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Black Butler ....Tagebuch...

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Black Butler ....Tagebuch...

„Selbst jetzt... du riechst gut... du siehst so gut aus..."

Spielerisch und sanft tanzten die schmalen Finger des jungen Mannes über die nackte Brust des anderen. „Was guckst du mich denn so geschockt an?", wollte er nun wissen. Kurz darauf erklang ein helles, zynisches Kichern im Raum.

Sachte begann er nun den anderen zu streicheln, fuhr mit seinen blassen, fast weißen Fingern die Konturen der Muskeln nach, ließ immer wieder ein erstauntes Glucksen von sich hören, bevor sich sein Blick dann doch wieder verfinsterte. „Rede mit mir, Bastard..."

Die bis eben noch ruhige, engelsgleiche Stimme glich nun wieder der des eiskalten Grafen, welcher er nun einmal war. Wütend blickte er wieder in das Gesicht seines Spielzeuges, welches nur mit ausdruckslosen, verklärten Augen an die Decke starrte. „Du.... willst mich nur im Glauben lassen, ich hätte dieses Spiel verloren... Doch das habe ich nicht!"

In diesem Satz lag nicht einfach nur die Sturheit eines Kindes, nein, aus ihm war auch pure Verzweiflung und Wut zu hören, welche sich auch in dem Gesicht des Sprechers breit machte. „Steh endlich wieder auf... Ich habe bereits gewonnen! Selbst du, als Dämon... Selbst du musst einmal verlieren können!", schrie er, und riss in seiner Verzweiflung das Messer aus der Brust des anderen, nur um es erneut hinein zu rammen. „Gefällt dir das etwa?!", brüllte er, sein Gesicht zu einer Grimasse aus Lachen und Weinen verzogen, der Körper bebend und mit brüchiger Stimme.

„Oho, ich verstehe, du willst mich wieder als Mittel gegen deine Langeweile benutzen, nicht wahr?! Sebastian.... Ich lasse nicht auf meinen Gefühlen rumtrampeln.." Nachdem er diesen Satz sprach, zog er grob das Messer aus der schon längst kalten Leiche, während er dies tat spritzte ihm das Blut seines geliebten ins Gesicht. „Ach Sebastian... Du Idiot... Ich glaube dir nicht, das du Tod bist.."

Wieder dieses Kichern des Herrn, bevor er mit seiner feuchten Zunge über die Blutverschmierte Klinge seiner Waffe fuhr, und diese somit reinigte. „Dein Blut schmeckt süß, wusstest du das, Sebastian?", fragte er den toten Mann unter sich mit gespielter, kindlicher Neugierde. Doch auf diese Frage würde er keine Antwort erhalten, denn er, Ciel Phantomhive, hatte seinen geliebten Dämonen Sebastian getötet...

Schleppend erhob Ciel sich aus dem Bett in welchem er mit Sebastian lag, und beugte sich etwas zur Seite, um an den Teewagen zu kommen, welcher seit den letzten drei Tagen unberührt dort stand. Darauf befand sich ein längst kalt gewordener Earl Grey und ein in sich zusammengefallener Schokoladenkuchen, außerdem befanden sich darauf auch ein Teller, eine Tasse und Besteck, nur das Messer fehlte, denn dieses hatte bis vor wenigen Augenblicken noch in Sebastians Brust gesteckt. Ciel packte es erneut, daran klebte noch immer das getrocknete Blut des Dämonen, welches nicht durch den Speichel des Jungen gelöst wurde. Vorsichtig schnitt er ein Stück des Kuchens ab und platzierte es auf dem Teller.

„Möchtest du ein Stückchen?", wollte er von dem Mann neben sich wissen, doch dieser antwortete wie erwartet nicht. „Tss ... umso mehr bleibt für mich...", sprach er, nahm etwas von dem Kuchen auf seine Gabel und kaute gelangweilt darauf herum. „Weißt du... der Kuchen ist heute ein wenig zu trocken, du lässt nach..." Ciel warf seinem Butler einen abschätzigen Blick zu. „Mal sehen ob der Earl Grey besser gelungen ist.."

