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Golden Skies

von

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Androphobie

Androphobie
 

Als Nao am nächsten morgen durch das Tor ihrer Schule ging, war sie sehr angespannt. Und das sie von einigen der Jungen Pfiffe kassierte, änderte auch nichts daran. Sie wurde vor Scham rot und versuchte ihren Rock etwas weiter nach nach unten zu ziehen, aber leider reichte er ihr noch nicht mal bis zu den Knien.

“Guten Morgen, Katsuragi”, Nao zuckte zusammen als jemand ihren Namen rief. Aber sie war erleichtert, dass es nur ihre neue komische Lehrerin Frau Yamaguchi war.

“G-guten Morgen, Frau Yamaguchi”, antwortete Nao mit leiser Stimme und verbeugte sich höflich.

“Wow, es ist so angenehm mal ein süßes Mädchen wie dich in der Klasse zu haben”, stieß die Lehrerin vor Freude aus, “Mädchen sind ja so anders als Jungen. Sie so süß und weich und so hüpfig.”

Die Schülerin wusste zwar nicht was sie mit “hüpfig” meinte, aber sie stimmte bei einer Sache zu: Mädchen waren anders als Jungen.

“Kopf hoch, Katsuragi”, die Lehrerin schlug ihr hart auf den Rücken und Nao wäre fast zu Boden gegangen, “und guck nicht so geknickt. Ein Mädchen muss immer fröhlich, sodass sie viele neue Freundinnen findet.”

Nao fragte sich wie sie Freundinnen an einer Jungenschule finden sollte, aber wie immer sagte sie nichts.
 

“Yankumi, du kommst zu spät”, sagte eine tiefe Stimme amüsiert hinter ihnen. Die Lehrerin schaute auf ihre Uhr und stieß ein paar unangemessene Wörter aus.

“Danke, Ogata. Ich sehe dich im Unterricht, Katsuragi”, und jagte davon. Nao hatte eigentlich vor ihr zu folgen, aber der, der Ogata genannt wurde, versperrte ihr den Weg. Sie erblasste als sie realisierte, dass er derjenige war, der ihr am Vortag diesen grimmigen Blick zugeworfen hatte. Sie versuchte etwas zu sagen, aber ihre Lippen wollten sich einfach nicht öffnen.

Für einen Moment musterte er sie stumm, während sie zu zittern begann. Er seufzte und sagte mit gleichgültiger Stimme:

“Du brauchst keine Angst vor zu uns zu haben, weißt du.”

Und damit ging er davon ohne sich nochmal umzuschauen. Zum zweiten Mal stand sie da wie vom Blitz getroffen. War das alles, was er ihr sagen wollte? Im ersten Moment dachte sie er würde sie bedrohen oder so etwas ähnliches. Sie verstärkte den Griff an ihrer Tasche und betrat das Schulgebäude. Dieses Mal ignorierte sie die Pfiffe und Blicke.
 

Aber bald wurde ihr das Leben durch ein viel größeres Problem erschwert. Die zweite Stunde an diesem Morgen war ausgerechnet Sport und da die Schule keine Umkleideräume für Mädchen bereit stellte, musste sie sich den Schlüssel für einen unbenutzten Kellerraum besorgen.

“Warum kann sie denn nicht mit uns zusammen umziehen?”, rief einer der Jungen und die anderen lachten dreckig.

Nao war mehr als erleichtert als sie dann schließlich alleine in dem kleinen Raum war. Dort gab es nichts außer einigen alten Tischen und einem schmalen Fenster, welches sie nicht mal mit den Fingerspitzen erreichen konnte. Sie seufzte und begann dann so schnell es ging ihre Kleidung zu wechseln. Aber sie fühlte sich dabei irgendwie von fremden Augen beobachtet.

Sie versuchte das ungute Gefühl zu vergessen und lief stattdessen direkt zu den Sportplätzen.

Während des Sportunterrichts beteiligte sie sich nicht an dem Spiel der Jungs, was wie etwas zwischen Fußball und Baseball aussah und den Lehrer schien das nicht mal zu stören. Im Gegenteil: Er selbst ruhte sich auf einer Bank aus. Die Jungen waren ihm zu anstrengend, deswegen unterhielt er sich lieber ein wenig mit seiner weiblichen Schülerin und schien erleichtert zu sein, dass die Stunde so schnell vorüber ging.

Auf dem Weg zurück zu ihrem privaten Umkleideraum, bemerkte Nao das ihre Mitschüler sie noch intensiver anzustarren schienen als jemals zuvor. Sie flüsterten miteinander und lachten als wüssten sie mehr über sie als sie selbst. Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken und sie beschleunigte ihre Schritte.

Bevor sie allerdings die Tür erreichen konnte, wurde sie gepackt und gegen eine Wand gestoßen. Ein kurzer Schrei entwich ihrer Kehle, der aber schnell durch eine große Hand auf ihrem Mund unterdrückt wurde. Sie war verängstigt als sie in die Augen von drei Jungen sah. Auch wenn sie Zweitklässler waren, wusste sie das sie keine Chance gegen sie haben würde.

“Na, na, jetzt sehen sie ich endlich mal ein Person, nachdem wir schon das Foto gesehen haben”, sagte der, der sie gegen die Wand drückte mit dunkler Stimme. Sie war viel zu erschrocken um sich über ein Foto zu wundern.

“Schau mal nach, wo sie den Schlüssel hat”, befahl er einem der Jungen, der genau so fies grinste wie er selbst. Nao konnte nicht mal einen Finger bewegen während sie ihre Tasche durchsuchten, den Schlüssel fanden und die Tür zu dem kleinen Lagerraum öffneten.

2Wag es ja nicht zu schreien oder wir töten dich sofort”, sagte der erste Junge und sie war sich nicht sicher, ob er diese Drohung ernst meinte oder nicht. Sie war sich sicher, dass sie sowieso niemand hören würde, also versuchte sie erst gar nicht Widerstand zu leisten. Tränen füllten ihre Augen als sie sich sicher war, dass sie so verloren war wie ein Kaninchen in der Falle.
 

“Guck, guck, das hat mir gerade ein Zweitklässler geschickt”, einer der Jungen aus der 3D winkte mit seinem Handy.

“Whoa, was für ein heißes Bild von unserer arroganten Tussi”, brüllte ein anderer, während sie alle rot anliefen.

“Was sagst du? Ein Bild von Katsuragi?”, Shunsuke war sehr interessiert. Aber anstatt auch beschämt zu sein, war er viel mehr geschockt:

“Wie haben die das bekommen?”

“Kein Plan, aber sie sieht echt heiß aus. Denkste nicht? Nette Kurven!”

“Zeig mal”, Ren schnappte sich das Handy und hatt bald den selben Ausdruck im Gesicht wie zuvor sein Freund. Es war ein Bild von Katsuragi Nao, gerade gemacht als sie dabei war ihre Sportsachen anzuziehen. Dabei trug sie nicht mehr als ihren Rock und einen BH.

“Sie müssen es gemacht haben als sie es nicht bemerkte”; nahm Yamato an.

“Arme Katsuragi”, Ichi lief auch rot an als er das Bild zu sehen bekam, “ist es nicht irgendwie kriminell heimlich solche Bilder von Mädchen zu schießen?”

“Natürlich ist es das und Ich denke, dass Jungen so etwas nicht tun sollten”, sagte eine weitere Stimme und alle nickten ihre Zustimmung.

“Wah, Yankumi!”, Kura war der erste, der merkte, dass da ihre Lehrerin gesprochen hatte.

“Komm nicht immer plötzlich so aus dem Nichts”, beschwerte sich Ren.

“Sorry, sorry, aber ich konnte es nicht ändern ein bisschen nervös zu sein. Ich wusste nicht, ob ihr mit einem Mädchen umgehen könnt”, sagte sie.

“Genau das passiert mit einem Mädchen an einer Jungenschule”, sagte Yamato ungehalten, “hab ich es euch nicht gesagt?”

“Was sollen wir tun? Wenn Katsuragi dieses Bild sieht wird sie glatt umkippen”, murmelte Ichi, da er sich schon vorstellen konnte wie sensibel das Mädchen reagieren würde.

„Wir müssen sie suchen. Wenn sie schon so ein Foto gemacht haben, könnten sie ihr auch noch schlimmeres antun“, vermutete Shunsuke. Es war das erste Mal, dass die Jungen das stille Mädchen beschützen wollten und Yankumi war daher sehr stolz auf sie.

