeugung noch das Glas in der Hand hielt und auch Bou musste lachen. Vier Monate also? Na, wenn er es so nennen wollte. Bou selber schien doch ziemlich überrascht, dass Kanon und Miku sich noch nicht länger kannten, aber was hatte er denn erwartet? Immerhin suchte Miku auf seinem Aushang eindeutig eine ganze Band und nicht eine Minus Gitarristen.

"Freut mich. Ich heiße Bou. Nachnamen gibt es nicht. Den habe ich verkauft, als ich knapp bei Kasse war."

Spätestens Kanons fassungsloser Gesichtsausdruck sorgte dafür, dass Miku nach dieser Vorstellung von Bou endgültig zu lachen begann. Der Kleine taute wirklich schnell auf und wurde ihm mit jeder Sekunde sympathischer.

„Na, wenn das so ist, dann sollten wir dir wohl schnell wieder einen neuen Nachnamen kaufen, oder brauchst du keinen? Sonst verkauft Kuro-Me dir vielleicht seinen…. Obwohl, dann braucht er ja wieder einen. Das geht also auch nicht…. Aber wir lassen uns schon was einfallen.“

Diesmal lachten Kanon und Bou beide über ihn. Offenbar tat sich ihre Band aus Personen zusammen, die ihren Namen nicht mochten. Sollte er das jetzt etwa als Kriterium für den Drummer festlegen? Bou war der erste, der wieder aufhörte zu lachen und sie beide plötzlich doch recht ernst, wenn auch weiterhin freundlich, musterte.

"Also.. was soll ich denn spielen?"

Miku war etwas überrascht über den plötzlichen Themenwechsel. Stimmt ja. Dafür waren sie hier, oder nicht? Und so ruhig Bou auch wirkte, merkte man ihm die Nervosität an, wenn man genauer hinsah. Der Ärmste würde sich noch die Hände weich kneten und dann würde das mit dem Vorspielen nichts mehr werden. Allerdings hatte er wirklich nicht die geringste Idee, was Bou ihnen vorspielen könnte. Irgendwie war ihm so ziemlich alles recht, da er sich eigentlich schon lange für Bou entschieden hatte. Er wollte ihm gerade sagen, dass er einfach irgendetwas spielen sollte, als Kanon ihm zuvorkam und ein Tape aus seiner Tasche zog, bei dessen Anblick Miku beinahe von der Couch gekippt wäre.

„Hier. Das ist einer von Mikus Songs. Vielleicht kannst du das ja nachspielen. Und so wüsstest du schon einmal die Richtung, die wir spielen möchten.“

"Hey, was... Nein, das geht nicht!"

Doch es war schon zu spät, da Bou das Tape bereits einlegte, um es sich anzuhören. Am liebsten hätte er jetzt den Raum verlassen. Miku wollte nicht wirklich seinen Gitarristen durch diese schlechte Aufnahme verschrecken. Er selber hatte doch kaum etwas an der Gitarre gelernt. Und das war nicht mehr als eine grobe Vorstellung von dem, wie der Song einmal werden sollte. Zunehmend nervös rutschte er auf der Couch rum, während Bou sich das Tape stumm anhörte. Doch noch ehe der Gitarrist anschließend etwas hätte dazu sagen können, war Miku aufgesprungen und kramte in seiner Tasche.

„Warte, bevor du uns rausschmeißt. Hier…. Sieh dir erst einmal die Noten an. Ich weiß, Gitarre ist nicht meine Stärke, aber deshalb möchte ich ja auch nicht Gitarrist sein, ne? Und…“

„Hey, hey…. Mi-Kun. Ich habe doch noch gar nichts gesagt. Warum sollte ich euch denn rauswerfen?“

Bou schüttelte mit einem Grinsen den Kopf und nahm ihm die Notenblätter ab, um sie sich anzusehen, während er das Tape noch einmal durchhörte. Anschließend nahm er seine Gitarre und spielte dasselbe noch einmal. Nur mit dem Unterschied, dass es sich bei ihm wirklich gut anhörte. Als der Blonde die Gitarre wegstellte, sah er ihn an, als befürchte er, Miku und Kanon könnten jetzt laut loslachen, auch wenn ihm nicht klar werden wollte, weshalb der andere so unsicher war.

"Wow, das war genial! Sag mal, wie lange spielst du schon Gitarre? Und wie zum Henker machst du das? Du hast dir das gerade Mal zweimal angehört!"

„Ähm… ich… spiele so ungefähr 5 Jahre…. Und außerdem hatte ich doch die Noten und… fandest du es wirklich gut? Ich… ich kann auch noch etwas anderes spielen, wenn ihr möchtet.“

"Da fragst du noch? Das war umwerfend. Und bei 5 Jahren. Voll krass."

