Zum Inhalt der Seite

Family Bonds

~ Sequel zu Close Distance ~
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Titel: Family Bonds
Teil: 8/x
Autor: cu123
Fanfiction: Weiß Kreuz
Kommentar: Ran bekommt Post und überredet Crawford zu einem Ausflug ^^
Disclaimer: not my boys, no money make… Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

"Ich kann ja das Fenster aufmachen, wenn du darauf bestehst"

Er legte gerade sein Handy weg, als Ran das Wohnzimmer betrat. Der Rothaarige schien den Schluss seines Gesprächs gehört zu haben, denn sofort kam eine besorgte Nachfrage.

"Ist alles in Ordnung bei ihnen?"

Seine Mundwinkel kurvten unwillkürlich nach oben. "Ja, alles bestens. Schuldig hat nur gemeldet, dass sie den nächsten Teil des Auftrags abgeschlossen haben und jetzt weiterreisen."

"Sie kommen nicht zwischendurch nach Hause?" Ran setzte sich neben ihn auf die Couch.

Er stellte innerlich mit leichter Belustigung fest, dass es dem Jüngeren sehr leicht gefallen war, dies hier als neues Zuhause zu akzeptieren, bevor er antwortete. "Es ist nicht erforderlich. Farfarello bleibt bisher ruhig und es wäre die völlig falsche Richtung."

Rans Gedanken weilten jetzt klar bei dem Iren, während die violetten Augen irgendwo ins Nichts blickten. "Wird es ihm denn nicht zu langweilig?"

Sein Kopfschütteln wurde wahrscheinlich gar nicht richtig wahrgenommen. "Schuldig wird ihn schon beschäftigt halten. Meinst du denn, hier hätte er mehr zu tun? Obwohl er sicher sein Training mit dir vermissen wird."

Das holte Rans Aufmerksamkeit zurück zu ihm und ein Lächeln blitzte auf. "Ich bin noch lange nicht gut genug, um ein ernsthafter Gegner für ihn zu sein."

Hm, aber darauf kam es dem Iren nicht unbedingt an. Er spielte einfach gerne mit Ran. Was er dem Rothaarigen so aber nicht unbedingt auf die Nase binden wollte. Weswegen er die Tatsache ausnutzte, dass Ran etwas in der Hand hielt. "Was hast du da eigentlich?"

Ran zwinkerte und dann… schien sein Gesicht regelrecht aufzuleuchten. "Deswegen bin ich eigentlich gekommen. Aya hat geschrieben, endlich!"

Er lachte auf, weil der Rothaarige in diesem Moment um so vieles jünger wirkte. "Du kannst dich nicht beschweren. Soweit ich weiß, bist du noch nicht auf die Idee gekommen, ihr zu schreiben."

Ein schuldbewusster Schatten flog über Rans Gesicht, wurde aber schnell wieder verdrängt. Und dann lehnte sich der Jüngere in einer Bewegung gegen ihn, die so unbeabsichtigt schien, dass sie es gar nicht sein konnte. Der Brief wurde geöffnet und das Papier sorgfältig auseinander gefaltet, um ja nicht den kleinsten Riss zu riskieren.

Er legte einen Arm um Ran, der sich daraufhin nach einem kleinen Lächeln hoch zu ihm zufrieden weiter in ihn hineinlehnte. "Hat sie sich gut eingelebt?"

Ran blieb für einen Moment stumm, während die violetten Augen über die Spalten flogen, nickte dann. Und dieses Lächeln galt ganz allein dessen Schwester. "Sie scheint sich gut mit ihrer Gastfamilie zu verstehen. Wortwörtlich. Auch wenn sie sich derzeit meistens noch auf Englisch unterhalten, ist sie von ihrem Sprachunterricht begeistert und lernt schnell. Und…" Der Jüngere stockte, warf ihm dann einen Blick aus geweiteten Augen zu, "…sie schreibt, dass Herr Schneider sie besucht hat. Wusstest du das?"

Ihm rutschte eine Augenbraue hoch. Der Deutsche hatte ihm nichts davon erzählt. Und er war etwas überrascht, dass Schneider sich so um Aya kümmerte.

Ran hatte seine wortlose Reaktion richtig gedeutet und jetzt war es an ihm aufzulachen. "Es ist wirklich sehr nett von Herrn Schneider, dass er auf sie aufpasst. Das habe ich nur dir zu verdanken."