„Wo ist ihr Umkleideraum?“

„Dem Foto zufolge muss es irgendwo in den Kellerräumen sein“, kombinierte Yamato.

„Yosh, lasst uns gehen“, rief Yankumi und rannte los. Die Jungen konnten nichts anderes tun als ihrer Lehrerin zu folgen.
 

„Das Foto war schon süß, aber wir konnten nicht anders als dich auch in echt zu bestaunen“, sagte der Junge, während sein Gesicht nur knapp über ihrem eigenen schwebte.

„B-bitte nicht“, stammelte sie als noch mehr Tränen ihre Augen füllten.

„Oh, sie weint“, lachte er und verstärkte den Griff an ihrem Arm.

„Und schaut wie sehr sie zittert“, sagte ein anderer Junge. Der dritte, der sich bis jetzt mehr im Hintergrund gehalten hatte, grunzte:

„Ich hab gehört, dass sie still und richtig arrogant ist. Aber sehr euch an wie viel Angst sie jetzt hat!“

„Sie denkt sie ist etwas besseres als wir und das diese Schule minderwertig ist!“, stieß der zweite aus.

„Na ja, ich würde genauso denken, wenn ich in der selben Klasse wie diese idiotischen Kerle wäre“, sagte derjenige, der sie immer noch fest hielt.

„Ja, die sind echt der letzte Dreck!“, stimmte der dritte zu. Auch wenn sie mehr als verängstigt war, schüttelte Nao dennoch den Kopf.

„Was meinst du, Prinzessin? Sie sind es nicht? Aber du warst doch die, die nicht ein einziges Wort mit ihnen sprechen würde. Also denkst du sicher auch, dass sie wertlos sind!“

Wieder schüttelte Nao den Kopf.

„Sei nicht dumm. Sie sind Mistkerle! Und wir kommen jetzt endlich zu dem richtigen Vergnügen“, her beugte sich weiter zu ihr hin und Nao schloss die Augen. Plötzlich gab es einen lauten Knall und sie hörte ihre Peiniger erschrocken aufschreien. Sie traute sich nicht ihre Augen zu öffnen bis sie die drohende Stimme ihrer Klassenlehrerin vernahm:

„Was sagst du da? Meine Schüler sind wertlos? Mistkerle? Ich sag dir eins: Du bist Abschaum! Meine Schüler mögen vielleicht dumm und kindisch sein, aber sie würden so etwas einem Mädchen nie antun!“

Nao schaute ihre Lehrerin voller Bewunderung an als diese selbstbewusst den Raum betrat.

„Und nun würde ich mir wünschen, dass ihr meine bezaubernde Schülerin gehen lasst oder ich zeige euch, was ich normalerweise mit Leuten wie euch mache!“

Diese Drohung reichte den Jungen um ihr Opfer widerstandslos gehen zu lassen. Aber als sie in Hast den Raum verlassen wollten, wurden sie von Yamato und dessen Freunden aufgehalten.

„Einen Moment, habt ihr nicht etwas vergessen?“, fragte Yamato. Die drei Stalker schauten einander nur fragend an.

„Die Fotos“, Ren machte einen Schritt vorwärts und packte einen der Zweitklässler am Kragen, „löscht sie oder wir werden euch ganz schon aufmischen, kapiert?“

Die drei Jungen nickten und überreichten ihnen ihre Handys. Unter den entsetzten Blicken ihrer Besitzer nahm Ren sie und trat auf ihnen herum bis sie nicht mehr zu gebrauchen waren. Danach suchten die drei Zweitklässler in blanker Panik das Weite.
 

Nach dem sie weg waren, sah sich Yamaguchi das immer noch zitternde Mädchen genauer an.

„Geht es dir gut?“

Nao nickte und wischte sich die Tränen aus den Augen. Sie konnte immer noch nicht so wirklich fassen was gerade passiert war.

Sie wäre fast...

Sie schluckte und fing wieder an zu weinen woraufhin sie von ihrer Lehrerin in eine Umarmung gezogen wurde, wo sie sich gleich viel behüteter vorkam.

„Da-danke“, schniefte sie und konnte nicht mal ausdrücken wie dankbar sie für ihre Rettung war.

„Weine nicht“, sagte Yankumi mit leiser Stimme, „nun siehst du, dass wir dir immer helfen werden. Ich als deine Lehrerin und die Jungen als deine Klassenkameraden. Also vertraue uns etwas mehr. Ich weiß, dass es für dich hart auf dieser Schule werden wird, aber versuche dich etwas mehr auf deine Klassenkameraden zu verlassen, okay?

Wieder nickte Nao. Dann hörte sie auf zu weinen und es war das erst mal das sie die Jungen im Raum wirklich wahr nahm. Sie waren etwas zurückhaltender, nachdem sie das Mädchen weinen sahen. Und sie konnte nicht verhindern ihnen das erste Mal ein glückliches Lädchen zu schenken:

„Vielen Dank für eure Hilfe!“

Es war das erste Mal. Dass die Jungen bemerkten wie hübsch sie sein konnte und alle außer Yamato wurden rot im Gesicht.

„Also, keine Ursache“, etwas beschämt kratzte sich Kura am Hinterkopf.

„Okay, lasst uns zurück in den Klassenraum gehen“, sagte Yankumi und zog Nao zurück auf ihre Füße, „wir haben noch viel zu lernen heute.“

Die Jungen waren nicht gerade erfreut, aber Nao konnte nichts anderes als etwas zu schmunzeln. Auch wenn sie immer noch ein wenig verwirrt war und beschämt, fühlte sie, dass ihre Mitschüler vielleicht doch nicht so schlimm waren wie sie dachte.
 

„Vielleicht hat sie so etwas wie eine Androphobie?“

„Was?“ alle schauten Ichi fragend an. Die sechs Jungen verbrachten den späten Nachmittag an ihrem Lieblings – Takoyakistand. Nachdem sie ihre neue Klassenkameradin gerettet hatten, schien sie etwas weniger eingeschüchtert zu sein, aber da war immer noch eine bestimmte Distanz zwischen ihnen. Sie war immer noch so ruhig wie immer und versuchte ihren Blicken wenn möglich auszuweichen. Die Jungen waren nun dabei mehr über sie herauszufinden. Es war nun an Ichi eine vernünftige Erklärung für seine Annahme zu liefern.

„Eine Jungenphobie“, brachte er Licht ins Dunkle, „manche Leute haben Angst vor bestimmten Dingen. Zum Beispiel Donner, kleine Räume oder bestimmten Tieren. Sie machen sich Sorgen über Dinge, die ihnen im Alltag über den Weg laufen konnte. Das ist eine Angststörung, auch Phobie genannt.“

Die anderen Jungen starrten ihn nur ausdruckslos an.

„Echt Ichi, manchmal denke ich du kommst von 'nem anderen Planeten“, Kengo schüttele mit dem Kopf.

„Würdest du uns bitte ein weiteres Mal aufklären, Professor Ichi? Was hat das alles mit unserer Nao – chan zu tun?“, fragte Ren ungeduldig.

„Was Ichi sagen möchte, dass im Allgemeinen Katsuragi Angst vor Jungen hat. Es ist etwas wie eine Krankheit“, murmelte Yamato.

„Das scheint der Fall zu sein, also frage ich mich was der Grund dafür ist. Es muss etwas passiert sein, warum sie es nicht mag in der Nähe von männlichen Wesen zu sein“ Ichi schien sich schon seit längerer Zeit den Kopf darüber zu zerbrechen.

„Vielleicht wurde sie ja schon mal belästigt“, schlug Kura vor.

„Ah, sie ist ein Mädchen voller Geheimnisse. Ich steh darauf“, Shunsukes Augen begannen zu glänzen.

„Denkt ihr nicht wir sollten dem ganzen mal auf den Grund gehen?“, fragte Ren genauso aufgeregt wie Shunsuke, „vielleicht können wir sie heilen und ihr helfen sich etwas mehr zu öffnen.“

Die anderen nickten in Zustimmung.

„Die nächste Frage wäre natürlich warum sie ausgerechnet auf unsere Schule geht, wo sie doch Angst vor Jungen hat“, auch Yamato schien langsam Interesse zu zeigen. Es war das erste mal, dass auch er mehr über ein Mädchen wissen wollte.

„Das frage ich mich auch“, murmelte Ichi. Katsuragi schien mehr hinter sich zu haben als sie sich jemals vorstellen konnten und alle sechs waren Feuer und Flamme das alles herauszufinden.
 

