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Ring a Bell

Tales of Vesperia
von

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Ausreden

Die dunkele Gestalt bewegte sich wie ein Schatten durch die verschlungenen Wege von Zaphias Mittelstadt. Berits seit Wochen suchte sie Informationen, welche einen Hinweis auf diese geheime Mission der Ritter geben konnte. Viel hatte sie nicht erreicht, doch wie es der Zufall so will, führte ihr Weg zur Hauptstadt. Gerade verfolgte sie eine vermummte Person durch die Nacht, welche eine Frau zu seien, schien. Vorsichtig ging sie weiter, eine Gasse nach der anderen und dann ... "Ist dir jemand gefolgt?" Eine weitere vermummte Person trat aus den Schatten zu der Frau.

"Keine Sorge ich habe mich an deine Anweisungen gehalten, alles Save." (Es war tatsächlich die Stimme einer Frau)

"Sehr gut", sprach der andere mit einer männlichen Stimme und zog die Frau in seine Arme, um sie zu küssen.

* Na toll, ist das etwa nur ein Treffen von Liebenden? *

"Wie sieht es aus?", fragte die Frau und ein Lächeln des Mannes unter der Kapuze war zu sehen.

"Drei Monate, dann werden sie sich auf den Weg machen und falls nicht werden wir ihnen eine Erinnerung schicken." Er lachte böse. "Irgendwie fände ich das gar nicht schlecht."

"Du willst doch bloß dein Spielzeug in Aktion sehen oder?"

"Möglich, ich will Iago bluten sehen."

"Das wird er, glaub mir, wenn er nicht mitspielt, wird er ausgeschaltet."

"Nur wenn er nicht mitspielt?"

"Fürs Erste ja, aber keine Sorge nach ein zwei Jahren Ehe werde ich ihn entsorgen. Ein kleiner Unfall vielleicht?"

"Kann es sein, dass du dich auf diese Ehe freust, Geliebte?"

"Nun immerhin werde ich die Stiefmutter von unserem neuen König und das ich seinen attraktiven Vater bekomme, ist ein schöner Zusatz. Das verstehst du doch oder?" Ihre Tonlage glich der einer Frau, die sich schon auf den Nachtisch freute. "Das heißt, natürlich nicht das ich dich vernachlässigen werde."

"Mach dir keine Sorgen, du weißt doch, so lange es unseren Plan zu guten kommt, kannst du mir so vielen Männern in Bett springen, wie du willst ... Und ich muss sagen, dass diese Idee gar nicht schlecht ist. Wenn du ein Kind von Iago bekommst, wäre das nur zu unserem Vorteil."

"Was meinst du? Ich soll meine Figur zerstören?"

"Hehe, wenn du ein Kind bekommst und es Iagos Blut in sich trägt, bindet es dich noch fester an die Familie und natürlich an Akio, wenn der Vater stirbt dann ..."

"Bleibe ich in der Familie und nach ein bis zwei Jahren ist Platz für einen neuen Mann frei."

"Und dieser werde ich sein. Zusammen erziehen wir Akio, setzten ihn auf den Thron und manipulieren ihn im Hintergrund." Beide lachten und begannen übereinander herzufallen. Die Person im Schatten wandte sich ab und machte sich auf die Suche nach diesen Iago.
 

 

Währendessen im Herrenhaus.
 

Der kleine Prinz Akio Sidos schrie aus vollem Leibe, es ging ihm nicht gut, er hatte hohes Fieber und seine Ohren taten ihm so weh. Seine Mama und sein Papa waren zwar da und versuchten sein Aua wegzumachen, aber es half nichts. Die Tränen kullerten über seine Wangen, als er auf Mamas Arm lag und sich an ihr festhielt.

"Was sollen wir machen Iago? Das Fieber wird immer höher und er hört nicht auf zu weinen", fragte Lanea ihrem Mann verzweifelt, doch dieser schaute sie nur traurig an.

"Ich weiß es nicht, das fiebersenkende Mittel wirkt nicht, aber wir müssen es irgendwie senken. Hoffentlich ist Mr. Kazuto bereits auf den Rückweg mit Ilona."

"Sie sind bestimmt auf dem Weg.", beruhigte Ma die beiden als sie ins Zimmer trat, Aiden folgte ihr und stellte eine Wanne mit Wasser auf den Boden. "So und jetzt baden wir Akio erst einmal. Das Wasser ist ein bisschen kühler als seine Körpertemperatur und hilft beim Fibersenken." Schnell zog Lenea den kleinen Jungen aus und legte ihn ins Wasser. Zusammen mit ihren Mann badeten sie ihren Sohn vorsichtig und nach einiger Zeit wurde das Baby tatsächlich ruhiger.

