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Ring a Bell

Tales of Vesperia
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hier meine zweite Fanfiktion, sie ist mir beim Tales of Vesperia spielen eingefallen°°. Hoffe sie gefällt euch Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
So es geht weiter! Viel Spaß beim lesen Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Wow schon 30 Kapitel, hatte ursprünglich gedacht, dass die gesamte FF nur 30 Kapitel lang wird^^. Tja jetzt denke ich, so 10 Stück kommen noch, je nachdem was mir noch so einfallt. Viel Spaß beim Lesen! Komplett anzeigen

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Die Rache der Adligen

Dunkele Wolken zogen in der königlichen Stadt Zaphias auf. Blitze zucken am Himmeln, doch in einer Villa im Adelsviertel spielte das keine Rolle. Acht Leute, zwei Frauen wobei eine von ihnen einen langen schwarzen Mantel und eine Maske trug, und sechs Männer saßen an einem runden Tisch und planten die Übernahme des Königreichs.

"Es freut mich, das ihr alle erschienen seid", sprach ein Mann, welcher am Kopf des Tisches saß, "vor fünf Jahren wurde unsere Welt ins Chaos gestürzt. Mein Vater Ragou wurde getötet, die Blastia zerstört und die Adligen haben viele ihre Freiheiten eingebüßt, und warum? Nur weil ein paar Leute meinten, sie müssten die Welt retten?" Er schnaubte und sprach ein einem hass erfüllte Ton weiter. "Die niedrigen Menschen haben inzwischen mehr Rechte bekommen und unsere Macht sinkt Tag für Tag ein bisschen mehr."

"Und was gedenkst du zu tun?", fragte einer der Personen und der Mann lachte leise.

"Ganz einfach wir werden unseren eigenen König auf den Thron setzen. Hört mir jetzt genau zu ... Der König hat bereits vor einem Jahr geheiratet, doch es sind noch keine Nachkommen in Sicht. Zuerst dachte ich, sie wollten noch warten, aber dann hat mein Spitzel im Schloss mir etwas sehr Interessantes erzählt. Der König ist unfruchtbar!", lachte er laut auf und auch die anderen Mitglieder konnten ihr Glück kaum fassen. Die letzten Jahre waren für keinen Adligen leicht gewesen, ihre Privilegien, welche sie seit Jahrhunderten besaßen, wurden ihnen mit einem Schlag entzogen. Der neue König Ioder Argyros Heurassein hatte (nach der fast Zerstörung der Welt) entschieden, dass die Ungerechtigkeit die durch die Einteilung der Menschen in Gesellschaften erfolgt war, nicht mehr zu verantworten ist. Nach und nach sollten nun alle Bürger die gleichen Privilegien und Rechte erhalten. Doch wenn dieser König keine Kinder zeugen konnte, war die Thronfolge bedroht, denn nur Kinder mit königlichem Blute wurden als nächstmöglicher Herrscher anerkannt. Der Plan der Gleichberechtigung konnte also nicht an die nächste Generation weiter gegeben werden.

"Das heißt, also das es von Idors Seite keinen Nachfolger geben wird und so bleibt nur noch eine Person mit königlichem Blut über. Estellise Sidos Heurassein." Die Frau neben dem Mann sprach und schaute dabei böse in die Runde.

"Zuerst hatten wir vor den König zu eliminieren, aber das hätte zu viel Aufmerksamkeit erregt, aber mit ihr ergeben sich neue Möglichkeiten."

"Und die wären?", fragte ein Mann und die Frau grinste bei dieser Frage nur noch breiter.

"Wir werden uns einen eigenen König kreieren, und zwar mit Estellises Blutlinie. Keiner interessiert sich mehr für die Prinzessin, es wird niemanden auffallen, wenn sie verschwindet. Wir werden sie entführen und unser Sohn wird mit ihr ein Kind zeugen. Dieses Kind wird von uns aufgezogen und sobald es alt genug ist, wird es den Thron besteigen! Wir werden aus ihm ein König machen, der unsere Bedürfnisse an oberste Stelle stellt. Wir werden ihn lenken und im Hintergrund die Fäden ziehen!" Die sieben Personen nicken anerkennend und ein Mann fragte.

"Der Plan gefällt mir, aber er wird Jahre in Anspruch nehmen, bis das Kind so weit ist ... Was ist mit der Gilde Heldenmutige Vesperia?"

"Keine Sorge, diese Gilde ist sehr gefragt und kann sich kaum vor Aufträgen retten, und wenn doch, kann man das ändern. Das Gleiche gilt für Mordio, also keine Sorge sie werden uns nicht stören."

Die sechs Personen lachten schallend, nur der Siebte schaute mit ausdruckslosem Gesicht aus dem Fenster.

Eine eigene Reise

Estellise Sidos Heurassein kurz Estelle saß vor dem großen Baum in Halure auf der Rasenfläche. Mehrer Kinder hatten sich um sie gescharrt und hüpften auf und ab, während sie ihnen die Geschichte des Baumes erzählte. "Es war einmal vor langer Zeit, da lebte ein herzensguter Prinz namens Jarre. Er liebte Blumen und Insekten, den Mond, die Sonne und die Sterne am Himmelszelt. Eines Tages fand Jarre ein Samenkorn. Er trug dieses Samenkorn zum Gipfel eines großen Hügels und pflanzte es dort ein. Das Samenkorn begann zu sprießen und wurde zu einem langen, schlanken Baum, der jedoch einfach nicht blühen wollte ..." Die Kinder lauschten ihrer Stimme und waren wie gefesselt. Estelle, die ein mit Blumen besticktet Wickelkleid trug und ihre inzwischen langen Haare zu einem Zopf geflochten hatte, sprach weiter. "Der ungeduldige Premierminister sagte 'was soll ein Baum, der nicht blüht? Fällt ihn.' Doch Jarre entgegnete 'er blüht zwar nicht, wächst aber mit aller Kraft. Ihn zu fällen, wäre ein schreckliches Vergehen!' Beim Klang dieser Worte nahm der Baum die Gestalt einer jungen Frau an und erschien vor Jarre. Er verliebte sich sofort in ihre weiße Haut und ihre gute Figur und bat sie in einer Vollmondnacht, ihn zu heiraten. Nach ihrer Hochzeit waren die beiden so glücklich wie noch nie zuvor."

* Wenn Yuri mich doch auch so lieben könnte, wenn er meine Gefühle erwidern würde ... wenn ich mich endlich trauen würde ihm meine Liebe zu gestehen. *

"Doch der Premierminister, der über diese Hochzeit wütend war, ließ die Frau erbarmungslos aus dem Schloss werfen", sprach sie weiter, "Jarre zog sich traurig in sein Schloss zurück und weinte Tag und Nacht um seine verlorene Liebe. Als die Frau davon erfuhr, reckte sie ihren Stamm und ihre Äste, bis aus den Astspitzen reine weiße Blüten sprossen. Jarre sah es vom Schlossfenster aus. Er hörte auf zu weinen und verließ zum ersten Mal wieder das Schloss. Als er unter den frischen Blüten saß, hörte er die Stimme seiner Braut." Eines der Mädchen quiekte.

"Wie-Wie kann sie mit ihm den sprechen?"

"Es bestimmt ein Geist", flüsterte ein kleiner Junge, sodass die anderen Kinder sich ängstlich umschauten und Estelle sanft lächelte.

"Wollt ihr wissen, wie es weitergeht?"

"Jaaa", riefen alle Kinder."

"'Weine nicht. Du wirst mich immer hier antreffen können.' Da begriff Jarre, dass seine geliebte Braut in Wirklichkeit der Baum in Gestalt einer schönen Frau gewesen war. Als er die Rinde des Baums, den er geliebt hatte, sanft küsste, wurden alle Blüten leuchtend rot. Aus diesem Grund sind die Blüten dieses Baums ein Symbol für ewige, unvergängliche Liebe." Als sie mit der Geschichte endete Schaute die Kinder sie mit großen Augen an.

"Also doch ein Geist", flüsterte der kleine Junge. "Der Geist des Baumes huhuhuhuuu!" Die Kinder quietschten und sprangen auf. Sie hatten ein neues Spiel erfunden 'Der Baumgeist jagt den bösen Premierminister'. Die Prinzessin lachte den Kindern hinterher und schaute zu dem Baum hinauf.

"Es sind nun schon fünf Jahre vergangen, seit wir diese Welt gerettet haben. Es hat sie viel verändert. Rita ist inzwischen allein auf Reisen gegangen, um das Mana zu erforschen. Yuri, Karol, Repede und Judith sind sehr erfolgreich mit ihrer Gilde ... leider kommen sie dadurch auch sehr selten zu Besuch, dass letzte Mal vor einem Jahr. Patty habe ich auch schon lange nicht mehr gesehen genauso wie Raven. Flynn ist jetzt der Kommandant der kaiserlichen Armee und dient Ioder ... Und ich ... nun ich habe inzwischen schon mehrere Bücher geschrieben, aber ich möchte mehr."

"Hey Estelle! Ist dir so langweilig, dass du schon Selbstgespräche führst?" Die junge Frau drehte sich um und ihr Gesicht fing an zu strahlen.

"Yuri!Repede! Karol! Rita!" Sie rannte zu ihren Freunden und umarmte sie ganzfest.

"Oh es ist so schön, euch zu sehen! !"

"Haha wir freuen unsauch Estelle", grinste Yuri und drückte sie an sich. Seine Haare warenkürzer als sonst und als Zopf zusammengefasst. Auch seine Kleidung hatte sichverändert, er trug nun ein schwarzes Sweatshirt und eine blaue Weste.

"Wuff!" Die beiden lösten sich von einander und die Prinzessin knietesich zu dem Hund, um ihn zu umarmen.

"Reped ich habe dich vermisst."

"Wuff!"

"Scheinbar hat Estelle sich nicht verändert", schniefte Karol und rieb sich die Augen. Karol war inzwischen siebzehn und war zu einen gut aussehenden jungen Mann herangewachsen.

"Hey heulst du etwas?", grinste Rita und schaute ihn listig an. Auch sie hatte sich verändert, ihre Haare reichten nun bis zum Rücken. Sie trug ein bauchfreies Top und eine Cargohose.

"Nein natürlich nicht!"

"Oh doch du heulst"

"Nein!" Die Freunde mussten nun alle lachen und Estelle merkte nun, wie sehr sie ihre Freunde vermisst hatte. Die fünf gingen zu ihrem Häuschen und machten es sich dort gemütlich. Während die Rosahaarige einen Tee aufsetzte, fragte sie.

"Wo ist eigentlich Yudy?"

"Sie und Ba'ul sammelt gerade Informationen", erzählte Yuri. "Weißt du wir haben gerade einen sehr großen Auftrag bekommen und deshalb waren Reped und ich in Zaphias. Karol hat in Deidon Informationen gesucht und durch Zufall Rita getroffen."

"Nun er ist eher in mich hinein gelaufen", meinte Rita, "er war mal wieder so in seinen Gedanken vertieft, dass er nicht darauf geachtet hat, wo er hinläuft. Also typisch Karol."

"Hey was meinst du mit typisch?", brauste sich nun auch der Braunhaarige auf. Der Schlagabtausch konnte beginnen.

* Alles genau wie früher. *

Die Prinzessin lächelte, als der Tee fertig war, holte sie noch Kuchen und Plätzchen hervor und servierte alles. Alle aßen mit Appetit, während sie alte Geschichten auspackten und als die Sonne unter ging, entschied sich Estellise für einen kleinen Abendspaziergang.

"Ich geh noch mal ein bisschen raus. Will einer mit?"

"Nö, ich bin zu voll gefuttert."

"Oh Mann Karol das ist doch nur Kuchen gewesen."

"Ich bin trotzdem voll, aber du kannst ja mitgehen Rita."

"Hmm nö, ich muss mir noch ein paar Unterlagen ansehen. Sorry Estelle."

"Kein Problem. Was ist mit dir Yuri. Reped?" Sie sah die beiden fast schon bittend an.

"Ja klar, was meinst du Reped?"

"Wuff."

"Okay wir kommen mit."

Die drei Freunde schlenderten durch Halure und atmeten die warme Sommerluft tief ein.

* Es ist so schön, Zeit mit Yuri zu verbringen. Und der Abend ist sehr romantisch. *

Sie gingen zum Brunnen der Stadt und setzten sich auf die Bank. Reped rollte sich auf den Boden ein.

"Egal wie oft ich herkomme, Halure hat eine beruhigende Aura. Ich kann gut verstehen das du dich hier wohl fühlst."

"Hihi ja sehr aber-."

"Aber was?" Er schaute sie neugierig an.

"Irgendwie habe ich ... irgendetwas fehlt."

"...und was wäre das?"

"Nun ich, irgendwie. Weißt du, als ich hergezogen bin, hatte ich den Traum Bücher zu schreiben, unsere Abenteuer auf Papier zu bringen. Doch jetzt da ich das getan hab, fühle ich mich so leer. Etwas fehlt und ich fühle mich manchmal allein." Sie machte eine Paus und schaute zum Horizont. Yuri schaute sie lange an.

"Willst du eine Zeit lang mit uns reisen? Vielleicht hilft es dir, wieder Kraft zu finden ... Liebst du das Schreiben den noch?"

"Ja ich liebe es immer noch und will es nicht aufgeben aber ... Vielleicht sollte ich wieder reisen. Vielleicht eine Buchreise oder Geschichtenreise. Neue Ideen suchen und die Geschichten von anderen Menschen kennenlernen." Sie schaute ihn in die Augen. "Aber ich möchte das nicht alleine tun." Ein leichter Rotschimmer erschien auf ihren Wangen, als Yuri sie anlächelte.

"Das ist eine gute Idee Estelle. Tu was du möchtest lei-", er brach ab, als ein turtelndes Pärchen vorbeikam. Die beiden hatten nur Augen für sich und bemerkten die drei Freunde gar nicht. Yuri blickte kurz zu dem Paar, dann zu Estelle. Er bemerkte ihren sehnsuchtsvollen Blick. "Du willst Liebe, nicht war?"

"W-Was? Was meinst du?"

"Du hast gerade so sehnsuchtsvoll ausgesehen. Du liebst es doch, zu schreiben, und willst auf eine Reise gehen aber nicht allein. Du fühlst dich einsam und leer, daher glaube ich, du suchst nach Liebe."

* Ja! Ja das tue ich, aber ich suche nicht mehr Yuri. Ich liebe dich bereits! ! *

Sie schaute schüchtern zur Seite.

"Das ist gut möglich ... aber sag mal Yuri, wenn ich dir sagen würde das ... das ich mich Bereites in jemanden verliebt habe, nun ..."

"Echt? Das freut mich für dich Estelle. Wer ist den der Glückliche? Flynn?"

"F-Flynn?" Die junge Frau war ganz perplex, ihr Herz pochte wie wild. "W-wie kommst du auf Flynn?"

"Hm? Nun er kommt dich doch öfters Besuchen oder? Und da du damals schon eine Schwäche für ihn hattest, dachte ich ihr seit euch näher gekommen." Estelle sah zur Seite, damit er den Schmerz in ihren Augen nicht sehen konnte.

"Nein es ist nicht Flynn. Er ist auch nicht oft hier, immerhin ist er jetzt der Kommandant und hat sehr viel zu tun."

"Oh verstehe, wer ist den das derjenige?", fragte er neugierig, aber sie kniff die Lippen zusammen. "Hey wenn du es mir nicht verraten willst, ist das auch okay. Aber wenn du reden möchtest, denk daran dass ich immer ein offenes Ohr für dich habe. Immerhin sind wir Freunde." Estellise Herz brach bei diesen Worten in tausend Stücke, sie schluckte hart.

"J-ja danke."

"Alles okay Estell?"

"Ja klar ... Alles gut. Ich möchte jetzt zurück." Die drei gingen zurück zum Haus, sie bemerken die drei vermummten Gestalten, die sie beobachteten nicht.

Am nächsten Morgen verabschiedeten sich die Freunde von einander. Die Heldenmutige Vesperia mussten ihren Auftrag erledigen und Rita schloss sich ihnen an. Die Magierin umarmte ihre Freundin.

"Wir werden uns sehr lange nicht sehen Estelle, die Unterlagen, die ich gestern noch durchgesehen habe, haben noch mehr fragen aufgeworfen und ..."

"Schon gut Rita, lass dir so viel Zeit, wie du brauchst. Ich werde nämlich auch eine Reise unternehmen." Sie schaute ihre Freunde an. "Ich habe mich entschieden, eine Geschichtenreise zu machen. Ich möchte neue Menschen und ihre Geschichten kennenlernen, alte Sagen und Märchen. Dann kommen mir bestimmt wieder neue Ideen für meine Bücher." Karol grinste breit.

"Das ist eine super Idee Estelle, willst den dann nicht mit uns mitkommen?"

"Nein tut mir leid Karol aber ich muss das alleine machen."

"Äh? Warum denn?"

"Sie wird ihre Gründe haben Captain, viel Glück Estelle." Yuri schaute sie stolz an, aber Rita war auch nicht sehr begeistert.

"Es ist zu gefährlich sie allein ziehen zu lassen!"

"Aber Rita du reist auch oft alleine, abgesehen davon schwebt Estelle nicht mehr in Gefahr und sie ist superstark!", grinste der Schwarzhaarige, "nicht wahr Reped?"

"Wuff!"

"Danke ihr beiden." Die Prinzessin umarmte ihre Freunde und dann verließen die Heldenmutige Vesperia und Rita die Stadt.

"Schade das sie schon wieder wegmussten." Ein älter Mann war zu ihr getreten.

"Hallo Bürgermeister, ja leider. Sie haben noch viele Aufträge zu erledigen."

"Und was ist mit dir?" "Ich sage Ihnen Bescheid, sobald ich es weiß"

Die Rosahaarige ging zu ihrem Haus zurück, sie ließ sich auf das Bett fallen und weinte. Sie weinte um ihr gebrochenes Herz, um die Einsamkeit in ihr und um ihre Liebe zu Yuri. Drei Tage lang vergrub sie sich in ihrem Haus, erst am vierten raffte sie sich auf. Ihr Kühlschrank war leer und um ihn wieder aufzufüllen musste sie wohl oder übel einkaufen. Also zog sie sich an, trat aus dem Haus und atmete tief ein und aus. Es war wieder ein herrlicher Sommertag und Estelle freute sich, dass sie aufgestanden war. Der Weg zum Markt war kurz und sie kaufte frisches Gemüse, Obst, Fleisch und unterhielt sich mit den Verkäufern. Langsam ließ der Schmerz nach und sie konnte wieder einigermaßen klar denken.

Zurück zu Hause verstaute sie erst einmal ihre Einkäufe, doch anstatt sich wieder ins Bett zu legen trat sie wieder nach draußen und ging in Richtung Baum. Dort angekommen betrat sie die große Rasenfläche und schaute zu den Baum auf. "Was soll ich tun? Er liebt mich nicht, ich bin nur eine Freundin für ihn ... Was würdest du tun Jarre?"

"Estelle?" Der Bürgermeister war zu ihr getreten. "Alles okay bei dir?"

"Nein nicht wirklich, ich weiß einfach nicht was ich tun soll oder was ich ... egal."

"Nein es ist nicht egal. Du hast dich drei Tage lang zu Hause verschanzt. Die ganze Stadt macht sich sorgen." Ihre Augen wurden sanft und ein paar Tränen sammelten sich in ihnen.

"Tut mir leid, ich wollte euch keine Sorgen machen."

"Schon gut", sagte der alte Mann sanft, "sag warum nimmst du dir nicht eine Auszeit. Geh wieder Reisen, triff neue Leute, finde dich selbst und das, was du dir im Leben wünscht. Geh auf deine Geschichtenreise."

"Woher wisst ihr davon." Sie war überrascht. "Ich habe etwas von eurem Gespräch mit angehört, als ihr euch verabschiedet hattet."

"Verstehe." Sie sah wieder zu dem Baum hoch und wusste mit einem Mal was sie tun sollte. "Ich werde auf diese Reise gehen, meine eigene Reise."

Die Reise beginnt

Estelle stand vor dem Eingang von Halure und sah zurück zur Stadt. Sie hatte ihre Entscheidung getroffen und sie fühlte sich richtig an. Von den Dorfbewohnern hatte sie sich bereits verabschiedet und winkte noch kurz den dem Baum zu, dann verließ sie ihre Heimatstadt. Ihr Weg führte sie zu erst nach Ehmead Hill und dann nach Capua Nor. Während sie die Straße nach Ehmead Hill folge hatte sie das Gefühl endlich wieder frei atmen zu können. Um sie herum erstreckte sich weite Flächen und Felswände, alles schient idyllisch, aber sie wusste ganz genau, das der Schein trügt. Jeden Moment könnten Monster auftauchen und sie angreifen, sie lächelte, dieser konnte sie aber mit Leichtigkeit besiegen ... und dann wäre da noch die Sache die Yuri und die anderen ihr erzählt hatten.

* Seit wir die Blastia nicht mehr Einsetzen sind die Monster nicht mehr so aggressiv, zumindest sagte das Yuri, vielleicht werde ich gar nicht von ihnen angegriffen. *

Zwei Stunde Fußmarsch später sah sie in der Ferne einen Bergkamm. Sie grinste breit, da war ihre erste Station Ehmead Hill.

Wie immer herrschte dort reges Treiben, Händler waren mit ihren Waren auf dem Weg zum Hafen oder kamen gerade von dort. Die Prinzessin sah sich aufmerksam um. Die Leute schienen sehr glücklich zu sein, trotz das es keine Barriere mehr gab, die sie beschützte.

"Hallo junge Dame, ich habe frisches Obst bei mir, möchtet ihr vielleicht etwas probieren?" Ein Mann mittleren Alters grinste sie an, sein Karren war voll mit verschiedenem Obst Sorten.

"Das sieht sehr lecker aus, Danke." Er reichte ihr eine Kaki und Estelle biss lächelnd hinein. "Ohh die sind superlecker! Wie viel möchtest du für die Kakis haben?"

"Fünf Gald pro Stück."

"Ich nehme fünf." Die Rosahaarige bezahlte die Kakis und verstaute diese dann in ihrem Rucksack. Als sie aufsah, lächelte sie glücklich.

"Seid ihr ganz allein unterwegs?", fragte der Händler.

"Ja bin ich. Ich bin auf einer Geschichtsreise. Wisst ihr, ich bin Autorin und suche nach neuen Inspirationen für meine Bücher."

"Ah verstehe, es ist sehr mutig von Euch alleine zu reisen, trotz das es inzwischen viel sicherer ist."

"Ist es das? Ein Freund von mir erzählte, dass die Monster nicht mehr so aggressiv seien, als ich vor fünf Jahren auf Reisen war, griffen sie uns sofort an." Der Mann war überrascht.

"Nun wenn ihr bereits vor fünf Jahren gereist seit und überlebt habt, werdet ihr auch alleine keine Probleme haben. Und ja Euer Freund hat recht, die Monster sind viel weniger aggressiv und greifen viel seltener an ... Als die Blastia ausgeschaltet worden hatte niemand damit gerechnet. Klar die Leute, die immer von ihnen beschützt wurden, sehen das anders, da ihr Gefühl von Sicherheit verschwunden ist und sie sich in ihrer Angst verschanzen. Die Händler und Reisende aber sind sehr glücklich über diese Wendung."

"Das freut mich sehr zu hören, dann war nichts umsonst." Das Herz der Prinzessin machte einen Hüpfer vor Freude, die Entscheidung von damals war richtig gewesen.

"Passt gut auf euch auf junge Dame."

"Danke das werde ich, aber Ihr passt bitte auch gut auf Euch auf." Der Mann grinste, dann gab es einen lauten Knall und die Leute drehten sich schnell zu der Quelle des Geräusches um. Mehre Karren waren umgekippt und blockierten den Weg. Menschen liefen aufgeregt hin und her. "Ist jemand verletzt?", rief Estellise aufgeregt.

"Ja! Hier drüben!" Sie eilte den Rufen nach und entdeckte mehrere leicht verletzte Personen. Während sie sie heilte, suchten die gesunden Händler ihre Waren zusammen und versuchten die Wagen, wieder aufzurichten. Aus dem Hintergrund hörte sie nun einen freudigen Aufschrei.

"Juhu die Wachen sind da, um uns zu helfen!"

"Ist irgendjemand verletzt?", fragte einer der Wachen, der die Unfallstelle erreicht hatte.

"Nein nicht mehr, die junge Frau dort vorne hat alle verarztet." Der Mann, der die leckeren Kakis verkauft hatte, antwortete der Wache. "Ihr müsstet uns nur noch helfen die Karren aufzurichten."

"Verstehe, in Ordnung." Die Wachen gingen zu den Karren, stutzten bei diesen Anblick der Rosahaarigen kurz, lächelten und nickten ihr dann dankend zu. Sie schauten sich die Karren genau an und verzogen das Gesicht. "Arg das wird wohl etwas länger dauern". Die Prinzessin musste schmunzeln, als sie an die Vergangenheit dachte.

* Hihi damals war es genau so. Judy hatte den Blastia zerstört und dieser blockierte den Weg ... ob es unsere Abkürzung noch gibt? *

Nachdem alle versorgt waren, ging sie auf die rechte Seite der Straße und suchte den Pfad, den sie damals genommen hatten.

"Juhu ich habe ihn wieder gefunden!" Sie strahlte über das ganze Gesicht, der Weg war noch da und genau den würde sie jetzt benutzen. Sie ging die verschlungenen Wege, entlang und freute sich zu sehen, dass die Monster tatsächlich ruhiger geworden waren, keins griff sie an. Die Natur erblühte um sie herum überall wuchsen Blumen und eine sanfte Brise fuhr ihr durch die Haare. Sie stieg einen kleinen Bergpfad hinauf und wusste ganz genau, was sich dort befand. Das Meer und das Grab von Eluzifur. Die junge Frau betrat die Rasenfläche und ging zuerst zum Grab. Sie sprach ein kurzes Gebet und schaute dann zum Meer hinaus.

"Mir war gar nicht klar, wie sehr ich diese Aussicht vermisst habe." Sie war ganz versunken in den Anblick des Meeres und bemerkte die Gestalten die sie beobachteten nicht, erst als sie zu ihr traten, drehte sie sich um. "Wer seid ihr? D-diese Kleidung gehört ihr zur Klaue des Leviathan?" Tatsächlich trugen die Männer genau die gleiche Kleidung wie die Rot Augen, Estelle zog ihren Rapier.

"Keine Sorge Prinzessin Estellise, wir werden Euch nichts tun. Zumindest so lange ihr Brave mit uns mitkommt."

"Und warum sollte ich das?"

"Wie bereits gesagt, dann werden wir euch nichts tun."

"Tja leider habe ich keine Lust mit euch zu kommen." Ein goldener Kranz aus verschiedenen Mustern bildete sich um Estelles Füßen, sie faltete ihre Hände und rief. "Phontom!" Um zwei der Männer bildete sich eine goldene Kugel, welche von innen explodierte, die Männer klappten zusammen. Nun griffen die anderen die Prinzessen an. Sie zogen ihre Klingen und stürmten auf Estelle zu. Trotz das sie schon länger nicht mehr trainiert hatte, schaffte sie es, die Gegnerischen angriffe mit Leichtigkeit zu parieren. Die Leviathan kämpften verbissen, merkten aber schnell, dass sie ein Problem hatten.

"Plan B los!", rief einer von ihnen und zog aus seinem Umhang eine Kugel hervor. Er warf sie in die Nähe der Prinzessin auf den Boden und Rauch stieg auf. Die Männer sprangen aus der Reichweite der Rauchschwaden und setzten sich Rauchmasken auf, dann traten sie wieder vor und grinsten hinter den Masken. "Wenn sie von Anfang an auf uns gehört hätte ... nun egal nimmt sie mit." Estelle lag bewusstlos am Boden. Die Welt um sie herum war schwarz geworden, sie bekam nicht einmal mehr mit wie sie gefesselt und auf einen Karren verlanden wurde.

Bitte rette mich!

Das erste, was sie wahrnahm, war der beißende Geruch nach Monstern und verwesenden Fleisch. Sie blinzelte und sah nur verschwommen, nachdem sich ihre Augen an das schummrige Licht gewöhnt hatten und sie nicht mehr verschwommen sah, erkannte sie einen großen Raum. Der Raum war viereckige und bestand aus weißem Stein mit grünlichen Säulen, keine Gitterstäbe nur eine Tür. Auf den Boden lagen Skelette, Skelette von Monstern, die schon länger hier zu liegen schienen.

* Ich kenne diesen Ort ... Ragous Palast ... Der Keller, in dem er die Monster und die Bewohner von Capua Nor gefangen gehalten hatte. *

"Hier stinkt es immer noch, trotz der langen Zeit die vergangen ist." Estellises Stimme war schwach, als sie ihre Arme bewegen wollte, merkte sie, das sie mit Ketten an der Wand gefesselt war. "Nein!" Sie zerrte an den Ketten, aber das brachte nicht viel. Gerade als sie Magie einsetzen wollte, wurde die Tür geöffnet.

"Oh sieh mal einer an wer da wach ist. Aber nicht doch Prinzesschen das wollen wir mal schön bleiben lassen." Ein Rot Auge trat in den Raum und schaute grinsend auf sie herab.

"Was habt ihr mit mir vor?"

"Hehe wir haben uns inzwischen auf Entführungen spezialisiert und du kleine Prinzessin wirst uns ein nettes Sümmchen einbringen. Du hast viele Freunde reiche Freunde." Er ging vor ihr in die Hocke. "Du wirst hier drin bleiben solange, bis wir das Lösegeld bekommen haben. ABER damit du dich nicht mit Magie befreist ..." Eine Spritze erschien in seiner Hand. "Müssen natürlich Vorkehrungen treffen."

"W-was ist das? W-was ist in der Spritze?"

"Keine Panik, nur ein kleines Schlafmittel." Das Nächste, was Estelle spürte, war die Spitze der Nadel, die sich in ihrem Arm bohrte, dann wurde wieder alles schwarz.

"Estelle! Hey Estelle wach auf!"

* Jemand ruft nach mir. *

"Hey Estelle!"

Ihre Lieder flatterten auf und sie sah ein bekanntes Gesicht.

"Y-Yuri?"

"Na endlich bist du wach, schön geträumt?" Der schwarzhaarige junge Mann grinste sie an. "Rita hatte recht, man kann dich nicht alleine lassen." In Estellises Augen bildeten sich Tränen.

"Yuri du bist gekommen, um mich zu retten?"

"Aber natürlich! Ich werde dich immer beschützen und dich immer finden." Er sah sie voller Liebe an und Estelle hatte das Gefühl zu träumen. Sie schlang ihre Arme um ihn und bemerkte erst jetzt das sie in seinen Armen lag und nicht mehr an der Wand angekettet war. Er drückte sie an sich. "Tut mir leid, dass ich erst jetzt komme."

"N-nein das brauch es nicht. Ich habe nicht einmal damit gerechnet. Ich dachte ihr seit bereits auf einen anderen Kontinent."

"Der Informant, den wir wegen unsers Auftrags treffen sollten, war in Schwierigkeiten geraten und hat sich dadurch verspätet. Durch Zufall haben wir dann Erfahren, das du in Gefahr bist ... Wir müssen jetzt los Estelle. Kannst du laufen?"

"J-ja ich glaube schon." Die junge Frau stand mit zitternden Beinen auf, Yuri stützte sie dabei. Zusammen gingen sie ein paar Schritte und als Estellise wieder sicher auf ihren Beinen gehen konnte, begannen sie ihren Ausbruch. Sie eilten durch das Labyrinth und besiegten mehrer Wachen, die ihnen den Weg versperrten. Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichten sie eine Treppe, welche aus dem Keller hinausführte.

"Endlich wir haben es fast aus dem Keller geschafft", grinste der Schwarzhaarige.

"Sag mal wo sind eigentlich die anderen?"

"Sie lenken die Wachen draußen ab. Ich bin alleine in das Gebäude eingedrungen."

"Verstehe." Sie liefen die Treppe nach oben und erreichten eine riesige runde Halle, indem noch die Reste des alten Blastias standen. Mehrer große Treppe führten in einen zweiten Stock. In dieser Halle stellten sich ihnen zwanzig Wachen entgegen.

"Shit!" Yuri biss die Zähne zusammen. "Estelle hör zu wir müssen nach oben. Durch die Tür dort! Setzt Holy Rain ein, das wird viele von ihnen ausschalten und wir haben Zeit zu fliehen!"

"Ja verstanden", sagte sie und begann ihre Magie einzusetzen, "Holy Rain!" Goldene Lichtstrahlen vielen von der Decke herab und eliminierten ältliche Wachen. Chaos brach unter ihnen aus und die beiden Flüchtlinge nutzten die Gelegenheit, um die Treppe hoch zu rennen. Sie erreichten die Tür und schlüpften hindurch. Nun erstreckte sich von ihnen ein langer Gang.

"Schnell Estelle!"

"Ich bin direkt hinter dir!" Die beiden rannten den Gang entlang, kamen aber nicht weit, denn vor ihnen tauchten noch mehr Wachen auf.

"Verdammt!" Yuri sah sich um. "Da! Schnell durch die Tür!" Er riss eine Tür im Flur auf und zog die Prinzessin mit sich. Es war ein Gästezimmer mit einem Fenster.

"Super vielleicht können wir aus diesem Fenster fliehen!" Die Rosahaarige rannte zum gemeinten Fenster und riss es auf. Tatsächlich war das Fenster nicht weit vom Boden entfernt. Yuri und Estelle sprangen hinaus.

"Estelle hier lang!", sagte er und wollte sie in Richtung Steg ziehen.

"Aber warum nicht in Richtung Stadt?"

"Vertrau mir! Wir haben einen Plan!" Beide rannten in Richtung Steg, welcher sich direkt hinter dem Palast befand. Ein kleines Boot lag im Wasser vor Anker, Estelle stutzte, als sie am Heck des Bootes eine Maschine ausmachte.

"Was ist das?", fragte sie und sprang ins Boot.

"Eine neue Erfindung. Mit ihr kann man Mana in Energie umwandeln und diese treibt das Boot an." Als beide im Boot saßen betätigte Yuri die Maschine und das Boot schoss nach vorne. Sie entfernten sich immer weiter vom Gebäude.

"Yuri! Was ist mit den anderen?", schrie die Rosahaarige gegen den Wind.

"Keine Sorge, sie lenken die Wachen ab und fliehen dann nach Capua Torim. Wir treffen uns dort mit ihnen wieder!" Wie auf Befehl gab einen lauten Knall und eine Rauschwade erschien vor dem Palast. "Keine Sorge es geht ihnen gut, vertraue ihnen Estelle."

"Ja, ja du hast recht Yuri ... Oh nein sieh mal da! !" Sie zeigte auf ein großes, schwer bewaffnetes Schiff, welches direkt auf sie zu kam. "Es kommt direkt auf uns zu!"

"Mist, mist, mist die Klauen des Leviathans sind am Bord." Sie rasten mit ihrem kleinen Boot über die Wellen, doch leider holte das Schiff auf. Dann geschah es, die Gilde griff an. Das Schiff feuerte Kanonenkugeln auf sie ab und trafen. Eine Kugel zerfetzte das Boot und die beiden Flüchtlinge fielen schreiend ins Wasser. Estelle wusste nicht, wo oben und unten war, überall waren Trümmerteile, sie sah sich hektisch um und entdeckte Yuri, der auf sie zu schwamm. Als er sie erreichte, machte er Fingerzeichen, um ihr zu sagen sie solle hinter ihm her schwimmen. Sie tauchten tiefer, in Richtung Küste, fort vom Boot. Als sie keine Luft mehr hatten, tauchten sie vorsichtig auf. In der Ferne sahen sie die Reste ihres Boote, dass feindliche Schiff war auch dort. "Wir tauchen wieder ab." Er nickte in eine Richtung. "Noch bis dort vorne, dann gehen wir an Land." Die Prinzessin nickte nur und beide tauchten wieder ab. An einem kleinen Strandabschnitt, der an einem Wald anschloss, tauchten sie wider auf und schleppten sich an Land. Beide waren sehr erschöpft, krochen aber trotzdem tiefer in den Wald hinein, erst als sie das Meer nicht mehr sehen konnten, machten sie eine Pause. Keiner der beiden sprach ein Wort, ihnen fehlte einfach die Luft dafür. Sie lagen fünf Minuten, wie tot auf den Waldboden erst dann standen sie auf.

"Bist du verletzt Yuri?"

"Nein alles gut und du?"

"Nein, anscheinend hatten wir einen Schutzengel ... Es wird dunkel, am besten wir suchen uns einen Unterschlupf."

"Ja du hast recht, ob es hier irgendwelche Höhlen gibt?" Die beiden gingen jetzt tiefer in den Wald hinein, erst als die Sonne schon fast ganz untergegangen war, fanden sie eine passende Höhle, in der sie ihr Lager aufschlugen.

"Wir sollten aus den nassen Klamotten raus, ansonsten holen wir uns noch eine Erkältung. Die Luft ist so warm, da sind unsere Sachen schnell trocken", sagte Yuri und zog seine Weste und das Sweatshirt aus. Estelle, die krebsrot geworden war, starrte auf seine nackte Brust.

* War er letztes Mal, als ich ihn gesehen habe, auch schon so durchtrainiert? Mir ist gar nicht aufgefallen, dass er so viele Muskeln bekommen hat ... und ich will ihn berühren. *

"Ich werde nicht hingucken Estelle aber du musst aus deinen nassen Klamotten raus." Er drehte sich mit dem Rücken zu ihr und schaute zum Ausgang. "Ich werde Wache halten, schlaf ruhig." Die junge Frau starrte auf seinen Rücken und wusste, dass das ihre Chance war, selbst auf die Gefahr hin das er sie abwies. Sie spürte einen Hunger in sich, den sie noch nie zuvor gespürt hatte. Ihre Kleidung fiel zu Boden, nun stand sie in Unterwäsche in der Höhle mit dem Mann, den sie liebte. Ihr war heiß unsagbar heiß.

"Weißt du noch, was ich dir in Halur gesagt hatte? Das ich mich in jemanden verliebt habe", fragte sie leise und ging auf ihn zu.

"Ja, tue ich", meinte er und spürte, wie sich ihre Arme um ihn schlossen, ihre Brüste drückten sich in seinen Rücken.

"Der Mann, den ich meinte ... der bist du Yuri." Der junge Mann versteifte sich kurz, drehte sich aber zu ihr um. Seine Hände umfassten ihr Gesicht.

"Estelle." Seine Worte waren nur geflüstert, als er den Kopf zu ihr runter neigte und seine Lippen auf ihre legte. Der Kuss war fast schüchtern, doch in Estelles Inneren brannte es. Ihre Lippen kribbelten, ihr Herz klopfte wie wild und als sie den Kuss versteifte, indem sie ihre Arme um seinen Hals legte und ihn zu sich zog, wollte sie ihm noch näher sein. Yuri begann ihren Rücken zu streicheln was ihr ein Stöhnen entlockte. Der Kuss wurde leidenschaftlich und ihre Zungen begannen ein erotisches Duell. Der Kuss zog und zog sich in die Länge, sodass Estellise nicht mehr wusste wie viel Zeit vergangen war. Ihre Hände wanderten seine Brust hinab und erreichten seine Hose. Sie versuchte, den Knopf zu öffnen dabei Yuri zog scharf die Luft ein. "Warte Estelle." Seine Worte klangen leicht abgehackt und kosteten ihn eine Menge Überwindung. "Bitte warte." Er brach den Kuss ab und schaute ihr in die Augen.

"Aber warum Yuri ich will dich so sehr. Mein Körper brennt Yuri."

"Meiner brennt auch aber ... Nicht an diesen Ort, wenn wir uns das erste Mal lieben, nicht in irgendeiner Höhle, sondern in einem kuscheligen und bequemen Bett. Es soll wunderschön für dich werden ... für uns beide." Er küsste sie auf die Stirn und Estellise musste ein paarmal aus und einatmen, um sich zu sammeln. Ihr ganzer Körper kribbelte vor Verlangen, ein Verlangen, welches sie noch nie gespürt hatte. Langsam wurde ihr klar, was Yuri ihr gesagt hatte.

"Willst du mich nicht?"

"Oh doch aber du hast mehr verdient als das." Er streichelte ihr sanft über die Wange. "Ich will nicht, dass du irgendetwas bereust ... Aber wenn du morgen oder die nächsten Tage immer noch willst, dass wir uns liebe. Dann werde ich uns die schönste Suite besorgen und dich von oben bis unten verwöhnen", sagte er grinsend und sie nickte.

"Nun ... Vielleicht hast du recht ich ... nun geh dann mal schlafen." Die Heilerin drehte sich um und sah nach ihrer Kleidung.

Zwei Stunden später betrachtete der junge Mann die schlafende Frau und fragte sich, warum er ihr Angebot nicht angenommen hatte. Wenn seine Eltern wüssten, dass sie sich im an den Hals geworfen hatte und er sie abgewiesen hat ... Er verzog das Gesicht. Hatte er also doch noch ein Gewissen? Er hatte gedacht, er hätte es schon vor langer Zeit verloren.

* Als wir sie entführten, war es mir egal. Als wir ihr die Drogen verabreicht haben, war es mir egal ... Eins muss ich dem Doc aber lassen. Das Zeug wirkt sehr gut. Sie denkt ich wäre wirklich Yuri Lowall und auch das beigemischte Aphrodisiakum wirkt ... Aber warum zum Teufel habe ich einen Rückzieher gemacht? Und ... habe ich tatsächlich gesagt, wenn wir uns lieben. '? *

Schiffsfahrt

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Der Hellseher

Sie war anders, als er erwartet hatte. Die ganze Zeit über hatte er sie beobachtet, dass treffen mit ihren Freunden, ihre Abreise aus Halure, ihr strahlendes Gesicht als sie in die Kaki biss, ihre Hilfsbereitschaft und Sorge um die Menschen in Ehmead Hill und Capau Torim, ihr Kampf gegen die Gilde und natürlich auch der Kampf im Herrenhaus. Er sah zu ihrem strahlenden und gleichzeitig besorgten Gesicht hinunter während sie in den Hafen einliefen. Sie freute sich, wieder hier zu sein, doch zu sehen, was der Brand angerichtet hatte, ließ sie erschreckend aufatmen. So viele Emotionen in einer kleinen Person, so viel Liebe zu anderen Menschen. Es war ihm ein Rätsel. Seine Eltern hatten ihm von klein auf beigebracht, dass Emotionen gefährlich waren, dass man nur überleben kann wenn man seine Gefühle abtötet. Familiäre Liebe ist existiert nicht, Freundschaft existiert nicht und die Liebe ist erst recht nicht real. Sie schwächt einen Menschen und macht ihn angreifbar, zerstört einen Menschen von innen heraus. Selbst die körperliche Nähe zwischen Mann und Frau ist nur dazu da, um Nachkommen zu zeugen. Sex soll nicht schön sein nur zur Fortpflanzung dienen, kein Stöhnen, keine Glücksschreie, keine Bindung zum Partner nur reine Selbstbeherrschung, das hatte er gelernt. Doch bei der feurigen Estellise, fiel es ihm immer schwieriger, sich zu kontrollieren, dass einzige, was ihm wieder auf den Boden der Tatsachen zurückbrachte, war, dass sie jedes Mal, wenn der Höhepunkt sie überrollte, Yuris Namen schrie und nicht seinen. Wenn er ehrlich war, gefiel ihm das ganz und gar nicht.

"Das Feuer muss schrecklich gewesen sein. Ein Wunder, das niemand verletzt wurde." Ihre Stimme riss ihn aus den Gedanken.

"Ja, sie hatten ein riesen Glück."

"Ob es den anderen gut geht?"

"Bestimmt, mach dir keine Sorgen. Du weißt doch, Unkraut vergeht nicht."

"Du hast recht Yuri", lachte Estelle und sah wieder zu den Anlieger Plätzen. Nachdem das Schiff angelegt hatte, gingen die Gäste von Bord.
 

Es herrschte reges Treiben und überall waren Handwerker, welche die Brandschäden behoben, trotzdem schien niemand schlecht gelaunt zu sein. Die Heilerin fragte mehrer Leute nach der Ursache des Feuers, doch keiner wusste Genaues. Mache vermuteten, dass eine vergesse Kerze gewesen war, andere wiederum vermuteten Brandstiftung, worauf Estelle entsetzt reagierte.

"Hast du das gehört Yuri? Bandstiftung!"

"Ja habe ich aber ich kann das nicht so richtigglauben. So wie ich das verstanden habe, gab es keine Drohung oder Erpressung. Es war bestimmt nur ein dummer Unfall. So und nun lass uns ins Gasthaus gehen, vielleicht haben die anderen dort eine Nachricht hinterlassen."

"Nun vielleicht hast du recht." Sie begaben sich zum Gasthaus und mussten dort erst ein Mal anstehen. Durch den Brand waren viele Pendler gestrandet und suchten eine Unterkunft.

"Das wird wohl etwas länger dauern", sagte der Schwertkämpfer mit einem Blick auf die Schlange vor den Tresen.

"Habt ihr schon gehört? Ein Hellseher soll in der Stadt sein", sagte ein junges Mädchen, welches an einen der Tische saß.

"Und er soll immer richtig mit seinen Vorhersagen liegen", meinte ein etwas fünfzehnjähriges Mädchen.

"Vielleicht sieht er, wer mein Traumprinz wird!"

"Ähh? Warum das denn, wir sollten ihn fragen, wann die nächste Bonbon Lieferung aus Zaphias kommt." Estelle lachten leise, als sie den Mädchen zuhörten.

"Yuri hast du das gehört? Gehen wir auch zu dem Hellseher?"

