Zum Inhalt der Seite

When The Sun Goes Down

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Optimist, Pessimist und Realist

Ich wurde durch das Brummen meines Schädels geweckt. Es fühlte sich an als wäre ich mit voller Wucht gegen eine Mauer gerannt. Ich versuchte mir den gestrigen Abend wieder ins Gedächtnis zu rufen, aber das letzte woran ich mich erinnern konnte, war das wir gegen Mitternacht noch eine Flasche Wodka aufgemacht hatten, danach nichts. Wie war ich gestern eigentlich nach Hause gekommen? War ich überhaupt zu Hause, denn es roch nicht nach meinem Zimmer? Ich versuchte mich auf die andere Seite zu drehen doch irgendetwas hinderte mich daran mich zu bewegen. Hinter mir regte sich etwas und die Arme die sich um meinen Brustkorb gelegt hatten zogen mich enger an sich. Erschrocken riss ich die Augen auf. Böser Fehler! Geblendet von der Sonne und der nun stärker gewordenen Kopfschmerzen, schloss ich sie wieder. Was ich aber in dem kurzen Moment aber erkennen konnte war: Das war nicht mein Zimmer! Von Panik gepackt wollte ich aus dem Bett springen, doch wer auch immer mich da fest hielt, ließ nicht los. Ich konnte ein murren hören und spürte wie derjenige sich hinter mir kurz bewegte. Wieder versuchte ich aus dem Bett zu entkommen. „Jona, es ist noch früh. Bleib liegen und Schlaf noch was.“ Konnte ich eine eindeutig verschlafene und mir bekannte Stimme hören. „Ich hab tierische Kopfschmerzen.“ „Auf dem Nachttisch liegen Aspirin und eine Flasche Wasser. Nimm dir ruhig eine.“ Das tat ich auch schnell. Und noch während ich darauf wartete das die Tablette anfing zu wirken, schlief ich wieder ein.
 

Eine Stunde später wachte ich wieder auf, in der gleichen Position wie vorher. Meine Kopfschmerzen waren nicht mehr ganz so schlimm wie vorher, weshalb ich mir nun meine Situation jetzt wirklich bewusst wurde. Ich riss die Augen auf und sprang aus dem Bett. Ich wurde diesmal nicht im Klammergriff gehalten, weshalb dies einfacher war als gedacht. Noch während ich aus dem Bett sprang, drehte ich mich so, dass ich zum Bett sehen konnte. Das war eindeutig zu viel für meinen verkaterten Körper. Mir wurde schwindlig und ich viel polternd auf meinen Hintern. Mit großen Augen sah ich zu Mike, der sich nun langsam im Bett aufsetzte. „Was machst du denn da?“ fragte er verschlafen. Ich machte den Mund auf um etwas zu sagen, doch ich bekam nichts raus. Nun wesentlich wacher sah Mike mich an. „Was hast du denn?“ War das denn nicht offensichtlich?! „Sag mal, an wie viel kannst du dich an gestern noch erinnern?“ Mir lief ein Eiskalter Schauer über den Rücken. Hab ich, oder eher haben wir, gestern irgendwas gemacht, woran ich mich besser erinnern sollte? Haben wir mit einander geschlafen?! Ich sah an mir runter, konnte aber sehen dass ich meine Boxershorts noch trug. Aber das heißt ja nicht viel, oder? Ich konnte ein leises Lachen hören und sah wieder hoch zu Mike. „Du solltest mal dein Gesicht sehen! Keine Sorge, wir haben nicht miteinander geschlafen, oder woran du auch immer gedacht hast. Man kann in deinem Gesicht wirklich lesen wie in einem Buch.“ Ich atmete erleichtert ein. „Wie kommt das ich bei dir bin und nicht zu Hause?“