Nachdem er einen Schluck davon zu sich genommen hatte, blickte er angewidert zu Sebastian. „Mach mir neues Essen verdammt! Es schmeckt scheußlich!"

Eine ganze Weile blickte er noch regungslos auf Sebastian, dessen Gesicht selbst im Tode noch in einem wunderschönen, marmornem Glanz erstrahlte. Doch da dieser keine Reaktion zeigte flossen dem jungen Grafen Tränen über die Wangen. „Es kann einfach nicht sein... dass du Tod bist....", hauchte er, und strich mit seiner Hand über Sebastians Gesicht, welches eiskalt war. „Du hast mir versprochen für immer bei mir zu bleiben.... du wolltest doch das ich dir das Messer in die Brust ramme!... Du bist so ein mieser... so ein dreckiger..." Mehr konnte er nicht aussprechen, da seine Wut in einem tiefen Schluchzen unterging.

Einige Stunden vergangen noch, bevor Ciel sich aus dem Bett zwang. Dunkle Augenringe und eine noch immer nicht trockene Tränenspur zeichneten nun sein Gesicht. Seine Augen hatten jeden Glanz verloren, und doch, auf seinem Gesicht lag ein verzweifeltes Lächeln. Mühsam lief er zu dem Regal das am anderen Ende des Zimmers stand, nicht lange musste er suchen um zu finden was er wollte. Mit zitternden Händen zog er ein Buch mit leeren Seiten aus dem Regal, außerdem noch ein kleines Fläschchen mit Tinte und eine seiner Schreibfedern.

Mit einem traurigen Blick auf Sebastian setzte er sich nun wieder auf sein Bett, schlug das Buch auf, nahm die Feder und begann zu schreiben.
 

Wenn ihr ihn findet, werde ich längst geflüchtet sein. Es war ein Unfall, er wollte es so. Ich vermache euch mein Anwesen, stellt damit an was ihr wollt. Ich werde nicht zurückkehren. Informiert Scottland Yard, damit diese wenigstens versuchen mich zu fassen. Kümmert euch gut um Sebastian, bestattet ihn so ehrenwürdig wie möglich. Informiert Elizabeth wahrheitsgetreu, das ich, Ciel Phantomhive, meinen Butler Sebastian Michaelis ermordet habe und nun auf der Flucht bin. ~Ciel Phantomhive
 

Mit einer hastigen Bewegung riss er die Seite aus dem Buch und legte sie neben sich. Schon begann er auf der nächsten Seite weiter zuschreiben.
 

Es ist der 27.02.1893, Ich, Ciel Phantomhive, habe vor genau drei Tagen und vierzehn Stunden meinen Butler Sebastian Michaelis umgebracht. Ich werde flüchten, doch nicht aus Angst verhaftet zu werden, sondern da ich diese Schuldgefühle, diese Trauer einfach nicht mehr aushalte. Ich liebte diesen Mann, ich liebte ihn mehr als ich je zuvor etwas geliebt habe, doch habe ich leichtsinnig gehandelt und bin auf seine Sticheleien eingegangen. Er provozierte mich auf einen Mord, doch ist dies keine Entschuldigung für meine Tat. Da ich befürchte aus Schuldgefühlen wahnsinnig zu werden, werde ich in dieses Buch aufschreiben wie es mir weiterhin ergehen wird. Vielleicht werde ich mich auch selbst töten um dem Druck zu entkommen, doch jener, welcher dieses Buch findet, wird die Wahrheit über Sebastian Michaelis’ Tod an die Öffentlichkeit bringen können. ~Ciel Phantomhive
 

Mit einem wehmütigen Blick klappte er das Buch zu. Nun beugte er sich über Sebastian, um ihm noch einen letzten Kuss auf die Lippen zu hauchen. „Es tut mir so Leid, Sebastian... Bitte komm zu mir zurück..."

Die letzten Worte, die letzte Träne welche er an den Mann richtete, bevor er den herausgerissenen Zettel auf Sebastians Brust legte, erneut aufstand, sich ein paar letzte Dinge zusammensuchte und den Raum verließ. „Auf Wiedersehen, mein geliebter Sebastian Michaelis..." kicherte Ciel in seinem Wahn, und verschwand...



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