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My Obsession

Liebes Chaos zu fünft
von

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Mehr als nur Annäherung

„Wartet!“, rief Shin und trat hinter seinen Drums hervor. Fünf fragende Augenpaare hatten sich auf ihn gerichtet. Kurz blickte er zu Tilo und nickte.

„Ich muss euch etwas sagen“, fing er dann leise an, senkte den Blick und ging näher zu den anderen.

„Es fällt mir nicht leicht“, fuhr er immer noch leise fort und hob dann den Blick, holte noch einmal tief Luft.

„Ich verlasse die Band!“

„WAS?“ Erschrocken blickten die anderen ihn an. Strify ging auf ihn zu.

„Wann?“

„Heute, jetzt“, antwortete er leise und senkte den Blick wieder. Er konnte keinem von ihnen in die Augen sehen.

„Aber wieso?“ Strify verstand es nicht. Wieso verließ der Jüngste die Band?

„Das hat persönliche Gründe, die ich nicht weiter erläutern möchte.“ Shin blickte den Sänger traurig an. Er hatte Tränen in den Augen. Nein, es fiel ihm absolut nicht leicht. Hatte die anderen vier doch so sehr ins Herz geschlossen. Aber er konnte nicht anders.

„Glaubt mir, es ist für die Band, euch und mich besser so“, brachte er noch heißer hervor. Dann konnte er in Strifys Augen erkennen, dass dieser verstanden hatte.

„Ach, Shin. Du weißt, dass wir alle wirklich sehr sehr traurig darüber sind. Aber wenn du denkst, dass es für dich und uns so am besten ist, dann tue was du tun musst“, sagte der Sänger, trat auf ihn zu und umarmte ihn mit Tränen in den Augen.

„Ich hab dich doch lieb, Shini.“

Shin erwiderte die Umarmung und drückte den anderen fest an sich.

„Ich dich auch.“ Dann ließ er Strify los und wandte sich an Kiro, der ihn einfach nur totunglücklich ansah.

„Es tut mir Leid, Shin. Ich dachte es wäre geklärt und wieder okay“, sagte der Kleine und ihm kullerten mehrere Tränen die Wangen hinunter.

Aus dem Augenwinkel sah der Drummer, wie Yu ihnen den Rücken zu drehte. Dann nahm er Kiro in den Arm.

„Es war für euch geklärt. Aber für mich ist es erst jetzt“, flüsterte er ihm noch ins Ohr. Kiro konnte nur nicken.

„Lass den Kopf nicht hängen, Kleiner. Du hast nichts falsch gemacht.“

Dann ließ er auch ihn wieder los, schenkte ihm ein trauriges Lächeln und verabschiedete sich von Romeo.

Jetzt trat er an Yu heran, legte die Hand auf dessen Schulter und blickte ihn besorgt an.

„Yu?“ Sogleich drehte sich der Gefragte erschrocken zu ihm herum. Sein Gesicht war tränenüberströmt.

Das hatte Shin nicht gewollt und er schluckte schwer. Dann schlang er die Arme um den Gitarristen und drückte ihn an sich.

Yu erwiderte die Umarmung und konnte ein Aufschluchzen nicht unterdrücken. Er schloss die Augen und wollte den anderen nie wieder los lassen. Er wollte nicht, dass dieser ging. Hatte ihm noch nicht sagen können, dass er ihn doch so sehr liebte. Aber es war jetzt zu spät.

Shin schob ihn sanft aber bestimmt etwas von sich und blickte ihn mit Tränen in den Augen an.

„Es tut mir Leid, Yu. Aber bitte weine nicht. Ich bin es nicht Wert, dass du wegen mir Tränen vergießt“, sagte er leise zu ihm. Der Schwarzhaarige schüttelte nur heftig den Kopf und erwiderte den Blick.

„Nein. Du bist es mir Wert, Shin“, sagte er leise und legte eine Hand an seine Wange. Shin ergriff diese und schluckte. Er hatte es sich ja gedacht. Und es tat ihm Leid. Jetzt überwand er sich doch noch und hauchte Yu einen ganz sanften Kuss auf die Lippen.

„Mach's gut“, flüsterte er ihm noch zu, bevor er sich von den Managern verabschiedete und zur Tür ging. Dort drehte er sich noch mal um, blickte die Sechs Menschen, die ihn für die letzten Jahre so sehr geprägt hatten ein letztes Mal an.

