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OneShot

Number 1
von

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LM.C

„Maya..?“
 

Verwirrt beendete dieser sein Tun, erhob sich aus seiner Hocke und drehte sich in die Richtung aus der die Stimme gekommen war.

Mitten in der Bewegung hielt er abrupt inne.

Überrascht sah der Größere direkt in Aijis Augen, die ihn halb belustigt, halb fragend musterten. Maya verlor sich in ihnen. Sie hatten dieses bodenlose Nacht tiefe Schwarz.
 

„Maya..?!“ Aiji wurde etwas lauter, rüttelte ihn sanft an der Schulter und kam dem Sänger vorsichtig näher.
 

Der Blonde nahm den Blick von dessen Augen, in denen sich Belustigung langsam in Sorge verwandelte und schaute mit einem roten Schimmer zu Boden. Gleichzeitig ging er einen Schritt nach hinten.
 

Der Gitarrist war ihm so nah gekommen.

Maya hatte sogar Aijis Atmen auf seinen Lippen spüren können, wenn auch nur ganz schwach.
 

„Ja?“, flüsterte er, wie interessant Aijis Schuhe doch waren. Chucks.
 

„Was machst du da?“, fragte Aiji erneut. In seiner Stimme schwang ein leises Lachen. Er hatte ein schönes Lachen fand Maya. Aiji lachte viel zu selten.
 

Der Sänger sah wieder auf.

Tatsächlich der Gitarrist schmunzelte und ihm entwich immer wieder ein seichtes Lachen.

Und erneut driftete er bei diesem Anblick in einen Tagtraum. Doch bevor er gänzlich in seiner Welt mit Aiji versank, sollte er lieber Antworten, obwohl ihm der Traum sicherlich gefallen hätte.

Zur Sicherheit entfernte er sich noch ein paar Schritte von ihm.
 

„… Was war noch mal die Frage?“
 

Der Gitarrist verstummte und musterte ihn kurz wieder.
 

„Wieso hast du die Tour-Kamera in der Hand?“, fragte er direkt und deutete auf Mayas Hand in der sich die Kamera befand.
 

„Nur so.“ Möglichst unauffällig versteckte er das Ding hinter seinem Rücken und versuchte Aiji mit Bambi-Augen anzublinzeln.
 

„Das sah aber gerade nicht wirklich so aus. Wer hat dir überhaupt die Kamera gegeben?“
 

Langsam bewegte Aiji sich wieder auf ihn zu.

„Denki-chan“ Maya strahlte auf einmal wie die Sonne.

Maya mochte Denki, immer wenn etwas fehlte hatte Denki es schon in der Hand.
 

„Ah ja. Und warum?“, bohrte Aiji weiter nach und blieb mit einem kritischen Blick knapp vor ihm stehen.
 

„Naja…“ Nervös tippelte der Blonde herum. Was hatte Aiji vor? Sonst blieb er auch immer auf einem gewissen Abstand.
 

„Ja?“, fragte der Braunhaarige und hob fragend eine Augenbraue.
 

„Weißt du! Eigentlich war das ja so! Ich hab ihn nur gefragt ob er noch Lollis hat, weil ich keine mehr hatte und DU nicht da warst! Aber er hatte auch keine, hat er zumindest gesagt. Er hat gelogen! Die Lollis haben aus seiner Hosentasche geguckt und er wollte mir einfach keinen abgeben. Da bin ich ihm die letzte halbe Stunde gefolgt. Überall hin! Dann hat er aufgegeben, hat mir die Kamera in die Hand gedrückt und ein paar Lollis. Er meinte, dass ich jetzt die Fans Nerven gehen soll.“, erklärte der Blonde aufgeregt. Jetzt schoss die andere Augenbraue des Gitarristen hoch.
 

„Ahja. Das erklärt aber nur warum du die Kamera hast, nicht wieso du hier ganze alleine in der Halle sitzt und du deine Finger filmst während sich alles andere auf das Konzert vorbereiten. Oder ist unsere Fangemeinde auf zwei gesunken?“
 

„Ja! Ich hatte Angst vor den Fans! Was wenn sie mich erkannt hätten? Ich hab auch keinen vom Stuff gefunden. Und außerdem! Einen für dich und einen für mich!“ Der Sänger formte ein Peace-Zeichen mit seinen Fingern und grinste dabei zweideutig.
 

