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Tempora Nova

von

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Mein Herr, unschuldige Spiele

Ich war ein bisschen verwirrt darüber, dass Ciel tatsächlich eingewilligt hatte, an meiner Seite zu kämpfen.

Natürlich hatte ich ihm gesagt, dass ich alleine im Kampfe gegen dieses Wesen sicherlich mein Leben lassen müsste, doch das dieses Argument genügte, um meinen jungen Herrn umzustimmen hätte ich nicht erwartet. Es interessierte mich natürlich außerordentlich, welche Einflüsse seiner Entscheidung zugrunde lagen, doch als einfacher Butler stand es mir nicht zu, ihn danach zu fragen und so konnte ich nur spekulieren.

Vielleicht wollte er nur einmal spüren, wie es sich anfühlte, um sein Leben zu kämpfen, auch wenn dieser Gedanke für mich nur schwer nachzuvollziehen war. Eher hoffte ich jedoch, dass er dies nur tat, aus Angst, mich an den Tod zu verlieren, doch von so etwas konnte ich nur träumen. Eigentlich war es sogar absurd, so etwas auch nur ansatzweise in Erwägung zu ziehen, ein nichtiges Wunschdenken meinerseits…

Dennoch wünschte ich es mir mehr als ich jemals für irgendetwas anderes verlangt hatte. Schon eine ganze Weile zuvor hatte ich jede seiner Handlungen und Reaktionen auf die Goldwaage gelegt, wenn es um seine Gefühle für mich ging, doch wirklich erkennen konnte ich nicht viel darin. Zwar konnte ich seine Stimmung spüren und ergründen, wie er sich fühlte, doch seine Gedanken blieben mir verwehrt. Ich konnte nicht leugnen, dass ich mich in ihn verliebt hatte…

Und dass er in solch einen Moment, wo ich über all diese Dinge nachdachte, nackt vor mir saß, verbesserte die ganze Sache nicht gerade. Ich musst mich förmlich zügeln, keine überstürzte Handlung zu begehen und meiner Lust nicht freien Lauf zu gewähren…

Immer noch hatte ich meine Hand auf der seinen liegen und sah ihn unverfroren an. Seine porzellanweiße Haut schimmerte im dämmrigen Licht des Raumes verführerisch, weiß und rein – nur seine Wangen hatten einen leichten rosenfarbenen Schimmer und seine roten Augen erwiderten meinen Blick mit leicht provokantem Ausdruck.

„Was soll das, Sebastian? Hör auf mich so anzustarren und steh endlich auf, damit ich ins Wasser kann!“

Ertappt. Wie konnte ich nur so tief sinken? Ich war wirklich eine Schande für jeden Dämon. Nun gut, aber was passiert ist, kann ich nicht mehr rückgängig machen, abgesehen davon war ich schon längst nicht mehr der perfekte Butler, der ich zu Beginn gewesen war.

„Natürlich mein Herr. Ich war in Gedanken, verzeiht mir bitte.“ Ich erhob mich und half meinem Herrn ins Wasser. Es war in der Zwischenzeit sicherlich nur noch lauwarm, jedoch schien sich Ciel nicht daran zu stören.

Eine Weile lang saß er einfach nur im Wasser ohne ein Wort zu verlieren, hatte die Augen geschlossen und den Kopf in den Nacken gelegt. Vielleicht sollte ich ihn noch ein wenig so sitzen lassen, bevor ich begann, ihn zu waschen, schließlich konnte ein wenig Ruhe auch einem Dämon nicht schaden.

Ich hütete mich, ihn noch einmal so anzusehen wie zuvor, schloss die Augen und versuchte ebenfalls, einige Gedanken in meinem Kopf zu sortieren. Oberste Priorität hatte nun erst einmal dieser Engel. Wie sollten wir es schaffen, ihn ausfindig zu machen? Das letzte Mal war es nicht allzu schwer gewesen, da Ash der Diener der Majestät war und wir praktisch nicht einmal nach ihm suchen mussten, doch dieses Mal…

Dämonen waren wirklich zu einigem Fähig, doch die Anwesenheit eines Engels konnte sie nur in unmittelbarer Nähe spüren, während es einem Engel vergönnt war, Dämonen auf einige Kilometer Entfernung noch wahrzunehmen. Soweit ich mich entsinnen konnte lag das an der einfachen und genauso albernen Tatsache, dass Unreinheit die Reinheit überlagerte, aber was spielt das schon für eine Rolle?

Fakt war nun mal, dass ich dieses geflügelte Ungeziefer so nicht ausfindig machen konnte. Ich seufzte hörbar auf und öffnete meine Augen wieder.

„Junger Herr, soll ich Euch nun waschen?“

Ciel drehte sich zu mir um und sah mich wütend an. Was war denn jetzt mit ihm los?

„Wenn du es so lästig findest, mich zu waschen, dann kannst du mir das auch einfach sagen, dann mach ich es selbst…“, gab er mit grimmigem Tonfall zurück. Da hatte er wohl etwas in den falschen Hals bekommen.

„Nein junger Herr, ich finde es keineswegs lästig. Mein Seufzen galt der Situation, in der wir uns befinden, nicht meiner Arbeit.“ Ich sah wie ihm die Schamesröte ins Gesicht stieg und er sich abwandte. Irgendwie musste ich darüber Schmunzeln und nutzte die Gelegenheit voll aus.

