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the bravest among us

von

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Heiß und Kalt, Hoch und Tief

Die Hitze war erdrückend. Das Atmen viel ihm unheimlich schwer, sodass er, wenn möglich lieber an den kühlen Wänden der Höhle saß. Sollten sie denn Zeit dazu haben, eine Pause einzulegen.

Nicht nur er wollte seinen Plan möglichst schnell fortsetzen, auch Yinsen trieb ihn immer wieder dazu an, das Projekt möglichst schnell zu beenden.

Die Chance das sie aufflogen wuchs mit jedem weiteren Teil, das sie fertigten.
 

Wenn er sich konzentrierte konnte er noch immer die Schwere des ersten Magneten in seiner Brust spüren und er war sich des Aufwandes bewusst, die Autobatterie mit sich herum zu tragen. Ein unangenehmes Gefühl. Es war erdrückend.

Fast so wie die Hitze in diesem Land.
 

Der zweite Versuch war besser. Kleiner, kompakter, wog nicht so schwer. Doch breitete sich eisige Kälte in seiner Brust aus. So kalt und ohne Gefühl, wie die Höhle in die man ihn verschleppt hatte. Es war eine Notwendigkeit, es hielt ihn am Leben.

Und dort war Leben.

Genauso.
 

Es war das erste Mal, dass er begriff, wie wertvoll das Leben sein konnte.

Wie sehr er das Leben brauchte, das man ihm geschenkt hatte.
 

Tony schreckte nicht panisch aus diesem Traum, doch er spürte, wie sich sein Magen bei der Erinnerungen drehte, wie Kopfschmerzen in seinem Schädel dröhnten, doch ohne Pepper zu wecken kroch er aus dem Bett.
 

Der kalte Boden war eine Wohltat. Erst jetzt spürte er, wie heiß ihm wirklich war. Ob es an dem Traum lag, der Decke oder vielleicht sogar an Pepper konnte er nicht sagen.

Es schien, als wäre sie noch immer fiebrig.
 

Leise schloss sich die Tür hinter ihm.

„Licht auf 20 Prozent“

Ohne ein Wort schaltete sein Hausherr das Licht auf ein entsprechendes Minimum, sodass er sich durch den schummrigen Gang bahnen konnte, ohne gegen etwas zu stoßen.

Sir? Kann ich etwas für Sie tun?
 

Tony fuhr sich über die Augen und massierte sich die Nasenwurzel, er wollte eigentlich nur den Kopf schütteln, aber selbst dafür fühlte er sich in diesem Moment zu schwach. Für ihn war es in diesem Moment ein Wunder, dass er seine Beine Richtung Fahrstuhl bewegen konnte.

„Schick mir Dummy mit Kaffee aufs Dach“
 

Er drückte den Fahrstuhlknopf. Vermutlich länger, als es nötig gewesen wäre, in der leisen Hoffnung so würde es schneller gehen. Die Türen öffneten und schlossen sich, öffneten sich erneut und er trat den kurzen Weg an, der ihn hinauf auf das Dach führte.
 

Es war mitten in der Nacht, der Himmel pechschwarz, doch kein einziger Stern war zu sehen. Dafür glitzerte die Stadt unter ihm in den buntesten Farben.

Der Boden unter ihm war hart, trotzdem setzte er sich und besah sich sein Umfeld, lenkte jedoch alsbald den Blick auf das stetige Surren, das neben ihm aufgetaucht war.
 

Dummy neigte seinen kleinen Kopf von einer Seite zur Anderen und die schwarze Brühe in dem schneeweißen Becher schwappte gefährlich hin und her.

Aber Tony war nicht ein mal dazu aufgelegt mit dem kleinen Roboter zu meckern.
 

„Danke“, er nahm die Tasse an sich und trank einen Schluck. Er schmeckte nicht. Er schmeckte nie, wenn Dummy den Kaffee gemacht hatte.

Als er den armen Wicht aus den Trümmern seines Hauses in Malibu gerettet hatte, hatte er nicht ein mal den Mumm gehabt, ihm ein Software-Update zu geben.
 

Dummy war noch immer der gleiche Trottel wie zuvor.

Zum Glück.
 

Tony zog die Knie an seine Brust und gähnte herzhaft, während der kleine Roboter Kreise um ihn zog, ehe er sich wohl dazu entschloss zu versuchen, die Tür aufzukriegen und wieder nach unten ins Warme zu entschwinden. Als wenn er die Kälte spüren könnte.
 

Es machte ihm nichts aus. Nach so einem Traum brauchte er ein wenig Ruhe. Und er mochte es nicht so nah an der Erde zu verweilen. Er brauchte die kalte Nachtluft zu atmen, den freien Himmel über sich, um sich der Weite bewusst zu werden.

Das genaue Gegenteil von engen, stickigen Höhlen.
 

Und doch war dies auch nicht besser.
 

Er konnte alles und zeitgleich nichts sehen. Diese unendliche Weite. Sterne, Planeten, Nebulae. Und inmitten all dieses Nichts und Sein war Leben, dass sie noch nie zuvor gesehen hatten.

Wie einfälltig Menschen sein mussten, um nicht zu erkennen, dass sie nicht die einzigen Wesen in diesem Gesamten waren.
 

Es war ein atemberaubender Anblick und er wünschte sich, es wäre genau das, was ihn den Atem auch raubte. Doch die Verbindungen brachen ab. Zuerst der verpasste Anruf, dann die KI, die Monitore, der Antrieb, die Lenkung, Alles. Er konnte nicht atmen, verspürte nicht das befriedigende Gefühl, wie sich seine Lungen mit Sauerstoff füllten.
 

Er würde nach Luft japsen, wenn er könnte, doch er war zu eingenommen von diesem Anblick.

Seine Lider wurden schwer.
 

Er begriff die Weite des Universums.

Dass sie nicht alleine waren.

Und das er als Einzelner kaum etwas ausrichten konnte.
 

Dann wurde alles schwarz.
 

Keuchend schnappte Tony nach Luft.

Er hätte nicht gedacht, das er noch so müde war, dass er doch tatsächlich auf dem Dach einschlafen würde. Sein Körper zitterte und war beinahe so taub vor Kälte, dass er eben jene nicht mehr spürte.
 

Am Horizont zeigte sich ein goldener Streifen – verdammt, wie lange war er denn weggetreten gewesen? - der Morgen war also schon angebrochen. Das er erneut von einem Albtraum eingeholt worden war, sollte für ihn eigentlich kein Wunder mehr sein.

Doch nun zeigte sich die Müdigkeit erst Recht und durch diesen unbequemen Schlafplatz taten ihm nun nicht nur Nacken und Rücken weh.
 

Vielleicht sollte er zu Pepper zurück ins Bett kehren und nochmals versuchen weiter zu schlafen, oder er würde sich auf den Weg ins Labor machen.

Ein wenig arbeiten.

Doch woran?
 

Wenn Banner nicht da war, wusste er nicht ein mal wirklich, was er tun konnte und so verschwendete er Zeit und Genie mit irgendwelchen Spielereien. Aber vielleicht... vielleicht war heute ausnahmsweise mal ein guter Tag und er konnte eine neue Erfindung raus hauen, die jeder bewundern würde.

So wie den Iron Man.
 

Nein.

Er durfte so was nicht mehr in seine Gedanken lassen. Diese einfachen Anzüge hatten ihn am Ende mehr gekostet, als sie ihm gebracht haben.

Seufzend stand Tony auf und fischte nach der Tasse, bevor er zurück ins Innere schlich und den Fahrstuhl nach unten zu den Gemeinschaftsräumen nahm.
 

Tony warf einen kurzen Blick in die Räumlichkeiten, nur um festzustellen, dass er ganz alleine war. Pepper schlief wohl immer noch und Happy war seid gestern Abend verschwunden. Dann würde er die Chance nutzen und sich schnell einen Kaffee holen, ehe er sich wieder in das Labor verabschiedete.

