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Star Alliance ☆

Guardians of the light
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo!

Ja, ich bin wiede da! *konfetti schmeiß*
Lange hat es gedauert, aber es ist nun amtch. Ich kehre zurück aus meiner Zwangspause, mit einem Universum, das an Größe und Charaktervielfalt nur so explodiert ist. Ich habe Planeten, Storylines, Sprachen, Rassen, Regierungen und alles, was ein Universum so braucht, fertig entworfen. Es ist so groß, dass es scheint, als würde ich es nie schaffen. Aber das hier ist das Beste, was mir je passiert ist, und ich ziehe wohl Hass und Verderben auf mich, wenn ich SA fallen lasse XD

In diesem Sinne,
viel Spaß! Komplett anzeigen

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Yuki

Grelles Licht drang in meine Augen, sodass ich unwillig murrte und mich zur Seite drehte. "Alfred!", knurrte ich müde und verbarg mein Gesicht unter der Bettdecke. „Yuki, es täte dir gut, jetzt aufzustehen, da es bereits neun Uhr ist und um elf dein Training beginnt."

Training, das hatte ich ja komplett vergessen. Konnte einem ja mal unterkommen, wenn man nebenbei dabei war, ein Universum zu retten.

"Ich komme dann sofort....", gab ich zurück und streckte mich, nachdem Alfred den Raum verlassen hatte. Ein fataler Fehler. Überall spürte ich die Folgeschäden von Kimochis Trainings. Frustriert stöhnte ich auf und rieb mir mit den Händen über mein Gesicht. Das würde.... anstrengender als gewöhnlich werden.

Dennoch stand ich auf und ließ mein Blick durch mein Zimmer schweifen. Marvel Comics, Manga, Bücher, Merchandise, Poster, Gamingzubehör, Anime und Filme. Alles, was das Nerdherz begehrte. Nochmal seufzte ich und dachte an die acht Chaoten. Sie waren es auch. Nerds. Aber sie machten keinen Hehl daraus, so wie ich. Selbst im Mutterland der Anime und Manga waren Otakus nicht gern gesehen. Sie galten als Faulenzer, etwas, was ich nie sein wollte. Sollten diese Freaks doch sehen, wo sie blieben.
 

Frisch geduscht und fertig angezogen stieg ich die mahagonifarbende Wendeltreppe hinab und betrat das Esszimmer. Alfred saß wie gewöhnlich in den Sommermonaten auf der Terrasse am Frühstückstisch und las Zeitung. Leicht lächelte ich. Es war beruhigend, diese Art der Routine zu erleben. Es war beinah so, als würde die Zeit uns niemals berühren, uns immer auslassen. Alfred war meine Familie. Alles, was ich hatte. Und ich war glücklich, dass es so war. Er war einfach immer da, sei es, wenn ich litt oder beim Frühstück. Immer war er da. Egal wann.

Als ich mich dazu setzte, legte er sofort die Zeitung weg. Der Geruch von Würstchen, Baked Beans und Rühreiern stieg mir in die Nase. Alfred kam aus Cornwall und hatte sich nie so wirklich mit dem japanischen Frühstück anfreunden können, sodass wir den Kompromiss geschlossen hatten, dass es am Wochenende immer britisches Frühstück gab, während er in der Woche seine heiß geliebten Kellogs und ich meine eingelegten Radieschen aß.

Ich warf einen Blick auf meine Tasse: "Zwei Schuss Milch und einmal umgerührt?", befragte ich den älteren Herren beinah misstrauisch, worauf dieser leise gluckste: "So wie immer, Ma'am." Ich schmunzelte aufgrund des Spitznamens. Er war in meinen jungen Jahren entstanden, in denen ich noch oft eine Krone aufhatte und mit einem Kinderzepter durch die Gegend fuchtelte. Krone und Zepter waren gegangen, Ma'am war geblieben.

"Sie brauchen mich nicht zu fahren", sagte ich zu ihm, als ich meinen Tee ausgetrunken hatte. Alfred lächelte mich daraufhin freundlich an. "Möchtest du laufen?", hakte er interessiert nach, ehe er sich ein Stück von seinem Würstchen abschnitt. "Fahrrad fahren", erwiderte ich nüchtern und lächelte leicht.
 

