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Troublemaker

Plötzlich Eltern
von
Koautor:  Chucks

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Entschlossen

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Charlie lief zu Jillian und krallte sich nun an ihren Beinen fest. Auch wenn er Miles‘ Stimme hörte und es Miss Dixie anscheinend gut ging, sah er erst besorgt zu dem Rotschopf auf, dann zurück. Die Meinungsverschiedenheiten endeten zwar nicht in einem heftigen Streit, doch für den Zwerg war es dennoch kein schöner Anblick. Natürlich wollte Miles seinen Bruder suchen, auch Charlie fragte sich wo dieser geblieben war und woher das Blut kam.

Es war für alle verständlich Thomas suchen zu wollen. Die Erfahrungen in all den Jahren riet ihnen jedoch zur Vorsicht, weshalb selbst Henry,- der niemals aufgehört hatte seinen Sohn zu suchen,- nicht dem Wahn des Gallaghers folgte.

„Aber du gehst nicht alleine. Ich komm mit. Und wenn du gefressen wirst und Tony somit die Verantwortung für diesen Laden hier kriegt, dann nehme ich das definitiv persönlich!“ Der Meinung waren wiederum Mike oder Isabella. Der besagte Abenteurer war in diesem Augenblick ein wenig beleidigt, doch galt seine Aufmerksamkeit ebenfalls den auftauchenden Thomas, dieser sogleich mit so viel Liebe überschüttet wurde das er es beinahe selbst kaum ertrug. Drei Tage waren jedoch in diesen Zeiten eine Ewigkeit. In zweiundsiebzig Stunden war bereits in der Vergangenheit viel passiert. Miles war gerade das beste Beispiel wie unerträglich Unwissenheit sein konnte. Henry und Helen konnten sich ein sichtlich erfreutes Lächeln nicht verkneifen. Das Thomas auch noch in Begleitung kam, wurde nicht nur von Bobby aufgrund seiner bescheidenen Zurückhaltung später bemerkt.

Sofort war Tonys gekränktes Ego verschwunden als auch er Brady erkannte und gönnte Gracie nur einen kurzen Moment, ehe er sich mit einigen Sprüngen zu ihnen aufmachte und den Vermissten kräftig von hinten umarmte. Seine feuchten, glitzernden Augen,- so glaubte er,- konnte er dabei gut verstecken. „Alter, du kleiner Pisser! Wo hast du dich denn rumgetrieben?!“ Nadia, die das Szenario mit geweiteten Augen beobachtet hatte, ließ ihren Gefühlen freien Lauf, ehe Isabella sie lächelnd in den Arm nahm.
 

Thomas und Braden waren müde, die Kälte zerrte an ihren Kräften. Henry war es erneut die ihnen Heißgetränke zubereitete, während Nadia ihnen Decken aus dem Wohnwagen brachte und sie über die Schultern legte und Helen sie auf Verletzungen untersuchte. Damit die Brüder und Braden sich in der Mitte wohlfühlen konnten, wenn auch mit den neugierigen Gesichtern auf sich, stand Isabella mit einem Waschlappen und einer Flasche Wasser bei Miss Dixie um sie von dem Blut zu befreien. „Also das interessiert mich jetzt, wie habt ihr euch denn gefunden?“ Eine unschöne Geschichte, wie sie kurz darauf zu hören bekam. Aber vor allem Braden wollte wissen was in den letzten zwei Jahren passiert war. Die Spuren der Ereignisse waren ihm nicht entgangen. Besorgt musterte er die Runde, konnte aber nicht anders als ein erleichtertes Lachen von sich zu geben, weil er Tony jetzt erst genauer betrachtet hatte.

Charlie hatte sich derweil wieder zwischen Mom und Mommy gequetscht und lauschte den Geschichten. Bei dieser Aufregung überkam ihm langsam die Müdigkeit, doch konnte er nicht anders als Braden zu mustern. Lange hatte er ihn nicht mehr gesehen, doch als er sein Lächeln erblickte, ließ er sich davon einfach anstecken.
 