"Ich glaub nicht, an so etwas aber du kannst gerne gehen."

"Och komm schon", schmollte sie, schaute ihn mit Hundeaugen an und kuschelte sich an seinen Arm.

"Okay, ich mache dir einen Vorschlag. Du gehst zu diesen Hellseher und sobald ich hier fertig bin, komme ich nach."

"Und du lässt dir auch die Zukunft vorhersagen."

"Äh?"

"Yuri!"

"Ist ja gut." Er seufzte tief. "Wenn es dich glücklich macht, lasse ich mir auch die Zukunft vorhersagen."

"Super danke Yuri", grinste Estelle, gab ihm einen Kuss und verschwand aus dem Gasthaus.
 

Sie ging die Straße entlang und entdeckte eine Gruppe von Menschen am Fuß der Rutschen. Ein kleines Zelt stand dort, viele bunte Tücher hingen vor dem Eingang und Estelle rannte fast zum Platz. Eine kleine Schlange stand vor den Eingang und die Prinzessin stellte sich brav an. Als sie an der Reihe war, trat sie nervös auf und ab.

"Du musst schon hereinkommen mein Kind", sprach eine Stimme aus dem Zelt. Sie atmete tief ein und trat ein. Von innen war das Zelt mit verschiednen Tüchern und Peppichen ausgelegt, überall standen Kerzen und kleine Phiolen. In der Mitte stand ein runder Tisch mit einer Glaskugel, daneben lagen Taro-Karten. Ein alter Mann saß am Tisch. "Setz sich doch. Ich bin das Orakel von Desier, ich reise durch die ganze Welt und suche nach Erleuchtung. Sag mein Kind, was führt dich zu mir?"

"Ich nun ... wollte gerne wissen, was die Zukunft bringt. Bis vor Kurzem fühlte ich mich nur halb aber jetzt, bin ich mit dem Mann zusammen den ich liebe und würde jetzt gerne wissen ob ... ob wir eine Zukunft haben."

"Verstehe, nun reich mir deine Hände." Sie tat wie befohlen und er sah sich ihre Hände genau an. "Hmm ich sehe eine schöne Zukunft für dich, Glück, Liebe, Geborgenheit. Ein neues Kapitel, ein neues Abenteuer, anders als die die du schon erlebt hast. Aber dieser Weg zum Glück ist sehr steinig und wir dir sehr viel Kraft kosten."

"... Und ist Yuri ein Teil davon? Ich meine ein Teil meines glücklichen Lebens?"

"Nun ich sehe einen jungen Mann an deiner Seite, aber das Gesicht kann ich nicht erkennen", weissagte er und grinste dann, "ich sehe ein großes Haus perfekt für eine Familie ... Und ich sehe viele kleine Füße die dort herumtollen."

"H-heißt das, dass ich Mutter werde? Eine eigene Familie mit Yuri?"

"Das wünscht du dir sehr oder? Oh ich glaube draußen, wartet jemand auf dich." Er ließ ihre Hände los "hohl ihn doch bitte rein ja?" Estelle war überrascht, ging aber nach draußen und entdeckte Yuri.

"Yuri!"

"Hey da bist du ja und hast du eine schöne Zukunft?"

"Ja habe ich" strahlte sie "los komm rein."

"Ich glaube nicht das-."

"Du hast es versprochen." Er verdrehte die Augen, tat ihr aber den Gefallen. Sie zog ihm in Zelt und beide setzten sich an den Tisch.

"So das ist also der junge Mann, den ich draußen gespürt habe. Gebt mir eure Hände." Beide gaben ihm je eine Hand. "Ihr habt noch eine lange Reise vor euch. Es werden viele schwierige Entscheidungen vor euch liegen. Ich sehe Schmerz und auch Trauer ... Aber wenn ihr zusammenhaltet und an eure Liebe glaubt, werdet ihr sehr glücklich werden."

"Hast du das gehört Yuri?", strahlte Estelle ihn an.

"Ja habe ich." Er wandte sich an dem Hellseher. "Danke, so nun müssen wir aber los." Doch als er sich erhob, sprach der Hellseher in mit einer merkwürdigen Stimme an.

"Warte mein Junge, ich muss mit dir noch etwas Besprechen unter vier Augen." Während die Rosahaarige schmunzelnd das Zelt verließ, wusste Yuri nicht so richtig, was er von dem ganzen Theater denken sollte. Der Hellseher war bezahlt worden, damit Estelle ablenkt und er selbst seine Männer kontaktieren konnte. "Mein Junge." Die Stimme des Mannes hörte sich komisch an, nicht real. "Dein ganzes Leben wurde dir beigebracht, keine Gefühle zu zulassen. Trotzdem kann ich in dir einen Konflikt erkennen. Wenn du deinen aktuellen Pfad folgst, wird dir dieser, eventuell, deinen großen Wunsch erfüllen. Wenn du aber diesen Pfad verlässt, wird dein Wunsch nie in Erfüllung gehen aber vielleicht ..."

"Vielleicht was", grummelte der falsche Yuri.

"Vielleicht erwartet dich dann noch etwas viel schö-."

"Es reicht jetzt." Der Schwertkämpfer und stürmte nach draußen.

* Behalte die Kontrolle, behalte die Kontrolle. Der Kerl wurde bestimmt von meinen Eltern für diese Auskunft bezahlt. Damit ich nicht querschieße. *

"Yuri? Ist alles in Ordnung?" Estelle war zu im getreten und nahm seine Hand in ihre. Als sie Yuris Gesicht gesehen hatte, wusste sie, das irgendetwas passiert war.

"Es ist alles gut Estelle", seine Stimme klang neutral, er schaute sie nicht an, "wirklich alles gut."

"Okay, aber wenn du reden willst, ich bin immer für dich da."

"Danke ... okay lass uns los. Die andern haben eine Nachricht für uns hinterlassen. Sie sind in Heliord und warten dort auf uns."

"In Heliord? Warum haben sie nicht hier gewartet?"

"Scheinbar gab es dort ein paar Probleme, sie sind sofort los um zu helfen."

"Was!? Dann müssen wir uns beeilen!" Die Prinzessin war ganz aufgeregt und zog Yuri regelrecht zur Stadtgrenze. "Yuri?"

"Ja?"

"Ich will dich nicht drängen aber, manchmal hilft es über schmerzhafte Erfahrungen zu reden. Weißt du, deine Augen zeigten vorhin sehr viel Schmerz und mir tut es auch weh, dich so zu sehen." Yuri nickte, sagte aber weiter nichts.
 

Seit fast zwei Stunden sind die beiden jetzt schon unterwegs und die Stimmung hatte sich deutlich gebessert. Estellise freute sich darauf, ihre Freunde wieder zu sehen, doch sie fragte sich was sie über ihre Beziehung zu Yuri sagen werden.

"Sag mal Yuri, was glaubst du, wie werden die anderen reagieren, wenn sie erfahren das wir zusammen sind?"

"Ich glaube sie werden überrascht sein, sich dann aber für uns freuen."

"Das hoffe ich. Trotzdem ist mir ein bisschen mulmig zu Mute."

"Das brauch es aber nicht. Und selbst wenn, was ich nicht glaube, ist es doch die Hauptsache, dass wir glücklich sind oder?" Er nahm ihre Hand und zog sie in eine Umarmung.

"Ja", sagte die Heilerin und schmiegte sich an ihn, "ich liebe dich Yuri."

"Meine Estelle." Er küsste sie liebevoll und streichelte ihr über die Wange. "Denk an die Worte des Hellsehers 'wenn ihr zusammenhaltet und an eure Liebe glaubt, werdet ihr sehr glücklich werden."

"Haha das werde ich." Sie setzten ihren Weg fort und nach kurzer Zeit tauchten mehrer Wagen vor ihren Augen auf. Eine kleine Karawane schien die gleiche Richtung zu haben wie sie und machen gerade eine Pause.

"Sieh mal Yuri, das sind bestimmt Händler."

"Gut möglich, vielleicht fahren sie ja nach Heliord und können uns mitnehmen." Sie erreichten sehr schnell die Wagen und wurden sofort begrüßt.

"Hallo junge Freunde! Was bringt euch zu uns?" Ein Mann kam auf sie zu und grinste sie breit an.

"Hallo, wir sind auf den Weg nach Heliord", strahle Estelle ihn an.

"Ach tatsächlich? Das sind wir auch. Kommt esst erst einmal etwas mit uns!"

"Ja gerne, eine Pause wäre ganz gut", sagte der Schwarzhaarige und setzte sich zu den Händler. Die Schriftstellerin ging währenddessen zu den anderen Wagen und schaute nach, was diese geladen hatten.

"Herr, ich freue mich, euch wohlauf zu sehen und das der Plan so gut funktioniert. Doch leider gibt es ein großes Problem, die Heldenmutige Vesperia sind auf den Weg zum Hafen."

"Wie bitte? Ich dachte, sie sind in Dahngrest."

"Das waren sie auch, leider sind sie wieder aufgebrochen, als sie von dem Feuer gehört haben ... Nicht mehr lange und sie werden auf Euch und die Prinzessin treffen."

"... Plan C."

"Seid ihr euch sicher? Ich meine immerhin ist dieser Plan ..."

"Tu was ich sage. Plan A und B können wir vergessen. Ich mache jetzt, was ich vom Anfang an vorhatte. Ist der Doktor auf seinen Posten?"

"Ja Herr."

"Gut, mach die Karren startklar." Estelle bekam derweil eine kleine Einführung in die Aufzucht von verschiedenen Kräuterpflanzen, sie zog alle Informationen wie ein Schwamm auf und auch eine neue Sage wurde ihr erzählt. Sie sah zu Yuri hinüber und winkte ihm zu, er winkte zurück und gab ihr ein Zeichen, das sie kurz zu ihm kommen sollte. Sie lief lächelnd zu ihm und hörte den Mann, welcher sie begrüßt hatte, seinen Leuten zurufen das die Pause vorbei sei.

"Yuri! Ich habe von einem Händler eine geheimnisvolle Sage erzählt und Tipps zur Aufzucht von verschiedenen Kräutern bekommen."

"Das freut mich für dich. Ich habe aber auch gute Nachrichten, die Händler sind so nett und nehmen uns mit."

"Wirklich? Das ist toll."

"Ja nicht wahr und wir können sofort los, dort vorne der Karren mit dem Dach, dort können wir es uns bequem machen." Sie gingen gemeinsam zum Karren und kletterten hinauf. Die Prinzessin setzte sich neben Yuri und schmiegte ihren Kopf an seine Schulter. Der Wagen begann sich zu bewegen und nach etwas zehn Minuten klopfte es drei mal.

"Was war das?"

"Keine Ahnung, hey sie mal dort auf den Boden Estelle."

"Was ist da denn?" Die Rosahaarige drehte sich zu der besagten Stelle und wandte sich so von Yuri ab. Sie sah nicht, dass er ein Tuch aus der Tasche holte und es in ihr auf Mund und Nase drückte. Die Dunkelheit hatte sie wieder. Der Schwertkämpfer sah auf die bewusstlose Frau in seinen Armen und rief.

"Bring uns zum Doktor!"
 

Der Karren fuhr den Strand entlang und hielt erst, als sie die schützenden Felsen erreichten. Yuri kletterte, mit der bewusstlosen Prinzessin auf den Armen, heraus und beobachtete das U-Boot, welches aus dem Wasser auftauchte. Während der falsche Händler wieder zurück zur Landstraße fuhr, betrat er das U-Boot und ging zielstrebig die verschlungenen Wege entlang. Jede Frau und jeder Mann auf dem Schiff verneigte sich vor ihm und zeigten ihm so ihrem Respekt.

"Junger Herr es ist schön euch gesund und munter zu sehen.", sagte eine junge Frau die auf ihn zu trat.

"Wo ist der Docktor?"

"Im Forschungslabor Herr."

"Gut". Sie folgte ihm während er den Weg zum Docktor einschlug, vor der Tür blieb er stehen, ließ sie von ihr öffnen und trat ein. "Doktor Plan C", sagte er zur Begrüßung.

"Ah der junge Herr ist wieder da. Ist die junge Frau in ihren Armen etwa die Prinzessin?"

"Ja das ist Prinzessin Estellise. Ist die Maschine bereit und sicher?"

"J-ja Herr aber seid ihr sicher? Ich habe die Maschine zwar mehrmals getestet, aber es gibt immer noch ein Restrisiko."

"Ist es hoch?"

"... Nein Herr."

"Gut dann fang an, lösch ihr Gedächtnis."

Ein neues zu Hause

Sie lag auf einem sehr weichen Untergrund, ihr Körper fühlte sich sehr schwer an und sie schaffte es kaum, die Augen zu öffnen. Erst nach mehreren vergeblichen Versuchen gelang es ihr. Helle Sonnenstrahlen, welche durch ein geöffnetes Fenster schienen, empfingen sie. Es war ein großes Zimmer, in dem sie sich befand und das Bett war ein großes Ehebett. Mehrere Vasen mit Schnittblumen standen auf kleinen Schränken und an einem Schreibtisch saß jemand. Es war ein junger Mann, seine saphirblauen Haare reichten ihn bis zu den Schultern und sein Hemd straffte sich um seine muskulösen Schultern. Er schien sehr vertieft in einen Bericht oder so etwas zu sein.

"Wo bin ich?", fragte sie mit schwacher Stimme und der junge Mann drehte sich blitzschnell um und kam zu ihr ans Bett.

"Du bist wach. Wie geht es dir Liebling?", fragte er aufgeregt, er wollte ihr eine Wange streicheln, aber sie zuckte zurück. "Lanea geht es dir nicht gut?"

"Wer bist du? Und wo bin ich?" Er sah sie erschrocken an und ein großes Fragezeichen erschien ihm über dem Kopf.

"Ich bin Iago dein Verlobter und wir sind in unserem Haus, dieser Raum hier ist unser Schlafzimmer."

"Unser Schlafzimmer? V-Verlobt?" Sie schaute sich nervös um. "U-Und wer bin ich?" Tränen liefen ihr über die Wange. "I-ich weiß nicht, wie ich heiße oder wer ich bin."

"Schhhschh hör auf zu weinen", seine Stimme klang sanft, "dein Name ist Lenea und du hattest vor einer Woche einen Unfall, seitdem warst du bewusstlos. Bitte hör auf zu weinen es wird alles wieder gut Liebling. Ich lasse dich kurz alleine und hole dem Doktor, okay?" Sie nickte kurz und er verwand aus der Zimmertür. Die junge Frau sah ihm nach, sie war froh, einen Moment für sich zu haben. Sie hatte Angst, wer war sie? Woher kam sie? Hatte sie Freunde oder Familie? Und Iago war er wirklich ihr Verlobter? Lebten sie wirklich zusammen hier? Sie musste zugeben, dass er sehr gut aussah, sein schönes Gesicht, seine strahlend blaue Augen und diese Stimme. Sie seufzte tief ... Zu gut, um wahr zu sein. Sie schniefte und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht, als es an der Tür klopfte.

"Herein." Sie wurde geöffnet und Iago erschien, ein älterer Mann und eine Frau, in ihren alter, kamen hinter ihm her.

"Lanea das ist Dr. Ralf Goblin und seine Nachfolgerin Dr. Iona Brief. Sie werden dich untersuch, wenn das okay für dich ist."

"Ähm ja. Es freut mich ihre Bekanntschaft zu machen."

"Die Freude ist ganz auf unsere Lady Lanea", sagte Dr. Goblin und sie wurde rot.

"L-Lady?" Iago ging zu ihr und setzte sich auf die Matratze.

"Der Doktor ist etwas voreilig. Weißt du, ich bin ein Adliger und wenn du mich heiratest, bekommst du natürlich auch einen Titel. Und seit wir unsere Verlobung offiziell gemacht hatten, nennt dich der Doktor und das Personal, Lady Lanea." Die Patientin wurde noch röter im Gesicht und murmelte ein. "Verstehe." Sie sah zu den beiden Ärzten und bemerkte das Dr. Brief ihren Verlobten mit einem sehnsuchtsvollen Blick bedachte.

* Nanu sie sieh mal an, sie scheint Interesse an ihn zu haben. Vielleicht ist sie sogar in ihm verliebt? Aber er ist mit mir verlobt oder? *

"So meine Liebe dann wollen wir mal schauen, wie es ihnen so geht", sagte Dr. Goblin und begann die Untersuchung.

Zwanzig Minuten später war Lanea von oben bis unten durchgecheckt und für körperlich gesund erklärt worden. Nur ihr Gehirn hatte sich noch nicht ganz von dem Unfall erholt.

"Ihr habt eine Amnesie meine Liebe", sagte er.

"Amnesie? Und werde ich mich wieder erinnern können?"

"Das kann man nicht genau sagen, eure Verletzungen waren schwer ... Es besteht natürlich die Chance das nach und nach Bruchstücke zurückkommen, aber versprechen kann ich es nicht. Es tut mir leid." Die junge Frau sackte traurig in sich zusammen.

"Aber was soll ich den jetzt tun?"

"Nach vorne schauen Lady Lanea. Erschafft euch neue Erinnerungen und eure alten könnt ihr zusammen mit uns wieder beleben. Am besten ihr fragt den jungen Herren, immerhin kennt er euch am besten. Lasst also nicht den Kopf hängen. So und nun werdet ihr schön noch eine Woche das Bett hüten, nur um sicher zugehen."

"Eine Woche?", fragte sie verdutzt, "aber ich fühle mich gut!"

"Keine Widerrede junge Frau. Der junge Herr wird schon dafür sorgen, dass Ihr euch ausruht." Iago nickte und der Doktor stand auf. "Nächste Woche komme ich wieder und sehe nach Euch."

"Danke Dr. Goblin ich bringe sie ...", fing Iago an, wurde aber vom Arzt unterbrochen.

"Schon gut, bleibt ruhig bei eurer Verlobten. Wir kennen den Weg hinaus." Die beiden Ärzte gingen zu Tür hinaus und ließen das Paar alleine. Beide schwiegen einen Moment, dann ergriff Iago das Wort.

"Wie fühlst du dich?"

"Ich bin durcheinander ... Von was für einen Unfall haben sie gesprochen?"

"Bist du sicher, dass du es jetzt schon wissen willst? Verstehe mich nicht falsch, ich erzähle es dir, aber ich finde, das heute in bisschen viel ist. Du bist gerade erst aufgewacht und hast dein Gedächtnis verloren und musst jetzt mit einen Verlobten klarkommen." Jetzt musste sie grinsen.

"Ja da hast du recht. Iago ich würde jetzt gerne jetzt gerne duschen und etwas essen. Danach erzähl mir bitte, was passiert ist. Okay?"

"Ja okay ... Hinter dieser Tür dort ist das Bad, kannst du stehen?" Sie schlug die Bettdecke zurück und setzte sich am Rand, stemmte sich hoch, ging einen Schritt und verlor das Gleichgewicht, ihr Verlobter fing sie gerade noch auf. "Das war wohl nichts. Ich sage dem Dienstmädchen Bescheid, das sie dir hilft. Ich würde es ja selbst tun, aber ich glaube das du das zur Zeit noch nicht willst." Er half ihr, sich wieder ins Bett zu legen und ging zur Tür.

"Warte kurz, sie ist gleich da."

"Ja okay ... Iago?"

"Ja." Sie wurde rot im Gesicht.

"W-wenn ich mein Gedächtnis noch hätte, würde es mir etwas ausmachen, wenn du mir hilfst. Ich meine wie tief ist unsere Beziehung?"

"Es würde dir nichts ausmachen, wahrscheinlich würdest du sogar versuchen, mich zu verführen, und ich würde dir sagen das du noch zu schwach bist ... Aber du würdest es wahrscheinlich trotzdem schaffen." Mit diesen Worten drehte er sich um und verschwand hinter der Tür. Lanea saß mit heißem Gesicht im Bett und spürte ihr Herz schnell klopfen.

* Ich hätte versucht, ihn zu verführen? Wir haben also schon miteinander geschlafen, aber ich kann mich nicht mehr erinnern. *

Während Lanea sich eine gemeinsame Dusche mit ihrem Verlobten vorstellte, ging der junge Herr in das Lager und suchte einen Badehocker. Als er ihr fand, stellte er ihn sichtbar in den Flur und begab sich in die Küche. Am Küchentisch saß eine ältere Frau, die gerade ein Buch las. Auf dem Herd stand ein großer Topf, aus dem es verlockend roch.

"Die Suppe ist noch nicht fertig mein Junge", sagte die Frau und schaute ihn an.

"Ich suche Silica, weißt du, wo sie ist?"

"Oh das ist Pech, ich habe dem Mädchen gerade frei gegeben. Warum suchst du sie?"

"Lanea ist wach und würde gerne duschen. Allerdings kann sie sich nicht auf den Beinen halten und bracht Hilfe."

"Sie ist wach? Das ist schön ... sind ihre?"

"Ja."

"Bist du dir sicher, dass das der richtige Weg ist?"

"Hilfst du ihr?", fragte Iago und ging nicht auf ihre Frage ein, zu oft hatten sie das Thema schon durchgekaut.

"Ja natürlich aber du musst solange ein Auge auf die Suppe haben und nur damit du es weißt, ich weiß wie viel im Topf ist."

"Keine Sorge ich werde nicht- ach egal, oben im Flur steht ein Badehocker." Er ging zum Topf und rührte die Suppe um. Die Köchin musterte ihren Jungen und ihre Augen wurden traurig.

"So dann werde ich mir mal deine Braut ansehen."

Als es an der Tür klopfte, freute sich Lanea schon auf die Person da hinter. Sie konnte nicht sagen warum, aber sie hatte das Gefühl, in dieser Person eine Verbündete finden zu können.

"Herein!", reif sie. Sie hatte mit einem jungen Dienstmädchen gerechnet, aber eine Frau um die sechzig trat ein.

"Hallo mein Kind, mein Name ist Marcia, aber du kannst mich Ma nennen."

"Freut mich dich kennenzulernen Ma." Beide Freuen lächelten.

"Der Junge hat mir erzählt, dass du Hilfe beim Duschen brauchst. Silica, das Dienstmädchen, sollte dir ja eigentlich helfen, aber ich habe sie bereits nach Hause geschickt. Darum bin ich jetzt hier, sieh mal, ich habe dir einen Badestuhl mitgebracht, damit kannst du dich unter den Wasserstrahl setzen."

"Vielen Dank." Marcia half Lanea in Bad, als diese unter dem warmen Wasser saß, fragte sie.

"Welche Stellung hast du in diesem Hauhalt Marcia?"

"Ich bin die Köchin und Haushälterin."

"Oh tatsächlich, kannst du mir vielleicht Kochen beibringen? Irgendwie habe ich das Gefühl, keine so gute Köchin zu sein."

"Haha gerne mein Kind ... Sag, könntest du mir einen Gefallen tun?"

"Welchen den?"

"Ich möchte dich zu nichts drängen aber, würdest du Iago eine Chance geben? Lerne ihn besser kennen, wenn du merkst, dass du keine Gefühle für ihn entwickeln kannst, ist das schade aber in Ordnung", bat sie ernst.

"A-Aber ich dachte, wir sind verlobt und leben zusammen."

"Ja das ist richtig. Du hast dich damals für eine Zukunft mit ihm entschieden und es nie bereut. Aber jetzt ist dein Gedächtnis weg, du weißt nicht einmal mehr, wer du bist, es ist ein Neustart für dich. Viele Charaktereigenschaften wirst du wahrscheinlich anders wahrnehmen als vorher, verstehst du? Ich kenne meinen Jungen sehr gut und habe ihn zum Teil aufgezogen.

Daher liebe ich ihn wie mein eigenes Kind und will, das er endlich glücklich wird ... Weißt du, er hatte eine sehr kalte und einsame Kindheit, seine Eltern sind Adlige und halten nicht viel von familiärer Liebe. Iago hat gelernt keine Gefühle zu zeigen oder gar zu zulassen. Darum bitte ich dich ihm einfach eine Chance zu geben. Wenn du dann aber trotzdem gehen willst, werden wir dich nicht aufhalten aber bitte, bitte ..."

"Keine Sorge, ich gebe ihm eine Chance."

"Danke Lanea."

Nach den Duschen fühlte sich Lanea wie neu geboren, sie saß wieder in dem großen Bett und löffelte glücklich ihre Suppe. Sie freute sich mit einmal auf die nächsten Tage und Wochen, vor allem bei so leckerem Essen. Sie musste unbedingt Marcia in der Küche helfen und sich ihre Rezepte abgucken. Als es zum wiederholten Male an diesem Tag an der Tür klopfte.

"Herein", rief die Rosahaarige und ihr Verlobter öffnete die Tür.

"Störe ich dich?"

"Nein tust du nicht."

"Gut, schmeckt die Suppe?"

"Oh ja! Sie ist superlecker, Marcia ist eine sehr gute Köchin."

"Ja das ist sie, ich könnte mir ein Leben ohne ihre Kochkunst gar nicht mehr vorstellen." Die junge Frau stellte die Schüssel bei Seite und lächelte ihn an.

"Sie liebt dich sehr, wie ihren eigenen Sohn."

"Hat sie das gesagt?", er zog den Stuhl vom Schreibtisch zu sich und setzte sich zu der rosahaarigen Frau ans Bett.

"Ja und man spürt es, auch wenn sie über dich redet."

"...Sie ist für mich mehr Mutter, als es meine eigene je war." Er schaute aus dem Fenster.

"Aber egal, geht es dir jetzt besser?"

* Er weicht mir aus, aber ich lasse ihn erst mal. *

"Ja danke", sagte sie, wurde aber bei einer Erinnerung traurig.

"Was ist los?"

"Ich habe im Badezimmer in den Spiegel geschaut. Ich habe sogar vergessen, wie ich aussehe." Iago lehnte dich nach vorne und nahm eine Strähne ihrer Haare in die Hand.

"Ma würde jetzt sagen 'sei nicht traurig mein Kind, es ist doch nicht so wichtig, wie du aussiehst, auch wenn du wunderschön bist, das Wichtige ist, wie es in deinen Innern aussieht' nun zumindest so in der Art." Er strich ihr mit den Daumen über ihre Wange. "Wir kriegen das gemeinsam hin Lanea."

"Ja das werden wir." Sie hob ihre Hand und legte sie auf seine. "Bist du auch Mas Meinung oder wäre es nur ihre?"

"In diesem Fall gebe ich ihr Recht."

"Hihi ... erzählst du mir jetzt, was passiert ist?"

"Okay. Wir waren zusammen ins Dorf gefahren, um ein paar Bestellungen zu holen. Gerade als wir aus der dortigen Buchhandlung gekommen sind, gab es einen Tumult. Ein paar Gestallten von außerhalb sind in das Dorf gekommen und versuchten gefälschte Blastia zu verkaufen. Sie hatten sie irgendwie modifiziert, sodass sie mit Mana aufgeladen waren und Barrieren erschaffen konnten. Mehrer Leute hatten sich um sie versammelt und wollten natürlich eine Kostprobe. Auch du bist näher herangetreten, um einen Blick auf die Blastia zu erhaschen. Währendessen bin ich zu einen der Wachen gegangen, um sie zu informieren, ich hatte ein schlechtes Gefühl und dann lief etwas bei der Vorstellung schief. Die Blastia sind explodiert. Die Verkäufer starben bei der Explosion, aber die Dorfbewohner hatten Glück.

Sie wurden schwer verletzt aber sie haben alle überlebt. Und auch du ... ich sehe dich immer noch blutend und bewusstlos auf den Boden liegen."

"Ich bin erleichtert, das es den Dorfbewohnern gut geh, auch wenn ich traurig bin, das die Händler gestorben sind."

"Wieso? Sie haben es sich selbst zuzuschreiben, sie haben ein sehr gefährliches Spiel gespielt und das nur, um Geld zu bekommen ... Und sie haben dich verletzt."

"Ich kann deine Meinung verstehen aber. Richtig finde ich es trotzdem nicht."

"Ich weiß so warst du immer schon gutherzig und rein. So ich habe dich heute schon genug voll geredet. Ich gehe jetzt, muss noch ein bisschen arbeiten."

"Okay danke das du mir alles erzählt hast. Aber arbeite nicht mehr so lange ja?"

"Nein keine Sorge."

Alltag

Bereits fünf Tage waren vergangen seit sie in einem fremden Bett, an einem fremden Ort aufgewacht war. Seitdem hütete sie brav das fremde Bett und mit jedem Tag wurde ihr langweiliger. Inzwischen konnte sie alleine ins Bad und schaffte es ohne Probleme zu laufen. Oft stand sie am Fenster und schaute hinaus in den großen Garten, wo viele verschiedene Blumen wuchsen. Iago hatte ihr erzählt, das sie oft im Garten gearbeitet hatte und bereits jetzt freute sie sich schon wieder drauf. Sie dachte an ihn und musste schmunzeln. Ihr Verlobter kam mehrmals am Tag und schaute nach ihr, als er das erste Mal sah, dass sie alleine am Fenster stand, hatte er sie kurzer Hand hochgehoben und wieder mit den Worten. „Du sollst dich ausruhen und im Bett bleiben." Wieder ins Bett gelegt. Erst nach einer halben Stunde war er wieder verschwunden und knapp fünfzehn Minuten später tauchte er, mit mehreren Büchern, wieder auf. „Damit dir nicht so langweilig ist und um Bett bleibst." Hatte er gebrummt und war wieder verschwunden. Die Bücher hatte sie danach regelrecht verschlungen und inzwischen brachte er ihr jeden Tag zwei neue Bücher, was Lanea sehr freute. Auch Marcia besuchte sie täglich und brachte immer leckeres Essen mit, die beiden Frauen plauderten gerne bei einer Tasse Tee und auch Silica, das Dienstmädchen setzte sich zu ihnen. Silica war gerade achtzehn geworden und trotzte vor Tatendrang. Sie erzählte aufgeregt vom Dorf, welche Feste dort gefeiert werden und von den neusten Gerüchten von Zaphias. Lanea kannte zwar Zaphias oder die anderen Städte von denen sie sprach nicht, aber es machte ihr aber trotzdem Spaß ihr zu zuhören. Nur eine Person hatte sie noch nicht kennengelernt und das war der Butler Mr. Kazuto. Er war Marcis Cousin aber laut Silica das genaue Gegenteil von der großherzigen und warmen Marcia. Er war grimmig, immer schlecht gelaunt und seine Antworten waren eher gebrummt als gesprochen. Lanea war gespannt, ob sie mit ihm klarkam, würde. Sie wurde aus den Gedanken gerissen, als es an der Tür klopfte. Sie flitzte ins Bett zurück (sie hatte mal wieder aus dem Fenster geschaut) und bat die Person hinein. Iago trat ins Zimmer und schien zufrieden, sie im Bett vor zu finden.

„Hey!"

„Selber hey", lächelte sie, als Iago sich zu ihr aufs Bett setzte und fragte lieblich, „Iago, zeigst du mir heute die Bibliothek?"

„Hatten wir dieses Gespräch nicht gestern und vorgestern und Vor-vorgestern schon?", fragte er und setzt sich auf Bett.

„Ja und du hast gesagt, dass ich sie sehen darf, sobald die Ruhe Woche vorbei ist. UND das ist sie jetzt ja."

„Nicht ganz, die Woche ist erst morgen vorbei."

„Och komm schon! Mir geht es gut!"

„Lanea erst mo-."

„Ich werde mich auch ganz brav sein und mich auf ein Sofa legen. Du kannst mir ja dann die Bücher holen, die ich lesen möchte. Bitte, bitte!"

„Nein."

„Bitte, bitte, bitte, bitte!" Während sie eine Schmollschnute zog, krabbelte sie aus der Decke und immer näher zu ihn hin. „Bitte, bitte, bitte. Nun saß sie ganz dicht bei ihm und ihr Gesicht war nur ein paar Zentimeter von seinem entfernt. „Bitte, bitte, bitte Iagooooo bitte." Sie kam noch nähre. Er bog seinen Körper zurück und als sie ihre Hände auf seinen Oberkörper drückte, fiel er rückwärts aufs Bett und Lanea auf ihn. „Bitte, bitte, bitte, bitte."

„Lanea."

„Bitte ich lasse dich erst wieder aufstehen, wenn du 'ja' sagst." Zur Verdeutlichung schwang sich ihr Bein über ihn und setzte sich auch ihn rauf. „Bitte, bitte, bitte, bitteeee! !"

„Okay du hast gewonnen", sage er leicht zerknirscht und stöhnte genervt auf.

„Ja wirklich?", fragte sie strahlend, „yuhuu!" Ihre Arme flogen triumphierend in die Luft und fiel ihm dann um den Hals. „Danke, danke, danke!"

„Du kannst ganz schön nervend sein, weißt du das?"

„Hihi." Sie kicherte und kuschelte sich an ihn. „Danke Iago, für alles nicht nur für das mit der Bibliothek, sonder für alles."

„Ich habe doch gar nichts gemacht."

„Doch hast du. Du warst die ganze Woche an meiner Seite, trotz das ich dich und unsere gemeinsame Zeit vergessen habe. Immer warst du höflich und freundlich zu mir, hast dich mir nie aufgedrängt oder mich gezwungen mich zu erinnern. Ganz im Gegenteil, du hast mich geschont und mir stückchenweise von meiner Vergangenheit erzählt."

„Ich wollte dich nur nicht drängen und dich überfordern", seine Stimme war neutral, trotzdem begann er ihren Rücken zu streicheln.

„Trotzdem Danke, du bist echt gemütlich, weißt du das?" Sein Mundwinkel zuckte kurz, als müsse er ein Lachen unterdrücken schwieg aber.

„Warum lachst du nicht wenn du es willst?"

„Ich habe es so gelernt."

„Hmm das ist traurig ... Okay auch wenn du ein super Kissen bist, bringst du mich jetzt zur Bibliothek?" Sie stemmte sich hoch und grinste ihn an, auch ihr Verlobter setzte sich auf, stand auf, holte eine Decke aus einer Schublade und griff nach ihrem Kopfkissen.

„Festhalten", sagte er dann zu Lanea und drückte ihr beiden in die Arme. Er hob sie in seine Arme, was ihr einen kleinen Schrei entlockte und ging zur Tür. Dan trug er sie den ganzen Weg zur Bibliothek. Sie begegneten keiner Menschenseele, was der Rosahaarigen ganz recht war, ihre Wangen glühten nämlich nur ganz leicht. In der Bibliothek angekommen sah sie sich staunend um, riesige Bücherregale standen in den zweistöckigen Raum und mehrere Leitern standen an den Regalen. Der Blauhaarige setzte sie auf ein breites Sofa ab, nahm ihr das Kissen aus der Hand und legte es an die Sofalehne. „Jetzt kannst du dich hinlegen und zudecken. Weißt du schon, was du lesen möchtest?"

„Ja ich denke schon."

Eine halbe Stunde später saßen beide in Büchern vertieft auf dem Sofa. Leana schielte zu ihren Verlobten und bemerkte, dass er eine Lesebrille trug.

„Ich habe dich noch nie mit Brille gesehen." Er schaute von seinem Buch auf.

„Ich trage sie auch nur, wenn ich lange lese oder arbeite. Für meine Augen ist es entspannender."

„Verstehe, sie steht dir gut", lächelte sie.

„Findest du? Das hat wirklich noch niemand gesagt."

„Echt? Wieso?", fragte sie neugierig, aber er schwieg einen Moment.

„Meine Eltern sehen es eher, als Makel das ich eine trage. Sie meinen ein Adliger darf nur im Alter eine tragen, in jungen Jahren zollen sie von körperlicher Schwäche."

„Das ist doch Blödsinn." Lanea war sauer. „Ich glaub, ich sollte deinen Eltern mal eine Standpauke halten."

Am nächsten Tag kam die beiden Ärzte wieder und untersuchten die junge Frau.

„Alles in Ordnung Lady Lanea. Die Woche Ruhe hat eurem Körper gutgetan, aber jetzt dürft ihr wieder eurem Alltag nachkommen."

„Heißt das, dass ich aufstehen darf und meine Umgebung erkunden kann?", fragte sie lieb.

„Ja genau das heißt, es", lachte Dr. Goblin.

„Sehr gut! Könnte sie das Iago noch einmal genau sagen Doktor?"

„Äh ja aber warum", fragte er und der Blauhaarige mischte sich ein.

„Ich habe alles verstanden. Ich werde dich nicht gleich wieder ins Bett verfrachten, wenn du aufstehst." Sie grinste ihn breit an und der Doktor lachte auf.

„Wie ich sehe, habt ihr euch hier schon gut eingelebt Lady Lanea. So wir machen uns wieder auf den Weg, kommst du Iona?"

„Ja Doktor." Sie nickte der Rosahaarigen und Iago kurz zu und folgte dem Arzt zur Tür hinaus. Als diese sich schloss sprang Leana aus dem Bett, sprintete zum Kleiderschrank und holte Kleidung heraus, für sich selber nahm sie eine kurze Hose und ein T-Shirt und für Iago. „Hast du gar keine kurzen Hosen oder T-Shirts? Ich sehe hier nur langärmlige Sachen, die nach Geld stinken", fragte sie.

„Ich habe auch ein paar luftige Sachen, warum? Was hast du vor?"

„Na was wohl, in den Garten gehen natürlich! Los zieh dir was Lockeres an." Noch eher er antworten konnte, war sie schon im Bad verschwunden. Iago seufzte, tat ihr aber den Gefallen. Er zog sich eine lockere Hose an und zog sich ein T-Shirt über den Kopf.

* Ihr Charakter hat sich kaum geändert, wobei sie jetzt noch offener mit ihren Gefühlen umgeht ... hibbelig und nervig. *

Er grinste innerlich. Die Tür zum Bad schwang auf und eine startbereite Lanea erschien.

„Auch wenn der Doktor dir grünes Licht gegeben hat, schone dich trotzdem noch ein bisschen, ja?", sagte er fürsorglich.

„Ja mache ich", versprach sie und beide machten sich auf den Weg in den Garten.
 

Es war bereits Juli und im Garten wuchsen und blühten viele verschiedene Pflanzen. Lanea steckte in jede ihre Nase und freute sich wie ein kleines Mädchen.

„Die Blumen sind wunderschön Iago."

„Ja das sind sie. So wie du ... weißt du eigentlich, wie erleichtert ich bin, dass es dir wieder besser geht?", er sprach sanft zu ihr, was sie überraschte. Er ging zu ihr und nahm ihre Hand in seine. „Tut mir leid, wenn ich dich die letzte Woche genervt habe."

„Hast du nicht. Ich fand es superlieb von dir und es bedeutet ja auch, das ich dir etwas bedeute. Ansonsten hättest du nicht so auf Ruhe gepocht."

„Nun wir sind verlobt und wollten heiraten. Da ist es mir natürlich wichtig das du ..."

„Iago!", sprach sie dazwischen, „hör auf. Selbst wenn es nur um unsere Verlobung ginge. Du hättest auch alle drei Tage nach mir sehen können und den Rest Marcia und Silica überlassen können. Aber das hast du nicht, du hast mir Bücher gebracht und mich immer wieder ins Bett verfrachtet." Er zog kurz die Augenbraue hoch bei der Zweideutigkeit ihrer Worte. „S-so meinte ich das nicht!" Lanea Wangen wurden rot.

„Warum muss ich dich eigentlich jedes Mal überzeugen, dass du viele Dinge tust, weil du ein gutes Herz hast. Ich kenne dich noch nicht lange, aber ich glaube du versteckt deine Weiche Seite, weil du angst vor ihr hast."

„Nein das ist nicht wahr. Ich habe keine weiche Seite Lanea. Dafür wurde gesorgt ... Aber ich wünsche mir das es meinen, nein unseren Kindern nicht genau so geht."

* Was habe ich da gerade gesagt? *

„Kinder? Haben wir uns welche gewünscht?", fragte die Rosahaarige.

„Ja, wir wollten eine Familie gründen." Sie drehte sich, nun noch roter im Gesicht zu den Blumen.

„Nun ... Sag mal, wie bist du in den Besitz des Hauses gekommen?"

* Okay dann halt ein Thema wechsle. *

„Das Haus gehörte meiner Großmutter mütterlicherseits. Als sie vor ein paar Jahren gestorben ist, hat sie mir das Haus vermacht. Meine Eltern waren nicht begeistert, dass sie das Haus nicht bekommen habe. Sie wollten es für sich alleine und meinten, ich solle es ihnen geben."

„Hast du aber nicht."

„Nein habe ich nicht ... meine Eltern waren sehr wütend und haben mir das auch zu spüren gegeben. Doch irgendwie konnte ich das Haus nicht abgeben, es ist meine Zuflucht. Hier bin ich zufrieden und fühle mich wohl."

„Das ist schön. Es freut mich, dass du das Haus behalten hast. Es strahlt Wärme aus, wie gemacht für eine Familie."

„Ja das denke ich auch."

„Hattest du vor ... hatten wir vor unsere Kinder hier großziehen?"

„Hatten wir." Sie schwieg und schaute zu unbehaglich zu Boden, als ihr dann etwas Erschreckendes einfiel.

„War ich vor der Explosion schwanger." Ihre Stimme war leise.

„Nein, warst du nicht. Wir wollten bis nach der Hochzeit warten."

„Gut, ich hatte schon angst, ich hätte unser Kind verloren." Sie seufzte erleichtert und der Blauhaarige schaute sie sanft an.

„Einerseits gebe ich dir recht aber, der Gedanke daran du schwanger bist, ist einfach schön.", meinte er und schaute ihr in die Augen, „aber vielleicht wird es ja eines Tages so weit sein." Lanea freute sich über Iagos Aussage, der Gedanke an ein gemeinsames Baby, ein gemeinsames Leben machte ihn glücklich. Er hatte es zwar mit dem Wort ´schön´ ausgedrückt, aber sie wusste, das er glücklich meinte.

Zum Mittag gingen beide zurück zum Haus, es war das erste Mal, das Lanea das Esszimmer betrat. Eine große Tafel stand in der Mitte des Raumes, an der locker vierzig Personen Platz fanden. Ein Butler erschien und verneigte sich.

„Ich bin erleichtert zu sehen, das es euch wieder gut geht Lady Lanea. Junger Herr das Essen ist bereit, wenn Ihr jetzt Speisen wollt, werde ich Marcia Bescheid geben."

„Danke Mr. Kazuto. Lanea dies ist der Butler des Hauses Mr. Kazuto." Die junge Frau verneigte sich kurz.

„Es freut mich sehr, Sie kennenzulernen Mr. Kazuto."

„Es freut mich ebenso Lady Lanea", seine Stimme war kühl und distanziert, die Rosahaarige fühlte sich plötzlich komisch. „Ich werde nun Marcia Bescheid geben." Der Butler verneigte sich und verschwand aus dem Raum.

„Ist er immer so kühl und distanziert?"

„Ja, bei Butlern ist das normal.", erklärte Iago und zog ein Stuhl am Tisch zurück, „komm setz dich" sie tat es, war aber nicht richtig zufrieden mit der Antwort.

* Kein Wunder das Iago gelernt hat, keine Gefühle zu zeigen. Wenn die eigenen Eltern und auch noch die Angestellten so kalt waren. *

Gerade als auch ihr Verlobter sich gesetzt hatte, rauschten Marcia und Silica hinein und servierten das Essen. Die beiden verschwanden allerdings schnell wieder, was Lanea nicht gefiel.

„Wo essen die anderen eigentlich?"

„In der Küche, warum?!

„Na ja ich hätte es schön gefunden gemeinsam zu essen. Isst du immer alleine?"

„Ja." Er klang desinteressiert.

„Verstehe, das ist schade." In diesem Moment entschied sie, dass sich etliches ändern musste und das Erste war, das niemand mehr alleine Essen musste. Sie würde mal mit Marcia reden und sie fragen, was sie von der Idee hält. Alles zusammen an einem Tisch, wie eine richtige Familie.

Neu gewonnene Gefühle

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Ein Ausflug ins Dorf

Zwei Monate später in Nordopolica
 

"Es ist echt unglaublich, wir erhalten einen Auftrag nach den anderen. Die Heldenmutigen Vesperia sind die Top Gilde Nr. 1", freute sich Karol und grinste Yuri an.

"Ja und ich könnte mal eine Pause vertragen", meinte dieser, "was haltet ihr davon? Nach diesen Auftrag machen wir Urlaub."

"Die Idee gefällt mir und weißt du auch schon wo?", fragte die blauhaarige Kritya Judith.

"Wie wäre es mit Temza? Da stört uns so schnell keiner", schlug Karol grinsend vor.

"Gute Idee Captain, was meinst du Judy?"

"Ja gerne". Die vier (mit Hund) besprachen ihren wohlverdienten Urlaub und freuten sich bereits jetzt darauf. Nach einer Weile frage Karol.

"Vielleicht sollten wir Raven, Esetell, Rita, Flynn und Patty auch einladen?"

"Wuff!"

"Hehe Reped ist schon einmal einverstanden."

"Die Idee finde ich gut", meinte Yudith und auch der Schwarzhaarige stimmte zu.

"Ja ich auch, am Besten wir schicken ihnen eine Nachricht, das wir uns in sagen wir in drei Monaten in Temza treffen." Yuri sah in die Runde. "Bis dahin sollten wir zumindest alles geregelt haben und die anderen auch gefunden haben."

"Ja ich glaube, das ist ein guter Zeitrahmen. Dann wäre ja alles geklärt."
 

Zu Hause bei Lanea und Iago, nach Nordopolica:
 

Mit einem tiefen Seufzer kuschelte sich Lanea enger an ihren Verlobten, während er über ihren Rücken streichelte. Das Paar lag in ihrem gemeinsamen Zimmer im Bett und hatten keine Lust aufzustehen. Draußen wütete ein Gewitter und Lanea freute sich schon auf viele weitere Herbststürme. Der Oktober färbte die Blätter der Baume in leuchteten Farben und auch die Blumen im Garten sammelten Kräfte für den nahenden Winter.