„Ich werde euch vermissen. Macht's gut. Tschüss“, sagte er leise zu ihnen und ging dann schnell raus.

Draußen hatte sein Onkel schon in dem weißen Umzugssprinter gewartet. Shin stieg ein und sie fuhren los.
 

Yu hatte ihm hinterher rennen wollen, hatte ihn aufhalten wollen. Doch er wusste, dass das nicht richtig gewesen und, dass es zu spät war. Er riss sich zusammen und verließ mit den anderen den Proberaum, nachdem Tilo ihnen noch mitgeteilt hatte, dass sie sich morgen Vormittag wieder trafen, um weiteres zu besprechen.

Draußen sah er gerade noch den Sprinter um die Ecke biegen. Er hätte es sich doch denken können. Schließlich stand das Gefährt schon seit gestern Abend da. Doch er hatte gedacht, dass jemand anderes aus dem Haus ausziehen würde.

Shin hatte wohl in der Nacht alles still und heimlich aus seinem Zimmer geräumt. Deshalb hatte ihm heute morgen im Bad auch etwas gefehlt. Shins Sachen waren nicht mehr da gewesen. Wieso war ihm das nicht schon vorher aufgefallen?

Gleich nachdem er die Tür zur Wohnung aufgeschlossen und rein gegangen war, ließ er Schuhe und Jacke auf den Flur fallen und rannte in sein Zimmer. Die Tür schloss er hastig ab, schmiss sich dann aufs Bett und begann bitterlich zu weinen.

Romeo hob Jacke und Schuhe seufzend auf und räumte sie an den richtigen Platz. Kiro ging an ihm vorbei zu Yus Zimmer und wollte klopfen.

„Lass ihn“, sagte der Keyboarder zu ihm und blickte traurig drein. Kiro seufzte ließ den Kopf hängen und verzog sich in sein eigenes Zimmer.

Strify war in der Küche. Immer wenn er traurig war machte er sich einen Tee, setzte sich irgendwo auf eine Fensterbank, schlürfte seinen Tee und blickte hinaus.

Erst Luminor und jetzt noch Shin. Wieso waren sie gegangen? Es zerriss die Band, die einst so gut, so eng zusammen war. Er hatte schon gespürt als Luminor gegangen war, dass sie nicht mehr Cinema Bizarre waren. Sie trugen nur noch den Namen. Aber sie waren es nicht mehr. Vor allem jetzt nicht mehr. Sie waren nicht mehr Cinema Bizarre, wie sie es ursprünglich einst gewesen waren. Selbst wenn sie einen Ersatz für Shin bekommen würden, wären sie nicht mehr so, wie sie es ein mal gewesen waren. Sie würden ihre Fans enttäuschen, würden absteigen und irgendwann würde es sich nicht mehr lohnen als Band zusammen zu arbeiten. Strify hatte es kommen sehen, dass die Band irgendwann zerbrechen würde. Aber, dass es so schnell ging, hätte er nicht gedacht.

Seufzend blickte er in die schon leere Tasse, stand dann auf und ging zu Kiros Zimmer. Leise klopfte er.

„Is offen“, kam es von drin und er ging langsam rein. Der Bassist lag auf dem Bett, die Arme hinter dem Kopf verschränkt und starrte an die Decke. Tränenspuren bestätigten Strify, dass sein Freund geweint hatte. Er setzte sich zu ihm ans Bett und strich ihm über die Wange.

„Hey, mach dir keine Vorwürfe mehr. Damit kannst du auch nichts ändern. Ich weiß, es ist traurig, dass es so kommen musste. Aber wir sollten es akzeptieren und müssen halt jetzt einen Weg finden, wie wir weiter machen.“ Versuchte er Kiro etwas aufzumuntern, der ihn nur etwas gequält anlächelte.

„Ich weiß. Aber ich kann es nicht.“ Mit diesen Worten zog er Strify zu sich ins Bett und kuschelte sich eng an ihn. Der Sänger seufzte und ließ es mit sich machen.

„Es ist schwer, ich weiß. Und du weißt, dass ich dir helfen werde“, erwiderte er leise, strich dem Kleineren über den Kopf und hauchte ihm einen Kuss auf sie Stirn. Kiro nickte nur, blickte ihn dann immer noch traurig an und küsste ihn dann sanft.

Strify erwiderte den Kuss, schloss die Augen und zog den Kleinen etwas enger an sich.

