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Fallen Angel

von

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~Arrival~

~Steffis Sicht~
 

„Wow…also naja wenn ihr jetzt glücklich seid…“, brachte ich leicht deprimiert über die Lippen. Zu mehr war ich nach seiner Geschichte nicht im Stande, zu sagen. Ich meine, ich freu mich ja für sie, aber ich hab das Gefühl, dass die Sache noch irgendwie zwischen ihnen steht…

„…dann ist das ja in Ordnung.“, beendete meine Sitznachbarin meinen Satz. Ich wusste schon so ungefähr, wie sich mich gerade ansah. Eine Mischung aus „Ja, ich weiß, was du gerade denkst“ und „Lass uns die Beiden besser in Ruhe lassen“. Aber…natürlich würden wir sie nicht gehen lassen ohne uns vorher Autogramme zu geben. Das sollte man sich einfach nicht entgehen lassen. Ich meine, wie oft kommt es schon vor, dass man, ganz zufällig, seine Lieblingsstars trifft? Gar nicht. Und genau deswegen sollte man seine Chancen nutzen. Auf die Frage, ob sie vielleicht ein Bild mit uns machen würden, antworteten sie natürlich ganz professionell, denn wer ist schon unfreundlich zu seinen Fans? Zwar sahen die Bilder ziemlich verrückt aus, aber wir hatten alle zu wenig Schlaf gehabt und der Gedanke zählt!
 

Den Rest des Fluges wollte ich versuchen, noch ein bisschen Ruhe zu bekommen. Leichter gesagt als getan, bei dem ganzen Trubel… Eigentlich sollte man sich ja ruhig verhalten und so, aber es gab ja immer Leute die aus der Reihe tanzen mussten, also Kopfhörer geschnappt und An Cafe aufgedreht. Nur… war da irgendwie keins. Die Tatsache, dass mein Handy also gerade den Geist aufgab, machte mich schon fertig. Ich mein ja nur: Immer wenn ich irgendwas brauchte, war es gerade nicht da und jetzt im Moment war das sehr schlecht. Denn ich ohne An Cafe, war, um es kurz zusammenzufassen, Totalausfall.
 

Leise murrend lehnte ich mich zurück und starrte den Sitz vor mir an. Ziemlich interessant, dieses grau und die roten- Nein! Ich wollte jetzt Musik und ich würde sie bekommen, koste es was es wolle.

„Duuuuu…“ sprach ich meine Sitznachbarin total geistreich an. Als keine Reaktion folgte, nahm ich ihr einfach ihr Handy ab und setze mir ihre Kopfhörer auf. Glücklich lächeln stellte ich fest, dass ihr meine Aktion weniger gefällt als mir, aber naja, ich hatte was ich wollte!

„Sag mal spinnst du?!“ fragte sie gespielt sauer. Dem Blick in ihren Augen zu urteilen, war sie wirklich nicht so begeistert, wie sie klang. Nach einer halben Stunde gerüttel ließ sie dann aber doch leise murrend von mir ab. Sie kann ja immer noch lesen. Ich hätte nichts mehr zu tun gehabt, also war das doch nur fair. Fand ich jedenfalls.
 

Bei unserer Ankunft in Osaka, ja wir mussten hier landen, weil es in Tokyo einen Unfall gab, aber sollte uns nicht stören. Wir würden sowieso mit einem Bus weiterfahren. Besagter Bus war aber für uns ganz allein, sodass wir tun und lassen konnten, was wir wollen.

Nur mussten wir uns, bevor wir in unsere Wohlfühloase durften, erst mal wieder durch einen Flughafen kämpfen und das war, bei lauter genervten Geschäftsleuten und nervigen Touristen, ziemlich schwer. Als dann auch noch die Sicherheitsleute meinten, in Darles Handgepäck wäre eine Waffe, war bei uns der erste Teil der Reise schon mal gelaufen.
 

„Das ist nur ein Gitarrenchip… und nein ich habe nicht vor jemandem damit zu verletzen. Es ist nur als Geschenk gedacht.“ Brachte sie leicht sauer hervor, als diese nette Frau, Ironie lebt!, sie immer noch nicht gehen ließ. Nach einer weiteren kleinen Ewigkeit, durften wir dann aber doch noch das Gebäude verlassen.
 