Vielleicht würde ja doch etwas gelingen.
 

Irgendetwas musste schließlich mal gelingen.
 

Außerdem gab es da noch immer ein Problem.

Die Nachricht gestern Abend. J.A.R.V.I.S. war damit beauftragt worden herauszufinden, von wo aus diese Nachricht verschickt worden war, oder wer sie überhaupt verschickt hatte.

Doch es schien wie aus dem Nichts gekommen zu sein.
 

Eigentlich machte er sich nicht allzu viele Sorgen, wie er es eigentlich tun sollte.

Der Mandarin war tot.

Er stellte keine Bedrohung mehr dar.

Ende. Aus. Finito.
 

Bevor irgendetwas ihn von diesen Gedanken abbringen konnte, huschte er zurück zum Fahrstuhl und drückte beinahe manisch auf den Knopf zur Laboratorien-Etage. Eine gefühlte Ewigkeit später schlossen sich lautlos die Türen und er fuhr in aller Seelenruhe hinauf.
 

Das Labor war auch leer, allerdings schaltete sich das grelle Neonlicht wie von alleine an, als er den Code eingab und durch die Tür trat.

Wie ich sehe, sind Sie wieder da

„Ich war nie weg“, er umging Dummy, der neugierig auf ihn zu rollte und nahm sich stattdessen einen Stuhl, mit dem er sich zum nächstbesten Tisch rollte.
 

„Irgendwelche Neuigkeiten?“, der Computer wurde hochgefahren, seine Finger huschten über den Bildschirm, während ein weiterer, kleinerer Robotor hinter ihm hin und her fuhr.

Nein, Sir. Die gestrige Nachricht wies keinen Absender auf und in der Nacht ist sie wie von selbst verschwunden

„Einfach so?“

Als wenn sie sich innerhalb von 10 Sekunden selbst hätte zerstören sollen
 

Komisch.

Verdammt komisch. Keiner hatte Zugriff auf seine Konten, Handys oder gar auf J.A.R.V.I.S.

Bei Ersteren mal abgesehen von Pepper, aber sie würde so was weiß Gott nicht tun.

Und das sich die Nachricht dann noch selbst löschen konnte.

„Kein Virus?“

Nein, Sir. Keine Viren oder Ähnliches
 

Tony nippte an seinem Kaffee und starrte auf die Monitore.

Eigentlich hatte er vorgehabt, diese Nachricht noch ein mal in Augenschein zu nehmen, aber das konnte er sich nun auch abschminken.

„Gibt es irgendeine andere Möglichkeit, die Nachricht zurück zu verfolgen?“
 

Tut mir leid, Sir
 

„Ach, schon okay“, er grummelte und rollte mit dem Hocker rüber zu seiner Werkbank, um dort an einem Arm für seinen neuesten Roboter zu arbeiten.

Seid er keine Anzüge mehr herstellte hatte er das Gefühl, er würde nur noch kleine Haushelfer zusammen schrauben.

Solange sie von Nutzen waren und nicht immer den Feuerlöscher auspackten, sobald mal irgendwas kaputt ging.
 

Trotzdem versuchte er sich weiterhin auf die Arbeit zu konzentrieren und den neuen, kleinen Roboter komplettieren. Drähte verbinden, Schaltkreise einrichten.

Wie immer war er so in seine Arbeit vertieft, dass er vollkommen die Zeit vergaß und sein Hausherr erst Schwierigkeiten damit hatte, ihn mit der Erinnerung an ein Frühstück davon loszueisen.
 

Normalerweise verdrängte Tony einen geregelten Tagesablauf, so gut es ging, wenn er an seiner Werkbank saß, doch mit einer Sache schaffte J.A.R.V.I.S. es sofort, ihn von seinem Hocker zu jagen.

Sir, Miss Potts hatte einen Unfall in der Küche



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