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Irgendwas das bleibt

Sind Hasen Rudeltiere?
von

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Problem Nummer Vier

Kapitel 4
 

Nachdenklich betrachtete er sein Werk und war eigentlich sehr zufrieden damit. Mühe hatte er sich ja auch gegeben und im Kühlschrank war doch so einiges gewesen, das er hatte verwenden können. Was seltsam war, denn er schätzte Bunny nicht so ein, dass er für sich selbst kochte. Er erwartete eher noch, dass der jeden Tag nach Arbeitsende etwas essen ging, genug Geld hatte er ja, so wie seine Wohnung aussah. Extravagant war zwar etwas anderes, aber die Qualität der Wohnung zeugte von nicht gerade wenig Geld. Egal, wichtig war ja nur, dass er sehr leckeren gebratenen Reis gemacht hatte und dass es Bunny natürlich schmeckte. Als er ins Wohnzimmer zurückkehrte hatte Bunny die Augen geschlossen und schlief augenscheinlich, denn seine Atemzüge waren wieder genauso ruhig und regelmäßig wie in der Krankenstation, als er im Bett gelegen war. Er stellte den Teller leise auf dem Sideboard ab und musterte ihn eine Weile. Was würde er nur alles dafür tun, damit sein Partner wieder sehen konnte. Es musste verdammt langweilig und furchtbar sein so plötzlich nichts mehr sehen zu können, er mochte sich das gar nicht vorstellen.

Er war hin und her gerissen, ob er ihn wecken oder weiterschlafen lassen sollte. Besser wäre es ihn zu wecken, damit er in der Nacht noch schlafen konnte, zudem musste er unbedingt was essen, er konnte sich nicht vorstellen, dass er das in der Krankenstation gemacht hatte. Bunny vergaß recht schnell sich mit Nahrung zu versorgen, wenn er gestresst war, oder ihn etwas sehr beschäftigte.

Sein Blick fiel auf die kleine unauffällige Stelle an der das schwarze Shirt hochgerutscht war und Barnabys Bauch hervorblitzte. Kotetsu zögerte streckte dann jedoch die Hand aus und griff mit Daumen und Zeigefinger nach dem Saum des Shirts. Es war besser nachzusehen, vielleicht war er ja doch verletzt, oder so und wollte das nur nicht zugeben. Dass die Ärzte sich sicher darum gekümmert hätten verdrängte er einfach, stattdessen hob er das Shirt ganz leicht an und lugte darunter. Ganz leicht zeichneten sich Bunnys Bauchmuskeln unter der seidigen Haut ab. Die Hose saß tief genug dass er noch die Andeutungen der Hüftknochen sehen konnte – er sollte wirklich mehr essen. Er war sehr schlank und hatte ein schmales Becken.

'Beim Sex kommt das sicher gut an.'

er riss die Augen auf und ließ das Shirt los. Was zum Teufel dachte er denn da? Er legte sich eine Hand auf die Augen und konnte nicht ganz glauben, welche Gedanken sich bei Bunnys Anblick in ihm breit machten. Sicher, sein Partner war wirklich hübsch, aber er war doch nicht schwul. Hallo, er hatte eine Tochter und die hatte sich sicher nicht aus der Erde heraus gegraben. Seine Frau war zwar dunkelhaarig, aber gestanden hatte er schon immer auf blond.

Das konnte doch nicht wahr sein!

Ein einziger Tag mit einem verwundbaren Bunny und schon stürzte dieser ihn in arge Gewissenskonflikte.