"Es hilft", sagte Aidan erleichtert, sah aus dem Fenster und bemerkte drei Reiter, "ich glaube, sie sind da, aber es sind drei Reiter."

"Drei?", fragte Ma und sah nun auch hinaus, "der Dritte könnte Jordan oder der Doktor sein." Das Gesicht des Hausherren verzehrte sich, als er diese Worte vernahm und sah einen besten Freund an, dieser nickte und verschwand aus dem Zimmer. Währenddessen hob die Mama ihren Sohn aus der Wanne und trocknete ihn ab.

"Schatz holst du das Fieberthermometer?"

"Ja, klar." Er tat es und maß.
 

 

Unten im Eingangsbereich öffnete Silica bereits die Eingangstür und ließ die drei Reiter hinein. Tatsächlich handelte es sich um Mr. Kazuto, Ilona und Dr. Goblin, schnell begaben sie sich ins Kinderzimmer und bekamen gerade noch mit, das Iago sagte, dass Fiber sei gesunken.

"Lady Lanea, junger Herr wie geht es Akio?", fragte der Arzt.

"Etwas besser, das Fieber ist etwas gesunken und er schreit nicht mehr", beantwortete die Rosahaarige die Frage, "er war schon den ganzen Tag quengelig, doch dann hat er plötzlich Fieber bekommen und es stieg immer weiter. Wir haben ihm bereits etwas zu senken gegeben aber es half nicht. Erst durch das Bad ist es besser geworden."

"Verstehe, nun dann wollen wir uns den kleinen Lord mal ansehen." Die Ärzte untersuchten das Baby und stellten eine Mittelohrentzündung fest. Als sie dies verkündeten, machte sich Lanea große Vorwürfe, da sie meinte, sie sei verantwortlich dafür.

Sie hätte Akio nicht mit in den Garten nehmen dürfen, als sie noch anfing zu weinen, nahm Iago sie in die Arme und sagte, das sie keine Schuld trug und auch die Ärzte stimmt dem zu.

Nachdem sich die Situation beruhigt hatte und der kleine Junge endlich schlief, verabschiedeten sich die Ärzte, doch Lanea hatte noch eine Bitte.

"Ilona? Würdest du mir den Gefallen tun, heute hier zu übernachten? Falls das Fieber wieder zurückkehrt, würde ich mich wohler fühlen, wenn du da bist." Überrascht sah die Ärztin ihre Freundin an, sie würde gerne bleiben aber ...

"Die Idee finde ich gut. Was meinen Sie Dr. Goblin?", fragte nun auch der Blauhaarige und wandte sich an den Älteren.

"Wenn es Lady Lanea beruhigt natürlich, was meinst du Ilona?" Er wandte sich an die Frau.

"Für mich wäre das kein Problem, ich bleibe ich gerne."

"Danke Ilona!" Ein Lächeln erschien auf den Lippen der Hausherrin, jetzt war sie beruhigt.
 

 

Noch am gleichen Abend klopfte es an Ilonas Zimmertür, als die junge Frau die Person hereinbat, bekam sie große Augen.

"Aidan!"

"Entschuldige das ich dich noch störe, aber ich wollte noch etwas mit dir besprechen, unter vier Augen", erklärte er in einem neutralen Ton.

"Kein Problem, was gibt es? Etwas mit deiner Schulter? Hast du noch schmerzen?"

"Nein mit meiner Schulter ist alles in Ordnung, inzwischen trainiere ich sogar mit Iago wieder den Schwertkampf."

"Waaasss?! Sag mal, hast du sie noch alle!?" Wie eine wütende Dampflok stürmte sie auf ihn zu und schrie im ins Gesicht. "Deine Wunden sind zwar gut verheilt und du hast sehr gute Fortschritte gemacht! ABER Schwertkampf? Hast du sie noch alle? Das ist viel zu ansträngend für deinen Körper. Warum lässt du dir nicht mehr Zeit?"

"Das geht nicht."

"Ach ja und warum?" Sie verschränkte die Arme vor ihrer Brust und zog eine Braue hoch.

"Ganz einfach, um Prinzessin Estellise und ihren Sohn zu beschützen." Seine Stimme war eisig und Ilona zuckte erschrocken zurück.

