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Till dead

von

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Lachen schallte über den Strand, als ein Junge mit braunen Haaren barfuß durch den Sand lief, in der stillen Hoffnung, seinen schwarzhaarigen Verfolger abzuhängen. Doch als gedankliche Flehen half nichts, denn nach nur ein paar Minuten hatte der größere Junge ihn eingeholt und durch eine stürmische Umarmung zu Fall gebracht. Eine schriller aber belustigter Schrei war zu hören,gefolgt von einem lauten Lachen. Doch das hielt nur ein paar Sekunden, und Stille trat ein, als die beiden sich verliebt anlächelten und schließlich sanft küssten. Sie waren nun schon seit ihrer Schulzeit zusammen und für beide war es die große Liebe, die nichts und niemand zerstören konnte. Nachdem der Kuss gelöst war, sah der Schwarzhaarige erneut tief in die Augen seines Liebsten und streichelte sanft durch dessen Haare. "Ich liebe dich so sehr, Takuya...", wisperte er und hauchte ihm einen kurzen Kuss auf die Stirn. Angesprochener lächelte glücklich,als er seine Worte vernahm und legte seine Arme um dessen Hals. "Ich dich auch, Kanon. Und nichts und niemand wird das je zerstören können."; erwiderte er leise mit leuchtenden Augen und seufzte genüsslich auf, als die Hände seines Verlobten unter seinem T-Shirt verschwanden....
 

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Es donnerte und in der Ferne waren Blitze zu sehen. Der Himmel war schon den ganzen Tag so verhangen und nun schien das Unwetter nicht mehr weit zu sein. Wieder blitzte es und erhellte die Wohnung in einem kurz andauernden Licht. Doch die am Boden kauernde Person schien das nicht zu kümmern. Er saß einfach nur an die Wand gelehnt, mit ausgestreckten Armen und starrte gerade aus an die Wand. Seine Arme waren übersät von unzähligen kleinen und großen Schnitten und die sonst so ordentliche Wohnung glich einem Schlachtfeld. Neben ihm lag ein Bild von sich und seinem Liebsten und eine schon zwei Wochen alte Zeitung, deren Schlagzeile lautete: Junger Mann bei Unfall tödlich verunglückt.

Sein Blick fiel kurz auf den Artikel und am liebsten hätte er losgeweint, aber seine Tränen waren schon aufgebraucht. Er wandte sich wieder von der Zeitung ab und sah zum Kalender. Heute wäre es soweit gewesen, heute hätten sie geheiratet. Heute hätte doch der schönste Tag in ihrem Leben sein sollen,doch das Schicksal hatte es ihnen anscheinend nicht gegönnt. Und jetzt saß er hier, innerlich tot und zu nichts mehr im Stande als weiterhin apatisch dazusitzen und das Leben zu verfluchen, das ihm das Liebste genommen hatte. "Kanon....",wisperte er mit gebrochener Stimme und wünschte sich nicht zum ersten Mal,an diesem beschissenen Tag mit ihm gestorben zu sein. Er erinnerte sich noch haargenau an den Anruf von Kanons Mutter, an ihre tränenerstickten Worte....

Es blitzte wieder und leises Pochen an den Fensterscheiben war zu hören,als es zu regnen begann. Takuya sah kurz zum Fenster und seufzte leicht, dann stand er schwankend auf und atmete tief durch, um anschließend langsam zur Tür zu taumeln. Er wollte zu dem Ort wo alles begonnen hatte. Ihr erstes Kennenlernen, ihr erstes Date, ihr erster Kuss, ihr Liebesgeständnis, ihr erstes Mal und der romantische Heiratsantrag vor einem knappen Jahr.

Es regnete bereits in Strömen, als er die Straße betrat. Doch es war ihm egal, er ging einfach den Weg entlang, mit gesenktem Kopf und in Gedanken bei seinem Liebsten. Es dauerte einige Zeit,als er schließlich am Meer angekommen war. Und nun stand Takuya auf der höchsten Klippe die über dem Meer ihr Ende hatte, und sank langsam auf die Knie. Erinnerungen an vergangene,glückliche Tage brachen über ihm herein und fügten mehr und mehr Schmerzen zu. Ein bisschen verwunderte es den jungen Mann schon,schließlich hatte er die ganze Zeit gedacht, innerlich tot zu sein. Doch selbst dieser Zustand schien ihn nicht vor noch mehr inneren Wunden zu schützen. Welche Ironie....

Es dauerte nicht einmal zehn Minuten und er war bis auf die Knochen durchnässt, doch er spürte weder die Nässe noch Kälte mehr. Er kniehte einfach nur da, aus seinem Haar tropfte Wasser und seine leeren Augen fixierten den Boden. Warum konnte nicht der Boden unter ihm zusammen brechen und ihn mit in die Tiefe reißen? Er schluckte hart und seufzte zitternd. „Kanon... Ich kann nicht mehr.... Hol mich doch bitte zu dir....“, wisperte Takuya und kniff die Augen so fest zusammen, das es weh tat.

„Taku..“ Es war nur ein trauriges Flüstern, doch der Braunhaarige hatte es zu deutlich gehört. Das kann nicht sein... Er riss die Augen auf und hob den Kopf um direkt in das Gesicht zu blicken, welches er so sehr liebte. „Kanon...“, hauchte er und stand schwankend auf. Der andere lächelte warm, aber auch etwas traurig. „Verzeih mir, das ich dich so lange allein ließ, mein Liebster...“ Takuya schüttelte den Kopf und erwiderte das Lächeln glücklich. „Dir braucht nichts leid zu tun. Ich bin glücklich, dich wieder zu sehen...“ Er stoppte kurz und neigte dann leicht den Kopf zur Seite. „Ich liebe dich, Kanon...“ Der Schwarzhaarige sah ihm daraufhin liebevoll lächelnd an. „Ich dich auch...“ Dann reichte er ihm seine Hand und nickte ermutigend. „Komm mit mir.... Wir haben viel zu lang aufeinander verzichten müssen.“ Der Braunhaarige sah auf die Hand, dann schweifte sein Blick erneut in Kanons Gesicht, dann nickte er lächelnd, streckte seine Hand nach ihm aus und ging langsam zu ihm.
 

Wasser schlug gegen die aus dem Meer ragenden Klippen und die Sonne brach langsam durch die schwarze Wolkendecke. Ihre Strahlen fielen auf den weißen Sand und auf den jungen Mann, der dort lag und zu schlafen schien,denn seine Augen waren geschlossen und ein Lächeln umspielte seine Lippen. Doch aufwachen würde er nie mehr, denn er war nun endlich wieder da, wo er hingehörte.
 

Ende



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  MoNoLith
2014-03-26T12:11:57+00:00 26.03.2014 13:11
Schön geschrieben :) Aber traurig T____T


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