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Die Augen der Nacht

von

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Willkommen in Transsylvanien

Die Augen der Nacht
 

Hallo ihr lieben TdV und Krolock Fans.

Dies ist meine allererste FF zu diesem Musical und ich muss gestehen das Musical selber habe ich noch nicht live gesehen. Aber die Musik und Ausschnitte auf einer freundlichen Homepage haben mich so verzaubert das ich es natürlich schnell nachholen werde und zu dieser Geschichte inspiriert wurde.

Ich hoffe euch gefällt was ihr hier lesen könnt und ihr schreibt am Ende fleißig eure Meinung. :)
 

Dann viel Spaß!
 


 

Szene 1: Willkommen in Transsylvanien
 

„Wie weit ist es denn noch Kutscher“, schon ungeduldig neigte Dayana Hovorka ihren Kopf aus dem kleinen Fenster. Seit Stunden waren sie nun schon unterwegs und die 18 jährige begann sich zu langweilen. Darüber hinaus konnte man regelrecht zu sehen, wie es immer Dunkler wurde. Der Kutscher trieb die beiden Pferde weiter an, bevor er zu einer Antwort ansetzte.

„Nicht mehr allzu weit“, schnaufend ließ er seine Peitsche erneut knallen, damit die Pferde noch schneller liefen. „Das meiste Stück ist bereits hinter uns.“

Zweifelnd lehnte sich Dayana zurück und dachte an ihre Stunden vor der Abfahrt nach…
 

Die Fahrt aus Prag in diesem unbequemen Zugabteil war ihr ewig vorgekommen und nun stand sie Mutterseelenallein vorm Bahnhof in diesem kleinen Städtchen am Rande Transsylvaniens. Müde stellte Dayana ihren Koffer ab und rieb sich den Nacken. Am liebsten würde sie sich jetzt ein gemütliches Hotelzimmer nehmen und ordentlich ausschlafen. Doch ihre Mutter, Gott hab sie Selig, hatte ihr noch am Sterbebett eingebläut ohne Unterbrechung in ein Dorf mitten in der Einöde dieses Landes zu reisen. Denn nur dort würde sie jemanden finden, der sich um sie kümmern würde.

Nur mit Mühe konnte Dayana, die von allen eigentlich nur Jana genannt wurde, sich ein ironisches Lachen verkneifen. Denn dieser Jemand sollte ihr Vater sein, der ihre Mutter noch vor ihrer Geburt verlassen hatte.

Allerdings wollte sie ihre Mutter nicht enttäuschen und so schnappte sie sich ihren Koffer und schleppte ihn auf die Straße wo einige Kutschen auf zahlende Kunden wie sie warteten.

Zu ihrer Verwunderung wollte aber keiner sie so Recht an ihr Ziel bringen. Egal an welcher Kutsche sie fragte und wie viel Geld sie den Männern bot. Alle wurden sie nur blass um die Nase und scheuchten sie davon.

Dayana war nahe daran frustriert aufzugeben als sie auf diesen Herren traf. Er hatte etwas abseits gestanden und ihre Versuche amüsiert beobachtet. Erst als sie ihn wütend angefunkelt hatte, war er auf sie zu gekommen. Zwar hatte er Dayana ganz deutlich für verrückt erklärt, dass sie ausgerechnet in dieses Dorf wolle. Aber mit dem entsprechenden Lohn würde er sie bringen. Allerdings würdne sie sofort aufbrechen müssen, denn bei Dunkelheit würde er nicht mehr fahren.
 

Erleichtert hatte Dayana angenommen. Allerdings musste sie sich langsam eingestehen das ihr Zweifel an der Wegekenntnis ihres Kutschers kam. Der Wald schien immer dichter zu werden und sie selber hatte schon längst die Orientierung verloren. Sie konnte nur hoffen das der Fahrer wirklich wusste wohin er musste.

Müde schloss Jana die Augen, als plötzlich ein Rucken durch die Kutsche ging. Erschrocken schrie Dayana auf und krallte sich an der nächst Besten Kante fest. Als der jWagen stehen blieb atmete das junge Mädchen erleichtert aus und rief fragend nach dem Kutscher. Doch es folgte keine Antwort.

Im Gegenteil es war Mucksmäuschenstill!

Stumm horchte Dayana auf irgendwelche Geräusche, aber außer dem schnauben der Pferde war nichts zu hören. Zaghaft tastete sie sich zur Tür und stieg aus.

Vom Kutscher war weit und breit nichts zu sehen.

„Hallo! Wo sind Sie?“, nervös blickte Dayana sich um. Sie lief sogar einige Meter zurück, in dem Verdacht er sei während der Fahrt vom Kutschbock gestürzt. Zu ihrem Verdruss konnte sie ihn aber nirgendwo entdecken. Dazu kam zu ihrem Leidwesen, dass sich die Dämmerung derweil fast gänzlich in Dunkelheit verwandelt hatte.

Diese Stille war furchtbar erdrückend, zudem spürte Dayana wie die winterliche Kälte zusehends in ihre Glieder fuhr. Zitternd lehnte sich das Mädchen an die Kabine und wickelte ihren Umhang fester um sich. Langsam verwandelte sich ihre Nervosität in Angst.

„Wo ist er denn nur?“, bibbernd schaute Dayana von links nach rechts, aber außer der Erkenntnis dass sie kaum noch was erkennen konnte, war nichts zu sehen.

Den Tränen nahe biss sie sich auf die Lippen. Dayana wusste, sie musste einen Weg ins Dorf finden. Ob nun mit oder ohne diesen Kutscher. Sonst würde sie hier draußen jämmerlich erfrieren und sterben. Mit einem Blick zu den Pferden, spann sie ihre Gedanken weiter.
 

So bekam Dayana auch nicht die Gestalt mit, die sich lautlos der Kutsche nährte.

„Darf ich fragen, was ein so junges und unschuldiges Mädchen hier nachts alleine macht?“

Die tiefe und wohlklingende Stimme erschreckte Dayana so sehr, dass sie glaubte ihr würde das Herz stehen bleiben. Sie wirbelte schockiert herum und schaute auf die Umrisse eines Mannes. Seine Haltung war stattlich und zeugte von edler Herkunft. Denn auch wenn sie sein Gesicht nur schwach erkennen konnte, so funkelten sie vor allem ein Paar Augen an.

Langsam kam dieser Mann auf sie zu.

„Nun wollt Ihr mir nicht antworten?“
 

Graf von Krolock verschlug es die Sprache, als er das Gesicht seines zweiten Opfers für diese Nacht genauer ansah. Er glaubte in das Ebenbild seiner Sarah zu schauen. Der Sarah, die direkt noch während des Mitternachtsballes vor ihm geflohen und letztlich spurlos verschwunden war. Inklusive des jungen Grünschnabels eines Assistenten und dessen Professor. Er spürte noch heute Wut und Abscheu wenn er an die Nacht von vor zehn Jahren dachte und an diese unschuldigen Zärtlichkeiten zwischen Sarah und Alfred.

Der Graf verengte seine Augen ein Stück, während er in die strahlenden Augen der jungen Frau schaute. Sternenkind, schoss es durch seine Gedanken.

Diese öffnete ihre Lippen einen Spalt breit, nur aber um sie sogleich wieder zu verschließen.

„Ihr seid mutig, euch in der Dunkelheit alleine durch diesen Wald zu wagen“, fing von Krolock sich wieder und hielt ihren Blick mit dem seinen gefangen. Unbemerkt betrachtete er sie dabei genauer. Sie hatte sogar dasselbe Haar wie Sarah, nur das ihres hier Nachtschwarz war. Schwer atmete er ihren Duft ein. Dick und Süß hing ihm ihr Geruch in der Nase.
 

„Ich bin nicht alleine, mein Kutscher kommt gleich wieder“, antwortete Dayana wieder gefasst. Dabei überschlugen sich ihre Worte aber so sehr, dass der Vampir amüsiert eine Braue hob. Er wusste nur zu gut, das dieses Mädchen log. Immerhin hatte er selbst diesen armseligen Menschen seines Lebens entrissen. Leider war er äußerst Fade gewesen. Sie dagegen würde garantiert köstlich schmecken.

„Gewiss wird er das“, spottete der Graf. „Doch muss ich sein Entfernen rügen.“ Ausholend umfasste von Krolock mit einer Armbewegung den Wald. „Immerhin ist es Nacht und der Wald kein Ort des Schutzes. Vor allem für ein Mädchen.“
 

Dayana folgte seiner Geste mit den Augen. Doch bei seinen letzten Worten schnaubte sie verärgert.

„Ich bin gewiss kein kleines wehrloses Mädchen mehr, mein Herr“, widersprach sie energisch. „Und wenn es so gefährlich ist, was macht Ihr dann hier draußen? Oder wollt Ihr andeuten es sei nur für Frauen gefährlich?“, empört stemmte sie ihre kleinen Fäuste in die Hüften.
 

Fasziniert beobachtete der Graf das Verhalten der jungen Frau. Widerwillen musste er ihren Mut bewundern. Nicht jedes Mädchen reagierte so auf sein Auftreten.

„Das fiele mir nicht im Traum ein. Aber vielleicht bin ja auch ich die Gefahr und Ihr seid bereits in meiner Umklammerung ohne es zu wissen“, seine Stimme wurde immer leiser, während er Dayana näher kam und die beiden am Ende nur noch der Hauch eines Schrittes trennte. Sie wich automatisch einen Schritt zurück als er seinen Kopf zu ihr hinab neigte.

„Macht Euch nicht über mich lustig“, atemlos starrte sie in seine eisblauen Augen.
 