Gab er aufgedreht zurück. Endlich ging es mal wirklich mit seiner Band voran. Wobei die anderen ihn wohl rausschmeißen würden, so gut wie sie waren.

Aber noch etwas spielen? Miku dachte kurz über die Frage nach und musste dabei auch auf die Uhr sehen. An sich würde er ja gerne noch etwas hören. Nur ganz bestimmt nicht, um sich überzeugen zu lassen. Denn das war er eh schon lange. Schließlich sah er mit leuchtenden Augen zwischen Bou und Kanon hin und her.

"Ach was. Du brauchst nichts anderes spielen. Du bist genial. Einfach perfekt für uns. Und außerdem mag ich dich. Das reicht doch, ne. Aber... Du, das hier ist doch ein Tonstudio ne? Ich meine… könntet ihr das nicht mal zusammen spielen? Dann hätten wir etwas, um nach einem Drummer zu suchen..."

„Ähm… mag jetzt ne doofe Frage sein, aber…. Heißt das… dass ich dabei bin?“

„Ob das…. Mensch Ki-Bou, NATÜRLICH bist du dabei. Aber so was von. Stimmt doch, ne Kuro-Me?“

„Klar. Bou-Kun, das war einfach spitze!“

Bou sah sie beide noch immer überrascht an. Um genau zu sein, wohl eher fassungslos.

„Aber… wollt ihr nicht noch andere Gitarristen anhören? Oder ist das nur was Vorläufiges oder….“

„Komm hör auf. Soll ich es dir schriftlich geben? Du bist dabei und ich werde mir ganz sicher niemand anderen anhören, weil keiner so gut sein wird wie du.“

„Du hast den Boss gehört. Und wenn Mi-Kun sich entschieden hat, dann lässt er sich nicht umstimmen.“

Langsam schien Bou wirklich aufzugehen, dass sie es vollkommen ernst meinten. Zumindest wurden seine Augen sogar noch größer, bevor er erst Miku und dann Kanon um den Hals fiel.

"Maaaan, danke, danke danke! Du bist wirklich ne Nummer, Miku. Klar können wir das noch aufnehmen, wenn du magst... Ich meine natürlich nur, wenn du jetzt auch kannst und Lust hast, Kanon."

Miku sah zu Kanon, welcher doch etwas überrumpelt wirkte, während er sich in dem Raum umsah, in dem es neben den Geräten auch einige Instrumente gab. Hatte er etwa keine Lust dazu? Immerhin hatte er nicht einmal seinen Bass mit hergenommen. Miku ärgerte sich schon innerlich über seine vorlaute Bitte, als er eine Veränderung in dem Gesicht seines Freundes sah. Er folgte dem Blick von Kanon und sah einen tiefschwarzen Bass… einen Ibanez, wenn Miku sich nicht täuschte. Und tatsächlich ging Kanon zu dem Instrument und sah Bou mit einem beinahe schon verträumten Glanz in den Augen an, den Miku bei dem schüchternen Jungen bisher noch nicht gesehen hatte.

„Bou-Kun? Darf man alle Instrumente hier benutzen? Also… dürfte ich…“

„Ja natürlich, darfst du den Bass da benutzen. Das ist gar kein Problem.“

Miku strahlte über das ganze Gesicht, als er sah, wie Kanon den Bass hochnahm und beinahe andächtig über jede der Saiten einzeln strich, um sie noch einmal nach zu stimmen und dann alle anschlug. Offenbar war Kanon doch wirklich froh, diesen Bass spielen zu dürfen. Bou nahm in der Zeit wieder seine Gitarre und sah mit einem auffordernden Lächeln zu Miku.

"Hey, das ist super von euch beiden, danke." Freute er sich und kramte in seiner Tasche, bis er noch ein anderes Tape fand.

"Hier. Das ist leer. Da könnt ihr drauf aufnehmen."

"Du Mi-Kun? Wie wäre es, wenn du direkt dabei singst? Dann würde der zukünftige Drummer auch einen Eindruck von dir haben."

Als er den Vorschlag von Bou hörte, zuckte er zusammen. Er sollte jetzt singen? Zugegeben. Das war irgendwo ein verständlicher Vorschlag. Aber dennoch kam er für ihn ein wenig plötzlich. Klar hatte er schon bei Karaoke oder so vor Freunden gesungen und war vielleicht nicht einmal schlecht... aber das waren alles Lieder von anderen Personen. Und nicht ein eigenes Lied… ein eigener Text.

Schnell schüttelte Miku innerlich den Kopf, um diese nervösen Gedanken zu verjagen. Was sollte das überhaupt? Immerhin wollte er hier eine Band aufmachen, da würde er jawohl vor seinen Bandmitgliedern singen können, oder? Natürlich war es für ihn neu, aber das war es für die anderen beiden doch genauso.

