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Am Abgrund

The Mentalist
von

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Die Rettung

Hallöchen,

zu Ostern gibt es ein weiteres Kapitel zum Schmökern.

Viel Spaß beim Lesen....
 

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Die Gedanken in schwarz weiß

spiegeln sich in der Vergangenheit

fand den Frieden als ich ihn ansah

und ihm für dich sein Leben nahm

Auszug aus dem Lied „Rache“ von Unheilig
 

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Die Rettung
 

Patrick starrte in die Tiefe, bis seine Augen anfingen zu tränen. Langsam schob sich

der Schatten vor und verschmolz dann mit dem Halbdunklen der Scheune. Das leise

Knirschen der Schritte auf der festgestampften Erde drang zu ihm hoch.

Schließlich tauchte langsam eine Gestalt unter ihm auf. Der schlanke Körper eines

Mannes. Das Gesicht verborgen unter einer dunklen Kapuze und Patrick schätzte, dass

Red John auch wieder eine Maske trug.
 

Die sanfte Stimme drang wieder zu Patrick. "Sie wissen doch, dass es vorbei ist. Im

Grunde bedauere ich fast, dass unser Spiel sich dem Ende zuneigt. Ich habe es genossen.

Sie auch?

Vielleicht geben Sie doch zum Ende einen Kommentar zu meinen Werken. Ich habe mir

jedes Mal so viel Mühe gegeben. Zumal ich wusste, dass Sie es sein würden, die sie

dann beurteilen würden."
 

Patrick wusste, dass jedes Wort von Red John darauf abzielte ihn aus der Reserve zu

locken und trotz dieses Wissens konnte er nicht verhindern, wie seine Hassgefühle

langsam aber sicher die Oberhand gewannen.

Schweißtropfen traten ihm auf die Stirn und rannen seitlich an seinen Wangen wie

Tränen herab.

Matt glänzte der schwarze Lauf der Pistole in der linken Hand des Mannes. Patrick maß

mit leicht zusammengekniffen Augen die Distanzen ab.

Nur noch einen Meter vorwärts... noch einen Schritt.

~Los mach schon, du Bastard!~, dachte Patrick und er drückte seine Hände, die die

Kette hielten, leicht nach vorne.
 

Suchend sah sich unten Red John um."Eins, zwei Eckstein... alles muss versteckt sein..."

Schließlich blieb er stehen und ein leises Lachen klang hoch zu Patrick. Mit einem

Ruck wandte sich der Kopf nach oben und Patrick sah sich von einer auf die andere

Sekunde direkt Red John’s Blick ausgesetzt."Hab dich!"
 

Patrick ließ die Kette los. Wie ein huschender Schatten fiel sie in die Tiefe. Genau

auf Red John zu.

Der Mann sah den flüchtigen Schatten und es gelang ihm in letzter Sekunde den Kopf

aus der direkten Fall Linie zu nehmen.

Patrick hörte den Schmerzensschrei, der anzeigte, dass der schwere Karabinerhaken

sein Ziel doch nicht gänzlich verfehlt hatte. Red John ließ reflexartig seine Waffe

fallen, fasste mit der linken Hand an seinen Kopf und krümmte sich im Schmerz.
 

"HA!", schrie Patrick triumphierend auf. Allerdings war sein Durst auf Rache damit

noch lange nicht gestillt. Er sprang auf die Füße und verdrängte so es ging den

Schmerz, der bei dieser unbedachten Bewegung durch seinen Arm schoss.

Von draußen näherte sich ein Dröhnen, das mit jeder Sekunde lauter und lauter wurde.

Patrick lief auf die Leiter zu. Er musste nach unten, solange Red John abgelenkt war.
 

Patrick erreichte die erste Sprosse der Leiter in dem Moment, in dem sich Red John

wieder fing. Mit einem taumelnden Schritt erreichte er die Waffe und hob sie mit der

rechten Hand auf. Red John hob den Kopf, noch immer lag seine Linke an seiner linken

Kopfseite, wo ihn die Kette getroffen hatte, doch seine rechte Hand mit der Waffe

schwenkte in Richtung von Patrick.
 

Der CBI-Berater Mann erstarrte und dann fiel der Schuss.

Patrick stieß sich ab und schoss wie eine Kanonenkugel ins Stroh. Staub und Halme

wallten auf.

Hustend wühlte er sich aus der Masse. Wieder ein Schuss und der wütende Schrei von

Red John.

Patrick spürte wie die Kugel die Holzplanke, die sich neben ihm befand, glatt

durchschlug. Ein Holzsplitter ratschte seine rechte Wange auf. Augenblicklich sickerte

warmes Blut über seine Wange.
 