Andererseits konnte er sich gut die Unterhaltung mit Kaede vorstellen:
 

>Was, du bist jetzt mit Barnaby Brooks Jr zusammen? Dem Barnaby? Der Held?<

>Ja, aber glaub mir, Papa liebt Mama trotzdem.<

>Das heißt, dass Barnaby jetzt meine Mama sein wird und ich nicht mal mehr ein Autogramm brauchen werde? Dass er bei uns wohnt, bei uns isst, bei uns schläft, er mich in die Schule bringen und auch wieder abholen kann, ich mit ihm einkaufen gehen kann, mit mir ins Kino gehen kann und immer mit mir reden kann, wenn ich auch mit ihm reden will?<

>Äh... na ja... also...<

>Super, wann heiratest du ihn? Darf ich mit planen? Oh Gott ich werde auf Barnabys Hochzeit einer der wichtigsten Gäste sein! Darf ich ihn zum Altar führen und Blumen vor seine Füße streuen? Ja?<
 

Ja, das kam gut hin. Wozu brauchte sie dann noch Heroe-Karten von ihm? Dann konnte sie ihn ja gleich überall mit hin nehmen. Ja, Kaede würde dem sicher nicht abgeneigt sein. Genau in dem Moment klingelte sein Handy und schnell holte er es aus seiner Tasche und ging ran, sich dabei in die Küche zurückziehend, um Bunny nicht zu wecken.

„Kaede, mein Schatz. Papa vermisst dich sehr.“ trällerte er ins mobile Telefon, allerdings holte seine Tochter ihn sehr schnell vom Höhenflug zurück auf die Erde.

„Was machst du? Wo bist du und warum kann ich dich zu Hause nicht erreichen? Oma sagte, dass du arbeitest und dass ich dich nicht stören soll. Aber meine Klasse macht am Ende der Woche einen Ausflug zum Eisstadion und weil das ja in der Nähe deiner Wohnung ist, wollte ich dich fragen, ob du mitkommen möchtest. Dann könnte ich dich wiedersehen, auch wenn du heute erst hier weggefahren bist.“ informierte sie ihn und Kotetsu nickte hastig.

„Sicher werd ich kommen! Dann können wir vielleicht ja ein Eis zusammen essen gehen.“ schlug er erfreut vor.

„Vergiss es, das ist ein Schulausflug. Aber du könntest mit mir zusammen eislaufen. Wo bist du denn? Antonios Wohnung ist das nicht.“ stellte sie mit überraschenden Scharfsinn fest und Kotetsu begann zu schwitzen.

„Ja, also...“

„Für alles andere hast du Zeit, nur nie für mich!“ warf sie ihm vor und Kotetsu versuchte mit einer Rolle Wisch&Weg seine Stirn vom Schweiß zu befreien.

„Ah... also... das ist so, Schätzchen... Papa hilft gerade jemandem und...“ versuchte er zu erklären. Warum fielen ihm nur nie richtig gute und vor allem glaubhafte Ausreden ein? Hoffentlich hörte er sich nur halb so dumm an, wie er sich anstellte. Lange darüber nachdenken konnte er jedoch nicht, denn hinter ihm schwang die Türe auf.

„Kotetsu-san?“ hörte er Barnabys Stimme und als er sich zu ihm drehte bemerkte er, wie sein Partner sich am Türrahmen festhielt und sich vorsichtig zu ihm vor tastete.

„Aaaaahhhh... Daddy!!!“ hörte er Kaede auf der anderen Seite der Leitung schreien. „Ist das etwa Barnaby?“

Kotetsu schlug sich eine Hand auf die Stirn.

„Das... das äh... erkläre ich dir morgen, Schätzen. Papa muss erst mal auflegen. Ich ruf dich morgen an. Schlaf gut!“ schnell trennte er die Verbindung. Scheiße.
 

Wäre ja auch echt blöd wenn mal irgendwas richtig gut laufen würde. Er zog die Probleme an, wie das Licht die Motten. Besorgt ging er auf Barnaby zu und nahm ihn an den Oberarmen.

„Bunny, ist alles in Ordnung?“ wollte er wissen und der Angesprochene nickte.

„Ich bin aufgewacht und war ein wenig desorientiert. Ich war mir nicht sicher, ob du noch da bist. Sonst hätte ich mir was zu Essen gemacht.“ erklärte er.

