Zum Inhalt der Seite

Learning by doing

Kann man Liebe 'lernen' ?
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Mord mit dem Nudelholz

--------------------------------------------------------------------

– Ciel – Mord mit dem Nudelholz
 

Ich rührte in meinem Tee und versuchte nicht daran zu denken, was ich in knapp drei Stunden tun, würde.

Heiraten.

Ja, genau Heiraten.

Ob ich das wollte hatte mich ja niemand gefragt.

Eine Art praktische Seite hatte die Sache auch: Durch diese Hochzeit würde ich noch reicher werden als ich sowieso schon war. Und Elisabeth war ja auch ganz in Ordnung, aber heiraten?

Aber ich konnte nichts dagegen machen und deshalb gab ich mein bestes damit wenigstens sie einen schönen Tag haben würde. Nur für heute hatte ich gefühlte hundert Anzüge anprobiert, ein dämliches Protokoll auswendig gelernt, Tanzstunden gehabt und sogar geübt zu lächeln. Es würde die Dame sonst beleidigen, hatte Sebastian gesagt.

Wegen jeder blöden Kleinigkeit hatte ich mich mit Elisabeth gestritten. Ich konnte einfach nicht verstehen warum es ihr so wichtig das einfach alles für diese Hochzeit absolut perfekt war. Diese Hochzeit war doch nicht mehr als eine Pflichtveranstaltung.

Wie sie sich über meinen Beitrag zur Gästeliste aufgeregt hatte. „Tut mir ja leid, dass ich fast niemanden außer Geschäftspartnern und Freunden einladen kann, weil die anderen leider alle tot sind!“, hatte ich gebrüllt, sie hatte angefangen zu weinen und sich bei mir entschuldigt. Der Stress war weitergegangen, als sie sich genauer über die Gäste informiert hatte. Besonders an Undertaker hatte sie eine ganze Menge auszusetzten. Weil ich ihr schon bei den Eheringen die Entscheidung überlassen hatte wollte ich mich wenigstens bei der Gästeliste durchsetzten. Zähneknirschend hatte Elisabeth doch noch zugestimmt, sagte mir aber, dass sie Undertaker persönlich in einen ordentlichen Anzug zwängen würde, wenn er nicht für eine Hochzeit passend angezogen auftauchen würde.
 

Nein, ich wollte wirklich nicht heiraten. Ich wollte nicht so enden wie diese Ehemänner von denen man manchmal hörte.

Ich starrte in meinen Tee und dachte darüber nach, was ich für ein Ehemann werden würde.

Würde ich es eines Tages vor Langeweile nicht mehr an meinem Schreibtisch aushalten und mir irgendeine Prostituierte hohlen? Wenn mich meine Frau dabei erwischen würde, würde sie mich mit einem Nudelholz vermöbeln, bis ich ihr versprechen würde, dass nie wieder zu tun. Aber ich würde es wieder tun. Irgendwann würde mir auffallen, dass die Prostituierten die ich buchen würde immer ein paar Tage danach erstochen aufgefunden werden und ich würde meine Frau verdächtigen. Wenn ich dann ausreichend Beweise hätte, würde ich sie zur Rede stellen. In ihrer wahnsinnigen Eifersucht und Wut würde sie das Nudelholz packen und solange auf mich einschlagen, bis ich zu Undertaker gebracht werden würde, damit der mich für meine Beerdigung wieder herrichtete.
 

Warum mussten Menschen nochmal heiraten? Die Geschichten über die Ehe, die ich gehört hatte, hatten mich verunsichert.

Und trotzdem würde ich in knapp drei Stunden eine der größten Lügen meines Lebens erzählen: Ja, ich will.
 

Nach der Hochzeit konnten Elisabeth und ich ja nicht weiterhin ganz normal Freunde sein, mit der Hochzeit kamen auch gewisse eheliche Pflichten, über die man aber nicht redete.
 

Ich trank meinen inzwischen kalten Tee und fing an die Zeitung zu lesen. „Einfach nicht darüber nachdenken.“, murmelte ich.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück