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Schneekönigin

Der Splitter in meinem Herzen trägt mich zu dir nach Haus
von

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Splitterkinder

Wäre ich für immer bei meiner Ersatzfamilie geblieben,

wäre vielleicht vieles nicht geschehen...
 

Viel Blut wäre nicht vergossen worden,

Schmerz hätte vermieden werden können...
 

Aber so ist das im Leben...

Das Schicksal führt einen auf seltsame Wege...
 

Nachdem ich meine Rache an der Fürstentochter vollendet hatte,

fand ich mich in einem Bett wieder...

Mein Auge war verbunden...

Meine Hände in Ketten...

Ich wusste nicht wo ich war...

Oder was noch kommen sollte...

Ich wusste nur wer ich bin und weshalb ich dort war...
 

Rückblickend ist meine Geschichte neu geschrieben worden,

als plötzlich ein schillerndes Wesen in meiner Tür stand...

Ich konnte es kaum erkennen...

Ich weiß nicht mehr ob das am Gegenlicht lag oder ob es ein inneres Leuchten war...
 

"Willst du nicht mitkommen?

Wirst sonst wohl hingerichtet!",

vernahm ich eine Stimme, die es mir unmöglich machte festzustellen ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelte...
 

Was blieb mir anderes übrig?

Im Schatten der funkelnden Gestalt standen zwei weitere...

Sie waren schweigsam und dunkel...

Und schienen völlig ergeben zu sein...
 

Sterben wollte ich nicht...

Nicht durch royalistische Hand...

Ich ließ mich also aus dem Kerker führen und wurde in einen Leichenwagen gesetzt...
 

Der Anfang vom Ende?

Ich wurde darüber aufgeklärt, dass meine Stadt von einem Eclair vernichtet worden war...

Es gab also kein Zurück mehr.
 

Das geheimnisvolle Wesen lächelte jedoch so einnehmend, dass mir der Schritt nicht schwerfiel im Austausch für mein Leben seinen Plänen zu folgen...
 

Als inoffizielles königliches Orchester zogen wir von Stadt zu Stadt...

Die beiden Gestalten, die diesem Wesen wie Schatten folgten,

hießen Berthier und Gwin...

Ein virtuoser Pianist und ein hünenhafter Cellist, die mit ihrer Musik vermochten, was auch in meinen Kräften lag...

Das leuchtende Wesen hörte auf den Namen Rutil - ein Sänger, dessen Stimme seiner Ausstrahlung vollends entsprach...

Sanft und zerstörerisch zu gleich...
 

Wir befreiten gegen einen gewissen Obulus jede beliebige Stadt von ihrem Guignolproblem...
 

Eines Tages saß ich mit Gwin im Hinterzimmer eines Gasthauses und spielte mich für einen nächtlichen Auftritt ein...

Dieser schweigsame Riese faszinierte mich...

Niemals sprach er von sich aus...

Sein kleiner Igel krabbelte unter seinem Zylinder hervor und er setzte ihn so vorsichtig auf dem Tisch ab, dass ich es kaum glauben konnte...

Seine gewaltigen Arme und tellergroßen Hände verletzten ihn nicht im geringsten...obwohl in ihnen eine so unmäßige Kraft wohnte...
 

"Warum folgst du ihm?", raunte ich ihm zu.
 

Insgeheim erwartete ich keine Antwort.

Er hatte mir in den letzten drei Monaten, die wir gemeinsam spielten nicht einmal geantwortet...

Doch zu meiner Überraschung hob er seinen Kopf.
 

"Kennst du das Märchen von der Schneekönigin?

Es gab einmal einen Zauberspiegel - Eigentum des Teufels, musst du wissen...

Als er in Stücke zerbrach, verteilten sich seine Splitter und ließen die Menschen nur noch Böses sehen und tun...

Ich habe das Gefühl, solch ein Splitter ist in meinem Herzen...

Und Rutil hat mich einst aus der Hölle meines Tuns entrissen...

Auch wenn er unnahbar und kalt trotz seiner Schönheit scheint,

kann ich nicht anders als ihm zu folgen...

Es ist meine Pflicht dies zu tun...

Er sammelt nur solche Menschen auf, die es gemessen an ihrem Tun nicht verdient hätten weiter zu leben..."
 

Er starrte mich an und ich fühlte, dass er wusste was ich getan hatte.
 

"Die Splitter lassen dein Herz erfrieren und vernebeln deinen Blick für alles Gute und Schöne...

Dass wir Rutil dennoch als schön wahrnehmen können, kann also nur bedeuten, dass er genauso grausam ist wie wir..."
 

Gwin erhob sich und setzte seinen kleinen Igel wieder unter seinen Hut.

Er verließ den Raum ohne ein weiteres Wort...
 

Dieses Gespräch gab mir zu denken, auch wenn ich eigentlich nicht über Gwindels wahre Gründe erfahren hatte.
 

Seine Theorie fand ich gar nicht so irreal...

Die Welt war obskur und verschwommen...

Als ob in meinem rechten Auge ein Splitter saß und brannte...

Als ob mein Herz ein gefühlloser Klumpen war, der es mir ermöglichte meinem Blutdurst ohne Reue zu fröhnen...

Und das tat ich:

Sobald uns Guignols in die Quere kamen und mein Auge sie schon von weitem her aufgespürt hatte, schoss ich mit allen Waffen, die mir gegeben wurden...

Und nicht nur auf diese elenden Puppenzombies...

Auf alles und jeden der sich uns in den Weg stellte...

Weder Frauen noch Kinder blieben verschont - so war ich nun mal.

Und was meine Waffe nicht traf, das wurde von meinen Klängen getroffen.

Meine Violine war ebenfalls eine nicht zu unterschätzende Waffe.
 

Wir alle musizierten mit Kräften die nicht göttlich sein konnten - so mussten sie wohl Teufelswerk sein.

Wir alle schienen Splitter aus seinem Spiegel in uns zu tragen...

Und Rutil schien als einziger darüber erhaben zu sein...

Er war unser Kapellmeister...

Unser Anführer...

Die Schneekönigin, die uns Splitterkinder zu sich nahm wie Kay im Märchen und für ihre Dienste einspannte...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Naschkatze
2011-05-30T09:10:38+00:00 30.05.2011 11:10
Ach~
Ja Rutil ist schon toll, ihm würde ich auch folgen...und wenn ich dann auch iwie was böses an mir haben müsste x3

Und aw tolles Kapi *o* Bin gespannt wie weit des noch geht und ob noch was zwischen den beiden passiert ;/////;
Mach schnell weiter <3


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