„Wie hast du dir das denn vorgestellt? Egal, ich kümmere mich um dich. Ich bleib hier, also mach dir keine Gedanken. Ich hab dir auch schon etwas zu Essen gemacht.“ sagte Kotetsu stolz.

„Ist die Küche noch in Ordnung? Hast du was kaputt gemacht? Brennt etwas?“ fragte der Blonde misstrauisch und Kotetsu grummelte verärgert. Als ob er eine fremde Küche einfach so zerstören würde.

„Nein, alles steht noch und ich habs sogar wieder sauber gemacht und geputzt.“ entgegnete er selbstzufrieden. Ihm war schon klar gewesen, dass Bunny ihm so etwas nicht zutraute, um so erfreuter war er nun, sagen zu können, dass sein Partner sich gewaltig in ihm irrte. Er war ein guter Partner egal ob als Held oder als Ehemann. Moment, letzteres hatte hier gar nichts zu suchen, auch wenns stimmte.

„Ich habe eine Putzfrau.“ informierte Barnaby dann langsam und Kotetsu lachte. Das hatte er sich schon fast gedacht, er konnte sich den Blonden auch nicht dabei vorstellen, wie er mit einer Schürze durchs Haus rannte und alle Schränke und Kommoden vom Staub befreite, ganz von den Böden abgesehen, die auch regelmäßig geputzt werden wollten. Nur in einer Schürze bekleidet war das sicher ein echt netter Anblick. Warum konnte Bunny nicht mal so putzen, er musste sich ja für nichts schämen, außer für die Tatsache so gut auszusehen. Ein nackter Barnaby... oh er musste dringend seine unzüchtigen Gedanken unter Kontrolle bringen, so etwas gehörte sich nicht für einen heterosexuellen Vater einer 10-Jährigen.
 

„Äh... Kotetsu-san, woran denkst du gerade? Ich spüre eine etwas unheimliche Aura von dir ausgehen. Was immer du gerade denkst, würdest du das bitte nicht machen, während ich nichts sehe?“

Kotetsu blickte auf und damit genau in die standhafte Jademauer. Bunnys Augen waren wirklich der Hammer, so schöne Augen hatte er noch nie gesehen. Nur leider blickten sie ihn wieder skeptisch an, jedenfalls versuchten sie es. Er schob sich der Fairness-halber genau in Blickrichtung, damit der Blick nicht im Nirgendwo verschwand und Bunny ihn ansehen konnte.

„Äh...ich... also... haha das ist ne witzige Geschichte...Na ja... ich... hm... hab dir Essen gemacht!“ hastig neigte er sich nach vorne, fasste Barnabys Hintern und hob ihn sich über die Schulter um ihn schnell ins Wohnzimmer zurück tragen zu können. Es war besser ihn auf ein anderes Thema zu bringen, als zu versuchen, sich stotternd zu rechtfertigen, das würde eh nicht klappen. Es klappte ja noch nicht einmal bei einer 10-Jährigen, wie sollte es dann bei einem intelligenten 25-Jährigen funktionieren?

Man fühlte sich Bunnys wohlgeformter Po scharf an. Nicht auf die Proteste des Blonden reagierend brachte er ihn zu dessen Sessel zurück, nicht ohne dabei festzustellen, dass Bunnys Porundungen perfekt in seine Hände passten. Mann, warum konnte er mit dem Scheiß nicht einfach aufhören? Das würde irgendwann noch in einer Katastrophe enden, das war sicher. Jedenfalls dann, wenn er es nicht endlich sein ließ. Andererseits... wenn es in einer Katastrophe endete war es vielleicht eine, die seiner Tochter gefallen könnte. Aber nur ganz vielleicht. Wenn er so darüber nachdachte war es dann aber doch recht unmöglich, dass es einen positiven Ausgang nehmen könnte.

„He, alter Mann, lass mich sofort runter. Deine eckige Schulter drückt schmerzhaft gegen mein Becken!“ beschwerte sich Bunny und riss Kotetsu damit aus seinen Gedanken. Schnell stellte er ihn vorsichtig auf dem Boden ab.
 

„Sorry, ich musste grad an was denken.“ entschuldigte sich der Dunkelhaarige und sein Partner seufzte.

„Selbst wenn du versuchst nachzudenken schaffst dus noch jemandem weh zu tun. Das ist tragisch.“ bestimmte dieser und tastete um sich, griff dabei unbeabsichtigt in Kotetsus Jackett und dieser nahm die Hand und hielt sie kurz fest.

Er hatte ja schon beim ersten Treffen mit Bunny festgestellt, dass dieser eine Schönheit war – zwar mächtig arrogant – aber trotzdem schön. Dennoch hatte er nie an so etwas gedacht. Jedenfalls nicht bewusst. Das hieß... nicht im ersten Jahr. Klar die letzten Monate musste er sich schon irgendwie eingestehen, dass ihm der Blonde um einiges mehr bedeutete. Dass er sich schon drei Mal zwischen Bunny und ein Geschoss geworfen hatte um ihn zu beschützen. Er war bereit eine ganze Menge für ihn zu machen, aber das hätte er doch auch so getan, immerhin waren sie Partner, oder?

„Du bist doch sonst nicht so still, Kotetsu-san. Und ich dachte mir würde die Blindheit zu schaffen machen...“ meinte Barnaby nach einer Weile, als wieder einmal nichts von Kotetsu kam. Ja, in letzter Zeit war er wirklich des Öfteren sehr still, wenn er nicht wollte, dass Bunny ihn hasste.

„Oh... sorry...“ er lachte dümmlich, jedenfalls hörte es sich selbst in seinen Ohren irgendwie dumm an, und versuchte auf das eigentliche Thema zurück zu kommen.

„Du solltest etwas essen, sonst wird es kalt.“ wenn es das nicht bereits war. Egal, gebratenen Reis konnte man mit Ach und Krach auch noch kalt essen.

Oh, er musste sich unbedingt neue Rezepte aneignen.

Er ging zum Sideboard und nahm den Teller, während er mit der Anderen seinen Partner zu dessen Sessel schob.
 

Während Bunny aß, holte auch Kotetsu sich einen Teller vom Essen um sich ebenfalls zu sättigen. Morgen würde er erst einmal dafür sorgen, dass er alles hier hatte um seinen Partner ordentlich zu versorgen. Vielleicht sollte er sich dafür eine Liste machen?

Was aß Bunny eigentlich gerne? Was trank er sonst so und was konnte er noch besorgen um Bunny die Langeweile zu vertreiben? Er konnte sich gut vorstellen, dass es extrem langweilig sein musste, wenn man nichts sehen konnte.

Kein Fernsehen, kein Buch lesen, kein aus dem Fenster schauen, kein Einkaufen gehen, keine Shootings oder andere Helden-Tätigkeiten, nichts! Das musste furchtbar deprimierend sein. Freunde hatte er außer ihm und den anderen Helden auch keine. Es reichte ja schon, wenn er und Bunny selbst als Helden momentan wegfielen, dann konnte er die Anderen nicht auch noch behelligen sich hier rum zutreiben um Bunny aufzuheitern. Zudem hatten sie auch ihr eigenes Leben und konnten nicht immer nach seiner Pfeife tanzen. Er schob sich einen Löffel voll Reis in den Mund und blickte zur Türe zum Wohnzimmer, in dem Bunny saß. Was gab es für Beschäftigungsmöglichkeiten für einen Blinden? Vielleicht sollte er mal googeln?

Das würde er dann allerdings auf morgen verschieben, heute war es schon zu spät dafür. Vielleicht sollte er den Blonden ins Bett bringen oder so? Er war sich sehr unschlüssig, wie er nun mit ihm umgehen sollte. Das war eine schwierige Situation.
 