„Ich wollte dich, betrunken wie du warst, nicht alleine mit dem Bus fahren lassen. Also hab ich dich mit zu mir genommen, denn ich wohne nicht weit weg von der Bürgerwiese. Und wie lange willst du noch da auf dem Boden sitzen bleiben? Komm lieber wieder ins Bett und Schlaf noch ne Runde. Es ist gerade mal Acht Uhr und das an unserem ersten Ferien Tag.“ Mike legte sich wieder hin und rückte ein Stück, damit ich wieder genug Platz im Bett hatte. Ich saß noch eine Weile auf dem Boden, unschlüssig ob ich mich wieder ins Bett legen sollte oder nicht. Da es aber langsam unbequem und kalt auf dem harten Boden wurde, legte ich mich doch lieber wieder ins Bett. Doch an Schlaf war anfangs nicht zu denken. Während Mike nach kurzer Zeit wieder eingeschlafen war, lag ich immer noch wach neben ihm. Es war nicht so, dass ich nicht mehr Müde war, aber ich war innerlich einfach zu aufgewühlt. Ich spürte Mikes Atem an meiner Schulter, da sein Kopf zur Seite gerutscht war, kurz nachdem er eingeschlafen war. Mein Herz schlug eigentlich so laut das Mike davon wach werden müsste, zumindest kam es mit so vor. Nach einer knappen halben Stunde hatte ich mich so weit beruhigt, dass ich wieder einschlafen konnte. Noch im Halbschlaf merkte ich dass Mike wieder seinen Arm um mich legte und mich an sich drückte.
 

Gegen ein Uhr wachte ich dann, ausgeschlafen und ohne Kopfschmerzen, wieder auf. Doch diesmal lag ich allein im Bett. Ich guckte mich im Zimmer um und sah dass die Tür einen Spalt breit offen stand. Ich konnte leises Rauschen von Wasser hören und vermutete dass Mike gerade duschte. Ich stand aus dem Bett auf und nahm meine Sachen, die auf dem Schreibtischstuhl lagen. Die Dusche wurde abgestellt und Mike betrat ein paar Minuten später das Zimmer, kurz nachdem ich mich fertig angezogen hatte. Mike stand mit nichts weiter als einem Handtuch und noch immer nassen Haar vor mir. Ich sah den Wassertropfen dabei zu wie sie von seinen Haaren, über sein Schlüsselbein bis hin zu seinem Bauch flossen. „Morgen. Und, gut geschlafen?“ riss mich Mikes Stimme aus den Gedanken. „Äh... Ja. Danke dass ich bei dir Übernachten durfte. Ich glaub nicht, das ich jemals zuhause angekommen wäre.“ Stotterte ich verlegen. „Ach, kein Problem. Immer wieder gerne.“ Damit drehte Mike sich um zu seinem Kleiderschrank um, nahm sich dort ein paar Sachen raus und ging dann wieder aus dem Zimmer. Ich nahm mein Handy solange aus meiner Hosentasche und guckte nach ob ich vielleicht neue Nachrichten bekommen hatte. Einen verpassten Anruf und zwei SMS. Der Anruf und eine SMS waren von meiner Mum, gegen ein Uhr Nachts. Sie wollte wissen ob ich noch nach Hause kam und ob es mir gut ging. Die zweite SMS war von Luke. Er hatte sie vor einer halben Stunde geschrieben. Er wollte wissen ob ich heute Bock hätte mich mit ihm zu treffen. Ich schrieb erst meiner Mum zurück, dass es mir gut ging und dass ich bei einem Freund übernachtet hatte. Luke wollte ich erst später zurück schreiben, er war es eh gewohnt das ich öfter mal spät zurück schrieb, besonders in den Ferien, wo ich öfter mal den halben Tag verschlief. Ich steckte mein Handy wieder in die Hosentasche zurück und kurz darauf kam Mike, angezogen aber mit immer noch feuchtem Haar, wieder ins Zimmer. „Hast du Hunger? Meine Mum hat uns Brötchen aufgebacken, bevor sie zur Arbeit gegangen ist.“ Jetzt wo er es erwähnte, könnte ich wirklich gut was zu essen vertragen. Ich nickte also und wir gingen runter in die Küche. Mike wohnte in einem Haus, denn sein Zimmer lag im ersten Stock und auf jedem Fall hatte seine Familie genug Geld, denn das Wohnzimmer, wie auch die Küche, waren Augenscheinllich mit nicht gerade billigen Möbeln eingerichtet. Im Wohnzimmer stand eine große schwarze Ledercouch und an der Wand hing ein großer Flachbild Fernseher. An den Seiten standen Bücherregale, die sowohl mit Büchern als auch mit DVDs und Games diverser Konsolen voll gestellt waren. Wo ich das so sah, war Mikes Zimmer eigentlich recht schlicht eingerichtet, weshalb ich mir auch nicht viel bei gedacht hatte, als ich es sah. Er hatte zwar ein großes Bett, aber das war schließlich nicht wirklich was Besonderes. Ich fragte mich auch, wie er es überhaupt geschafft hatte, mich in den ersten Stock in sein Zimmer zu hiefen.Die Küche war groß und war ein gemeinsamer Raum mit dem Esszimmer. Rechts die Küche, links ein großer heller Esstisch. Mike stellte die Brötchen und Teller auf den Tisch und holte Wurst, Käse und Marmelade aus dem Kühlschrank. Während wir aßen, redeten und lachten wir über den gestrigen Abend. Zumindest über das woran ich mich noch erinnern konnte. Wie es sich zeigte fehlten mir einige Stunden, die wir noch mit feiern verbracht hatten.
 

Zwei Stunden später betrat ich dann meine Wohnung. Ich ging in mein Zimmer, holte mein Handy aus meiner Hosentasche, schrieb Luke dass wir uns in einer Stunde im Park, an unserem üblichen Treffpunkt, treffen konnten. Dann ging ich erst mal Duschen. Pünktlich eine Stunde später stand ich dann im Park und wartete auf Luke. Mit fünf Minuten Verspätung kam er dann auch. Er hatte wie immer seine Gitarre dabei. Er war nie ohne sie unterwegs. Er hatte sie vor zwei Jahren von seiner Großmutter bekommen, kurz bevor sie gestorben war. Wir setzten uns auf unsere übliche Parkbank, Luke fragte mich wie die gestrige Abschlussfeier war und ich erzählte ihm was alles so geschehen ist. Ich erzählte das Mike und ich schwimmen waren – an der Stelle ließ ich aber aus, das die Ins-Wasser-schubs Aktion nur kam, weil ich Mike küssen wollte – und das ich ohne die Erinnerungen der letzten Stunden heute Morgen bei Mike aufgewacht war. Luke lachte sich die Hälfte der Zeit darüber schlapp, war aber der Meinung dass ich sehr große Fortschritte in Sachen Mike machte. Dafür dass ich schon so lange in ihn verliebt war, wurde das auch endlich mal Zeit. Er fand dass es nur noch eine Frage der Zeit war bis wir endlich zusammen kommen würden. Als ich ihn fragte wie er darauf kommt, lächelte er nur dümmlich vor sich hin und schwieg. Ich gab es schnell auf ihn weiter zu fragen, denn bei ihm hatte dies wenig Erfolg, wie ich über die Jahre herausgefunden hatte. „Jetzt guck nicht so depri! Das wird noch, versprochen!“ Luke haute mir gegen den Oberarm. Ich wusste ja nicht woher er diesen Optimismus hatte, aber ich hoffte er behielt recht.
 

Gegen Abend kam ich wieder nach Hause. Dass meine Mum gerade kochte, konnte ich schon riechen, kaum dass ich durch die Tür gegangen war. Ich zog mir schnell meine Schuhe aus und ging dann in die Küche. Meine Mum verteilte gerade die Nudeln auf die Teller. „Das riecht lecker! Ich hab nen Riesen Hunger, hab seit dem Frühstück nicht mehr gegessen!“ „Dann hau mal ordentlich rein!“ Sagte meine Mum grinsend und freudig nahm ich denn Teller entgegen. Ich setzte mich an den Esstisch und fing an zu essen. Kurz darauf kam mein Vater rein, nahm sich seinen Teller und setzte sich mir gegenüber. Meine Mutter setzt sich als letzte zu uns an den Tisch. „Und? Wie war gestern eure Feier? Das nächste Mal möchte ich auch gerne früher erfahren, dass du bei einem Freund übernachtest. Ich habe mir Sorgen gemacht.“

