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Zeit für eine Schicksalhafte Liebe

von

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“Wer ist denn ´Josh´?“
 

Shiho drehte sich zu der Frauenstimme und sah ihre Freundin Ayame an ihrem Handy herumspielen. Schnell eilte sie zu dieser und riss ihrer Freundin das Handy aus den Händen.
 

“Das geht dich gar nichts an!“
 

“Seit wann bist du denn so?“
 

“Wie, wie bin ich?“
 

“Das ist das erste Mal, dass du nicht willst, dass ich etwas weiß.“
 

“Das ist doch gar nicht wahr.“
 

“Oh doch! Seit du in Los Angeles, oder wie die Stadt heißt, warst, bist du so seltsam.“
 

“Was meinst du mit seltsam? Ich bin doch so wie immer.“
 

“Das bist du nicht! Du verheimlichst mir etwas! Und den anderen auch!“
 

“Nein. Das ist nicht wahr! Ich bin ganz normal.“
 

“Du bist anders. Das beweist du gerade!“
 

“Ich beweise es gerade?“
 

“Ja. Sonst hättest du nie so lange oder überhaupt widersprochen. Aber in diesem Augenblick tust du es! Du hast dich also verändert!“
 

“Ich sage es dir doch! Ich bin die Gleiche wie immer!“
 

“Bist du nicht.“
 

“Warum glaubst du mir denn nicht?“
 

“Weil du dich verändert hast und es nicht einsehen willst.“
 

“Aber ich habe mich nicht verändert. Ich wüsste nicht warum und wann.“
 

“Du hast dich auf jeden Fall verändert. Du bist ja richtig energisch bei der Sache. Also muss es etwas wichtiges sein.“ grinste Ayame.
 

Nur ein kleiner Seufzer kam von Shiho. Sollte sie sich wirklich so verändert haben? Aber wann? Und warum? Sie hatte doch nichts anders gemacht. Ihre Geschäftsreise verlief genauso wie sonst auch immer. Nur, dass sie Josh kennen gelernt hat.... Sollte es das sein?
 

“Ich ruf den Namen mal an.“
 

Gesagt, getan. Ayame drückte auf den Verbinden-Knopf und schon klingelte es am anderen Ende der Leitung. Es klingelte einige Male und dann ging eine Männerstimme heran.
 

“Hallo? Shiho?“
 

Ayame konnte ihren Ohren nicht trauen. Der Mann sprach Englisch. Und auch der Name klang so seltsam. Es war ein Engländer... oder Amerikaner. Irgendwas von den beiden Möglichkeiten auf jeden Fall.
 

“Leg sofort wieder auf!“ brüllte Shiho verzweifelt und zugleich erbost.
 

Josh hielt den Hörer von seinem Ohr weg. Die Geräusche am Ende waren nicht zu identifizieren. Eine Person, die sich wie Shiho anhörte, brüllte etwas aus der ferne. Er konnte es nicht verstehen. Es war japanisch und diese Sprache verstand er nicht. Dennoch war sich der junge Mann sicher, dass es die Stimme von Shiho war.
 

Ein kleiner und kurzer Kampf um das Handy entbrannte. Shiho schaffte es, kurz das Handy in ihre Gewalt zu bringen. Sie drückte schnell auf den Knopf, der die Verbindung trennte. Josh, der nun nur noch ein Tuten hörte, schaute verwundert sein Handy an.
 

“Was war das denn für ein seltsamer Anruf?“
 

Ayame schaffte es, Shiho den Hörer wieder abzunehmen. Als sie auf das Display sah, erkannte sie, dass die Verbindung gekappt wurde.
 

“Warum hast du das getan?“
 

“Weil du einfach fremde Leute anrufst. Das möchte ich nicht.“
 

“Aber er ist doch nicht fremd. Du kennst ihn doch. Aber sag mal, woher kennst du ihn denn?“
 

“Von meiner letzten Geschäftsreise.“
 

“Das ist ja interessant. Ich dachte, du sprichst nicht mit Fremden Leuten und wimmelst sie ab, wenn sie ein Gespräch anfangen wollen.“
 

“Das stimmt auch. Aber bei ihm war das anders. Als er mich ansprach, begann mein Herz wild zu schlagen. Ich sprach irgendetwas, ohne nachzudenken.“
 