Der milde Frühlingswind umspielte meine Haare, als ich die stillen Straßen Horonobes entlang fuhr. Für April war es ungewöhnlich warm, was wohl an den klimatischen Bedingungen Hokkaidos lag. Hier waren die Sommer warm und die Winter bitterkalt. Ich spürte, dass ich sogar leicht schwitzte, also hielt ich an und zog meine leichte Jacke aus, unter der ich ein dunkelblaues Top trug. Und da spürte ich es das erste Mal. Rasende Kopfschmerzen, die meine Sicht verdunkelten und für eine gewaltige Übelkeit sorgte. Taumelnd ließ ich mein Rad los und kniff die Augen zusammen, um dem Scheppern des Rades etwas zu entfliehen. Verzweifelt versuchte ich, dem Würgreiz lange genug zu widerstehen, ehe ich auf die Knie sank und würgte. Halb verdautes Essen kroch meine Kehle hinauf, das widerliche Gemisch aus Magensäure und Baked Beans gelangte in meinen Mund, sorgte für ein Wimmern meinerseits.

Und plötzlich war es wieder vorbei. In meinem Kopf machte sich eine angenehme Stille breit, die ich so noch nie erlebt hatte. Schwankend stand ich auf, schaute benommen zu meinem Fahrrad. Es lag dort, völlig ruhig, so, als wäre es vorbestimmt, dass es dort liegen würde. Während ich so auf das Fahrrad starrte, überkam mich die Empfindung gleißender Panik. Hektisch sah ich mich um, versuchte herauszufinden, ob mich jemand gesehen hatte. Erleichtert atmete ich auf, als ich begriff, dass keine Menschenseele auch nur in näherer Umgebung war. Wenigstens etwas.
 

"Du bist spät", war die schroffe Begrüßung, die ich entgegen geschleudert bekam, als ich das Stadion betrat. Trainerin Summers stand an die Bande gelehnt vor mir, ihre Augenbrauen kritisch hochgezogen. Ich verbeugte mich entschuldigend: "Das kommt nie wieder vor", versicherte ich und blickte meine Trainerin entschuldigend an. Diese rückte seufzend mit geschlossenen Augen ihre Brille zurecht und wies mit der Hand Richtung Umkleidekabinen. Ich nickte und lief hastig dorthin, um meine Trainingshose, Oberteil und Jacke anzuziehen. Zuletzt zog ich meine weißen Trainingsschuhe an und stakste zur Eisbahn. Schnell öffnete ich das Tor und setzte meinen ersten Fuß aufs Eis. Kurz darauf folgte auch der andere, als ich die Tür hinter mir schloss. Ein Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus, als ich in die Mitte der Eisbahn glitt. Ein fantastisches Gefühl, ganz so, als würde ich nur dafür leben. Leichtfüßig wendete ich und fuhr rückwärts weiter. Ich breitete die Arme aus, und sah auf meine Füße. Das tat ich oft. Nur, um zu sehen, wie ich dahinglitt, ohne mich besonders anzustrengen.

Ich wusste schon seit meiner Kindheit, dass das Eiskunstlaufen meine Welt war. Es machte mich so glücklich, wie nichts anderes. Damals, als ich das erste Mal das Eis betreten hatte, tat sich mir eine völlig neue Welt auf, eine Welt zu meinen Gefühlen. Das Eiskunstlaufen ließ mich diese Welt ergründen, definieren und strukturieren. Bereits zu diesem Zeitpunkt wurde bei mir eine herausragende Balance und Körperbeherrschung festgestellt. Daher war ich beim Eiskunstlaufen geblieben. Es… vollendete mich.

Zudem war ich völlig ungebunden, was ich sehr genoss. Einige meiner Bekannten waren Duettläufer. Etwas, was ich niemals tun würde. Alleine war das Eiskunstlaufen sowieso viel besser. Sololäufer zu sein, war ein Ausdruck völliger Unabhängigkeit, Vollendung und Selbstbestimmung.
 

„Yuki!“, rief mir Trainerin Summers zu, die selbst in der Mitte der Eisbahn ihre Runden drehte, während ich außen herumfuhr. „Komm her!“, wies sie mich an und winkte mich zu sich. Schnell drehte ich ab und bewegte mich auf sie zu. Ich war gespannt, was mich heute erwarten würde.
 