Sobald er mit dem Essen fertig war, räumte er seinen Teller auf und ging ins Wohnzimmer, nach Barnaby sehen. Der saß immer noch auf dem Sessel, schien fieberhaft über etwas nachzudenken, denn er drückte das mittlere Glied seines Zeigefingers fest gegen seine Lippen. Kotetsu kam näher.

„Worüber denkst du nach?“ wollte er wissen.

„Ich komme mir vor als hätte ich etwas Wichtiges vergessen, ich komm aber nicht drauf, was es war. Ich bin mir sicher, es hatte etwas mit Kriem zu tun, aber es ist wie aus meinen Gedanken gewischt.“ entgegnete Bunny, der in dem Moment die Hand wieder sinken ließ. „Das Essen war gut, danke dir.“ fügte er dann hinzu und Kotetsu setzte sich an den Rand des Sessels.

„Gerne. Lass hören, woran du dich erinnerst.“

„Genau darin besteht das Problem, es fällt mir schwer. Also ich bin hingegangen, weil ich sie befragen wollte, warum Jake meine Eltern getötet hat.“ Seine Stimme wurde bei den Worten feiner und leiser, sodass Kotetsu beruhigend eine Hand auf Bunnys Knie legte.

„Sie sagte mir, dass sie keine Ahnung hat und dass ich zur Hölle fahren soll, weil ich Schuld an Jakes Tod wäre und ab dann wird meine Erinnerung schwammig. Ich weiß auch nicht... so oft ich auch versuche mich zu erinnern, was genau danach passiert ist, alles ist verschwommen. Ich weiß, dass mich irgendwer am Arm gepackt hat und ich weiß auch, dass jemand mit mir gesprochen hat, aber ich kann nicht sagen worüber. Auch Kriems Worte schwanken mit jedem Mal, wenn ich daran denke. Eigentlich kann ich nur die Bruchstücke zusammen setzen und dadurch ihre Sätze ergänzen, jedenfalls vom Sinn her.“ Barnaby gab sich Mühe ihm zu erklären, woran er sich erinnerte, aber seltsam war es trotzdem.
 

Normalerweise war sein Partner viel Bodenständiger als er selbst. Er konnte sich Dinge gut merken und hatte keine Probleme komplizierte Abläufe zu behalten, nur jetzt nicht mehr. Aber warum? Hatte es wirklich mit seiner Psyche zu tun? War sie so instabil? Musste er sich jetzt noch mehr Sorgen um den Jüngeren machen, oder war es möglich, dass es gar nicht an Bunnys Psyche lag, sondern mit diesem NEXT zu tun hatte? Manipulierte er vielleicht gar nicht das Augenlicht, sondern die Psyche und die Blindheit war nur eine Folge daraus?

Ein wenig drückte er das Knie des Blonden, um ihm zu zeigen, dass er ihn nicht alleine lassen würde.

„Versuch nicht zu sehr, dich zu erinnern. Je mehr du es versuchst, um so verzweifelter wirst du womöglich, Bunny. Und das ist vielleicht jetzt, da du nichts siehst, keine so gute Idee.“ meinte Kotetsu besorgt, woraufhin sein Gegenüber den Kopf hängen ließ.

„Das ist vielleicht eines der wenigen Male in denen du etwas wirklich Sinnvolles sagst und es auch so meinst.“

„Ach was, das mach ich dauernd. Das merkst du nur nie, weil du sonst immer nur was auf deine eigene Meinung gibst.“Kotetsu lachte leise.

Barnaby seufzte erschöpft, schob dann die Hand des Freundes weg und erhob sich langsam.

„Ich bin irgendwie doch sehr müde. Ich schätze, ich sollte wohl doch schon ins Bett gehen.“

Auch der Brünette erhob sich sofort und fasste schnell nach Bunnys Hand.