In der letzten Zeit hatten sie immer mehr Zärtlichkeiten ausgetauscht und beinahe wäre mehr passiert, hätte sie das Telefon nicht gestört. Heute wusste Strify auch nicht, wie weit er sich zurück halten konnte oder wer sie wieder stören würde.
 

Noch zaghaft und ganz sachte wanderten seine Finger über Kiros Rücken, während er den Kuss vertiefte.

Der Bassist genoss die Berührungen des anderen und ließ den Kuss etwas intensiver werden. Er verlor sich ganz und gar in den Körperkontakten und ließ sich einfach gehen. Dachte nicht mehr drüber nach, was er tat. Handelte einfach aus Instinkt und Verlangen.

Unbemerkt, vielleicht auch ungewollt, entsprang ein inniges Zungenspiel aus dem Kuss. Ihre Hände erforschten den jeweils anderen Körper. Suchten Stellen, an denen sie unter den Stoff krochen und über die zarte Haut des anderen strichen. Jeder spürte des anderen wohlige Gänsehaut und fuhren fort, die andere Welt zu erforschen.

Immer weiter drangen die Finger in unbekannte Gefilde vor und neckten und stichelten sich gegenseitig an, doch schneller, mutiger voran zu gehen.

Doch weiterhin blieben sie noch zaghaft und zögerlich.

Bis endlich nach einer geraumen Weile jeglicher Stoff, der die Körper bedeckt hatte irgendwo anders war, nur nicht da wo er hin gehörte.

Körper presste sich an Körper und aus dem sanften innigen, war ein wildes, forderndes Zungenspiel geworden.

Weiter und weiter neckten Hände und Finger den jeweils anderen. Bis der Größere nicht weiter warten wollte und ein Stück weiter in die noch fremde Welt vordrang. Er verband sich mit dem Kleineren und war nun vollends in seiner Welt, die er so schön fand und gar nicht mehr gehen wollte.

Zuerst wanderte er langsam umher, bis er einen Berg erblickte. Er ging etwas schneller. Endlich stand er vor dem Berg und blieb an dessen Fuß kurz stehen. Doch dann begann er langsam den Anstieg. Noch konnte er die höchste Stelle des Berges nicht sehen und er ging etwas schneller. Wollte irgendwann noch sie Spitze erreichen. Immer schneller trugen ihn seine Füße hinauf.

Dann endlich konnte er die Spitze sehen. Aber nicht nur das: Dort oben wartete jemand mit ausgebreiteten Armen auf ihn. Er legte noch einen Zahn zu. Rannte letzten Endes das letzte Stück Weges so schnell er nur konnte. Dann fiel er dem Menschen, den er gesucht und jetzt gefunden hatte um den Hals.
 

Doch Strify fand sich nicht auf dem Berg in Kiros Armen, sondern in dessen Bett auf ihm liegend wieder. Trotzdem lag er in dessen Armen. Atmete noch etwas schwer von dem Aufstieg. Aber er war glücklich. Hatte von der anderen Welt gesehen, was er hatte sehen wollen und zog sich jetzt langsam und vorsichtig aus ihm zurück.

Ein strahlendes Lächeln kam ihm entgegen, als er Kiro anblickte. Er lächelte glücklich zurück und legte sich etwas erschöpft neben den Kleineren. Doch er hatte nicht mit mehr gerechnet.

Kiro saß auf einmal auf ihm und küsste ihn wieder innig. Wollte doch auch die Welt des Sängers näher erforschen und hielt sich in dem eigenen Verlangen auch nicht mehr auf.
 

Sehr vorsichtig und Zaghaft drang er in Strifys Welt ein, suchte den Berg und eilte ihn mit steigender Geschwindigkeit hinauf, bis er oben dem Sänger in die Arme fiel. Doch auch wie Strify, fand er sich nach seinem Aufstieg nicht in dessen Welt, sondern auf dem eigenen Bett, auf dem Sänger liegend wieder.

Es war so schön gewesen in dessen Welt, dass er nur zu gerne immer dort wäre. Doch er wusste, dass das nicht ging, weil der andere auch etwas privaten Raum brauchte. Deshalb zog er sich aus ihm zurück, legte sich neben ihn und küsste ihn noch einmal sehr liebevoll, bevor er sich an Strify kuschelte und nach wenigen Minuten eingeschlafen war.

Auch der Größere schlief schnell ein. Müde vor Erschöpfung.



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