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Angels of Familys

The hard way of life
von

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Das erste Siegel

Kapitel 24
 

Ungeduldig wartete die Gruppe am nächsten Tag vor dem Inn auf Lloyd. Am Abend hatten sie besprochen, dass sie am frühen Morgen aufbrechen wollten.

"Mensch, wo bleibt der Kerl denn nur?!" Murrte Jo ungeduldig.

"Ach, Lloyd ist ein Langschläfer, der kommt nie schnell aus den Federn." Erklärte Genis schmunzelnd.

Kratos dagegen seufzte leise. Das war eine der ziemlich unangenehmen Eigenschaften an Lloyd. Ihn wach zu bekommen verdiente eine gehörige Anerkennung. Da öffnete sich aber schon die Tür und Lloyd kam eilig zu ihnen gerannt, während schnell noch seine Handschuhe richtig anzog.

"Entschuldigt bitte die Verspätung!" Rief er.

"Ach, halb so wild." Meinte Colette lächelnd. "Du bist sicher immer noch nicht ganz gesund Lloyd, da muss man Rücksicht nehmen." Das allerdings bewirkte, dass Lloyd etwas rot wurde und beschämt zur Seite sah.

"Können wir dann endlich?" Jo interessierte das anscheinend recht wenig.

So machten sie sich dann wieder auf den Weg in die Wüste, um diesmal endlich bei den Ruinen zu landen. Anfangs liefen alle recht schnell still nebeneinander, doch dann gesellte sich Ann zu Jo. Sie wollte endlich mehr über das Mädchen herausfinden.

"Sag mal Jo, warum drängelst du uns immer so?" Fragte Ann sie direkt.

"Weil ich diese Welterneuerung endlich hinter mich bringen will!" War die knappe Antwort.

"Aber warum hast du dann nicht widersprochen, als wir beschlossen hatten Lloyd erst einmal nach Triet zu bringen?"

"Als Gefährte und Beschützer der Auserwählten muss ich mich nun mal ihrem Wunsch beugen, das gehört dazu."

"Und wie gefällt dir die Reise bisher?"

"Recht wenig. Wir werden zu viel aufgehalten."

"Nun übertreib aber nicht. Lloyd und Genis sind zwar noch jung, aber hilflos sind sie keineswegs. Höchstens etwas unerfahren."

"Was geht mich das an? Die Auserwählte bestimmt über ihre Gefährten, ich hab da keine Meinung."

"Keine Meinung?" Verwirrt musterte Ann das Mädchen. "Sag mal, bist du schon lange in der Garde von Palmacosta?"

"Ja."

"Wie lange?"

"Fast mein ganzes Leben."

"Echt? Aber was ist mit Syen?" Auch über diese Frage hatte sich Ann schon Gedanken gemacht.

"Ja, das würde mich auch interessieren." Nickte Kratos, der dem Gespräch bisher gelauscht hatte.

"Syen? Wer ist Syen?" Fragend sah Lloyd seinen Vater an.

"Der große Bruder von Jo. Er hat uns ja auch eine Weile begleitet." Erklärte Kratos ihm.

"Ach ja, da war so etwas...." Dunkel erinnerte sich Lloyd daran.

"Also, was ist mit ihm?" Hackte Ann weiter nach. Vielleicht konnte sie dann mehr herausfinden.

"Er ist tot."

"Was?" Ungläubig sah Ann sie an und auch Kratos und Lloyd sahen kurz geschockt aus. "Aber.... Warum?"

"Er wurde von Desians ermordet. Ich bin dann auf so eine Ausbilderschule für Kampftechniken gekommen, weil ich begabt bin und wurde dann Söldnerin. Als das mit der Auserwählten bekannt wurde, stand ich von Anfang an in der näheren Auswahl und wurde dann sofort losgeschickt, als es soweit war. Allerdings hatte ich mich verspätet, was wohl auch mein Glück war." Erzählte Jo ihnen wenig begeistert.

Ann dachte betrübt darüber nach. Das erklärte, warum Jo doch noch gekommen war und auch ihre plötzliche Veränderung. Sie schien viel durchgemacht zu haben.

"Das tut mir sehr leid für dich Jo." Meinte Lloyd schließlich betrübt.

"Es ist nicht mehr zu ändern." Sagte Jo einfach locker.

Ohne ein Wort zu sprechen gingen sie so die ganze Zeit über weiter, bis sie zu den Ruinen ankamen. Dort allerdings begann Noishe zu winseln und rannte dann auch sogleich wieder weg.