Die Situation eskalierte...
 

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Zielstrebig lenkte Grace van Pelt lenkte ihre Schritte durch den Eingang in das

Memorial Hospital. Patienten, Ärzte und Schwestern huschten an ihr vorbei. Doch ihre

Aufmerksamkeit galt der Person am Empfang.

Sie zog ihre Marke. "CBI. Mein Name ist van Pelt. Eine von unseren Agentinnen ist

hier eingeliefert worden."
 

Die junge Frau mit dem schwarzen Pagenkopf nickte, als sie die Unterlagen kontrollierte.

"Ja hier. Eine Teresa Lisbon. Sie ist gerade im OP." Sie hob den Kopf und musterte

Grace. "Wenn Sie den Gang hier heruntergehen, kommen Sie in einen Warteraum. Ein Arzt

wird Sie dann aufsuchen."

"Wie schlimm ist es?", fragte Grace und konnte das flaue Gefühl, nicht verdrängen.

"Genaues kann ich Ihnen leider nicht sagen, aber es offenbar nicht lebensgefährlich",

beruhigte die Schwester mit einem Lächeln.
 

Hörbar atmete Grace aus. Dann bedankte sie sich und machte sich auf in den Warteraum.

Als sie sich auf einen der hellen Buchenholzstühle niederließ, dachte sie an ihre

Kollegen.

Sie zog das Handy aus der Hosentasche und wählte Rigsby’s Nummer. Deutlich hörte sie

das Freizeichen, doch keiner ging dran.

Dasselbe, als sie es bei Cho versuchte. Zigmal ließ sie es klingen, doch keine

Antwort.
 

Die Erleichterung, die sie vorhin bei der Nachricht über Lisbon’s Zustand verspürt

hatte, wandelte sich in Sorge um den Rest des Teams.
 

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Das Farmhaus lag wie ein trostloser Klotz vor ihnen. Aus der Ferne hatte man es nicht

genau erkennen können, doch aus der Nähe sah man, dass es offenbar schon lange Zeit

nicht mehr bewohnt und gepflegt worden war.
 

Rigsby verringerte die Geschwindigkeit und schaltete runter. Der Motor heulte

postierend auf, als er mit viel zu hoher Drehzahl in die unteren Gänge gezwungen wurde.

Wieder hallte ein Schuss.

"Das kommt aus der Scheune!", rief Cho.

"Halt dich fest!", schrie Rigsby und ließ den Suburban in eine Kurve schleudern. Das

große Scheunentor befand sich auf einmal direkt auf Kurs vor ihnen. Rigsby

umklammerte das Lenkrad fester und gab erneut Gas.
 

"Bist du irre?", rief Cho. "Das ist doch nicht dein Ernst?"

"Und ob das mein Ernst ist. Halt dich fest."

Cho blieb nichts anders übrig. Er schloss ergeben die Augen, als sie wie eine Rakete

auf das Tor zusteuerten.
 

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"Nicht schlecht Mr. Jane. Doch vergebens. Ich werde..."
 

Mit donnerndem Getöse prallte etwas von außen auf das vordere Scheunentor. Das Holz

zersprang wie Glas unter der Gewalt des Einschlags. Splitter, Holzplanken und rostige

Stahlnägel schossen wie Gewehrkugeln in das Innere, gefolgt von einem schwarzen

röhrenden Monstrum, das sich schnell als ein Wagen entpuppte.

Staub wallte auf und nahm alles und jedem die Sicht.

Der Heuboden erzitterte, wie bei einem Erbeben. Die Stützbalken stöhnten und knarrten

gepeinigt auf. Patrick rollte sich zusammen und hob die Arme um instinktiv seinen

Kopf zu schützen.
 

"CBI... Waffen runter..." Hustend und keuchend drangen die Worte durch den Staub.

Eine ungeheure Erleichterung überkam Patrick, als er die Stimmen erkannte. Er wollte

rufen, sich bemerkbar machen, doch seine Kehle fühlte sich wie ein Reibeisen an. Er

bekam kein Wort raus. Er räusperte sich. "Cho... Rigsby..." und schließlich lauter

"CHO!.... RIGSBY!..."

"Zum Teufel, das ist doch Jane... Jane... Jane, wo sind Sie?"
 

"Red John... er ist dort unten irgendwo. Los, schnappen Sie sich ihn!", schrie Patrick

in die Staubwolken und kroch aus dem Strohhaufen. Er erreichte den Rand des Heubodens

und starrte nach unten.

Zwischen den Trümmern des Tores stand der schwarze Suburban des CBI. Rigsby und Cho

standen mit gezogenen Waffen neben dem Wagen und begannen nun die Scheune abzusuchen.
 

