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Entspannung

Oder ein Cowboy auf dem Irrweg
von

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Mit leisen Schritten schlich Colt in Richtung der Schlafräume von Ramrod. Fireball hatte am Vormittag über Kopfschmerzen geklagt und sich hingelegt, was äußerst untypisch war für den Rennfahrer, freiwillig tagsüber zu schlafen. Das war jetzt gute zwei Stunden her, und Colt, besorgter Freund der er nunmal war, wollte nach seinem Kumpel sehen. Vielleicht wurde er ja krank und brauchte Hilfe? Dann könnte er April Bescheid sagen, sie würde sich bestimmt gerne um ihren Piloten kümmern.

Im Flur bei den Schlafzimmern angelangt bemerkte Colt, dass Fireballs Tür nur angelehnt war, und er hörte leise Stimmen, die aus dem Raum kamen.

'Anscheinend ist schon jemand bei ihm', dachte er. Neugierig schlich er näher an die Tür und lauschte. Ja, der Cowboy wusste, dass es sich nicht gehörte, aber schließlich war er ein Scout, und dieses Verhalten konnte er nicht mal an Bord von Ramrod ablegen.

„Leg' dich wieder hin, das ist gemütlicher“, vernahm er. Das war eindeutig Aprils Stimme, sie hatte sehr sanft gesprochen. Sein Kumpel wird doch nicht wirklich krank sein?

„Hmmm“, brummte Fireball, dann hörte Colt das Rascheln der Bettdecke.

Ein paar Sekunden war Ruhe, bis er April sagen hörte: „Kein Wunder dass du Kopfschmerzen hast. Du bist ganz verkrampft. Entspann' dich.“

„Ich versuch's“, antwortete Fireball mit einem unterdrückten Stöhnen.

„Entschuldige, war das zu fest?“

„Nein, alles gut.“

Wieder war es einige Zeit ruhig. Colt zog fragend die Augenbrauen zusammen. Was machen die beiden da?

„Ist das in Ordnung wenn ich mich auf dich setze? Dann geht es besser“, fragte April irgendwann.

„Natürlich“, kam es von Fireball.

Wieder raschelte die Bettdecke.

„Geht es so oder bin ich zu schwer?“

„Ist das eine Fangfrage? Natürlich bist du nicht zu schwer.“

Wieder Stille, nur hin und wieder hörte der Cowboy Fireball leise seufzen.

„Ist das gut so?“, erkundigte sich April.

„Hmmm, das tut gut“, brummte er.

Colt bekam unweigerlich rote Ohren. Das klang als ob... Er schüttelte den Kopf und versuchte auf diese Weise, seine eindeutig nicht jugendfreien Gedanken loszuwerden. Nein, das konnte doch nicht sein. Obwohl...?

„So, was machen deine Kopfschmerzen?“, fragte April nach ein paar Minuten.

„Noch nicht ganz weg, aber schon viel besser. Danke, das hat wirklich gut getan!“, sagte Fireball zufrieden.

„Hab' ich doch gern gemacht“, antwortete die blonde Navigatorin, Colt konnte heraushören dass sie lächelte.

„Ich revanchiere mich bei Gelegenheit mal dafür.“

„Darauf komme ich gern zurück!“, kam es fröhlich von ihr.

Colt zuckte zusammen und ein breites Grinsen zeigte sich auf seinem Gesicht. Was läuft denn da zwischen den beiden? Ha, das würde er herausfinden!

„Trinkst du einen Kaffee mit?“, fragte April.

„Hmm, einen Kaffee kann ich jetzt gut gebrauchen!“

Plötzlich hörte Colt Schritte, die sich der Tür näherten. Uhh, jetzt musste er aber zusehen, dass er Land gewinnt, er wollte schließlich nicht beim Lauschen erwischt werden.

Aber bevor er reagieren konnte, trat April schon aus Fireballs Zimmer.

„Oh, hi Colt!“, grüßte sie ihn fröhlich lächelnd und ging mit federnden Schritten an dem Cowboy vorbei. Colt sah ihr ungläubig hinterher.

Nur einen Augenblick später erschien Fireball, der sich gerade im Laufen das T-Shirt herunterzog.

„Hi, was machst du denn hier?“, fragte der Rennfahrer überrascht.

Colt räusperte sich und grinste. „Ich wollte nach dir sehen, aber offensichtlich hat sich unsere liebe April schon um dich gekümmert.“

„Ja, hat sie“, antwortete Fireball. „Wir wollen einen Kaffee trinken, kommst du mit?“

Colt nickte und folgte ihm. „Wie geht's deinem Kopf?“

„Schon viel besser.“

„Und sie hat dir also geholfen, dich zu entspannen und etwas Druck abzubauen?“, fragte Colt mit einem zweideutigem Grinsen nach einer kurzen Pause.

„Ja, das hat wirklich gut getan. Das macht sie echt gut.“

Colt lachte auf. „Das glaube ich gern... Was hat sie denn mit dir so angestellt?“

Fireball sah seinen Kumpel von der Seite her an, irritiert über Colts zweideutigen Tonfall. „Sie hat mich massiert, was denkst du denn?“

„Und welchen Körperteil von dir hat sie massiert?“

Fireball blickte perplex in sein breites Grinsen. Plötzlich dämmerte es ihm, worauf der Scharfschütze hinauswollte.

„Den Nacken! Ich war verspannt und hatte deswegen Kopfschmerzen.“

„Das hat sich aber ganz anders angehört...“

Mit hochrotem Kopf, empört wegen der Vorstellung die sein Freund da offensichtlich im Kopf hatte schnaubte er: „Colt, werd' endlich erwachsen!“

„Das bin ich, deswegen denke ich ja daran!“, entgegnete der Cowboy und zog verlegen seinen Hut ins Gesicht.

„Und wieso lauschst du überhaupt an meiner Zimmertür!?“

„Ich hab' nicht gelauscht, ich wollte nach dir sehen und deine Tür war nur angelehnt“, versuchte er sich schwach zu verteidigen.

Fireball schnaubte und stapfte wütend weiter, den Cowboy von nun an ignorierend. Schweigend, aber immer noch breit grinsend folgte Colt dem Rennfahrer in die Küche.



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