Rasende Kopfschmerzen ereilten mich, als ich elegant in den Layback Spin glitt. Unsanft landete auf dem Eis und verdankte es erneut meinen Knieschonern, dass ich keine aufgeplatzten Knie davontrug. Zischend fasste ich mir an den Kopf, versuchte, an etwas anderes zu denken, als den Schmerz. Dumpf wummerte dieser in meinem Gehirn, fast so, als würde er aus seinem Gefängnis entkommen wollen. Ich schluckte hart, als ich hörte, wie die Kufen meiner Lehrerin über das Eis glitten. „Ach Suno…“, hörte ich sie sagen, als sie sich zu mir herunter beugte. Ich blickte auf, direkt in ihre grünen Augen. „Entschuldigen Sie“, gab ich gepresst zurück und sah auf meine Schlittschuhe. Das cremige Weiß war zerkratzt von den unzähligen Stürzen, die ich über die Jahre erlitten hatte. Die mich zu dem gemacht hatten, was ich nun war.

„Hör zu, Yuki. Ich schlage vor, wir holen das Training morgen nach, du ziehst dich jetzt um und ich gehe mit dir ins Eiscafé. Was hältst du davon?“, schlug mir Mrs. Summers vor, was ich mit einem Lächeln quittierte. „Klingt ganz wunderbar.“, gab ich sanft zurück und ließ mir von ihr aufhelfen.

Als ich die Kabinen betrat, kehrten die Schmerzen mit aller Macht zurück, sodass ich würgend zu den Toiletten stürzte.
 

Das Straciatellaeis hinterließ einen wunderbar cremigen Geschmack, als ich es hinunterschluckte, während mir die Sonne ins Gesicht schien. Ich lächelte leicht und löffelte weiter an meinem Eis herum, als ich Mrs. Summers dabei beobachtete, wie sie erfolglos versuchte, eine Wespe loszuwerden. „Weißt du, Yuki… Ich finde, wir sollten das Turnier in Betracht ziehen, welches hier bald stattfinden wird. Es ist eine gute Möglichkeit für dich“, sagte die ehemalige Eiskunstläuferin und sah mich an. Das Licht reflektierte sich auf ihrer Brille, sodass ich ihre Augen nicht ganz sehen konnte. Ich nickte bedächtig. Vielleicht war es eine gute Idee, es könnte mir helfen. Aber in Hinblick auf meine Berufung war es wohl eher hinderlich.

„Ich werde mit Alfred sprechen“, gab ich daher ausweichend zurück.
 

Kühle Luft umfing mich, als ich die Haustür aufschloss und den Eingangsbereich betrat. Schnell zog ich meine Schuhe aus und machte mich auf die Suche nach Alfred. Auf die Suche machen traf es ganz gut, da der ältere Mann fast wie ein Gespenst war. Er kannte dieses Haus besser als jeder andere und vermochte es mit spielender Leichtigkeit, plötzlich und lautlos hinter jemanden aufzutauchen. Meine Suche hatte jedoch schnell wieder ein Ende, da ich Alfred summend im Garten entdeckte, wie er den Weg harkte. Ich lächelte leicht, während ich meine Tasche neben das Sofa stellte und zur großen Glasfront ging, die die Terrasse vom Wohnraum abtrennte.

Langsam schob ich die Tür auf und betrat den Garten. Gemächlich schlenderte ich über den noch ungeharkten Weg und sah zu Alfred, der mich freundlich ansah. „Ein junges Mädchen war hier, die sich nach dir erkundigte. Sie sagte, sie wäre deine Freundin“, eröffnete er mir, was mich dazu brachte, verwirrt die Augenbrauen zusammenzuziehen: „Wie sah sie aus?“, fragte ich, während ich sein Gesicht musterte. „Jung, sehr jung, ich glaube, sie ist nicht in deinem Jahrgang.“, ein ungutes Gefühl machte sich in mir breit, welches sich sogleich bestätigte, „Sie hatte grüne Haare und grüne Augen.“

„Medo“, presste ich heraus und sah zur Seite. Was hatte sie gewollt? Woher wusste sie, wo ich wohnte? Ich hatte ihr doch zu verstehen gegeben, dass ich sie nicht mochte! Was suchte sie dann noch meine Nähe?