"W-wie, w-was?"

"Iago hat mir alles erzählt." Aidan sah ihr ins Gesicht, doch sein Ausdruck enthielt kein bisschen Wärme, Ilonas Herz schmerzte. "Wie konntest du bei so etwas mitmachen? Ich habe dich immer für eine liebevolle, aufrichtige und gutherzige Frau gehalten."

"Aidan ich-"

"Warum hast du mir eigentlich geholfen? Was springt für dich dabei raus? Ein Adelstitel oder ein dicker Batzen Kohle?"

"NEIN deswegen habe ich nicht-". Er ließ sie nicht ausreden und seine Stimme wurde immer lauter und wütender.

"Warum hast du mein Leben gerettet, wenn ich doch eine Gefahr darstelle? Und Lanea- nein Estellise, hast du ihr nur weiß gemacht, das du ihre Freundin bist?"

"Sie ist meine Freundin und ich habe lieb, bitte hör mir doch zu!" Tränen rannen ihr über die Wange und ihr Herz tat unglaublich weh. Plötzlich wurde ihr klar, dass sie sich in ihn verliebt hatte.

"Wenn ich daran denke, dass du mir sogar einen Vortrag über Kameradschaft gehalten hast." Er schüttelte den Kopf. "Der Kuss ..." Seine Stimme wurde leise. "Warum hast du ihn erwidert? Was wolltest du damit erreichen?"

"E-Erreichen? Sagmal spinnst du?" Ärgerlich wischte sie sich die Tränen von der Wange, jetzt wurde sie sauer. "Du kommst in mein Zimmer und behandelst mich wie eine Schwerverbrecherin. Ich weiß, dass dieser ganze Plan moralisch unterste Kante ist, und ich war nie damit einverstanden."

"Und warum hast du dann dabei mitgemacht?"

"Ich hatte keine andere Wahl."

"Jeder hat eine Wahl! Das ist doch bloß eine Ausrede!"

"Nein das ist es nicht." Ihr Blick wurde wieder traurig und sie wandte sich ab. "Manchmal muss man halt Dinge tun, um die Menschen die man liebt zu beschützen, auch wenn sie moralisch und menschlich nicht in Ordnung sind."

"Ist das deine Ausrede?"

"Ausrede?", erwidert sie grimmig und bei jedem Wort wurde ihre Stimme lauter. "Wo ist die Ausrede der Ritte, die Jahre lang dabei zu gesehen haben, wie Alexie seine Spielchen gespielt hat? Wo ist die Ausrede des Kaiserreiches die über die Taten der Adligen hinweggesehen haben, ohne auch nur einmal für das einfache Volk ein zu stehen? Wo ist die Ausrede des Adels dafür, dass sie aus Spaß Kinder an Monster verfüttern. Bürger versklaven damit sie in der Wüste Ausgrabungen tätigen? Wie war das noch einmal in Heliord? Ach ja! Den Menschen wurde erzählt, dass sie in Gleichberechtigung leben können und sogar einen Adelstitel erhalten, wenn sie die Stadt mit ausbauen, aber in Wirklichkeit wurden sie dort als Sklaven gehalten. Wo ist also die Ausrede Aidan? Wo ist den deine, du bist doch ein Ritter, wo warst du, als das Volk litt?" Der Ritter wurde mit jedem Wort bleicher, es stimmte, was sie sagte, das Volk hatte sehr gelitten und die Ritter hatten nichts getan oder besser gesagt hatten es nicht gedurft.

"Du hast recht, dafür gibt es keine Ausrede. Die Ritter haben versagt, da sie sich nicht hinter das Volk, sonder den Adligen gestellt haben." Er ging in den Raum auf und ab, es brodelte immer noch in ihm. "Warum?", fragte er dann.

"Willst du es wirklich wissen? Du hast dein Urteil doch eh schon gebildet, nicht wahr?" Die junge Frau kochte, sie hätte ihm gerne die Wahrheit gesagt, aber fragte sich, ob die Wahrheit irgendetwas ändern würde. Als Aidan schwieg, wusste sie, dass es keinen Unterschied mehr machen würde. "Geh einfach Aidan."

"Was?"

"Geh, ich will dich nicht mehr sehen."

Als Aidan in dieser Nacht im Bett lag, schmerzte ihm sein ganzer Körper. Er hatte das Gefühl etwas verloren zu haben, nur was es war, wusste er nicht.



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