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VITANI

Die Geschichte der Schattenlöwin
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Als nachträgliches Weihnachtsgeschenk hier die nächsten zwei Kapitel :3
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Friedhof

Vitani stand vor einem steilen Abhang. Unter ihr erstreckte sich eine Fläche, die über und über mit Knochen und Skeletten bedeckt war. Ein riesiger Elefantenschädel ragte unheimlich aus den Knochenresten hervor. Das war also der Elefantenfriedhof... nicht besonders einladend.

Aber sie nahm all ihren Mut zusammen - und stieß sich ab.

Sie schlug hart auf einem Felsvorsprung auf und rollte seitlich hinunter. Die kleine Löwin überschlug sich, versuchte, irgendwo Halt zu finden, aber vergeblich.

Sie ließ sich einfach fallen. Hinein in die Finsternis.

Sie schlug auf dem Boden auf, spitze Knochen bohrten sich in ihr Fell. Beinahe hätte sie aufgeschrien. Doch Vitani zwang sich zum Aufstehen.

Aus der Nähe sah der Elefantenschädel noch gruseliger aus. Aber sie wollte ihren Mut beweisen und ging mit festen Schritten auf den bleichen Schädel zu. Sie hatte keine Angst! Vitani spähte über die mächtigen Stoßzähne hinweg.

"Wow!", entfuhr es ihr. Von hier aus konnte sie den ganzen Friedhof überblicken. Nebel waberte zwischen den Skeletten, hier und da sah sie noch mehr Elefantenschädel wie bleiche Grabmale aufragen.

Ein bellendes Lachen zerriss die Stille. Sie schreckte auf. Waren da nicht gerade drei leuchtende Augenpaare zu sehen gewesen?

Vitani schüttelte den Kopf. Wer sollte schon auf diesem unheimlichen Gebiet leben?

Hyänen! ,schoss es ihr durch den Kopf. Die Untergebenen des Königs hatten vor Scars Herrschaft hier gelebt. Aber diese Idee verwarf sie gleich wieder. Warum sollten sich die Hyänen hier statt im Geweihten Land aufhalten, wo wenigstens hin und wieder ein Stück Fleisch für sie abfiel?

Ehrlich gesagt mochte Vitani die Aasfresser nicht sonderlich. Sie waren genauso gruselig wie das Land, aus dem sie stammten und auch nicht besonders höflich. Glücklicherweise gab es eine hyänenfreie Zone für die königliche Familie.

Das Lachen wurde lauter. Mit zitternden Pfoten folgte Vitani dem Geräusch und gelangte zu einem hohen Felsen, unter dem sich eine steinige Lichtung ausbreitete. Risse überzogen den trockenen Boden. Schattenhafte Gestalten huschten umher, ihr Lachen und Kichern war schon von weitem zu hören.

Als sie im Schatten des Felsens näher herantrat, erkannte sie, dass es sich wirklich um Hyänen handelte! Es waren drei; sie balgten sich um ein Stück Fleisch.

Vitanis Angst wich einer leichtsinnigen Neugier, und sie wagte sich näher heran. Die Tiere kugelten bedrohlich knurrend über den Boden. Eine Hyäne bekam das Fleischstück zu fassen und schleppte den Brocken von den kämpfenden Hyänen weg.

Auf einmal änderten die beiden Kämpfer ihre Richtung. Die sich windenden Körper schienen den Halt verloren zu haben und kugelten einen kleinen Hügel hinunter. Dadurch wurden die beiden noch schneller und rasten mit ungeheurem Schwung auf die kleine Löwin zu.

Unfähig, sich zu bewegen, stand Vitani da, die blauen Augen weit aufgerissen vor Schreck.

Die Hyänen prallten mit voller Wucht gegen ihren Körper, und sie flog einige Schwanzlängen durch die Luft. Als sie sich wieder aufrappelte, um sich den Staub aus dem Fell zu schütteln, erblickte sie hinter sich die dritte Hyäne. „Na, wen haben wir denn da?“, fragte sie mit einem schiefen Grinsen.

„Keine Ahnung, Shenzi, aber sie sieht lecker aus!“, meinte die zweite Hyäne, während die dritte wieder hysterisch zu lachen begann.

Vitani sah sich unruhig nach einer Fluchtmöglichkeit um. Angst überkam sie wie ein kalter Schauer, Angst vor diesen Hyänen und dem unheimlichen Elefantenfriedhof. Die Hyänen umkreisten sie. Gleich würden sie angreifen.

Hilflos knurrend duckte sich die Prinzessin. Wenn diese Biester angriffen, würden sie schon ihre Krallen zu spüren bekommen! Doch sie zogen weiter ihre Kreise um Vitani.

„Können wir jetzt anfangen zu essen?“, fragte eine von ihnen und leckte sich die Lippen.

Shenzi betrachtete Vitani eindringlich. „Noch nicht, Ed!“, flötete sie mit zuckersüßer Stimme. „Lassen wir unsere Beute noch etwas zappeln.“

„Oh, ich glaube, ich habe ein Deja-Vu!“, kicherte die dritte Hyäne. „Kannst du dich noch an das Prinzenbalg und seine kleine Freundin erinnern?“

Shenzi fiel in sein Gelächter ein. „Oh ja, Banzai. Da werde ich gleich sentimental. Die guten alten Zeiten!“

„Lass das bloß nicht Scar hören!“ Genervt verdrehte Ed die Augen.

Sofort erkannte Vitani ihre Chance und schlüpfte flink zwischen Eds Beinen hindurch.

„Schnell, unser Mittagessen brennt durch!“, schrie Shenzi. „Hinterher!“



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