"An was denkst du Iago?", fragte die Rosahaarige.

"Daran das ich viel lieber, mit dir, hier liegen bleiben würde. Aber ich habe noch Arbeit zu erledigen." Er schaute sie an. "Backst du heute wieder einen Kuchen?" Das brachte sie zum Lachen.

"Du mit deinen Kuchen! Die Liebe eines Mannes geht wirklich durch seinen Magen. Ich mache heute einen Marmorkuchen mit Kirschen ganz allein für dich." Er zog sie in seine Arme.

"Ich liebe dich Lanea." Ihr Gesicht fing an zu strahlen, als sie diese Worte vernahm, doch dann.

"Das sagt du nur, damit du noch mehr Kuchen kriegst."

"Äh nein und ja."

"Oh duuu! !", rief sie gespielt verstimmt und drückte ihn in die Kissen, sie versuchte ihn, durch zu kitzeln, was er aber nicht tatenlos duldete also kitzelte er sie zurück. "Hey! Du sollst mich nicht aus ... hahahahah!" Beide rollten sie über das Bett aber, als dieses plötzlich zu Ende war. Sie purzelten aus dem Bett, ein Gewühl aus Decken und Beinen. "Jetzt weiß ich wie sich eine Suhi-Rolle fühlt", lachte Lanea, "und wie entrollen wir uns wieder?"

"Gute Frage." Nach einer Zeit schafften sie es sich zu entwirren und begannen sich anzukleiden. Als Lanea gerade einen dünnen Pullover über den Kopf zog, trat Iago hinter ihr und zog sie an sich. "Ich habe das ernst gemeint. Ich liebe dich Lanea." Sie drehte sich um, sah ihm ins Gesicht und flüsterte.

"Ich liebe dich auch." Der Kuss, den die beiden nun teilten, war voller Liebe und Zärtlichkeit.
 

Fast eine Stunde später saß der Adlige an seinem Schreibtisch und brütete wie er die Antwort, auf Yuris Einladung formulieren könnte. Bereits vor einem Monat hat er die Nachricht, von seinen Spionen erhalten, dass die Heldenmutige Vesperia Estelle in drei Monaten in Temza erwarten. Iago entschied sich, einen gefälschten Brief zu schreiben, indem Estelle das Treffen absagt. Dabei ergab sich aber ein großes Problem, er wusste nicht, wie er ihn schreiben sollte, ohne das die Gilde sich auf die Suche nach ihr begeben. Die Schrift und die Art und Weise, wie die Prinzessin schreibt, ist inzwischen kein Problem. Seine Leute hatten mehrer Briefe von Estellise studiert und ein verbündeter Grafologe hatte bereits zugestimmt den Brief zu schreiben. Jetzt fehlte nur noch der Inhalt. Er griff nach dem Stift, als es an der Tür klopfte, schnell räumte er alle Indizien beiseite.

"Herein!" Die Tür wurde geöffnet und Marcia trat ein.

"Hast du einen Moment?"

"Ja, was gibt es?" Sie trat ein, schloss die Tür und setzte sich auf dem freien Stuhl am Schreibtisch.

"Lanea ist noch in der Küche, sie hat mir überglücklich erzählt, das du sie liebst."

"Ja ich habe es ihr heute gesagt, warum?"

"Weißt du, ich bin zwiegespalten, auf der einen Seite freue ich mich so sehr und glaube auch das die Wahrheit ist. Tief in deinem Herzen liebst du sie bereits, weißt es nur noch nicht." Er zog eine Braue hoch. "Auf der anderen Seite befürchte ich, dass du das Gesagte nicht ernst gemeint hast ... Oder?" Er schüttelte den Kopf.

"Ich habe vor ihr einen Heiratsantrag zu machen. Ich weiß nicht genau, wann sie schwanger wird, möglicher weise dauert es noch und so wird sie auf jeden Fall bei mir bleiben."

"Also hast du das mit der Liebe nur gesagt weil?"

"Weil ich die Chancen, dass sie ja sagt, so erhöhe. Die unteren Schichten hören gerne das Wort Liebe, vor allem die Frauen."

"Iago! Bitte tu das nicht, du verletzt nicht nur sie sonder auch d-."

"Ma! Ich habe keine Lust, wieder mit dir zu streiten. Hör zu, entweder du hilfst mir oder du gehst." Es herrschte Schweigen zwischen ihnen. "Bitte Ma, für mich ist das alles auch nicht ... Nur einmal will ich von ihnen ... Bitte hilf mir." Marcia seufzte tief.

"Ich werde in der Hölle dafür schmoren ... Ich helfe dir, aber glaub mir." Sie stand auf. "Dein Herz gehört ihr bereits und wenn du bereit bist, dich ihr zu öffnen, wirst du es merken. Ich hoffe nur, dass es dann nicht zu spät ist."
 

Eine Woche später ritten Iago und Lanea gemeinsam ins Dorf. Die junge Frau freute sich sehr auf den Besuch, es war Markt und an vielen Ständen wurden nicht nur frisches Obst und Gemüse, sondern auch exotische Delikatessen angeboten. Und sie musste noch ein Geschenk für Iago organisieren, welcher bald Geburtstag hatte. Die Dorfbewohner grüßten sie glücklich und viele kamen zu ihnen, um Iago um Rat zu fragen. Lanea freute sich, zu sehen das er sehr geschätzt zu werden schien. Weniger Verstand sie aber warum er so verschlossen war, es gab Tage, an denen sie dachte ´ja! Jetzt habe ich ihn geknackt´ (so wie an den Tag, als er ihr seine Liebe gestanden hat) und im nächsten Moment ´Ahh du Idiot! ´. Selbst beim Sex hielt er sich zurück. Kein Stöhnen, keine Glücksschreie NICHTS, es ging ihr sogar inzwischen so gegen den Strich, dass sie sich Ma anvertraut hatte. Marcia hatte ihr ein paar Dinge erzählt, welche sie nur noch mehr verwirrt hatte. Ihre Meinung über seine Eltern verschlechterte von Tag zu Tag und sie fragte sich, ob eine Standpauke überhaupt etwas bringen würde. Nein! Sie würde ihnen eine Standpauke beschaffen, egal ob was bringt oder nicht!

"Alles okay Lanea? Du schaust mit einem Mal so ernst?", fragte Iago besorgt, "geht es dir nicht gut?"

"W-was? Nein alles gut, wirklich", verblüfft stellte sie fest, dass er abgestiegen war und nun vor ihrer Stute stand.

"Braucht Ihr Hilfe beim Absteigen Mylady?"

"Gerne mein Lord." Sie schwang ihr Bein über den Sattel, und ließ sich in seine Arme gleiten. Doch anstatt sie sofort wieder loszulassen, hielt er sie fest.

"Geht es dir wirklich gut? Du bist in letzter Zeit so abwesend und übel ist dir auch manchmal."

"Es ist wirklich alles gut, ich habe mir wahrscheinlich eine kleine Magen- Darm- Infektion eingefangen."

"Vielleicht sollten wir Dr. Brief Bescheid geben."

"Wenn es schlimmer wird ja, aber ansonsten geht es mir wirklich gut." Er wirkte nicht überzeugt, nickte aber. Die junge Frau fühlte sich sein paar Tagen nicht gut, sie sag sich aber selbst, dass es an ihrem Gefühlschaos lag. Beide gingen zu einem Schneider und wollten einen neuen Anzug für den Blauhaarigen abholen, als sie eintraten, wurden sie gleich von einer fülligen Dame begrüßt.

"Oh wie schön das es Euch besser geht Lady Lanea! Wir haben uns Sorgen um Euch gemacht."

"Äh danke. Verzeiht, aber meine Erinnerungen sind immer noch nicht zurück. Wer seid Ihr?"

"Ach das arme Kind, mein Name ist Mrs. Norris und diese wunderschöne Schneiderei gehört mir." Sie winkte einen jungen Mann zu sich. "Harald bitte hol den jungen Herren seinen bestellten Anzug und helfe ihm bei der Anprobe. Ich kümmere mich um die Lady Lanea."

"Sehr wohl", sagte Harald und wandte sich Iago zu. Mrs. Norris zog währenddessen Lanea mit in den hinteren Teil des Ladens und zeigte ihr Stolz ein paar Kleider.

"Wow die sind wunderschön Mrs. Norris", hauchte die Rosahaarige.

"Ja nicht wahr. Euer Verlobter hat einen guten Geschmack, aber keine Sorge ich habe auch ein paar alltagstaugliche Kleidung für Euch. Vor allem da der Winter naht."

"Wie meint ihr das?"

"Nun euer Verlobter meinte, dass ihr keine wintertaugliche Kleidung habt. Neben bei hat er noch die Kleider in Auftrag gegeben. Er wollte euch Überraschen."

"Wirklich! Das ist sehr lieb von ihm, wobei ich mich wunder das er wusste, welche Farben ich mag. Eigentlich sollte ich sauer sein, dass er das über meinen Kopf hinweg entschieden hat."

"Haha aber, aber meine Liebe. Ich schneidere doch ständig für euch und der junge Herr kennt euch nun einmal sehr gut.", lachte die Schneiderin, ihre Stimme wurde sanft, "er wollte euch glücklich machen, also freut euch lieber. Ach ja wollt ihr vielleicht euer Hochzeitskleid sehen? Die Hochzeit wurde ja leider auf Eis gelegt, aber das Kleid ist natürlich noch da."

"M-mein Hochzeitskleid?"

"Ja natürlich, seht es euch an".

Das Kleid was Mrs. Norris ihr nun zeigte, war ein traumhaftes, Ärmelloses Ballkleid. Ein grau-silberne- Gürtel betonte die schmale Taille und fiel hinten lang am Rock hinab. Das Mieder hatte kleine grau-silberne Mosaik Applikationen welche sich im Tüllrock wiederholten.

"WOW das Kleid ist traumhaft schön", flüsterte die Rosahaarige.

"Ja nicht wahr. Wer weiß, vielleicht könnt ihr es ja bald schon tragen."
 

Fast drei Stunden später ritten Lanea und Iago zurück nach Hause. Nachdem sie die Schneiderei wieder verlassen hatten, schlenderten sie über den Markt und probierten sich durch ein paar Obststände, natürlich kauften sie auch gleich einen kleinen Vorrat an Obst, Gemüse und Gewürzen. Für die junge Frau war es ein sehr schöner Ausflug gewesen, die Dorfbewohner waren sehr herzlich gewesen und auch Iago schien entspannt zu sein. Aufgewühlt hatte sie aber der Besuch in der Schneiderei. Würde er ihr noch einmal einen Antrag machen? Würde sie ihn dann überhaupt annehmen?

"Hat dir der Besuch im Dorf gefallen?", fragte ihr Verlobter nach einer Zeit.

"Ja sehr sogar, alle sind sehr herzlich hier."

"Das freut mich ... Ich würde dir gerne noch etwas zeigen, sobald wir zu Hause sind.

"Oh was denn?"

"Sobald wir die Pferde abgesattelt haben, zeige ich es dir."

"Hmm okay."

Der Rückweg zog sich in die Länge, nun eigentlich war er genauso lang wie immer, aber Lanea saß auf heißen Kohlen. Sie wollte wissen, was Iago ihr zeigen wollte.
 

Zu Hause angekommen führte er sie in den Garten unter einen Rosenbogen. Ein paar Blüten waren noch geöffnet und verströmten einen angenehmen Duft. Der Blauhaarige zog seine Verlobte unter den Bogen und sah ihr in die Augen.

"Es ist nun schon über vier Monate, her seit du wieder aufgewacht bist. Während der ganzen Zeit hatte ich die Hoffnung, dass du irgendwann deine Erinnerungen zurückbekommen könntest, und wir dort weiter machen können wo wir aufgehört haben." Er stoppte kurz und als sie bedrückt den Blick senkte, streichelte er ihr über die Wange.

"Aber, trotz das du deine Erinnerungen nicht zurück erhalten hast, war unsere Liebe stärker und ist von Neuem entflammt. Lanea du bist die Liebe meines Lebens, die Frau, mit der ich eine Familie gründen will und mit der ich Alt werden will. Wir sind zwar schon verlobt aber ..." Er ging vor ihr auf die Knie und nahm ihre Hände in seine.

"I-Iago ich ..."

"Lanea willst du meine Frau werden?" Die junge Frau hatte Tränen in den Augen.

"Ja, ja ich will!" Sie warf sich in seine Arme und strahlte. "Hast du mich deshalb zur Schneiderin gebracht? Damit ich mein Hochzeitskleid sehen kann?"

"Ääähhh nun ... ja ... ich hatte gehofft, das du dann schneller ja sagt." Er war ganz Rot im Gesicht und kratzte sich verlegen am Kinn.

"Hihi es hat funktioniert", kicherte Lanea glücklich und schmiegte sich wieder an ihn.
 

Keine zwanzig Minuten später stürzte eine strahlende Lanea in die Küche.

"Ma!", rief sie, stockte aber als sie Marcia, Silica und Dr. Brief am Küchentisch sitzen sah.

"Ah! Ihr seid wieder zurück. Wie war es im Dorf mein Kind", fragte Ma liebevoll.

"Sehr schön! Hallo Silica und Dr. Brief", sagte die Rosahaarige und lächelte die beiden Frauen an.

"Guten Tag Lady Lanea, wie geht es euch?", fragte Dr. Brief ruhig.

"Sehr gut danke."

"Und?", fragte Silica aufgeregt.

"Und was?"

"Na, war der junge Herr schon mit dir heute im Garten?" Sie zappelte auf ihren Stuhl.

"Aber Silica sei doch nicht so neugierig", grinste Marcia.

"A-Aber Marcia ich will doch nur wissen, ob der junge Herr es nicht vergeigt hat."

"Das geht dich aber nichts-", als Marcia gerade Silica über ihren Rang in diesem Hause aufklären wollte, fing Lanea laut an zu lachen.

"Hahaha keine Sorge er hat es nicht vergeigt." Sie hob ihre Hand und ein Diamantring funkelte an ihren Finger. Das Dienstmädchen stieß einen Freudenschrei aus und umarmte die junge Frau fest.

"Juhuu! Ich freue mich so für euch hihihihihi. Jetzt wir alles gut!"

"Haha anscheinend habt ihr gewusst, was er vor hatte was?"

"Jap hatten wir", grinste Sillica breit.

"Herzlichen Glückwunsch zu Verlobung", sagte Dr. Brief neutral.

"Danke Doktor. Bitte versteht mich jetzt nicht falsch, aber was machen Sie hier? Ist jemand krank?"

"Nein aber ich habe sie gebeten, dich zu untersuchen", sagte Ma.

"Wieso mich Untersuchen? Mir geht es gut." Lanea war verwirrt, okay sie hatte in letzter Zeit noch mehr Hunger als sonst aber, das heißt, doch nicht das sie krank war.

"Ich habe da eine Vermutung", lächelte Marcia sanft.

"Und welche?"

"Ich glaube, du bist schwanger!"

"Hahaha wie kommst du den auf so etwas?"

"Deine Augen haben dieses Glitzern und du isst sehr viel in letzter Zeit."

"Nur weil ich mehr esse, als sonst bin ich gleich schwanger?"

"Ja vor allem da du mitten in der Nacht in die Küche schleichst und dir ein Schnitzelbrötchen mit Anko machst", grinste die ältere Frau, "lass dich einfach Untersuchen, falls es falscher Alarm ist, muss Iago sich halt mehr anstrengen."

Hochzeitstag

Heute war es soweit, heute war ihr Hochzeitstag. Lanea schlug glücklich die Augen auf und tastete nach ihren Verlobten. "Ach ja, Ma sagte ja das wir uns, einen Tag vor zur Hochzeit nicht sehen dürfen ... doofe Idee." Sie rappelte sich auf und ging zum Fenster, draußen erwachte die Natur zum leben und auch die Sonne schien sich über diesen Tag zu freuen. "Die Sonne wird heute den ganzen Tag scheinen. Mama und Papa werden heute einen wunderschönen Hochzeitstag haben." Sie streichelte über ihren noch flachen Bauch. "Weißt du was wir jetzt machen Böhnchen? Mama zieht sich schnell an und geht dann in die Küche. Ma hat bestimmt schon das Frühstück fertig."
 

Ein Monat war seit dem Heiratsantrag vergangen, nachdem Dr. Brief, Marcias Verdacht das Lanea schwanger ist, bestätigt hatte, wurde die Hochzeit in Rekordzeit auf die Beine gestellt.
 

Flash back:
 

... "ja vor allem da du mitten in der Nacht in die Küche schleichst und dir ein Schnitzelbrötchen mit Anko machst.", grinste die ältere Frau, "lass dich einfach Untersuchen, falls es falscher Alarm ist, muss Iago sich halt mehr anstrengen."

"Am besten wir gehen hinauf in Euer Zimmer Lady Lanea" Dr. Brief trat auf sie zu.

"Wir werden sehen, ob Marcias Vermutung richtig ist".

Die beiden Frauen gingen in Laneas und Iagos Schlafzimmer und Dr. Brief begann mit Untersuchungen. Nach einer gefühlten Ewigkeit sagte die Ärztin.

"Herzlichen Glückwunsch Lady Lanea, Ihr seid schwanger." Die Rosahaarige schaute nur perplex die andere Frau an.

"S-Schwanger?"

"Ja genau."

"I-ich S-Schwanger?"

"Ja Ihr erwartet ein Kind", lächelte sie leicht. Die bald Mama stieß einen Freudenschrei aus und fiel der Ärztin um den Hals .

"Oh ich freue mich! Juhuu ich bekomme ein Baby! Danke, danke, danke!"

"I-ich kann doch da gar nichts dafür", stotterte Dr. Brief und war mit der Situation vollkommen überfordert. Sie tätschelte Lanea leicht auf den Rücken. "Könnt I-Ihr mich wieder L-Loslassen?"

"Oh ja natürlich tut mir leid hihi. Ich freue mich einfach so." Sie ließ die andere Frau los und sah sie plötzlich ernst an. "Tut mir leid ich ... Ich habe vergessen, wie Ihr euch fühlen müsst." "Was meint Ihr Lady Lanea?"

"Nun erst die neue Verlobung und jetzt das Baby. Es muss euch sehr schmerzen, dass alles mitzubekommen immerhin seid Ihr in Iago verliebt." Die Ärztin bekam große Augen.

"V-Verliebt in I-Iago? Wie kommt ihr den darauf?"

Sie vermied den Augenkontakt, stand auf und begann im Zimmer auf und an zu tigern. "Ich bin d-doch nicht ihn ... Nein! Auf gar keinen F-Fall!"

"Doch das seid Ihr." Sie drehte sich schwungvoll zu Lanea um.

"Nein!"

"Doch! Jedes Mal wenn Ihr ihn anseht, sehe ich die Liebe in Euren Augen." Sie presste die Lippen zusammen. "Zuerst dachte ich, dass ihr beide eine Affäre habt oder zumindest mal eine hattet, dann habe ich Iago gefragt und er zählte mir, dass Ihr ihm ... Warum seid ihr nicht zusammen Ilona?" Die Ärztin schwieg eine ganze Zeit und atmete tief ein und aus.

"Als ich bei Dr. Goblin 'meine Ausbildung' zur Ärztin begann, hatte ich bereits meinen Arztbrief in der Tasche", sie schnaubte, "aber nun, das zählt für jemanden wie Goblin nicht ... Nun eines Tages wurde ich Iago und seinen Eltern vorgestellt. Vorher hatten Männer mich nicht so interessiert aber ... Er sah so gut aus, seine Stimme und ... Ich war fasziniert von ihm und aus Schwärmereien wurde Verliebtheit." Sie sah aus traurig aus dem Fenster. "Er hat mich nie wahrgenommen, ich war Luft für ihn. Dann verließen der Doktor und ich die Hauptstadt und gingen auf eine Forschungsreise und ein paar Jahre später sah ich ihn wieder. Eigentlich hatte ich gedacht, die Schwärmerei war vorbei, aber ich hatte mich geirrt. Ich machte ihm ein Angebot, eine kleine Affäre aber er lehnte ab. Es war ein ziemlicher Schlag für mein Selbstbewusstsein gewesen. Erst paar Tage später erfuhr ich, dass seine Eltern ihm eine Lektion in puncto Liebe erteilt hatten. Er wurde noch verschlossener und trotz der Abfuhr wünschte ich mir, ihm helfen zu können, dass ich diejenigen bin, die sein Herz heilen kann. Die Zeit verging und eines Tages tauchten Sie auf." Sie ging auf Lanea zu. "Und plötzlich war er anders, er hat begonnen sich zu öffnen, ganz langsam zwar aber ... Was auch immer Ihr getan habt Lanea, es war ein wahres Wunder und dafür bin ich Euch sehr dankbar. Ich glaube, dass Ihr sein Herz erreicht habt, ihr tut ihm einfach nur gut. Das Baby ist das absolute i-Tüpfelchen", grinste sie zum ersten Mal, seit Lanea sie kannte.

"Danke Dr. Brief. Ist es aber wirklich für Euch okay?"

"Ja ist es und wer weiß irgendwo wartet auch mein Ritter in silberner Rüstung auf mich."

"Hihi da bin ich mir sicher ... Wollen wir versuchen Freunde zu sein?"

"... Ja gerne."

"Sehr gut. Dann können wir ja endlich ins Du wechseln". Im nächsten Moment stürzte Iago besorg ins Zimmer.

"Lanea alles okay mit dir? Ma sagte Dr. Brief untersucht dich."

"Ja alles in Ordnung", strahlte sie, "Ma hatte einen Verdacht und hat Ilona her gebeten."

"Okay, was für einen Verdacht?" Er zog sie an sich.

"Ich bin schwanger!! Wir bekommen ein Kind!", rief sie glücklich aus und hüpfte vor Freude.

"D-Du bist schwanger?"

"Ja!" Ein Strahlen breitete sich über sein Gesicht aus, er stieß ein Freudenschrei aus, umschloss Lanea fester und wirbelte sie durch den Raum. "Wir bekommen ein Baby, wir werden Eltern! !" "

Ja, ja!", lachte die junge Frau, er setzte sie ab und umfasste ihr Gesicht mit beiden Händen.

"Ich liebe dich Lanea."

"Ich liebe dich auch."
 

Flash Back ende:
 

Die Mama in spe betrat die Küche und sah Marcia durch die Küche wirbeln.

"Guten Morgen Ma."

"Ah guten Morgen mein Kind, wie hast du geschlafen?"

"So lala. Ich bin es schon so gewohnt, dass Iago neben mir liegen zu haben das ich erst nicht schlafen konnte."

"Haha ach meine Kleine, das war ja nur für eine Nacht, heute Abend hast du ihn wieder." Sie zwinkerte ihr zu, die junge Frau wurde rot und streichelte ihren Bauch.

"Hörst du Böhnchen, heute Abend ist Papa wieder bei uns und jetzt Frühstücken wir erst einmal." Während sie ihr Brötchen verschlang, tauchten nach und nach, die Küchenhilfen, für den heutigen Tag, ein. Es herrschte ausgelassene Stimmung, aber die junge Frau spürte das, ausgerechnet Marcia, etwas bedrückte. Gerade als sie sie fragen wollte, tauchte Mrs. Norris und Helfer auf, die Frau scheuchte Lanea aus der Küche zurück ins Schlafzimmer. Und dort begannen sie in eine Braut zu verwandeln.
 

Währenddessen saß Iago wieder mal an seinen Schreibtisch und sah Dr. Goblin, welcher ihm gegenüber saß an.

"Sie werden also nicht kommen", es war eine Feststellung, keine Frage.

"Nein, aber damit hättet Ihr rechnen müssen."

"Hab ich, trotzdem ... auch wenn das Ganze hier nur ein Spiel ist, ihr Spiel ... Sie hätten trotzdem zur Hochzeit ihres Sohnes kommen können." Dr. Goblin schwieg und fragte dann.

"Wie geht der Braut mit der Schwangerschaft?"

"Gut sehr gut sogar, sie freut sich sehr."

"Sie scheint da nicht die Einzige zu sein, die sich freut."

"Ich habe den Plan nicht vergessen, keine Sorge. Ich halte mich daran."

"Gut, wie sieht es mit ihren Erinnerungen aus?"

"Nicht ansatzweise zurückgekehrt, Eure Erfindung arbeitet sehr gut Doktor ... so und jetzt, wenn Ihr mich entschuldigen würdet, ich muss mich für meine Hochzeit umziehen."

"Aber natürlich, ich werde mich noch mit Iona Unterhalten. Wir sehen uns", mit diesen Worten verließ der Arzt den Raum und ließ den Blauhaarigen mit seinen Gedanken alleine. Der junge Mann seufzte und sackte in seinen Stuhl zusammen.

* Ich hätte wissen müssen das sie nicht kommen ... Wahrscheinlich ist es besser so. *

Er nahm den Brief, welcher der Arzt mitgebracht hatte, zur Hand.
 

Wir waren erfreut, zu hören das du es endlich geschafft hast. Unser Plan trägt endlich Früchte, auch wenn du ihn ja ändern musstest. Wir wünschen einen wöchentlichen Bericht von der Entwicklung des Kindes, halte dich daran ansonsten werden wir es einrichten das Tristan es tut. Ach ja wir haben eine Vertretung zu deiner "Hochzeit" geschickt, sie wird sich noch einmal vor Ort überzeugen, dass alles nach Plan läuft. Auch wenn ich immer noch nicht verstehen kann, wie du diese Person tatsächlich heiraten kannst, du bist ein hoher Adliger und sie eine Verräterin des Adelstandes, zerstöre nicht deine Zukunft die wir für dich erachtet haben. Warum hast du sie als deine Verlobte ausgegeben und nicht gleich als Frau? Enttäusche uns nicht Iago.
 

Dein Vater
 

"Nicht einmal ein 'Herzlichen Glückwunsch zur Hochzeit'... Tristan ... Ihr werdet einen wöchentlichen Bericht erhalten. Ihn werde ich nicht in der Nähe meiner Familie lassen." Iago ging zum Fenster und runzelte die Stirn und atme mehrmals aus und ein.

* Warum ich sie nicht gleich geheiratet habe? Weil ... *

Im Wintergarten des Hauses fand, die Trauung stand, da die Gästeanzahl eher beschaulich ausfiel, passten alle Gäste problemlos hinein. Das Bankett würde im Speisezimmer und die Feier im großen Saal stattfinden. Als die Braut, an Marcias Arm, den Gang zwischen den Stuhlreihen entlang ging, hatte Iago nur Augen für sie. Sie sah einfach wunderschön aus in dem Kleid und nicht nur das, sie strahlte von innen. Sein Herz pochte laut in seiner Brust.

Lanea sah zu ihrem Traummann, welcher auf sie wartete, ihre gesamte Aufmerksamkeit galt ihm, nur ihm. Vorne angekommen nahm Iago ihre Hand, sie setzten sich und die Standesbeamtin begann die Trauung.

"Heute sind wir zusammen gekommen, um dieses junge Paar in den Bund der Ehe zu vereinen. Lanea und Iago haben sich vor fast drei Jahren kennen und lieben gelernt. In dieser Zeit haben sie viele Hürden nehmen müssen und trotzdem ist ihre starke Liebe immer als Sieger herausgegangen. Heute werden sie ihre Liebe besiegeln. Nachdem beide sich da ja Wort gegeben haben wird der Gemeinsame, Nachnahme ´Sidos´ lauten, dies haben beide Parteien gemeinsam entschieden". Die Beamtin wandte sich an Iago.

"Iago Grant Ragou Pinor willst du diese Anwesende Lanea Elise Sidos Heurassein zu deiner angetrauten Ehefrau nehmen? Sie Lieben und Ehren, in guten wie in schlechten Tagen, bis das der tot euch scheidet?"

"Ja ich will." Er sprach mit fester und klarer Stimme und die Beamtin wandte sich an die Braut.

"Und willst du Lanea Elise Sidos, den hier anwesenden Iago Grant Ragou Pinor zu deinen angetrauten Ehemann nehmen? Ihn Lieben und Ehren, in guten wie in schlechten Tagen, bis das der tot euch scheidet?"

"Ja ich will", sie strahlte bei diesen Worten und Iago musste hart schlucken.

"Mit der mir verliehenen Kraft des Kaiserreiches Zaphias, ernenne ich euch zu Mann und Frau." Sie schob den beiden Papiere zu, welche sie unterschrieben, danach sah sie den Bräutigam an. "Sie dürfen die Braut jetzt Küssen".

Hochzeitsfeier

Kapitel 12: Hochzeitsfeier
 

Das frisch vermählte Ehepaar betrat den großen Saal und nahmen dort Glückwünsche entgegen. Als Dr. Goblin ihnen strahlend entgegenkam, sprachen Lanea und Iago gerade mit Dr. Brief.

"Meine aller herzlichsten Glückwünsche zur Hochzeit und natürlich auch zu eurem kleinen Wunder."

"Vielen Dank Doktor, wir freuen uns, euch wieder zusehen. Danke das Ihr euer Versprechen eingehalten habt." Lanea schüttelte seine Hand.

"Aber natürlich Lady Lanea ein Versprechen ist ein Versprechen und jetzt erzählt mir, wie es euch geht."

"Mir geht es sehr gut und Böhnchen auch."

"Böhnchen?"

"Haha ja Dr. Brief hat ein Ultraschall gemacht und da sagte Iago plötzlich 'sieht aus wie eine kleine Bohne, das ist unser Baby?' Und seit dem sagen wir Böhnchen."

"Verstehe." Er grinste breit.

"So und nun verabschiede ich mich kurz. Die anderen Gäste wollen euch bestimmt auch noch Gratulieren" er nickte kurz beiden zu und mischte sich dann unter den Gästen, Dr. Brief tat es ihm nach. Die Braut wandte sich an ihren Mann.

"Wo sind den deine Eltern Iago?"

"Sie sind nicht gekommen, aber sie haben einen 'Ersatz' geschickt", erwidert er bitter und seine Frau schaute ihn geschockt und gleichzeitig traurig an.

"Was? Sie sind nicht da? Aber warum? Ihr einziger Sohn heiratet. Ich weiß ja das sie nicht begeistert von deiner Brautwahl sind aber ..."

"Schon gut Liebes, ich habe nicht anders erwartet." Er sah sie sanft an und streichelte ihren Bauch. "Es ist ihr Verlust nicht meiner. Komm, lass uns unsere Hochzeit feiern und uns nicht von so etwas herunterziehen lassen." Er küsste sie sanft und nahm sie in den Arm.

"Du hast recht, lass uns Feiern."
 

Die Hochzeitsgesellschaft wurde in den Speisesaal geführt, Ma hatte sich mit dem Essen selbst übertroffen und jeder schwärmte laut über diese Meisterköchin. Marcia saß mit hochrotem Kopf am Tisch und strahlte über das ganze Gesicht. Der Blauhaarige musste sich ein schmunzeln verkneifen, als er ihr Gesicht sah, doch dann sah er ein bekanntes Gesicht, welches er nie hätte wieder sehen wollte.

* Sie ist also der Ersatz ... Ausgerechnet SIE. *

Lanea sah ihren Mann an, er war mit einem Mal blass geworden, sie folgte seinem Blick und entdeckte eine blonde Frau. Sie war bildschön, ihr Gesicht das einer Schönheitskönigin und ihre Haut wie weißes Porzellan. Wer war sie? Und was hatte sie mit Iago zu tun? Die junge Frau schaute ihre zu ihrer Freundin Iona. Auch diese schaute die Schönheitskönigin an, dann blickte sie zu Lanea und ihre Augen sagten ganz deutlich 'pass auf, sie ist der Feind!'
 

Zwei Stunden später stand Isabella Maria Fiona von Kardinal in dem großen Saal, sah sich um, während sie an ihrem Wein nippte. Die Prinzessin war in ihrem Kleid ganz hübsch, das musste sie ihr lassen und Iago ... Er sah immer noch gut aus, nein sie sah sogar noch besser als damals. Wenn sie nicht wüsste, dass er sie hasst, würde sie einen Versuch starten. Lächelnd sah sie zu ihm.

* Wenn er wüsste, das ich ihm helfen soll sein Kind aufzuziehen. Auch ohne ihm, wenn es sein sollte. *

"Du bist also der Ersatz für meine Eltern", die Stimme, die sie ansprach, war voller Kälte und Bitterkeit.

"Hallo Geliebter, es ist schön, dich wieder zusehen", ihre Stimme war honigsüß, als sie sich zu Iago wandte, "herzlichen Glückwunsch zu Hochzeit, deine Frau strahlt ja richtig, sie liebt dich."

"Du kannst ihnen berichten, dass alles nach Plan läuft und ich diesen auch nicht vergessen habe."

"Aber natürlich Iago, mach dir keine Sorgen ich bin nicht dein Feind. Sieh mich als gute Freundin."

"Freundin? Das ich nicht lache. Verschwinde einfach, ich will dich nicht in meinem Haus haben." Seine Augen funkelten gefährlich.

"Aber, aber mein Liebster, nicht so grob. Hmmm." Sie tippe sich mit einem Finger an die Lippen.

"Sag mal, ich habe Aidan noch gar nicht gesehen, da er dein bester Freund war, habe ich eigentlich gedacht, auch ihn hier zu sehen." Mit jedem Wort wurde sein Gesichtsausdruck finsterer, "verschwinde einfach Isabella."
 

Die frischgebackene Braut stand etwas außerhalb und beobachtete ihren Mann, welcher mit der Schönheitskönigin sprach. Ihr war flau im Magen.

* Er scheint sie nicht zu mögen, trotzdem ... *

"Du solltest Achtgeben Lanea." Ihre neue Freundin war zu ihr getreten. "Diese Frau ist gefährlich und eine treue Verbündete von Iagos Eltern."

"Dann ist sie also die Vertretung?"

"Ja genau."

"Und sie scheint Iago gut zu kennen, wobei es keine, guten Bekanntschaft zu seinen scheint."

"Du hast recht ... weißt du noch, als ich sagte, ihm wurde eine Lektion in Sachen Liebe erteilt? Ich glaube, sie hatte damit etwas zu tun, nun zumindest könnte ich mir das vorstellen."

"Hast Recht, die Möglichkeit besteht. Ich werde Iago mal fragen."

"Gute Idee, aber jetzt genieß erst mal deinen Hochzeitstag. Dein Mann kommt zurück." Tatsächlich kam der Blauhaarige auf die beiden Frauen zu.

"Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat."

"Kein Problem", sagte seine Frau und streichelte ihm über Wange, "du siehst wütend aus." Er drücke einen Kuss auf ihre Handfläche.

"Später, jetzt will ich erst mit meiner Frau tanzen" er zog sie zur Tanzfläche und vergaß alles um sich herum.
 

Isabella sah den Eheleuten zu und lächelte, es war sehr interessant, was sie hier so sah. Ihr ehemaliger Geliebter war ja ganz vernarrt in seine Frau. Sie sollte mit Tristan und dem Doktor reden und Vorkehrungen treffen, falls Iago sie verraten sollte. Als ein Kellner an ihr vorbei ging, schnappte sie sich ein weiteres Gläschen Wein und prostete den beiden spielerisch zu.
 

* Auf die Braut und den Bräutigam, möge eure Liebe mich bald zur Königin machen. *
 

Als Lanea und Iago am Abend in ihrem gemeinsamen Bett lagen, konnten beide nicht schlafen. Der Blauhaarige streichelte ihr über den Rücken, schien aber mit den Gedanken ganz wo anders zu sein.

"Was ist los? An was denkst du?", sie sprach ganz leise.

"An zu viel, es tut mir leid Liebes, heute ist unsere Hochzeit und ich ... denke an zu viel negatives."

"... Wie diese Schönheitskönigin?"

"Du meinst Isabella?"

"Isabella also. Woher kennst du sie?" Seine Hände hörten auf sie zu streicheln, stattdessen rutschte er tiefer, küsste ihrem Bauch und legte seine Stirn an ihn.

"Sie war die erste Frau, in der ich mich verliebt hatte. Ich war geblendet von ihrer Schönheit und sie schien sich wirklich für mich zu interessieren und nicht an meinen gesellschaftlichen Stand. Was ich nicht wusste, war, dass sie parallel meinen besten Freund verführte." Die Rosahaarige zog scharf die Luft ein. "Sie hatte sich ihm unter einen anderen Namen vorgestellt, ihm eine andere Lebensgeschichte erzählt. Da Adian und ich uns selten gesehen hatten, kannten wir beide die Jeweilige, Partnerinnen nicht. Wir schrieben, und zwar aber getroffen haben wir uns selten. Dann eines Tages, riefen meine Eltern uns zu sich, ich freute mich, meinen Freund wieder zu sehen, und zeigte es auch offen. Meine Eltern hatten mich zwar immer gelehrt, meine Gefühle zu verbergen, und sagten auch, dass es keine Liebe gäbe, aber ich wusste, dass sie lügen. Ich war mit Isabella sehr glücklich und hatte mir sogar vorgestellt sie zu heiraten und eine Familie zu gründen." Er schwieg kurz und Lanea begann ihn sanft durchs Haar zu fahren. "Adian kam alleine, sagte aber, das seine Verlobte später folgen würde, und ein paar Stunden später trudelte auch sie ein. Ich kam gerade aus meinem Zimmer und war auf den Weg zur Küche, als ich meinen besten Freund und die Frau die ich liebte sich leidenschaftlich, Küssen sah. Ich habe nur noch Rot gesehen und bin auf Adian losgegangen. Ein paar Wachen zerrten uns aus einander. Als ich wieder einigermaßen klar denken konnte, fühlte ich nur noch Schmerz, mein bester Freund betrügt mich. Kurz darauf sprachen wir miteinander, wobei es wohl eher heißen soll, wir schrien uns an. Er sagte etwas davon, das ich ihr großes Leid zugefügt hätte, und warf mir vor, ein Monster zu sein. Wer weiß, was sie ihm erzählt hatte. Nun am Ende gingen wir getrennte Wege und beendeten unsere Freundschaft." Seine Stimme wurde brüchig und er atmete ein paarmal tief ein und aus. "Isabella habe ich danach zwei Wochen nicht mehr gesehen. Doch dann sprach sie eines Tages mit meinen Eltern und ich belauschte sie. Das ganze war ein abgekartetes Spiel meiner Eltern gewesen, um mir eine Lektion zu erteilen, weiterhin wollten sie meine Freundschaft mit Adian zerstören. Nach dem Gespräch schnappte ich mir Isabella und stellte sie zur Rede. Sie log nicht einmal oder versuchte sich raus zu reden. Sie machte mir sogar den Vorschlag, ein paar Sextechniken von Adian zu übernehmen."

"Was für ein dreckiges Miststück", Lanea knurrte. "Ich wollte danach mit Adion reden aber ... Ich wusste nicht wie, es sind so viele böse Worte gefallen.

Nach einer Weile entschied ich mich, ihn zu suchen, aber ohne Erfolg, er war wie vom Erdboden verschluckt. Trotzdem schickte ich ein Brief zu seiner alten Adresse, bekam aber nie eine Antwort." Beide schwiegen, erst als Laneas Hände aufhörten, ihn zu streicheln, sah er auf. Tränen kullerten über ihre Wange, aber gleichzeitig blitzten ihre Augen vor Wut. Der junge Mann wische ihr die Tränen fort. "Lanea bitt hör auf zu weinen. Ich hasse es dich, weinen zu sehen. Heute sollte ich dich glücklich manchen, nicht dich zum Weinen bringen."

"Es tut mir so leid, dass du so leiden musstest Iago. Es ist furchtbar, dass sie so mit deinen Gefühlen umgegangen sind. Jetzt verstehe ich, warum du selten Gefühle zeigst. Ich hoffe, sie bleibt nicht lange und dann können wir in Frieden leben."

"Das hoffe ich auch."

"... Weißt du, was ich mir am liebsten wünschen würde?", sie lächelte in kokett an.

"Nein was den?" Er zog sie näher an sich ran.

"Ich wünsche mir, dass du dich, in unserer Hochzeitsnacht gehen lässt. Jedes Mal wenn wir und geliebt haben, hast du dich nie gehen lassen. Warst immer kontrolliert, hast nie gestöhnt oder meinen Namen gerufen. Beim Sex geht es nur um uns beide, wenn wir uns lieben, gehört diese Zeit nur uns allein, niemand anderen sonst und vor allem nicht deinen Eltern." Ihr Mann sah sie einige Sekunden an, ohne etwas zu sagen. Er hatte nicht gewusst, dass es ihr aufgefallen war oder es ihr so wichtig war.

"Ich werde es versuchen, aber ob ich es gleich schaffe, weiß ich nicht."

"Keine Sorge", lächelte sie ihn liebevoll an, "wir haben Zeit."

In dieser Nacht liebten sich Iago und Lanea das erste Mal ohne Hemmungen. Trotz seiner Befürchtung, dass es nicht gleich klappen würde, schrie er ihren Namen, als er kam und verlor sich im Taumel der Gefühle. Gefühle für seinen Eltern, Gefühle für seinen alten Freund, Gefühle für seine neue Familie, seine Frau die sich in sein Herz geschlichen hatte und das ungeborene Baby, welches er jetzt schon mit Leib und Seele liebte.
 

Am nächsten Tag verabschiedeten sich die Gäste, Isabella und Dr. Goblin kehrten nach Zaphias zurück. Doch als Iago sich verabschiedete, kam die Ernüchterung wieder zurück, er darf sein Herz nicht verschenken, er würde Lenea und ihr Baby verlieren. Dafür würde gesorgt werden und das würde ihn zerstören. Er muss sich wieder verschließen.

Urlaub

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Die Reisenden

Es war bereits Mitternacht, doch eine einsame Gestalt stand immer noch alleine auf der Nordbrücke in Heliord. Die Arme auf die Brüstung gestützt sah er einen Zettel in seiner Hand an. Ein Name hatte sich in sein Herz gebrannt Iago Grant Ragou Pinor, der Name seines ehemaligen besten Freundes. Er war nun bereits mehre Monate auf Reisen und hatte bereits fast alle Namen abgearbeitet, nur noch die seines Freundes, seiner Familie und die des privaten Arztes blieben noch übrig. Bis jetzt hatte er sich um sie herum gearbeitet, aus Angst er könnte tatsächlich Hinweise finden. Aidan seufzte tief, seine Reise war bisher wenig erfolgreich gewesen, doch jetzt musste er sich seiner Vergangenheit stellen und das lastete noch schwerer auf seinen Schultern.

"Captain? Geht es ihnen gut?" Er drehte sich um und sah Hisuka hinter ihm stehen, ihre langen roten Haare standen leicht wirr von ihrem Kopf an, sie rieb sich die Augen und gähnte herzhaft.

"Alles okay Hisuka, ich habe nur über unser nächstes Ziel nachgedacht."

"Okaaay, und welcher Name ist es?" Sie schaute über seine Schulter und er tippe auf einen der Namen. "Hm ... ist das nicht der Enkel von Ragou?"

"Ja genau der."

"Na das wird ja was. Nun ich geh wieder ins Bett. Gute Nacht."

"Gute Nacht Hisuka." Sie nickte und wandte sich zum Gehen, stoppte dann aber und drehte sich zu ihm um.

"Captain, tun Sie mir einen Gefallen und gehen Sie auch ins Bett. Ich habe keine Lust morgen, den ganzen Tag, ihre schlechte Laune ausgesetzt zu sein."

"Haha keine Sorge ich gehe ja schon." Die Rothaarige nickte zufrieden und ging zurück zum Hotel.
 

Zwei Tage später ritten die beiden Ritter durch einen tiefen Wald.

"Hinter diesem Wald liegt ein Bergkamm, sobald wir diesen passiert haben, erreichen wir ein Dorf. Unser Ziel ist ein Herrenhaus, welches etwas abseits des Dorfes liegt", erklärte Aidan zum etwa zehntausendsten Mal. Hisuka verdrehte die Augen und stöhnte gerizt.

"Ja, ja ich weiß". Die zwei ritten weiter, bis sie mit einem Mal ein Geräusch hörten. Ein Rascheln gefolgt von einem tiefen Knurren. Sie zogen ihre Schwerter und schauten konzentriert auf die Büsche. Mit einem Mal sprang ein Monster, welches einem Minotaurus glich, aus dem Gebüsch.

"Was zum!", riefen beide gleichzeitig aus, so ein Monster hatten sie noch nie gesehen. Das Vieh hatte Hörner und sein Gesicht wies Missbildungen auf. Es sprang auf den Rothaarigen zu, riss im vom Pferd und ein Horn bohrte sich in seine Schulter, Aidan schrie vor Schmerz.

"Aidan!" Die junge Ritterin sprang vom Pferd und rammte dem Minotaurus ihr Schwert in den Rücken. Das Monster brüllte, fuhr hoch (das Horn löste aus der Schulter) und schlug mit dem Arm nach Hisuka. Die Wucht des Aufpralls ließ sie nach hinten fliegen und krachte danach gegen einen Baum. Sie stöhnte vor Schmerz und sah den Minotaurus nur noch verschwommen. Dieser versuchte, das Schwert aus seinem Rücken zu ziehen.

Der Ersatz Kommandant rappelte sich unter Schmerzen auf, griff nach seinem Schwert und rammte es dem Monster in die linke Schulter. Der Arm des Minotaurus wurde unbrauchbar, er brüllte wieder und dann flüchtete er in den Wald. Die beiden Ritter atmeten schwer und sahen dem Monster hinterher.