"Noishe!" Rief Lloyd ihm hinterher, doch es war schon zu spät. "Ach, dann mach doch was du willst!"

"Reg dich doch nicht auf Lloyd. Du weißt doch das wir in Gebieten mit Monstern nicht auf Noishe zählen dürfen." Meinte Kratos gelassen.

Wie auf Kommando kam da aber auch schon ein Monster hinter einer der Ruinensäulen hervor, welches sie aber recht schnell besiegten. Dann gingen sie zu den Ruinen hinüber, wo Raine aber plötzlich völlig begeistert aufschrie.

"Seht euch nur die Konturen und das Gestein an, ich frage mich was das für ein Material ist....." Redete sie in einem Ablauf, während die anderen völlig verdattert zusahen.

"Ist sie immer so?" Wollte Kratos nach einiger Zeit von Genis wissen, doch dieser sah nur mit einem rotem Gesicht zu Boden.

"Nun sag schon, ist sie?" Fragte auch Lloyd.

"Und ich versuche immer es zu verbergen!" Stöhnte der Halbelf gequält.

"Colette!" Rief Raine da plötzlich, was diese erschrocken zusammen zucken ließ. "Lege deine Hand auf diese Säule, dann müsste sich der Durchgang öffnen!"

"Äh, ja Professor." Nickte Colette und legte zögernd ihre Hand auf die Säule, woraufhin sich ein Zugang öffnete. "Wow, wie es aussieht bin ich wirklich die Auserwählte."

"Ja Colette, das wissen wir inzwischen!" Seufzte Genis.

Mehr, oder weniger begeistert machten sie sich nun auf den Weg in den Tempel.
 

"Oh man, ist das heiß hier!" Stöhnte Lloyd gequält.

"Und warum ist es so heiß Lloyd?" Nutzte seine Lehrerin die Gelegenheit ihn etwas schulisches zu fragen.

"Oh Professor, sie wollen doch nicht das ich auch noch hier lerne!" Rief Lloyd entsetzt.

"Es liegt an Ifrits Kräfte." Erklärte Colette statt dessen.

"Das stimmt zwar Colette, aber eigentlich wollte ich es von Lloyd hören." Meinte Raine mit ernster Stimme.

"Vorsicht!" Rief Jo da plötzlich und erledigte ein Monster, welches gerade um eine Ecke kommen wollte. "Anstatt zu unterrichten, solltet ihr besser auf euren Weg achten!"

"Da hat sie recht." Nickte Kratos zustimmend.

So kämpften sie sich langsam nach vorne, bis sie schließlich beim Altar angekommen waren.

"Hier sollten wir hin, oder?" Fragte Lloyd seinen Vater.

"Ja." Nickte dieser und sah sich aufmerksam um.

Plötzlich begann aber Colettes Cruxis-Kristall zu glühen und ein großes Monster erschien, welches die Gruppe sofort Angriff.

"Achtung!" Schnell errichteten Kratos und Raine ein Schutzschild um sich, Genis, Lloyd und Colette, während Jo und Ann geschickt auswichen.

"Man, was ist denn das für ein Vieh?!" Rief Lloyd völlig überrascht.

"Pass auch Lloyd!" Schrie da Genis panisch, doch ehe Lloyd sich versah, wurde er bereits von dem Schwanz des Monsters getroffen und gegen die Wand geschleudert.

"Lloyd!" Rief Colette erschrocken, musste aber im nächsten Moment von Raine geschützt werden, da das Monster Feuer spie.

"Passt mal besser auf!" Rief Jo da und griff das Monster direkt an.

Ann blieb nun auch nicht mehr untätig und schoss bereits Pfeile ab. Dadurch wurde das Monster abgelenkt und Kratos nutzte erst einmal die Zeit seinen Sohn zu heilen, ehe er den Jungen erklärte wie er vorgehen wollte.

"Genis, du setzt wenn möglich einen starken Eiszauber an, während Lloyd, Jo und ich gleichzeitig angreifen und Ann von hinten mit Pfeilen hilft!" Erklärte er.

"Ist gut Dad!" Nickte Lloyd entschlossen und machte sich bereit, genauso wie Genis, der anfing zu zaubern.