Von der Übernahme der Mall hatte Braden bereits von Thomas erfahren, weshalb auch er es war der das Thema anschnitt. Dafür erntete er überraschende Blicke. „Du bist gerade erst zurück. Möchtest du dich nicht erst ein wenig….? Ich mein ihr beide seht gerade….“, fragte Mike ein wenig besorgt, doch sein Blick war entschlossen. „Ich weiß. Mir tut auch verdammt nochmal alles weh! Aber es geht doch um unser Zuhause, oder nicht?“ Erneut konnte Henry bei den Worten nur ein amüsiertes Schnauben von sich geben. So war anscheinend nicht nur sein Sohn, sondern die ganze Generation. Jillian lauschte dem Gespräch schmunzelnd, legte dabei ihre Hand auf Bobbys und drückte diese. Zwischen ihnen kämpfte Charlie bereits damit die Augen offen zu halten.

Irgendwann wurde es ein wenig still. Das Knistern des Feuers beruhigte, sowie ein Blick zum klaren Abendhimmel, indem die Sterne eingebildet nun am hellsten strahlten.
 

„Oh nein!“, schrie plötzlich der Knirps zwischen Bobby und Jillian auf und sprang aus ihnen hervor. Vor Schreck zuckte der Rotschopf zusammen und die schrille Stimme riss vermutlich jeden aus seinen Gedanken. „Was hast du?!“ Charlie sah die beiden mit großen Augen an. „Olaf ist noch gar nicht fertig!“ – „Olaf…?...Ach, dein Schneemann….?!“ Jillian verkniff sich ein Schmunzeln. „Ohne Arme und Gesicht kann er Onkel William und die anderen nicht umarmen!“
 

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„Hey.. hey, kannst du vielleicht n kleines bisschen locker lassen? Ich hab mir vorgestern glaub ich eine Rippe gebrochen“, gab Brady angesichts der Wiedersehensfreude mit einem kleinen Lächeln von sich. Sofort lockerte Gracie, der noch immer die Tränen die Wangen hinunter rollten, ihren Griff ein wenig. „Tut mir leid – was ist denn passiert? - Setz dich. Los setz dich doch endlich! Isy. Isykommschnellher!“ Als die Brünette zu plappern begann und sich nach dem befreundeten Rotschopf umsah, schmunzelte der Nerd. „Es geht wirklich… wirklich, Gracie.“ Brady hatte keine Chance. Sofort hatten Tony und die Stripperin ihn zum Lagerfeuer gelotst und in ihre Mitte genommen.

Thomas hatte sich zwischen Mike und seinem Bruder Platz genommen und nippte an dem dampfenden Becher an seinen Händen. Er zuckte mit den Schultern. „War eigentlich nicht so spannend. Da waren ein paar Zombies und wir haben uns gegenseitig geholfen.“ Brady räusperte sich leise. „Naja, Thomas hat mich mehr oder weniger aus der Herde gezogen.“ Gracies entgeisterter Blick ließ nicht zu, dass die beiden Männer es bei dieser nahezu mickrigen Information beließen und so erzählten sie.

Als das Thema auf die Mall kam, war es von Anfang an klar gewesen, dass Thomas nicht vor hatte sich zurück zu ziehen. "Ich wollte das vor drei Tagen und ich will das noch immer." Ein kurzer Blickwechsel mit Miles und er fügte noch etwas zusammen. "Und ich bin freiwillig in einem Team mit Miles, damit er mich im Auge behalten kann und nahezu keinen Grund hat sich in jeder Sekunde Sorgen zu machen. Nur in jeder zweiten. Hey-" Miles hatte seinen kleinen Bruder in den Schwitzkasten genommen. Williams Blick war indes prüfend zu Braden gewandert. "Und du?" Seine Stimme klang ungewöhnlich rau. Er sprach seit Hannahs Tod nicht mehr viel. Schlagartig war Bradys gerade noch belustigter Blick ungewöhnlich ernst geworden. "Sie haben meinen besten Freund getötet... was denkst du?"
 

Bobby hatte gerade dem Kind, von dem sie dachte, dass es schlief, den Kopf streicheln wollen, da sprang der Junge auch schon auf. „Verdammt, Charlie! Das hat Zeit bis morgen.“ Der Junge blickte sie entsetzt an. „Ihr habt gesagt, morgen früh fahren wir direkt los. Da haben wir doch keine Zeit!“ „So ein Pech“, murmelte Bobby nahezu teilnahmslos. Ein einzelner Blick von Jillian reichte und die Mechanikerin verdrehte resigniert die Augen und erhob sich. „Dann komm schon…“ Der Junge gab ein leises, triumphierendes ’Ja!’ von sich und sprang auf. Dann hatte er bereits Jillians Hand genommen und zog sie ebenfalls auf die Beine. Für ihn war klar, dass er das hier ein Familiending war.