Schlagartig veränderte sich der Ausdruck in Aijis Augen und er näherte sich immer mehr dem Sänger. Während Maya wiederrum immer mehr zurück wich bis er die Tür in seinem Rücken spürte. Wo kam die den jetzt her? Der Größere hatte plötzlich Angst.
 

Nun war er gefangen wie ein Tier. Die Zwei konnten die Spannung fast greifen.

Der Braunhaarige stützte sich mit seiner Hand neben Mayas Kopf ab und beugte sich langsam ein Stück nach Vorne, so dass dieser direkt in die Augen seines Gegenübers blicken konnte.
 

„Aiji, was soll das?“ Ängstlich und irritiert über das ungewohnte Verhalten glitt er ein Stück an der Tür hinunter und kniff die Augen zu. Nur um diesem seltsamen Blick zu entgehen. Ohne dass es Maya bemerkte, lehnte sich der Gitarrist noch ein Stück weiter vor, beugte sich nah an Mayas Ohr.
 

„Weißt du Maya...“, fing er an ihm ins Ohr zu raunen, „ich will dich aber nicht teilen!“
 

Aijis Finger strichen vorsichtig über die Wange des Blonden, der als er die Worte hörte die Augen aufriss. Dennoch wurde er rot.

„Aiji! Lass das! Du machst mir Angst“, presste dieser heraus. Aiji entfernte sich von Mayas Ohr um sich dann genau vor seinem Gesicht zu platzieren.
 

Plötzlich spürte Maya etwas warmes Feuchtes auf seinen Lippen. Er hatte sich so darauf konzentriert das Geschehene zu ordnen. Was machte er da…? Stille. Zwischen ihnen. In der Halle. Seine Gedanken.

Sein Kopf war leer. Nichts.
 

Doch so schnell wie die weichen Lippen und das schleichende Glücksgefühl kamen, desto genauso schnell verschwanden sie auch.
 

Zögerlich öffnete der Blonde die Augen. Wann hatte er sie denn wieder geschlossen?
 

Aiji stand zwei Schritte entfernt von ihm und stand dort hilflos herum.

„Warum?“, fragte Maya etwas verschüchtert. Warum hatte er sich nicht gegen den Kuss gewehrt?
 

Der Sänger wand seinen Kopf zur Seite und wich dem reuevollen Blick aus, welcher der Gitarrist ihm zu warf.

Sicherlich würde Aiji ihm jetzt nur sagen, dass er hätte was testen wollen. Oder er sei ausgerutscht und es würde nie wieder passieren. Das der Gitarrist es bereute.

Doch Aiji sagte nichts! Überhaupt Nichts
 

Er entfernte sich einen Schritt von der Tür, stand fast wieder dem Braunhaarigen gegenüber und fragte etwas lauter: „Was sollte das?“ Er fand etwas Mut zusammen.
 

Maya wollte nicht so erzürnt klingen, aber er musste es wissen.

„Es tut mir leid Maya!“ Genau diese Worte wollte der Blonde nicht hören. Wieso kamen sie dann aus Aijis Mund? „Ich wollte n-“
 

Hinter dem Sänger wurde die Tür kräftig aufgeschlagen und die Klinke hart Mayas Taille gerammt. Er hörte Aijis Worte nicht mehr.

Überrascht von dem Schmerz taumelte Maya geradewegs nach Vorne und stolperte genau in Aijis Arme. Der Braunhaarige fing den Sänger auf, wurde aber durch das Gewicht mit zu Boden gerissen.
 

Verzweifelt klammerte sich Maya während des ungewollten Fluges in das T-Shirt seines Gitarristen und sie landeten dabei Beide unsanft auf dem Boden.

Peinlich berührt drehte Aiji seinen Kopf weg, was Maya nicht unbemerkt blieb.
 

„Was treibt ihr denn da?“, ertönte eine wütende Stimme. Beide Köpfe schreckten hoch und blickten zu der Tür.
 

Plötzlich wurde der Blonde hochgerissen. Widerwillig versuchte sich der Sänger wieder in Aijis T-Shirt zu krallen, während Aiji genauso überrascht war und er den Störenfried erkannte.
 