"Was war das den bitte? Zuerst greift uns das Vieh an und dann haut es ab." Hisuka war leicht gereizt "e-egal Hauptsache es ist weg". Aidan ging schwer atmend auf die Knie und hielt sich die Schulter. Ein großes Loch klaffe dort und es war ein Wunder, das die Schulter noch da war. "OH scheiße, scheiße, scheiße!!" Die Rothaarige rannte schwankend auf ihren Captain zu und sah sich entsetzt die Wunde an. "Scheiße, scheiße, scheiße wir müssen sofort Hilfe holen, Sie haben schon zu viel Blut verloren, schnell ins Dorf!" Irgendwie schaffte es Hisuka, Aidan auf das Pferd zu hieven und beide ritten auf den Bergkamm zu. Sie durchquerten die gepflasterten Schluchtenwege, doch mit jedem Meter wurde Aidan schwächer, er sah durch den Blutverlust nur noch verschwommen. "Du musst durchhalten verstanden!" Einen so strengen Ton hatte Aidan auch noch nicht von Hisuka gehört und musste trotz der Schmerzen grinsen. "Hör auf, so dämlich zu grinsen!"

"Jawohl Sir!"
 

Irgendwie erreichten sie das Dorf.

"Hilfe! Wir brauchen dringend Hilfe!", rief Hisuka verzweifelt und sah sich um, mehre Laute sahen sie geschockt an, dann liefen ein paar von ihnen los, andere zogen sie zu einem Haus.

Drei Männer halfen dem schwer verletzten Ritter vom Pferd und brachten ihn ins Haus. Die Rothaarige folgte und erkannte, dass es sich um eine Arztpraxis handelte. Doch kein Arzt war da "Wo ist der Arzt?", fragte sie verzweifelt.

"Sie ist auf Hausbesuch, ein paar Leute sind bereits losgelaufen, um sie zu holen." Eine ältere Frau drückte sie sanft auf eine Liege. "Keine Sorge Dr. Brief ist eine fantastische Ärztin. Sie wird ihn sicher wieder zusammenflicken."
 

An der Tür des Herrenhauses standen ein paar Dorfbewohner und hämmerten da gegen.

"Schnell Mr. Kazuto oder irgendjemand anderes. Öffnet die Tür! Wie müssen zu Dr. Brief!", riefen sie aufgeregt und nach einer gefühlten Ewigkeit öffnete der Butler die Tür.

"Was ist den hier-?"

"Schnell wir müssen zu Dr. Brief", unterbrach ihn eine Frau, "zwei Ritter sind ins Dorf gekommen und wurden lebensgefährlich verletzt!"

"Verstehe, wartet hier." Ohne einen weiteren Blick auf die Bewohner ging Mr. Kazuto zum Schlafzimmer seines Herren und klopfte. Als er hereingebeten wurde, öffnete er und sah die Lady des Hauses auf dem Bett liegen. Ihr Ehemann hatte sich neben sie gesetzt und hielt ihre Hand, während Dr. Brief ihre Tasche packte. "Verzeiht die Störung junger Herr, aber ein paar Dorfbewohner sind gekommen und wollen Dr. Brief mitnehmen. Zwei Reisenden wurden, auf dem Weg zum Dorf schwer verletzt und brauchen Hilfe."

"Oh Gott", sagte Leana erschrocken und sah Ilona alarmierend an, doch ihre Freundin war bereits an der Tür.

"Ich muss los."

"Viel Erfolg Ilona", rief die Hausherrin ihn noch hinterher, doch sie war schon aus der Tür. "Ich hoffe, es wird alles gut und Ilona kann die Reisenden retten."

"Bestimmt, mach dir keine Sorgen. Sie ist eine fabelhafte Ärztin. Alles wird gut." Ihr Mann sah sie liebevoll an und streichelte ihr über ihren Bauch. Prompt kam die Antwort, ein kleiner Tritt. "Siehst du, unser Böhnchen ist der gleichen Meinung."

"Ja du hast recht." Ein Räuspern ertönte von der Tür.

"Dürfte ich Euch kurz sprechen junger Herr?"

Ilona rannte in die Eingangshalle, wo sie bereits erwartet wurde.

"Den Göttern sei dank wir haben dich gefunden. Du musst schnell ins Dorf mitkommen", rief ein Mann. Sie ritten los und währenddessen erzählten die Bewohner aufgeregt, was geschehen war.

"Die beiden Ritter kamen Hilfe rufend ins Dorf. Die Frau schien stark mitgenommen aber nicht verletzt. Doch ihr Begleiter sah nicht gut aus. Er hatte ein riesiges Loch in der Schulter. Ich hoffe, er lebt noch, wen wir ankommen."

* Ritter? Ob sie etwas herausgefunden haben? *

Sie ritten schweigend weiter und das Dorf kam in Sichtweite, viele Menschen hatten sich um ihr Haus versammelt und schauten besorgt aus.

"Ihr habt sie gefunden, sehr gut, es geht ihm nicht gut", sprach einer der Dorfbewohner. Die junge Ärztin eilte an ihnen vorbei ins Haus. Sie schnappte kurz nach Luft, als sie den Mann auf der Liege sah, so eine Wunde hatte sie noch nie gesehen.

"Wie ist das geschehen?", hauchte sie, eine rothaarige Frau, welche auf einer weiteren Liege lag, sprach.

"Wir sind von einem Monster angegriffen worden. Es war ein Minotaurus. Eins seiner Hörner hat sich in seine Schulter gebohrt."

"Ein Minotaurus?"

"Ja."

"Hmm ... Komisch. Aber egal ich werde mein Bestes geben. Allerdings kann ich versprechen, dass ich seine Schulter retten kann".
 

Zwei Tage später saß Hisuka am Bett ihres Captains und fasste einen Entschluss. Sie würde die Mission ohne ihm weiterführen, genauso wie er es ihr am Anfang dieses Abenteuers gesagt hatte 'Hisuka, wenn jemand von uns verletzt werden sollte oder aus einem andern Grund nicht diese Mission zu Ende führen kann. Wird er zurückgelassen. Unser Hauptziel ist es unsere Mission zu erfüllen, egal was passiert'. Nun war es soweit, zuerst würde sie den Kommandanten aufsuchen und ihm Bericht erstatten, danach würde sie die restlichen Personen auf der Liste ausfindig machen. Sie packte sich Lebensmittel und die Namensliste in ihre Tasche, schrieb einen Brief an Aidan und verschwand aus dem Dorf.

Neue Wege

Die HeldenmutigeVesperia hatte in der Zwischenzeit bereits ihr Feriendomizil verlassen und hatten in Nordopolica Stellung bezogen. Raven und Patty hatten sich bereits von ihren Freunden verabschiedet und zogen alleine weiter, Flynn und Chastis waren allerdings noch bei ihnen. Gerade saßen sie zusammen am Esstisch und unterhielten über das Kolosseum. Alle sprachen durcheinander, nur eine Person wirke still und in sich gekehrt, Judith. Yuri sah zu ihr hinüber, seit Flynn und Chastis zu ihnen gestoßen waren, hielt sie Körperlichen und Emotionalen Abstand. Er verstand es nicht, zuerst hatten sie wundervolle Nächte zusammen und mit einem Mal ... nichts mehr. Sie geht ihm aus dem Weg, zuckte sogar, zusammen wenn er sie berührte und das tat ihm weh, sehr weh sogar. Er hatte mehrmals versucht, mit ihr zu reden, doch jedes Mal wich sie ihm aus oder verschanzte sich regelrecht hinter den anderen. Yuri seufzte tief und überlegte, was er wohl falsch gemacht haben könnte.
 

Die junge Frau sah sich in der Cafeteria des Kolosseums um und suchte einen leeren Platz. Sie hatte noch einen langen Weg vor sich, bevor sie Mount Temza erreichte. Ihre Rücken schmerzte und ihr Bauch knurrte sie böse an. "Ich esse ja sofort was, sei nicht so laut," sagte sie zu ihrem Bauch, entdeckte einen leeren Stuhl und ging in dessen Richtung. Am Tisch saßen bereits mehrere Leute. Zuerst erkannte sie sie gar nicht, aber als sie genauer hinsah, entdeckte sie bekannte Gesichter. "Chastis! Yuri! Flynn!"
 

Fast eine Stunde und viele, viele Umarmungen später, saßen Hisuka, Chastis und Flynn in einen abgeschiedenen Raum. Sie schob ihn die Liste mit den Namen zu.

"Wir haben bereits einen Großteil der Namen abgearbeitet, aber keinerlei Hinweise darauf gefunden, dass eine Verschwörung im Gange ist. Unser nächstes Ziel sollte Iago Grant Ragou Pinor sein. Wir fanden heraus, dass er im Herrenhaus seiner Großmutter mütterlicherseits lebt, und machten uns auf den Weg. Doch auf dem Weg wurden wir von einem Monster angegriffen. Dieses Monster sah aus wie ein Minotaurus mit Hörnern, Fell und Stierkopf, allerdings war es missgebildet, irgendwie unfertig. Es riss den Captain vom Pferd und bohrte ihm ein Horn in die Schulter. Er wurde regelrecht am Boden festgenagelt. Erst als ich dem Vieh mein Schwert Rücken rammte, ließ er von ihm ab und wandte sich mir zu. Es schleuderte mich gegen ein paar Bäume und versuchte das Schwert herauszuziehen. Der Captain reagierte schnell und stieß ihm sein Schwert in seine Schulter. Das Monster floh mit einem Mal und irgendwie schafften wir es ins Dorf. Dort angekommen hatte der Captain schon sehr viel Blut verloren und war kaum noch bei Bewusstsein. Die Dorfbewohner waren sehr hilfsbereit und halfen uns sofort. Die dortige Ärztin hat ihn operiert, aber seit dem liegt er im Koma. Sie sagte, die Operation ist soweit gut verlaufen aber ob er seinen Arm und Schulter je wieder normal bewegen kann ...", sie brach traurig ab und auch Hisuka und Flynn waren bestürzt. "Der Captain hat mir immer gesagt das ich, fall ihm etwas zustoßen sollte, ich die Mission fortführen, und ihn zurücklassen soll. Er liegt immer noch im Koma, aber ich glaube, das er dort gut aufgehoben ist."

"Verstehe, ich hoffe, dass es ihm bald wieder besser geht. Wissen sie, wer er ist?", fragte der Kommandant.

"Nein, ich habe ihnen einen Flaschen Namen gesagt und erzählt wir wären auf der Durchreise und wollten zu unserer Brigade zurück. Der Captain trug eine ganz normale Ritter Uniform, warum genau er dies tat weiß ich nicht, aber es hat uns sehr geholfen."

"Verstehe ... ich glaube damit, ist der Urlaub wohl vorbei." Er rieb sich die Stirn. "Wir drei werden die restlichen Namen abarbeiten. Wie lange hat die Ärztin gesagt, wird Aidan noch im Koma liegen?" Er sah die Kleinere der Rothaarigen Zwillinge an.

"Sie sprach von zwei Monaten, meinte aber auch, das es je nach Zustand variieren könnte."

"Okay, wir arbeiten die List ab. Danach werden wir zu Aidan gehen".

Die drei bemerkten nicht, dass sie belauscht wurden. Die Gestalt grinste breit, verschwand leise und klopfte ein paar Minuten später an einer Zimmertür. Die Tür wurde geöffnet und Yuri stand vor der Tür.

"Hey Captain Karol, du grinst so breit, was hast du jetzt wieder vor?" Karol ging an Yuri vorbei ins Zimmer.

"Hört mal alle zu. Ich habe zufällig Flynn und die Zwillinge zufällig belauscht."

"Zufällig ja?", fragte Rita sarkastisch.

"Ja zufällig, anscheinend hatten sie eine geheime Mission und sind von einem Minotaurus angegriffen worden."

"Einen Minotaurus?", fragte die Magierin.

"Ja genau!"

"Ein Minotaurus ist ein mystisches Wesen Karol, die gibt es nicht ... wobei ... nun ja wir haben schon so viel gesehen und erlebt, also warum eigentlich nicht". Karol sah Rita lächelnd an.

"Ja genau sie hat recht! Was haltet ihr davon, wenn wir auch Minotaurus jagen?" Der Anführer der HeldenmutigeVesperia hüpfte schon fast vor Aufregung. "Und, und?"

"Ich finde die Idee gut", meinte Yuri und auch die anderen stimmten mit ein, alle bis auf Judith.

"Tut mir leid, aber ich kann nicht mitkommen", sagte sie und sah zum Gildengründer, "sag Karol, was meinten sie mit 'geheimer Mission'?"

"Keine Ahnung, aber anscheinend wurde ein Ritter dabei vom Minotaurus schwer verletzt."

"Verstehe. Tut mir leid Leute, aber ich werde nicht mit auf Monster jagt gehen.

Ich werde die Ritter beschatten, um etwas über diese Mission herauszufinden. Es muss etwas sehr Wichtiges sein."

"Gute Idee Judy", meinte nun Rita und auch Yuri stimmte ihr zu.

"Ich muss gestehen das mich, komischerweise, diese Mission auch interessiert. Viel Glück Judy."

"Gut da das nun geregelt ist, breche ich mit Baúl sofort auf."
 

Dr. Ilona Brief sah auf den jungen Mann vor ihr herunter. Auch wenn er ein Ritter war, war er sehr attraktiv, er hatte weiche Gesichtszüge, trotz der Narbe. Ihr Blick schweifte zu seiner Schulter, sie hatte die Blutung stoppen können aber die Nervenstränge und Muskeln waren zerstört. Seinen Arm wird er nie wieder bewegen können ... Außer ... sie hatte da eine Idee, aber zuerst musste sie Iago überzeugen. Sie nahm einen Zettel und Stift zur Hand und schreib eine Nachricht. Nachdem sie fertig war, rief sie ihren Gehilfen.

"Jordan? Würdest du diesen Brief bitte ins Herrenhaus bringen? Er soll direkt zum Hausherren."

"Ja gerne".
 

Zwei Stunden später standen Lanea und ein schlecht gelaunter Iago vor der Tür.

"Hallo Ilona", sagte ihre Freundin und trat ins Haus.

"L-Leana was machst du den hier? Du solltest dich lieber ausruhen", die Ärztin sprach streng und die junge Frau zog eine Schmollschnute.

"Ich wollte doch wissen, wie es den Reisenden geht."

"Dafür musst du aber nicht hier sein." Die Ärztin wandte sich an Iago. "Und Du! Warum hast du sie nicht zu Hause ans Bett gefesselt?"

"Glaub mir, ich bin eben so wenig begeistert wie du." Er sah wirklich grimmig aus.

"Arg okay egal. Kommt rein und Du!" Sie zeigte auf Lanea. "Setzt dich dort auf die Couch und bleibt da!"

"Jawohl!" Der Blauhaarige zog seine Frau zur Couch und beide setzten sich. Ilona holte währenddessen etwas zu trinken und ein paar Knabbereien und setzte sich zu ihnen.

"Soooo nun zu meinem Patienten. Er hatte ein großes Loch in der linken Schulter, welches ihm ein Monster verpasst hat. Ich konnte ihn zwar retten aber die Muskeln und Nerven sind gekappt. Er wird seinen Arm und auch seine Schulter nie wieder benutzten kann. Außer ..."

"Außer?", fragte die Rosahaarige.

"Als es die Blastia noch gab, wurden sie auch in der Medizin eingesetzt zum Beispiel als Herzschrittmacher. Diese Gegenstände müssen jetzt natürlich umgerüstet werden. Ich habe in meiner Lehrzeit ein Mana betriebenes Gerät entwickelt, was die Muskeln des Körpers stimulieren und unterstützen. Eigentlich wollte ich Menschen mit Muskelschwund oder auch Menschen die Schwere körperlicher Arbeit nachgehen unterstützen.

Mein Prototyp hat super funktioniert und ein Mann, der durch einen Unfall, sein Arm kaum noch heben konnte, war wieder funktionsfähig."

"Wirklich? Das hört sich wundervoll an Iona." Lanea strahlte. "Hast du das Gerät noch?"

"Nein, den Prototypen habe ich dem Mann überlassen, aber vorher Patent angemeldet, keine Sorge." Sie sah kurz nach Iago, der nickte. "Nachdem der Prototyp so erfolgreich war, wollte ich weitere bauen, doch ein sehr wichtiges Material, welches unabdinglich ist, war nicht mehr verfügbar. Wobei ich eher sagen muss, dass es reglementiert wurde. Ein paar Geschäftsleute haben die Bergwerke, indem es abgebaut wurde, gekauft und die Preise verzehnfacht. Und ob das noch nicht reichte, kann es nur noch von Auserwählten gekauft werden."

"Was für Verbrecher!", rief Lanea erzürnt, "erst die Preise so erhöhen das niemand es sich noch leisten kann und dann auch Unterschiede bei den Kunden zu machen."

"Sie dürfen es aber." Iagon strich ihr beruhigend über den Rücken. "Sie die Eigentümer, daher können sie die Preise selbst bestimmen. So sind halt die Gesetze."

"Aber das ist falsch!"

"Ja, das ist es."

"Gibt es denn noch eine andere Möglichkeit an das Material zu kommen? Schatz kannst du nicht etwas tun?" Die junge Frau schaute ihren Mann an, doch dieser schwieg und sah zu Ilona.

"Können wir ihn sehen?"

"Ja klar aber bitte erschreckt nicht, er ist an Maschinen angeschossen."

Die drei standen auf und gingen ins Behandlungszimmer. Lanea zog die Luft ein, als sie den schwer verletzten Mann sah, sie ging zu ihm und nahm seine Hand in ihre.

"Wir werden Ihnen helfen, das verspreche ich, stimmt's Iago?" Sie drehte sich zu ihren Mann um. "Iago?" Er stand an der Tür und war weiß im Gesicht. "Iago? Was ist los?" Lanea ging zu ihm und streichelte ihm über die Wange.

"Was auch immer du brauchst Ilona, du bekommst es. Mach eine Liste fertig, ich besorge dir alles, was du zu seiner Genesung brauchst." Erst jetzt sah er seine Frau an. "Das ist Aidan."

Sorge und Hoffnung

Iago sah besorg zu seiner Frau herunter, sie lag im Ehebett und wirkte erschöpft. Der Geburtstermin war bereits um drei Tage überschritten und mit jedem Tag, der verstrich, wurde er nervöser. Der Blauhaarige hatte Angst, riesige Angst, was ist, wenn was schief geht, wenn das Baby sich nicht dreht, oder sich die Nabelschnur sich um seinen Hals gelegt hatte, was ist wenn es nicht gesund ist, es Fehlbildungen hat oder eine schwere Krankheit? Was ist, wenn Lanea bei der Geburt stirbt?

"Liebling du machst es schon wieder." Er sah sie an.

"Was schon wieder?"

"Dir zu viele Sorgen. Alles wird gut gehen, da bin ich mir sicher. Unser Kind wird gesund und munter auf die Welt kommen und auch mir wird nichts geschehen." Sie lächelte und er legte sich zu ihr, schlang seine Arme um sie und barg sein Gesicht in ihre Halsbeuge.

"Ich liebe euch beiden einfach viel zu sehr, wenn euch etwas passieren würde, könnte ich das nicht ertragen." Er schluckte hart, jedes Wort meinte er ernst. Er liebte Lanea mit jeder Faser seines Herzens und das Baby. Nie hätte er gedacht, dass so eine Liebe zu einem kleinen Wesen existieren konnte, er würde nicht zu lassen, dass seiner Familie etwas geschieht.

"Alles wird gut", murmelte seine Frau und strich ihm über sein Haar. So langen sie einige Zeit einfach da und genossen die Nähe des anderen.

"Ich muss los, ansonsten komme ich zu spät." Er hob seinen Kopf und lächelte schief. "Aber ich will gar nicht."

"Hihi du musst aber." Sie küssten sich zum Abschied. Iago sprang noch schnell unter die Dusche und machte sich auf dem Weg ins Dorf. Ilona hatte vor zwei Tagen ihr Gerät fertiggestellt und Aidon noch am selben Tag operiert. Sie wussten das sie es ohne seine Erlaubnis taten, aber es war die einzige Chance, die sie hatten, die er hatte. Jeden Tag besuchte der Adlige seinen ehemaligen besten Freund und erzählte ihm alte, gemeinsame Geschichten. Lanea bestand sogar darauf, dass er, sobald er wach war, ins Herrenhaus gebracht wird, um sich zu erholen.

Der Blauhaarige war von dieser Idee hin und her gerissen, einerseits wollte er seinem Freund helfen, anderseits war es sehr riskant, falls Aidan die Prinzessin erkennen sollte ... Er fragte sich, ob er ihm helfen würde. Der fast Papa erreichte das Dorf und zügelte sein Pferd vor Ilonas Praxis.

"Guten Tag junger Herr, wir dachten schon, Sie kommen nicht", begrüßte Jordan ihn.

"War auch kurz davor bei meiner Frau zu bleiben, guten

Morgen Jordan." Der junge blonde Assistent nahm ihm das Pferd ab.

"Wie geht es eurer Frau?"

"Sie ist erschöpft, meint aber, ich solle mir keine Sorgen machen."

"Hehe, das Baby kommt sicher bald. Dr. Brief ist übrigens beim Ritter."

"Danke".

Iago betrat die Praxis und steuerte direkt auf das Zimmer seines Freundes zu, kurz bevor er eintreten wollte, zögerte er.

"Er ist noch nicht wach", wurde er von der Seite angesprochen.

"Ich habe nicht deswegen gezögert."

"Ach ja?" Die Ärztin kicherte, als er das Gesicht verzog.

"Ganz ehrlich Ilona, desto mehr Zeit du mit Lanea verbringst, desto frecher wirst du."

"Haha ich war immer schon so, hab mich nur, nie getraut es auszuleben". Seit Lanea und llona das 'Gespräch' gehabt haben und beide Frauen offen miteinander umgehen, wurde ihre Freundschaft immer tiefer. Beide haben sich geöffnet und sagten, was sie dachten und meinten. Auch das Verhältnis zu Iago war lockerer geworden, die junge Frau hatte ihre Liebes-Gefühle für ihn ganz abgelegt und sich mit ihm angefreundet.

"Wird er bald aufwachen?"

"Ich denke schon. Das Gerät wurde nicht von seinem Körper abgestoßen und die Medikamente, die für den Tiefschlaf verantwortlich sind, habe ich langsam abgesetzt. Er atmet bereits wieder selbstständig."

"Gut". Dr. Brief hatte vor ein paar Tage das 'Gerät' in Aidans Körper implantiert. Sie war sehr zufrieden gewesen.

* Schon komisch, was das Schicksal für Wege geht. *

Dachte sie, zuerst hatte sie den Ritter nur ins Koma gelegt, um seine Kameradin loszuwerden. Diese hatte sie nämlich ein bisschen belauschen können.
 

Flashback.
 

Ilona sah zu ihren Patienten herunter, sie hatte es geschafft. Die Blutung war gestillt und er, so weit es ihr möglich war, wieder zusammengeflickt. Die Beatmungsgeräte piepten.

* Es wäre wahrscheinlich besser, wenn ich ihn ins Koma lege, seine Wunden könnten so besser heilen ... aber dann würden die Ritter noch länger im Dorf bleiben. Der hier war zwar ausgeschaltet, aber die Frau könnte ärger machen. *

Und sie musste zugeben, dass sie neugierig auf diesen Mann war, immerhin war sie auch nur eine Frau. Sie ging zur Tür, trat in den Flur, ging einen kurzen Flur entlang und stockte. Dort saß die Ritterin, Tränen rollten über ihre Wange und sie saß in geknickter Position auf einen Stuhl.

"Oh bitte, bitte, mach das er schnell wieder gesund wird. Mach das er aufwacht, ich will ihn nicht in diesem Zustand zurücklassen müssen. Diese Mission ist zu wichtig", flüsternd sagte sie das immer wieder vor sich hin und Ilona schlich zurück ins Behandlungszimmer.

"Tja, wie es aussieht, wirst du noch etwas länger schlafen".
 

Flashback Ende.
 

Und die Ritterin war tatsächlich ohne ihren Partner abgereist, nicht sehr kameradschaftlich wie die Ärztin fand aber Glück für sie.

"Hast du dir schon überlegt, ob du ihn ins Herrenhaus bringst?" Iago schaute auf die Zimmertür, hinter der sein Freund lag, als er antwortete.

"Ich würde gern, aber die Gefahr das er Lanea erkennt, ist zu groß, abgesehen davon könnten meine Eltern Wind davon bekommen."

"Und wie sollten sie das? Glaubst du Marcia, Silica oder Mr. Kazuto könnte dich verpfeifen?"

"Nein das nicht, die drei sind auf meiner Seite, aber seit du mir das mit dem Minotaurus gesagt hast, glaube ich, dass sie hier ihre Spitzel haben." Ilona war eingefallen, dass ihr vor ein paar Jahren ein Experiment von Dr. Goblin und Tristan gezeigte wurde. Die beiden experimentieren mit Monstern, züchten sie sogar. Die junge Frau war sich sicher eine Art Stier dort gesehen zu haben.

"Ich könnte mir auf Vorstellen, dass das Monster-Vieh als eine Wache des Dorfes eingesetzt wird. Es greift aber nur an, wenn Reisende eine Gefahr für die Mission sind", überlegte sie, "seitdem sind immerhin keine weiteren Angriffe geschehen. Egal, geh du jetzt erst mal zu deinem Freund." Iago nickte, betrat das Zimmer und setzte sich ans Bett.

"Glaubst du, unsere Freundschaft hat noch eine Chance? Im Moment könnte ich sie nämlich mehr gebrauchen als jemals zu vor."
 

Fast eine Stunde später verließ der Blauhaarige die Arztpraxis, um frische Luft zu schnappen. Er streckte sich.

* Ob Aidan mir helfen wird, wenn ich ihn darum bitte? *

Es hatte keinen Zweck sich darüber den Kopf zu zermartern, das wusste er und ging er zum Juwelier. Dort angekommen gab er eine Bestellung auf und machte sich dann wieder auf den Weg zur Praxis. Eine kleine Gruppe von Menschen hatten sich nicht weit von ihr zusammengefunden und sprachen aufgeregt miteinander. Ein Mann mit kurzen Haaren, welcher ihm den Rücken zugekehrt stand, sprach.

"Seid ihr Euch sicher?"

"Aber ja, so ein Monster existiert hier nicht." Ein älter Mann nickte bekräftigend. "Und selbst wenn, der junge Herr hätte dieses Monster bestimmt schon besiegt."

"Der junge Herr?"

"Ja genau, er ist ein ausgezeichneter Kämpfer und hat uns oft beschützt."

"Heißt das jetzt, dass wir ganz umsonst hergekommen sind?", fragte ein junger Mann.

"Scheinbar", meinte eine braunhaarige, "na ganz toll". Iago bekam auf einem Mal ein schlechtes Gefühl in der Magengegend.

* Sie suchen ein Monster? Ob sie den Minotaurus meinen? *

Er trat zu ihnen.

"Nach was für einem Monster sucht ihr den, wenn ich fragen darf?"

"Oh junger Herr ihr seid es." Der alte Mann sah ihn aufgeregt an. "Sie suchen einen Minotaurus Herr". Nun drehten sich auch die Monsterjäger zu ihm um und Iago verkrampfte sich innerlich, dieses Gesicht kennte er nur zu gut.

* Was machen die den her? *

Der Kurzhaarige sprach zuerst.

"Wir haben die Information erhalten das ein minotaurusartiges Monster hier gesichtet würde. Wir sind hier, um es zu bekämpfen."

"Und mit wem habe ich die Ehre?", fragte der junge Herr freundlich.

"Oh natürlich." Der junge Erwachsene stellte sich stolz vor ihm. "Wir sind die Gilde Heldenmutige Vesperia!"

Jagt den Minotaurus!

"Oh natürlich" der Männliche Teen stellte sich stolz vor ihm "Wir sind die Gilde Heldenmutige Vesperia!" In Iago herrschte totales Gefühlschaos, einerseits war er voller Vorfreude, die Retter der Welt kennen zu lernen aber nicht nur das, diese Leute waren die besten Freunde seiner Frau und er wollte herausfinden wie sie ticken und er brauchte evtl. bald ihre Hilfe ... auf der anderen Seite hatte er panische Angst das sie Lanea entdecken könnten und sie dann mitnehmen ... fort von ihm. "Ich habe schon viel von eurer Gilde gehört. Ihr habt den Adephagos besiegt und somit die Welt gerettet." "Hihi oh man ich werde ganz rot" Karol kratzte sich verlegen am Kopf. Nun wandte sich Yuri an den blauhaarigen "das ist unser Captain Karol Capel, die junge Dame hier ist Rita Mordio, mein Name ist Yuri Lowall und dies ist mein treuer Gefährte Repede." "Wuff!" "Wir haben gehört das sich hier ein Minotaurusartiges Monster herumtreiben soll, doch leider haben wir es noch nicht gefunden." "Ein Minotaurus...hmm... nein tut mir Leid davon habe ich noch nichts gehört." "Gibt es einen Ort wo die Bewohner selten hingehen? Etwas abgeschiedenes?", fragte Yuri weiter "Es gibt nördlich von hier einen tiefen Wald, man kann sich dort schnell verlaufen, abgesehen davon wimmelte es dort nur von Monstern. Kaum jemand geht dort hin, nur die Jäger und selbst die gehen nie sehr tief hinein." "Hört sich doch gar nicht so schlecht an" Rita grinste "wer weiß was wir dort finden." "Okay dann ist es abgemacht, wir gehen in diesen Wald" nickte Karol fest und sah Iago fragend an "in welcher Richtung müssen wir?" "In diese" er deutete mit der Hand in die richtige Richtung "aber wenn es euch nichts ausmachen würde, würde ich gerne mitkommen. Ich mache mir sorgen um diese Gerüchte und möchte, dass das Dorf in Sicherheit ist." "Klar kein Problem" "Danke, ich gehe kurz zum Schmied und hole mein Schwert". Er wandte sich zum gehen, wurde aber von Reped aufgehalten, der ihn Beschnüffelte.

*Scheiße! Hoffentlich riecht er nicht Lanea*

Der Hund schien ein bisschen verwirrt, ging dann aber wieder zurück zu seinen Besitzer

*Gut das ich noch geduscht habe, wahrscheinlich haften an mir zu viele Gerüche. Obwohl, kann man eine Hundenase so leicht austricksen?*

"Alles okay Repede?" "Wuff" "okay, sorry er ist neugierig." "Kein Problem, bis gleich".

Keine zwanzig Minuten später stand Iago Bewaffnet und mit vier gesattelten Pferden vor ihnen. "Schönes Schwert", meinte Yuri anerkennend als er das Langschwert betrachtete, es hatte Verzierungen an der Klinge, welche fließend in den Griff übergingen. "Danke, können wir jetzt los?" "Ja los geht´s!", rief Carol und sah glücklich zu den Pferden "hey cool, wir können reiten" Rita gab ihm einen klaps auf den Kopf "hör auf dich wie ein Kind zu benehmen" "aua Rita! Warum musst du immer so brutal sein?".
 

Die vier Reiter brachen auf und erreichen schnell den Wald. "Was machen wir den mit den Pferden, wir können sie doch nicht mit in den Wald nehmen oder?", fragte jüngste in der Gruppe. "Wir lassen sie zurück, keine Sorge ihnen wird nichts passieren.", antwortete der Blauhaarige auf die Frage. "Aber werden sie nicht weglaufen", fragte nun auch Rita. "Nein keine Sorge, sie sind sehr treu. Bei Gefahr allerdings werden sie zu ihren Stallungen zurückkehren." "Cool!!" "Okay lasst uns zu Fuß weiter" Yuri stieg ab und die anderen taten es ihm nach. Der Schwarzhaarige wandte sich an Iago "wir wissen noch gar nicht deinen Namen." "Oh stimmt ja. Mein Name ist Iago und bevor ich es vergesse ich kann euch nur bis zur Abenddämmerung begleiten." "Freut mich Iago. Warum nur bis zur Dämmerung?" "Meine Frau ist hochschwanger, ich will nicht das sie sich Sorgen macht wenn ich zu spät Heim komme." "Herzlichen Glückwunsch!", riefen die drei gleichzeitig aus und der baldige Papa grinste Stolz. "Aber willst du nicht lieber Heute ganz bei deiner Frau sein?", fragte Karol "ja schon, aber sie will Ruhe vor mir. Ich gehe ihr mit meiner Sorge und ständiger Fragerei wie es ihr geht auf die Nerven." "Hahaha verstehe", Yuri lachte und die vier zogen weiter. Karol erzählte währenddessen aufgeregt von ihren Abenteuern und wie sie den Adephagos besiegt haben. Als sie es plötzlich ein rascheln im Gebüsch hörten, zogen sie ihre Waffen. Ein Wolf erschien und knurrte sie an "kein Minotaurus", Karol klang enttäuscht. "Vielleicht das nächste mal Captain. Hey Iago zeig uns mal was du drauf hast." Der Schwarzhaarige schaute ihn herausfordernd an. "Gerne", ging er grinsend auf die Herausforderung ein und rannte auf das Monster zu "Tiegerklinge" mit einem Blitzschnellen Aufwärtsschlag seines Schwertes, beförderte er den Wolf in die Luft, nur um ihn gleich wieder mit einen Abwärtsschlag wieder auf den Boden zu befördern. Das Monster blieb tot liegen und Iago steckte sein Schwert wieder ein. "WOW das war cool, du hast das Monster mit einem Schlag getötet" der Teeni mit der großen Tasche war begeistert. "Nicht Schlecht" Rita nickte anerkennend. "Willst du dich uns nicht anschließend?", fragte Yuri und grinste breit. "Danke für die Einladung, aber meine Frau wäre davon nicht so begeistert. Und ihr könnt mir glauben lieber lege ich mich mit einer ganzen Horde Monstern an anstatt mit ihr." Alles lachten und gingen weiter. Nach einer Zeit fragte der Blauhaarige "also eure Gilde besteht also aus drei Mitgliedern Karol, Yuri und einer Krytian Judith." "Richtig" grinste Karol "ihr seit aber wenige, was ist mit dir Rita?" "Ich bin nur ab und zu dabei. Ich gehe lieber meinen eigenen Forschungen nach." "Also bist du im Moment der Ersatz für Judith?" "Jup" "hmm und die anderen Rave, Patty, Estelle und Flynn... Ihr meint aber schon den Kommandanten Flynn Scifo oder?" "Ja genau den, er geht seiner Pflicht nach. Patty ist wieder auf Reisen, Raven erledigt Aufträge der Union, Judith hatte noch was zu erledigen und Estelle ist auch auf Reisen. Wie du siehst sind wir zurzeit in alle Winde verstreut.", Karol seufzte traurig. "Verstehe. Ihr seit eine Interessante Gruppe. Einen Kommandanten, eine Prinzessin ein bunter Mix." "Ja da hast du recht. Ich hoffe wir sind bald mal wieder zusammen Unterwegs sein. Vor allem mit Estelle, wir haben sie schon lange nicht mehr gesehen und ich mache mir wirklich Sorgen, du doch auch oder Yuri?" Karol sah Yuri traurig an. "Ja ich auch Karol" er grinste "ich mache mir immer Sorgen um sie." "Aha" nun musste Iago gespielt leicht lächeln "ist da jemand vielleicht ein bisschen verliebt?" Rita und Karol guckten geschockt, nur Repede zog einfach eine Braue hoch. "Hahahaha nein, nein Estelle ist wie eine kleine Schwester für mich", lachte Yuri und Iago war sehr erleichtert.

Die kleine Gruppe suchte weiter, doch ohne Erfolg. Sie kämpften noch öfters gegen ein paar Monster aber einen Minotaurus haben sie nicht entdeckt. Als es langsam zu dämmern begann entschlossen sie zurückzukehren (per Pferd). "Ich könnt gerne noch weiter suchen. Ich bin der Einzige der zurück muss." "Ach was, wir begleiten dich. Wir werden morgen früh noch ein mal in den Wald gehen und von da aus weiter ziehen.", erklärte Yuri und der Adlige war erleichtert. "Verstehe, es gibt hier ein kleines Hostel in dem ihr Übernachten könnt. Sagt ihnen die Rechnung geht auf mich." "Echt? Cool danke" Karol grinste breit. "Gerne." "Danke Iago, wenn du irgendwann mal Hilfe braucht melde dich bei uns. Schick einfach einen Brief nach Dahngrest." Yuri schrieb eine kurze Notiz und überreichte sie ihm. "Danke, ich werde dran denken".

Sie erreichten das Dorf und wieder stand dort eine kleine Gruppe von Menschen. "Alles okay bei euch?" "Oh junger Herr ihr seid wieder zurück!" "Ja bin ich, was ist los?" "Eure Frau, Lady Lanea! Die Wehen haben eingesetzt! Ihr müsst schnell ins Herrenhaus! Dr. Brief ist bereits bei ihr" "Was!? Okay danke" er wollte schon sein Pferd zum Galopp antreiben, da drehte er sich noch einmal um. "War mir eine Ehre euch kennen zu lernen Heldenmutige Vesperia, hoffentlich sehen wir uns bald wieder." "Ja das wäre toll", sagte ein grinsender Yuri "und jetzt beeil dich".
 

So schnell wie noch nie erreichte der Blauhaarige das Herrenhaus. Er sprang vorm Pferd, überließ es einen Stallburschen und rannte ins Haus. "Ah junger Herr da seit ihr ja. Eure Frau befindet sich ein euren Schlafgemach" Mr. Kazuto (neutrale Stimme wie immer) verneigte sich kurz. Iago nahm gleich mehrere Stufen auf ein mal und blieb außer Atem vor seinem Zimmer stehen "Lanea!" er wollte eintreten, doch da öffnete Ma die Tür. "Zuerst Hände waschen." "Was?" "Hände waschen, wir wollen nicht Riskieren das du Krankheiten mitbringst" sie sah ihn sich genau an "du hast Monsterblut an deiner Kleidung, am besten du duscht eben, beeil dich." "Ma ich will nach Lanea." "Das kannst du wenn du geduscht hast. Keine Sorge es wird noch etwas dauern bevor das Kind da ist. Wir wollen doch nichts Riskieren oder?" Der junge Mann knurrte, fügte sich aber und baute einen neuen "Schnell-Dusch-Rekord" auf. Er rannte wieder zum Zimmer und dieses mal ließ Marcia ihn auch durch. Sofort ging er zum Bett "Lanea wie fühlst du dich." "Nicht so gut hihi mir tut alles w-wweehhh" eine Wehen unterbrach ihre Antwort "ich schwöre dir wenn die Schmerzen noch stärker werden, gibt es keinen Sex mehr", brummte sie Böse und ihr Mann hielt es für besser nichts zu erwidern. Er setzte sich hinter ihr, hielt sie fest und gab ihr so halt. Nach zwei Stunden, vielen, vielen Versprechungen nie Sex zu haben und einer fast Eskalation zwischen Ilona und Iago (er ging ihr so auf den Geist mit seiner extremen Sorge, dass sie ihn am liebsten eine Beruhigungsspritze gegeben hätte) kam der kleine Akio Iago Sidos zur Welt. Der kleine Mann wog dreitausendvierhundert Gramm, war fünfzig Zentimeter groß, hatte zehn Finger und zehn Zehen. Gerade hielt der Blauhaarige seinen kleinen Sohn in den Armen und merkte wie ihm die Tränen übers Gesicht rannen, nie würde er zu lassen das irgendjemand, und schon gar nicht seine Eltern, seiner Familie etwas antun. Am Anfang war er überrascht gewesen, über die große Liebe die er für dieses kleine Wesen empfand, doch jetzt war sie noch gewachsen, er ging zu seiner Frau ans Bett, legte ihr ihren Sohn in den Arm und umschlang beide mit seinen Armen "Danke".
 

Der Name Akio bedeutet: Fröhlicher Junge, heller Junge, leuchtender Mann/Kind, Kind der Liebe

Ich dachte das passt ganz gut^^

Erwachen

Es war dunkel um ihn herum, aber in der ferne konnte er eine Stimme ausmachen. Eine die nach ihm riefen, die wollten, das er aufwacht, aber er war doch schon wach oder? Er sah sich in der Dunkelheit um ... nichts, doch da! Da war wieder diese Stimme die nach ihm reif, eine weibliche Stimme, sie hörte sich aber anders an als ... Die von Hisuka und auch nicht die von Chastis ... ja genau Hisuka und Chastis, er war ihr Captain und sie hatten eine Mission. Ja genau es fiel ihm wieder ein, er und Hisuka waren auf einer Mission gewesen. Sie ... sie sollten ... Etwas aufklären aber was? ... GENAU eine Verschwörung. Iago, Iagos Name stand auf der Liste, er war ein Verdächtiger, sein ehemals bester Freund ...

Die Dunkelheit um ihn herum verschwand nach und nach.

Sie waren auf den Weg gewesen, er und Hisuka ... auf den Weg nach Iago, er ... Er wollte seinen Freund persönlich befragen ... ihm mit dem Verdacht konfrontieren ... Und von ihm hören, dass er unschuldig war. DA erneut diese Stimme, die nach ihm rief. Wieder sah er sich um und konnte eine verschwommene Gestalt aus machen "Aidan! Wach auf." Er ging auf sie zu, die Dunkelheit schwindet mehr "Aidan! Komm zu mir!" Jetzt rannte er. Es wurde heller und heller, die Gestalt immer deutlicher und dann ...
 

"Na endlich, ich dachte schon, du wachst gar nicht mehr auf." Der junge Mann blinzelte gegen das Licht, welches seine Augen blendete und erkannte kurze blonde Haare, dann ein rundes Gesicht mit grauen Augen. Er versuchte, etwas zu sagen, aber es kam, nur ein krächzten aus seinem Mund. "Hehe, doof wenn man die Stimme nicht richtig will was?" Die Frau grinste. "Mein Name ist Dr. Ilona Brief und du befindest dich zurzeit in meiner Praxis. Deine Kameradin und du seit vor ein paar Monaten ins Dorf gekommen, wurdet aber von einem Monster angegriffen. Du wurdest dabei schwer verletzt, deiner Freundin geht es aber gut keine Sorge." Aidan war erleichtert, Hisuka geht es also gut, er sackte in die Kissen und sah sich um. Das Zimmer in dem er lag, war Ausgestatten mit allerlei Geräten, die piepsten und andere Geräusche machten, sie gingen ihm jetzt schon auf die Nerven. Zwei große Fenster ließen viel Licht in den Raum und der Mann fragte sich, wie spät es wohl war. Plötzlich wurden ihm die Worte der Ärztin bewusst.

* Hat sie Monate gesagt?! Ich bin schon seit Monaten hier? *

Er sah sie erschrocken an und Ilona fragte.

"Was ist los? Einen Geist gesehen?" Er schüttelte leicht den Kopf. "Hmmm ... Ach so du willst wahrscheinlich deine Freundin sehen oder? Tut mir leid aber sie ist, kurz nachdem ich dich operiert hatte, alleine losgezogen. Nicht sehr kameradschaftlich wenn du mich fragst aber ihr Problem äh jetzt dein Problem." Er zog eine Augenbraue hoch, nickte dann aber.

* Sehr gut sie hat sich an meine Anweisung gehalten, es tut mir leid, dass es so weit kommen musste, aber ich hoffe, es geht ihr gut. Ob sie schon etwas herausgefunden hat? *

"Bist damit echt zufrieden?" Die Ärztin wirkte entsetzt. "Ich dachte Ritter lassen sich nicht gegenseitig im Stich. Und wenn ich daran denke, wie lange du nun hier schon herumliegst und sich noch niemand von deiner Truppe gemeldet hat ... Nein tut mir Leid das geht gar nicht!", mit jedem Wort wurde ihre Stimme grummeliger und der Rothaarige konnte sie verstehen, wirklich aber er war über diesen 'geht gar nicht- Zustand' sehr zufrieden.

"Hmm Ritter sind echt ... Egal anderes Thema hast du Schmerzen?" Er schüttelte den Kopf. "Sehr gut, kannst du deine Finger bewegen?" Aidan versuchte es, doch nur die Finger an seiner unverletzten Schulter bewegten sich leicht, er runzelte die Stirn und Ilona nahm seine Hand. "Spürst du das?" Sie strich mit leichtem Druck über sie und er nickte. "Sehr gut, die Nerven sind aktiv, aber es wird ein bisschen Übung brauchen bis Signale wieder ankommen, also die zum Bewegen", sagte sie schnell, dann ging sie auf die andere Seite des Bettes und umfasste seine andere Hand. "Spürst du das auch?" Er schüttelte den Kopf und schaute leicht entsetzt. "Es wurden einige von deinen Nerven gekappt, ich habe sie zwar wieder zusammen geflickt und auch die Maschine sollte unterstützen, aber so richtig haben sie sich noch nicht erholt hmmm ... Dauert wohl noch etwas, aber ich, das kriegen wir mit Physiotherapie wieder hin." Sie begann seinen Arm zu massieren und seine Lippen formten die Worte ´Maschine´ sie sah ihn entschuldigend an. "Ja Maschine, weißt du, in deiner Schulter klaffte ein riesiges Loch. Ich habe es zwar, irgendwie geschafft es zu flicken aber ... Sie war unbrauchbar." Er versuchte, sich schnell aufzurichten (klappte aber nicht) und sah sie entsetzt an ´aber´, sprach sie weiter. "Ich hatte da eine Idee. Vor Jahren habe ich einmal ein Gerät entwickelt, welches Nerven und Muskeln unterstützt, dieses konnte ich dank Iago noch ein Mal bauen und habe es dir implantiert. Ja, ja ich weiß wir hätten dich fragen sollen, aber das war leider nicht möglich. Und so konnte sich dein Körper schon einmal daran gewöhnen ... Aber keine Sorge sie ist mir supergelungen, läuft über Mana und die ...." Er schwieg und sah sie einfach nur an, während sie ihm den Aufbau und die Funktion genauer erklärte.