„Klar. Das ist ne super Idee, Ki-Bou. Ihr könnt euch ja erst kurz ein oder zweimal aufeinander einspielen, bevor ich einsteige.“

Stimmte er schließlich strahlend zu. Während die anderen beiden den Song dann doch noch dreimal durchspielten und hier und da eine Kleinigkeit änderten, damit Kanons Bassspiel auch zusammenpasste, ging Miku den Text des Songs im Kopf noch einmal durch. Er hatte ihn erst vor ein paar Tagen geschrieben und hoffte, dass er nichts davon vergessen würde, zumal er ihn jetzt auf die leicht abgeänderte Musik anpassen musste.

Doch bereits kurz nachdem sie schließlich zusammen ansetzten, war seine Nervosität verflogen. Den Text hatte er bereits beim Schreiben so weit verinnerlicht, dass er nicht einmal drüber nachdenken musste, als er ihn sang. Und sie harmonisierten einfach spitze zusammen. Genau so, wie er es sich vorgestellt hatte. Natürlich war es noch lange nicht perfekt und sie würden noch verschiedene Stellen ändern müssen…. Aber GOTT, sie spielten gerade das erste Mal zusammen! Und das auch noch ohne drummer, was die ganze Sache nicht unbedingt leichter machte.

Als sie mit dem Song durch waren, drehte er sich wieder zu den anderen beiden um, wobei er spüren konnte, wie seine Wangen vor Aufregung glühten. Das hier war, was er schon immer machen wollte. Die Band, die er immer haben wollte. Er wusste, dass Kanon und Bou die einzigen Personen waren, die er je für diese Positionen hätte haben wollen, und wenn sie ihn jetzt ablehnen würden… nein, das durften sie einfach nicht und fertig! Und tatsächlich reichte schon ein kleiner Blick in die Augen der anderen, um zu wissen, dass sie sich gerade genauso fühlten, wie er.

„Mi-Kun, das war…. Wow, das war fantastisch! Hast du noch andere Songs? Boaa, und deine Stimme. Hast du den Text ganz alleine geschrieben?!“

Er konnte spüren, wie er leicht rot anlief. Das war doch alles nur so fantastisch, weil Bou und Kanon mitspielten. Sonst hätte das ganze überhaupt keine Wirkung. Erst die Musiker gaben Songs eine Seele. Das wusste er genau. Niemand sonst würde dem Song das gleiche geben können, wie sie.

Aber, ob er noch andere Songs hatte? Er sah Bou etwas ungläubig an.

"Ich... äh... schon ja. Einige." Gab er zögernd zurück. "Aber meinst du das wirklich ernst? Gefällt dir der Song? Na, mit so eine Bassisten und Gitarristen würde einfach alles gut klingen."

Fügte er schnell hinzu. Er war so überglücklich die beiden gefunden zu haben, sowohl als Bandmitglieder, als auch als Menschen, da er sie jetzt schon in sein Herz geschlossen hatte. Er kramte kurz in seiner Schultasche und holte schließlich einen kleinen Block raus, in dem er fein säuberlich Noten und Texte eingetragen hatte. Eigentlich hatte er diesen Block so gut wie immer bei sich, wenn ihm mal etwas spontan einfallen sollte oder er die Texte einfach noch einmal durchgehen wollte. Mit einem leicht zurückhaltenden Lächeln reichte er den Block an Kanon, welcher sich damit sofort auf die Couch setzte. Bou folgte dem Beispiel und sah Kanon interessiert über die Schulter, während er die Seiten aufmerksam durchblätterte. Ihm selber war es schon ein wenig unangenehm, da er diese Sachen bisher niemandem gezeigt hatte, doch als die anderen beiden nach einigen Minuten noch immer nicht in Lachanfällen am Boden lag, entspannte er sich schnell wieder, bis Kanon nach einer Weile zu ihm aufsah.

„Mensch, Mi-Kun. Du schreibst schon ziemlich lange an Texten, kann das sein?“

„Na ja…. Immer, wenn mir was einfällt… Aber ihr wollt wirklich nicht wissen, wie viel Schrott schon dabei gewesen ist, ehrlich.“

Nachdem Kanon und Bou sich mehrere der Songs genauer angesehen hatten, wollten sie den einen oder anderen auch noch anspielen, wobei beide genauso aufgeregt wirkten, wie er selber sich fühlte. Aufgeregt war nicht einmal das richtige Wort. Miku konnte noch gar nicht fassen, was hier gerade passierte. Die Band musste einfach super werden. Bis gestern hatte er schon fast nicht mehr geglaubt, die richtigen Personen zu finden und nun fehlte ihnen nur noch ein Drummer. Er konnte es gar nicht mehr abwarten, bis sie auch hier den passenden gefunden hätten.

Irgendwann am späteren Nachmittag hörten sie dann schließlich doch auf, setzten sich allerdings noch etwas ins Cafe im vorderen Teil des Gebäudes, um etwas zu trinken.

„Du, sag mal Ki-Bou. Wie kommt es eigentlich, dass du nicht schon längst in einer Band bist? Ich meine, hast du bisher noch nicht nach einer gesucht? Ich meine… schon alleine die ganzen Vorraussetzungen, die du hier hast, wären doch ideal.“

Der andere sah ihn kurz etwas überrascht an, bevor er seinen Blick wieder auf die Tasse vor sich senkte und etwas darin rumrührte.

„Na ja…. Doch habe ich schon, aber… Na ja, es hat halt einfach nie geklappt. Wenn ich irgendwo vorgespielt habe oder so, hatten die Bands einfach immer andere Vorstellungen, als ich.“

„Von der Musik her, meinst du? Ja, dann bringt das natürlich nichts.“

Bou lachte ein wenig auf Mikus Worte, doch daran, wie der Blonde lachte, wusste er gleich, dass er nicht nur die Musik gemeint hatte.

„Das auch. Damit hätte ich mich vielleicht sogar anfreunden können, um überhaupt erst einmal Musik machen zu können, aber….“

„NEIN, das wäre absolut falsch gewesen! Und das weißt du auch.“

Bou schreckte merklich zusammen, als Miku ihn so plötzlich unterbrach, doch registrierte er das in diesem Moment nicht wirklich.

„Sich irgendwem anpassen, einfach nur um Musik zu machen… das ist schrecklich. Wie soll man dann noch von dem überzeugt sein, das man spielt? Und wie soll man Spaß daran haben und den auch anderen zeigen? Wie…“

„Miku…“

„Nein, ist schon gut, Kanon. Miku hat Recht. Am Anfang hatte ich auch genau das gesagt, als eine Band mir sagte, was ich alles ändern müsste, wenn ich bei ihnen spielen will. Erst als die Absagen sich zu häufen, habe ich wirklich darüber nachgedacht, mich anzupassen…. Aber jetzt… Ich bin wirklich froh, dass ich das nicht gemacht habe. Ich hätte verraten, was ich mit meiner Musik erreichen wollte. Und außerdem hätte ich euch beide dann nicht kennen gelernt.“

Miku war erleichtert, als Bou das sagte und sie mit einem ehrlichen Lächeln ansah. Er hatte wieder geredet, ohne nachzudenken, dabei wusste er doch, dass er seine Art über manche Dinge zu denken, nicht einfach auf alle übertragen konnte. Doch Bou schien verstanden zu haben, was er meinte. Mehr noch. Er schien ganz genauso zu denken. Eigentlich konnte er Bou auch gut verstehen. Einige Male hatte er selber darüber nachgedacht, ob er nicht zu unnachgiebig war. Immerhin war es nicht gerade üblich, als Sänger nach einer Band zu suchen, wie er es tat. Verständlicher wäre es, hätte er sich nach einer bereits existierenden Band umgehört, die noch einen Sänger suchte, anstatt selber nach Bandmitgliedern zu suchen, die die gleichen Musikvorstellungen hatten, wie er selber. Doch immer, wenn er solche Gedanken hatte, hatte er sich seine Texte durchgelesen und erkannt, dass es einfach nichts anderes für ihn gab. Es ging ihm nicht darum, irgendwelche Musik zu machen, er wollte seine Musik machen. Und das mit einer Band zusammen, die genauso dachte. Mit Freunden zusammen.

„Du, Bou-Kun… du hast eben gemeint, ihr hättet nicht nur in der Musik andere Vorstellungen gehabt. Was… meintest du denn noch?“

Kanons vorsichtige Stimme, holte Miku aus seinen Gedanken zurück und er sah ebenfalls zu Bou, der ein wenig rot anlief und scheinbar automatisch mit einer Hand an dem Rock rumzipfelte, den er trug.

„Na ja….um ehrlich zu sein…“

„Ist das dein Ernst? Man, was haben die denn, du hast doch schöne Beine.“

Er hatte sofort verstanden, was Bou meinte, auch wenn er nicht verstehen konnte, was daran nun irgendwie schlimm war. Der Blonde war nun endgültig rot angelaufen, sah aber auch nicht mehr so verspannt aus, wie noch vor Sekunden.