Durch diese Taktik wurde das Monster in kürzester Zeit erledigt. Nun trat Colette vor den Altar und begann zu beten, woraufhin der Engel Remiel wieder erschien. Ann vermied dabei jeglichen Blickkontakt mit dem Engel und konzentrierte sich dabei lieber auf eine Säule, da ihr vom bloßen Anblick des Engels bereits schlecht wurde! Als dann aber Colette Flügel wuchsen und Genis das lautstark mitteilte, sah sie doch hinüber und betrachtete Colettes neue Flügel. Dabei viel ihr leider aber auch wieder Remiel ins Auge, der ihnen gerade mitteilte wo das nächste Siegel zu finden war. Schnell sah sie wieder weg, bevor ihr am Ende noch schlecht wurde.

"Wow, Colette hat richtige Flügel!" Rief Genis immer noch begeistert, nachdem Remiel wieder weg war.

"Ja, und seht her, ich kann sie sogar einziehen." Sagte Colette lächelnd und machte es vor.

"Und wo müssen wir als nächstes hin?" Wandte sich Lloyd an seinem Vater, da ihn das ganze recht wenig interessierte.

"Unser nächstes Ziel dürften die Toda Geysire sein." Meinte der Engel nachdenklich. "Zuvor müssten wir dazu allerdings nach Izoold um von dort aus nach Palmacosta zu gelangen. Erst dann können wir zu den Geysiren."

"H.... Heißt das etwa wir müssen über das Meer?!" Rief Raine entsetzt und starrte wieder auf die Karte, die sie gerade in den Händen hielt.

"Ja, das heißt es." Nickte Kratos, woraufhin Raine das Gesicht verzog.

"Gut, dann sollten wir auch aufbrechen!" Meinte Jo und sah verächtlich zu Genis und Colette, die immer noch begeistert über die Flügel, herum alberten.

"Hey ihr zwei, es reicht auch mal langsam!" Meinte nun sogar Lloyd, woraufhin die beiden aufhörten.

"Okay." Lachten sie gleichzeitig.

Dann verließ die Gruppe den Tempel und die Meisten atmeten erst einmal auf, als sie endlich nach draußen kamen, wo es sogar etwas kühler war, als im Tempel. Da allerdings brach Colette plötzlich zusammen, woraufhin Lloyd sofort zu ihr stürmte.

"Colette, alles in Ordnung?!" Fragte er besorgt.

"Wir sollten sie so schnell wie möglich zu einem Arzt bringen, ihre Lippen verfärben sich schon blau!" Meinte Raine nicht minder besorgt.

"Wartet, wir sollten sie erst einmal ausruhen lassen!" Warf Kratos da ein.

"Wieso denn das?" Fragte Genis verwundert.

"Das scheint ein Teil der Prüfung zu sein von der, der Engel gesprochen hat. Erinnert ihr euch? Er meinte die Verwandlung in einen Engel wird nicht schmerzfrei bleiben."

"Da hat Dad recht, so etwas in der Art hat der Engel gesagt." Nickte Lloyd zustimmend.

"In Ordnung...." Sagte Raine schließlich etwas zögernd und sah zu Jo und Ann, die bereits das Lager aufschlugen.

Es dauerte dann auch nicht mehr lange bis es Abend wurde. Genis hatte eine Kleinigkeit zu Essen gemacht, von dem aber Jo, Kratos und Colette nur sehr wenig aßen, was einige dann doch leicht verwunderten. Nach einiger Zeit ging Lloyd dann zu seinem Vater, der etwas abseits vom Lager, an Noishe gelehnt saß und ziemlich nachdenklich zu sein schien. Stumm setzte sich Lloyd neben ihn und ließ erst einmal einige Zeit verstreichen, bevor er zum Reden ansetzte.

"Bei ihr werden nun die typischen Symptome auftreten, oder?"

"Ja."

"Aber warum hatte Colette erst hinterher Probleme, nachdem sie ihre Flügel bekommen hat? Bei mir war es genau umgekehrt." Fragte Lloyd verwundert.

"Bei der Auserwählten ist es doch etwas anderes. Du hattest deine schon immer in dir, bei Colette wurden sie aber künstlich hervorgerufen." Erklärte Kratos ihm.

"Dafür hält sie sich aber richtig tapfer, oder hat sie etwa keine so großen Schmerzen?"

"Eigentlich dürfte das nicht anders als bei dir auch sein. Immerhin muss sich der Körper erst daran gewöhnen."

"Verstehe." Nickte Lloyd. "Dad..... Colette tut mir so leid.."

"Ich kann dich ja verstehen Lloyd, aber da muss sie nun durch."