Draußen angekommen atmeten wir Beide die frische Luft ein. Im Flieger war es eindeutig zu stickig gewesen und die, die trotz dieser Umstände auch noch mit Deo um sich schmeißen mussten, hatten dieses Horrorscenario nur noch schlimmer gemacht. Die Aussicht, die sich uns jetzt allerdings bat, war das alles wert gewesen. Klar, es war dunkel, aber der Ozean war hier trotzdem nicht zu übersehen. Die kleinen Laternen, die um den Rand des Komplexes standen, hinterliesen immer wieder kleine Schimmer auf dem Wasser.

„Unglaublich, nicht?“ drang die Stimme einer der jungen Herren, die uns mitnehmen sollten, an meine Ohren. Er hatte recht, ich meine, hier zu sein und das alles zu erleben…ja wirklich unglaublich.

Ich wandte mich zu ihm um und meinte nur „Sicherlich schöner als bei uns in Deutschland. Um einiges sogar…“
 

Gerade als ich meine Kamera schnappen wollte, um ein Bild zu machen, wurden wir auch schon von den Herren in Richtung Parkplatz gezerrt. Die hatten es ja wieder eilich…

Nicht das es mich stören würde, aber ein paar Erinnerungen wollte ich schon haben, aber dann mach ich sie halt vor dem Rückflug… Hoffentlich sieht es hier dann immer noch so verzaubernd aus.

„Das ist kein Bus, das ist ein ganzes Hotel!“ Okay… die Stimme meiner Begleiterin riss mich urplötzlich aus meinen Gedanken, und als nach oben sah, verstand ich auch sehr gut, was sie meinte. Das Gefährt, was die Beiden freundlich *Bus* nannten, war wirklich ein halbes Hotelzimmer. Man kann es schlecht beschreiben, aber im Innenbereich hatte jeder von uns ein eigenes Zimmer!
 

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Nach einer guten halben Stunde Koffer verstauen, konnte es dann auch endlich in Richtung Tokyo losgehen. Wir hatten noch drei Stunden Fahrt vor uns, die wir höchstwahrscheinlich mit schlafen verbringen würden. Davor musste natürlich erst einmal eine CD in das Radio gelegt werden, und ich wollte jetzt Kanon! Also aufgesprungen und- In Darle gerannt. Mit einem dumpfen Knall und einem „Guck nach vorn!“, brachen wir in lautes Gelächter aus. Nur verstummte das sehr schnell, als die Scherben ihrer liebsten Royz-CD auf dem Boden auffielen. Ihr schien das auch nicht zu gefallen, da ihr Lachen im nächsten Moment zu einem genervten Seufzen wurde…

„Naja gut, dann hören wir halt An Cafe… Vielleicht bekomm ich ja eine Kopie von Kuina. Ich sollte ihn einfach mal fragen.“ Und weg war sie. Sauer war sie nicht, dass wusste ich, aber trotzdem würde sie bis zu unserer Ankunft nicht wieder aus ihrem Zimmer kommen. Ich lies mich den Rest der Fahrt noch ein wenig von der Musik berieseln und glitt irgendwann in meinen ruhigen Schlaf…
 

~Darle~
 

„Wir sind da!!!“ Die Stimme des Fahrers lies mich aus meinem Schlaf schrecken. Ein bisschen sanfter hätte Man(n) ja mal seien können, aber was soll man machen. Ich will ja nicht, dass sie mich am Ende ganz sanft nach Hause befördern. Da ich so ziemlich zerzaust war, bin ich nochmal ins Bad um alles zu richten und stolperte nach ein paar Minuten aus unserem sozusagen Hotel. Ich war immer noch beeindruckt, dass so was möglich ist! Aber genug davon. Als ich ausstieg, musste ich feststellen, dass wir erst am Stadtrand waren. Das hieß, ganz nett erklärt, wir durften jetzt mit Adresse bewaffnet, nach Kuinas Wohnung suchen. Leichter gesagt als getan und als wir fragen wollten, waren die beiden Herren auch schon verschwunden. Schön, also wirklich auf eigene Faust Tokyo erkunden!

„Also… Wo genau müssen wir hin? Ich mein wie kommen wir dahin?“ Ganz vorsichtig fragte ich meine Begleiterin. Sie kannte sich ein wenig besser aus als ich und ich verfluchte mich schon innerlich dafür, dass ich mich nicht weiter informiert hatte. Ich konnte dafür aber besser japanisch als sie, nur waren Sprachen für mich noch nie das große Problem gewesen, also zählt das auch wieder nicht. Im Großen und Ganzen also Gleichstand schätze ich mal! „Naja, ich würde sagen da lang! Also da steht jedenfalls, dass der Stadtteil in dieser Richtung liegt…“ „Hey! Nicht einfach abhauen, ja?“ Schrie ich ihr hinterher. Nach ihrer kurzen Ansage war sie doch allen Ernstes losgerannt und hatte mich stehenlassen. Nicht, dass ich nicht schnell genug bin, aber ein bisschen umschauen kann man sich ja schon. Wer weiß ob man hier später noch mal hinkommt? Niemand. Und genau deswegen hatte ich es nicht eilig. „Ach komm schon. Ich weiß du willst schnellstmöglich zu ihm!“ Dieses mehr als zweideutige Gesäusel war wieder so klar gewesen. Ich meine natürlich hatte sie ja Recht, aber muss man das denn laut durch die Straßen schreien? Und das auch noch in Japan…?
 

„Alle Achtung, euch hört man ja zehn Kilometer weit!“ lachte plötzlich eine laute Stimme, die mir viel, ja wirklich VIEL zu bekannt war. Umdrehen wollte ich mich nicht. Sich vor normalen Menschen zum Affen zu machen, gut, aber vor Miyavi, ich wiederhole MIYAVI! Ich könnte im Boden versinken und meine liebe Freundin, die auf der anderen Straßenseite von einem Fuß auf den anderen hüpfte, schien das gerade alles genau so peinlich zu sein. „Uhhhhhhhmm…“ fing ich schon mal ganz schlagfertig an. Nicht, dass er mich schon so für blöd abgestempelt hatte, jetzt war ich sicherlich auch noch wortfindungsgestört…
 

So ganz klar kam ich ihm sicher nicht vor, aber irgendwas musste ich ja mal antworten und da die liebe Steffi auch wie gelähmt auf der anderen Seite stand, musste ich die Situation selbst lösen.

„Also ich würde ja fragen, wieso ihr hier so rumstarrt, aber am besten erst mal: Hallo.“ Lachend streckte er mir seine Hand entgegen. So war das also. Er wollte mich völlig umbringen. Nicht weiter schlimm, aber langsam wurde es mir peinlich. „Hay. Sag mal, wissen sie wo das ist? Wir sind nicht von hier, wie sie sicher bemerkt haben, und wir sind auch zum ersten Mal hier und…“ „Nicht so schnell. Gib mir bitte den Zettel. Kann ja nicht so schwer zu finden sein. Aus Tokyo komm ich ja auch nicht. Und bitte nennt mich einfach Miyavi! Wenn man mich mit SIE anspricht fühl ich mich gleich wieder alt!“ Gute Laune schien er zu haben. Jedenfalls klang er so und auch sein atomares Lächeln untermalte das Ganze noch besser. Er besah sich den Zettel, insofern man das Geschmiere von mir noch lesen konnte, und nickte nach einer Weile. Meine Begleiterin gesellte sich dann doch noch zu mir, starrte den Herren aber weiterhin an. Konnte man ihr ja nicht verdenken, ich meine, wäre er nicht verheiratet, wäre er uns schon längst zum Opfer gefallen. Über meinen Gedanken lachend, folgte ich ihm und Steffi den Weg entlang. „Sagt mal… Wie heißt ihr eigentlich. Ich komm mir blöd vor, wenn ich euch die ganze Zeit nur mit du anspreche.“ Wo er Recht hatte. Wir wussten ja wer er ist, aber wer wir sind, das wusste er nicht.
 