„Mensch, Miku~. Es ist ja auch nicht so, dass ich jeden Tag so rumlaufe…“

Sie saßen noch eine Weile so zusammen, und sprachen ab, wann sie sich am nächsten Tag wieder treffen würden, um mit der Suche nach einem Drummer anzufangen. Doch am Abend musste Miku sich dann doch von den anderen verabschieden. Oder genauer gesagt von Bou, da Kanon noch ein gutes Stück mit ihm zusammen zurückging, bevor sie sich an einer Ecke trennten. Miku musste heute zwar nicht arbeiten, aber er wusste, dass es dennoch wieder Ärger geben würde, wenn er sich noch mehr Zeit ließ, weshalb er sich das letzte Stück beeilte.

Zu Hause angekommen, schloss er die Tür leise hinter sich. Wenn er etwas Glück hatte, war Satoshi vielleicht wieder im Suff eingeschlafen, sodass er seine Ruhe hätte und für den Fall wollte er ihn auf gar keinen Fall aufwecken. Doch leider hatte er nicht dieses Glück. Als er vorsichtig ins Wohnzimmer spähte, an dem er vorbei musste, um zur Treppe zu gelangen, stand Satoshi direkt vor ihm. Und er schien alles andere, als gut gelaunt zu sein.

„Würdest du wohl die Freundlichkeit besitzen, mir zu erklären, wo du dich so lange rumgetrieben hast?!“

„Ich… ich war mit Freunden unterwegs.“

Er spürte, wie Trotz und Wut in ihm hochstiegen. Es war jawohl sein gutes Recht, sich mit Freunden zu treffen. Doch wenn er diese Gefühle von seiner Stimme Besitz ergreifen lassen würde, würde er Satoshi damit nur noch mehr aufregen, weshalb er versuchte, so neutral wie möglich zu antworten.

„Oh, ach so. Mit Freunden getroffen, wie?! Und wie kommt es, dass die Schulschwester hier anruft und mir irgendwas von einem Zwischenfall im Sportunterricht erzählt?! Und davon, dass mein werter Sohn, sich einfach aus dem Staub ge…“

„Ich bin nicht dein SOHN!“

Viel zu spät erkannte Miku, was er gerade gesagt hatte, als ihn sein Gegenüber auch schon hart am Arm gegriffen hatte und ihn mit dem Rücken gegen die Wand drückte.

„Pass bloß auf, was du sagst, wenn du weißt, was gut für dich ist! Nur damit dir das klar ist: Du wirst das Haus die nächsten Tage nicht verlassen! Auch nicht für die Schule. Und dein Handy bleibt bei mir, klar?“

Bei seinen Worten, hatte Satoshi ihn hinter sich her die Treppe hoch gezerrt, sodass er nur stolpernd versuchen konnte, mitzuhalten. Oben angekommen, stieß er Miku in sein Zimmer. Sein Rucksack flog erst dann achtlos hinter ihm her, nachdem Satoshi das Handy daraus an sich genommen hatte. Dann knallte die Tür zu und er konnte hören, wie sein Stiefvater die Treppen nach unten stampfte.

Stiefvater!

Selbst so nannte Miku ihn in Gedanken nicht. Er setzte sich auf das Bett und sah auf den Rucksack, dessen Inhalt sich teilweise über den Boden ausbreitete. Auch sein Notizbuch war halb herausgerutscht, doch als sein Blick auf dieses fiel, breitete sich zumindest ein leichtes Lächeln wieder auf seinen Lippen aus. Morgen würden sie anfangen, nach einem Drummer zu suchen. Und wenn man es genau nahm, hatte er noch gewaltig Glück gehabt, dass Satoshi noch nicht richtig betrunken war. Miku stand noch einmal auf, um seine Sachen zusammenzusuchen. Seinen Notizblock nahm er mit sich ins Bett und sah sich noch einmal die Songs an, die sie heute zusammen ein wenig überarbeitet hatten, bevor er den Block weglegte, um etwas zu schlafen.
 

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Jetzt war es schon fast Mittag. Und Satoshi hatte ihn tatsächlich in seinem Zimmer eingeschlossen. Ohne sein Handy konnte er nicht einmal bei Kanon anrufen, um ihm zu sagen, dass alles in Ordnung war. Immer wieder sah Miku auf seine Uhr und wurde zunehmend nervöser. Endlich hörte er die Haustür und kurz darauf den Motor von Satoshis Wagen. Da dieser im Spätdienst arbeitete, hatte Miku jetzt bis zum Abend Zeit. Nachdem er noch einige Momente gewartet hatte, packte er seine Tasche, die er schon vorbereitet hatte und öffnete das Fenster. Wenn sein Stiefvater wüsste, wie oft er schon über das Vordach nach unten geklettert war... er würde vermutlich das Fenster zumauern. Eine gute halbe Stunde später kam er endlich in der Schule an, ging jedoch nicht in das Gebäude. Er wusste, dass sein Satoshi sicher mit der Schwester abgesprochen hatte, dass er drei Tage nicht zur Schule käme und das bedeutete, dass auch seine Lehrer bescheid wussten. Deshalb durften sie ihn nicht hier sehen. Also wartete er draußen darauf, dass Kanon herauskam und er ihn abfangen konnte. Keine 10 Minuten später ertönte auch der Schulgong und wie er nicht anders erwartet hatte, war Kanon einer der ersten, die aus dem Gebäude kamen.

