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Abseits der Wege

ein weiteres Abenteuer für Oscar
von

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6. Bedrängnis

Mit jedem Schritt, den De Baux auf Oscar zu kam, hallte der Klang seiner Stiefel laut in ihrem Kopf wider. Sie blickte ihn skeptisch an und sah diesen abschätzenden Blick aus leicht zusammen gekniffenen Augen, der nur auf sie gerichtet war. Dazu sein umspieltes Lächeln, welches so gar nicht zu der Situation passte. Dieser Mann ließ das Blut in Oscars Adern gefrieren...
 

Plötzlich packte De Baux Oscars Oberkörper und drückte sie kraftvoll nach hinten. Sie sah es kommen und hob reflexartig ihre Arme zur Abwehr. Als ihr schmerzhaft bewusst wurde, dass der linke Arm ihr den Dienst verweigerte, taumelte sie zurück. Ein reißender Schmerz durchzuckte ihre Schulter, als sie die kalte Wand hinter sich spürte. Der Graf hatte ihren abwehrenden rechten Arm leicht kontern können und hielt ihn nun fest. Seine andere Hand drückte die verletzte Schulter weiterhin gegen das Mauerwerk. Oscar atmete schwer und sofort breiteten sich winzig kleine Schweißperlen auf ihrem Gesicht aus.
 

Dicht an dicht standen sie sich nun gegenüber. Nur wenige Zentimeter trennten ihre Körper voneinander. Sie spürte seinen warmen Atem näher kommen, der ihr eine Gänsehaut bescherte. Oder war es doch die Angst?
 

Sein Lächeln wurde größer. Nun hatte er gewonnen! Es gab kein Entrinnen! Der blanke Hass loderte in Oscars Augen auf und sie versuchte ihre Kraft in ihrem rechten Arm zu bündeln, um ihn auf Abstand zu halten. De Baux genoss diesen Anblick und ihren verzweifelten kleinen Versuch, ihn von seinem Vorhaben abzubringen.
 

„Wahrlich, was für eine außergewöhnliche Frau Ihr doch seid.“ Er lachte laut auf.
 

„Was... fällt Euch ein?“ Oscar wollte entschlossener klingen, als es sich anhörte.
 

Der Druck auf ihrer Wunde löste sich, als er ihr eine Locke aus dem nun schweißgebadeten Gesicht strich und es hinter ihr Ohr fädelte.
 

Oscar stockte der Atem! Sie versuchte vergebens sich von ihm zu entreißen. Die innere Wut staute sich immer weiter in ihr auf! „Lasst mich... sofort los, sonst...!“
 

„Shhhht, spart Eure Kräfte meine Liebe.“ Er tippte mit seinem Finger auf Oscars Lippen. Sie drehte den Kopf zur Seite, um sich ihm zu entziehen. Er beobachtete, wie sich ihre Halsschlagader pochend auf der blassen Haut ihres schlanken Halses abzeichnete. Der schnelle Rhythmus ihres Pulses versetzte ihn in einen Rauschzustand. Seine Hand griff kräftig nach ihrem Kinn und zog es wieder zu sich. Danach setzte er zu einem Kuss an.
 

Das blanke Entsetzen starrte ihn aus azurblauen Augen an. Der Fluchtreflex steigerte ihren Adrenalinspiegel nun ins Unermessliche und ließ Oscars an nichts anderes mehr denken. Ihr Bein bewegte sich automatisch. Kraftvoll traf es den Unterleib des Grafen. Seine Hände wanderten reflektorisch schützend in die sensible Gegend, um dort keinen weiteren Angriff zuzulassen. Oscar nutzte die Gelegenheit, ihm mit einem Kinnhaken von sich zu stoßen. Der Treffer saß! De Baux machte zwei Schritte zurück und wischte sich etwas Blut vom Mund.
 

Seine Augen sahen sie warnend an, dann seufzte er lächelnd. Schließlich verließ er überraschend und wortlos den Raum. Danach schloss er hinter sich ab. Die hallenden Schritte entfernten sich und zurück blieb nur... Stille.
 

Oscar hörte nur ihren eigenen Atem und das laute Klopfen ihres Herzschlages. Erst schnell und dann ruhiger werdend. Ihr Körper begann sich zu entspannen und sank danach kraftlos zu Boden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  abcdefg123
2015-05-08T21:51:39+00:00 08.05.2015 23:51
Oh mein Gott, wo ist das nächste Kapitel? Ich möchte unbedingt wissen, wie es weiter geht! Du schreibst toll, machst es sehr spannend, aber für deine Leser sind die Kapiteln vieeeeeel zu kurz und meistens hörst du an ur spannenden Stellen auf! Bei diesem Kapitel habe ich ja fast Glück, denn dein Ende ist diesmal nicht an der spannendsten Stelle. Aber trotzdem, das ist für mich fast Folter ;-)!!!!!!!!!!!!
Ich muss mich Saphira anschließen, ich hoffe auch, dass Andre bald auftaucht und Oscar da herausholen kann. Übrigens bin ich dir auch auf den Leim gegangen und dachte Hans Axel wäre Andre, obwohl du bei einer Stelle im Text geschrieben hast "dass er zerbrechlich wirkt" und dies hat mir so gar nicht zu Andre gepasst. Aber dann dachte ich mir, vielleicht siehst du ihn in dieser Geschichte so. Ha, falsch von mir gedacht! Hast du toll gemacht und mich überrascht! Ich hoffe, du schreibst weiter so super und wenn deine Kapiteln in Zukunft länger werden, hätte ich nichts dagegen ;-) ! Also los, bitte, bitte schnell weiter schreiben, ich brauche mehr von deiner Geschichte!
Antwort von:  hunny123
10.05.2015 12:53
Wow, vielen Dank für das tolle Feedback. Ich freue mich riesig, dass mir der Spannungsbogen für die Leser gut gelungen ist und das man mitfiebern kann.
Leider habe ich noch nicht soviel Erfahrung beim Schreiben und lange Kapitel liegen mir bisher nicht...ich schreibe dann nur unnötigen Plunder, weil meine Konzentration dann immer wieder weg geht. *lol*
Ich bleibe dran und schaue, wo mich die Entwicklung der Geschichte hinführt :)
Von:  Saph_ira
2015-05-07T20:28:52+00:00 07.05.2015 22:28
Oh, mann... Ich habe den ganzen Kapitel den Atem angehalten... Dieser hinterhältiger und gemeiner de Baux... Ich hoffe, er kommt nie nie nie zu seinem Vergnügen! Und ich hoffe, dass Oscar dort rauskommt - egal wie, aber de Baux darf sie nicht bekommen! Hörst du? XD
Und was ich ganz ganz sehr hoffe, dass André irgendwo heil, unversehrt und lebendig nach Oscar sucht und nicht auch noch ein Opfer von diesem de Baux ist... Aber wieder einmal toll geschireben, weiter so. ;-) :-)
Antwort von:  hunny123
10.05.2015 12:48
jipeee, ich freue mich, dass es mir so spannend gelungen ist, die Athmosphäre zu beschreiben. ich habe so viel Freude am Schreiben dieses Kapitels gehabt, dass mir selbst an eingien Stellen Gänsehaut gekommen ist. Ja der de Baux...ein Fiesling... :P


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