„Was liegt ihr da rum? Hop! Ihr habt noch eine Stunde. Der Soundcheck muss noch gemacht werden, ihr müsst noch in die Maske und euch umziehen. Alle anderen sind schon fertig und bereit! Hopp! Hopp! Was würden die Fans sagen, wenn sie wüssten das ihr so nachlässig seid!“
 

(…)
 

*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-ZEITSPRUNG*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*
 

Die Standpauke ihrer Managerin dröhnte den Beiden noch in den Ohren, als sie die Umkleide verließen. Sie hatten den Soundcheck hinter sich und von Draußen hatten ihre Fans schon angefangen zu schreien. Genau als der letzte Ton der Gitarre verklungen war.

Maya hatte von Aiji ein: „Mehr als nur Zwei, was?“ und ein gezwungenes Lächeln bekommen, bevor der Gitarrist in der Umkleide verschwunden war.
 

Doch nun waren sie nur noch fünfzehn Minuten von der lauten Menge entfernt. Aber während der letzten 45 Minuten war Maya nicht dazu gekommen Aiji zu fragen, weil sie vorhin so abrupt unterbrochen wurden. Er wollte die Antwort hören, oder etwa nicht? Aber entweder ging Aiji ihm aus dem Weg – so hatte Maya das Gefühl – oder er wurde von ihrer Managerin hin und her gescheucht, als Rache das sie vorhin da so rumlagen.
 

„Maya? Kannst du die Tour-Kamera holen? Wir brauchen sie gleich!“

„Aber Managerin-san! Die haben wir vorhin in der Halle vergessen und der Einlass hat vor zehn Minuten begonnen. Sind Sie sicher das ich sie immer noch holen soll?“, äußerte Maya sich klagend dazu. Ja, er hatte vorhin die Kamera in der Halle liegen lassen.
 

„Was?!“ Sie knetete ihre Stirn, „Ja. Hol sie einfach. Vielleicht hast du ja Glück und die Fans zerfetzen dich bevor ich es tue.“ Sie schien wirklich wütend zu sein.

„Kann Aiji oder Denki mitkommen?“

„Siehst du aus wie ein kleines Kind?! Jetzt hol sie. Du hast noch zehn Minuten.“

Mit den Worten wandte sie sich zu den Technikern um mit diesen etwas zu besprechen.
 

„Manno.. Dann. Komm ich gleich wieder.“ Er watschelte provokant im Pinguin-Gang nochmal an der Managerin vorbei, zum Bühnenbereich. Vielleicht würden die Fans ja vorsichtig mit ihm sein? Oder was wäre wenn sie ihn wirklich zerfetzen würden?

Gedanklich auf das Schlimmste vorbereitet wollte der Blonde gerade den ersten Schritt auf die Bühne machen, als er zurück gehalten wurde.
 

„Halt! Warte!“ Was machte Denki jetzt hier? „Du musst sie nicht mehr holen. Ich habe sie vorhin schon mitgenommen als wir den Soundcheck gemacht haben. Naja eigentlich hab ich sie von Hiko. Hier nimm!“ Da war sie! Freudestrahlend nahm der Sänger sie dankend an.

„Ah! Vielen Dank! Kommst du mit in die Umkleide?“

Maya drehte sich auf den Absätzen seiner Schuhe einmal im Kreis, während er auf Denkis Antwort wartete.

„Nein. Ich muss noch mal schnell zum Bus. Aber Aiji und Hiko sind noch in der Umkleide. Viel Spaß!“, sagte Denki und war weg.

Also schlenderte er siegessicher alleine zurück zu Aiji und Hiko.

-

In dem Moment als er das Zimmer betreten wollte vernahm er die Stimme eines verärgerten Bassisten.

„Mensch Aiji! Du weißt doch selbst, das er nicht auf Männer steht!“
 

Hm?

Langsam öffnete er einen Stück die Tür ohne ein Geräusch zu machen und lugte in das Zimmer hinein. Keiner der Beiden schien ihn bemerkt zu haben.

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Er erblickte Hiko und Aiji auf dem Lila Sofa, das mitten im Raum stand. Der Bassist hatte sich ein Stück zum Gitarristen gebeugt. Maya wurde neugierig. Wer stand nicht auf Männer?
 

„Aber-“

„Kein Aber! Basta! Du solltest diese Gefühle verdrängen- Am Besten vergessen… Wieso hast du ihn überhaupt geküsst?!“ Wie bitte?!

