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Wahre Liebe

von

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Kapitel 3

Kapitel 3
 

Als er gegen Mittag in seinem Arztzimmer saß und einige Krankenblätter durchsah, kam ihm plötzlich wieder Tennysons Gedicht in den Sinn. Er konnte Annes klare und liebliche Stimme hören, als sie die ersten zwei Strophen rezitiert hatte. Diese Miss Shirley war wirklich bemerkenswert. Er hätte jedoch nicht sagen können warum.
 

Der Rest des Tages verging wie im Flug. Ein Patient mit einer akuten Blinddarmentzündung erforderte Gilberts ganze Aufmerksamkeit. Es war bereits 18.00 Uhr, als schließlich sein Dienst beendet war. Er hatte sich bereits umgezogen, aber er entschied sich nochmals Zimmer 22c aufzusuchen. Irgendwie wollte er noch mal mit Miss Shirley sprechen.
 

"Guten Abend, Miss Shirley", lächelnd trat er ins Zimmer. Die roten Haare waren nun zu einem Zopf geflochten. Erneut wurde ihm bewusst, wie hübsch sie doch war.
 

"Dr. Blythe! Haben sie noch keinen Feierabend?" fragte sie lächelnd zurück.
 

"Ich wollte gerade gehen. Aber ich dachte mir, dass ich noch mal kurz bei ihnen reinschaue. Wie geht es ihrem Fuß?"
 

"Danke, soweit ganz gut. Ich hab auch nicht gelesen!" Verschmitzt sah sie ihn an. "Eine Frage hätte ich jedoch..." Sie zögerte kurz.
 

"Fragen sie nur." Ermunterte Gilbert sie.
 

"Wie...wie lange werde ich wohl hier bleiben müssen? Es ist nur...nun ja. Die Schulleitung wird für die Kosten hier aufkommen, da der Unfall in der Schule passiert ist. Aber ich möchte sie natürlich nicht unnötig belasten, da. da ich ja selber an dem Unfall schuld war..." Nervös spielte sie an ihrer Bettdecke herum.
 

"Im Moment kann ich noch nicht genau sagen, wie lange. Aber machen sie sich keine Sorgen darüber. Wieso sind sie überhaupt auf den Lattenzaun gestiegen?"
 

Annes Wangen röteten sich leicht: "Ich bin manchmal leider ein wenig zu impulsiv. Jemand hat mal gesagt, das würde an meinen Haaren liegen und ich glaube er hatte recht." Sie lachte und warf ihren roten Zopf nach hinten.
 

"Impulsivität kann aber manchmal auch sehr nützlich sein", gab Gilbert zu bedenken.
 

"Sicher, aber nicht wenn es sich dabei um solche Albernheiten wie das balancieren auf einem Lattenzaun handelt. Miss Brook hat gemeint sie würde alle Hoffnung aufgeben, dass ich mich ändern würde. Wahrscheinlich würde ich noch mit 60 so albern sein, wie heute." Sie lachten beide und schließlich verabschiedete Gilbert sich.



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