"Hey, Kuro-Me! Hier!"

Kanon hob überrascht den Kopf, als er seinen Spitznamen hörte und sah ihn mehr als verwundert an, bevor er zu ihm gelaufen kam.

„Mensch, Miku. Wieso warst du nicht in der Schule? Ist alles in Ordnung? Ich habe in den Pausen versucht, dich anzurufen und wollte eben zu dir nach Hause, aber…. Irgendwie weiß ich gar nicht, wo du wohnst.“

Er hatte gewusst, dass Kanon ihn fragen würde, wo er gewesen ist. Verständlicherweise, doch wollte er ihm nun nicht wirklich sagen, was gewesen ist, weshalb er schnell abwinkte.

"Ach das… Tut mir Leid. Ich hatte keinen Bock und hab meine Eltern anrufen lassen, dass ich bis Montag fehle. Musste ihnen nur sagen, was gestern mit Sakito in Sport war..."

Er merkte, dass Kanon ihm nicht glaubte und seine Erklärung war wohl wirklich nicht die überzeugendste gewesen, aber zumindest fragte Kanon nicht weiter nach, wofür er ihm doch ziemlich dankbar war. Er suchte verzweifelt nach einer Ablenkung, als diese sich von ganz alleine bot. In Form einer Gitarrentasche auf Kanons Rücken.

"Maaan. Ist das meine Gitarre? Wow, danke. Du bist echt der Beste, Kuro-Me."

Er fiel dem anderen überschwänglich um den Hals und nahm ihm dann die Gitarre ab, von der er schon glaubte, sie bis nächste Woche in der Schule lassen zu müssen. Als er sich wieder von dem anderen löste, strahlte er ihn breit an.

"Na, wollen wir dann zu Ki-Bou?“

Den Weg über war er zumindest für seine Verhältnisse dieses Mal recht ruhig gewesen, da er noch etwas seinen Gedanken nachhing, doch versuchte er das zu überspielen, indem er Kanon erzählen ließ, was er in der Schule verpasst hatte.

Allerdings schreckte er sofort aus seinen Gedanken hoch, als er Bous Stimme hörte, die aufgeregt nach ihnen rief und sie breit anstrahlte, als sie bei ihm waren.

"Hey, na da hat uns ja einer vermisst, was Kuro-Me? Gomen ne, Ki-Bou. Wir haben dich warten lassen, aber ich war etwas spät heute."

„Hey, ist schon okay. Wollen wir noch kurz reingehen?“

„Klar, das wäre super. Kann ich meine Gitarre hier stehen lassen, wenn wir gleich losgehen?“

„Kein Problem. Dass wir genug Platz haben, weißt du jetzt ja, ne?“

Mit einem Zwinkern ging Bou vor ihnen rein und kurz darauf saßen sie wieder um einen Tisch. Zu seiner Überraschung hatte Kanon sogar schon Flyer für sie vorbereitet und in der Schule heute kopiert. Begeistert sah er sich die Flyer an, bevor er sie weglegte.

"Man, die sind gut geworden. Spitze! Also... ich würde auf jeden Fall vorschlagen, die in Musikläden aufzuhängen. Am Besten, wo Instrumente und Zubehör verkauft werden. Da wird jawohl auch mal ein Drummer vorbeikommen, oder was meint ihr?"

Bou stimmte ihm nickend zu.

„Klar, das klingt super. Ich kann auch meinen Vater bitten, die an andere Studios und so verteilen. Das macht er ganz bestimmt.“

„Echt? Man, das wäre wirklich super, Ki-Bou!“

Sie brauchten noch eine gute halbe Stunde, bis sie abgesprochen hatten, wo und wie sie die Flyer verteilen sollten. Am Ende einigten sie sich darauf, dass jeder von ihnen einen anderen Bezirk abklapperte. Zwar hätten sie dadurch nicht so viel Spaß, aber sie würden schneller fertig werden und an die musste er wirklich denken, wenn er vor Satoshi zu Hause sein wollte. Er selber wollte in ein Viertel weiter im Süden der Stadt gehen, wo er zumindest eine Weile gewohnt hatte. So kannte er wenigstens schon die richtigen Adressen und wusste, wohin mit den Flugblättern.

Nachdem sie alles geklärt hatten, brachten er und Kanon noch ihre Sachen nach hinten und Bou sprach kurz mit seinem Vater, bevor sie sich auf den Weg machten.