* Sie haben was getan? Mir irgendeine Maschine eingebaut? Und Iago war damit einverstanden? *

"... Du bist also nun ein kleiner Teil-Cyborg, ähhh hast du mir überhaupt zugehört?" Er schüttelte den Kopf und ihre Backen plusterten sich auf. "Ey was soll das den? Ich erkläre dir die Funktion meiner Erfindung, die für DICH entscheidend sind, und DU ignorierst mich." Sie atmete ein paarmal tief ein und aus. "Ich kann verstehen, wenn du jetzt sauer bist, und das alles erst ein Mal verarbeiten musst aber ... Ohne dieses Gerät hättest du deinen Arm abschreiben können. Ich lasse dich erst mal in Ruhe", sagte sie und stampfte zur Tür, "ich komme in zehn Minuten noch einmal zu dir, falls etwas sein sollte ... Pech gehabt!" Sie grinste ihn teuflisch an und verschwand aus der Tür.

Natürlich hatte sie ihn nicht ganz alleine gelassen, in den zehn Minuten in dem, sie einen Brief an Iago schrieb, leistete Jordan ihm Gesellschaft. Die junge Ärztin fragte sich wie lange es wohl dauern würde, bis dieser vor der Tür stand, mit Anhang versteht sich. Sie seufzte, steckte sich und entschloss ihren Assistenten erst mal zu entlasten.
 

 

Als der Blauhaarige den Brief las, musste er den Drang, sofort zur Praxis zu galoppieren unterdrücken. Aidan war endlich wach aber wollte er ihn wirklich sehen? Er hatte Angst, was wenn er nur Abscheu und Verachtung in seinen Augen sehen würde? Tief in Gedanken ging er den Flur entlang in Richtung Küche, als er die Tür öffnete, sah er Ma und Lanea am Küchentresen stehen.

Die beiden Frauen unterhaltenen sich lebhaft und waren gerade dabei einen Teig zu kneten und ihn danach flach auszurollen. In einer Ecke stand eine kleine Wiege, zu der Adlige erst ging. Sein kleiner Sohn lag friedlich schlummernd in ihr.

"Hey mein Kleiner, schon wieder am Schlafen." Ein grinsender Papa beugte sich hinunter und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. Dann wandte er sich an Lanea zu, welche ihn noch nicht bemerkt hatte und umschlang sie mit den Armen. Kurz zuckte sie erschrocken zusammen, entspannte sich dann aber wieder schnell. Ihr Mann gab ihr einen Kuss auf die Schläfe und barg sein Gesicht in ihre Schulter.

"Alles okay bei dir?", fragte sie.

"Ja alles gut ... Aidan ist wach, ich habe gerade den Brief erhalten."

"Das ist ja wunderbar!" Sie strahlte ihm an. "Dann können wir ihn ja besuchen!"

"Nein WIR können das nicht, hast du vergessen, das du erst vor drei Tagen entbunden hast? Du solltest gar nicht hier in der Küche sein, sondern im Bett."

"Ach was Bewegung tut mir gut."

"Haha sie hat recht mein Junge, Bewegung muss sein und keine Sorge sie überanstrengt sich nicht", lachte Ma und sah ihre beiden Kinder an, "aber! Ich muss dir recht geben." Nun sah sie Lanea ernst an. "Es ist noch zu früh für dich, um ins Dorf zu reiten. Bleib hier, Iago wird und muss das alleine schaffen." Die Rosahaarige schmollte leicht.

"Och Menno ... Wenn du gleich ins Dorf reitest, holst du dann bei Mrs. Norris meine Bestellung ab?"

"Ja mache ich." Er gab ihr noch einen Kuss.

"Und du gehst auch zur Praxis und besuchst Aidan und du sprichst auch mit ihm." Es war eher ein Befehl als eine Bitte. Sie streichelte über seine Brust.

"Ähmm."

"Schaaatz!"

"Ich gehe hin versprochen." Gerade als er dieses Versprechen gab, machte sich Akio quengelnd bemerkbar. Der Adlige löste sich sofort von seiner Frau und eilte zu seinem Sohn.

"Hey mein Junge, hat die Mama dich aufgeweckt?"

"HEY!"

"Mama kann richtig laut sein und reden tut sie auch viel nicht wahr?" Er nahm seinen Sohn hoch und sah die hochgezogene Augenbraue seiner Frau nicht. "Aber keine Sorge ich zeige dir noch ein paar Tricks wie wir ihr glaubenlassen das wir ihr immer zuhören.

Aber die Hauptsache ist, du merkst dir immer eins 'Ein guter Ehemann widerspricht nie seiner Frau, er wartet darauf, bis sie es selber tut.'" Akio wedelte lächelnd mit seinen Ärmchen, als wollte er sagen 'Jawohl Papa ich habe es verstanden!' Nun musste Iago breit grinsen und kitzelte den Bauch des Babys, er bemerkte nicht das Lanea hinter ihm stand.

"Schatz! Wolltest du nicht ins Dorf?" Ihre Stimme war zuckersüß und Iago wusste, das er jetzt schnell verschwinden sollte. Er reichte seinen Sohn an ihr weiter. "Bin schon weg".
 

 

Fast zwei Stunde später trat der frischgebackene Papa mit einer vollen Tasche aus der Schneiderei von Mrs. Norris und fragte sich, was Lanea da bestellt hatte. Die Schneiderin hatte es ihm nicht gezeigt, sondern im gleich die verpackte Ware, breit grinsend in die Arme gedrückt.

Nun stand er vor der Tür und zwang, sich in Richtung Praxis zu gehen. Seine Beine fühlten sich bei jedem Schritt wie Blei an, er wusste, das er mit Aidan reden musste aber er war noch nicht bereit dazu.

* Dazu bereit ha das ich nicht lache. Seit ich weiß, dass er ist, habe ich mich mental auf ein Gespräch vorbereitet und trotzdem schlottern mir die Knie. *

Er erreichte das Haus, trat ein und begab sich zu der Zieltür, hob die Hand und ... klopfte nicht, er ließ sich an die Wand (neben der Tür) hinab gleiten und atmete ein paarmal tief ein und aus.

 

Auf der anderen Seite der Tür massierte Ilona gerade wieder Aidans Finger. Der junge Ritter hatte die Augen geschlossen und war tief in Gedanken. Inzwischen hatte er sich einigermaßen an die Vorstellung, ein Halb-Cyborg zu sein, gewöhnt, nur den Teil mit Iago verstand er noch nicht richtig. Wieso hat er ihm dieses Gerät beschafft? Und warum interessiert es ihm überhaupt? Er öffnete die Augen und sah zu der Ärztin hinüber, sie schaute aus dem Fenster und schien auch in Gedanken zu sein. Aidan versuchte, seine Hand zu bewegen, um so ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen, seine Hand zuckte und Ilona sah zu ihm. "Tat das weh?" Er schüttelte den Kopf, dann bewegte er seine Lippen und versuchte ´Iago´ zu sagen. "I-J-A.. ach du meinst Iago." Er nickte. "Stimmt, ich habe ihn erwähnt nicht wahr ... Nun er bewohnt das Herrenhaus hier und genießt hohes Ansehen bei den Dorfbewohnern. Du kannst mir glauben, das hat nichts mit seinen Eltern zu tun. Nach dem ich dich das erste Mal operiert hatte, kamen er und Lanea her. Ich erklärte ihnen deine Verletzungen und auch meine Idee, das Gerät einzusetzen. Lanea war begeistert, doch Iago wollte sich erst von der Schwere deiner Verletzungen überzeugen. Als er dich dann sah, sagte er sofort 'Was auch immer du brauchst Ilona, du bekommst es. Mach eine Liste fertig, ich besorge dir alles, was du zu seiner Genesung brauchst' er hat wirklich jeden Hebel in Bewegung gesetzt, um an die Materialien zu kommen. Er war jeden Tag hier, um nach dir zu sehen." Aidan war überrascht und glücklich zu gleich.

* Er hat mich sofort erkannt und ohne zu zögern die Materialien besorgt und war jeden Tag hier gewesen? Warum? Warum interessiert es ihm, was mit mir geschehen ist? Wo ist er jetzt und ... Lanea? Den Namen habe ich noch nie gehört, nun wir haben auch schon seit vielen Jahren keinen Kontakt mehr. Seine Freundin? Verlobte? Ehefrau? *

"Es wundert mich allerdings, das er noch nicht hier war ... hihi vielleicht hat er schiss, ihr kennt euch schon länger oder?" Wieder nickte der Rothaarige, dieses Mal aber traurig. "Was auch immer es ist was", sprach Ilona sanft, "vielleicht ist es jetzt die Chance für ein Neuanfang." Jetzt grinste sie frech "du hast also Glück. Lanea will übrigens, dass du ins Herrenhaus kommst und dich dort erholen kannst, sobald du stabil und nicht mehr inkontinent bist, versteht sich."Der Ritter spürte, wie die Hitze ihm ins Gesicht stieg und schaute sie grimmig an. "Hahaha ich hätte nicht gedacht, dass dein Gesicht noch röter, als deine Haare werden kann hahaha".
 

Vor der Tür grinste Iago, er hatte nicht vor gehabt die beiden zu belauschen aber es war nun einmal so geschehen. Leise stand er auf, schrieb schnell eine kleine Nachricht für Ilona und ging aus der Praxis, seinem ehemaligen Freund schien es gut zu gehen und das war für ihm gerade das Wichtigste.

 

Aussprache

Vier Tage sind nun vergangen, seit Aidan aus dem Koma erwacht ist und seine vorschritte konnten sich sehen lassen. Er konnte inzwischen wieder normal sprechen seine Hand (unverletzte Seite) öffnen und schließen und den Arm leicht heben. Nur ein Problem gab es noch, Iago. Der Blauhaarige kam jeden Tag ins Dorf um mit ihm zu reden, doch er schaffte es nur bis zur Zimmertür und vor dieser blieb er immer stehen. Gerade stand er im Stall und sattelte sein Pferd, als Lanea zu ihm trat.

"Iago?"

"Oh hi."

"Tust du mir einen Gefallen?", fragte sie lieb.

"Du willst, das ich mich heute endlich traue und mit Aidan rede oder?"

"Hihi die Idee finde ich sehr gut, aber das meinte ich nicht. Könntest du diesen Brief Ilona geben?" Sie hielt ihm einen kleinen Umschlag hin, er nahm in entgegen.

"Klar kein Problem."

"Danke, bleib nicht zu lange." Sie tauschten einen Kuss aus und der Blauhaarige machte sich auf den Weg. Seine Frau ging währenddessen ins Kinderzimmer, welches mit einer Tür zum Elternzimmer verbunden war. Silica saß an das kleine Kinderbettchen und las ein Buch.

"Oh da bist du ja schon wieder, hast du den Brief angegeben?"

"Ja er hat ihn mitgenommen, ich würde zu gerne mal Mäuschen spielen, wenn Ilona den Brief öffnet."

"Hihi ja ich auch." Die beiden Frauen lachen und die Hausherrin beugte sich über das Bettchen, in welchem ihr kleiner Sohn lag. Er schlummerte friedlich und gähnte dabei herzhaft.

"Wir bekommen deinen Papa schon dazu mit Aidan zu reden, ob er es nun will oder nicht."

"Ach ein bisschen sanfte Gewalt hat noch nie geschadet", kicherte das Dienstmädchen, "manchmal muss man Männer einfach zu ihrem Glück zwingen."

"Du hast recht." Lanea gab Akio einen Kuss. "So Mama geht ein bisschen im Garten arbeiten, solange dein Papa nicht da ist und wieder überfürsorglich wird. Du gibst mir Bescheid, sobald er aufwacht oder Sil?"

"Ja klar, viel Spaß beim Buddeln." Sie winkte mit ihrem Buch und grinste breit.

 

Der junge Herr erreichte schnell die Praxis, als er absaß, kam ihn schon Jordan entgegen.

"Oh junger Herr, ich wollte gerade zu Euch und Euch diesen Brief bringen."

"Danke Jordan." Er nahm den Brief entgegen. "Wir haben Nachricht von Dr. Goblin erhalten, er kommt in drei Monaten wieder zurück."

"Verstehe danke."

* Shit, in drei Monaten? Ich weiß, dass er bei seiner Abreise sagte, er käme in einem Jahr wieder zurück, aber ... Arg wenn er Aidan sieht. Das könnte meine Planung zunichtemachen. *

"Vielleicht wäre es besser, wenn der Ritter bis dahin verschwunden ist. Meint Ihr nicht auch?" Jordan sah in fragend an und Iago stimmte zu.

"Ja da hast du recht. Hoffen wir, das Ilona in bis dahin wieder fit bekommt." Die beiden Männer verabschiedeten sich von einander und Iago betrat die Praxis, zuerst ging er in Ilons 'Büro' und tatsächlich war sie auch da.

"Hi, ich soll dir von Lanea diesen Brief geben."

"Dir auch hi, danke." Sie nahm den Brief entgegen, öffnete ihn, las ihn und brach in Gelächter aus.

* Oh Lanea du bist einfach klasse. *

Sie schnappte nach Luft und Iago sah sie nur stirnrunzelnd an.

hm weißt d-."

"Wir gehen jetzt!" Sie schnappte sich einen Schlüssel und zog ihn kurzer Hand hinter sich her und nun standen beide vor der Zimmertür. Ilona klopfte.

"Herein." Sie öffnete und als Iago einen Schritt zurückmachte, packte sie ihn fester und schupste ihn ins Zimmer, dann schlug sie die Tür zu und schloss diese ab. Ilona grinste zufrieden.

* Auftrag ausgeführt Lanea. *

Aidan lag im Bett und versuchte seinen Arm auf und ab zu bewegen, als es klopfte.

"Herein", rief er und die Tür wurde augenblicklich geöffnet, doch anstatt der Ärztin, stolperte ein Mann ins Zimmer. Der Rothaarige musst doppelt hinsehen, um sicher zu sein.

"Alles okay bei dir? Was hat sie dir den geschrieben?"
 

 

"Hihi das sage ich dir nicht, Frauengeheimnis. So und nun gehen wir beide nach Aidan."

"Ähm weißt du i-."

"Wir gehen jetzt!" Sie schnappte sich einen Schlüssel und zog ihn kurzer Hand hinter sich her und nun standen beide vor der Zimmertür. Ilona klopfte.

"Herein." Sie öffnete und als Iago einen Schritt zurückmachte, packte sie ihn fester und schupste ihn ins Zimmer, dann schlug sie die Tür zu und schloss diese ab. Ilona grinste zufrieden.

*  Auftrag ausgeführt Lanea*

Aidan lag im Bett, und versuchte seinen Arm auf und ab zu bewegen, als es klopfte.

"Herein", rief er und die Tür wurde augenblicklich geöffnet, doch anstatt der Ärztin, stolperte ein Mann ins Zimmer. Der Rothaarige musst doppelt hinsehen, um sicher zu sein. Das war Iago! Er war älter geworden, sein Oberkörper war breiter, als er es in Erinnerung hatte, und seine Gesichtszüge waren ausgeprägter, härter doch irgendetwas war anders. Die beiden Männer sahen sich lange Zeit an und sagte nichts. Doch dann brach Iago das Schweigen.

"Wie geht es dir?"

"Ganz gut, ich kann zumindest wieder sprechen."

"Gut ... Es freut mich, dich wieder bei Bewusstsein zusehen."

"Ja ich bin auch erleichtert, vor allem da ich ja Monate im Koma lag."

"Ja, tut mir leid ... Hör mal, ich muss dir etwas Wichtiges fragen. Hast du damals meinen Brief erhalten? Nach unserem Streit?" Aidan runzelte die Stirn.

"Welcher Brief? Ich bin damals direkt zu den Rittern gegangen. Einen Brief habe ich nie erhalten."

"Verstehe, bitte hör mir einfach bis zum Ende zu." Nickend sah der Ritter zu den Blauhaarigen an.

"Okay schieß los."

"Ein paar Tage nachdem wir unsere Auseinandersetzung hatten, habe ich ein Gespräch zwischen meinen Eltern und Isabella belauscht. Isabella sollte uns beide Verführen um uns gegeneinander auszuspielen. Es war eine Art Lektion, die mir meine Eltern erteilen wollten, eine Lektion in Sachen Liebe und Freundschaft. Wie du weißt, war unsere Freundschaft ihnen immer schon ein Dorn im Auge gewesen ... Ich hatte dir sofort geschrieben, um noch einmal mit dir zu sprechen, aber ich habe dich danach nie wieder gesehen." Er machte eine Pause und atmete tief durch. "Was ich dir damit sagen will, ist das es mir, furchtbar leidtut, was damals geschehen ist und am meisten meine Worte. Die Dinge, die ich dir vor den Kopf geworfen habe." Er schluckte. "Nichts davon wahr war ich-ich war so wütend und verletzt und habe mich betrogen gefühlt. Nicht nur von Isabella, sondern auch von meinen besten Freund. Es tut mir Leid Aidan." Er verneigte sich entschuldigend vor seinen Freund, als dieser nicht erwiderte, sagte der Adlige leise. "So ähm ich geh dann mal wieder." Er drehte sich zur Tür um.

"Warte!", rief der Ritter ihm hinter, Iago sah zu ihm, "mir tut es auch leid, und zwar alles. Alles, was ich damals gesagt und getan habe. Mir ging es gefühlsmäßig genau so wir dir ... Es tut mir leid Iago" Beide sahen sich erleichtert an, riesige Gesteinsbrocken fielen ihnen vom Herzen.

"Du kannst dir nicht vorstellen, wie erleichtert ich bin."

"Oh doch das kann ich." Der Ritter lachte erleichtert und sein Freund stimmte ein, nach einer Weile fragte der Rothaarige.

"Seit wann lachst du?"

Seit ich Lanea begegnet bin."

"Lanea? Ilona hat sie mal erwähnt, wer ist sie?"

"Meine Ehefrau und Mutter meines Sohnes," leicht geschockt erwiderte Aidan.

"Wie? Frau und Sohn, du bist verheiratet?"

"Jap." Der Blauhaarige grinste breit. "Wir haben vor sieben Monaten geheiratet und vor sieben Tagen kam unser Sohn Akio zur Welt."

"Herzlichen Glückwunsch Iago, wirklich. Du scheinst sehr glücklich zu sein, daher vermute ich mal, das deine Eltern nichts damit zu tun haben?"

"Na ja es ist ein bisschen kompliziert aber meine Eltern waren nicht sehr begeistert von meiner Hochzeit. Sie sind nicht einmal gekommen, sondern haben Isabell als ´Ersatz´ geschickt." Kopfschüttelnd antworte Aidan.

"Sie werden sich nie ändern oder? Tut mir Leid Iago, ich weiß wie wichtig dir ihre Anerkennung war, trotzdem finde ich es gut, das du deinem Herzen gefolgt bist. Ich bin wirklich gespannt auf die Frau, die dich geknackt hat."

"Hehe, wenn es nach ihr ginge, wäre sie heute hier, aber ich mache mir Sorgen, das der Ritt hierher zu Anstrengen ist."

"Die Entbindung ist sieben Tage her, glaubst du nicht, dass du ein bisschen überfürsorglich bist?"

"Ja bin ich." Er grinste. "Das sagt sie mir auch ständig."

"Und sie hat recht." Eine Stimme hallte von der Tür wieder. Ilona war eingetreten und sah die beiden Männer an. "Ich störe ja nur ungern, aber ich müsste noch einmal mit Iago sprechen."

"Ich komme", sagte der Adlige, an die Ärztin gewannt, ging aber zu Aiden und streckte ihm die Hand aus. "Ein Neuanfang?"

"Ein Neuanfang, aber tu mir einen Gefallen und geh auf die andere Seite des Bettes. So hoch bekomme ich meinen Arm noch nicht."

 

Knapp zehn Minuten später saßen die Ärztin und der junge Herr zusammen im Büro.

"Hast du meinen Brief schon gelesen?"

"Nein aber Jordan sagte, das Gobliln in drei Monaten wieder kommt."

"Ja genau, er soll den Gesundheitszustand von Akio begutachten und entscheiden, ob er schon Reisen kann."

"Was? D-das ist noch viel zu früh." Akios Papa begann im Büro auf und ab zu tigern.

"Wir haben noch drei Monate zeit bis er da ist und, bis dahin sollten wir uns überlegen, was wir tun. Vor allem mit Aidan."

"Glaubst du, er ist dann wieder fit?"

"Möglich, er ist ein Dickkopf und macht gute Fortschritte. Trotzdem, selbst wenn er bis da hin wieder in der Lage ist zu reiten, es wäre unverantwortlich ihn alleine Reisen zu lassen."

"Verstehe ... das heißt also das wir ihn verstecken müssen."

"Ja, das wäre das Beste, wir sollten seine Abreise vortäuschen und ihn dann irgendwo verstecken."

"Du hast recht, vor allem wenn es tatsächlich einen Spion gibt ... Wann kann ich ihn mit ins Herrenhaus nehmen?"

"Willst du das wirklich tun? Was ist, wenn er Lanea erkennt?"

"Ich muss es riskieren und ihm vertrauen, dem alten Freund in ihm. Er ist ein Ritter von Zaphias und daher wird er nicht zulassen, das der Prinzessin etwas zu stößt und genau darauf baue ich. Er wird sie vor meinen Eltern beschützen, sie und Akio und das ist das Wichtigste."

"Okay gib mir noch fünf Tage, dann kannst du ihn zu dir holen."

Iagos Familie

Die nächsten Tage vergangen wie im Flug. Iago kam jeden Tag und brachte frischen Kuchen und andere Leckereien mit, welche Lanea und Marcia für Aidan gezaubert hatten. Gerade saßen die beiden Männer an einem Stück Erdbeertiramisutorte und unterhielten sich.

"Ilona sagte, du brauchst keine Überwachung mehr."

"Ja, aber die Physio hat gerade erst angefangen."

"Verstehe, nun was würdest du davon halten, wenn du mit ins Herrenhaus kommst? Dort hast du Ruhe, dein eigenes Zimmer und viel Platz für deine Reha, was meinst du?"

"Meinst du das ernst?" Seine Augen blitzten überrascht.

"Ja klar, Lanea freut sich auch schon sehr, wahrscheinlich will sie alte Geschichten über mich hören, damit sie mich Aufziehen kann."

"Hahaha na dann darf ich sie nicht enttäuschen, aber macht es euch wirklich nichts aus? Immerhin habt ihr gerade ein Baby bekommen und seit Frisch verheiratet."

"Nein alles gut, du bist Willkommen."

"Danke Iago."

* Wenn ich bei ihnen wohne, kann ich vielleicht mehr über die Verschwörung herausfinden. *

"Aber warte mal ... muss Ilona dann jeden Tag zum Herrenhaus?"

"Du hast recht, für sie ist es umständlich, aber wenn sie uns ein paar Übungen zeigt, können wir einen Teil für sie übernehmen."

"Das wäre möglich ..."

"Außer du möchtest sie jeden Tag sehen." Ein schiefes Grinsen erschien auf Iagos Gesicht und sein Freund bekam große Augen.

"Was meinst du?"

"Nun ja, sie ist eine hübsche Ärztin, ist intelligent nicht auf den Mund gefallen, single ..."

"Hör bloß auf, ich habe kein Interesse an eine Beziehung und auch keine Zeit für so etwas. Mal abgesehen davon, scheint sie mich zu ignorieren."

"Wieso? Was hast du gemacht?"

"Ich habe gar nichts gemacht!", rief Aidan leicht erbost, "zuerst zieht sie mich auf und mit einem Mal redet sie gar nicht mehr mit mir. Keine Ahnung was in dieser Frau vorgeht."

"Aber interessieren tut es dich schon."

"Was nein! Mal ehrlich Iago seit du verheiratet bist nervst du." Der Bauhaarige lachte und bald stimmte der Rothaarige mit ein. Noch am gleichen Abend wurde der Ritter ins Herrenhaus gebracht, dieser war allerdings so erschöpft, das er gleich einschlief.
 

Am nächsten Tag fühlte sich der junge Mann wie gerädert, er versuchte, die Augen zu öffnen, doch das gelang ihn nur minimal. Leicht drehte er seinen Kopf zur Seite und erkannte schemenhaft eine Person, es schien eine Frau zu sein, sie hatte rosa Haare und ... er blinzelte, grüne Augen?

* Sie kommt mir bekannt vor ... Sie hat Ähnlichkeit mit ... ja mit Prinzessin Estellise, wobei sie älter ist. Hehe ja klar die Prinzessin ist hier, oh Aidan du hast sie seit Jahren nicht gesehen und vertauscht schon alle rosahaarige Frauen mit ihr. *

Er blinzelte und erkannte, dass sie nicht alleine war. Sie hielt ein kleines Baby im Arm, welches an ihrer Brust gierig an trinken war. Ihm wurde warm im Gesicht, wandte sich ab und räusperte sich.

"Oh du bist wach." Sie sah zu ihm. "Tut mir leid, wenn ich dich störe aber gerade, wo ich das Zimmer wieder verlassen wollte, da du ja noch an schlafen wart, fing Akio an zu weinen. Und da ich nicht wollte, dass du durch das Weinen aufwachst, habe ich ihn sofort gestillt." Sie lächelte verlegen. "Ähm mein Name ist übrigens Lanea, ich bin Iagos Frau."

"Ich bin Aidan, freut mich dich kennenzulernen, Iago hat mir schon viel von dir erzählt, nun eher geschwärmt." Er sah, wie ihre Bäckchen rosa wurden.

"Ohm ähm." Sie grinste verlegen. "Nun ich freue mich auf jeden Fall, dich kennenzulernen. Hast du Hunger? Möchtest du Frühstücken?"

"Ja gerne aber gib mir aber noch ein paar Minuten, ich bin noch nicht richtig wach."

"Oh tut mir Leid, natürlich. Ich werde Ma Bescheid geben." Sie sah zu ihren Sohn hinunter, er sah sie mit großen Augen an. "Satt?" Er schloss die Augen und begann wieder zu saugen. "Okay, dann halt so." Sie stand zusammen mit dem Baby an der Brust auf und ging zur Tür. "Oh magst du etwas besonders gerne zu Frühstück?" Aidan hatte kurz die Augen geschlossen, um sie nicht zu stören.

"Ma's legendäre Pfannkuchen, es ist schon Jahre her, seit ich sie genießen konnte."

"Haha ja sie sind wirklich unglaublich, ich richte es ihr aus."

"Danke." Die Hausherrin verließ das Zimmer und machte sich auf dem Weg zur Küche.

Dort angekommen setzte sie sich an den großen Tisch und sah zu Akio, welcher sie nun gut gesättigt anlächelte. "Jetzt satt?" Er gluckste. Lanea nahm sich ein Tuch, legte es sich und danach Akio über ihre Schulter und streichelte ihm über den Rücken. Das kleine Bäuerchen kam schnell und Ma trat zu ihnen.

"Hallo mein kleiner Liebling, ist dein Bäuchlein gut gefüllt?" Sie nahm ihn auf den Arm. "Willst du mal sehen, was die Oma für dich gestrickt hat? Auch wenn ich dein Strampler absolut genial finde." (Auf ihm steht 'Papa ist super Stark, aber das Sagen hat Mama', dieser und viele andere Strampler waren in der Lieferung von Mr. Norris gewesen).

"Ja nicht wahr, als Iago ihn heute Morgen zum ersten Mal sah, konnte er nicht aufhören zu lachen."

"Oh wie schön, habe ich dir eigentlich schon gesagt wie dankbar ich dir bis mein Kind?" Marcia sah die junge Frau voller mütterlicher Liebe an. "Du hast so viel Liebe in unser Leben, in dieses Haus gebracht, Iago kann endlich lachen und ist nicht mehr einsam. Danke Lanea vielen, vielen dank, dass du ihm eine Chance gegeben hast." Sie hatte Tränen in den Augen und musste schniefen. Die Rosahaarige nahm sie in die Arme.

"Ich danke dir auch, dafür das du immer für mich da warst und mich wie deine Tochter behandelt hast." Die beiden Frauen lagen sich in den Armen und bemerken den Hausherren erst als dieser sich an sie vor bei schlich und sich zwei Portionen Pfannkuchen holte.

"Junger Mann, du willst doch nicht wirklich zwei große Portionen Pfannkuchen stibitzen, ohne mir guten Morgen zu sagen?" Mit hochgezogner Braue sah Ma den erwischten jungen Mann an.

"Aber nein, natürlich nicht, guten Morgen Ma." Er gab ihr einen dicken Kuss auf die Wange. "Wo ist der Sirup?"

"Im Kühlschrank warte, ich hole ihn." Sie reichte Akio an Lanea weiter und ging zum Kühlschrank. Währenddessen stellte Iago die Kuchen ab und nahm seine Frau und Sohn in die Arme.

"Ich werde es nie schaffen, unbemerkt an Ma vorbei zu kommen", maulte er und seine Frau lachte.

"Haha nein das wirst du nie schaffen, wozu zwei Teller?"

"Ich wollte zu Aidan und schauen, ob er wach ist. Ma's Pfannkuchen waren als Kinder unser Lieblingsessen."

"Verstehe, nun er ist wach."

"Okay und das weißt du weil?" Sie schaute kurz zur Seite und lächelte ihn dann lieblich an.

"Nun ich bin zufällig an seiner Zimmertür vorbei gegangen, und da ich sichergehen wollte, dass es ihm gut geht, habe ich ihn besucht. Ich habe ihn gefragt, ob er Hunger hat, und er sagte, er würde gerne Ma's Pfannkuchen essen, darum war ich auch in die Küche gegangen. Er scheint sehr nett zu sein." Ihr Mann schaute sie nur an.

"Ich dachte, wir hätten abgemacht das wir ihn gemeinsam Besuchen, sobald er wach ist."

"Ja ... tut mir leid. Ich war einfach neugierig und habe mir sorgen gemacht, da ich keine Geräusche gehört habe. Ich dachte, es geht ihm nicht gut. Nicht böse sein." Er seufzte tief. "Ich bin dir nicht böse nur ... Ich weiß, dass du dir zu viele Sorgen um andere machst, aber könntest du trotzdem mal versuchen das, auch wenn es nur kurz ist, abzustellen? Vor allem da du es mit versprochen hast."

"Tut mir leid, ich versuche mich zu bessern und mich an meine Versprechen zu halten." Sie schaute ihn traurig an. "Wirklich."

"... Wenn nicht, fessele ich dich ans Bett und du kommst nie mehr dort raus." Er sah sie ernst an, doch seine Frau kicherte leicht.

"Aye Kapitän!"

"Das ist mein voller Ernst."

"Weiß ich doch."

"Aha."

"Ja wirklich hihi." Ihr Mann sah sie immer noch ernst an, blickte dann zu dem Baby in ihrem Arm.

"Ich glaube, deine Mama möchte mich veräppeln Akio." Gespielt geschockt zog die Mama die Luft ein.

"Aber ich doch nicht!"

"Oh doch genau du." Akio quietschte zu stimmend. "Akio ist auch der Meinung."
 

 

"Hey du kleiner Verräter." Lanea tat entsetzt.
 

 

"So ihr beide, so gerne ich auch euren Schlagabtausch genieße", Marcia sprach sie an und lachte. "Aber die Pfannkuchen werden kalt." Der Blauhaarige sah zu den Tellern und entdeckte, das Ma diese auf ein Tablett, mit verschiedenen Sirups, Beeren und zwei Kaffe, gestellt hatte. Er gab ihr einen Kuss auf die Wange und schnappte sich das Tablett.

"Danke Ma."

"Gern mein Junge."

"Hey! Bekomme ich kein Kuss." Die Hausherrin tippte sich auf die Lippen.

"... Nö." Ihr Mann grinste und verließ die Küche wobei er das ´ey! ´ Von seiner Frau noch genau hören konnte.

 

Als sein Freund mit lecker-duftenden Pfannkuchen durch die Tür trat, grinste Aidan breit.

"Mein Held!"

"Das sagst du nur, weil ich dir Pfannkuchen bringe."

"Okay ich gebe es zu, du bist der Pannkuchen-Held." Nun mussten beide grinsen, der Blauhaarige klappte die Füße das Tabletts aus und stellte es auf Aidan (er lag im Bett).

"Frühstück im Bett aber die eine Portion gehört mir." Er schnappte sich die gemeinte Portion und setzte sich an ein kleines Tischchen. "Ich habe gehört, meine Frau hat dich heute schon besucht?" Der kaiserliche Ritter wurde leicht rot.

"Ja habe ich, sie schien sehr nett zu sein."

"Ja, sie ist, die liebevollste Person, die ich kenne ... warum wirst du rot?"

"Nun Öhm."

"Sag mir jetzt bitte nicht, dass du Interesse an meiner Frau hast." Er zog eine Braue hoch.

"Nein! So meinte ich das nicht! Es ist nur so das, als ich aufgewacht bin, hat sie gestillt und ..."

"Du hast noch nie eine Frau stillen gesehen?"

"Doch! aber ..."

"Du hast noch nie einen Teil, einer weiblichen Brust gestehen?"

"Sehr witzig, natürlich habe ich das, aber es war ein Teil der Brust der Frau meines Freundes."

"... Verstehe."

"Sorry."

"Schon gut ich verzeihe dir." Er grinste. "Sie wird, aber noch öfters stillen weißt du." Aidan sah ihn mit einem 'is ja klar'- Blick an und begann/versuchte die Pfannkuchen, zu essen, leider machte ihm sein Arm einen Strich durch die Rechnung.

"Arg eben ging es doch noch."

"Was ist los? Will dein Arm nicht."

"Geht schon."

"Soll ich dir helfen?"

"Geht schon." Es klopfte, doch die Person wartete nicht auf ein herein, sondern stürmte einfach durch die Tür.

"Mein kleiner Aidan!" Marcia eilte zum Bett und zog den Ritter in eine mütterliche Umarmung, das Tablett wackelte gefährlich.

"Hallo Ma." Er grinste und sah zu Iago. "Stehen die Pfannkuchen noch auf dem Teller?" Sein Freund nickte beruhigend.

"Ihr und eure Kuchen. Schön dich wieder zu sehen mein Junge, lass dich mal ansehen." Sie nahm sein Gesicht in beide Hände und betrachtete sein Gesicht. "Ein attraktiver Junger Mann und verwegen mit der Narbe."

"Danke, würdest du mich den auch heiraten?"

"Hahahha ich weiß doch das du das nur sagst damit ich für dich koche!" Marcia lachte schallend und Adain grinste breit.

"Wäre das so falsch?"

"Hahaha oh mein Junge ich habe dich vermisst, aber ich bin viel zu alt für dich. Hmmm... wie findest du den unsere Ilona? Sie ist eine Schöne und toughe Frau und sie ist sehr intelligent!"

"Jetzt wist du verkuppelt", meldete sich Iago grinsend zu Wort.

"Na toll."

"Ach ihr beiden hört auf! Aber Ilona ist wirklich ein ganz tolles Mädchen, du solltest sie besser kennenlernen." "Ma ich habe keine Zeit für eine Beziehung."

"Nur weil du als Ritter arbeitest, heißt das doch nichts, du kannst trotzdem eine Familie gründen. Die Zeiten sind nicht mehr so gefährlich", während sie ihn belehrte, schnitt sie seine Pfannkuchen klein und begann ihn zu füttern.

"Du hast recht Ma, es ist nicht mehr so gefährlich wie damals, trotzdem gibt es noch viele Probleme und die Menschen brauchen jemanden auf dem sie sich verlassen können. Meine Aufgabe ist es, die Bevölkerung und das Königreich zu schützen, und das ist für mich wichtiger als eine eigene Familie. Ma hör auf i-ich kann selbst Essen."

"Ach was mit deinen demolierten Arm doch nicht. Mund auf." Nach kurzem Zögern ergab sich der Rothaarige und der Papa ergriff das Wort.

"Ehre, Pflichtgefühl, Vaterlandsliebe ich kann verstehen, das dir diese Sachen wichtig sind aber ... Die Liebe einer Familie und damit meine ich nicht meine Eltern glaub mir, sonder Lanea und Akio und natürlich Marcia sind mir am wichtigsten. Sie stehen für mich an erster Stelle und ich werde alles tun um sie zu beschützen egal, was es mich kostet oder ob ich mir dann die Union oder das Königreich zum Feind mache." Die Stimme des Blauhaarigen war fest und entschlossen, doch dann lächelte er. "Wenn du dich irgendwann entscheiden solltest, eine Familie zu gründen, wirst du es verstehen." Aidan sah ihn lange an und fragte sich, was ihn so verändert haben könnte.

"Du hast dich sehr verändert Iago." Dieser nickte nur und die ältere Frau fragte.

"Wo wir gerade von Familie sprechen. Du hast Iagos Frau schon kennengelernt oder?"

"Ja habe ich."

"Und wie findest du sie? Iago hatte ziemliches Glück, das sie ihn genommen hat oder?"

"He ja denke schon, zuerst dachte ich, Prinzessin Estellise sitzt vor mir." Ma bekam große Augen und der Hausherr versuchte, sich seinen Schock nicht anerkennen zu lassen.

"Prinzessin Estellise? Sieht sie ihr so ähnlich?", fragte die Köchin.

"Ja schon, ich habe die Prinzessin allerdings schon lange nicht mehr gesehen."

"Echt? Und wo war das? Sie war doch viele Jahre, mehr oder weniger eingesperrt, im Schloss", fragte sein Freund neugierig und der Ritter dachte zurück.

"Es war vor fast sieben Jahren auf Nordost-Hypionia. Damals kämpften wir dort gegen eine Armee von Monstern, es sah schlecht für uns aus, bis auf einem Mal die Prinzessin mit der Gilde Heldenmutige Vesperia auftauchte und uns gerettet hat."

"Von einer Schlacht auf Hypionia wusste ich gar nichts", sagte Marcia.

"Sie hat, nachdem Aspio zerstört und Tarqaron aufgetaucht war, stattgefunden. Danach haben sich dort auch der heutige König, die Anführerin der Handelsgilde und Anführer der Union getroffen und die 'Blastia-Entscheidung' getroffen. Sagt dir der Name Aurion was?", erklärte/fragte Aidan den Blauhaarige und dieser antwortete.

"Ja tut er, das ist der Name der Stadt, die von den Bürger Zaphias, der Union und vielen anderen gebaut wurde. Die erste Stadt ohne Blastia." Auch Marcia kannte den Namen.

"Stimmt, sie wurde zuerst als eine Art Basis errichtet, und jetzt ist sie eine wachsende und lebhafte Stadt nicht wahr? Wenn ich daran denke, dass du in die ganzen Geschehnisse involviert warst, wird mir ganz anders. Ich weiß noch wie ich dieses Etwas plötzlich den Himmel bedeckte, zuerst verwandelt Alexie Zaphis ein diese Monsterhölle und dann das."

"Wart ihr damals in der Hauptstadt gewesen?" Diese Frage stelle Aidan Iago.

"Ja", sagte der Blauhaarige, "ich weiß noch wie Ma wie wild geschrien hatte, als in ihrer Küche plötzlich Monster standen und ihre frischen Muffins fraßen."

"Sie waren im Haus?"

"Oh ja, ich konnte es gar nicht fassen, da klimperte es mit einem mal hinter mir und da stehen Monster und fressen alles auf. Gott sei Dank hat der Junge meinen Schrei gehört und hat mich gerettet. Wir sind danach sofort aus der Stadt geflohen und haben in Daidon Obdach gesucht." "Und ihr konntet dortbleiben? Zu der Zeit waren doch nur Ritter gestattet, da es als Sammelpunkt galt."

"Ja durften wir, da Iago sein Schwert anbot, um die Stadt zurückzuerobern."

"Verstehe."
 

Es klopfte an der Tür, der Adlige stand auf und öffnete sie, Silica stand hinter ihr.

"Ich soll ausrichten, das Dr. Brief da ist", sagte das Dienstmädchen, "sie ist noch bei Akio und Lanea und schaut nach ihren Gesundheitszustand, dann kommt sie und möchte mit der Folter ... ähhh Physio anfangen." Bei jedem Wort bog sie sich weiter zur Seite um einen kurzen Blick auf den Ritter erhaschen zu können.

"Verstehe, danke", sagte Akios Papa und nickte ihr zu, damit sie Eintreten konnte.

"Aidan, dies ist Silica unser Dienstmädchen. Silica das ist Captain Aidan Bain von den kaiserlichen Rittern ... Silica?" Die junge Frau stand wie erstarrt im Raum, ihre Augen gefesselt auf Aidan gerichtet. "Silica?"

"Ja-ja was oh", stotterte sie, "Hallo, mein Name ist Silica, wenn Sie irgendetwas brachen, scheuen sie sich nicht zu rufen."

"Danke Silica, es freut mich auch."

"Ähm ich muss wieder zu Lady Lanea." Sie knigste und verschwand blitzschnell hinter der Tür.

* Oh bei den Geistern! Der sieht ja megaheiß aus ♥ ihhiiihii, dass ein Ritter so aussehen kann. *

Die junge Frau ging schwärmend weiter und Erreichte das Kinderzimmer, sie klopfte an der Tür und wurde sogleich hinein gerufen. Ilona untersuchte gerade den kleinen Akio und seine Mama sah aufmerksam dabei zu.

"Hallo Sil, was ist den los? Du bist ja ganz rot im Gesicht", fragte die Rosahaarige und Silica fing an, wie ein Schulmädchen zu kichern.

"Hihi ich habe unseren Gast gesehen ♥ und er sieht sooooo gut aus hihi." Fast hüpfte sie auf und ab und Ilona runzelte die Stirn.

"Teenagerschwärmerei, er ist viel zu alt für dich und abgesehen davon ist er ein Ritter, die haben keine Zeit für die große Liebe, eher für einen One Night Stand."

"Ach ja? Und woher willst du das wissen?" Silica machte einem eingeschnappten Teen alle Ehre.

"Glaub mir, ich bin älter als du und Erfahrener."

"Oder hast du vielleicht selbst Interesse an ihn? Na?" Lanea kicherte, als die Ärztin rot wurde

"Was? Nein! Auf keinen Fall, ich gebe ja zu, er sieht gut aus aber-."

"Aber?"

"Wie ich schon gesagt habe 'Ritter suchen nicht die große Liebe'."

"Aber einen One Night Stand?"

"Ja genau!"

"Wärst du den daran interessiert?", mischte die Hausherrin sich dazwischen und fragte ihre Freundin mit einem breiten Grinsen.

"Ach nein, ich ... oh bitte Leana." Die Ärztin sah sie flehend an, sie wusste, warum ihre Freundin sie fragte. Immerhin hatte die junge Frau immer von einem Ritter geträumt, nur das diese Träume nicht real sind, das wusste sie.

"Umso besser", grinste nun die vergessene Sillica, "dann werde ich ..."

"Nein!", riefen die beiden Frauen streng.

"Er ist zu alt für dich", sagte nun die Mama sanft, "du solltest deinen Körper nicht an irgendwelche Männer verschenken, die du nicht kennst. Du bist viel mehr Wert als das. Ich weiß das Adain gut aussieht, aber es geht nicht nur um das Äußere, das Innere ist entscheidend."

"Warum sind den die Gedärme so wichtig?", scherzte das Dienstmädchen, die Frauen mussten jetzt lachen und die jüngste der drei sagte.

"Keine Sorge ich weiß, was ihr meint, wenn ich mit einem Mann schlafe, dann nur mit jemanden der mich respektiert und Akzeptieren, ich muss mich bei ihm wohlfühlen und wissen das nicht nur mein Körper, sonder mein Wesen, für ihn das Wichtigste ist."

"Wow, das hätte ich jetzt nicht von dir erwartet", sagte Ilona verblüfft und Sil grinste sie leicht verzweifelt an.

"Hehe, dass Problem ist, nur so jemanden zu finden." Die Frauen sahen sich schweigend eine Weile an, als Erstes brach Silica das Schweigen. "Ach egal, du kannst ihn haben Ilona, viel Glück".

 

Rehabilitation

Gedanklich weit entfernt machte sich Ilona auf den Weg zu Aidans Gemach. Sie versuchte, eine professionelle Maske aufzusetzen, aber das Gespräch mit Silica ging ihr nicht mehr aus dem Kopf.

* Ich darf mich nicht ablenken lassen, okay ich finde ihn anziehend aber sobald er erfährt, was hier gespielt wird, wird er mich hassen. UND dann wird es sehr schmerzhaft für mich werden. Weiterhin ist er ein Ritter und will bestimmt keine Beziehung oder gar eine Familie, die ihn an einem Ort fesselt. *

Sie erreichte das Zimmer, klopfte und trat ein.

"Guten Morgen, wie geht es dir heute?", fragte sie und sah, dass er auf einem Stuhl saß, der Oberkörper war nackt und alleine war er auch nicht, Marcia war bei ihm.

"Guten Morgen Doc, mir geht es gut, hatte heute schon viel Besuch."

"Verstehe, das heißt, dann wohl es war eine gute Idee, dich her zu bringen? Guten Morgen Marcia." Die ältere Frau lächelte sie liebevoll an und Aidan sprach weiter.

"Bis jetzt ja, alles okay bei Akio?"

"Ja alles okay, der Kleine ist top fit."

"Gut, ich hatte mir schon Sorgen gemacht, weil du ihn untersucht hast."

"Reine Routine, so und jetzt zu dir, steh auf und geh eine Runde durchs Zimmer."

"Jawohl!" Er tat wie befohlen und ging los. Seine Schritte waren fest und gezielt, doch Ilona sah ihm die Anstrengung an und auch das zittern in seinen Beinen.

"Sehr gut noch zwei Runden", sie wandte sich kurz an Marcia, "er soll jeden Tag laufen, und zwar immer größere Strecken, aber mit Pausen. Nur bitte noch keine Treppen."