„Weil ich ihm irgendwann sagen werde, was-..“, sprach der Braunhaarige mit trüber Stimme wurde dann abermals unterbrochen. Was würde Aiji wem irgendwann sagen?
 

„Und darum musstest du ihn ausgerechnet vorhin in der Halle küssen?“ Hiko sah wirklich zornig aus und so hörte sich auch seine Stimme an.

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„Ja. Nein. Wir waren allein. Ich konnte mich einfach nicht zurückhalten.“

Dem Blonden wurde klar, das die Beiden über den Vorfall vorhin in der Halle sprachen und über ihn.

Wieso redete Aiji anstatt mit ihm lieber mit dem Bassisten?
 

„Du weißt, dass er eine Freundin hat?“ Er hatte was? Das müsste er wissen. Er war doch Maya. Was erzählte Hiko denn jetzt da?

Langsam weiteten sich Aijis Augen und verzerrten sich dann zu einer traurigen Grimasse. Hiko grinste nur boshaft, was Aiji aber nicht sah.

Es reichte dem Blonden! Nachher glaubte Aiji dem Bassisten noch.

„Hiko!“ Maya plusterte seine Wangen auf, riss die Tür geräuschvoll auf und machte sich bemerkbar.
 

„Was erzählst du ihm da?!“ Er hörte seine Wut und sein eigenes Entsetzen in der Frage schweben.

„Nur die Wahrheit!“ Hiko stand ruckartig auf und blickte ihn böse an. „Wer war den die Frau mit der du die letzten Wochen telefoniert hast? Hm! Ich hab dich doch am Handy flüstern hören. Verlässt immer das Zimmer mit deinem Handy, wenn irgendwer das Zimmer betritt!“

„Aber das ist ein-“, wollte er sich verteidigen, schaute verzweifelt zum Gitarristen.
 

„Was ist heute nur mit euch los! Ihr müsst gleich auf die Bühne! Jetzt beweg dich Maya! Hiko los jetzt! Wir brauchen nochmal den Stylisten. Aiji hat seine Schminke verschmiert! Man Man Man! Ihr habt noch eine Minute! Wo ist die Kamera?!“

Ihre Managerin stürmte ins Geschehen, schaute sich um und entdeckte das technische Gerät in Mayas Hand.
 

Sie zog ihn mit samt Kamera hinterher und er sah nur noch aus dem Blickwinkel wie Aiji sich über die Wangen wischte und dann von der Stylistin wieder in Ordnung gebracht wurde.

Da fiel ihm ein, dass er sie wirklich hätte anrufen sollen. Vielleicht war sie schon angekommen?
 

Abrupt wurde der Blonde gestoppt und kam stolpernd zum Stehen.

Verwirrt blickte er sich um. Sie befanden direkt Backstage und alle waren bereits versammelt. Hiko blieb gerade stehen und er sah Aiji auf sie zu trotten während sich alle schon zu ihrem ‚Besprechungskreis‘ gestellt hatten. Der Gitarrist mied es, wie sonst immer eigentlich, sich neben den Blonden zu stellen.
 

Ihre Managerin begann ihre forsche Rede: „Also! Herkommen! Aiji schön das du es auch einrichten konntest und schau nicht so traurig! Leider haben wir für ein kurzes Video keine Zeit mehr. Das machen wir dann entweder während des Konzerts oder danach. Die Reihenfolge wer als erstes die Bühne betritt ist wie immer allen klar? Oder soll ich es aufmalen?“ Alle nickten brav, als Zustimmung das sie den Plan nicht vergessen hatten, „Na dann! Viel Spaß! Eure Fans warten auf euch!“
 

Sie stellten sich der Reihenfolge nach auf und gingen nacheinander auf die Bühne.

Denki war gleich nach der Besprechung auf die Bühne verschwunden um den Fans wie üblich vorzuheizen!
 

Gerade, genau in diesem Moment als Aiji sich einen Schritt nach Vorne bewegt hatte, hielt ihn der Blonde auf und drehte den Gitarristen mit einem Schwung zu sich um. Sie waren allein. Er bräuchte nicht mehr als drei Minuten, hatte er beschlossen, um Aiji auszufragen. Solange müssten sich die Fans noch etwas gedulden.
 