„Wie heißt sie?“, unterbrach Alfred meine Gedankengänge und blickte mich interessiert an. „Medo. Medo Misaki“, antwortete ich nach kurzer Zeit und blickte verstimmt in den Himmel. „Seit wann bist du mit ihr befreundet?“, bohrte er nach, was mich innerlich zum Knurren brachte. Befreundet, pah! Als ob! Freunde… ich hatte keine Bekanntschaften, die so tief reichend waren, als das man sie als Freundschaften bezeichnen konnte. Was bildete sich diese Person ein, so in meine Privatsphäre einzudringen?!

„Wir sind nicht befreundet“, widersprach ich mürrisch. „Würde es dir behagen, die Sachlage bei einer Partie Backgammon darzulegen?“, erkundigte sich mein Gesprächspartner schmunzelnd, sodass ich ebenfalls lächelte und nickte.
 

Die abendlichen Sonnenstrahlen tauchten das Wohnzimmer in ein angenehmes, ruhiges Licht, welches jedoch ausreichte, um lesen zu können. So reichte sie auch, um das Spielfeld zu erleuchten, auf dem ich gerade meinen Stein bewegte. Das Spiel dauerte bereits über eine halbe Stunde, was für dieses Brettspiel üblich war. So hatten wir Zeit gehabt, uns über Misaki zu unterhalten, beziehungsweise hatte ich die Möglichkeit, vehement abzustreiten, dass ich überhaupt irgendeinen tieferen Kontakt mit ihr pflegte. Das wäre ja schlichtweg furchtbar.

„Wie war das Training?“, erkundigte sich Alfred nach einiger Zeit emsiger Stille, die er aber geschickt genutzt hatte, um mehrere meiner Spielsteine galant aus dem Rennen zu werfen. Wieder einmal bewies er mir, dass ich ihm doch deutlich unterlegen war. Alfred war ein begnadeter Backgammonspieler, er hatte es mir damals mit großer Leidenschaft beigebracht. Seitdem spielte ich dieses Spiel beinah genauso gern wie er. Zudem waren diese Spiele perfekt, um Gespräche zu führen. „Gut, Mrs. Summers hatte die Idee, mich an dem Turnier teilnehmen zu lassen, welches hier bald in der Nähe stattfinden wird“, führte ich aus und sah ihn an. Seine beruhigende Art ging vollends auf mich über, ummantelte mich. Ich fühlte mich augenblicklich besser und konnte so das Wummern in meinem Kopf vergessen, das bereits seit Spielbeginn in meinem Kopf wütete.

Nachdem Alfred mich drei Mal eindrucksvoll in die Schranken gewiesen hatte und wir zu Abend gegessen hatten, saß ich nun vor meinen Laptop. Ich nahm gerade mein Tumblr Dashboard unter die Lupe, bemerkte das schöne Thorki-Bild und wollte gerade herunterscrollen, als ich das Gefühl hatte, mein Kopf würde implodieren. Ich wimmerte auf, biss mir in meinen Knöchel, um nicht zu schreien und kauerte mich zusammen. Meine Sicht verschwamm erneut, ehe ich ins Hohlkreuz ging.

Und plötzlich sackte ich wieder zusammen. Mein Blick wanderte zu meiner Digitaluhr am Handgelenk und ich stellte verwundert fest, dass mein Anfall nur wenige Sekunden gedauert hatte. Stirnrunzelnd sah ich zu meinem Laptop und rutschte wieder an den Schreibtisch heran, um weiter Tumblr auseinanderzunehmen.
 

Meine Güte, deine mentale Stärke ist beeindruckend.

Ich stutzte und sah auf meine geöffneten Tabs. Kein Video schien zu laufen, und auch Musik hörte ich keine. Wo kam die weibliche Stimme her?

Ich bin in deinem Kopf.

Okay, das war definitiv krank, ich begann schon, mir Sachen einzubilden.

Ich bin keine Einbildung. Ich bin da, genau wie du. Ich heiße Kashinko und arbeite mit dem Dimension-Trio zusammen. Ich habe den ganzen Tag über versucht, Kontakt mit dir aufzunehmen.

Warst du dann für meine Kopfschmerzen verantwortlich?

Ja, sie traten heute vier Mal auf, nicht wahr?

Ich nickte, ehe ich bemerkte, dass mir das ja nichts brachte, weil Kashinko nicht vor mir stand.

Ja, das stimmt.

Das war zu den Zeitpunkten, an denen ich ganz nah dran war, deine Verteidigung zu durchbrechen.

Meine Verteidigung?

Jedes magische Wesen verfügt über eine erhöhte mentale Stärke. So sind sie nicht so leicht zu beeinflussen. Deine ist wirklich sehr hoch, was aber bei Göttern normal ist.
 

Das saß. Das Eindringen in meinen Kopf war also möglich? Das gab mir zu denken. Jedoch fiel mir auch ein, dass Kashinko sicher nicht ohne Grund in meine Gedanken geplatzt war.

Was willst du eigentlich von mir?

Es ist an der Zeit, Merkur Soul.

An der Zeit für was?

Deine Bestimmung anzutreten. Hör mir jetzt ganz genau zu. Das Teleportation-Trio wird gleich ein Dimesionsloch erschaffen, also stelle dich bitte irgendwo hin, wo es nicht zu viel einsaugt.

Ich hatte noch nie so die Kontrolle über meine Gesichtszüge verloren, wie in diesem Moment. Was war? Dimensionsloch? Spinnten die jetzt total, oder was?

Ist dir noch zu helfen?, zischte ich in Gedanken wütend und zwickte mir nebenbei in den Arm, um auch ganz sicher zu gehen, dass die Stimme aus meinem Kopf verschwand.

Das ist kein Spiel.

Ich schluckte. Noch nie hatte jemand so ernst mit mir gesprochen. Ich wägte alles ab, überdachte meine Vor-und Nachteile. Malte mir die möglichen Folgen aus. Ich war mir der Gefahr bewusst, obgleich ich mir sicher war, dass ich mir nur einen winzigen Bruchteil vergegenwärtigen konnte. Doch letztlich siegte die Neugier.

Ich gehe zu meinem Spiegel, ginge das?

Falls du davor ungefähr einen Meter Platz hast, ja.

Ich sah zu meinem Spiegel und schätze den ungefähren Abstand ein. Ein Meter müsste hinkommen. Ich klappte meinen Laptop zu, und stand auf. Eilig nahm ich mir noch meine Jacke, die über der Stuhllehne hing und trat zum Spiegel.

Ich wäre dann so weit.

Sehr gut, mach dich bereit. Verspanne dich nicht allzu sehr. Bleib locker und ruhig, dann ist das Reisen durch ein Dimensionsloch angenehmer.
 

Betont langsam atmete ich ein und aus, versuchte so, mich zu beruhigen. Eine kurze Zeit hielt ich dies auch durch, bis vor mir etwas minimal aufblitzte. Das Aufblitzen verwandelte sich schnell zu einem, beinah grellen, Leuten, welches in sich zu rotieren schien. Es war praktisch eine Spirale aus purem Licht, vielleicht fünfzig Zentimeter im Durchmesser. Ungläubig begutachtete ich es und schaute probeweise einmal hinter es. Nicht besonders breit, wie sich herausstellte, sodass ich erleichtert aufatmete. Wenigstens das war ein Vorteil.
 

Wird das Ding verschwinden, wenn ich weg bin?

Durchaus. Sie werden das Dimensionsloch in einem nächstgelegenen Gegenstand versiegeln, sodass du es nach Belieben nutzen kannst. Lege den gewählten Gegenstand einfach unter das Dimensionsloch.

Schnell sah ich mich nach etwas Passendem um und entschied ich spontan für mein Handy. Ich müsste dann zwar erst mal rumexperimentieren, wie ich das Loch erneut öffnen konnte, aber das war ja jetzt nebensächlich. Geschwind zupfte ich es aus meiner Jeanshose und legte es unter das schwebende Gebilde.

Ich richtete mich auf und blickte in die Mitte der Spirale. Sie blendete nicht wirklich, obgleich von ihr ein unbestimmbarer Glanz ausging. Zögerlich streckte ich meine rechte Hand aus und berührte es sacht mit meinen Fingerspitzen. Ein kleiner Schauer jagte über meinen Rücken, aber ansonsten passierte nichts.

Mutig geworden tauchte ich nun mit der gesamten Hand in den Lichtstrudel und spreizte die Finger. Dort war... nichts. Ich hatte erwartet, dass ich bereits die andere Seite spüren würde. Aber dort war nichts. Stirnrunzelnd zog ich die Hand wieder hinaus und besah sie mir. Meine Finger kribbelten, als wären sie eingeschlafen, aber ansonsten spürte ich nichts. Schweigend legte ich meine Hand mit der Handinnenfläche an den Strudel. Und jetzt passierte was. Meine Umgebung begann zu verschwimmen, da ich in die Spirale gerissen wurde.
 

Und dann fiel ich.
 

Es war unangenehm und befremdlich, einfach so kopfüber zu fallen. Mein Gehirn drückte gegen meine Stirn, sodass ich glaubte, sie würde aufplatzen. Meine Augäpfel pressten sich aus ihren Höhlen, meine Kehle wurde staubtrocken und mein Körper fühlte sich mit einem Mal unheimlich schwer an. Verzweifelt versuchte ich, wieder in die Gerade zu kommen, mein Mund öffnete sich zu einem verzweifelten Schrei, bis-
 

Ja, bis ich mit einem lauten Scheppern landete. Unangenehm landete. Ich blinzelte, ehe ich mich mühsam aufrichtete. Blind für meine Umgebung, tastete ich nach meinem Untergrund, den ich ebenso wenig wahrnahm wie Geräusche oder Gerüche. Beinah erleichtert keuchte ich auf, als sich etwas Scharfes in meine Hand bohrte. Es wirkte wie ein Blitz, der durch meinen Körper schoß. Plötzlich wurde alles klarer und deutlicher, Töne schlugen auf mich ein, Düfte umhüllten mich. Auch verschwand die Schwärze vor meinen Augen, sodass es mir möglich war, mich umzusehen. Zunächst sah ich nicht viel, außer einen Lichtstrahl, der mich brutal blendete.

Blinzelnd wand ich mich ab, und suchte mit meinen Händen nach einer Möglichkeit, mich nach oben zu ziehen. Ich fand auch eine.

Jedoch keine besonders Ideale.

Es war eine Hand, warm und schweißnass, die meinen Oberarm schraubstockfest umschloss, ihn zusammenquetschte und verdrehte. Ich stöhnte vor Schmerz auf, was denjenigen, der mich festhielt, überhaupt nicht zu stören schien, da er mir irgendetwas zuzischte: "Los omo iyaau caafgh omo?" Verdutzt zog ich meine Augenbrauen zusammen, während ich versuchte, das Gesicht der eindeutig männlichen Stimme auszumachen. Ich scheiterte kläglich, spätestens als der Mann begann, mich brutal zu schütteln und mir dieselben Worte noch einmal brüllend entgegen schleuderte. Verzweifelt fing ich an, mich zu winden, wurde aber daraufhin so hart getreten, dass ich kreischend zu Boden ging. Pulsierender, brennender Schmerz durchzog meine Adern, meine Sicht wurde kurzzeitig wieder schwarz.
 

Dennoch hörte ich eine andere Männerstimme, die von weiter wegzukommen schien.

"Los onnoc?!"

Was war das bloß für eine seltsame Sprache? Was redeten die da?

"A orlo raaofc o ghamr!"

"Al cac so ghos af omo?!"
 

Erneut wurde ich brutal hochgerissen, eine vom Schmutz raue Hand umfasste mein Kinn und drückte es nach oben. Mein Nacken wurde überdehnt, als an meinen Haaren gerissen wurde und ich schrie vor Schmerz auf. Jemand blendete mich, sodass ich meine Lider schließen musste. Mein Versuch, mich aus dem Griff um meine Haare zu befreien, scheiterte kläglich, da der Mann noch heftiger an diesen zog, sodass ich noch einige verlor. Mein Atem, der die ganze Zeit über schon kurz und stoßweise erfolgt war, wurde noch schwerer, dass ich dem Gefühl erlag, zu ersticken-

"Lo saaurc narr om!"

Kurz, nachdem ich diese Worte vernommen hatte, wurde es plötzlich still. Ich hörte ein Klicken. Und dann überkam mich gleißende Panik, als kühles Metall an meine Kehle gesetzt wurde. Der Führer des Messers drückte leicht zu, auf dass meine Haut jeden Moment reißen müsste. Mein Verstand arbeitete wie wild, ich dachte hilflos an Alfred, an meine Eltern, sogar an Misaki und ihre Freunde.