"Wo sind Sie, Jane?", rief Wayne und machte einen 90° Schwenk.

"Hier oben. Tarzan’s Gefangener", antwortete Patrick und hob winkend die Hand.

"Passen Sie auf. Irgendwo muss Red John sein."

"Hier hinten ist eine Tür", rief Cho und machte sich daran dorthin zu laufen.
 

Ein erneutes Zittern ging durch den Heuboden. Ein leises Knarren und Knistern, was

immer schneller und immer lauter wurde. Sich zu einem bedrohlichen Kreischen

steigerte.

"Oh nein...", flüsterte Patrick als die hölzerne Fläche, auf der er lag, sich

langsam nach vorne neigte.
 

"VERDAMMT!", brüllte Rigsby auf, als der schwere Stützbalken einen tiefen Riss bekam

und sich wie in Zeitlupe, aber unaufhaltsam, neigte.

Patrick sah, wie der Agent herumwirbelte und in Richtung des zertrümmerten Tores

lief. Doch ihm selbst blieb dieser Fluchtweg leider nicht. Er musste hilflos dem

Unheil entgegensehen, das ihn erwartete.
 

Hinter Patrick geriet das Stroh ins Rutschen. Er fühlte, wie die Massen sich langsam

auf ihn senkten und nach unten und gleichzeitig nach vorne pressten.
 

Dann ging die Welt in einem lauten Knall unter.
 

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Freitag, 6 September 7:30 Uhr Memorial Hospital, Sacramento
 

"Sind Sie vom CBI?", fragte eine dunkle, angenehme Stimme.

Grace schreckte aus ihren Gedanken hoch. Direkt vor ihr stand mit einem leichten

Lächeln ein Arzt. Er hielt einen schmalen Aktenordner in der Hand.
 

Grace sprang auf und stich sich die Jeans glatt. Dann streckte sie die Hand aus, die

der Mann mit warmem Griff umfasste. "Ja, bin ich. Mein Name ist van Pelt."

"Ich bin Dr. Parker und habe ihre Kollegin operiert."

"Wie geht es ihr?"

"Sie hat alles gut überstanden. Von dem Unfall hat sie eine leichte

Gehirnerschütterung und eine Platzwunde am Kopf. Was das andere allerdings angeht;

war das nicht so einfach. Es werden mit hoher wahrscheinlich Narben bleiben.

Vielleicht kann eine kosmetische Operation das mildern. Doch das liegt noch in ferner

Zukunft. Für jetzt ist nur wichtig, dass Miss Lisbon außer Gefahr ist."
 

Grace musste hart schlucken. In der Tat mussten sie alle dankbar sein, das Teresa

Lisbon noch lebte. Die anderen Frauen, die Red John in die Finger bekommen hatte,

hatten nicht so viel Glück gehabt. "Was... was waren das für Verletzungen?"
 

Dr. Parker öffnete die Akte. "Mehrere tiefe Schnittwunden am Bauch und am Oberkörper.

Mit einem scharfen Messer mit breiter Kline beigebracht. Sie haben stark geblutet.

Das sie sich überhaupt noch bewegen und Auto fahren konnte gleicht einem Wunder."

Grace gelang ein Blick auf die geöffnete Akte und als sie die Bilder sah, lief ihr

ein Schauder über den Rücken. "Unser Boss ist ein Sturkopf. Sie hat einen ungeheuren

Willen."

"Und das ist in diesem Fall ein Vorteil für sie", mit einem Lächeln klappte der Arzt

die Akte zu. "Sie ist inzwischen auf eine Station gebracht worden."

"Kann ich zu ihr? Wir müssen auch eine Wache auf dem Gang postieren. Derjenige, der

sie so zugerichtet hat, ist möglicherweise noch auf freien Fuß."

"Selbstverständlich. Das dürfte kein Problem sein. Eine Schwester wird Sie nach oben

begleiten."

"Danke, Doktor. Vielen Dank", Grace ergriff die Hand des Arztes und drückte sie.

"Ist mein Job. Wenn Sie etwas tun wollen, dann fassen Sie diesen Verrückten, der

Ihrer Kollegin das angetan hat."

"Das werden wir. Verlassen Sie sich darauf."
 

Nur wenig später saß Grace neben dem Krankenbett in dem reglos Teresa lag. Ihr

dunkles Haar lag wie ein Schleier auf dem weißen Laken. Geräte piepten in ständigem

Rhythmus vor sich hin. Zeigten Atmung, Herzschlag.
 