"Also dann bis später wieder hier."

Zu Fuß war es bis in das Viertel doch ein ganz schönes Stück, aber jetzt zur Rushhour waren die Züge nahezu mörderisch, weshalb er ihnen einen Dauerlauf doch vorzog. An sich war es wirklich schön, mal wieder in dem alten Viertel zu sein und ein paar bekannte Gesichter zu sehen, auch wenn er hier nur ein knappes halbes Jahr gewohnt hatte. Nur viel Zeit hatte er nicht, weshalb er kaum lange genug stehen blieb, um sich eine Erlaubnis abzuholen und einen Flyer aufzuhängen, wenn er in einem der Läden war. Trotzdem brauchte er beinahe drei Stunden, bis er wieder an ihrem Treffpunkt ankam, an dem Kanon und Bou schon auf ihn warteten. Miku war vollkommen außer Atem und mehr als froh, als er an der Straße seinen Schritt verlangsamen konnte, da gerade Rot war.

Kanon sah ihn als erster und winkte ihm zu, während er ihm entgegenging. Er selber wollte ihm, als grün wurde, gerade zuwinken, als sich alles zu drehen begann und er seine Freunde nicht einmal mehr richtig in der Menschenmenge ausmachen konnte. Mit einem Mal spürte er den Boden unter seinen Füßen nicht mehr. Fühlte sich, als würde er in ein schwarzes Loch fallen. Doch dann spürte er etwas anderes. Jemand hatte ihn aufgefangen, noch ehe er zu Boden gefallen war und er hörte eine vertraute Stimme.

„Miku? Miku, was hast du denn?“

Er erkannte Kanons Stimme und hielt sich daran, als er seine Augen zwang, sich wieder zu öffnen. Im ersten Moment verschwamm das Gesicht seines Freundes noch vor ihm, doch nahm es schnell wieder feste Formen an, auch wenn das drückende Gefühl in seiner Brust und die Übelkeit noch blieben.

„Nichts… es… es geht schon wieder.“

„Ja klar. Glaube ich dir aufs Wort.“

Er konnte den Sarkasmus in Kanons Stimme hören. Wow, dann war der schüchterne Kanon also sogar zu Sarkasmus fähig… Beinahe hätte Miku bei dem Gedanken gelacht, doch das wäre in dieser Situation wohl doch ein wenig unpassend gewesen. Ein paar Umstehende sahen ebenfalls besorgt oder neugierig zu ihnen, was ihn allerdings nicht wirklich störte. Als er aufstehen wollte, half Kanon ihm sofort und stützte ihn auch noch, als sie über die Straße und nach drinnen gingen, ganz gleich, wie oft er ihm versicherte, dass alles wieder in Ordnung war.

In dem Cafe trennte Bou sich kurz von ihnen und Kanon brachte ihn in das Studio, wo er ihn sofort auf die Couch drückte.

"Hier, trink erst einmal was."

Er sah auf und nahm Bou, welcher ihnen gefolgt war, das Glas Wasser ab, das er ihm hinielt.

„Danke.“

„Nichts zu danken…. Aber was war denn los? Du bist immer noch ganz blass.“

„Es ist wirklich nichts. Ich bin wohl einfach nur etwas zu viel gerannt, bei dieser Hitze.“

„Bist du sicher? Komm, ich bringe dich lieber nach Hause.“

„Nein, Kuro-Me. Es ist wirklich in Ordnung. Und wir wollten doch noch an den Songs arbeiten.“

Meinte er schnell abwehrend. Kanon und Bou tauschten zwar skeptische Blicke aus, doch schien es ihnen im Endeffekt lieber zu sein, noch ein wenig an den Songs zu arbeiten, als wenn er gleich wieder durch die Gegend rennen würde. Zumindest war es das, was Miku vermutete, als die anderen beiden schließlich zustimmten. Was ihm allerdings gar nicht passte, waren die Blicke, die er auch nach einer Weile noch immer von den beiden bekam, weshalb er irgendwann den Stift an die Seite legte.

"Mensch... bin ich so gruselig, dass ihr solche Gesichter zieht? Kuro-Me... ich habe dir doch schon einmal gesagt, dass ich nicht beiße, oder?"

„Ja stimmt…. Zumindest solange du keinen Hunger hast, oder wie war das?“

Auf diese Reaktion von Kanon musste er sogar ehrlich lachen und auch Bou und Kanon wirkten weit lockerer, als sie sich wieder den Blättern auf dem Tisch widmeten.