Er brauchte einen Augenblick, um der Logik zu folgen, musste dem Jüngeren dann mit diesem Urteil aber Recht geben. Denn seit Rans Schwester aufgewacht war, zeigte sie nichts mehr von dieser seltsamen Verbindung, dies schien durch Nagis Heilung beseitigt worden zu sein. Also konnte Schneiders Interesse nicht professioneller Natur sein. Was ein privates Interesse nicht ausschloss, nicht wahr?

Sein etwas schief geratenes Lächeln wurde gesehen und Ran schien seine Belustigung von zuvor völlig zu vergessen. "Glaubst du, er kommt dich auch mal besuchen?" Es lag ein Hauch von der gewohnten Unsicherheit, in der Geste, mit der Finger gegen seinem Puls zu ruhen kamen.

Innerlich schüttelte er den Kopf, bevor er sich vorlehnte, um den Rothaarigen zu küssen. "Er möchte nicht zu viel Aufmerksamkeit auf uns lenken, von daher kann ich mir das nicht vorstellen", beruhigte er ihn dann. Und ignorierte den Teil von sich, der sich wünschte, Schneider tatsächlich wiederzusehen.

Ran schien ihm glauben zu wollen, es nur nicht ganz zu können, weswegen er ihn weiter abzulenken versuchte.

"Was ist eigentlich mit deinem Freund, hat der dir auch geschrieben?"

Und Ran ließ sich ablenken, lächelte ungehemmt. "Keinen Brief, aber bei E-Mails ist er fleißig." Unbewusst streichelte der Daumen über die Innenseite seines Handgelenks, während der Jüngere weitersprach. "Er beschwert sich häufiger, dass ich ihm jetzt nicht mehr bei den Hausaufgaben helfe." Eine kurze Pause, bevor es etwas leiser weiterging. "Seine Eltern sind unverändert die meiste Zeit auf Geschäftsreise. Yun-kun hat schon gescherzt, dass er sich noch ein Beispiel an ihnen nehmen wird und auch ein Auslandssemester macht."

Er zog an einer roten Strähne. "Er will dir doch nicht etwa nachreisen, oder?"

Rans Lächeln fiel etwas schwach aus. "Ich denke, er würde es schon gerne tun, ist aber zu vernünftig dafür. Schließlich steht gar nicht fest, wie lange genau wir hier bleiben und er möchte ganz sicher nicht auf einmal allein dastehen."

"Gut so…", stellte er ruhig fest, ließ sich ein bisschen zurücksinken und zog Ran mit sich. Der hatte den Brief seiner Schwester schon beiseite gelegt und folgte ihm bereitwillig, begann über seine hemdbedeckten Oberarme zu streichen, nachdem sie mehr lagen als zu sitzen.

"Du hast heute frei, stimmt's?", wurde er schließlich gefragt, ohne dass Ran von seiner Tätigkeit abließ.

Seine Mundwinkel kurvten nach oben. "Hm, habe ich." Natürlich brachte es seine aktuelle Aufgabe mit sich, dass er am Wochenende grundsätzlich immer frei hatte. Dann wiederum gab es aber häufig genug etwas zu tun, was mit ihrem eigentlichen Job zusammenhing.

Ran lächelte wieder, zufrieden. "Du hast mir erzählt, dass Brauner inzwischen hier ist. Können wir nicht vielleicht…" Die Worte versandeten, als er bereits nickte, bevor Ran die Frage ausformuliert hatte.

"Willst du ihn nur besuchen oder auch reiten?", hakte er dann nach.

Ran verlagerte unwillkürlich mehr Gewicht auf ihn, als sich die violetten Augen verschleierten, in Erinnerungen versunken. "Reiten", wurde schließlich entschieden und jetzt fanden die Hände ein neues Ziel, tasteten über die Knopfleiste seines Hemds hinweg. Als wäre der Jüngere in Gedanken schon bei der Notwendigkeit, sich umzuziehen.

Amüsement blitzte in braunen Augen auf. "Gut, dann werde ich dort anrufen und darum bitten, Brauner bereitzumachen. Vielleicht haben sie auch ein weiteres Pferd frei."