„Keineswegs. Nun wenn Ihr euch so gut alleine zu Recht findet, dann werde ich euch mich jetzt verabschieden“, mit einer leichten Verbeugung wandte von Krolock sich ab. Im selben Moment durchbrach das laute Geheul der Wölfe die Stille des Waldes und auch ohne sie direkt anzusehen wusste der Graf das Dayana panisch zusammenzuckte.

Später konnte er sich nicht erklären warum, aber in diesem Augenblick entschloss er sich sie nicht gleich heute Nacht zu nehmen.

„Also der Kutscher lässt wirklich ganz schön auf sich warten“, schimpfend trat Dayana leicht auf oder zumindest versuchte sie es. Denn in ihrer Stimme zitterte es unüberhörbar.

Amüsiert drehte sich der Graf wieder um und ging zu den Pferden um sie vom Gespann zu lösen.

„Ich werde Euch ins Dorf bringen“, entschlossen packte er einen der beiden Rosse am Zügel und kam damit auf die junge Frau zu, um ihr eine Hand zu reichen.

Misstrauisch taxierte Dayana diesen Mann. Sollte sie ihm trauen? Unsicher schaute sie erneut in seine Augen, die trotz ihres äußeren Sanftmutes etwas Animalisches ausstrahlten. Am Ende war es das erneute Heulen der Wölfe, dass ihr die Entscheidung abnahm und ohne weiter darüber nachzudenken legte sie ihre zierliche Hand in die Seine.

Dabei sog sie scharf die Luft ein, seine Hand war eiskalt.
 

Ohne auf ihr Zögern einzugehen, fasste er sie an die Taille und hob sie auf den Rücken des Pferdes. Danach schwang sich von Krolock hinter sie und trieb das Pferd an. Im leichten Trab durchquerten sie den Wald, der für Dayana alleine den sicheren Tod bedeutet hätte. Der Vampir spürte wie der Wind ihm immer wieder ihren Duft noch stärker in die Nase trieb und so seinen Appetit noch mehr anregte. Unbewusst verstärkte sich sein Griff den er zum Schutz um ihre Hüfte gelegt hatte. Erst als ihr ein schmerzhaftes Aufkeuchen entglitt lockerte er seine Umklammerung.

„Wollt Ihr mir verraten was Euch in diese Gegend führt?“, der Graf fragte nicht aus direktem Interesse, sondern nur um sich von ihrem Duft abzulenken.

Dayana wollte erst erwidern, dass ihn das nichts anginge. Letztlich entschied sie sich dann aber doch dafür. Immerhin half er ihr aus dem finsteren Wald.

„Ich suche meinen Vater. Sagt Euch der Name Chagal etwas?“ Dayana merkte nicht wie sich der Graf hinter ihr versteifte. Denn ohne es zu wissen, hatte sie ihm eine weitere Frage beantwortet.

„Der Name ist mir sehr wohl bekannt. Im Gegenteil ich kenne sie sehr gut“, den Schluss murmelte er vielmehr. Doch Dayana hatte es trotzdem gehört.

„Sie?“ Verwundert wandte sie sich soweit wie möglich zu ihm hin, doch der Vampir blieb ihr eine Antwort schuldig.

Denn vor ihnen begann sich der Wald zu lichten und gab den Blick auf einige schwach erleuchtete Häuser frei. Von Krolock brachte das Pferd zum stehen und hob Dayana herunter.

„Auf dem Platz im ersten Wirtshaus findet Ihr was ihr sucht“, sagte er kühl und wollte den Hengst wenden.

Erschrocken blickte Dayana auf. „Ihr kommt nicht mit?“

Der Vampir verneinte. „Es ist besser wenn ich hier bleibe.“

Fragend wollte Dayana etwas sagen, doch er unterbrach ihren Versuch. „Nun geht! Und verratet niemanden das ich euch gebracht habe.“

Das Mädchen zuckte zurück. „Aber dann sagt mir doch bitte Euren Namen.“

Der Graf lächelte finster und für den Bruchteil einer Sekunde blitzte etwas spitze in seinem Mund auf. Doch es hätte auch Einbildung sein können, so ganz genau konnte Dayana es später auch nicht mehr sagen.

„Das bleibt vorerst mein Geheimnis“, damit drehte er sich wirklich um und verabschiedete sich mit den Worten: „Aber wir werden uns gewiss wieder sehen, Sternenkind.“ Dann verschwand er in den Schatten des Waldes und ließ Dayana sprachlos zurück.

Schließlich gab sie sich einen Ruck, zog ihre Kapuze über den Kopf und ging ins Dorf hinunter.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2010-05-26T08:19:06+00:00 26.05.2010 10:19
Wirklich ein sehr guter Anfang! Die idee ist recht interessant, vor allem würde mich interessieren, in welcher beziehung Dayana nun genau zu den Chagals steht!
Du hast die story gut und flüssig erzählt! den Grafen hast du auch ganz gut getroffen (was ja wirklich nicht so einfach ist)! Bis auf ein paar kleine rechtschreibfehler hab ich nix zu meckern ^^
lg kim


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