„Ja, sorry Mum. Wir hatten gestern viel Spaß, da haben wir die Zeit vergessen.“

„Schon Ok. Ich vertrau dir ja, das du keinen Blödsinn anstellst.“

„Außerdem war dein Zeugnis gut genug das du dir das erlauben durftest. Und alt genug bist du auch.“ wirft mein Vater dann Lachend ein. Er schien es nicht so eng zu sehen, wie meine Mum. „Als ich in deinem Alter war...“ Wollte mein Dad gerade anfangen, doch meine Mum unterbrach ihn sofort. Mein Dad zwinkert mir zu, und ich verstand diesen Wink sofort.
 

Kurz nach dem Essen war ich in mein Zimmer verschwunden. Nun lag ich auf meinem Bett, starrte Löcher in die Luft und versuchte mich zu erinnern, was während meines Filmrisses passiert war. Mike hatte schließlich einmal nachgefragt und ich hatte das Gefühl das womöglich doch noch etwas gewesen war. Doch egal wie sehr ich es auch versuchte, ich erinnerte mich an nichts. Ich gab es schlussendlich ganz auf es weiter zu versuchen, ich würde mich sowieso an nichts erinnern. Ich zog mir Shirt und Hose aus und legte mich dann wieder ins Bett. Nachdem ich eine Weile schon nur so da gelegen hatte, fiel mir erst auf wie erledigt ich wirklich war.
 

Am nächsten Morgen entschied ich mich einen faulen Tag einzulegen. Ich blieb also einfach im Bett liegen und döste so vor mich hin, bis meine Mum in mein Zimmer kam und mir sagte dass sie zu Freunden eingeladen wären. Kaum hörte ich die Wohnungstür zufallen, schloss ich meinen iPod an meine Anlage an und ließ meine Playlist abspielen. Ich machte es mir wieder in meinem Bett bequem und döste wieder vor mich hin. So hatte ich meine Sonntage am liebsten. Musik hören und im Bett faulenzen. Kurz bevor ich wieder dabei war einzuschlafen, klingelte mein Handy. Ich hatte eine SMS von Luke bekommen. Er wollte sich morgen mit mir in der Stadt treffen und da ich sonst nichts für den nächsten Tag geplant hatte, sagte ich zu.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  _AnNa_EaTs_PikAchU_
2013-10-07T15:09:49+00:00 07.10.2013 17:09
Wieder ein total tolles Kapitel :D wirklich schön geschrieben *3*
Oh Mann, Jona! Erinner dich gefälligst an den Abend!! xD Argh, warum lässt du ihn genau sowas wichtiges vergessen? :c ^^
Hoffentlich fällt es ihm noch ein was er zu Mike gesagt hat :3
Ich gebe die Hoffnung nicht auf xD
Lg, Anna x3
Antwort von:  Medieval
07.10.2013 18:34
Oww danke *_*
Ich freu mich immer darüber solche Komentare zu lesen ^o^
Das motiviert mich immer so schön zum schreiben ^^
Es freut mich auch das dir mein Schreibstiel gefällt :)

Bin schon am nächsten Kapi am schreiben und hoffe es dauert diesmal
nicht wieder so lange -_-
Von:  Auroria
2013-10-06T15:02:26+00:00 06.10.2013 17:02
Jippi, ein neues Kapitel :)

Finde deinen Schreibstil super. finde es gut das du die Geschichte realistisch und nicht übertrieben erzählst.

freue mich schon auf das nächste *g

Antwort von:  Medieval
06.10.2013 20:05
Danke ^^
Freu mich zu hören das es dir gefällt :D
und ich hoffe ich bekomm das nächste Kapi dieses mal etwas früher fertig Q.Q
ich will euch ja eigentlich nicht immer solange warten lassen T.T


Zurück