Ran zwinkerte, kehrte zu ihm zurück und lächelte ausdrucksvoll. "Ja, lass es uns versuchen." Furchtlos, wie es schien. Und genauso ohne zu zögern wurde er dieses Mal von dem Jüngeren geküsst. Was vielleicht dazu geführt hätte, dass sie ihre Beschäftigung miteinander ins Bett verlegten, aber dazu war sich Ran doch zu sehr bewusst, dass es gerade mal Vormittag war und der Rothaarige schien meistens recht genaue Vorstellungen davon zu haben, wann es angebracht war, Sex zu haben.

Weswegen sie sich wenig später gegenüberstanden und die Kleidung ordneten, bevor er wieder nach seinem Handy griff, um im Club anzurufen. Ihn hielt nur eine kleine Geste von Ran für den Moment noch zurück.

"Sollte ich vielleicht Nagi fragen, ob er auch mitkommen will?"

Und wieder zuckten seine Mundwinkel in ein Lächeln. "Das kannst du gerne tun. Aber ich kann dir jetzt schon sagen, dass er ablehnen wird. Nagi kann Pferden nicht viel abgewinnen."

Ran sah so aus, als wäre es ihm ganz Recht so, aber nichtsdestotrotz machte dieser sich auf den Weg nach oben, so dass er selbst sich jetzt um den Anruf kümmern konnte.

Der sich als reine Formsache erwies. Ihm wurde versichert, dass Brauner für ihn bereitstehen würde und natürlich auch ein weiteres Pferd. Und man würde sich gerne um weitere Wünsche kümmern, er sollte sie nur äußern. Anscheinend wurden sie gut genug bezahlt, um zuvorkommend zu sein. Mit einem innerlichen Schnauben begab er sich ebenfalls nach oben, hielt kurz bei Nagis Zimmer inne.

Der Jüngere saß wie erwartet vor seinem Computer, war lobenswerter Weise aber mit einem Spiel beschäftigt, das jetzt pausiert wurde. Eine schmale Augenbraue hob sich fragend, eine weitere Reaktion hielt Nagi nicht für erforderlich.

"Auch wenn du nicht mitkommen willst, ganz im Allgemeinen solltest du dir vielleicht ein Beispiel an Ran nehmen und ab und zu auch an die frische Luft gehen." Er fragte gar nicht erst, wie sich Nagi entschieden hatte.

Der erwiderte seinen Blick wenig beeindruckt, zeigte aber gleichzeitig ein kleines Lächeln. "Ich kann ja das Fenster aufmachen, wenn du darauf bestehst."

Er verdrehte _nicht_ die Augen, schüttelte lediglich den Kopf, bevor er sich wieder verabschiedete. Natürlich würde er Nagi in dieser Hinsicht keine Vorschriften machen. Solange dieser ausreichend trainierte, war Nagi frei, was seine Freizeitgestaltung anging.

"Ich habe deine Sachen auch schon zusammengesucht", wurde er von Ran begrüßt, als er sein Zimmer betrat.

"Dann hält uns ja nichts mehr auf, nicht wahr?", gab er belustigt zurück. Ran schien es eilig zu haben.

Der Rothaarige grinste flüchtig, schloss sich ihm mit der Tasche in der Hand an. "Ist es eigentlich weit zu fahren?"

Er musste tatsächlich einen Moment darüber nachdenken, schließlich war er noch nicht dort gewesen, doch dann schüttelte er den Kopf. "Es müsste schneller gehen als in Japan. Natürlich wollten sie den Reitstall nicht zu nah an der Siedlung errichten, um die Bewohner nicht zu belästigen. Ganz zu schweigen davon, dass sie genug Platz für die anderen Einrichtungen benötigten. Aber gleichzeitig soll eine gute Erreichbarkeit gewährleistet sein."

"Dann… dann hast du jetzt häufiger Zeit für Brauner, ja?"

"Meinst du, er vermisst mich sonst?", missverstand er die Frage absichtlich.

Und Ran warf ihm daraufhin einen langen Blick zu. "Du weißt genau, was ich meine."

Was er nicht abstreiten konnte. "Wenn du es wünschst, können wir sicher öfter einen Ausflug dorthin machen."

Dieses Mal erhielt er ein Lächeln, bevor eine Hand nach ihm ausgestreckt wurde und sich nach einem minimalen Zögern um sein Handgelenk schloss.

Erst als sie die Garage erreichten wurde er wieder losgelassen und nutzte es aus, um die Autoschlüssel aus seiner Tasche zu fischen. "Wie wäre es mit ein bisschen mehr Übung?"

Ran überwand seinen Anflug von Unsicherheit schnell, schließlich hatte es bei den bisherigen Fahrversuchen auch keine Probleme gegeben und allein eine längere Strecke war nun wirklich kein Hinderungsgrund. "Aber aus der Garage fährst du den Wagen", wurde jedoch sicherheitshalber eingeschränkt.

"Das musst du irgendwann aber auch lernen."

"Du sagst es, irgendwann." Beinahe hätte Ran die Arme vor der Brust verschränkt, doch der Jüngere sah die Belustigung in seinen Augen und wusste damit, dass er nur aufgezogen wurde.

Immer noch amüsiert setzte er sich in Bewegung und tat wie ihm geheißen, um anschließend den Schlüssel an Ran weiterzureichen und im Beifahrersitz Platz zu nehmen. "Die Strecke ist recht simpel." Natürlich hatte er sie sich schon vor einer Weile angeschaut, schließlich hatte er wissen wollen, wo genau Brauner landen würde. Nur eine Besichtigung hatte er sich gespart. Die Erkundigungen, die er eingeholt hatte, waren durchweg positiv ausgefallen, aber ganz davon abgesehen gab es den ganz profanen Grund, dass er keine Ausweichmöglichkeit gehabt hätte, jedenfalls keine gut erreichbare. "Ich gebe dir Bescheid, wenn du abbiegen musst. Aber erst mal geht es eine Weile die Hauptstraße entlang."

Ran hatte Sitz und Spiegel für sich eingestellt, ihm aber trotzdem aufmerksam zugehört und nickte nun bestätigend. Er erhielt ein Lächeln, bevor nach einer kaum merklichen Pause der Motor gestartet wurde und sich alle Konzentration des Rothaarigen auf das Fahren richtete.

Sie erreichten ihr Ziel nach einer ruhigen Fahrt ohne Zwischenfälle, für Unterhaltungen war Ran noch zu nervös, aber solange er nicht abgelenkt wurde, fuhr er wirklich souverän.

Nachdem der Motor schließlich abgestellt wurde und sie sich abgeschnallt hatten, lehnte sich der Jüngere mit einem lauten Ausatmen zurück und grinste dann plötzlich. "Mir ist richtig warm geworden", wurde festgestellt.

"Hm, vielleicht bekommst du dann dieses Mal weniger Muskelkater."

"Sehr lustig", stellte Ran fest, zupfte dann an seinem Ärmel. "Apropos, vielleicht…" Rans Gesichtsfarbe wurde eindeutig gesünder und das hatte nichts mehr den Nachwirkungen der Fahrt zu tun.

Ihn überraschte es immer wieder, dass der Jüngere manchmal so schüchtern war und wiederum in anderen Situationen keine Scheu zeigte. "Ich massiere dich gerne wieder, wenn es dir hilft", antwortete er auf die unausgesprochene Frage. Dann folgte seine Hand der Verbindung, die Rans Arm zwischen ihnen geschaffen hatte und er zog den Rothaarigen erst näher und dann in einen Kuss. Denn eine Erinnerung war wachgerufen worden und damit der Wunsch, Ran jetzt unter sich zu spüren. Aber er weigerte sich, mit mehr als diesem Kuss darauf zu reagieren, soweit hatte er sich noch unter Kontrolle.

Anders als Ran, der anschließend etwas Zeit benötigte, um wieder ganz zu sich finden. Der Blick, den er dann erhielt, fiel beinahe vorwurfsvoll aus. "Ich dachte, wir wären zum Reiten hier."

Eisern hielt er auch seine Mundwinkel unter Kontrolle, als ihm durch den Kopf schoss, was Schuldig in dieser Situation gesagt hätte.

Aber irgendwie wurde es ihm angesehen und dieses Mal verschränkte Ran tatsächlich die Arme vor der Brust, während sich dessen Wangen wieder einfärbten. Doch gesagt wurde nichts mehr.
 

~TBC~


Nachwort zu diesem Kapitel:
Natürlich konnte Brauner nicht allein in Japan zurückbleiben ^^
cya, cu ^-^ Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen
Blättern mit der linken / rechten Pfeiltaste möglich
Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück