Shopping
Anzi konnte nicht glauben, wozu ihn Sono wieder gebracht hatte. ER war grade shoppen MIT Sono.
Wie ihn sein Sänger dazu gebracht hatte, wusste Anzi selber nicht.
Er hasste es shoppen zu gehen schon bei seinen Ex-Freundinnen. Wirklich anders als damals konnte es mit der Diva von Sänger ja nicht werden.
Dennoch er war mitgekommen.
Sono war grade mal wieder in einer Umkleide verschwunden um mal wieder ein Teil anzuprobieren.
Währenddessen saß Anzi in einem Sessel vor der Umkleide und langweilte sich.
Er war schon durch den Laden durch, aber was für sich hatte er nicht gefunden. Im Gegensatz zu Sono, der eine Menge gefunden hatte und diese natürlich auch alle gleich anprobieren musste.
“sag mal, seh’ ich in der Hose fett aus?”
Sono hatte die Umkleide verlassen, eine enganliegende schwarze Hose am tragen, und sah Anzi nun fragend an.
Anzi seufzte.
Sono war SCHLIMMER als seine Ex-Freundinnen. Sono war nicht fett, er hatte sogar schon fast Untergewicht und dachte trotzdem immer er sei dick.
“Nein, tust nicht. Wie immer.”
“Komm du lügst doch.”
Anzi hätte seinen Kopf gegen die nächste Wand schlagen können oder besser Sonos Kopf für diese Aussage.
“Ach quatsch. Du bist so dünn wie Ayame und ihr seid beide zu dünn… und die Hose steht dir, ob du mir nun glaubst oder nicht.”
Sono drehte sich zum Spiegel um und betrachtete sich kritisch.
“Wirklich Anzi? Bist du dir da ganz sicher?”
“Ja, Sono. Verdammt noch mal ja.”
Ja, Anzi hasste Shopping und Sono erinnert ihn auch wieder daran wieso.
Sono indes verschwand wieder in der Umkleide, während Anzi sein Handy rausholte und anfing Spiele darauf zu spielen.
“Anzi?”
Sono war schon ein neues Kleidungsstück tragend aus der Kabine gekommen.
“Nein Sono, du siehst darin auch nicht fett aus.”
Anzi machte sich nicht die Mühe wirklich genau hinzusehen, sondern spielte lieber weiter.
“Du lügst. Ich sehe darin so scheiße aus, dass du kaum hinsehen kannst.”
Das durfte doch wohl nicht wahr sein… Anzi fragte sich echt, was im Kopf seines Sängers schief lief.
Er schaute hoch und es wurde ihm nur bestätigt, dass Sono log. Zu der Hose von eben hatte Sono nun auch ein passendes Hemd an und beides stand ihm perfekt.
“Nein, Sono! Du bist nicht fett und du siehst auch nicht scheiße darin aus. Das einzige was du im Moment bist, ist nervig sein.”
“Wirklich?”
“Ja, wirklich verdammt noch mal.”
Irgendwann würde er, so beschloss Anzi, sich am Rest der Band rächen, besonders an Yu, dafür dass er nun Sono beim shoppen aushalten musste. Wie hielt der Drummer dies nur jedes Mal aus?
Sono sah ihn entschuldigen Blick an und ein leises “Sorry” ging ihm über die Lippen. Insgesamt sah der Sänger nun aus wie ein kleines Häufchen Elend
“schon okay. Ich mag es einfach nicht so gern shoppen zu gehen.”
Bei dem Anblick von Sono jetzt konnte Anzi ihm einfach nicht mehr böse sein.
Sono lächelt wieder etwas und verschwand wieder in der Umkleide.
Er probierte noch ein paar Teile an, aber ohne die nervige Frage ständig zu stellen.
Währenddessen kam Anzi auf eine Idee und begann etwas auf seinem Handy zu schreiben.
Als Sono endlich fertig war, war Anzi noch nicht ganz fertig.
“Was machst du da?”
“Ach wir wollen doch den Fans nicht ganz vorenthalten, wie es ist mit dir shoppen zu gehen.”
Anzi hatte ein breites Grinsen nun im Gesicht.
“Das meinst du doch jetzt nicht ernst, oder?”
Doch da hatte Anzi schon den Eintrag zu Ende geschrieben und abgeschickt
“Doch und jetzt kann es alle Welt lesen.”
Sono zog einen Schmollmund.
“Du bist fies.”
“Lass mir auch mal meinen Spaß. “
Anzi lachte, denn der Schmollmund, den Sono zog, war fast schon niedlich.
Als die beiden das klimatisierte Geschäft verließen, stöhnte Sono auf. Draußen war es mindestens 15 Grad wärmer als drinnen.
“Lass uns ein Eis essen.”, schlug Anzi vor, dem dieser Temperaturunterschied auch nicht sonderlich gefiel.
“Aber nur ein kleines, sonst werde ich wieder-”
“Sono!”, unterbrach der Dunkelhaarige Sono wieder.
“Schon gut…”
Die beiden fangen schnell eine kleine, aber gemütliche Eisdiele und setzten sich dort, denn draußen wäre ihnen das Eis innerhalb weniger Minuten einfach weggeschmolzen.
“Sono, bist du nicht ein bisschen zu alt für einen Kinderbecher?”
Anzi konnte nicht glauben, dass der Ältere wirklich so was bestellt hatte.
Doch Sono schüttelte nur den Kopf.
“Die sind klein, lecker, aber haben wenig Kalorien.”
Anzi seufzte. Er hatte wirklich eine Diva als Sänger…
Als die Bedienung Sonos Kindereisbecher und Anzi Nussbecher brachte, schaute sie immer noch etwas ungläubig, dass immer noch kein Kind da war, aber sagte nichts.
Während die beiden das Eis aßen, sprachen sie über die kommende Single. Selbst wenn sie freihatten, konnten sie nicht ganz von der Arbeit lassen.
Als sie dann bezahlen wollte, bezahlte Sono für die beiden. Anzi war damit zwar nicht ganz einverstanden, aber laut Sono, sollte dies “eine Entschuldigung für den Tag” sein.
So schlimm war er ja nun auch wieder nicht, doch Sono behaarte darauf alles selbst zu bezahlen.
“Sag mal, findest du mich hübsch?”, fragte Sono auf einmal als die beiden in der Bahn auf dem Weg nach Hause waren.
“Hä?”
Anzi war verwirrt. Was wollte Sono jetzt auf einmal?
“Findest du mich hübsch oder nicht?”, wiederholte Sono sich.
“Also ähm…”
Anzi wusste nicht was er sagen sollte.
Es würde wahrscheinlich eh auf zwei Dinge hinaus laufen: Entweder er würde sich jetzt in aller Öffentlichkeit blamieren oder Sonos Komplexe würden sich vermehren.
Also entschied sich Anzi für die erste Möglichkeit. Es war eh keiner außer Sono in der Bahn, der ihn kannte.
“Ja, ich finde dich hübsch, Sono, und nein, du bist nicht zu fett. Du bist schön wie du bist.”
Hoffentlich überzeugte dies den Sänger.
Sono war etwas rot angelaufen.
“Meinst du das ernst?”
“Ja, meine ich und wenn du noch einmal fragst, dann sorge ich dafür, dass du ab morgen keinen Alkohol mehr im Haus hast.”
“Danke.”
Sono lächelte ihn an und küsste ihn auf die Wange.
Bevor Anzi was sagen konnte, war Sono aber schon aus der Tür raus und weg, denn es war seine Haltestelle gewesen.
Anzi berührte mit seinen Finger, die Stelle wo Sono ihn geküsst hatte und lächelte.
Er hatte wirklich eine Diva als Sänger, aber eine liebenswürdige. Sono war zwar schlimmer als jede Frau, aber auch besser.