„Aiji! Was hast du denn die ganze Zeit?!“, verärgert schüttelte er dessen Schultern, „Wieso bist du so abweisend! Du glaubst nicht wirklich, an das was Hiko dir erzählt hat? Wieso fragst du mich nicht mal?!“

„Ich weiß nicht, was du meinst.“, wies er den Sänger nuschelnd ab und wandte sich wieder zum Gehen um. Er stieg den kleinen Treppenabsatz zum Podium hinauf.
 

Trotzig und ohne Nachzudenken schnellte Mayas Hand hervor und riss den Braunhaarigen ein weiteres Mal herum und hielt ihn an den Handgelenken fest.

Aufgebracht versuchte Aiji sich zu befreien: „Lass mich! Lass mich los!“

Er ließ Aiji los zu stark zappelte der Gefangene.

„Soll ich es dir aufmalen!“, schrie Maya ihm auf einmal entgegen. Der Gitarrist wusste doch, worauf er hinaus wollte!

„Maya. Ich versteh nicht, was du von mir willst!“ Die Wahrheit? Zuneigung? Vertrauen? „Außerdem müssen wir auf die Bühne“

Seufzend ließ der Blonde den Kopf hängen.
 

„Na gut.“ Was konnte er schon machen? „Warte noch kurz. Wenn du es nicht mehr ‚weißt‘. Dann-“, er stockte. Maya hielt kurz inne und eine Spannung bereitete sich zwischen den Beiden aus. Er war sich sicher, wenn nicht jetzt dann nie, „zeig ich es dir eben.“

Und so machte Maya vorsichtig einen Schritt in Richtung des angespannten Gitarristen. Noch einen und noch einen. Diesmal lief Aiji immer weiter nach hinten.
 

Es war das gleiche Schauspiel wie vorhin in der Halle.

Nur mit vertauschten Rollen, denn jetzt war Aiji der Überraschte.

Als der Größere an seinem Ziel angekommen war, pinnte er dessen Hände über seinem Kopf an die Wand und kam dem Gesicht des Gitarristen immer näher. Maya schmunzelte leicht. Aiji wurde abwechselnd blass und feuerrot um die Nase.
 

„Sonst glaubst du mir nicht“, flüsterte Maya und beantwortete, damit die unausgesprochene Frage in seinen Augen.

„Erinnerst du dich jetzt vielleicht Aiji?“

Benommen schüttelte der Gefragte den Kopf.

„Aber Mizui.“ Maya hatte aus Absicht diesen Namen gewählt. Aiji zuckte leicht zusammen.

Quälend ließ der Sänger der Gitarristen an der Wand kleben. Dieser schloss aus Verzweiflung die Augen und legte seinen Kopf beschämend zur Seite, dennoch war Maya die Röte nicht entgangen.

Ein Gedanke schlich sich immer wieder in den Kopf des Sängers, seitdem Gespräch, welches er zwischen dem Bassisten und Aiji belauscht hatte.
 

Aijis Reaktion auf seine „angebliche“ Freundin, der Vorfall in der Halle, der reuevolle Blick nach dem Kuss. Ihm wurde bewusst, er war nur eine stille Bitte. Der Gitarrist wusste, was er aufs Spiel gesetzt hatte. Angst, dass Maya ihn hasste, dass er alles zerstört hatte, weil er..
 

Es traf ihn wie ein Schlag. Die Frage: Warum? wurde schlagartig beantwortet. Warum, der Kuss??

Der Blonde ließ ruckartig Aijis Hände los, so dass sie dumpf auf seinen Körper prallten und dann leblos herunterhingen.

Maya starrte ihn unverwandt an. Manchmal war er wirklich schwer von Begriff.
 

„Warum hast du das nicht gesagt? Du Idiot!“ lächelte aber dennoch.

Sanft strich er mit seinem Finger über Aijis Wange.

Scheu öffnete der Braunhaarige seine Augen und atmete unregelmäßig. Der Sänger nahm seine Hand von dem Gegenüberliegenden.
 

Dieser Moment gehörte nur ihnen. Vorsichtig beugte er sich vor, schaute wartend in verschleierte Seelenspiegel. Er sah keinen Widerspruch und kam somit den Lippen des Anderen immer näher.
 

„Ich glaub es ja nicht! Hier steckt ihr! Ihr habt euren Einsatz verpasst! Was macht ihr da!!?!?“

Maya wurde abgelenkt, so dass sich, der aus seiner Trance aufgeschreckte Aiji sich von ihm wegdrücken konnte. Nein.., dachte sich der verzweifelte Sänger bloß, während er von dem Gitarristen weggezogen wurde.
 