„Also ich bin Steffi und das neben mir ist Darle.“ Wo sie allerdings ihr Selbstbewusstsein für gerade eben hernahm, erwähnte sie nicht, aber ich würde es sicher nicht erfahren also einfach lächeln und mitgehen. Die Blicke von vielen Anwohnern, die sichtlich verwundert über diesen großen, bunten Kerl mit den zwei, eindeutig kleineren, Nichtjapanerinnen waren, ignorierten wir genauso wie die dummen Kommentare von wegen, ob er denn jetzt seine Frau betrügen würde. Manche Leute übertreiben die ganze Zeit! Außerdem ist Miyavi auch eigentlich zu alt für uns…“Wo kommt ihr zwei überhaupt her? Ich mein, über mich wisst ihr ja so ziemlich alles denke ich!“ Über seine Frage lachend, bog er in die nächste Straße ein, sah uns dennoch fragend an, als wir nicht antworteten. „Aus Deutschland.“ Sagte ich nur knapp, weil ich lieber aus einem anderen Land stammen würde. Er schien meinen Unterton zu bemerken ging aber, nach einem kurzen „Interessant“, nicht weiter darauf ein. „Und wieso seid ihr hier? Tut mir leid, wenn ich so viel frage, aber es macht mich einfach neugierig.“ „Wir haben eine Reise gewonnen. Nur für eine Woche, man kann den Rückflug aber umbuchen, weshalb wir etwas länger hier bleiben werden.“ „Das freut mich für euch. Schätze ihr findet es besonders, hier zu sein. Ich frag mich manchmal, warum alle nach Japan wollen? Wenn man sein Leben lang hier ist, ist es gar nicht mehr so besonders… Klar ich verstehe das schon, in gewisserweise, ich selbst finde es auch immer toll, in ein anderes Land zu reisen, aber wenn es sein Heimatland ist, kommt es einem oft seltsam vor.“ „Klar, das vertseh ich!“ erwiderte ich mit einem Lächeln. Wir unterhielten uns noch eine Weile bis wir bei Kuinas Wohnung waren. Gegenüber unserem Begleiter hatten wir das natürlich nicht erwähnt, wäre ihm sicher unheimlich gewesen. Den Gedanken verwerfend, meinte ich: „Wir bekommen doch bestimmt noch ein Autogramm, oder?“ Meinem Hundeblick konnte er dann doch nicht widerstehen und so hatten wir jetzt sogar eine Unterschrift von Miyavi. Nach einer kurzen Verabschiedung machte er sich auf den Weg zur Bahn. Er meinte er hätte noch Besorgungen zu machen. Wir stellten unser Gepäck erstmal vor dem Wohnblock ab und suchten nach dem Namen auf dem Schild. Nicht so einfach, wenn man besagten Namen nicht kennt…
 

Zum Glück kam genau in dem Moment eine junge Dame aus dem Haus. Ich hoffte, dass sie uns helfen würde und nicht wie alle anderen nur abwinken würde. So beschäftigt kann man doch gar nicht sein!

Sie sagte zwar nichts aber zeigte uns wenigstens die richtige Klingel.

„Na dann klingel mal.“ Meinte meine Begleiterin optimistisch. Ich sah das Ganze im Moment sehr anders. Mir ging so ziemlich alles durch den Kopf, was ich über meine Vorbereitungen für diese Reise verdrängt hatte. Bevor ich allerdings irgendetwas tun konnte, hatte Steffi auch schon den Knopf gedrückt und rannte um die nächste Ecke. Ich verfluchte sie in diesem Augenblick so sehr, dass man Angst haben musste, sie würde unter meinem Blick in kleine Aschebrocken zerfallen. War wahrscheinlich der Grund dafür, dass sie abgehauen war.
 

Kurz darauf hörte man eine heisere Stimme aus dem Lautsprecher dringen und allein der Grund, dass er es war, lies mich völlig erstarren…

„…Hallo?“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Soo...endlich ist es soweit, oder auch nicht. Wer weiß, wer uns noch alles über den Weg läuft *kicher*
Grüßchen, xNightxMarex Komplett anzeigen

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