Auch wenn er diesen Nachmittag am liebsten niemals beendet hätte, mussten sie nach einer weiteren Stunde doch ihre Sachen zusammenpacken, damit er sicher sein konnte, vor Satoshi zu Hause anzukommen. Heute bestand Kanon allerdings darauf, ihn bis nach Hause zu bringen und ließ sich von ihm auch nicht davon überzeugen, dass das nicht nötig sei.

„Danke fürs bringen. Ruh dich aus, ja? Morgen treffen wir uns dann direkt vor dem Laden von Bous Vater, okay?“

„Ja klar. Aber Miku. Wenn es dir nicht besser geht, rufst du an, ja? Dann verschieben wir das.“

„Ach red keinen Quatsch. Mir geht es super.“ Grinsend schloss er die Tür auf und ging ins Haus. Glücklicherweise hatte er seinen Schlüssel mitgenommen und konnte so warten, bis Kanon außer Sichtweise war, um wieder nach draußen zu gehen und über das Vordach in sein Zimmer zu klettern. Sonst hätte der andere sicherlich ziemlich komisch geguckt.

Als er etwas später in seinem Bett lag, konnte er den nächsten Tag kaum erwarten. Sie wollten in einen Club gehen, in dem kleinere Bands auftreten wollten, die zum Teil auch noch Bandmitglieder suchten. Vielleicht hatten sie ja Glück und würden dort einen Drummer für sich finden. So eine Gelegenheit konnten sie sich einfach nicht entgehen lassen. Als Satoshi später nach Hause kam, war er bereits eingeschlafen.
 

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Der nächste Tag verging sehr langsam. Irgendwann am Morgen hatte Satoshi sein Zimmer wieder aufgeschlossen. Was dachte er eigentlich, wie lange Miku hier eingeschlossen bleiben konnte, ohne gewisse Dinge erledigen zu müssen? Aufschließen tat er eh nur, wegen seinem Nebenjob, zu dem er später am Abend noch musste. Zwar durfte er nicht zur Schule, aber so etwas wie Geld verdienen ging natürlich vor. Umso besser. Er mochte seine Arbeit weit lieber, als hier herumhängen zu müssen, wo er den Launen seines Stiefvaters ausgesetzt war.

Und heute konnte er am Mittag sogar durch die Haustür verschwinden, nachdem Satoshi wieder zur Arbeit gefahren war. Er war einfach nur froh über jede Minute, die er ihn nicht sehen musste. Doch verdrängte er auch die Gedanken schnell. Immerhin würde er gleich Kanon und Bou wieder sehen, also wozu schlechte Gedanken haben? Als er vor dem Laden ankam, waren Bou und Kanon beide schon da und er fiel ihnen überschwänglich um den Hals.

"Kuro-Me. Hi. Wie geht’s dir? War die Schule wieder so langweilig?“

„Bou, du musst mir unbedingt mal erzählen, wie so ne Privatschule ist, ne?“

Die anderen begrüßten ihn ebenfalls fröhlich, doch sah Bou ihn dann länger, prüfend an, was ihm nicht gerade sehr gut gefiel.

"Du bist immer noch blass." Gab er knapp von sich, bevor er wieder doch wieder grinste. "Und? Bereit einen Drummer zu finden?"
 


 


 

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Ende Kapitel 2
 

Wie gesagt, kein Beta, sehr viel Stress und auch keine Zeit noch einmal drüber zu lesen. Vielleicht kommt ja mal was korrigiertes -.-"
 

Spitznamenerklärung:
 

Das japanische Wort für Blond ist Kinpatsu. Doch anstatt zumbeispiel "Kin-Bou" aus dieser Haarfarbe zu machen, nennt Miku ihn Ki-Bou, was (Kibou) auch das japanische Wort für Hoffnung ist.
 

Bou als zweites Bandmitglied mit seiner freundlichen, lieben Ausstrahlung und seinem hellen Gemüt und gleichzeitig Mikus Hoffnung für das Gelingen der Band.
 

Kurze, dumme Erklärung, aber mir reichts grade echt.

Gomen na -,-"



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  HakuXIII
2008-06-04T19:53:07+00:00 04.06.2008 21:53
awww
super kapi >.<
aber ich will nicht das miku hausarest hat >.<
jetzt müssen die nur noch teruki finden ^___^
freu mich schon drauf^^
dir wünsch ich noch viel glück^^
HakuXIII
Von:  precious_dark
2008-06-02T09:19:04+00:00 02.06.2008 11:19
Hey Du!^^

Das Chap is dir wieder sooo mega gelungen! Ich hab mich stellenweise so abgelacht! XD Aber diesmal waren auch einige ernste Stellen dabei... Die mit Satoshi! Mir gefällt dieser Typ nicht... Er wirkt nicht gerade so als würde er miku i-wie unterstützen....

Ich wünsch dir viel Glück für deine Abschlussarbeit!

hdsmdl Rose


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