"Okay verstanden." Aidan absolvierte die letzte Runde und setzte sich erschöpft wieder auf den Stuhl. Die junge Ärztin sagte.

"Leg dich auf Bett, wir machen ein paar Dehnübungen." Er stand murrend auf, legte sich aber dann brav in Bett. Ilona nahm eins seiner Beine in die Hände und zeigte Marcia ein paar Dehnübungen, wo sie ihm unterstützend helfen konnte. Ma versuchte es auch, und fand schnell gefallen daran einen kräftigen jungen Mann zu folt- äh zu helfen (vor allem wenn er so schön die Zähne zusammen biss). Nach den Übungen und einer entspannenden Massage wandte sich Ilona den Schultern zu. "Hast du noch große Schmerzen?"

"Nicht wenn ich mich nicht bewege."

"Okay, dann wird es jetzt wehtun, zieh deine Schultern nach oben, dann kurz halten und wieder runter."

Während er die Übung ausführte, tastet sie seine Schultern ab und spürte, wie seine Muskeln arbeiteten. "Sehr gut ... jetzt versuch sie kreisen zu lassen." Er tat es und biss die Zähne zusammen, es klopfte und Silica steckte den Kopf hinein.

"Entschuldigt die Störung, Marcia ich sollte für morgen doch das Fleisch schon einmal einlegen, nur du hast mir noch nicht gesagt welche."

"Welches Fleisch meinst du?"

"Den Schweinebraten, kommst du?"

"Aber wir wollten Morgen-."

"Komm einfach." Silica machte ruckartige Bewegungen mit dem Kopf in Richtung Aidan und Ilona und zeichnete mit den Fingern kleine Herzchen. Marcia machte ein Ah-das-meinst-du-Gesicht und sagte.

"Okay ich komme." Sie sah kurz zu der Ärztin und sagte. "Komme gleich wieder." Und verwand aus dem Raum.

"Gut dann machen wir die Übungen noch einmal, wenn sie wieder da ist."
 

 

"Du quälst gerne Menschen oder?", fragte der Ritter, doch anstatt einer Antwort sah er nur ein Mundwinkelzucken.

"Versuch die Arme zu heben." Er versuchte es, schaffte aber nur ein kleines Stück, sie umfasste seine Ellenbogen und bewegte seine Arme auf und ab. Während der Übung sprach sie kein Wort und wich auch seinen Blick aus.

"Hab ich etwas falsch gemacht?" Sie runzelte die Stirn. "Du redest nicht mehr mit mir. Am Anfang hast du deine Meinung offen gesagt und dich mit mir Unterhalten, aber seit ein paar Tagen ignorierst du mich."

"Nein du hast nichts falsch gemacht. Ich finde nur, wir sollten keine Zeit mit Reden verschwenden sonder uns auf deine Genesung konzentrieren."

"Gehört Reden den nicht zur Genesung dazu?"

"Wenn du unbedingt reden willst, kannst du das ja mit Iago oder Lanea machen. Meine Zeit ist dazu zu knapp bemessen. Daher lass uns jetzt mit den Übungen weiter machen." Keiner von ihnen sprach danach noch ein Wort, erst als Marcia den Kopf wieder durch die Tür steckte, wurde die Stimmung merklich besser.

 

Als der Hausherr am Abend durch die Flure seines Hauses ging, wollte er nur noch seine kleine Familie in die Arme schließen. Er öffnete die Tür zum Schlafzimmer und sah, das die Verbindungstür zum Kinderzimmer geöffnet war. Auf leisen Sohlen schlich er hinein und hörte eine sanfte Stimme, diese gehörte Lanea, welche ihren Sohn in den Armen hielt und in den Schlaf sang.

♪ I must be the light when you're in the dark

If you lose me somewhere, and your tears are in the air

I will ring a bell until you feel me by your side. ♪

 

Wie verzaubert stand er da, rührte sich nicht, beobachtete nur. Irgendwann trat er hinter seine Frau, umschlang sie und seinen Sohn mit seinen Armen und sang leise mit. Lanea lehnte ihren Kopf an seine Schulter, nun sangen beide. Akios kleines Mündchen öffnete sich und er gähnte herzhaft, dann schloss er seine Augen und seine Atemzüge wurden gleichmäßig. Sanft strich Iago über seine Wange. "Träum schön." Seine Frau legte das Baby vorsichtig in die Wiege und beide standen noch eine ganze Zeit an dieser und beobachteten ihren Sohn beim Schlafen. Keiner sprach ein Wort, sie schauten nur voller Liebe in die Wiege, dann schauten sie sich gegenseitig an und Iago zog seine Frau ins Elternschlafzimmer. Die Tür ließen sie offen und begannen sich bettfertig zu machen.

"Egal wie oft ich ihn ansehe, ich kann immer noch nicht glauben, dass wir Eltern sind." Lanea lächelte glücklich und sah zu ihren Mann.

"Ja manchmal ist es unwirklich, aber dann bricht die Realität über uns herein und die ist noch schöner."

"Oh ja." Schnell kuschelte sich Lanea ins Bett und auch der Hausherr legte sich hin, er zog sie an sich. "Iago?"

"Ja?"

"Ich liebe dich und unser gemeinsames Leben".

 

Die nächsten Tage verliefen ruhig und ereignislos, Ilona und Marcia wechselten sich mit den Übungen für Aidan ab und auch die Rosahaarige kam regelmäßig, um den Ritter anzufeuern. Sie fragte ihn nach seinen und Iagos gemeinsames Leben aus und beide mussten viel lachen. Aber nicht nur die junge Frau hatte Spaß, auch Akio gefiel die Täglichen Besuche sehr, da der Ritter ihm oft sein Bäuchlein kitzelte. Der Einzige der gereizt war, sobald er wieder alle auf seinem Zimmer war, war Aidan. Er genoss es zwar, von Mas leckerein verwöhnt zu werden, doch seinem eigentlichen Ziel kam er nicht weiter. Bis jetzt hatte er keinerlei Informationen über die Verschwörung erhalten und das setzt ihm zu. So gerne er seinem Freund vertrauen würde, so stark ist auch sein Instinkt für Lügen und Intrigen. Er spürte, dass etwas nicht stimmt, und er vermutete, das es etwas war, was das neue Leben seines Freundes zerstören könnte.

 

Schokoladenkuchen und unliebsame Gäste

Über einen Monat später stand Adain in Ma's Küche und feuerte den Schokoladen Kuchen im Backofen an. Lanea hatten ihm vorgeschlagen, seine Physio ein bisschen ab zu ändern und ihn mit in die Küche geschleppt, wo er seinen ersten eigenen Kuchen backen sollte. Während der Ritte wie gebannt auf seinen Kuchen starte, musste sich Lanea ein Lachen verkneifen.

* Trotz das er am Anfang sich so gegen das Backen gewehrt hat, macht es ihm jetzt viel Spaß. *

"Sag mal Lanea, wo kommst du eigentlich her?" Mit diesen Worten wurde sie aus den Gedanken gerissen, verständnislos blinzelt, sah sie ihn an.

"Was hast du gesagt?"

"Wo du her kommst?"

"Nun ... Dass weiß ich nicht, nicht mehr." Ihr Gesicht wurde traurig. "Ich weiß nur das, was Iago mir erzählt hat, und das war nicht viel."

Er sah sie fragend an. "Er sagte mir, das ich keine Familie mehr habe, anscheinend ist meine Mutter früh gestorben und auch mein Vater lebt nicht mehr." Sie setzte sich auf einen Stuhl. "Auch wenn ich mich nicht an sie erinnere, spüre ich, dass ich sie sehr geliebt habe und sie mich. Es ist traurig, dass sie ihren Enkel nicht mehr kennenlernen konnten."

"Das tut mir leid, aber wie meinst du das genau? Was ist mit deinem Gedächtnis."

"Ich habe bei einen Unfall mein Gedächtnis verloren und es ist bis jetzt nicht zurückgekehrt", erklärte sie traurig und der Ritter sah sie überrascht an.

"Wie bitte? Das tut mir sehr leid Lanea, das wusste ich nicht."

"Kein Problem, es ist in Ordnung für mich so, wie es ist. Lange Zeit habe ich versucht, mich zu erinnern, Iago und die anderen haben, mich dabei unterstütz, doch leider ohne erfolg. Darum habe ich mir neue Erinnerungen geschaffen."

"Sind den ein paar Erinnerungen zurückgekommen?"

"Nein leider nicht, absolute leere." Beide schwiegen eine Zeit lang, doch dann ergriff Adain wieder das Wort.

"Hast du eigentlich deine Schwiegereltern kennengelernt?"

"Hehe nein. Ich glaube, das würde auch nicht gut gehen."

"Hm?"

"Ich würde ihnen meine Meinung sagen und die wird ihnen nicht gefallen. Iago hat mir von ihren 'Erziehungsmethoden' erzählt. Weißt du, eigentlich bin ich ein friedvoller Mensch, aber wenn ich daran denke dann arg!" Sie knetete ihre Hände, als wollte sie jemanden den Hals umdrehen und der Rothaarige lachte. "Einerseits will ich sie sehen, aber ich habe die Befürchtung, dass ich mich vergesse."

"Hehe ja bei den beiden geht das schnell." Mit einem Mal schaute sie wieder etwas geknigt.

"Hmmm es ist nicht nur das ... Sie haben Iago wohl zu verstehen gegeben, das sie gegen diese Ehe Schrägstrich Beziehung sind. Nicht einmal zu unserer Hochzeit sind sie gekommen. Nein sie haben eine 'Vertretung' geschickt, diese Isabella."

Ihre Backen plusterten sich auf. "Sie hat sogar versucht, mit Iago zu flirten und das auf seiner Hochzeit!"

"Ja, er hat mir davon erzählt, anscheinend stehen seine Eltern sie an seiner Seite ... tut mir Leid Lanea", setze er zerknirscht noch schnell hinzu als er ihr trauriges Gesicht sah, "Isabella kann es nicht mit dir aufnehmen und das wissen sie, keine Sorge." Ein Lächeln zauberte sich auf ihre Lippen * Pip, Pip, Pip. * "Oh mein Kuchen!" Wie ein Blitz eilte der junge Mann zum Backofen und holte einen ersten selbst gebackenen Kuchen heraus.

"Der sieht sehr gut aus Aiden." Die Hausherrin sah ihm über die Schulter und sah sein breites Grinsen.

"Oh ja, hoffentlich schmeckt er auch."

"Bestimmt." Mit Laneas Hilfe wurde der Kuchen auf ein Gitter gestürzt und musste erst einmal abkühlen, währenddessen entschied sich die Rosahaarige, eine Frage zu stellen, welche sie schon eine ganze Zeit beschäftigte. "Sag mal, wieso warst du eigentlich in der Nähe des Dorfes?"

* Jetzt denk dir mal schnell was aus Aidan. *

Dachte dieser. "Wir waren auf den Weg nach Zaphias und wollten abkürzen."

"Verstehe-." Noch bevor die Rosahaarige ihren Satz beenden konnte, wurde die Tür aufgerissen und eine gehetzte, schreiende Ilona sah sie an.

"Da seid ihr! Schnell wir müssen Aidan verstecken! Wo ist Iago?" Die beiden Kücheninsassen sahen sie verwirrt an.

"Oookayyy würdest du uns auch erklären, was los ist? Und das bitte nicht schreiend?" Der Ritter hielt sich gespielt die Ohren zu und hinter Ilona erschien nun auch Mr. Kazuto.

"Wir haben keine Zeit für Erklärungen!", rief die Ärztin jetzt deutlich leiser (also nicht mehr schreiend), "wo ist Iago?"

"Er ist mit Akio bei den Pferden", erzählte dessen Frau.

"Okay, okay, okay gibt es hier eine gute Versteckmöglichkeit, wo wir Aidan hin verfrachten können? Wir müssen alle Spuren beseitigen."

"Ilona was ist los?"

"Dr. Goblin ist zurück und das nicht alleine, Isabella und Tristan sind bei ihnen. Die Dorfbewohner halten sie auf."

"Wenn ich einen Vorschlag machen darf, es gibt ihm Keller einen Raum, wo viele alte Möbel gelagert sind, dort geht niemand hin und man kann sich dort auch gut verstecken", schlug der Butler vor, "ich bringe unseren Gast gerne dorthin."

"Ja seht gut!", schrie Ilona wieder, ging festen Schrittes auf den Gast zu und zerrte ihn Richtung Tür, "du gehst mit ihm und verhältst dich so lange still bis wir Entwarnung geben! Lanea sucht sofort Iago und sagt ihm, was los ist, und wo sind Ma und Sil?"

"Sie müssten im Speisesaal sein", beantwortete Mr. Kazuto ihre Frage.

"Okay, ich suche die beiden und löse Aidan Zimmer auf!" Noch eher eine andere Person etwas fragen konnte, flitzte die Ärztin, mit dem Ritter an der Hand, bereits aus der Küche.

"Sollte ich ihn nicht Fortbringen?", fragte der Butler und seine Herrin kicherte leicht.

"Ich glaub, das hat sie vergessen. Mr. Kazuto, bitte erledigen Sie Ilonas eigentliche Aufgabe."

"Jawohl Lady Lanea."
 

 

Mit schnellen Schritten steuerte die Ärztin die Treppe zum Keller an und ignorierte dabei die Einsprüche des Rothaarigen.

"Erklärst du mir mal bitte, warum ich mich verstecken muss? Ich durfte ja nicht einmal meinen Kuchen mitnehmen und sollte nicht Mr. Kazuto mich verstecken?"

"Kannst du bitte mal die Klappe halten?", fragte sie genervt, doch dann wurde ihr etwas bewusst.

* Oh Shit, ich wollte doch den Frauen Bescheid sagen und nicht Aidan verstecken!! *

Trotz dieser Misere ging sie weiter und erreichte schnell den gemeinten Kellerraum. Beide traten ein. Der Raum war mit verschiedenen Möbeln und Kartons vollgestellt, an den Wänden standen Regale mit Büchern und Krimskrams.

"Sehr gemütlich, sagst du mir jetzt, warum ich hierbleiben soll?", fragte der Mann erneut.

"Das ist jetzt nicht so wichtig, bleib einfach hier unten und gib keinen Mucks von dir. Tu es für Iago." Sie sah ihn ins Gesicht und er konnte den ernst der Lage in ihren Augen sehen.

"Und wenn ich Isabella nach all der Zeit endlich wieder sehen will?", fragte er mit einem sehnsuchtsvollen Ton und Ilona wurde sauer.

"Wenn du so eine Sehnsucht nach ihr hast, dann kehre doch nach Zaphias zurück und verabrede dich mit ihr dort", ihre Stimme wurde hochnäsig, "aber mache das bitte später ja, im Moment musst du dein Verlangen zügeln und es auf später verschieben. Tu es für Iago." Mit einen Ruck wandte sie sich zur Tür und wollte zu dieser, doch sie hatte die Rechnung ohne Aiden gemacht. Der Rothaarige schnappe sich ihre Hand, zog sie zu sich und umfasste mit der anderen Hand ihre Hüfte.

"Kann es sein, dass ich da ein bisschen Eifersucht aus deiner Stimme höre?", fragte er neckend und schaute ihr in die Augen.

"Tz wie kommst du den darauf? Als ob ich Interesse an dir hätte. Ich will nur nicht das du Iago und Lanea Schwierigkeiten machst."

"Tatsächlich? Ist das der Grund dafür, dass du mich die ganze Zeit ignorierst?" Sie wand sich in seinen Griff doch er lies sie nicht los. "Sag schon, was ist der Grund, habe ich etwas Falsches gesagt oder getan?"

"Aber nein du hast nichts falsch gemacht, es ist nur so, das du mein Patient bist und ich diese Beziehung auf einer reinen Arzt-Patienten-Ebene führen will, ganz einfach." Der Ritter nickte, lächelte dann und sagte.

"Verstehe, nun dann macht es dir ja wirklich nichts aus, wenn ich mich mit Isabella treffe." Jetzt wurde die Ärztin richtig wütend und schrie ihn an.

"Wie bitte? Du willst dich mit diesem eingebildeten Miststück einlassen?! Das kann doch nicht dein Ernst sein, ich weiß ja sie ist wunderschön, elegant, adlig und hat einen sexy Körper bla,bla!" Sie redete sich richtig in Rage und bemerkte nicht, dass Aidan breit grinste.

* Ich glaub, ich mache sie öfters wütend. *

Er beugte sich hinunter und senkte seine Lippen auf ihre.

 

Zur gleichen Zeit:

Während Iago in den Keller gebrachte und Mr. Kazuto die Frauen benachrichtigte, ging Lanea in die Stallungen. Sie hörte ein fröhliches quietschen und schlug grinsend die Richtung des Geräusches ein. Schnell entdeckte sie ihre beiden Lieblingsmenschen, eines der Pferde knabberte an einer Möhre und ihr kleiner Sohn lachte vergnügt auf Papas Arm.

Beide waren so vertieft in die Fütterung, sodass sie sie gar nicht bemerkten.

"Da haben aber zwei ziemlichen Spaß." Iago drehte seinen Kopf.

"Hallo Schatz ... ist was passiert?"

"Du weißt auch sofort, wenn etwas mit mir ist. Ilona ist da, sie erzählte das Dr. Goblin, Isabella und ein gewisser Tristan im Dorf sind. Sie versteckt gerade Aidan und Mr. Kazuto räumt mit Ma und Silica das Zimmer auf. Iago, warum muss sich Aidan verstecken?" Kurz geschockt sah er sie an, fing sich aber schnell wieder.

"Mist, ich wusste, dass Dr. Goblin wieder kommt aber warum mit Isabella und Tristan?"

"Iago was ist los? Warum muss sich Aidan verstecken?" Betreten biss er sich auf die Lippe.

"Es gibt da etwas, was ich dir nicht gesagt habe."

"Und das wäre?" Sie runzelte die Stirn.

"Du weißt doch, das er von einem Monster angegriffen wurde."

"Ja."

"Leider hat Aidan mir nicht sehr viel darüber erzählt, aber Ilona meinte, es soll ein Minotaurus gewesen sein und nicht nur das, sie vermutet, dass es ein Experiment war?"

"Wie Experiment? Das Monster oder der Angriff?"

"Möglicherweise beides, vielleicht sollte das Monster an ihnen getestet werden oder sie wollten sie loswerden. Genau weiß ich es nicht. Ilona erzählte mir das Dr. Goblin und Tristan Monster züchten und an ihnen experimentieren, ob der Minotaurus allerdings damit zu tun hat weiß ich nicht. Es tut mir leid das ich es dir noch nicht gesagt habe aber ich wollte dir keine Sorgen machen, vor allem da ich keine Beweise habe."

"Verstehen ... Du hättest es mir aber trotzdem sagen müssen." Sie zog einen Schmollmund und er sah sie entschuldigend an.

"Tut mir Lied. Niemand darf wissen, das er hier ist zumindest nicht so lange wir nicht wissen, was wirklich hinter diesen Minotaurusangriff steckt."

"Okay verstanden. Iago, ab jetzt keine Geheimnisse mehr auch wenn du mich nur schützen willst!"

"... Okay."

Die drei verließen die Stallungen und gingen zum Herrenhaus, dort angekommen herrschte absolute Stille.

"Das ist echt gruselig", meinte die junge Frau, ihr Mann reichte ihr das Baby und nickte zustimmend.

"Junger Herr, Lady Lanea es ist alles vorbereitet." Wie aus dem Nichts erschien der Butler und die rosahaarige Frau musste einen kleinen Schrei unterdrücken. In diesem Moment klopfte es an der Haustür und Mr. Kazuto begab sich zu ihr. Als er sie öffnete, standen drei Personen vor ihr.
 

 

"Guten Tag Miss von Kardinal, Dr. Goblin und natürlich auch Sie Mr. Daimio."

"Mr. Kazuto es ist schön sie wieder zu sehen oh und da sind auch die Hausherren", ein grinsender Dr. Goblin trat auf den Blauhaarigen und dessen Frau zu.

"Lady Lanea, was für eine Freude, euch wieder zu sehen mein Kind, und der kleine Mann hier muss Akio sein."

"Dr. Goblin ich freue mich sie wieder zu sehen." Die Rosahaarige lächelte ihn strahlend an.

"Sieh mal Akio, das ist Dr. Goblin." Sie reichte das Kind an den Arzt.

"Da ist aber einer groß geworden." Akio schaute zum Doktor, dann zu seiner Mama und seinem Papa und fing an zu quengeln. "Haha du kennst mich nicht, bei Mama und Papa ist es sicherer was?" Immer noch lachend reichte er Lanea das Kind zurück. "Und bevor ich es vergesse, ich bin nicht allein gekommen, Miss Isabella kennt Ihr ja bereits und der junge Mann heißt Tristan Daimio." Tristan trat vor und verneigte sich leicht vor Lanea.

"Es freut mich sehr euch kennenzulernen Lady Lanea, hätte ich gewusst, das Iago eine so wunderschöne Frau hat, wäre ich schon eher gekommen." Seine Stimme war sanft und einschleimend.

"Oh vielen Dank", lächelnd sah die Dame des Hauses ihn an.

"Und das ist der kleine Akio, armes Kerlchen sieht so aus wie der Vater." Leise kicherte Lanea und küsste ihren Sohn auf den Kopf.

"Hörst du das Akio? Du wird mal ein genauso attraktiver Mann wie dein Papa." Glücklich lachend fuchtelte der kleine Mann mit seinen Ärmchen und streckte diese dann nach seinen Vater aus, nun schmunzelte auch dieser und nahm ihn auf den Arm.

"Ich muss der Hausherrin recht geben, er wird bestimmt etliche Frauenherzen berechnen." Isabella trat nun vor. "Lady Lanea, Ihr seid, seit der Hochzeit ja richtig aufgeblüht."

"Vielen Dank, für das Kompliment, leider wurden wir uns noch nicht vorgestellt. Auf meiner Hochzeit hattet ihr nur Zeit dafür gehabt meinem Mann schöne Augen zumachen, vorgestellt hatten wir uns noch nicht." Die Stimme der Hausherrin war höflich, enthielt aber eine gewisse Schärfe, ihre Augen schauten, herausfordert.

"Ihr habt recht Lanea wir hab-."

"Ich habe euch nicht das 'du' angeboten Miss von Kardinal." Mit dieser Zurechtweisung hatte niemand gerechnet, leicht pikiert und sprachlos sah Isabella sie an. Im Hintergrund musste sich der Blauhaarige ein Lachen verkneifen, dafür quietschte Akio vor Vergnügen. Genau in diesem Augenblick kam Mr. Kazuto auf die kleine Gruppe zu.

"Junger Herr, das Essen ist serviert."

"Vielen Dank Mr. Kazuto, wenn ihr mir bitte Folgen würdet." Mit einer großzügigen Geste bat Iago, seine Gäste ihm zu folgen.

Das Essen verlief ruhig, der Arzt erzählte von seiner Reise und die Entdeckungen, die er gemacht hatte. Ansonsten sprach kaum jemand, erst als sich Lanea verabschiedete, um Akio zu stillen, sprach Tristan.

"Tja du hast das Prinzesschen ja richtig verzaubert Iago. Haha bist ja, ein Richtiger vorzeige Ehemann geworden." Anstatt sich auf ein die Provokation einzulassen erwiderte der Adlige tonlos.

"Warum seid ihr hier? Und wie lange wollt ihr bleiben."

"Na na, warum bist du den so abweisend?" Isabella sah ihn tadelnd an. "Wir sind doch alle auf einer Seite." Bevor er etwas erwidern konnte, mischte sich der Arzt ein.

"Iago, hör zu, deine Eltern befürchten, dass du einen Rückzieher machen könntest, und Miss Isabella und Tristan sind da um ihre Bedenken zu zerstreuen. Wir erwarten, dass du kooperierst und uns zu jedem Teil des Herrenhauses und des Dorfes Zugang verschaffst. Weiterhin werden wir deine Unterlagen kontrollieren. Sieh es so mein Junge, wenn du nichts zu verstecken hast, hast du auch nichts zu befürchten und deine Eltern vertrauen dir wieder." Lange Zeit sagte Iago nichts, doch als er sprach, war seine Tonlage kalt und distanziert.

"Tut, was ihr nicht lassen könnt, aber was der Zugang zum Dorf betrifft, habe ich, weder das rech noch die Macht dazu den Bewohnern zu befehlen, euch in ihr Haus zu lassen. Ihr dürft sie befragen und wenn jemand damit einverstanden ist, dürft ihr auch in ihr Haus, solltet ihr aber, gegen den Willen eines Bewohners handeln werdet ihr es bereuen. Ist das klar! ?"

"Aber, aber Iago natürlich tun wir nicht unrechtes." Versuchte der Arzt, ihn zu beschwichtigen.

"Gut, das hoffe ich für euch ... Wie lange?"

"Eine Woche", grinste Tristan, "du lädst uns doch bestimmt ein, im Herrenhaus zu residieren, oder?"

 

Eine lange Woche

Die nächste, Tag erfreute die Menschen mit strahlenden Sonnenschein, doch nicht alle konnten diese erleben. Ritter zum Beispiel, die in einen Kellerraum einquartiert wurden und dessen Kuchen schon lange nicht mehr existierte, musste auf die wärmenden Strahlen der Sonne verzichten. Gerade lag er auf einem Sofa und ließ ein Buch, als es viermal klopfte, sah er auf.

"Ich bin es, Silica!"

"Komm rein!"

"Guten Morgen", sagte die junge Frau mit einem Tablett in der Hand.

"Morgen Silica, bitte sag mir das du heute gute Nachrichten hast."

"Leider nicht die Sie- wir uns alle von Herzen wünschen würden." Sie seufzte tief und stellte das Tablett ab. "Was lesen Sie da?"

"Du kannst mich ruhig Aiden nennen."

"Oh danke." Ein leichter Rot Schimmer erschien auf ihren Bäckchen, dann bemerkte sie das Buch, welches er gerade las. "Was ließt du da gerade?"

"Das ist ein Buch von Prinzessin Estellise 'Die Geschichte einer Gilde' es handelt von ihrer Reise mit Heldenmute Vesperia und den Kampf gegen den Adephagus."

"Aha verstehe, wo bist du gerade?"

"Wo die Gilde die Eltern der Kinder, in der Wüste, suchen. Kennst du das Buch?", fragte der Ritter und sah, das sie mit einem mal schüchtern umsah, "du kennst es."

"Nun ja aber sag es bitte niemanden."

"Warum den das?"

"Nun wegen ... die Gilde hat Ragou aufgehalten und ..."

"Verstehe, du hast angst Probleme mit deinen Arbeitgeber zu bekommen." Sie nickte.

"Nachdem ich das Buch gelesen hatte, hatte ich angst diese Stelle anzunehmen, aber da meine Familie das Geld gebrauchte hatte, habe ich angenommen."

"Und wird Iago Ragou gerecht?", lächelte er und sie musste lachte.

"Oh nein, er war zwar nie sehr gesprächig, aber wie sein Großvater ist er ganz gewiss nicht. Ich bereue nicht, her gekommen zu sein ... Ich frage mich aber, was das Buch hier macht."

"Tja vielleicht hat es jemand reingeschmuggelt."

"Möglich, vielleicht wollte der junge Herr die Geschichte aus einer anderen Perspektiven betrachten."

"Gut möglich ... Wie sieht es oben aus?"

"Böse, jeder muss seine ganz Kraft sammeln und ruhig bleiben. Unsere Gäste durchstreifen das ganze Haus, den Dachboden und das Ober- und Untergeschoss haben sie schon durch. Nicht mehr lange und sie kommen in den Keller."

"Mach dir keine Sorge, ich habe hier ein schönes Versteck gefunden, selbst wenn sie in diesen Raum suchen sollten werden sie mich nicht finden."

"Bei den Geistern das hoffe ich ... hihi du hättest gestern dabei sein sollen. Lady Lanea hat Tristan und Isabella dabei erwischt, wie sie das Kinderzimmer und ihr Schlafzimmer durchsucht haben. Dieser gruselige, dreiste und verlogene Kerl hatte gerade in ihrer Unterwäsche gewühlt, als die Hausherrin ins Zimmer trat."

"Sie haben was? Das ist doch nicht dein Ernst oder?"

"Oh doch und glaub mir, nie hätte ich gedacht, das Lady Lanea so ausrasten kann, sie hat geschrien und gebrüllt und als Isabella meinte, sie hätte jedes Recht dazu." Sillica lacht jetzt. "Dann hat die Dame des Hauses ihr eine verpasst und diese Hexe so K. O. geschlagen!" Aidon konnte es nicht glauben, fing dann aber an zu lachen.

"Die Frau ist echt genial!"

"Ja und nachdem die Hexe in ihr Zimmer gebracht worden war und der junge Herr ihnen klipp und klar sagte, dass sie es nicht noch einmal wagen sollten, in den Privatgemächern zu gehen, ansonsten würde er ihre Einzelteile zurück nach Zaphias schicken, ging er zu seiner Frau, grinste breit und sagte 'weißt du eigentlich, wie wundervoll du bist' und küsste sie."

"Die Worte eines stolzen und glücklichen Mannes", sagte der Ritter, er freute sich für seinen Freund, so eine Frau gefunden zu haben. Trotzdem fand er es schade, dass er das gestrige Theater verpasst hatte. Der Kaffee Duft stieg ihm in die Nase und schnell schnappte er sich ihn, gerade als er ihn an den Lippen ansetzte, hörte er Stimmen. "Hörst du das?"

"... Ja, da kommen welche", stimmte das Dienstmädchen ihm zu, doch als sie zu ihm blickte, war er schon weg, "wie den das jetzt? Das Essen." Schnell ging sie zum Tisch, doch in diesem Moment wurde die Tür schwungvoll geöffnet, die junge Frau quietschte erschrocken auf.

"Oh ist das nicht das Dienstmädchen?", fragte Isabella mit Veilchen.

"Ja das ist sie", antwortete Iago monoton.

"Verstehe und was machst du hier? Für wen ist den das Frühstück?" Wandte sich die Hexe sich hochnäsig an das Dienstmädchen.

* Scheiße, scheiße, scheißeeee! Denk, denk, denk! *

"Das ist meins, Ma hat mir erzählt das es hier einen Raum mit vielen Möbeln und alten Büchern gibt. Da bin ich neugierig geworden und dachte ich, verbringe meine Pause hier und lese ein bisschen."

"Verstehe ... sag Iago ist es normal das die Dienstboten in diesem Haus ihren Hobby nachgehen?"

"Was meinst du? Was meine Angestellte in ihrer Pause tun ist ihnen überlassen, solange sie sich an die Hausordnung halten. Sieh es doch mal so, besser, sie lesen als das sie sich über dein Veilchen lustig machen, oder?" Ein ironisches Lächeln huschte über seine Lippen und die Hexe zog empört die Luft ein.

"Iago! Wie kannst du es-."

"Was? Es wegen so mit dir zu sprächen? Du solltest lieber nicht vergessen, welchen gesellschaftlichen Rang du hast und welchen ich genieße. Du bist zwar die Gesandte meiner Eltern, dennoch bist du vom Adelsstand unter mir und dies ist mein Haus, hier mache ich die Regeln, verstanden?" Seine Stimme war ruhig und enthielt eine eindeutige Warnung, die Frau nickte nur. "Gut. Aber ich muss sagen Silica, du hast mich auf eine Idee gebracht. Sobald unsere Gäste uns wieder verlassen haben, sollten wir die Kellerräume auf Vordermann bringen. Es gefällt mir nicht, dass es hier unten so chaotisch ist und dazu noch die ganzen Bücher. Sie sollten oben in der Bibliothek sein. Sag Mr. Kazuto Bescheid, er soll ich einen Überblick verschaffen."

"Jawohl Herr!", sagte das Dienstmädchen und verneigte sich.

"Gut, so wollen wir weiter Isabella?"

"Äh ja". Die Tür schloss sich hinter Silica und sie atmete erleichtert auf. "Das war knapp." Sie ging zu einen Sessel und ließ sich rein fallen, dann nahm sie das Buch zur Hand. Traurig sah sie es an.

* Was wird wohl passieren, wenn Lady Lanea sich wieder an alles erinnern kann? Wird sie bei uns bleiben und dem jungen Herren verziehen? *

"Ich muss wirklich sagen, so schön war Isabella noch nie, liegt bestimmt am Veilchen. Alles gut Silica?" Der Ritter war aus seinem Versteck (irgendwo im Raum) gerochen und sah das Dienstmädchen an.

"Sag mal Aiden, kennst du eigentlich die Prinzessin?" Sie hob das Buch hoch. "Und glaubst du, das ist alles wahr? Also diese Reise, ist es wirklich so geschehen?"

"Ob alles im Buch wahr ist? Das ist eine gute Frage, ich weiß es nicht, glaube aber das die Prinzessin sehr g, der bei so etwas Wichtigem lügt."

"Kanntest du sie?"

"Ich habe sie schon einmal gesehen, aber richtig gekannt habe ich sie nicht. Sie sieht Lanea sehr ähnlich."

"Tatsächlich? Hihi dann ist die Prinzessin ja wunderschön und ihr Charakter?"

"Liebevoll, hilfsbereit, tapfer, überfürsorglich aber auch naiv, zumindest sagt man ihr das nach." Mit einen sanftem lächeln sah er in ihr glückliches Gesicht. "Du magst sie jetzt schon oder?"

"Oh ja, wenn sie wirklich so ist, wie du sagt, muss sie ein toller Mensch sein, schade das sie nicht regiert."

"Tja, die Wahl ist halt auf Ioder gefallen, aber er ist auch ein sehr weiser und gerechter König. Wir können Stolz auf ihn sein."

"Ja, das denke ich auch, er hat viel für die einfachen Leute getan und in der Zeit der Umstellung uns alle geleitet und uns Kraft gegeben ... Da fällt mir ein! Was ist eigentlich aus der Prinzessin geworden? Ich weiß, dass sie Schriftstellerin geworden ist, aber es gab schon seit Langem keine neuen Bücher von ihr."

"Nach meinen Informationen ist sie wieder auf Reisen gegangen ... trotzdem hat man schon sehr lange nichts mehr von ihr gehört. Das Königreich ist in Sorge."

"Oh! Vielleicht ist sie ja bei der Gilde?" Der Mann schwieg und schüttelte dann leicht den Kopf.

"Ich weiß es nicht. Hat Iago je etwas über sie erwähnt?"

* Wieeebbbiittteeee!? *

"N-Nein, wieso? Glaubst du das er weiß, wo sie ist?"

"Schau doch nicht so geschockt ich dachte, da er ein Adliger ist, hat er vielleicht etwas von ihr gehört. Die Adligen haben nämlich oft andere Informationsquellen wie wir. Normalerweise ist das sehr praktisch aber seit sie etliches an Macht eingebüßt haben sind sie nicht mehr so offen mit ihren Informationen."

"Ach so verstehe, am besten du redest mal mit Iago direkt. Ich selbst bekomme bei so etwas nicht viel mit. Tut mir leid."

"Ach was das muss es nicht. Du hast mir schon sehr geholfen, indem du mir Informationen über den aktuellen 'Hausstand' bringest."

"Hihi gerne."
 

Ganze drei weitere Tage mussten die Hausbewohner sich noch zusammenreißen, erst dann verabschiedeten sich die unliebsamen Gäste endlich.

In dieser Zeit hatten sie sogar in den Häusern der Angestellten und auch von Ilona nach Hinweisen gesucht. Man hatte das Gefühl, desto weniger sie fanden, desto dreister wurden sie. Doch jetzt war es endlich geschafft! Endlich ziehen Tristan und Isabella Leine. Gerade standen die Belegschaft des Hauses, der Hausherr mit seiner Frau und die beiden Ärzte am Vorhof des Herrenhauses und verabschiedeten die Gäste.

"Ich denke deine Eltern werden sehr zufrieden mit den Entwicklungen sein. Ich werde mit ihnen reden damit sie endlich ihre wunderschöne Schwiegertochter und ihren Enkel kennenlernen", sagte Tristan elegant, gab Lanea einen Handkuss und sah sie dabei verführerisch an, "was meint ihr Lady Lanea, diese Idee wäre doch hervorragend oder?"

"Ich würde Iagos Eltern gerne kennenlernen, doch Akio ist noch zu klein für diese Reise." Schnell zog sie ihm die Hand weg.

"Kinder sind stärker als sie Aussehen, macht Euch keine sorgen", sprach Dr. Goblin in einem beruhigenden Ton, doch die junge Mutter war nicht überzeugt.

"Vielleicht könnten sie ja uns besuchen? Richtet Ihnen unsere Grüße aus und das sie hier jeder Zeit willkommen sind."

"Das werden wir sehr gerne machen." Tristan verneigte sich kurz vor ihr und half dann der Hexe in die Kutsche, sodass diese endlich abfahren konnte.

 

Am selben Abend schreib Iago einen Brief, welcher ihm seine kleine Familie kosten konnte.

"Mr. Kazuto!"

"Ja Herr." Der Butler trat ein und verneigte sich.

Die Verschwörung

Ein paar Tage nach dem Isabella und Tristern abgereist waren, konnte sich der Ritter wieder frei im Herrenhaus bewegen. Auch wenn die beiden lästig gewesen waren, so hatte er doch Zeit gehabt sich selbst ein bisschen umzusehen, zwar nicht in den obersten Stockwerken aber auch hier im Keller gab es viel zu entdecken ... Tja nur nicht die Informationen, die er brauchte, daher entschied er sich seinen Verdacht auf einen anderen Weg zu bestätigen. Frontalangriff lautete sein Plan, er schnappte sich das Buch 'Die Geschichte einer Gilde', suchte die Hausherrin und fand diese im Hausgarten. Gerade zupfte sie Wildkräuter (Politisch korrekt (nur so nebenbei, da ich diesen Ausdruck klasse finde hehe) Kulturpflanzen-Begleitkraut) während Akio im Kinderwagen lag und mit einer Rassel spielte.

"Guten Morgen Lanea", begrüßte er sie und sie sah auf.

"Guten Morgen Aidan möchtest du im Garten ein bisschen lesen?"

"Ja das hatte ich vor." Er beugte sich über den Kinderwagen und tippe den Jungen auf die Nase. "Na kleiner Kerl wie geht es dir?" Das Baby strampelte und lächelte. "Er ist ein richtiger Sonnenschein was?" Es war eher eine Feststellung als eine Frage.

"Ja, das stimmt. Was ließt du den gerade?"

"Die Geschichte einer Gilde von Estellise Sidos Heurassein."

"Hm, von dieser Geschichte habe ich noch nie gehört, worum geht es?"

"Um die Reise der Prinzessin mit der Gilde Heldenmutige Vesperia und die Geschehnisse vor 6 Jahren."

"Was ist den vor 6 Jahren passiert?", fragte die Frau interessiert.

"Verstehe, das hast du also auch vergessen. Sag, soll ich dir aus dem Buch vorlesen? Diese Ereignisse haben unsere ganze Welt verändert."

"Oh ja gerne!" In der nächsten Sunde las Aidon ihr aus dem Buch vor und brachte auch eigene Erfahrungen aus dieser Zeit mit ein. Die Hausherrin hörte gespannt zu, und auch Akio hörte auf mit seiner Rassel zu spielen und lauschte. "Wow das ist ... ist es wahr, was in dem Buch steht? Das hört sich irgendwie alles so unwirklich an."

"Da gebe ich dir recht, ob dieses Buch die reine Wahrheit enthält weiß ich auch nicht, aber ich glaube nicht, das die Prinzessin so etwas erfinden würde." Als Lanea diese Worte vernahm, wurde sie nur noch neugieriger und starrte auf das Buch.

"Würdest du mir das Buch geben, wenn du fertig bist?"

"Ja klar kein Problem. Weißt du eigentlich, wo dein Mann ist? Ich wollte nach her noch mit ihm sprechen."

"Ne im Moment nicht, am besten du fragst Mr. Kazuto."

"Okay danke."
 

 

Der Ritte ging durch das Herrenhaus in Richtung Büro, er hatte Mr. Kazuto gefunden und dieser wollte seinen Herren Bescheid geben. Daher hatte der Rothaarige sich entschieden, schon mal zum Büro zu gehen und eventuell ein bisschen zu schnüffeln.

* Der Gedanke daran in Iagos Sachen rum zu wühlen gefällt mir zwar nicht, aber mein Auftrag geht vor. *

Vor der Tür blieb er stehen, sah sich um und legte sein Ohr an die Tür. Leider konnte er nichts hören, daher klopfte er und trat ein. Er war allein. Der junge Mann wandte sich zum Schreibtisch, dort standen mehre Bilderrahmen mit Fotos, viele von diesen zeigten Leana und Akio doch auch eins von ihm und Iago war dabei. Damals waren die Jungs zehn Jahre alt gewesen und hatten versucht einen Eimer mit Ruß, durch den Kamin des Herrenhauses von Iagos Eltern zu schütten. Die beiden versuchten also, an der Hauswand hochzuklettern, dies klappe allerdings nicht soooo gut (war halt ein bisschen schwer sich an den Steinen festzuhalten) also holten sie sich eine Leiter und lehnten diese an die Wand ... Reichte immer noch nicht also holten sie ein paar Kisten und stapelten diese und kletterten hinauf.

Oben (auf der letzten Kiste angekommen) versuchten sie, die Leiter hochzuziehen, doch leider gaben die Kisten nach und mit einen großen 'Wumms!' Landeten die beiden Jungs auf den Straßenboden und der Eimer mit dem Ruß entleerte sich über sie. Marcia, die durch den Krach nach draußen geeilt war, verpassten den beiden Rußmännchen darauf hin eine Standpauke. Doch lange konnte sie nicht böse sein und als sie sich die beiden genau ansah, lachte sie laut. Sie brachte die Jungs in die Küche, holte ihre Kamera und machte dieses Foto. Die Tür des Zimmers wurde geöffnet und der Hausherr trat ein. Als er sah, welches Bild sein Freund gerade ansah, lachte er und sagte.

"Ich werde Ma's Standpauke nie vergessen. Sie hatte furchtbare Angst um uns."

"Oh ja, aber du musst zugeben, unsere Idee war nicht schlecht."

"Da hast du recht." Die Männer lachten bei der Erinnerung und Aiden stellte das Bild weg.

"Ich muss mit dir Reden."

"Das ist gut, ich nämlich auch mit dir, aber fang du an. Setz dich." Die Männer nahmen auf zwei Stühlen platz. "Okay, schieß los."

"Ich brauche deine Hilfe, und zwar geht es um Prinzessin Estellise. Du weißt bestimmt, das sie inzwischen in Halur lebt und Schriftstellerin ist." Der Hausherr nickte. "Doch seit einem Jahr ist sie verschwunden. Wir wissen, dass sie auf eine Reise gehen wollte, aber gesehen hat sie niemand. Das Königreich ist in Sorge, nicht einmal die Heldenmutige Vesperia wissen, wo sie ist."

"Verstehe, ihr wollt das Netzwerk der Adligen nutzen, oder?"

"Das haben wir bereits versucht doch ... Seit der König ihre Macht eingeschränkt hat, sind sie nicht sehr hilfsbereit. Deswegen wollte ich dich fragen, ob du vielleicht Informationen für mich hast." Sein Freund schwieg und so sprach er weiter "Weißt du, das Ganze klingt schon fast als ob ..."

"Die Adligen etwas damit zu tun haben, nicht wahr? Eine Verschwörung."

"Genau. Weißt du, als ich Lanea gesehen habe, musste ich sofort an die Prinzessin denken, doch als ich ihr ein Buch von Estellise zeigte, kannte sie dieses nicht. Überrascht war ich allerdings, dass Leana ihr Gedächtnis verloren hat." Er schwieg eine Weile und gab den anderen Mann so die Gelegenheit, etwas zu seinen Verdacht zu sagen, doch dieser schwieg.

"Warum musste ich mich verstecken Iago? Warum darf dieser Doktor mich nicht sehen? Und warum hast du den Nachnahmen 'Sidos' angenommen? Iago sprich mit mir!"

Der Blauhaarige stand auf und lief zum Fenster und sah hinaus. Im Garten konnte er Lanea ausmachen, welche immer noch um Beet wühlte (Silica hatte Akio geholt und spielte mit ihm im Haus). Er musste tief ein- und ausatmen.

"Ich liebe Lanea und Akio von ganzen Herzen Aidan, die beiden sind mein Leben. Das weißt du oder?"

"Ja das weiß ich, du bist schon lange nicht mehr der Mann, den ich mal kannte, und das ist positiv gemeint." Ein kleines Schmunzeln erschien auf den Lippen des Adligen und er sagte.

"Dein Verdacht ist richtig Aidan, es gibt eine Verschwörung und auch die Sache mit der Prinzessin stimmt. Prinzessin Estellise Sidos Heurassein ist inzwischen meine Ehefrau Leana und arbeitet gerade im Garten." Als der kaiserliche Ritter diese Worte vernahm, sprang er auf.

"Was sagst du? Lanea ist-!!" Er schluckte hart und musste seine Wut zurückhalten.

* Nein, nein, nein! Das kann doch nicht wahr sein. Iago hat tatsächlich etwas mit der Verschwörung zu tun und die Prinzessin ist tatsächlich Lanea?! *

Er wollte seinem Freund am Kragen packen und ihm eine verpassen. So stürmte auf ihn zu, stoppte dennoch, als er dessen Gesichtsausdruck sah ... Iagos Augen schauten traurig zu seiner Frau.

"Ich kann verstehen, wenn du mir eine verpassen willst, aber lässt du mich es erst erklären?", fragte er bittend, der Rothaarige nickte und setzte sich wieder auf den Stuhl.

"Leg los."

