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Sweeter Than Sugar

KanonxBou
von

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Geheime Küsse

Der dumpfe Bass dröhnte in Kanons Ohren. Neugierig ließ er seinen Blick über die tanzende Menge schweifen, nippte an seinem Cocktail. Die Luft war zum Schneiden. Es stank nach Schweiß, Alkohol und Erbrochenem. Ein Mädchen, das eindeutig zuviel getrunken hatte, übergab sich gerade vor ihren kreischenden Freundinnen. Der Türsteher war sofort zur Stelle und geleitete die Torkelnde nach draußen. Der DJ legte einen Song von X Japan auf. „Dry your tears with love.“ Kanon wiegte seinen Kopf im Takt der Musik. Er liebte diesen Song. X Japan waren schon immer seine Helden gewesen, ganz besonders der rotmähnige Hide.
 

Auf einmal fiel ihm ein Junge auf, der sich am Rande der Tanzfläche herumdrückte. Er hatte langes, blondes Haar und trug eine schwarze Schleife im Haar. Im ersten Moment hatte er ihn für ein Mädchen gehalten. Erst als er dessen tiefe und doch zarte Stimme hörte, als er sich mit dem Türsteher über das betrunkene Mädchen unterhielt, realisierte er, dass er es hier mit einem jungen Mann zutun hatte. Kanon trank seinen Cocktail mit einem Zug leer und näherte sich dem Verschüchterten, der verstohlene Blicke auf die Tanzfläche warf. „Hey du“, begrüßte er ihn. Der Junge sah ihn mit großen Augen an. „Ich heiße Kanon, und du?“, rief Kanon gegen den Lärm der Musik. „Bou“, antwortete der Junge kleinlaut. „Schöner Name, Bou.“ „Findest du?“ „Ja. Passt zu dir.“ Bou verzog seine schmalen Lippen zu einem vorsichtigen Lächeln. Was wollte dieser Kanon von ihm? „Willst du tanzen?“ „Ich bin ein Junge, kein Mädchen“, antwortete Bou, der Verwechslungen bereits gewöhnt war. „Ja, das weiß ich doch“, gab Kanon zur Antwort. „Und du willst trotzdem mit mir tanzen?“, fragte Bou verwundert und mit großen Augen. „Ja, natürlich.“ Kanon lächelte und seine weißen Zähne blitzten auf. Bou bekam ganz heiße Ohren. „Na gut“, antwortete er zaghaft. Ehe er sich versah, zog in Kanon bereits auf die Tanzfläche und bewegte sich im Rhythmus eines rockigen Songs von MUCC. Bou versuchte es ihm nachzumachen, wirkte aber gegen den wild tanzenden Kanon ziemlich steif. „Mach dich locker, Bou-chan“, rief Kanon gegen die Musik, „Lass dich einfach mal gehen.“ Bou gab sein Bestes und mit der Zeit lockerten sich seine Glieder und er ließ sich von der Musik mitreißen, bis die Klänge verstummten und der DJ das nächste Lied ankündigte. Es war eine Ballade. Ohne jede Vorwarnung legte Kanon seine Arme um Bou und zog ihn an sich. „Hey, was soll das?“, fragte dieser verdattert. Kanon sah ihm in die Augen und lächelte geheimnisvoll. „Gefällt dir das etwa nicht, Bou-chan.“ „Ich weiß nicht...“, gab dieser kleinlaut zur Antwort. Er hatte noch nie eng getanzt, nicht einmal mit einem Mädchen. Bisher war er immer zu schüchtern gewesen, eines anzusprechen. Aber mit einem Jungen und das vor all den Leuten? „Komm schon, ist doch nichts dabei“, sagte Kanon mit einem anzüglichen Lächeln. „In Ordnung“, willigte Bou schließlich ein und ließ es geschehen, dass Kanon ihm den Kopf auf die Schulter legte, sodass er seinen Atem an seinem Ohr spürte, und ihm liebevoll mit der Hand über den Rücken streichelte. Bou wusste gar nicht, wie ihm geschah. Schüchtern sah er sich um, doch keiner schien darüber schockiert zu sein, dass er mit einem Jungen tanzte. Keine neugierigen Blicke, kein Getuschel, wie er es erwartet hätte. Stattdessen waren die Leute um sie herum mit sich selbst beschäftigt und gaben sich der Musik hin, beziehungsweise dem einen oder anderen alkoholischen Getränk.
 

Als das Lied endete, flüsterte Kanon ihm ins Ohr: „Komm mit.“ Er nahm Bou an der Hand und zog ihn zwischen der tanzenden Menge hindurch zum Männerklo. Am Pissoir stand ein junger Mann und pinkelte. Kanon blieb stehen, ging zum Waschbecken und wusch sich die Hände. Dabei beobachtete er den Pinkelnden durch den Spiegel. „Bist du bald fertig?“, rief er dem jungen Mann zu. „Ja, schon gut, Alter!“, moserte dieser, machte sich den Hosenschlitz zu und verschwand. „Na, endlich“; triumphierte Kanon, packte Bou am Arm und zog ihn in eine Toilettenkabine. Er schloss ab. „Jetzt sind wir unter uns, Bou-chan“, sagte er leise und lächelte vielsagend. „Was hast du vor?“, fragte Bou verunsichert. Ihm war nicht wohl dabei, mit einem Fremden in einer Toilettenkabine eingeschlossen zu sein. „Tja, was habe ich wohl vor...“, kicherte Kanon und musterte belustigt Bous ratlose Miene. „Du bist so süß, Bou-chan.“ Zärtlich berührte er Bous Wange. Dieser zuckte zusammen, machte einen Schritt rückwärts und drückte sich mit dem Rücken gegen die Scheidewand der Kabine. Hatte er ihn eben süß genannt? Aber er war doch ein Mann! War das diesem Kanon nicht klar? Hielt er ihn doch für ein Mädchen? Noch ehe er sich weiter Gedanken über Kanons Absichten machen konnte, zog dieser ihn eng an sich, sodass ihre Nasenspitzen sich beinahe berührten. „Du hast so schöne dunkle Augen, Bou-chan“, flüsterte Kanon, „Darin möchte ich für immer versinken.“ Er beugte seinen Kopf nach vorne und drückte seine Lippen sanft auf Bous. Dieser drehte erschrocken den Kopf zur Seite. „Pssst, Bou-chan, hab keine Angst. Es tut nicht weh.“ Er schob Bous Kopf am Kinn wieder gerade vor sich und küsste ihn noch einmal. Diesmal hielt Bou still, schloss sogar für einen Moment die Augen. „War's so schlimm?“, fragte Kanon, als sich ihre Lippen trennten. „Nein“, flüsterte Bou. „Wie hat es sich für dich angefühlt? War es eklig?“ „Nein. Es war... warm.“ Bou lächelte verlegen und bekam rosarote Wangen. „Du bist so süß, wenn du rot wirst“, kicherte Kanon, „Willst du nochmal?“ Bou nickte und Kanon berührte erneut vorsichtig seine Wange, zog ihn an sich und legte seine Lippen auf Bous. Diesmal knabberte er leicht daran und Bou erwiderte seinen Kuss. Sanft kraulte Kanon Bous Nacken, was diesem einen Gänsehautschauer über den Rücken jagte. Kanon ließ seine Küsse über Bous Gesicht, den Hals hinunter bis in den Nacken wandern. Bou atmete schwer. Sein Körper spannte sich an und zu seiner Verblüffung spürte er eine gewisse Erregung. „Willst du mehr, Bou-chan?“ „Ich weiß nicht, ich...“ Kanon ließ seine Hand in Bous Schritt wandern. Er grinste frech. „Und wie du mehr willst.“ „Hier?“, fragte Bou, der schreckliche Angst hatte, von einem Türsteher oder dergleichen ertappt zu werden. „Nein, natürlich nicht hier. Wir gehen wohin, wo wir ungestört sind. Komm mit.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Seoyoung
2013-09-23T16:34:38+00:00 23.09.2013 18:34
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