Behutsam griff Grace nach Teresa's Hand. "Ich werde auf Sie aufpassen. Die anderen

sind sicher auch bald hier und vielleicht können wir dann sogar die Akte Red John für

alle Zeit schließen."
 

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"Er muss doch irgendwo hier sein. Er hat sich bestimmt nicht in Luft aufgelöst."

"Bist du dir sicher? Immerhin reden wir hier von Jane", kam es trocken mit Chos

Stimme.
 

Leise und gedämpft drangen die Worte an Patricks Ohren. Mit einem Stöhnen öffnete er

langsam die Augen.

Heißer Schrecken durchfuhr ihn, als er im ersten Moment nichts sehen konnte. Die

schrecklichen Stunden nachdem er nach einer Explosion blind gewesen war, kamen

schlagartig wieder hoch. Doch nach und nach klärte sich sein Blick.
 

Er befand sich zwischen Trümmern und Stroh. Er lag seitlich und ein schweres Gewicht

drückte auf seine Hüften und Beine. Mit einer gewissen Beruhigung bemerkte Patrick,

dass er seine Beine, Arme und alle anderen Körperteile fühlen konnte.

Zwar jagte jede Bewegung einen scharfen Schmerz durch seinen Körper. Doch Schmerz

bedeutete in diesem Fall Leben.

"Ich bin hier!", rief er. Selbst in seinen Ohren klang seine Stimme rau.
 

"Hast du das gehört?"

"Bin ja nicht taub. Rufen Sie noch einmal, Jane."

"Hier... hier drüben."
 

Patrick hörte Geräusche und auf einmal begann sich die Masse über ihm zu bewegen. Nach

und nach wurde es heller und mit einem Mal spürte er einen frischen Luftzug. Er

blinzelte in den hellen Strahl einer Taschenlampe.
 

"So sieht also ein vergrabener Schatz aus", hörte er Rigsby. "Wie geht es Ihnen?"

"Wenn Sie mir sagen, dass Sie Red John haben, dann sofort besser, als ich mich in

diesem speziellen Moment fühle", antwortete Patrick.

Schweigen war die Antwort und sagte Patrick alles. Eine herbe Enttäuschung machte

sich in ihm breit.

Wieder einmal hatten sie versagt. So nah waren sie Red John noch nie gewesen.
 

"Nein. Er hat sich in dem Durcheinander hier aus dem Staub gemacht. Keine Spur von

ihm zu finden. Allerdings waren Sie uns auch erst mal wichtiger", meinte Cho und hob

mit einem Ächzen einen Holzbalken zur Seite.

Die Last, die Patrick zu Boden drückte, wurde weniger und schließlich gelang es ihm

sich mit Hilfe der beiden Agenten aus dem Trümmerhaufen zu befreien. Als Patrick sich

umblickte, erkannte er, dass er in der Tat wirklich Glück gehabt hatte.
 

Der Heuboden lag als eine einzige Trümmerlandschaft auf dem Boden. Der Tor war

überhaupt nicht mehr vorhanden und die gesamte Scheune machte nun den Eindruck als ob

der nächste kräftige Windstoß sie wie ein Kartenhaus in sich zusammenfallen lassen würde.

Patrick wischte sich mit der Hand über das Gesicht.
 

"Sie sind verletzt", bemerkte Cho. "Das sieht mir aber eher wie eine Schusswunde aus."

"Ihren scharfen Augen entgeht nichts. Es ist eine Schusswunde. Ich kann von Glück

reden, das Red John offenbar mit einer Pistole nicht so gut umgehen kann, wie mit

einem Messer. Außerdem habe ich mir jede erdenkliche Mühe gegeben ein relativ bewegliches

Ziel abzugeben", erwiderte Patrick.

Ihm verschwamm es leicht vor den Augen. Es musste doch mehr Staub in der Luft liegen,

als er dachte.
 

Zu dritt stiegen sie über die Trümmer und gingen ins Freie. Draußen erwartete sie ein

Mann in Sheriffuniform. Er hatte die Hände in die Hüften gestemmt und musterte die

drei staubigen Gestalten. "Ihr Mörder ist weg. Ich habe noch mal die gesamte Umgebung

abgesucht. Aber nichts."

"Er muss aber hier sein. Einen so großen Vorsprung hat der Kerl nicht. Strengen Sie

sich mehr an", fauchte Patrick aufgebracht.

"Hey, werden Sie nicht unverschämt. Ich weiß, wie ich meinen Job zu machen habe", erwiderte

der Sheriff verärgert.

"Kaum dem Tod entronnen, schafft er es schon in der ersten Minute wieder einen neuen

Fan zu gewinnen", murmelte Cho. "Rigsby, kannst du vielleicht irgendwo her einen

ersten Hilfekasten organisieren. Ich will die Wunde verbinden."