Sollte es so enden? So... plötzlich? Vor meinem inneren Auge zog noch einmal mein ganzes Leben vorbei, so wie man es immer sagte. Ich kämpfte gegen die Tränen an, die mit aller Macht versuchten, aus mir herauszubrechen. Hektisch versuchte ich, Luft zu holen, meine Lungen brannten, die getretene Stelle pochte, mein Herz raste.
 

Ich hatte mich immer gefragt, wie sich Todesangst wohl anfühlen müsse.
 

Jetzt wusste ich es.


Nachwort zu diesem Kapitel:
So, jetzt bewerft mich nicht mit Bananen, die Übersetzung bekommt ihr noch :)
Ich hoffe, der etwas ernstere Stil gefällt euch und ihr mögt Yuki :)
Lasst mir doch eure Meinung da!

Alles Liebe,
Kyoki :3 Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2015-09-06T05:54:05+00:00 06.09.2015 07:54
Huhu du süßes Autorchen ;D

Was soll ich sagen? Ich liebe Yuki und das Kapitel und allgemein deine Geschichte!! Ich hätte nie gedacht das ich mal etwas anderes als Naruto lesen würde oder allgemein etwas das nicht von einem Anime/Manga abstammt, aber wie schon erwähnt ich liebe es <3

Und du übertriffst dich jedesmal aufs neue, fast jeden tag hast du neue brillante Ideen, da bräuchte ich Jahrhunderte für, um sowas zu erschaffen. So viele Charaktere und dennoch sind alle verschieden, das ist einfach der Wahnsinn!!

Aber jetzt mal zum Kapitel, schwärmen kann ich bei WhatsApp auch noch XDD

Yuki ist soo wahnsinnig toll, nicht nur weil sie Schnee und Eis beherrschen kann(Spoiler Alarm? XD) Nein, ich mag ihren Charakter ungemein, sie ist still und kühl und man könnte denken das sie vielleicht arrogant ist, was sie vielleicht auch ein wenig ist xD Aber im Endeffekt ist sie eigentlich eine ganz nette Person und kämpft für das, was ihr wichtig ist :3

Das Eislaufen... *^*
Ich liebe Eislaufen, wie man einfach auf dem Eis umher schlittern kann, besser als schweben und ich finde es toll das Yuki das macht :3

Ihre Beziehung zu Alfred ist wirklich soo mega niedlich *^*
Meistens sind die Leute ja zu ihren Butlern total unfreundlich und schmeißen dennen ihre dreckige Wäsche voll ins Gesicht xDD
Aber Yuki spielt mit ihm Backgammon, unterhält sich freundlich mit ihm und verhält sich auch ganz anders bei ihm :D

Argh! Ich kann es gar nicht abwarten wenn das nächste Yuki Kapitel endlich da sein wird und ich werde kreischen wie eine dreizehn jährige auf einem Justin Bieber Konzert XDD

Mach bloß weiter mit dieser Geschichte, lass dir von niemandem...NIEMANDEM, einreden das sie schlecht wäre oder ähnliches!!! Es ist eine geniale Idee, die zu einer Wahnsinns Geschichte heran gewachsen ist und sicher nur weiter wachsen wird :D
Antwort von: abgemeldet
06.09.2015 10:00
Huhu schnuckelinges Leserchen! :3

Vielen Dank :3 Und schön, dass dich SA überzeugen konnte. Es ist ja ne etwas... unkonventionelle Geschichte XD

Du wirst es dir schwer vorstellen können, doch diese Ideen fliegen mir jeden Tag zu, es ist so wie Atmen :)

Ja, ich kenne das ja XD Aber ich mag es, sowas zu hören XD

Schön, dass du sie magst, sie ist ja ein etwas... anderer Charakter, so brummelig eben XD (Nein, kein Spoiler XD) Sie ist ja auch nett, nur zeigt sie das nicht. Sie ist eben Loki sehr ähnlich XD

Das war das erste, was sicher war, als ich den Charakter erschuf. Er sollte Eislaufen. :)

Alfred ist Yukis Familie. Er ist ihr einziger Anker in der Welt. Sie haben nur sich. Und das ist traurig und schön zugleich :)

Ich freue mich auch schon sehr, es zu schreiben, es dauert ja noch ein bisschen. Leider Gottes XD

Ich werde mich natürlich weiter reinhängen, ich will es ja auch irgendwann mal zum Buch machen XD


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