Beide wurden von ihrer Managerin direkt vor die Bühne eskortiert.

„Und ab!“ Mit diesen Worten stolperte der Braunhaarige voraus.

Ein paar Sekunden wartete die wütende Frau noch, bevor ein zusammengepresstes: „Und jetzt“ über ihre Lippen glitt.

Auch Maya selbst lief erstmal über seine Beine, überbrückte aber die 5 Meter bis zur Mitte der Bühne ohne Verletzungen.

Er nahm das Mikrophon vom Halter und schaute entschuldigend seine Member an, wobei er Aiji mied. Diese blickten aufmunternd zurück.

Natürlich hatte er den Zeitplan umgeworfen mit seiner Aktion.
 

Ein Murmeln und Tuscheln hatte sich im Publikum breit gemacht. Der Blonde wandte sich zu wartenden Menge.

Ein hochroter, schweratmender Gitarrist und ein jetzt schon verschwitzter Sänger?! Die Beide auch noch fast gleichzeitig zu spätkamen?

Die Fans würden sich die verrücktesten Dinge ausmalen, wobei sie diesmal nicht so falsch lagen.
 

Gespannt starrte ihn die Meute an, er starrte zurück.

„Es tut uns unendlich Leid, das wir zu spätgekommen sind. Es gab noch ein paar Komplikationen mit der Technik.“, entschuldigte sich Aiji politisch, als dieser gemerkt hatte das Maya nicht wusste, was er tun sollte.
 

„Genau!“, der Blonde brach aus seiner Starre heraus, „Und damit ihr unsere Entschuldigung annehmt, bekommt ihr exklusiv nachher schon einen neuen Song aus unserem neuen Album zuhören, welches bald auf den Markt kommt!“

Maya strahlte voller Elan! Das Publikum jubelte und kreischte, da hatte er sich gerade wohl noch gerettet.
 

Das Intro ihres ersten Liedes ertönte und er setzte mit seinem Text ein. Während der Lieder lief er abwechselnd zu allen Member, außer zu Aiji.
 

// [Irgendeine Setlist und Unterhaltungen mit den Fans später] //
 

„So! Jetzt kommen wir zu unserer Entschuldigung!“, brachte der Sänger nach einigen Sekunden heraus. Stille machte sich in der Halle breit. Er flüsterte allen zu, welches Lied er sich ausgesucht hatte, wobei Maya dem Gitarristen ein paar Augenblicke länger in die Augen schaute.
 

„Und jetzt kommt: Baby Talk!!“, schrie er laut ins Mikro, als sich nach kurzem Sammeln alle bereit waren. Das Publikum jubelte enthusiastisch.
 

Intro. Melodie. Gesang. Jetzt durfte er seinen Plan nicht vergessen.
 

„So viele Dinge gehen falsch und ich bin schrecklich..oh! Weine nicht! Hallo! Hallo! Hallo! Lächle wie immer! Denn auch wenn die Verzweiflung dich wählt, werde ich dich beschützen. Es ist alles in Ordnung. Niemals – Gebe niemals auf! Denn ich werde immer sofort bei dir sein. Bloß hasse mich nicht…“
 

Er begab sich im Takt des Rhythmus zu dem konzertierten Gitarristen, welcher sein Erscheinen erst bemerkte hatte, als der Blonde verunsichert seinen Ellenbogen auf Aijis Schulter gelegt hatte. Aiji zuckte unter der Berührung zusammen.

Währenddessen hatte der Sänger einfach weiter gesungen und Aiji wurde nervöser.
 

„Nein! Weine nicht!...“
 

Der Blonde wechselte die Seite (bzw. die Schulter) und stand jetzt links von Aiji. "Hallo! Hallo! Hallo! Maya entfernte sich von dem Braunhaarigen und ging wieder auf seinen Platz zurück, dachte zumindest Aiji.
 

Die letzten paar Zeilen wurden gesungen und Aiji blickte wieder starr auf seiner Gitarre. Plötzlich legten sich von Hinten zwei Arme um den Hals des Gitarristen. Maya legte seinen Kopf auf seine Schulter.
 

„ "I love you" ,flüsterte er ins Mikrophon und ganz nah an Aijis Ohr.

Seine Antwort auf seine eigene Frage: Warum?



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