"Geht klar."
 

Der Agent machte sich auf den Weg. Nur wenig später kam er mit einem weißen Kasten

mit rotem Kreuz drauf zurück. Cho öffnete ihn und holte eine Bandage und Mull heraus.

Mit Hilfe von Rigsby riss er den Ärmel von Patricks Hemd entzwei und verband die Wunde.
 

Patrick stöhnte auf, als die Verbände angezogen wurden. Er lehnte an der Hecktür des

Steifenwagens. Die Augen geschlossen und Lippen vor Schmerz zu einem schmalen Strich

zusammengepresst.

"Teresa... wie geht es ihr?", fragte er schließlich leise. Seine Stimme war brüchig

und zögernd, als ob er Angst vor der Antwort hatte.
 

Fast glaubte Rigsby sich verhört zu haben. Auch Cho hielt für einen kurzen Moment in

seinem Tun inne. Die beiden tauschten einen raschen Blick aus. Noch nie hatte der

blonde Berater ihren gemeinsamen Boss so vertraulich angeredet.

Selbst in ihrer Abwesenheit nicht.
 

"Sie ist gefunden und in ein Krankenhaus gebracht worden", antwortete Cho und nickte

zufrieden. Der Verband würde halten, bis ein Arzt ihn sich vornehmen konnte.

"Gut...", murmelte Patrick. Er hatte das untrügliche Gefühl, dass seine Beine sich

langsam in Pudding verwandelten. "Bringen Sie mich zu ihr. Ich... ich habe... habe ihr

versprochen, dass alles gut wird..."

Er verstummte und rutschte fast elegant bewusstlos am Wagen in sich zusammen.
 

Rigsby und Cho gelang es gerade noch ihn aufzufangen, bevor er auf dem Boden aufkam.

Gemeinsam verfrachteten sie ihn auf den Rücksitz des Wagens.

Als Cho die Tür zuschlug, sagte er nachdenklich. "So hat er noch nie geredet. Was mag

da wohl in der Zwischenzeit vorgefallen sein?"

Rigsby zuckte mit den Schultern. "Wenn ich es nicht besser wüsste, dann würde ich

sagen, dass er sich echte Sorgen um den Boss macht. Vielleicht sogar mehr, als er

es in normalen Zustand jemals zugeben würde."
 

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Aus seinem Versteck heraus sah Red John zu wie der Streifenwagen abfuhr. Jedoch von

zwei anderen und einem Einsatzteam des CBI förmlich abgelöst wurde, die gerade auf

dem Zufahrtsweg erschienen.

Er sah, wie Rigsby und Cho die Leute mit Winken einwiesen.
 

Es wurde höchste Zeit aus dieser Gegend zu verschwinden. Schade. Es war das erst Mal,

das ein Spiel so schief gelaufen war.

Dabei hatte er es als Finale geplant. Seinen endgültigen Triumph über Patrick Jane.

Dem Mann, der es gewagt hatte ihn öffentlich im Fernsehen als gewöhnlichen Verbrecher

darzustellen.
 

Doch es würde noch weitere Chancen geben. Er war geduldig.
 

Ein Lächeln huschte über seine Lippen. Nur gut, dass er wie immer vorgesorgt hatte und

sein Gesicht für niemanden zu sehen gewesen war. Weder für diese Agentin, noch für

Jane. Auch Fingerabdrücke würde man nirgends finden.
 

Er war wie ein Geist und wie ein Geist verschwand er nun auch von der McMurphy Farm.
 

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Ende Kapitel 9
 

PUH geschafft. Der erste dramatische Höhepunkt dieser Geschichte ist damit beendet.

Patrick, sowie Teresa haben es geschafft lebendig aus der Gewalt von Red John zu

fliehen. Ein herber Schlag für den Serientäter, dem bis jetzt so gut wie keine

Fehler unterlaufen sind.
 

Das nächste Kapitel erlaubt ein Aufatmen für jedermann.

Und Patrick merkt, „wo das Herz zu Hause ist
 

Liebe Grüße

chaska
 

Ich wünsche auf diesem Weg allen Lesern ein frohes Osterfest.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2013-04-05T16:46:02+00:00 05.04.2013 18:46
Mal wieder ein spitzen Kapitel! War richtig spannend! Mir gefällt auch das letzte Stück über REd John sehr gut! Wenn der Höhepunkt jetzt vorbei ist...heißt das dann er wird nicht geschnappt? Außerdem freue ich mich natürlich, dass es allen Charakteren gut gehtxD


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