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Rose der Elfen

von

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Meinen Mantel eng um mich geschlungen lief ich zwischen den Zelten der Händler hindurch. In den Händen hielt ich ein kleines Kästchen. Der Inhalt klirrte leise, als ich es kurz auf einem Tisch abstellte, um mir die Kapuze vom Kopf zu ziehen. Sie war sehr dick und innen mit Fell gefüttert, so dass es nach einiger Zeit fast unerträglich unter ihr wurde. Ein Arm legte sich um meine Schultern. "Hallo, Minka." Ich drehte meinen Kopf zur Seite und sah Eragons Gesicht nah vor meinem. Zu nah. "Eragon." Ich drehte mich aus seinem Arm. Er nahm das Kästchen. "Willst du das verkaufen?"

"Nein. Nur den Inhalt." Bevor Eragon das Kästchen öffnen konnte, nahm ich es ihm aus der Hand. Er wirkte ein wenig enttäuscht darüber, dass ich ihm nicht zeigen wollte, was ich in dem Holzkästchen hatte. "Es wundert mich, dass ich dich hier treffe. Sonst kommst du doch immer erst später." "Wenn ich gekonnt hätte, wäre ich auch später gekommen, aber ich hatte letztes Jahr schon keine Gelegenheit Merlock zu sprechen, also bin ich dieses Jahr früher hier." Eragon sah mich an. "Was schaust du mich so an? Ist etwas falsch daran, wenn ich ein paar Dinge verkaufen will?" "Nein. Natürlich nicht." "Dann lass mich jetzt einfach in Ruhe." Ich hatte keine Lust länger mit ihm zu reden. Er hatte mich jetzt schon lange genug aufgehalten. Entschlossen zog ich mir die Kapuze wieder über den Kopf und lief an ihm vorbei. Ich hörte noch, wie er mir etwas zurief, aber ich konnte es durch den Stoff nicht verstehen.

Auf meinem Weg zu Merlock's Zelt begegnete ich immer wieder Händlern, die mich teils mit interessierten, teils mit abfälligen Blicken musterten. Ich konnte es ihnen nicht mal sonderlich verübeln. Es war schließlich nicht normal, dass ich mich um diese Zeit zeigte. Bis jetzt hatte ich immer gewartet, bis die Sonne untergegeangen war, bevor ich aus dem Haus ging. Doch dieses Jahr war anders. Ich spürte es genau. Das Schicksal hatte eine große Veränderung mit diesem Land vor.

Merlock führte gerade einer Gruppe Frauen seine Ware vor, als ich an seinen Stand trat. Sie bewunderten die Ketten und Anhänger bis sich eine umdrehte und mich entdeckte. "Na sowas? Ich wusste gar nicht, dass du Schmuck trägst." Ihre Stimme triefte nur so von Verachtung, doch ich hatte keine Lust mich jetzt auf eine Diskussion mit ihr einzulassen. Ich holte das Kästchen unter dem Mantel hervor und Merlock sah mich strahlend an. "Ich hätte nicht damit gerechnet, dass du schon so früh kommst." Er sah in die Runde. "Verzeiht, aber ich muss mich kurz mit Minka unterhalten."

Ich stellte das Kästchen auf einen Tisch und Merlock öffnete es. "Die sind... beeindruckend. Wo bekommst du die nur immer her? Nein. Sags mir besser nicht." Merlock nahm einen silbernen Anhänger heraus und betrachtete ihn eingehend. Er hatte die Form eines Baumes. In seiner Mitte war ein kleiner Mondstein eingearbeitet. Es schien,als würde der Stein das Licht in seiner Umgebung zu schlucken. Merlock sah von dem Anhänger zu dem Kästchen und dann zu mir. Ich lachte. "Keine Sorge. Ich habe sie nicht gestolen." Er zuckte mit den Schultern. "Solange nicht irgendwann die Soldaten des Königs auftauchen, ist es eigentlich egal, woher sie kommen. Hier." Merlock legte einen prall gefüllten Lederbeutel auf den Tisch. "Du hast ein paar reiche Interessenten. Sie zahlen jedes Mal ein halbes Vermögen." "Weißt du, wer diese Interessenten sind?" Ich bemühte mich um einen normalen Ton. Es war noch nie gut gewesen, wenn sich jemand für mich interessierte. "Nein. Sie achten immer sehr darauf, nicht erkannt zu werden." Das war nicht gut. Gar nicht gut. "Achso. Kannst du es vielleicht irgendwie herausfinden?" "Natürlich. Du bist schließlich der einzige Grund, warum ich noch nicht pleite bin." Ich sah erstaunt auf. "Warum solltest du Pleite gehen? In jeder Stadt gibt es Frauen, deren Männer bereit sind ihnen Schmuck im Wert eines ganzen Dorfes zu bezahlen." "Das schon. Aber die Urgal wandern Richtung Wüste. Die Dörfer, durch die sie gekommen sind haben kaum noch genügend Mittel, um sich selbst zu versorgen." Ein unangenehmer Druck baute sich in meinem Inneren auf. Was ging in diesem Land nur vor? "Ich sollte gehen. Es würde dir schaden, wenn ich zu lange mit dir rede. Du weißt ja, was die Leute hier von mir halten." Ich steckte den Beutel unter meinen Umhang und verließ das Zelt. Draußen standen immer noch die Frauen und betrachteten mich missbilligend. Als ich an ihnen vorbeiging, hörte ich sie tuscheln. Was genau sie sagten konnte ich wegen der Kapuze nicht hören. Wenn ich darüber nachdachte, wollte ich es auch gar nicht. Die Gefahr, dass ich trotz aller Vernuft, einer von ihnen den Kopf ganz fest in den Schnee drückte, war zu groß.

Brom wartete ungeduldig bei den Zelten der Troubadoure. Als er mich sah, kam er mir eilig entgegen. "Was hat so lange gedauert? Du weißt doch, dass du für mich einspringen musst! Komm jetzt."


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallöchen,
ich wollte mich nur mal zwischen durch melden. Wie gefällt es euch bis dahin? Ich hoffe gut.
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