Dafür, dass er gerade noch fast eingeschlafen war, stand das Kind kurz darauf munter vor seinem Schneemann und befestigte Steine als Augen, Nase und Mund. Die Möhre aus ihren Vorräten hatte Bobby ihm kurzerhand aus der Hand genommen und an die Stute verfüttert “Mit Essen wird nicht gespielt“ und der Junge machte sich auf die Suche nach passenden Stöckern für die Arme seines Schneemanns. „Ich geb ihm noch drei Minuten“, brummte Bobby in die Richtung des Rotschopfes neben ihr.

Kurz darauf hörte man ein leises Knacken und kurz darauf die Stimme des Kindes, die die Nacht durchbrach. „Oh, fuck!“ Charlie hatte erzürnt hinunter auf seine Füße geblickt, die gerade einen Zweig zerbrochen hatten. Während Jillian schimpfte, zuckten Bobbys Mundwinkel belustigt. Es war definitiv deutlich mit dem wer Fünfjährige seine Zeit verbrachte. „Aber ich hätte den gebraucht!“, protestierte das Kind empört und drehte sich um die eigene Achse um einen neuen Zweig zu suchen. Bobby erbarmte sich schließlich und brach kurzerhand einen vom nächsten Baum ab, um ihn weiter zu reichen. „Jetz’ seh zu, ’s wird kalt.“ Die Mechanikerin hatte die Hände in die Jackentaschen gesteckt und gähnte herzhaft. Gerade merkte sie jede einzelne schlaflose Stunde der letzten Tage. Kurz drehte sie den Kopf und fing Jillians Blick auf. Sofort Bemühte sie sich wieder wacher zu wirken. Stumm beobachtete sie wie das Kind endlich die Arme in den Schneemann steckte und sein Werk stolz begutachtete. Dann drehte er sich schwungvoll zu seinen Ziehmüttern um. „So. Und wer von euch liest mir heute Abend die Eiskönigin vor?“ Er hatte die Hände in die Seiten gestemmt und grinste aus müden Augen zu den beiden Frauen hoch. „Deine Mutter“, war Bobbys grimmige Antwort und sie deutete kurz auf Jill neben sich, ehe sie das Kind mit sanfter Gewalt in Richtung Wohnwagen schob.
 

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Bradens entschlossener Blick zog beinahe die Aufmerksamkeit aller Anwesenden auf sich. Nadia, die sich zu William gehockt hatte, schaute schließlich zu dem Schriftsteller auf. Als hätten die Worte des Brains etwas in ihm erreicht, das die junge Frau glaubte wieder etwas Leben in seinen Augen zu sehen. So richtig konnte sie es jedoch nicht deuten.

Für alle würden die verbeulten Becher mit dem Rest des Heißgetränks aufgefüllt, was Mike dazu veranlasste seinen zu heben. „Wir holen uns die Mall zurück…“, sprach er leise aber dennoch bestimmend. Nach und nach hob jeder seinen Becher und schweigend stießen sie in der Runde miteinander an…
 

„Also Olaf. Gleich bist du fertig. Weißt du, meine Onkel und Tanten da hinten brauchen jetzt deine tolle Umarmung. Kannst du sie gleich besuchen? Bitte? Morgen müssen wir nämlich wieder wegfahren. Und unser Zuhause zurückholen, sagen sie immer…“, sprach Charlie derweil leise zu seinem Schneemann und bemerkte dabei nicht wie seine kleine Aktion mittlerweile von den anderen beobachtet wurde.

Man musste ihn am Lagerfeuer nicht verstehen um ihnen ein Schmunzeln zu entlocken. Allein der Gedanke daran warum der Hosenscheißer dies tat, erwärmte das Herz. Langsam schlich sich auf Williams Gesicht ein kaum erkennbares Schmunzeln, während er Charlie dabei zusah. Es war wohl jedem klar bevor sie schlafen gehen würden, mussten sie den Schneemann noch einmal umarmen,- auch wenn einige deshalb ein leises Lachen von sich gaben.Gut, dies dachte vermutlich nur Isabella.