“Wirklich beeindruckend. Dann ist das mit ihm und dir also Schicksal.“
 

“So etwas wie Schicksal gibt es doch gar nicht.“
 

“Und wie willst du das mit dir und ihm dann erklären?“
 

“Zufall. Mehr nicht.“
 

“Na sicher doch! So einfach kannst du es dir nicht machen.“
 

“Naja, als ich ihn gesehen habe, da hatte ich das Gefühl ihn schon einmal gesehen zu haben. Und das obwohl es nicht sein kann.“
 

“Aha. Sehr interessant. Also ist es doch kein Zufall. Es ist Schicksal! Ob du es wahr haben willst oder nicht.“
 

Shiho sah langsam ein, dass es sinnlos war, mit ihrer Freundin zu streiten. Ayame las in ihr wie in einem offenen Buch. Egal, wie sehr Shiho dagegen sprach, Ayame wusste wie es wirklich war. Sie konnte anscheinend Shihos Gefühle lesen.
 

“Also gut. Was willst du wissen?“
 

“Siehst du es endlich ein?“
 

“Ich sehe ein, dass du sowieso nicht locker lässt. Dann kann ich dir auch von ihm erzählen.“
 

“Sehr gut. Dann erzähl mir mal, wie du ihn kennen gelernt hast.“
 

“Ich stand auf einem langen Steg und habe mir die Sonne angesehen. Das war einen Tag nach meiner Arbeit. Er kam auch auf den Steg und hat mich angesprochen.“
 

“Und dann habt ihr euch getroffen?“
 

“Nein. Ich bin dann gegangen und einige Tage später haben wir uns wieder getroffen. Da haben wir dann etwas unternommen. Seitdem haben wir jeden Tag etwas unternommen.“
 

“Und? Ist er nett?“
 

“Naja, er ist manchmal etwas streitsüchtig. Aber sonst sehr nett und hilfsbereit. Er hat mich sogar zum Flughafen gefahren.“
 

“Und wie sieht er aus?“
 

“Wie soll ich sagen? Er sieht wirklich gut aus.“
 

“Beschreibe ihn doch mal!“
 

“Ich weiß nicht, wie ich das machen soll.“
 

“Ist er groß?“
 

“Ja. Sehr groß sogar.“
 

“Welche Haarfarbe?“
 

“Blond.“
 

“Wie lang sind seine Haare?“
 

“Kurz geschnitten.“
 

“Schreib ihm mal eine Nachricht, dass er ein Foto von sich machen soll.“
 

“Das werde ich nicht.“
 

“Warum nicht?“
 

“Das möchte ich einfach nicht. Ich weiß ja, wie er aussieht.“
 

“Aber ich nicht.“
 

“Das musst du auch nicht wissen.“
 

“Du hast dich wirklich verändert.“
 

Plötzlich klingelte Shihos Handy. Das Telefon zeigte, dass Josh dran war. Shiho nahm das Gespräch an.
 

“Ja?“
 

“Ich bin es. Josh.“
 

“Hallo. Schön dich zu hören.“
 

“Finde ich auch. Sag mal, was war das eben für ein Anruf von dir?“
 

“Ach das. Eine Freundin hat mit meinem Handy gespielt und deine Nummer gefunden. Sie war neugierig und hat dich angerufen. Wir haben um das Handy gekämpft und das hast du wohl mitangehört.“
 

“Ach so. Ich habe mich schon gewundert.“
 

“Das glaube ich gern. Kommst du mich bald besuchen?“
 

“Ja. Nächste Woche muss ich wieder nach Los Angeles. Ich rufe dich dann an.“
 

“Mach das. Bis dann.“
 

“Bye.“
 

“Du magst ihn. Habe ich recht?“ fragte Ayame mit einem Blick, der die Antwort schon längst wusste.
 

“Ja, schon.“
 

“Aber?“
 

“Warum ´aber´?“
 

“Wenn du das so sagst, dann kommt immer ein aber.“
 

“Ich weiß nicht, was ich von ihm halten soll.“
 

“Warum weißt du das nicht?“
 

“Naja, einer seiner Freunde hat mir gesagt, dass ich mich mit ihm nicht einlassen soll und das er schon sehr viele Frauen hatte.“
 

“Hmm... Das ist schon ein gewaltiges aber. Trotzdem! Wenn er dich so sehr mag, wie du ihn, dann wird es bei dir anders verlaufen als bei deinen Vorgängerinnen.“
 

“Meinst du wirklich?“
 

“Na aber sicher.“ grinste Ayame.
 