"Aber warum?"

Kratos schwieg daraufhin etwas. Er hatte Lloyd zwar erzählt wie das mit der Auserwählten so ablief, aber das sie am Ende sterben würde, wusste er noch nicht. Genauso wenig über Mithos wahre Identität, oder dessen Pläne.

"Es ist zum Wohle der Welt. Wenn sie vollständig zu einem Engel wird, wird die Welt wieder aufblühen. Wenn nicht, werden alle sterben..." Das musste vorerst reichen.

"Hm...." Nachdenklich blieb Lloyd noch etwas sitzen, stand aber dann auf und ging etwas abseits.

"Wo willst du hin Lloyd?!" Fragte Kratos skeptisch, als sein Sohn sich vom Lager entfernte.

"Darüber nachdenken." War die knappe Antwort.

Kratos sah daraufhin Noishe an, der sofort wusste was er zu tun hatte. Schnell stand er auf und folgte Lloyd, während Kratos wieder zu den anderen zurück ging.

Lloyd aber ging gedankenverloren eine weile einfach irgendwohin. Er konnte sich noch gut daran erinnern wie seine Flügel aus seinem Körper hervor gebrochen waren. Damals war er noch mit seinem Vater durch die Welt gereist. In Palmacosta hatte er dann plötzlich grässliche Schmerzen bekommen und nach einer Weile wusste sein Vater bescheid. Lloyd erinnerte sich noch zu gut an die schrecklichste Nacht seines Lebens! Die ganze Nacht über hatte er Schmerzen gehabt und erst im Morgengrauen waren seine Flügel erschienen. Sein Vater war die ganze Zeit bei ihm gewesen und hatte ihm geholfen das durchzustehen.

Seufzend blieb Lloyd an einer Felsgegend stehen und sah zu den Sternen hoch, wobei sich Noishe neben ihn stellte.

"Ach Noishe, was soll ich nur davon halten?" Seufzte Lloyd und ließ seine Grünblauen Flügel erscheinen. Noishe winselte daraufhin leise und drückte seine Schnauze gegen Lloyds Hand.

"Wovon halten Lloyd?"

Etwas erschrocken drehte sich Lloyd um, war aber erleichtert als es nur Ann war. "Man, du hast mich gerade erschreckt!" Beschwerte er sich lächelnd.

"Tut mir leid. Aber als ich gesehen habe, wie du weggegangen bist, dachte ich mir, ich leiste dir etwas Gesellschaft." Meinte Ann und stellte sich neben Lloyd.

"Sag mal Ann, hattest du eigentlich Schmerzen, als du deine Flügel bekommen hast?" Fragte Lloyd nun etwas zögernd.

"Ja, ziemliche. So etwas geht nie ohne Schmerzen ab." Nickte Ann und ließ ihre Smaragdgrünen Flügel erscheinen. Sie sahen anders aus als seine. Lloyd seine waren Federartig, im Gegensatz zu den anderen. Er wusste nicht woran das lag, aber wahrscheinlich war auch hier wieder der Grund das er nur ein Halbengel war.

"Äh, kannst du eigentlich damit fliegen?" Nun wurde Lloyd leicht rot.

"Was?" Verwundert sah Ann ihn an. "Sicher doch." Nickte sie dann und flog zur Demonstration etwas hoch. "Warum fragst du?"

"Na, weil ich, um ehrlich zu sein, nicht fliegen kann!" Murmelte Lloyd und sah leicht wütend zu Boden.

"Echt?" Neugierig sah Ann ihn an. "Liegt das vielleicht daran das du ein Halbengel bist?"

"Das vermutet Dad auch." Seufzte der Halbengel betreten. "Dabei würde ich das doch so gerne können."

"Na komm schon. Vielleicht kommt das ja noch, nur später eben. Kann ja sein, dass es bei Halbengeln länger dauert." Tröstend legte Ann ihm eine Hand auf die Schulter.

"Meinst du?"

"Wäre ja möglich. Flügel hast du ja schon mal, der Rest wird dann wohl auch noch kommen."

"Danke Ann. Vielleicht hast du ja recht." Nun lächelte Lloyd sogar wieder.

"Na siehst du. Komm, lass uns wieder zurückgehen, sonst machen sich die anderen noch Sorgen." Meinte Ann, flog wieder auf den Boden und zog ihre Flügel ein.

Lloyd machte ihr es nach und dann gingen sie zum Lager zurück.



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