"Wie du sicherlich weißt, haben die Adligen, seit der Ernennung des neuen Königs viel Macht eingebüßt. Also haben meine Eltern und ein paar andere Personen, die dies nicht einfach so hinnehmen wollte, sich entschlossen die Regierung zu Fall zu bringen. Sogar ein Anschlag auf den König war geplant worden." Aidans Augen weiteten sich, aber der Papa schüttelte den Kopf. "Keine Sorge, der Plan wurde verworfen, und zwar weil ein Spion meiner Eltern eine interessante Information gebracht hatte."

"Spion?"

"Ja, die Adligen haben mehrere, auch im Schloss." Der Mund des Ritters verzog sich grimmig und der andere Mann redete weiter. "Die Information besagte das der König unfruchtbar ist."

"Was sagst du da? Der König ist unfruchtbar, aber dann-."

"Genau kein Thronfolger und Estellise ist die Einzige, die die Thronfolge retten kann. Dr. Goblin, Tristan, Isabella, meine Eltern und Harrison Snow haben dann entschieden das die Prinzessin entführt, und ich mit ihr ein Kind zeugen sollte. Dieses wollen sie dann nach ihren Vorstellungen aufziehen und auf den Thron setzen."

"Und da hast du mit gemacht!?" Aidan war wieder aufgesprungen und sah seinen Freund geschockt an, er hatte ja mit vielen gerechnet, doch das sein bester Freund bei so etwas mitmachen würde.

"Wieso hast du mitgemacht? Warum Iago? Das kann doch nicht dein Ernst sein!"

"Gefallen hat mir der Plan nie, aber um die Anerkennung meiner Eltern zu erhalten habe ich eingewilligt."

"Verstehe, ihre Anerkennung ist dir immer noch so wichtig ... Trotzdem", meinte der Ritter und beruhigte sich wieder, es war schon immer so gewesen, Iago hatte stets um die Aufmerksamkeit seiner Eltern gekämpft. Eines Tages hatte er Aidan anvertraut, dass es sein größter Wunsch ist, seine Eltern nur einmal sagen zu hören das sie ihn lieb haben und stolz auf ihn sind, doch dieser Tag war nie gekommen. Trotzdem hatte er nie damit gerechnet, das Iago dafür so weit gehen würde. "Der Plan hat ja scheinbar gut funktioniert."

"Ja, wobei ich nicht vor habe diesen Plan zum Erfolg zu führen. Hör zu Aidan, ich brauche deine Hilfe, um meine Familie zu beschützen." Seine Stimme war ernst und die Augen des jungen Herren blitzten. "Der Plan meiner Eltern sieht vor, dass Lanea, Akio und ich eine Einladung nach Zaphias erhalten und dort hinreisen. Auf diesem Weg sollen wir Überfallen werden und Lanea soll dabei sterben." Geschockt durch diese Aussage wusste der Rothaarige nicht, was er sagen sollte, und der Papa sprach weiter. "Ich könnte es nicht ertragen sie zu verlieren. Ich brauch deine Hilfe um sie zu beschützen Aidan. Ich habe bereits die Gilde Heldenmutige Vesperia benachrichtigt und sie um Hilfe gebeten."

"Wissen sie Bescheid?"

"Nein, ich bin ihnen durch Zufall begegnet, sie baten mir ihre Hilfe an, sollte ich sie benötigen."

"Und du glaubst, dass sie dir helfen?"

"Nein aber sie werden Lanea beschützen und genau darauf baue ich." Die Männer sahen gemeinsam aus dem Fenster und eine unangenehme Stille breitete sich aus. Beide waren tief in Gedanken und erst nach einer gefühlten Ewigkeit sprach der Ritter.

"Eine Sache verstehe ich aber noch nicht. Woher kommt ihr Gedächtnisverlust?"

"Eine Erfindung des Doktors, ihre Erinnerungen wurden aus ihrem Gehirn extrahiert und in einen Orb gespeichert. Sie kann also ohne diesen ihre Erinnerungen nicht zurückerhalten."

"O Mann!"

"Übrigens der Minotaurus ist wahrscheinlich ein Experiment vom Doktor und Tristan gewesen." Der Ritter brummte.

"Mit dem Vieh habe ich noch eine Rechnung offen. Aber warum hat es uns angegriffen?"

"Wir vermuten das es als Wächter fungierte und in euch eine Gefahr für den Plan gesehen hat."

"Das ergibt Sinn ... Wer weiß noch von alle dem? Wer sind deine Verbündeten?"

"In diesem Haus wissen es alle, den Dorfbewohnern haben wir eine Lüge erzählt."

"... Was ist mit Ilona." Die Stimme des rothaarigen Rittes wurde leise, seine Anspannung war deutlich zu spüren.

"Ja sie ist eine Komplizin des Doktors, allerdings hat sie sich inzwischen auf meine Seite geschlagen und versucht Lanea und Akio zu beschützen", verkündete der Hausherr und sah, das der andere die Lippen zusammen biss, "du wärst jetzt tot, wenn sie zum Doktor Stellung bezogen hätte."

"Ja aber ..."

"Sie bedeutet dir etwas oder?"

"Ich werde dir Helfen Iago, als Ritter ist es meine Pflicht die Prinzessin zu beschützen."

* Er hat meine Frage einfach überhört, es ist genau so, wie ich gedacht habe. *

"Danke", sagte der Adlige nur und sein Freund lächelte.

"Ich kann meinen besten Freund doch nicht in Stich lassen."

Ausreden

Die dunkele Gestalt bewegte sich wie ein Schatten durch die verschlungenen Wege von Zaphias Mittelstadt. Berits seit Wochen suchte sie Informationen, welche einen Hinweis auf diese geheime Mission der Ritter geben konnte. Viel hatte sie nicht erreicht, doch wie es der Zufall so will, führte ihr Weg zur Hauptstadt. Gerade verfolgte sie eine vermummte Person durch die Nacht, welche eine Frau zu seien, schien. Vorsichtig ging sie weiter, eine Gasse nach der anderen und dann ... "Ist dir jemand gefolgt?" Eine weitere vermummte Person trat aus den Schatten zu der Frau.

"Keine Sorge ich habe mich an deine Anweisungen gehalten, alles Save." (Es war tatsächlich die Stimme einer Frau)

"Sehr gut", sprach der andere mit einer männlichen Stimme und zog die Frau in seine Arme, um sie zu küssen.

* Na toll, ist das etwa nur ein Treffen von Liebenden? *

"Wie sieht es aus?", fragte die Frau und ein Lächeln des Mannes unter der Kapuze war zu sehen.

"Drei Monate, dann werden sie sich auf den Weg machen und falls nicht werden wir ihnen eine Erinnerung schicken." Er lachte böse. "Irgendwie fände ich das gar nicht schlecht."

"Du willst doch bloß dein Spielzeug in Aktion sehen oder?"

"Möglich, ich will Iago bluten sehen."

"Das wird er, glaub mir, wenn er nicht mitspielt, wird er ausgeschaltet."

"Nur wenn er nicht mitspielt?"

"Fürs Erste ja, aber keine Sorge nach ein zwei Jahren Ehe werde ich ihn entsorgen. Ein kleiner Unfall vielleicht?"

"Kann es sein, dass du dich auf diese Ehe freust, Geliebte?"

"Nun immerhin werde ich die Stiefmutter von unserem neuen König und das ich seinen attraktiven Vater bekomme, ist ein schöner Zusatz. Das verstehst du doch oder?" Ihre Tonlage glich der einer Frau, die sich schon auf den Nachtisch freute. "Das heißt, natürlich nicht das ich dich vernachlässigen werde."

"Mach dir keine Sorgen, du weißt doch, so lange es unseren Plan zu guten kommt, kannst du mir so vielen Männern in Bett springen, wie du willst ... Und ich muss sagen, dass diese Idee gar nicht schlecht ist. Wenn du ein Kind von Iago bekommst, wäre das nur zu unserem Vorteil."

"Was meinst du? Ich soll meine Figur zerstören?"

"Hehe, wenn du ein Kind bekommst und es Iagos Blut in sich trägt, bindet es dich noch fester an die Familie und natürlich an Akio, wenn der Vater stirbt dann ..."

"Bleibe ich in der Familie und nach ein bis zwei Jahren ist Platz für einen neuen Mann frei."

"Und dieser werde ich sein. Zusammen erziehen wir Akio, setzten ihn auf den Thron und manipulieren ihn im Hintergrund." Beide lachten und begannen übereinander herzufallen. Die Person im Schatten wandte sich ab und machte sich auf die Suche nach diesen Iago.
 

 

Währendessen im Herrenhaus.
 

Der kleine Prinz Akio Sidos schrie aus vollem Leibe, es ging ihm nicht gut, er hatte hohes Fieber und seine Ohren taten ihm so weh. Seine Mama und sein Papa waren zwar da und versuchten sein Aua wegzumachen, aber es half nichts. Die Tränen kullerten über seine Wangen, als er auf Mamas Arm lag und sich an ihr festhielt.

"Was sollen wir machen Iago? Das Fieber wird immer höher und er hört nicht auf zu weinen", fragte Lanea ihrem Mann verzweifelt, doch dieser schaute sie nur traurig an.

"Ich weiß es nicht, das fiebersenkende Mittel wirkt nicht, aber wir müssen es irgendwie senken. Hoffentlich ist Mr. Kazuto bereits auf den Rückweg mit Ilona."

"Sie sind bestimmt auf dem Weg.", beruhigte Ma die beiden als sie ins Zimmer trat, Aiden folgte ihr und stellte eine Wanne mit Wasser auf den Boden. "So und jetzt baden wir Akio erst einmal. Das Wasser ist ein bisschen kühler als seine Körpertemperatur und hilft beim Fibersenken." Schnell zog Lenea den kleinen Jungen aus und legte ihn ins Wasser. Zusammen mit ihren Mann badeten sie ihren Sohn vorsichtig und nach einiger Zeit wurde das Baby tatsächlich ruhiger.

"Es hilft", sagte Aidan erleichtert, sah aus dem Fenster und bemerkte drei Reiter, "ich glaube, sie sind da, aber es sind drei Reiter."

"Drei?", fragte Ma und sah nun auch hinaus, "der Dritte könnte Jordan oder der Doktor sein." Das Gesicht des Hausherren verzehrte sich, als er diese Worte vernahm und sah einen besten Freund an, dieser nickte und verschwand aus dem Zimmer. Währenddessen hob die Mama ihren Sohn aus der Wanne und trocknete ihn ab.

"Schatz holst du das Fieberthermometer?"

"Ja, klar." Er tat es und maß.
 

 

Unten im Eingangsbereich öffnete Silica bereits die Eingangstür und ließ die drei Reiter hinein. Tatsächlich handelte es sich um Mr. Kazuto, Ilona und Dr. Goblin, schnell begaben sie sich ins Kinderzimmer und bekamen gerade noch mit, das Iago sagte, dass Fiber sei gesunken.

"Lady Lanea, junger Herr wie geht es Akio?", fragte der Arzt.

"Etwas besser, das Fieber ist etwas gesunken und er schreit nicht mehr", beantwortete die Rosahaarige die Frage, "er war schon den ganzen Tag quengelig, doch dann hat er plötzlich Fieber bekommen und es stieg immer weiter. Wir haben ihm bereits etwas zu senken gegeben aber es half nicht. Erst durch das Bad ist es besser geworden."

"Verstehe, nun dann wollen wir uns den kleinen Lord mal ansehen." Die Ärzte untersuchten das Baby und stellten eine Mittelohrentzündung fest. Als sie dies verkündeten, machte sich Lanea große Vorwürfe, da sie meinte, sie sei verantwortlich dafür.

Sie hätte Akio nicht mit in den Garten nehmen dürfen, als sie noch anfing zu weinen, nahm Iago sie in die Arme und sagte, das sie keine Schuld trug und auch die Ärzte stimmt dem zu.

Nachdem sich die Situation beruhigt hatte und der kleine Junge endlich schlief, verabschiedeten sich die Ärzte, doch Lanea hatte noch eine Bitte.

"Ilona? Würdest du mir den Gefallen tun, heute hier zu übernachten? Falls das Fieber wieder zurückkehrt, würde ich mich wohler fühlen, wenn du da bist." Überrascht sah die Ärztin ihre Freundin an, sie würde gerne bleiben aber ...

"Die Idee finde ich gut. Was meinen Sie Dr. Goblin?", fragte nun auch der Blauhaarige und wandte sich an den Älteren.

"Wenn es Lady Lanea beruhigt natürlich, was meinst du Ilona?" Er wandte sich an die Frau.

"Für mich wäre das kein Problem, ich bleibe ich gerne."

"Danke Ilona!" Ein Lächeln erschien auf den Lippen der Hausherrin, jetzt war sie beruhigt.
 

 

Noch am gleichen Abend klopfte es an Ilonas Zimmertür, als die junge Frau die Person hereinbat, bekam sie große Augen.

"Aidan!"

"Entschuldige das ich dich noch störe, aber ich wollte noch etwas mit dir besprechen, unter vier Augen", erklärte er in einem neutralen Ton.

"Kein Problem, was gibt es? Etwas mit deiner Schulter? Hast du noch schmerzen?"

"Nein mit meiner Schulter ist alles in Ordnung, inzwischen trainiere ich sogar mit Iago wieder den Schwertkampf."

"Waaasss?! Sag mal, hast du sie noch alle!?" Wie eine wütende Dampflok stürmte sie auf ihn zu und schrie im ins Gesicht. "Deine Wunden sind zwar gut verheilt und du hast sehr gute Fortschritte gemacht! ABER Schwertkampf? Hast du sie noch alle? Das ist viel zu ansträngend für deinen Körper. Warum lässt du dir nicht mehr Zeit?"

"Das geht nicht."

"Ach ja und warum?" Sie verschränkte die Arme vor ihrer Brust und zog eine Braue hoch.

"Ganz einfach, um Prinzessin Estellise und ihren Sohn zu beschützen." Seine Stimme war eisig und Ilona zuckte erschrocken zurück.

"W-wie, w-was?"

"Iago hat mir alles erzählt." Aidan sah ihr ins Gesicht, doch sein Ausdruck enthielt kein bisschen Wärme, Ilonas Herz schmerzte. "Wie konntest du bei so etwas mitmachen? Ich habe dich immer für eine liebevolle, aufrichtige und gutherzige Frau gehalten."

"Aidan ich-"

"Warum hast du mir eigentlich geholfen? Was springt für dich dabei raus? Ein Adelstitel oder ein dicker Batzen Kohle?"

"NEIN deswegen habe ich nicht-". Er ließ sie nicht ausreden und seine Stimme wurde immer lauter und wütender.

"Warum hast du mein Leben gerettet, wenn ich doch eine Gefahr darstelle? Und Lanea- nein Estellise, hast du ihr nur weiß gemacht, das du ihre Freundin bist?"

"Sie ist meine Freundin und ich habe lieb, bitte hör mir doch zu!" Tränen rannen ihr über die Wange und ihr Herz tat unglaublich weh. Plötzlich wurde ihr klar, dass sie sich in ihn verliebt hatte.

"Wenn ich daran denke, dass du mir sogar einen Vortrag über Kameradschaft gehalten hast." Er schüttelte den Kopf. "Der Kuss ..." Seine Stimme wurde leise. "Warum hast du ihn erwidert? Was wolltest du damit erreichen?"

"E-Erreichen? Sagmal spinnst du?" Ärgerlich wischte sie sich die Tränen von der Wange, jetzt wurde sie sauer. "Du kommst in mein Zimmer und behandelst mich wie eine Schwerverbrecherin. Ich weiß, dass dieser ganze Plan moralisch unterste Kante ist, und ich war nie damit einverstanden."

"Und warum hast du dann dabei mitgemacht?"

"Ich hatte keine andere Wahl."

"Jeder hat eine Wahl! Das ist doch bloß eine Ausrede!"

"Nein das ist es nicht." Ihr Blick wurde wieder traurig und sie wandte sich ab. "Manchmal muss man halt Dinge tun, um die Menschen die man liebt zu beschützen, auch wenn sie moralisch und menschlich nicht in Ordnung sind."

"Ist das deine Ausrede?"

"Ausrede?", erwidert sie grimmig und bei jedem Wort wurde ihre Stimme lauter. "Wo ist die Ausrede der Ritte, die Jahre lang dabei zu gesehen haben, wie Alexie seine Spielchen gespielt hat? Wo ist die Ausrede des Kaiserreiches die über die Taten der Adligen hinweggesehen haben, ohne auch nur einmal für das einfache Volk ein zu stehen? Wo ist die Ausrede des Adels dafür, dass sie aus Spaß Kinder an Monster verfüttern. Bürger versklaven damit sie in der Wüste Ausgrabungen tätigen? Wie war das noch einmal in Heliord? Ach ja! Den Menschen wurde erzählt, dass sie in Gleichberechtigung leben können und sogar einen Adelstitel erhalten, wenn sie die Stadt mit ausbauen, aber in Wirklichkeit wurden sie dort als Sklaven gehalten. Wo ist also die Ausrede Aidan? Wo ist den deine, du bist doch ein Ritter, wo warst du, als das Volk litt?" Der Ritter wurde mit jedem Wort bleicher, es stimmte, was sie sagte, das Volk hatte sehr gelitten und die Ritter hatten nichts getan oder besser gesagt hatten es nicht gedurft.

"Du hast recht, dafür gibt es keine Ausrede. Die Ritter haben versagt, da sie sich nicht hinter das Volk, sonder den Adligen gestellt haben." Er ging in den Raum auf und ab, es brodelte immer noch in ihm. "Warum?", fragte er dann.

"Willst du es wirklich wissen? Du hast dein Urteil doch eh schon gebildet, nicht wahr?" Die junge Frau kochte, sie hätte ihm gerne die Wahrheit gesagt, aber fragte sich, ob die Wahrheit irgendetwas ändern würde. Als Aidan schwieg, wusste sie, dass es keinen Unterschied mehr machen würde. "Geh einfach Aidan."

"Was?"

"Geh, ich will dich nicht mehr sehen."

Als Aidan in dieser Nacht im Bett lag, schmerzte ihm sein ganzer Körper. Er hatte das Gefühl etwas verloren zu haben, nur was es war, wusste er nicht.

Anweisungen

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Warum?

Zwei Monaten sind nun schon vergangen, seit der Hausherr den Brief seiner Eltern erhalten hatte. In der Zwischenzeit hatten er und Aiden ihren eigenen Plan verfeinert und mögliche Szenarien mit einkalkuliert, die eventuell eintreffen könnten. Leider gab es immer noch keine Nachricht von der Gilde und auch die Ritterinnen hatten sich nicht blicken lassen. Die Zeit rannte den beiden Männern davon.

Der kaiserliche Ritter Aidan Bane starrte auf die kleine Kugel, welche vor ihm auf den Boden lag.

"Das ist also der Orb? Bist du sicher, dass du das machen willst?", fragte er seinem besten Freunde, welcher neben ihn auf dem Boden der Pferdestallungen saß.

"Ja, ich muss es tun. Lanea muss die Wahrheit erfahren, sie muss sich vorbereiten. Wenn ich es ihr zu spät sage, wird es sie vielleicht zu überfordern und ich will es auch nicht riskieren, dass sie es von jemand anderen erfährt." Aidan nickte verständnisvoll, er wusste, was Iago zu verlieren hatte und wünschte, er könnte ihm bei dieser Aufgabe helfen. "Okay ich gehe jetzt zu ihr, es hilft nicht es weiter zu verschieben." Der Adlige stand auf, nahm den Orb an sich und nickte den anderen Mann zu. "Drück mir die Daumen."

"Das tue ich, viel Glück Iago."

Nachdem der junge Papa die Stallungen verlassen hatte, machte er sich auf den Weg in den Wäscheraum, wo Marcia gerade an Wäsche waschen war. Als sie ihm sah, wusste sie genau, was er vorhatte und begleitete ihn in die Bibliothek, wo die Hausherrin sich befand. Beide traten in den Raum und sahen Lanea, mit einem Buch in der Hand auf einem Sofa liegen. Akio saß auf einer Decke auf den Boden und spielte mit Bauklötzen. Als die Tür geöffnet wurde, sah sie auf.

"Hallo Liebling, hallo Ma."

"Hallo Schatz, stören wir?", fragte ihr Mann und lächelte, als sein Sohn in angrinste.

"Aber nein, ist alles okay? Ihr seht so ernst aus."

"Ich muss etwas mit dir besprechen. Ma wollte Akio so lange nehmen." Jetzt sah die junge Frau die beiden besorgt an.

"Okay, wenn ihr meint. Hast du etwas angestellt Liebling?" Marcia nahm Akio auf den Arm und ging mit ihm zusammen aus dem Raum. Iago setzte sich Lanea gegenüber.

"Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll ... Du weißt, das du die Liebe meines Lebendes bist oder?"

"Das fängt ja schon gut an. Ja das weiß ich und du bist die Liebe meines lebendes Iago. Was ist los?" Tief atmete der Mann ein und aus und begann dann zu sprechen. Er erzählte ihr von der Krönung des neuen Königs und welche, neuen Gesetzte er in Kraft gesetzt hat, aber auch von der Ablehnung des Adelstandes gegen diese. Als er dann von seiner Familie erzählte, welche den Sturz von Ioder planten, erschrak Lanea, nie hätte sie gedacht das ihre Schwiegereltern so weit gehen würden, gespannt lauschte sie seiner Stimme als er weitererzählte. Der Adlige sprach von einem Spion im Schloss, von der Unfruchtbarkeit des jungen Kaisers und von den neuen Plan.

"Weißt du, nur jemand aus der Kaiserlichenblutlinie kann gekrönt werden. Also wollten meine Eltern und ihre Verschwörer Kollegen eine Neue kreieren, und zwar indem sie die Prinzessin benutzen."

"Wie meinst du das?", fragte Lanea neugierig, auch wenn sie schon ahnte, worauf ihr Mann hinauswollte.

"Estellises Kind soll auf den Thron." Scharf zog sie die Luft ein, als sie dies hörte.

"Hat die Prinzessin den eine? Wollten sie es entführen?"

"Nein die Prinzessin hatte zu diesem Zeitpunkt noch keins. Und wenn sie es entführen würden, währe dies sehr auffällig, so könnten sie nicht nachweisen, dass es tatsächlich Estellises ist. Sie wollten, dass ich ein Kind mit ihr Zeuge und sie es dann nach ihren Vorstellungen aufziehen."

"W-wie bitte a-aber wie kann man nur so etwas tun?" Empört stand die Hausherrin auf und tigerte um das Sofa herum. "W-was ist dann passiert? Hast du da mitgemacht? Dich mit der Prinzessin getroffen und bist mit ihr ausgegangen? O-Oder! Du hast es nicht gemacht und deshalb waren deine Eltern so gegen unsere Hochzeit oder? Sie wollten das du mit der Prinzessin zusammen und bist nicht mit mir!" Sie setzte sich wieder und Iago schwieg eine Zeit lang.

"Nein, das ist nicht der Grund und ich sollte nicht um die Prinzessin werben, sondern sie unter Drogen setzten und mit ihr ein Kind zeugen."

Mit großen starren Augen sah die Rosahaarige ihren Mann an, sie war über diese Aussage zu geschockt, um etwas zu sagen. "Die Leute meiner Eltern haben die Prinzessin beobachtet und herausgefunden, dass sie in ein Mitglied der Gilde Heldenmutige Vesperia verliebt ist. Die Droge wurde so hergestellt, dass sie in Estellise Halluzinationen auslöst. Indem ich mich gekleidet habe wie Yuri, dachte sie, dass ich tatsächlich er war und durch ein beigemischtes Aphrodisiakum, sollte ihr sexuelles Interesse geweckt werden." Inzwischen sah Iago nur noch auf seine Hände und traute sich nicht sie anzusehen. "Sie dachte tatsächlich, das ich Yuri bin, und das ging mir gewaltig gegen den Strich, wieso das so war, wusste ich damals noch nicht. Doch dann drohte die Begegnung mit der Gilde und ich ... Ich habe mich entschieden den Plan meiner Eltern abzubrechen und meinem eigenen zu folgen-." Er brach ab und holte den Orb hervor. Seine Frau sagte kein Wort und starrte auf die Kugel. "Meine Eltern hatten geplant die Prinzessin, falls die Gilde zu nah kommen sollte, einzusperren, solange bis sie ein Kind geboren hätte. Ich wollte ihr das nicht zumuten und der Gedanke daran eine Frau gegen ihren Willen anzufassen könnte ich nicht ertragen. Daher habe ich Dr. Goblin kontaktiert und ihn gebeten seine Maschine einzusetzen." Er hob den Orb in seiner Hand hoch und sah ihr in die Augen. "Diese Maschine extrahiert das Gedächtnis eines Menschen und schließt sie in diesen Orb ein." Die Rosahaarige hatte das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen, nur ein krächzen, entfloh ihren Mund. "Es sind deine Erinnerungen Lanea."
 

Die Gedanken der Hausherrin überschlugen sich, sie konnte nicht glauben, dass ihr Mann bei so einen Plan mit gemacht hatte.

* Er hat tatsächlich da mitgemacht? Wieso? D-das kann doch nicht wahr sein, warum hat er ...? *

"Hast du mir zugehört Schatz?", fragte der Adlige, als sie nicht reagierte.

"W-was hast du gesagt?"

"Ich sagte, dass dies hier deine Erinnerungen sind. Lanea ich-."

"Meine Erinnerungen?! Soll das heißen, du hast mir meine Erinnerungen genommen?!" Ihre Stimme wurde immer lauter. "A-aber wieso?"

"Es tut mir leid. Bitte glaub mir! Du bist die Liebe meines Lebens und Akio ist für mich der wertvollste Schatz. Ich habe damals-."

"WAS hast du? Ich glaub das alles nicht." Sie sprang auf und tigert wieder auf und ab. "W-wie konntest du nur so etwas tun? Warum und ... Moment heißt das etwa? ... Ich bin-."

"Ja, du bist in Wahrheit Prinzessin Estellise Sidos Heurassein." Lanea nein Estellise hatte das Gefühl keine Luft mehr zu kriegen, ihr Herz schmerzte und alles erschien ihr so unreal. War ihre Liebe zu Iago überhaupt echt, diesem Haus, die Menschen um sie herum?

"Du hast mich die ganze Zeit belogen? Deine Aufmerksamkeit, deine Liebesbeschwörungen, der Antrag, die Hochzeit, Akios Geburt, d-deine Sorge um mich alles eine Lüge?" Tränen liefen ihr über die Wange und sah sie verzweifelt an.

"Nein! Das war und ist nie eine Lüge gewesen! Ich liebe dich, meine Gefühle für dich sind echt und werden es immer sein!"

Iago ging zu ihr und wollte sie zu sich ziehen, doch sie riss sich los.

"Akio ... Akio wurde nur geboren wegen einer Verschwörung deiner Eltern? Und du-. War dir dein zukünftiges Kind so egal?" Langsam wurde sie wütend und als sie sah, wie ihr Mann das Gesicht reuig verzog, wurde auch ihre Stimme immer lauter. "Iago!"

"Es war mir egal, am Anfang, ich wusste nicht, das man ein Kind so sehr lieben kann. Das ich so lieben kann! Lanea bitte-."

"Nein! Ich-ich will jetzt nichts mehr hören ich ... Ich brauche Zeit, um das alles zu verarbeiten." Sie drehte sich zur Tür und ging mit schnellen Schritten auf diese zu, stoppte dann aber. "Wer weiß noch davon? Wer hat dir geholfen?", fragte sie und sah ihm ins Gesicht. Traurig sah er sie an.

"Dr. Goblin, Isabella, Tristan ... Mr. Kazuto, Ma, Sillica und Ilona."

Stunden später lag die Rosahaarige in ihrem Bett und weinte. Ihr Herz schmerzte so sehr, sie wusste nicht mehr, was wahr und was falsch ist. Die Worte ihres Mannes kreisten unterlassen in ihren Kopf herum. Er hatte sie unter Drogen gesetzt, ihr Gedächtnis genommen und sie geheiratet, damit sie ihm ein Kind gebärt?

"Wie kann er nur so etwas tun?", schniefte sie und barg ihr Gesicht in das Kopfkissen. Es klopfte an der Tür, doch Lanea reagierte nicht.

"Lanea! Ich kann verstehen, wenn du alleine sein willst und mich nicht sehen willst, aber Akio hat hunger!" Es war Iagos Stimme hinter der Tür und auch wenn sie kein Interesse hatte, ihn zu sehen, Akio ging vor.

Mit Blei schweren Körper stand sie auf und öffnete die Tür. Vor ihr stand ihr Mann, welcher scheinbar auch geweint hatte, mit ihrem Sohn auf den Arm. Der Kleine war an quengeln und streckte sofort die Ärmchen nach seiner Mama aus.

"Na komm zu Mama mein Schatz." Iago übergab ihr das Kind und sah sie mit schmerzerfüllten Augen an.

"Ich habe Ilona Bescheid gegeben, sie wird, sobald wie möglich kommen und dir deine Erinnerungen zurückgeben." Lanea nickte nur und verschwand wieder hinter der Tür.
 

Der Adlige stand vor der geschossenen Tür und schluckte, er hatte gewusst das es hart werden würde, aber diesen Schmerz in seiner Brust war unerträglich. Irgendwie bewegten sich seine Beine in Richtung Küche und er ließ sich dort auf einen Stuhl falle.

"Ist Akio bei seiner Mama?", fragte Ma und stellte eine Tasse Tee vor ihm ab.

"Ja ist er."

"Ach mein Junge." Sanft strich die ältere Frau ihn über die Haare. "Gib ihr Zeit, sie muss jetzt viel verarbeiten, sobald sie sich gefangen hat und wieder klar denken kann. Redest du noch einmal mit ihr."

"Ich weiß das du mich aufmuntern willst Ma, aber wenn du selbst fast anfängst zu weinen, bist du nicht sehr überzeugend." Tatsächlich bebten Marchias Lippen und in ihren Augen standen Tränen. "Es ist meine eigene Schuld, ich hätte auf dich hören sollen und nie da mit machen dürfen."

"Wir haben alle Fehler gemacht, aber hättest du es nicht getan, hättest du nie zu dir selbst gefunden und Akio wäre nicht geboren worden."

"Stimmt schon, trotzdem hätte ich auf dich hören sollen, immerhin tut das ein guter Sohn oder?" Überrascht sah sie ihn an. "Ich habe es dir nie gesagt, aber für mich bist du meine Mutter. Du hast mich nicht auf die Welt gebracht, aber mir so viel Liebe zu kommen lassen ... wenn ich Mist gebaut hast du mich gescholten und mir meine Dummheit vor Augen geführt. Wenn ich mich verletzt hatte, hast du meine Wunden gesäubert und mich in den Arm genommen. Wenn ich einsam war und niemanden zum Spielen, oder auch zum Reden hatte, warst du für mich da. Wenn ich krank war, warst du diejenige, die bei mir am Bett saß, mir Geschichten vorlas und wenn meinem Vater mal wieder die Hand ausgerutscht ist, bist du dazwischen gegangen und hast mich verteidigt. Du bist die Mutter meines Herzens und ich liebe dich Mama." Als er endetet, weinte Marcia und umarmte ihren Jungen fest.

"Ich liebe dich auch Iago, mein Junge ... danke, danke das du mich Mama nennst, das macht mich unglaublich glücklich." Der junge Mann, erwiderte die Umarmung seiner richtigen Mutter und konnte mit einem Mal wieder lächeln. Ein Räuspern ertönte und die beiden sahen sich um.

"So schön dieser Moment auch ist und ich nur ungern störe, aber findet Ihr nicht Herr, dass eure Frau schon zu lange nichts mehr gegessen hat?", fragte Mr. Kazuto in alter Manier, doch man konnte eine leichte Stimmenirritation hinaushören. Den auch wenn er seine Gefühle perfekt verstecken könnte, freute er sich sehr für seine Cousine. Eine glückliche Marcia stand schiefend auf und ging zum Herd.

"Du hast recht, meine Schwiegertochter braucht etwas zu essen."

Erinnerungen an ein anderes Leben

Eine Stunde später stand Marcia vor Iagos und Laneas Zimmertür und klopfte an. "Lanea Liebes, ich habe dir etwas zu Essen gemacht. Ich weiß, dass du sauer und enttäuscht bist, aber du musst bei Kräften bleiben. Ich stell es dir vor die Tür." Ihre Stimme war sanft aber bestimmend, dann stellte sie ein Tablett vor die Tür und ging zurück zur Küche. Auf halben Weg begegnete ihr Aidan, welcher sie in die Arme zog. "Gib ihr Zeit Ma, sobald sie ihre Erinnerungen zurückhat, wird sich, das ganze Wirrwarr in ihren Kopf auflösen. Soweit ich weiß, ist die Prinzessin eine sehr verständnisvolle Frau, welche sich auch in die Situation ihres Gegenübers hineinversetzt." "Das hoffe ich, ich will meine Schwiegertochter nicht verlieren."

Ein paar Stunden später trat Ilona Brief durch die Eingangstür des Herrenhauses und schleppe einen großen Koffer hinter sich her. Mr. Kazuto nahm ihn ihr schnell ab und brachte in die Bibliothek. Nachdem sie alles aufgebaut hatte, schickte sie Aidan los, um Lanea zu holen. Als dieser an die Zimmertür klopfte, bekam er keine Antwort.

* Wahrscheinlich schläft sie schon. *

"Lanea!" Es kam keine Antwort.

"Vermutlich schläft sie." Erschrocken zuckte der Rothaarige zusammen und sah überrascht zu der Geräuschquelle.

"Sollte ich sie nicht holen?" Der kaiserliche Ritter sah seinen besten Freund grinsend an, er hatte sich schon gewundert, dass er Ilona nicht widersprochen hatte.

"Hast ja recht, aber dann ist mir eingefallen, dass sie eventuell schon schlafen könnte und so das Klopfen nicht hören kann."

"Und jetzt?"

"Vielleicht ist die Tür zum Kinderzimmer offen und durch dieses könne wir ins Schlafzimmer." Noch während er sprach, ging er zur besagten Tür und drückte die Klinke hinunter. Die Tür schwang auf. "Bingo!" Die beiden Männer betraten das Zimmer und bemerkten, das das Kinderbett fehlte.

"Wo ist den das Bett?", flüsterte Aidan Akios Papa fragend zu.

"Ich glaub ich weiß es, sie hat es bestimmt mit in unser Schlafzimmer genommen." Sie gingen zur Verbindungstür, auch diese war offen. Auf leisen Sohlen schlich Iago zum Ehebett in dem seine Frau, friedlich schlummernd lag. Wie er bereits vermutet hatte, stand das Kinderbett direkt neben dem Ehebett, sodass Leana sofort reagieren konnte, sollte Akio quengeln.

Er setzte sich neben seine Frau und strich sanft über ihren Arm. "Lanea, Liebling wach auf." Er sprach ganz sanft und leise, damit er Akio nicht aufweckte, welcher auch tief und fest am Schlafen war. Währenddessen stand Aidan noch in der Verbindungstür und hatte den Blick abgewendet, er wollte die beiden nicht stören und hing dabei seinen eigenen Gedanken nach.

* Ob sie ihm je verziehen wird? Doch wie sollte sie, nicht einmal ich, kann mich überwinden, mit Ilona zu reden. Warum macht mir die Tatsache, dass Ilona damit involviert ist, mehr Probleme, als das Iago auch beteiligt ist? *

Kurz sah er zu dem Ehepaar und bemerkte, das Lanea sich aufgerichtet hatte. Sie sah verschlafen zu ihren Mann und Aidan konnte, selbst aus dieser Entfernung, den Schmerz aber auch die Sehnsucht in ihren Augen erkennen.

Und genau diesen Ausdruck machte ihm mit einem Mal Hoffnung, dass die Liebe der beiden siegen würde.

"Es tut mit leid, dass ich dich wecken muss, aber Ilona ist da", erklärte Iago sanft und streichelte ihr dabei kurz über die Wange.

"Verstehe." Langsam klarte sie auf. "Wie bist du ins Zimmer gekommen?"

"Über das Kinderzimmer, du hast vergessen, die Tür abzuschließen." Sie nickte nur leicht. "Ich soll dich von Ma fragen, ob du gegessen hast." Jetzt erschien ein kleines Lächeln auf ihren Lippen und sie nickte.

"Ja habe ich, ich möchte mich nämlich nicht mit ihr streiten."

"Sehr gute Entscheidung. Ich gehe ins Kinderzimmer und holte das Babyfone, du kannst dich ja inzwischen umziehen." Schnell stand er auf und verschwand im Nebenzimmer. Seine Frau sah ihm hinterher und musste erst einmal ihre Gefühle ordnen.

* Ich vermisse ihn so sehr, aber ich bin auch so unendlich wütend. *

Lanea sah zu ihren Sohn in der Wiege und musste lächeln.

* Auch wenn Iagos Handeln nicht richtig war, er hat mir das größte Geschenk der Welt gemacht. *

Ihr Blick wanderte hinüber zum Kleiderschrank, ihre Beine schwangen aus dem Bett und gingen auf diesen zu. Gerade als sie ihn öffnete, kam ihr Mann wieder in den Raum zurück. Er ging zur Wiege, stellte das Babyfone ab und betrachtete seinen Sohn liebevoll.

* Er müsste Akio nicht so ansehen, wenn er ihm wirklich egal wäre. Immerhin kenne ich jetzt die Wahrheit. Iago hat nicht gelogen, als er mir sagte, ´Akio ist für mich der wertvollste Schatz. ´ *

Sie wandte den Blick ab und lächelte, vielleicht ...

 

 

Als die dreier Gruppe die Bibliothek betraten, herrschte eine drückende Stimmung. Marcia saß in einem Sessel und knetete ihre Hände, Mr. Kazuto stand mit alltäglicher Manier am Fenster und sah aus hinaus und Ilona tigerte im Raum auf und ab. Als sie Aidan erblickte, verzog sich ihr Mund grimmig und schnell wandte sich schnell ab.

"Wie geht es dir mein Kind? Wie fühlst du dich?", fragte Ma ihre Schwiegertochter und sah sie unsicher an.

"Es geht danke."

"Bist du bereit?", fragte Ilona und gesellte sich zu der Haushälterin.

"Ich denke schon, was muss ich tun?"

"Dich hinlegen und entspannen", erklärte die Ärztin und zeigte die auf ein Sofa, "leg dich hin, ich werde dich anschließen." Lanea tat wie befohlen und sah skeptisch zu der Maschine, welche auf den einen Tisch, neben den Sofa stand. Diese war rechteckiger Kasten mit mehreren Knöpfen und einer angeschlossenen Tastatur (im Innern des Kastens befand sich bereits der Orb). Mehreren Kabeln ragten aus der Maschine und Lanea fragte sich, wie man bei diesen Kabelsalat noch den Durchblick haben konnte. Ihre Freundin begann sie anzuschließen, indem sie ihr eine Art Mütze aus Kabeln und Elektroden auf den Kopf setzte, dann folgten noch mehr Elektroden.

"Ich werde dir erst einen Teil deiner Erinnerungen zurückgeben, da ich nicht weiß wie dein Gehirn reagieren wird."

"Meinst du damit, dass es nicht sicher ist?", frage Iago besorgt.

"Doch ist es, aber jeder Mensch ist verschieden und Leana hat viele wirklich aufregende Erinnerungen, das könnte ein bisschen viel mit einmal werden."

"Bist du damit einverstanden Leana?", fragte der Hausherr seine Frau.

"Wenn Ilona sagt, es ist sicher, dann vertraue ich ihr."

"Danke Lanea, gut ich fange jetzt an, versuche, dich zu entspannen."
 

 

Einen Tag später wachte Estellise mit pochenden Kopfschmerzen auf. Verwirrt blinzelte sie, es war hell im Zimmer, anscheinend hatte sie sehr lange geschlafen. Vorsichtig bewegte sie ihren Kopf und bemerkte, dass sie nicht alleine war. Mr. Kazuto saß auf einen Stuhl und las ein Buch. Nie hatte sie den Butler so entspannt gesehen.

"Mr. Kazuto?"

"Oh Ihr seid wach Lady Lanea, oh verzeiht Prinzessin Estellise."

"Stimmt ... Ich bin die Prinzessin. Oh Mann ich habe Kopfschmerzen." Besorgt ging der Mann zu ihr. "Wie spät ist es?"

"Drei Uhr."

"Drei Uhr? So spät? Ich muss Akio stillen!"

"Macht Euch keine Sorgen, Silica hat Milchpulver besorgt. Er war zwar nicht ganz begeistert, hat aber gut getrunken."

"Da bin ich erleichtert." Sie ließ sich in die Kissen sinken und der Butler wandte sich zur Tür.

"Ich werde Bescheid geben, das Ihr wach seid."

"Danke Mr. Kuzto, dafür, das Sie auf mich aufgepasst haben." Der Mann nickte ihr mit einem kleinen Lächeln zu und verschwand aus der Tür. Mit einen schmunzeln sah die junge Frau ihm hinterher.

* Wusste ich es doch, er ist nicht so hart, wie er tut. *

Vorsichtig richtete sie sich auf und ließ die letzten Stunden (wo sie nicht geschlafen hat) Revue passieren. Als Ilona diese komische Maschine angeschaltet hatte, sind plötzlich Bilder aus ihrer Kindheit aufgetaucht. Sie sah ihre Mutter und ihren Vater, das Schloss und die Gärten, ihr Schlafgemach und dann sah sie einen Jungen, Ioder. Als Kinder haben die beiden viel zusammen gespielt, allerdings änderte sich das schnell, da ihre Eltern andere Pläne hatten. Die junge Frau forschte, in ihren Gedanken weiter und bemerkte, dass sie nur bis ihren vierzehnten Geburtstag reichten.

"Diese letzten neun Jahre fehlen also noch." Ein Klopfen erklang und als die Tür geöffnete wurde, standen plötzlichen Iago, Silica, Marcia und Mr. Kazuto im Zimmer und sahen sie besorgt an.

"Le-. Ich meine Estellise, wie fühlst du dich? Mr. Kazuto sagte, du hättest Kopfschmerzen." Ihr Mann hatte diese Frage gestellt und trat zum Bett, hielt aber Abstand.

"Estellise, den Namen habe ich lange nicht mehr gehört. Es geht eigentlich, es stürzen nur gerade viele Informationen auf mich ein. Alles, was ich bis zu meinem vierzehnten Lebensjahr gelesen und erlebt habe." Freudig lächelte sie die Besucher an, doch ihre Stimmenlage wirkte eher gestellt.

"Bist du dir sicher, dass alles in Ordnung ist?", fragte Silica, "du hörst dich ziemlich gestellt an."

"Aber ja doch!"

"Lanea", sagte Ma streng und die Rosahaarige schaute bedrückt nach auf ihre Hände.

"Ich ... Ich fühle mich gerade wie zwei verschiedene Personen. Estellise und Lanea sind zwar beide wissbegierig und friedfertig aber ... Estellise ist schwach, sie kämpft nicht für ihre Meinung und lässt sich alles Vorschreiben, sie ist nur im Palast und lebt in ihrem eigenen Trott.

Lanea allerdings sagt, was sie fühlt und denkt, auch wenn es andere nicht gerne Hören möchten."

"Und du bist dir jetzt nicht sicher, welche der beiden Personen du wirklich bist, nicht wahr?", fragte ihr Mann und setzte sich, zu ihr aufs Bett. "Die junge Estellise mag vielleicht kein Selbstvertrauen gehabt haben, aber auch Menschen können sich ändern und sammeln Erfahrungen. Deine Erinnerungen sind nicht komplett, daher fehlt dir jetzt das Mittelstück, um deine eigene Entwicklung zu sehen. Welche Erfahrungen hast du gemacht, wie hat sich deine Sicht auf die Welt verändert? Das weißt du noch nicht, daher ist es ganz verständlich, dass du unsicher bist.

Mach dir keine Sorgen, sobald Ilona dir die restlichen Erinnerungen zurückgegeben hat, werden die Zweifel verschwinden ... Und wenn ich eines weiß, dann das du eine liebevolle, großherzige, intelligente, starke Frau und dazu noch eine wundervolle Mutter bist." Als Estellise diese Worte vernahm, klopfte ihr Herz ganz laut. Sie war sehr glücklich und nickte ihm dankend zu.

"Danke Iago."

"Sieh mal Akio, Mama ist wach." Aidan war durch die Tür getreten und hielt dabei Akio auf den Arm.

"Mein Baby! Gib ihn mir Aidan, bitte." Die Prinzessin strecke ihre Arme nach ihren Sohn aus und der kaiserliche Ritter tat ihr gerne den Gefallen. Nachdem der kleine Junge seine Mutter bemerkte, begann er, energisch brabbeln.

"Ich glaub, er beschwert sich über das Milchpulver", grinste Aidan und als Akio dann noch diese Aussage mit einen quietschenden Ton zustimmte, musste alle Lachen. Endlich war diese bedrückte Stimmung aufgelöst. Marica trat ans Bett und frage.

"Hast du hunger Liebes? Soll ich dir etwas zu Essen kochen?"

"Im Moment nicht, aber das kommt bestimmt, wenn ich ein bisschen länger wach bin." Estelle hatte zwar keinen Appetit, doch sie wusste, dass Ma es nur gut meinte. Deshalb würde sie auch etwas Essen. Sie nickte Marcia dankend zu und die ältere Frau huschte aus dem Zimmer. Nach und nach verabschiedeten sich auch die anderen, nur das Dienstmädchen blieb zurück. Silica setzte sich auf einen Stuhl und traute sich nicht Estellise anzusehen.

"Was ist los Sil?", fragte die Rosahaarige sanft.

"Nun ... Ich.""

"Sil?"

"Ja Hoheit?" Sie sah zu Boden.