„Aber wenn Ihr es als unangenehm empfindet, dann müsst Ihr es mir nur sagen, dann lasse ich es Euch selbst versuchen.“ Eigentlich war es fies, was ich da tat, aber es amüsierte mich mehr, als das ich mich hätte zurückhalten können. Vielleicht war es auch einfach nur die Rache, dafür dass er mich zuvor genauso bloßgestellt hatte.

Ich konnte die Hitze schon fast spüren, die vor Scham in ihm aufstieg und musste mein Kichern unterdrücken. Im Prinzip verstand ich nicht, was daran so schlimm war, eine einfache Entschuldigung aufgrund eines Missverständnisses von sich zu geben, doch mein Herr schien nach wie vor sichtlich Probleme damit zu haben.

„Halt den Mund, Sebastian! Mach einfach deine Arbeit, so wie es sich für einen einfachen Butler gehört! Deine Kommentare können einem wirklich auf den Geist gehen!“

Uh, er schien wirklich wütend zu sein… Nun ja, daran konnte ich jetzt auch nichts mehr ändern. Ich nahm einen Schwamm zur Hand und begann damit, vorsichtig seinen Rücken zu waschen. So sanft wie möglich fuhr ich immer wieder auf und ab, denn ich wusste, wie empfindlich Ciel sein konnte, wenn es um so etwas ging. Von seinen Schultern aus führ ich nun langsam seine Arme entlang hinunter, fuhr dann über seine Brust und seinen Bauch…

Ich bemerkte, dass Ciel die Augen geschlossen hatte und den Mund leicht offen hielt. Ließ es ihn doch nicht so kalt, wenn ich ihn berührte, wie ich zu Anfang vermutet hatte? So sehr ich mich auch darüber schämte, ich wollte eine Bestätigung…

Langsam fuhr ich seinen Bauch hinunter, bis ich langsam zu seinem Unterleib gelangte. Normalerweise hätte ich ihn dort niemals so berührt, wie ich es nun tat, doch vielleicht würde es ihm gar nicht so sehr auffallen. Anstatt den Schwamm zu nehmen fuhr ich mit meinen Fingern vorsichtig über sein Glied, nur für einen kurzen Moment, danach nahm ich wieder den Schwamm zur Hand und wusch seine Beine…

Seine Reaktion hatte ich nicht ganz deuten können. Er hatte die Augen kurz fest zusammengekniffen, mehr jedoch nicht – kein Aufstöhnen und auch sonst nichts. Ein wenig enttäuscht wollte ich meine Arbeit zu Ende bringen, als ich plötzlich einen Schlag in meinem Gesicht spürte. Ich brauchte einen Moment um zu realisieren, dass Ciel mich geschlagen hatte.

„Hast du sie noch alle?! Was sollte das jetzt schon wieder?!“ Ahhh, das war doch eher die Reaktion, die ich erwartet hatte. Selbstverständlich tat ich unschuldig um keinen Verdacht zu erwecken. Wenn ich nun auch nur grinste, würde er genau wissen, dass es beabsichtigt war. Ich sah ihn also erst einmal nur mit gespielter Verwirrung an.

„Habe ich etwas falsch gemacht, junger Herr? Wenn ich Euch wehgetan haben sollte, bitte ich vielmals um Entschuldigung, das war nicht meine Absicht.“

Einen Moment lang sah er mich keuchend und mit offenstehendem Mund an, dann jedoch wendete er sich ab. Es hätte nicht viel besser laufen können.

„Bring mir ein Handtuch, Sebastian. Mir ist kalt.“

„Sehr wohl.“ Ich tat wie mir geheißen war und hing ihm ein Handtuch über die Schulter, in das er sich sofort komplett einhüllte. Ungeschickt trappelte er auf den kleinen Hocker zu und setzte sich – ich hatte ihn damit wohl vollkommen aus der Fassung gebracht.

Ich brachte ihm die Kleidung, die ich zuvor auf einem Stuhl zu Recht gelegt hatte und kniete mich wieder vor ihn, allerdings machte er keine Anstalten, das Handtuch wieder abzulegen.

„Junger Herr, so kann ich Euch nicht ankleiden. Wärt Ihr so freundlich, das Handtuch abzulegen?“ Widerwillig ließ er das Handtuch fallen, und was er mir zu sehen gab, amüsierte mich prächtig. Ohne jedoch ein Wort darüber zu verlieren, zog ich ihn an und half ihm vom dem Hocker auf.

„Junger Herr ich mache mich dann an die Vorbereitungen. Lady Elizabeth wird sicherlich bald hier eintreffen.“ Daraufhin nickte Ciel nur und verließ den Raum.

Vielleicht war es doch noch nicht nötig, mit dem Spielen aufzuhören…



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Pentragon
2011-09-14T10:48:30+00:00 14.09.2011 12:48
er hat einen Ständer? XD super wie sich die beiden aufziehen, das passt wieder mal hervorragend zu den Beiden! Dieses Katz und Mausspiel ist einfach sehr wichtig, sonst wirken die zwei schnell leblos.
Schön dass du das in deiner FF so beherzigst :)
ich bin sehr gespannt wie sie den Engel ausfindig machen wollen. Vielleicht kann CIel so tun als würde er dessen Rat befolgen und mit ihm sprechen und so herausfinden, wo dieser ist?
Von: abgemeldet
2011-09-11T16:17:44+00:00 11.09.2011 18:17
haha Xd toll "armer" ciel hat der böse böse sebi dich angefasst XD schnell weiter bitte ^^ es ist wie immer ein tolles Kapitel


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