„Ich weiß, es ist deine Wohnung, du kennst dich hier aus und du willst alles alleine machen. Aber wenn ich dir nicht helfe, tust du dir vielleicht noch weh. Bitte versuch einfach zu akzeptieren, dass du meine Hilfe für ein Weilchen brauchst. Ich red auch mit keinem darüber. Also bitte... Bunny, vertrau mir.“ Der Blonde blieb für ein paar Momente stehen und drehte das Gesicht in seine Richtung, jedoch ohne etwas zu sagen. Nach einer Weile sagte er dann:

„Na gut...“
 

Kotetsu bemerkte zwar das lange Zögern, aber Bunnys Zustimmung war ihm genug. Es war mehr, als er sich von dem verschlossenen jungen Mann erhofft hatte. Er drückte kurz seine Hand und brachte ihn dann in dessen Schlafzimmer. Genauso wie das Wohnzimmer, war auch dieser Raum recht spärlich und wenig aussagekräftig eingerichtet. Was Rache doch aus einem Menschen machen konnte, es war fast schon unheimlich. Vielleicht wäre aus ihm ein glückliches und wohlbehütetes Kind geworden, hätte man seine Eltern nicht ermordet.

Vor dem Bett blieb er mit ihm stehen und ließ ihn dann los.

„Warte hier, ich hole dir einen Pyjama.“ er ging zum Schrank.

„Rechte Seite, zweites Fach von oben.“ entgegnete Bunny schlicht und wartete brav, während Kotetsu den genannten Schrank öffnete und hinein spähte. Allerdings fand er nichts Außergewöhnliches. Jeans', Shirts – meistens in schwarz, Jacken, Schals und andere Kleidungsstücke.Normal und bodenständig, wie Bunny es nun mal war. Irgendwie brachte es ihn zum Lächeln, genauso hatte er sich den Schrank seines Partners vorgestellt. Aus dem oberen Fach zog er einen dunkelgrauen Pyjama mit roten Nähten und kam zurück zum Bett.

„Also, ich hab hier deinen Pyjama, soll ich dir sonst noch irgendwie helfen? Ich leg ihn dir so aufs Bett, dass du nur rein zuschlüpfen brauchst um ihn richtig herum an zu haben. Ja?“ Kotetsu blickte dieses Mal absichtlich in die jadegrünen Augen des Blonden, um sich zu versichern, dass der wirklich keine Hilfe mehr brauchte. Aber wie die Male zuvor schon vergaß er dabei wieder, was er eigentlich wollte. Diese Augen gehörten echt verboten. Wenn Bunny seine Brille trug und sehen konnte, stand er nie so da, dass man ihm so leicht in die Augen sehen konnte.

„Nein, das ist in Ordnung. Danke dir.“ damit beendete Bunny die Unterhaltung und tastete nach dem Pyjama, den Kotetsu eben aufs Bett gelegt hatte.

„Gute Nacht, Bunny. Wenn was ist, ich penn auf deinem coolen Sessel.“ grinste Kotetsu und ging zur Türe, allerdings übersah er nicht das leichte Lächeln auf Bunnys Gesicht.

„Ja, mach das. Nacht.“ und mit diesen Worten im Ohr verließ er das Schlafzimmer. Er hoffte, dass Bunny wenigstens eine angenehme Nacht haben würde, denn der Morgen würde schrecklich werden, da war er sich sicher.

Alleine schon deswegen, weil er die Augen öffnen und nicht sehen würde. Da war es besser, wenn er gleich in der Nähe war um ihn aufzufangen und ihm Mut zu machen, auch, wenn Bunny es scheinbar lockerer wegsteckte, als Kotetsu vermutet hatte.
 

Als der Brünette aus dem Raum raus war stützte Barnaby sich auf dem Bett ab, kniff fest die Augen zusammen und versuchte die Tränen zurück zu halten. Er versuchte sich einzureden, dass die Blindheit nur auf Zeit war und er schon bald wieder sehen können würde. Irgendetwas stimmte hier nicht. Seine Erinnerungen drehten vollkommen durch und er hatte keine Ahnung mehr, was er denken sollte, was er machen konnte. Hastig atmend ließ er sich aufs Bett fallen und drückte seinen Pyjama an sich.



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