Die restliche Woche verging wie in einem Atemzug und schon stand Shiho am Flughafen und wartete auf ihren Flug nach Los Angeles. In der großen Wartehalle rief sie Josh an.
 

“Ich bin hier am Flughafen und steige gleich in die Maschine. In etwa drei Stunden bin ich in Los Angeles.“
 

“Gut. Ich hole dich dann ab. Du kannst bei mir wohnen. Dann brauchst du dir kein Hotelzimmer nehmen.“
 

“Vielen Dank, aber das Hotel bezahlt die Firma.“
 

“Und wenn schon. Das macht doch nichts.“
 

“Also gut. Ich wohne dann bei dir.“
 

Shiho beendete das Gespräch und wartete dann auf ihren Flug. Sie stieg in den Flieger. Drei Stunden später landete sie dann auch in Los Angeles. Sie und die anderen Passagiere stiegen aus und holten ihr Gepäck. Dann begann die Suche nach Josh. Es war schwerer ihn zu finden, als sie dachte. Hier hatten mehrere Leute blonde Haare und waren groß gewachsen.
 

Doch dann fand sie ihm. Heute trug er lange Jeanshosen und ein dunkles T-Shirt. Als auch er sie sah, winkte er ihr zu. Daraufhin ging sie zu ihm. Kein Hallo seitens Josh erfolgte, nachdem sie ihm gegenüber stand. Stattdessen umarmte er sie.
 

“Was ist denn los?“
 

“Nichts. Ich habe dich nur so vermisst.“
 

Dann ließ er sie wieder los. Ein freudiges Lächeln aber konnte er sich nicht verkneifen. Shiho fing auch an zu Lächeln als sie seines sah. Josh nahm das Gepäck der jungen Frau und sie gingen zum Auto. Das Gepäck im Kofferraum verstaut und schon konnte es losgehen.
 

Josh fuhr in eine ganz andere Richtung als den Weg in die Stadt. Er wohnte also mehr außerhalb. Sie kamen in eine sehr vornehme Gegend. Alle Grundstücke hatten große Häuser und Garagen. Fast jedes Grundstück war mit einem sehr hohen Zaun abgesperrt. Die Vorgärten waren sehr gepflegt. Shiho war auf das Grundstück von Josh gespannt.
 

Dann bog Josh in eine Einfahrt. Ein riesiger Eisenzaun versperrte ihnen den Weg. Aber ein kurzer Knopfdruck auf eine Anlage neben der Fahrerseite des Autos und das Tor öffnete sich von selbst. Sie fuhren hindurch und die junge Frau drehte sich um. Sie sah, dass das Tor sich wieder schloss. Und das ohne auf einen weiteren Knopf zu drücken.
 

“Hast du so etwas noch nie gesehen?“
 

“Nein. Ich komme aus der Stadt und dort sind nicht so große Grundstücke.“
 

“Hier ist das ganz normal.“ lachte Josh. “Wenn du es noch mal siehst, wirst du es nicht mehr so unglaublich finden. Das ist nur beim ersten Mal so.“
 

Shiho setzte sich wieder ordentlich auf ihren Sitz und Josh hielt vor der Garage an. Beide stiegen aus und Josh nahm das Gepäck. Er führte sie zum Hauseingang und öffnete ihr freundlich die Tür.
 

Er zeigte ihr das ganze Haus. Alles war sehr sauber, aber eine Haushälterin war nicht zu sehen. Aber das interessierte Shiho in diesem Moment nicht. Sie war viel zu beeindruckt von diesem gewaltigen haus. Jedes Zimmer war einfach riesig.
 

“Wer macht hier denn immer sauber?“
 

“Eine Haushälterin.“
 

“Wirklich?“
 

“Ja. Aber sie wohnt nicht hier. Sie kommt zweimal die Woche und macht sauber. Und das wirklich gut.“
 

Dann zeigte er Shiho ihr Zimmer. Dieses war auch sehr groß. Ein riesiges Bett fiel ihr sofort ins Auge.
 

“Du hast auch ein eigenes Bad.“ zeigte Josh.
 

Den Rest des Tages verbrachten sie mit reden und einer Führung durch das Grundstück.



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