„Noch einmal so jung und unschuldig sein…“, seufzte Tony verträumt. „Du hast immer noch Flausen im Kopf…“, erwiderte Helen dies mit einem gespielt prüfenden Blick.

Isabella betrachtete die kleine Familie dort schweigend und verträumt. In dieser Welt ein Kind aufwachsen zu lassen sollte vermutlich das schrecklichste sein, was sie ihnen antun konnten. Wenn man sich den Jungen jedoch so ansah wie dieser Freude in dieses Leben zurückbrachte, erfreute sie sich an einem Gefühl von Hoffnung. Klitzeklein, aber es war ein Anfang.
 


 

„Gute Nacht, Olaf!“ - "Isy, echt jetzt?" Sie ignorierte die Blicke der Jungs, während sie den Schneemann einmal in den Arm nahm.
 

Während die Erwachsenen sich am nächsten Morgen zum Aufbruch bereit machten, begab Charlie sich brav zum Lagerfeuer um dort zu warten. Seine Augen wanderten über die,- wenn auch müden,- Kämpfer, ehe er sich bei einer Drehung feststellte das Olaf immer noch da war. Ein Arm nach oben gesteckt und das rechte Auge zu einem Zwinkern geformt. Charlie lächelte sichtlich erfreut. „Danke, Olaf…“, flüsterte er leise, ehe er die genervte Stimme Bobbys vernahm.
 

In einer Welt wie dieser braucht jeder Mensch etwas das ihn antreibt weiter zu machen. Für die einen waren es geliebte Menschen, andere träumten von einer neuen Welt. In diesem Fall war es vielleicht dieser Junge. Leider trieb die Rache ebenfalls den Menschen an. Was morgen passieren würde, war ungewiss. Nun mehr denn je. Was sie bis dahin taten, lag an ihnen selbst. In einer Sache war sich die kleine Gemeinschaft einig,- es lohnte sich für ein Zuhause zu kämpfen. Für ihre Liebsten, für die einfache Gerechtigkeit oder für die nächste Generation.
 

Diese kleine Geschichte lässt viele Fragen offen, umso mehr Spielraum für die eigene Fantasie. In den kleinen Augenblicken am Lagerfeuer sollten wir uns jedenfalls daran erfreuen können die schönen Momente der Apokalypse nicht zu vergessen, nachdem wir uns mit Herzen daran erfreut haben. So sollte auch eine kleine Weihnachtsgeschichte in unseren Herzen bewahrt werden. Schließlich kann man nie wissen was in der Welt unserer Geschichte noch auf uns zukommen wird. Lass uns dabei nicht das Zusammensein und das Lachen vergessen. Genau so schön wie unsere Player- Gemeinschaft das ist. Frohe Weihnachten. ♥
 



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Keinseier
2018-12-23T16:13:15+00:00 23.12.2018 17:13
Ich hab grad meinen Kommentar versehentlich gelöscht ;____;
Ich versuche es noch mal zusammen zu kriegen, aber Verzeihung, wenn es jetzt eventuell nicht mehr ganz so ausführlich wird....

Erst einmal finde ich es wahnsinnig schön, dass die doch recht traurige Geschichte gleich zwei Wiedersehen bekommen hat. Wenn Tommy nun auch noch tot gewesen wäre, wäre das auch schon ein Grund zum weinen gewesen... und sogar Miss Dixie lebt <3 Dieses sture Tier, hat ihn wahrscheinlich abgeworfen xD
Schön dass auch Brady noch unverhofft auftaucht. Liege ich da richtig, dass er der Vater von Gracies (jetzt totem?) Kind ist? Brandy klingt so naheliegend...
Und Tommy tut mir irgendwie total Leid, dass er noch immer in Mike verknallt ist und der es anscheinend selbst nach.-.. 5 - 10 Jahren, oder wie viel insgesamt vergangen sind, immer noch nicht merkt :'D
Oder sie haben sich da doch mal drüber unterhalten... wer weiß das schon. Schön das auch Miles und Henry da sind... so gibt es zumindest ein paar reunions.

Dann hoffe ich doch, dass unsere mutigen Kämpfer die Mall zurück erobern können. Sie haben wirklich genug durch gemacht.
Ein wieder interessanter Einblick und schöne Idee <3

P.s. der kleine Charlie ist natürlich auch super süß und Bobby in der Mutterrolle ziemlich amüsant xD


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