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Ohne Plan

von

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"Kantarou, pass verdammt nochmal auf!"
 

"Tut mir Leid! Das war so nicht geplant!" Und es stimmte. Es hätte ein schöner, entspannter Onsen-Besuch sein sollen - zumindest nachdem sie der armen alten Frau mit ihrem "kleinen" Geisterproblem geholfen hätten. Aber aus dem "kleinen" Problem wurde ein riesengroßes, nachdem sie herausgefunden hatten, dass die gekürzten Hecken und abgehackten Äste KEIN übler Streich eines gelangweilten Youkai waren.
 

Kantarou spürte, wie Haruka ihm eine Hand auf den Kopf legte und seinen Oberkörper runterdrückte, während sie liefen - gerade noch rechtzeitig, denn keine Millisekunde später schoss ein Windstoß über ihre Köpfe hinweg.
 

Kantarou hatte nicht einmal mehr Zeit, erschrocken auszusehen, denn Haruka packte ihn am Handgelenk und machte eine abrupte Rechtskurve, sodass Kantarou stolperte und beinah hinfiel, hätte Haruka ihn nicht festgehalten.
 

"Was IST das für ein Ding?"
 

Kantarou sah sich kurz um. Hätte er doch lieber nicht, denn was er sah, ließ ihm das Herz in die Hose rutschen. Etwas rauschte auf sie zu - und zerstückelte dabei die Bäume und Büsche um es herum. Die Äste fielen klappernd auf den Waldboden.
 

Kantarou schluckte.
 

"Ich glaube... es ist ein... Kamaitachi", sagte Kantarou schließlich.
 

Harukas Griff um sein Handgelenk verstärkte sich und er riss ihn herum nach links, um erneut auszuweichen.
 

"Kamaitachi?", fragte Haruka verwirrt.
 

"Du kennst es nicht? Es sind... der Mythologie nach zumindest... drei Wiesel... mit sehr", Kantarou schluckte, "sehr scharfen... Klingen... sie... sie fügen ihren Opfern... tiefe Schnitte zu, die... nicht bluten."
 

"Kannst du nicht was gegen die tun?"
 

Kantarou schüttelte leicht den Kopf, doch das ließ er direkt wieder bleiben, denn ihm wurde leicht schwindelig.
 

"Zu schnell..."
 

Haruka knurrte und zog Kantarou noch eine Spur schneller hinter sich her, der allerdings bereits so erschöpft vom ganzen Rumgerenne war, dass er es nicht mehr lange aushalten würde, das wusste er.
 

"Haruka... wir müssen irgendwas... tun, ich kann nicht mehr!"
 

Haruka blieb plötzlich stehen und zerrte Kantarou mit sich in die Hocke, als wieder etwas über sie hinwegschoss und der Wind ihre Haare durcheinander wirbeln ließ.
 

Dann packte Haruka Kantarou um die Hüfte, spreizte seine schwarzen Flügel und hob ab.
 

Kantarou weitete erschrocken die Augen. "Haruka, es kann auch-" Haruka wich nur knapp dem Kamaitachi aus, "fliegen..."
 

Doch Haruka ließ sich nicht davon abbringen, es zu versuchen. Mit einer Hand Kantarou an sich gedrückt, zog er eine seiner Federn aus seinem Flügel und ließ seinen Stab erscheinen.
 

"Was hast du vor?", quiekte Kantarou, als Haruka erneut ausweichen musste, und Kantarou dadurch fast aus dessen Griff rutschte.
 

"Es aufhalten."
 

Als das Ding wieder auf sie zuschoss, landete Haruka einen präzisen Stoß genau in die Mitte des Ungetüms, welches dadurch plötzlich die Richtung änderte und knapp an Kantarou vorbei auf den Boden zusteuerte.
 

Kantarous Ärmel riss auf, genauso wie der Stoff an seiner Seite, doch der schob all die Gedanken an tiefe Schnitte und nicht-blutende schmerzende Wunden beiseite.
 

"Haruka, mach schnell!"
 

Haruka gehorchte und traf das Ungetüm mit einem Blitz. Es verlor seine Schnelligkeit und kurz darauf konnte man erkennen, dass es rotierte, immer langsamer, bis die drei Wiesel schließlich KO am Boden lagen.
 

Kantarou seufzte, schloss seine Augen und lehnte seinen Hinterkopf gegen Harukas Brust. Als jedoch Haruka seinen zweiten Arm auch um Kantarou legte, um ihn besser festhalten zu können und den gerissenen Stoff streifte, quiekte er auf.
 

"Was ist los?"
 

"Ich glaube, es hat mich geschnitten..."
 

Haruka knurrte und landete sanft am Boden. Er hielt Kantarou immer noch fest.
 

"Warum habe ich so einen dummen, dämlichen Herren?", grollte er und funkelte Kantarou an, der Haruka bloß perplex anstarrte. Was war jetzt los?
 

"Was ist denn?", fragte Kantarou deshalb.
 

"Was ist? Kannst du nicht mal vorher einen Plan überlegen, bevor du selbstmörderisch versuchst, mit so einem Ding ZU REDEN?"
 

"Aber ich-"
 

"Nichts aber!", donnerte Haruka und knallte seinen Stab so fest auf den Boden, dass er fast bis zur Hälfte darin versank. "Du kannst froh sein, dass du noch in einem Stück vor mir stehst! Das Ding hätte dich DURCHTRENNEN können!"
 

Kantarou wollte Haruka sagen, dass Kamaitachi ihre Opfer nur verletzten, nicht töteten, aber den Kommentar schluckte er wieder hinunter, so aufgebracht wie Haruka offenbar war.
 

"Aber mir geht es doch gut - AUTSCH!" Haruka hatte Kantarou direkt an der Stelle am Arm gepackt, an der die Wiesel ihn erwischt hatten.
 

"Gut? Es hat dich erwischt!"
 

"Aber-"
 

"Pass gefälligst besser auf, was du tust! Ich kann nicht ständig und überall auf dich aufpassen!"
 

Kantarou starrte ihn fassungslos an.
 

"Du machst dir Sorgen um mich?"
 

Haruka machte "Hmpf" und drehte seinen Kopf von Kantarou weg.
 

"Pass einfach besser auf...", wiederholte er.
 

Kantarou grinste ihn an und piekte ihm in die Brust. "Ich werde schon nicht sterben."
 

"Hmpf..."
 

Die drei Wiesel, die KO in ihrer Nähe lagen, waren längst vergessen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Ririm
2011-07-22T14:30:17+00:00 22.07.2011 16:30
Ja, ja..
Der arme arme Haruka. Der ist echt geschlagrn mit seinem Meister (gg)
Echt tolle Geschichte! Mach weiter so!
Von:  JounouchiKatsuya
2011-02-07T21:33:41+00:00 07.02.2011 22:33
*kicher*
Wieder eine lustige Fanfiktion deinerseits ^^
:> Ich habe gefallen dran gefunden und hoffe mehr von dir zu lesen


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