Etwas später an diesem Tag, lief Nao zum Supermarkt. Sie musste noch etwas essen nach ihrem langen Arbeitstag bei ihrem Teilzeitjob in einem Familienrestaurant. Es war ein gut bezahlter Job mit freundlichen Mitarbeitern. Nao liebte es kleine Kinder und Familien zu bedienen, weil sie selbst ganz alleine wohnte.

Sie hasste es Zeit in ihrer leere, einsamen Wohnung zu verbringen, also ging sie oft zum Supermarkt um sich einen Becher Ramen zu kaufen, auch wenn sie wusste, dass es nicht ganz ungefährlich war im Dunkeln alleine durch die belebten Straßen zu laufen.

Nachdem sie ihren Bauch mit etwas heißem gefüllt hatte, ging sie tief in Gedanken versunken zurück nach Hause. Sie konnte immer noch nicht vergessen, was sich an diesem Morgen in der Schule ereignet hatte. Plötzlich stieß sie mit jemanden zusammen. Als sie aufschaute, blickte sie in das Gesicht einer jungen Frau. Sie schien nicht älter als fünfundzwanzig zu sein und war umwerfend hübsch.

„Es tut mir wirklich leid“, entschuldigte sich Nao und neigte ihren Kopf.

„Brauchst du nicht“; die junge Frau lachte und das Mädchen bemerktem, dass sie etwas betrunken zu sein schien.

„Ach du meine Güte, wie viel ich wieder getrunken habe. Ich bin ja so beschämt. Was wird wohl mein liebes Brüderchen dazu sagen“, sie stolperte etwas vorwärts und fiel auf ihre Knie. Die Menschen um sie herum schauten sie bloß gaffend an und schüttelten dann ihre Köpfe. Nao hatte ein wenig Mitleid mit der Frau.

„Geht es Ihnen gut?“, fragte sie höflich.

„Naaaatürlich“, die Frau grinste und zwickte Nao in die Wange, „hör zu Mädchen, werd bloß nicht so wie ich, verstanden? Lass dich nicht von den falschen Kerlen einwickeln. Heirate nur jemanden, der dich wiiiiiiiirklich mag, okay?“

Nao wusste nicht, was sie darauf antworten sollte, also zog sie es vor stumm zu bleiben. Die Frau versuchte aufzustehen, aber fiel zurück auf ihre Knie und begann wieder mit sich selbst zu schimpfen:

„Oh, dumm Frau. Was dachtest du dir? Dass er dich für immer liebt? Ha, sei nicht so naiv. Kerle sind alle gleich...alle gleich...“
 

Erst wollte Nao einfach weiter gehen, aber nach einigen Schritten hielt sie plötzlich inne. Nein, sie konnte diese hilflose Frau nicht alleine zurück lassen. Nachdem was ihr heute passiert war, wusste sie welche Art von Männern durch die Stadt liefen...

Sie seufzte und versuchte die Frau zurück auf die Füße zu ziehen.

„Wo wohnen Sie?“, fragte Nai und hatte wirklich Schwierigkeiten die Frau zu stützen.

„Oh, du bringst mich nach Hause? Gutes Mädchen....gutes Mädchen...“, die Frau strich ihr über den Kopf, „mein kleiner Bruder wird sehr dankbar sein...sehr...“, sie sagte noch mehr, aber das konnte Nai nicht mehr wirklich hören. Doch sie war dankbar, dass die Frau es wenigstens noch schaffte ihre zu sagen, wo sie lebte.

Ihre Wohnung war nicht weit von der von Nao entfernt, also kannte sich das Mädchen wenigstens ein wenig in der Nachbarschaft aus. Es war ein Stadtteil in dem viele einfache Leute mit wenig Geld lebten. Genau wie sie selbst. Nachdem sie an der Tür geklingelt hatte und niemand öffnete, war Nao gezwungen die Frau auf der Türschwelle zurück zu lassen. Nao fühlte sich nicht wohl dabei, aber sie konnte nur hoffen, dass der Bruder der Frau bald kommen würde.

Nachdem sie ihre Jacke über der Frau ausgebreitet hatte, die sehr aufreizend angezogen war, ging sie selbst nach Hause.



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