"Sieh mich an." Ganz langsam sah sie auf und Estelle sah Tränen in ihren Augen. "Komm zu mir Sil." Das Dienstmädchen stand auf und schniefte. Sie ging zu ihrer Herrin und als diese die Hand ausstreckte, legte sie sich neben Akio (seine Mama hielt ihn im Ar,) und Estelle ins Bett.

"Es tut mir leid. So fürchterlich Leid." Nun weinte sie und die Prinzessin streichelte ihr beruhigend über den Arm. Akio der verwirrt zu Silica sah, fing an zu brabbeln und patschte mit seinen Händchen in Sils Gesicht.

"Da will einer, dass du aufhörst zu weinen Sil", sagte die Ältere der beiden, "und ich möchte es auch. Ich bin dir nicht böse, wirklich nicht."

"Wirklich?" Kam die schniefende Antwort. "Und den anderen?" Jetzt musste die Hausherrin lächeln.

"Nein, niemanden. Es war nicht richtig von euch, aber ich weiß auch, dass ihr alle im Herzen liebevolle Menschen seid und wenn ich euch egal wäre, dann hättet ihr mir meine Erinnerungen doch nicht zurückgegeben, oder?" Die Blondhaarige nickte nur. "Ich brauche noch Zeit, um das alles zu verarbeiten, doch ich liebe euch alle."

"Und wir lieben dich, vom ganzen Herzen, Du hast so viel für uns getan, so viel Liebe in unsere Welt gebracht. Der junge Herr kann lachen und scherzen, alles scheint viel heller, seit du hier bist." Sanft stupste sie Akio auf die Nase. "Und Akio ist der beste Beweis."

"Da hat sie Recht Liebes." Eine Stimme erklang von der Tür und beide Frauen sahen auf, Ma stand dort. "Kannst du uns wirklich verzeihen und Iago?"

"Ja, das kann ich."

 

 

Noch in der gleichen Nacht kam Ilona wider ins Herrenhaus und gab ihrer Freundin die restlichen Erinnerungen zurück. Wieder schlief die Prinzessin die ganze Nacht bis zum nächsten Tag durch, und genauso wie das letzte Mal wachte sie mit Kopfschmerzen auf, doch das war nicht das größte ihrer Probleme. Sie sah aus dem Fenster und dachte an die vergangen Jahre zurück. Ihr erstes Treffen mit Flynn, für welchen sie eine kleine romantische Schwäche entwickelt hatte. Dann an das Treffen mit Yuri, der damals im Kerker des Schlosses festgehalten wurde, da er bei einen Adligen eingebrochen war. Ihre gemeinsame Flucht aus der kaiserlichen Hauptstadt und den Beginn ihres Abenteuers. Diese Reise war wirklich geschehen und nicht nur irgendeine Erzählung in einem Buch. Sie seufzte, jetzt wusste sie tatsächlich, wieso sie so war, wie sie war. Plötzlich wie aus dem Nichts stürmte noch eine andere Gewissheit auf sie ein, Yuri. Ihr Herz pochte wie wild.

"Ich bin in Yuri verliebt."

 

 

Gefühlschaos

"A- Aber ich liebe doch Iago, oder? Oder liebe ich Yuri?" Mit beiden Händen umfasste Estellise ihren Kopf und zog ihre Beine an. Immer noch saß sie in ihrem Bett, immer noch dort wo sie aufgewacht war. Das Erwachen, auf das sie sich gefreut hatte, kam nicht. Die Erinnerungslücke zu füllen und danach mit ihrer kleinen Familie glücklich werden DAS hatte sie sich gewünscht. Nicht das sie einen anderen liebt! "Was soll ich den jetzt tun? Wie soll ich Iago je wieder ins Gesicht sehen? Wir sind verheiratet und haben ein Kind und ich liebe einen anderen. Und Yuri?" Tränen kullerten ihr über die Wange. "Wie soll ich Akio erklären das seine Mama einen anderen Mann, als seinen Papa liebt? Was wir Iago tun wenn er ... Nein er weiß es schon." Estelle dachte zurück, zurück an den Moment das ´Yuri´ sie aus dem Kerker von Ragou befreit hatte. Die ganze Zeit war es Iago gewesen. Iago der sie ´gerettet´ hatte und mit dem sie im Wald das erste Mal schlafen wollte.

* Er hat mich damals abgewiesen, trotz seines Auftrages. Er wollte, dass es schön für mich wird, etwas Besonderes. *

Leicht verzogen sich ihre Lippen zu einem Lächeln und dachte an die Schiffsfahrt zurück. Er war liebevoll und zärtlich gewesen, hatte sie nicht gedrängt und immer wieder gefragt, ob sie sich sicher sei. "Hatte der Hellseher nicht gesagt, dass er einen geschichtslosen Mann, ein großes Haus und viele Kinderfüße gesehen hat? Ich hatte die ganze Zeit an Yuri gedacht, doch was ist, wenn auch er zum Plan gehört hat?" Ärgerlich wischte sie sich die Tränen von der Wange. "Heulen bringt doch nichts. Wer weiß vielleicht legt sich dieses Gefühlschaos in ein paar Stunden wieder." Es klopfte an der Tür und als die junge Mutter die Besucher hinein bat, traten Aidan und Iago ins Zimmer.

"Wie geht es euch Hoheit?", fragte Aidan und erntete einen tadelnden Blick von der Rosahaarigen.

"Nenn mich Estelle Aidan, immerhin sind wir Freunde oder?"

"Ja schon aber ich bin immer noch ein kaiserlicher Ritter und-."

"Nichts und, ich bin Estelle, okay?"

Herausfordert, sah sie in an und er seufzte.

"Okay, Estelle."

"Geht doch und jetzt sagt mir mal, wieso ihr überall Blessuren habt." Die beiden Männer sahen sich an und zuckten mit den Schultern.

"Wir haben es ein bisschen mit dem Training übertrieben", antwortete ihr Mann und sah sie wie ein unschuldiger Teen an. Doch anstatt seinen Blick zu erwidern, sah sie weg. Irritiert runzelte Iago die Stirn. "Wie geht es dir den?"

"Mir geht es gut, mir schießen nur etliche Gedanken durch den Kopf", sagte sie und dann fiel ihr etwas ein, "hmm würdet ihr beide etwas Näher ans Bett kommen?" Zuerst sahen beide etwas verwirrt zu der Frau, traten dann aber näher zu ihr. Die Prinzessin lächelte, hob ihre Hände hoch und faltete sie zusammen, als wollte sie beten. Ein goldener Kranz erschien auf dem Boden und verschwand mit einen klingelnden Geräusch wieder. Überrascht sahen die beiden die Frau an, Aidan bemerkte es zuerst.

"Iago, deinen Wunden sind verheilt!"

"Wie? Deine auch." Tatsächlich hatte Estellise die beiden geheilt und lächelte beide an.

"Ich hatte ganz vergessen, das ich Heilkräfte habe, nicht das du noch eine Standpauke von Ilona bekommst, dafür das du schon an trainieren bist Aidan." Das Gesicht des Ritters verzog sich grimmig, als er den Namen `Ìlona` hörte und die Hausherrin fragte sich warum. Ihr war bereits aufgefallen, dass irgendetwas zwischen den beiden nicht stimmte, sobald Ilona wieder da wäre, wurde sie sie fragen. Das heißt, falls Ilona mit ihr reden würde.

"Danke Estelle", meinte Adain, "hast du hunger? Diese Frage kommt von Ma."

"Hihi, das habe ich mir schon gedacht. Sag ihr, mein Magen sagt ja."

 

Währenddessen in Dahngrest

Karol Capel, Gründer der Gilde Heldenmutige Vesperia saß vor seinen Schreibtisch und versuchte etwas Ordnung in den Haufen Briefe zu bringen, welche sich seit Monaten stapelten. Er liebte diese Gilde und was sie erreicht hatte, doch dieser Teil der Arbeit war ein notwendiges Übel. Vor zwei Tagen waren sie von einer langen Mission zurückgekehrt und hatten nun tatsächlich ganze drei- Tage- Schreibkram- Urlaub. Gerade nahm er sich einen Stapel Briefe, als es an der Tür klopfte. Raven trat ein und grinste bei Carols Anblick.

"Na Kleiner fleißig an Arbeiten?"

"Hallo Raven, du bist doch bestimmt gekommen, um mich abzulösen", sagte der junge Erwachsene schnippisch.

"Oh ne Kiddow, das ist deine Aufgabe, immerhin bin ich kein Mitglied eurer Gilde."

"Und was führt dich dann zu mir?"

"Ich wollte dich fragen, ob du mit dem alten Raven nicht ein Bierchen an der Bar trinken willst? Die neue Bedienung soll eine wahre Schönheit sein."

"War ja klar, dass so etwas kommt. Aber eine Pause könnte ich tatsächlich gebrauchen, okay ich komme mit."

"Sehr gut! Und keine Sorge, ich werde es Rita nicht verraten, falls du mit der Bedienung flirten solltest."

"Ähh? Warum sollte es mich interessieren, was Rita denkt?", brummte der Braunhaarige, schnappte seine Tasche und stellte sie auf dem Tisch um den Inhalt zu kontrollieren.

"Hör einfach auf dem guten alten Raven", grinste der Ältere und sah mit Genugtuung dabei zu, wie sein junger Kamerad wütend die Tasche wieder vom Tisch hob und sich umlegte.

"Wollten wir nicht was trinken gehen? Ich habe heute noch viel zu tun." Lachend ging Raven aus der Tür und ein grummelnder Carol folgte ihm. Beide bemerkten nicht das ein Brief, durch die Tasche, auf dem Boden fiel und unter einen Schrank verschwand.
 

 

Ganze fünf Tage später betrachtete der Gildenführer sein Werk, er hatte zwar viel länger gebraucht, als er dachte, trotzdem war er äußerst zufrieden mit sich. Jeder Brief war säuberlich sortiert und gegliedert. Die Missionen waren in eine Reihenfolge gebracht worden und für den Aktuellen wurde bereits das Reisemittel organisiert. Karol schaute zu Yuri, welcher neben in Stand. Repede lag währenddessen gähnend auf einer Decke und ignorierte die beiden.

"Und was sagst du, ist doch gar nicht so schlecht geworden."

"Ja sieht gut aus, das kannst du wirklich gut Captain. Gut das du dich freiwillig gemeldet hast diese Arbeit zu tun", lächelte der Schwarzhaarige erleichtert, er hatte es auch schon probiert, aber das Kämpfen lag ihm definitiv mehr. "Hast du schon Nachricht von Judith?"

"Ja, tatsächlich war ein Brief von ihr im Stapel gewesen. Es geht ihr gut und sie hat tatsächlich bereits etwas herausgefunden. Scheinbar planen die Adligen den Fall von Ioder, aber Genaueres hat sie nicht geschrieben."

"Ach du sch-. Wir sollten uns mit ihr treffen."

"Sie schrieb, das wir uns keine Sorgen machen sollten, falls sie uns braucht, gibt sie Bescheid. Aber mal was ganz anderes. Was ist mit-."

"Na das ist doch mal wieder typisch. Da lässt Mann euch Mal ein paar Minuten alleine und schon herrscht eine schlechte Stimmung." Die beiden Angesprochenen drehten sich zu der Geräuschquelle um und entdeckten Raven, welcher in den Raum getreten war. "Dabei sollte Karol doch gut gelaunt sein, immerhin hatte er gestern ein Date mit einer hübschen jungen Frau gehabt und Rita weiß noch nichts davon."

"Uhh Karol davon hast du mir ja gar nichts erzählt, wie ist sie den so?", fragte ein grinsender Schwarzhaariger und der Jüngere wurde rot.

"Nun ja, sie heißt Chloe und hat wunderschöne Braune Augen." Verlegen kratzte er sich am Kinn. "Wir wollten uns heute noch einmal auf ein Eis treffen."

"Unser kleiner wird erwachen was? Tja aber wenn das unsere liebe Rita erfährt, bist du tot Kiddow", lachte Raven und sah mit Genugtuung, das Karol erbost aufsprang.

"Was meinst du den bitte damit?! Wieso sollte es Rita interessieren, mit wem ich mich treffen und warum sollten mich es bitteschön interessieren, ob sie es interessiert?", reif er erbost und nun sah auch Reped aufmerksam auf. Die Stimmung im Raum wurde noch schlechter und auch Yuri sah gespannt zwischen seinen Kameraden hin und her.

"Och komm schon, zwischen dir uns Rita knistert es schon seit Jahren. Ihr gebt es nur nicht zu-."

"Red kein Blödsinn! Wir können uns nicht ausstehen! Ich kann sie nicht ausstehen! Seit wir uns kennen, meckert sie an mir herum und meint, sie sei besser als ich! Als ob ich so eine Person lieben könnte!", schreiend trat Karol auf Raven zu und dieser hob abwehrend die Arme.

"Jetzt beruhig dich doch mal Karol." In einem Halbkreis ging er rückwärts. "Du kennst doch das Sprichwort, `was sich liebt, das neckt sich´. Der alte Raven ist halt ein absoluter Romantiker." Er stieß mit dem Rücken an einen Schrank und verrückte ihn leicht. "Ups!"

"Hey alter Mann verschieb das Mobiliar nicht", sagte Yuri mit einem Lächeln "jetzt beruhig dich Karol, du kennst Raven doch, sein Hirn ist nicht mehr so leistungsfähig wie damals und er erkennt nicht mehr, wann er die Klappe halten sollte."

"Wuff!"

"Siehst du! Reped stimmt mir zu."

"Wuff!"

"Da lässt man die Landratten einmal alleine und schon meutern sie wie die Matrosen ohne Rum." Die Männer drehten sich um und sahen eine blondhaarige junge Frau mit Piratenkluft in der Tür stehen.

"Hey Patty, schön dich mal wieder zu sehen", sagte der schwarzhaarige Schwertkämpfer und grinste, als er seine Kameradin sah. Ach die anderen begrüßten die Piratin glücklich, bemerkten dabei aber nicht das der blaue Hund am Boden, bei dem Regal, schnüffelte.

"Es ist wirklich schön, dich zu sehen Patty, wie geht es dir?", fragte Karol und seine schlechte Laune von vorhin war bereits verflogen.

"Es geht mir gut danke, ich freue mich jetzt schon auf unsere gemeinsame Reise."

"Nicht nur du, hey Reped willst du Patty nicht auch-. Reped?" Der Kriegerhund schnüffelte am Boden und stupste mit seiner Nase an das Regal.

"Was ist los? Hast du einen Schatz gefunden?", frage Patty neugierig und legte sich neben Reped auf den Boden. "Hmmm ..." Ihre Augen scannten den Boden unter dem Schrank. "Oh da ist was!" Sie rückte näher an den Schrank, steckte ihren Arm unter diesen und quetschte ihr Gesicht an die Schranktür. "Nun komm schon ... ahhh habs! ... ... kann mich jemand rausziehen?" Tatsächlich hatte sie ihren Arm so weit unter den Schrank geschoben, dass sie jetzt nicht mehr raus kam. Ihre Kameraden lachten und zogen sie vorsichtig unter den Schrank hervor.

"Ohne dich ist es wirklich nur halb so lustig Patty. Was hast du den da gefunden", fragte Karol und sah auf ihre Hand.

"Scheint ein Brief zu sein", sagte Yuri, "hey Captain ist der dir bei Sortieren entwischt?" Der Angesprochene zog eine Schmollschnute, nahm den Brief von Patty entgegen und öffnete ihn. Bei jeder Zeile, die er las, zogen sich seine Augenbrauen mehr zusammen.

"Was steht drin Kiddow?", fragte der Alte Raven.

"Yuri, kennst du noch Iago? Der Mann, der uns bei der jagt, nach dem Minotaurus geholfen hat?"

"Ja, ist der Brief von ihm?" Karol nickte.

"Er brauch unsere Hilfe, seine Frau und sein Sohn sind in Lebensgefahr."

"Was sagst du da! Wie viel Zeit haben wir noch?"

"... Zwei Wochen", sagte der Braunhaarige düster und Yuri verzog grimmig den Mund.

"Lasst uns sofort Aufbrechen, mit der Fiertia sollten wir die Reise noch rechtzeitig schaffen."

 

Wiedersehen

Die frische Meeresbrise wehte dem Schwertkämpfer um die Nase. Es war ein Gefühl nach Freiheit. Die Fiertia hatte ihn und seine Freunde schon durch viele Abenteuer begleitet und war selbst zu einen treuen Freund und Kameraden geworden. Yuri schaute aufs Meer hinaus und hoffte, das sie nicht zu spät kämen. Bereits neun Tage sind nach ihrer Abreise von Dahngrest vergangen, heute würden sie das Festland erreichen und morgen würden dann ihr Endziel.

"Ob wir es noch rechtzeitig schaffen?", fragte Karol besorgt und Yuri sah weiter aufs Meer hinaus.

"Wir müssen." Beide schwiegen, erst als Rita hinter den beiden auftauchte, wurde die Kommunikation der Freunde wieder aktiver.

"Macht nicht so ein Gesicht! Wir werden es schon noch rechtzeitig schaffen." Die junge Frau war plötzlich auf dem Schiff aufgetaucht. Auf ihrer Forschungsreise war sie Patty begegnet und hatte diese kurzerhand als Transportmittel genutzt. "Ich muss allerdings sagen, dass ich nicht den Eindruck hatte, als hätte Iago Feinde."

"Stimmt, es war eher so, dass alle Respekt vor ihm haben. Vielleicht geht die Gefahr von außerhalb aus", mutmaßte Yuri.

"Auch möglich. Nur, warum hat er uns dann im Brief ausdrücklich, darum Gebeten nicht aufzufallen?"

"Vielleicht ist es der Minotaurus?", schlussfolgerte Karol aufgeregt dazwischen und Rita verdrehte die Augen.

"Das Vieh war fake Karol, abgesehen davon, warum sollte ein Minotaurus gezielt eine bestimmte Frau und ihr Kind bedrohen? Du willst nur, gegen das Ding kämpfen, mehr nicht."

"Mecker, mecker, Besserwisser, Besserwisser", murmelte der Capitan und erntete einen bitterbösen Blick von der Rothaarigen.

"Was murmelst du da?", fragte sie und der Braunhaarige schluckte, nahm dann aber all seinen Mut zusammen und sagte.

"Das hießt übersetzt, dass du eine Besserwisserin und immer nur an Meckern bist. UND das geht mir tierisch gegen den Strich."

"Wie bitte!"

"Na toll", seufzte Raven und ging auf die Streithähne zu, "jetzt beruhigt euch wieder Kinder, wir haben andere Sorgen als eure Beziehungsstreitigkeiten." Und nach dieser Aussage ging es erst richtig los.

 

Am nächsten Tag erreichten die sechs Freunde den Strand, nordöstlich des Dorfes. Sie gingen von Bord und machten sich, unauffällig gekleidet, auf den Weg zum Herrenhaus. Der Weg führte über einen breiten Sandstrand, an den Aer Krene des Kontinentes vorbei über einen kleinen Waldabschnitt. Auf diesen Weg stellten sich ihnen kaum Monster in den Weg und falls doch, bereuten sie es schnell. In der Ferne war bereits das Dorf zu erkennen, aber anstatt direkt auf dieses zu gehen bliebe die Freunde abseits im Schatten des Waldes. Nach einer Weile stellte, oder eher gesagt kniete sich ihnen ein Hindernis in den Weg. Dieses entpuppte sich als Mann, welcher gerade an Kräuter sammeln war, erschrocken über die Störung sprang er auf, zog die Luft ein und griff sich gespielt an die Brust.

"Oh! Jetzt habe ich mich aber erschreckt! Mein armes Herz."

"Tut uns leid, wir haben dich nicht gesehen", sprach Karol und verneigte sich entschuldigend.

"Ach was, schon gut." Der Mann grinste. "Aber sagt Mal, ihr kommt nicht von hier oder? Im Dorf habe ich euch noch nie gesehen."

"Ähm ..."

"Ja, wir sind Monsterjäger und reisen durch die ganze Welt. Hier gibt es nicht zufällig gefährliche Monster, oder?", fragte Patty und streckte stolz die Brust raus.

"Nein tut mir leid, da seid ihr umsonst hergekommen. Die Monster in diese Gegend sind eher durchschnittlich, nicht besonderes."

"Oh verstehe, das ist schade, aber danke für die Auskunft."

"Gerne, gerne einen schönen Tag euch noch." Der Mann widmete sich nun wieder seinen Kräutern zu und die Gilde setzte ihren Weg fort.

Nachdem sie den Mann hinter sich gelassen hatten, fragte Karol.

"Ich hoffe, der Kerl vergisst uns schnell, du hast echt schnell reagiert Patty."

"Tja im Seemannsgarn spinnen bin ich halt unschlagbar."

"Was würden wir nur ohne dich tun Patty- Liebes", stimmte nun auch der Alte Raven zu, nur der Schwertkämpfer hatte ein ungutes Gefühl.

"Lasst uns hoffen, dass er es uns abgekauft hat, nicht das er ein Spion vom Feind ist."

"Wuff!" Schweigen legte sich über die Gruppe und sie zogen weiter. Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichten sie schließlich das Herrenhaus und Patty nickte anerkennend.

"Wow schicke Hütte." Sie wandte sich zu Yuri. "Und was machen wir jetzt? An der Haustür klingeln?"

"Nein, in den Brief stand wir sollen zu den Ställen und dort einen Mann mit roten Haaren treffen. Falls er nicht dort ist, sollen wir uns dort verstecken und auf ihn warten."

"Okay, dann zu den Ställen", rief die Piratin glücklich, streckte die Faust in die Luft und Marschierte voran.

"Äh Patty!", rief Raven ihr leise hinterher und die Angesprochene drehte sich um.

"Ja?"

"Unauffällig Liebes."

"Hehe ups." Nach dieser Erinnerung schlichen sie nun, mit Abstand um das Herrenhaus und erreichten nach kurzer Zeit die Stallungen. Der alte Mann ging vor und fühlte sich wie ein Ninja, als er geduckt in das Gebäude schlich. Mehrere Regale, voll gepackt mit Zaumzeug, Helme, Bürsten, Decken und anderen Pflegeutensilien reihten sich an den Wänden und der Schwarzhaarige war von dem hochwertigen Equipment beeindruckt.

* Geld schein in dieser Familie keine Rolle zu spielen. *

Leise schlich er weiter und sah an einer Pferdebox einen Mann stehen. Dieser füllte gerade die Futtertröge auf und Raven hatte so Zeit, sich den Mann genauer anzuschauen. Der jüngere hatte lange rote Haare, welche zu einen Pferdeschwanz zusammengebunden waren. Das Gesicht konnte man nicht erkennen, da dieser abgewandt von Raven stand. Was allerdings auffiel, war das breite durchtrainierte Kreuz, wobei es scheinbar nicht seine Topform zu sein schien. Der Blick, des älteren Mannes wanderte zu den Schultern und er konnte, dank des T-Shirts, welches der Rothaarige trug, Metallteile ausmachen, die mit seinem Körper verbunden waren.

* Scheint, als hätte ich einen Cyborg Kollegen gefunden. *

Der Mann sah plötzlich in Ravens Richtung.

"Komm endlich raus! Ich weiß, dass dort jemand ist."

"Uiuiui da ist aber jemand aufmerksam, tja die junge Generation." Raven richtete sich auf, kratzte sich am Kopf und seufzte laut auf. "Bist du zufällig der einzige Rothaarige hier?"

"Ja bin ich, Captain Swann." Der junge Mann salutierte. "Mein Name ist Captain Aidan Bane Sir. ich bin sehr erleichtert, dass Ihr endlich da seid."

"Ach kein Grund zum Salutieren Junge. Tut uns leid, dass wir erst jetzt kommen, hoffentlich ist es noch nicht zu spät."

"Nein noch nicht, aber fast. Sind die anderen auch da?"

"Ja, warte ich Hohle sie."

Der Hausherr saß vor seinen Schreibtisch und versuchte sich auf die Abrechnung vor sich zu konzentrieren. Wieder ein Mal vergeblich. Es klopfte und sein Butler steckte seinen Kopf durch die Tür.

"Verzeihen Sie die Störung junger Herr, aber sie haben Besuch." Fragend sah Iago Mr. Kazuto an.

"Ach ja und wer ist es?" Plötzlich huschte ein Lächeln über die sonst so strengen Lippen des Butlers und nun verstand der Blauhaarige.

"Wo?"

"Im Loungebereich." Der Blauhaarige flog fast aus dem Arbeitszimmer ich Richtung Treppe, diese hinunter und dann zum Loungebereich. Nachdem er diesen Betreten hatte, begrüßte ihn ein Bild, was ihn eine große Last von dem Schultern nahm.

Die Heldenmutige Vesperia hatte es sich auf den Sofas gemütlich gemacht, nur Karol saß auf den Boden und hielt Reped fest, welcher ganz nervös hin und her blickte.

"Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie erleichtert ich bin euch zu sehen", begrüßte er die Gruppe.

"Hallo Iago, es tut uns sehr leid, dass wir erst jetzt kommen." Yuri hatte sich erhoben und ging mit ausgestreckter Hand auf Iago zu, schüttelte sie dankend.

"Schon gut, jetzt seid ihr da und das ist es, was zählt. Ich danke euch allen vielmals." Während er sprach, sah er in die Runde und bemerkte zwei neue Gesichter.

"Oh stimmt ja, Raven und Patty kennst du noch nicht."

"Sehr erfreut dich kennenzulernen junger Mann, mein Name ist Raven und bin der Weise in dieser Gruppe", stellte sich der ältere vor und seine Kameraden fingen prustend an zu lachen.

"Sehr erfreut, Capitan Swann."

"Nur Raven Junge, die Captain Sache habe ich hinter mir gelassen."

"Verstehe, also dann sehr erfreut dich kennenzulernen Raven und die junge Piratin muss Patty sein."

"Aye, genau richtig erkannt und ich bin nicht nur Piratin sonder auch Yuris große Liebe!" Verwirrt sah Iago zwischen Yuri und Patty hin und her, damit hatte er ja jetzt nicht gerechnet. Seufzest schlug der Schwarzhaarigen der Hausherren auf die Schulter.

"Hör nicht hin, das sagt sie seit Jahren, ist nichts Wahres dran."

"O-okay."

* Bei den Geistern, sind alle Frauen in Yuri verliebt? *

"Komm schon Redep, was ist den los mit dir? Wir können nicht einfach das Haus ohne Erlaubnis erkunden." Karol, welcher mit dem Hund auf den Boden saß, hatte inzwischen Probleme damit, seinen Kameraden festzuhalten.

"Was ist den die ganze Zeit mit dir los Redep?", fragte nun auch Yuri und kniete sich neben den Hund, "er scheint etwas Bekanntes zu riechen."

"Er kann gerne das Haus erkunden, nur bitte nicht in das Kinderzimmer, da Akio gerade an schlafen ist", gab Iago sein Einverständnis und sah den Hund an.

"Hörst du Reped? Du darfst durch das Haus stöbern, aber nur nicht im Kinderzimmer", sagte der Schwertkämpfer und Reped nickte. Der Braunhaarige ließ ihn los und schon flitzte der Hund los.

* Er hat Estelle gerochen, sie wird sehr glücklich sein ihre Freunde wieder zu sehen. *

Iago sah zu Aidan, welcher ihm zu nickte, gerade wollte er seinen Mund öffnen, um etwas zu sagen, doch da schneite Marcia mit einem großen Tablett, auf welchem Kuchen, Kaffee und Tee zu finden war in dem Raum.

"Ihr seid tatsächlich gekommen! Ich bin ja so erleichtert! Die Reise war bestimmt anstrengend, das Essen ist noch nicht fertig, aber ich dachte ein Kaffee oder Tee mit einem Stückchen Kuchen tun bestimmt schon einmal gut." Sie stellte das Tablett ab und verteilte das Geschirr.

"Darf ich euch Marcia vorstellen? Sie ist unsere Köchin Schrägstrich Haushälterin und die Mutter meines Herzens. Ma das ist die Gilde Heldenmutige Vesperia." Es folge eine Begrüßungs- und Vorstellungsrunde, dann schnappten sich alle ein Stückchen Kuchen und etwas zu trinken.

"Oh Mann ist der lecker!", schwärmte Rita und Karol konnte seinen Ohren nicht trauen.

"Was ist den mit Rita los? Seit wann ist sie nicht an meckern?", flüsterte er diese Frage Raven ins Ohr.

"So schlimm ist sie doch auch wieder nicht Karol."

"Oh do-."

"Rita, Karol, Yuri, Raven, Patty! !" dieser freudige Ausruf gehörte Estelle, welche in Begleitung von Reped in den Raum getreten war. Ihre Freunde bekamen große Augen und sprangen vom Sofa, wie ein Blitz rannte Rita zu ihrer besten Freundin und umarmte sie so fest, dass sie kaum noch Luft bekam.

"Estelle ich habe mir, solche sorgen um dich gemacht, wo warst du?"

"Tut mir leid Rita", entschuldigte sich sie rosahaarige und wurde nun von allen Seiten umarmt. Ein Großes Knuddel- knäul stand nun im Raum und alle redeten auf die junge Mama ein.

"Ich bin so froh, dich zu sehen Estelle."

"Wie geht es dir?

"Wo warst du den gewesen?"

"Wir haben immer Ausschau nach dir gehalten, aber dich nie gesehen."

"Wie ist deine Buchreise verlaufen?" Alls alle Fragen auf sie herabstürzten, musste Estellise lachen.

"Haha alle nach einander, ich freue mich so, euch zu sehen, aber was macht ihr überhaupt hier?"

"Iago hat uns eine Nachricht geschickt und uns gebeten her zu kommen", erklärte Yuri.

"Was Iago?" Sie sah zu ihren Mann, welcher sie anlächelte.

* Wieso hat er sie um Hilfe gebeten? Er müsste doch wissen, dass es schlecht für ihn enden könnte. Wenn meine Freunde die Wahrheit erfahren, könnten sie sich gegen ihn stellen und ihn an die kaiserlichen Ritter ausliefern ... Oder Schlimmeres. *

"Na kommt, wir setzten uns wieder, dann kann Estelle uns erzählen, wo sie die ganze Zeit gewesen ist", schlug Yuri vor und jeder nahm wider Platz, Rita und Patty zogen ihre Freundin in ihre Mitte.

"Jetzt wissen wir auch, warum Reped so aufgeregt gewesen war", sagte Patty fröhlich und legte den Kopf auf Estelles Schulter. Endlich war die Prinzessin wieder mit ihren Freunden verbunden und das dank ihres Ehemannes. Wieder sah sie zu ihm und musste an die letzten Tage denken. Er und Aidan hatten ihr die Briefe von ihren "Schwiegereltern" gezeigt und ihr von dessen Mordabsichten, ihr gegenüber erzählt. Sie konnte es immer noch nicht fassen, wie Menschen zu so etwas in der Lage sind? Und dann noch bei der eigenen Familie ... absolut unverständlich. Danach wurde ihr noch der Plan, welchen die beiden Männer ausgetüftelt hatten, erklärt, doch die Angst blieb und so entschied sie, ihr neues Abenteuer zu Blatt zu bringen um Akio, falls ihr etwas zustoßen sollte, die Wahrheit zu erzählen. Die Wahrheit über seine Eltern, wie sie sich kennen- und lieben gelernt hatten. Und so saß sie auch heute in der Bibliothek und schrieb weiter an ihrer Geschichte, als plötzlich in guter Freund durch die Tür tapste. Sofort ließ sie die Feder fallen und umarmte den Kriegerhund fest, Freudentränen liefen ihr über die Wange, als ihr bewusst wurde, dass sich ihre Kameraden im Haus befinden mussten. Gemeinsam mit Reped machten sie ich auf den Weg zum Loungebereich. Ihr Herz klopfte wie wild, endlich würde sie sie wieder sehen ... und Yuri. Ihre Schritte wurden langsamer.

* Was soll ich den jetzt tun? Was ist, wenn ich ihn sehe und merke, dass meine Gefühle für ihn echt sind? *

"Wuff!" Der Hund sah sie auffordernd an.

"Du hast recht Reped! Ich muss das jetzt tun."

Sie gingen weiter und dann sah sie ihre Freunde wieder. Ein Gefühl des Glücks durchfuhr ihren Körper, doch als sie Yuri sah, begann ihr Herz laut zu pochen.

* Nein, nein, nein! Das ist bestimmt nur die Aufregung! *

Nach der Begrüßung setzten sich die Gilde gemeinsam auf ein Sofa, doch der Blick der Prinzessin glitt zu Iago, welcher immer nervöser wurde.

"Erzähl, wo warst du die ganze Zeit Estelle?", fragte Karol und sah sie neugierig an.

"Tja- nun ich-." Fing die Hausherrin an, doch ein Weinen unterbrach ihren stockenden Redefluss.

"Ich glaub da, ist jemand wach geworden. Reped warst doch im Kinderzimmer?", fragte Raven den Hund und dieser sah ihn empört an. Die Tür wurde geöffnet und Silica trat, mit einen weinenden Akio auf den Arm ein.

"Tut mir leid, dass ich störe, aber Akio hatte einen Albtraum und ich schaffe es nicht ihn zu beruhigen", sagte das Dienstmädchen traurig und das Kleinkind sah sich mit verweinten Augen um. Seine Mama sprang sofort auf und eilte zu ihren Sohn, welcher bereits seine Ärmchen zu ihr ausstreckte.

"Mmma maa!"

"Alles ist gut mein Schatz, Mama ist da." Sie nahm Silica den Jungen ab, dieser krallte sich sofort an ihr Oberteil fest und fing wieder an zu weinen.

"Ohh schsch." Sanft streichelte sie ihm über den Rücken und bemerkte, das Iago zu ihnen getreten war. "Sieh mal Akio, Papa ist auch da."

"Hey mein Kleiner, war der Traum so schlimm gewesen?", fragte Iago und gab seinen Sohn einen Kuss auf den Kopf. Dieser sah auf und fing an energisch zu brabbeln.

"Oi yoi yoi, das ist aber wirklich doof. Weißt du, was du das nächste Mal einfach sagen musst? `wenn ihr gemein zu mir seid, hole ich meine Mama und mein Papa, die beiden sind nämlich superstark und passen immer auf mich auf´."

"Papa hat recht mein kleiner Schatz. Wir passen immer auf dich auf." Akio schniefte kurz und sah seine Eltern mit feuchten Augen an. Dann griff er mit seiner Hand nach seinen Papa und dieser nahm diese in seine.

"Na sieh mal, alles wieder gut", freute sich Estelle und setzte sich mit Akio zusammen auf das Sofa, Iago setzte sich daneben (Akio hielt seinen Daumen fest). Die drei bemerkten dabei nicht, dass die unwissenden Freunde der Prinzessin sie mit, offenen Mund anstarrten. Aidan, Silica und Ma mussten grinsen, als sie deren Gesichter sahen. Der Erste, der sich von der Überraschung erholte, war Reped welcher neugierig näher kam.

"Sieh mal Akio, das ist Reped, er ist ein Ritterhund und ein sehr guter Freund von mir", erzählte Estellise ihren Sohn und setzte ihn sich auf den Schoß. Zuerst etwas schüchtern, doch dann mit immer mehr Neugier sah der Kleine den Hund an und dieser rückte immer etwas Näher. Als er nahe genug war, streckte seine Mama die Hand aus und streichelte dem Hund über den Kopf.

"Siehst du, Reped ist ein ganz lieber Hund. Möchtest du ihn auch einmal streicheln?" Wieder rückte Reped Näher und stupste mit seiner Nase gegen Akios Fuß, der Junge kicherte und zog sein Füßchen zurück. Er sah zu seiner Mama hinauf, lächelte und streckte dann die Hände nach dem Ritterhund aus und patschte auf dessen Nase. Ein Grinsen erschien auf sein Gesicht und als dann auch noch Luft aus der Nase des Hundes kam, quietschte der Junge vergnügt.

"Was war das den? Kommt da Luft aus der Nase?", fragte sein Papa und musste bei diesen Anblick lächeln.

"Ähm Estelle?", fing Rita an, "was geht hier gerade ab? Ist der Kleine wirklich dein Sohn? Deiner und Iagos?"

 

 

Frauengespräche

 

 

Überrascht sah die Rosahaarige auf, sie hatte ihre Umgebung ganz vergessen.

"Ja Rita, es stimmt, Iago ist mein Ehemann und Akio ist unser Sohn." Schweigen legte sich über den Raum und das Ehepaar sah etwas nervös zu der Gilde.

"Sag Mal Iago als wir uns im Dorf kennengelernt hatten, da wusstest du bereits, wer wir sind oder?", fragte Rita und ihr Gesicht lag im Satten.

"Ja, ich wusste es und ich wollte euch so schnell wie möglich loswerden, damit ihr nicht auf Estelle trefft."

"Was?! Aber wieso?" Karol war aufgesprungen und sah den Mann wütend an. Aidan beobachtete derweil die Gruppe sehr genau und auch Ma und Silica sahen bedrückt auf den Boden.

"Karol bitte! Beruhige dich, ich möchte nicht, das Akio angst kriegt. Kinder spüren es, wenn die Stimmung schlecht ist, und werden traurig."

"Tut mir leid, Estelle, aber ich will jetzt wissen, was hier ab geht."

"Okay Kinder, ich mache euch einen Vorschlag. Ich nehme Akio mit in die Küche und wir kochen etwas Leckeres, währenddessen unterhaltet ihr euch und benehmt euch dabei okay?" Marcia hatte sich erhoben und sah mit einen strengen Blick in die Runde. Alle nickten zustimmend. "Silica hilfst du mir?"

"Äh ja, klar."

"Sehr gut, so mein kleiner Engel, kommst du mit Oma mit? Wir gehen jetzt in die Küche und kochen etwas." Sie nahm ihren Enkel von ihrer Schwiegertochter entgegen und machte sich gemeinsam mit Sil auf zur Küche.

"Okay, wir hören", sagte Raven und goss sich noch eine Tasse Tee ein, "aber eines muss ich euch ja lassen, den Kleinen habt ihr gut hingekriegt."

"Da gebe ich dem Alten recht, er wird bestimmt mal ein klasse Seemann", stimmte die Piratin ihm zu und die Mama erklärte Stolz.

"Ja, da gebe ich euch recht, er ist unser größtes Glück." Ihr Mann stimmte ihr zu, wurde dann aber ernst und sah zu Aiden, welcher sich neben seinen besten Freund ans Sofa gestellt hatte.

"Ich werde euch jetzt alles erzählen, aber vorher müsst ihr mir versprechen, dass ihr mir bis zum Schluss zuhört und wenn ihr mich danach töten wollt, tut das bitte, nachdem Estelle und Akio in Sicherheit sind." Erschrocken über diese Aussage drehte sich seine Frau zu ihm um. "Das, was ich euch in den Brief geschrieben habe, stimmt. Ihrer beider Leben ist in Gefahr und ich weiß, dass ihr nie zulassen würdet, dass Estellise etwas geschieht und genau darauf baue ich." Jetzt sahen alle den jungen Papa ernst an, und dieser erzählte ihnen fast alles. Er berichtete vom Unmut der Adligen, dem Plan, Estelle zu entführen, seinen eigenen Part und auch wie er sie kennengelernt hatte, allerdings ließ er das Detail, das er sich ausgerechnet als Yuri ausgegeben hatte, raus, um seine Frau nicht in Schwierigkeiten zu bringen. "... Estelle hat ihre gesamten Erinnerungen zurückerhalten und meine Eltern wollen jetzt, dass ich ihnen Akio ausliefere und meine Frau ihr Leben verliert."

"Was?! D-das ist doch ein schlechter Scherz oder?", fragte Karol entsetzt und sah zuerst zu seiner Kameradin und dann zu dem Ritter.

"Leider ist das kein Scherz", antwortete dieser und sah zur Gilde, "als Iago mir die Wahrheit erzählte, hätte ich ihm am liebsten den Hals umgedreht, doch jetzt will er nichts anderes als seine Familie retten."

"Woher kennt ihr beide euch eigentlich?" , fragte Patty, "ich, finde es komisch, dass ein kaiserlicher Ritter jemanden hilft, der die Prinzessin in Gefahr gebracht hat. Oder ist das wieder eine Korruptionsgeschichte?" Leicht verzogen sich die Lippen des Mannes nach unten, als er diese Anspielung hörte, doch seine Stimme blieb ruhig.

"Nein keine Korruption. Iago und ich kennen uns von Kindesbeinen an, haben uns aber irgendwann aus den Augen verloren. Ich war auf der Durchreise und wurde von einem Monster überrascht und angegriffen. Dieses Vieh hat mich schwer verletzt." Er zog sein T-Shirt hoch, sodass Mann die Ausmaße des Angriffes nachvollziehen konnte. "Die hiesige Ärztin hat mich wieder zusammengeflickt und danach nahm Iago mich in seinem Haus auf."

"Verstehe", nickte die Piratin und Karol kratzte sich am Kopf. Als er gerade den Mund zu einer Frage öffnete, sprach Raven dazwischen.

"Und was genau habt ihr jetzt vor? Wie sieht der genaue Ablauf des Plans deiner Eltern aus und wie der eure?", fragte er die Drei, wurde dann aber genau so wie Karol unterbrochen, als Mr. Kazuto in den Raum trat.

"Verzeiht die Störung, aber das Essen ist serviert."

"Verstehe, danke Mr. Kazuto", sagte der Hausherr und sein Butler verbeugte sich, "ich glaube, den Plan, erläutere ich euch nach dem Essen, Ma lässt man lieber nicht warten. So könnt ihr auch das, was ich euch bisher anvertraut habe, überdenken."

"Gute Idee, mein Junge. Essen hört sich gut an, was meinst du Yuri?", fragte der Alte Raven und sah zu den Schwarzhaarigen. Dieser hatte bisher keinen Ton gesagt und nickte daher nur abwesend.

 

Die Hausherren führte die Gruppe in den Speisesaal. Silica, Ma, Mr. Kazuto und Akio waren bereits dort und schauten nervös zu den Neuankömmlingen. Der kleine Hausherr allerdings, welcher gerade auf einer Krabbeldecke lag und mit Holzklötzen spielte, sah neugierig in die Runde.

"Uu Uuf!", rief er, als er Reped entdeckte und streckte die Hände aus, "Uff Uff!" Der Hund sah zuerst zu Estelle, welche im zu nickte und ging dann auf dem Jungen zu. Vorsichtig legte er sich neben ihn und Akio erkundete das Fell des Hundes. Die Erwachsenen mussten bei diesem Bild grinsen.

"Da hat Akio wohl einen neuen Freund gefunden", sagte seine Oma, "so und jetzt alle an den Tisch." Wie befohlen setzten sich alle und begannen zu essen. Es herrschte eine bedrückende Stimmung, da jeder seinen Gedanken nachhing.

Erst als jeder mit den Essen fertig war, sprach Raven.

"Meine liebe Marcia, dass Essen war fantastisch, willst du mich nicht heiraten?" Sie lachte laut auf.

"Einen Antrag von einem so charmanten jungen Mann zu bekommen, das ist wirklich Balsam für meine Alte Seele, aber ich passe." Tief seufzte Raven und fasste sich theatralisch ans Herz.

"So eine Abfuhr tut weh."

"Ist doch nicht die erste", mischte sich Rita ein und alle mussten lachen, alle außer Yuri, dieser war immer noch still.

"Hat es dir auch geschmeckt Yuri?", frage die Prinzessin vorsichtig, überrascht sah dier Angesprochene auf und nickte dann, ohne ihr in die Augen zu sehen zu. Der Hausherr betrachtete die Zene ganz genau und bemerkte den traurigen Blick seiner Frau. Er wusste, dass ihre Gefühle für Yuri, nachdem sie ihre Erinnerungen zurückerlangt hatte, nun auch wieder auch da sein mussten. Auch wenn diese Erkenntnis sehr schmerzhaft für ihn war, wollte er sie nicht leiden sehen.

"Da wir uns jetzt gestärkt haben, wollen wir jetzt den Plan besprechen?", fragte er, und alle nickten zustimmend. "Gut, also der Plan sieht, so aus ..."

 

Am Abend brachte eine sehr erschöpfte Estelle ihren Sohn zu Bett, dieser schlief bereits glücklich in ihren Armen.

"Das war ein aufregender Tag gewesen, nicht wahr? Du hast sogar einen neuen Freund gefunden." Es klopfte sanft an der Tür und Rita steckte den Kopf durch die Tür.

"Hey," flüsterte sie und Estelle winkte sie hinein. Hinter Rita trat auch Patty in den Raum und währenddessen wurde Akio in sein Bettchen gelegt und zugedeckt. Die drei Frauen sahen auf das Kleinkind hinunter und mussten leise lachen als er "Uff" im Traum sagte. Leise gingen sie ins Nebenzimmer und setzten sich gemeinsam auf das Bett.

"Er ist unglaublich goldig Estelle. Ich hätte nie damit gerechnet, dass ich dich das nächste Mal als Mama sehe."

"Rita hat Recht, ein schönes großes Haus, einen heißen Mann, ein supersüßes Baby und eine ziemliche verzwickte Hintergrundgeschichte. Sei jetzt bitte ehrlich zu uns, Estelle, wie geht es dir wirklich?" Zuerst schwieg die Prinzessin, doch dann begann sie zu weinen und sah sie ihren Freundinnen offen in die Augen.

"Mir geht es nicht gut, ich habe furchtbare Angst. Angst, das Akio etwas zustößt, dass Iago etwas zustößt. Ich weiß ja, dass er und Aidan einen sehr guten Plan ausgearbeitet haben, aber trotzdem. Wisst ihr, als wir damals gegen den Adephagus gekämpft haben, hatte ich keine so große Angst wie jetzt, wir sind ständig von einem gefährlichen Abenteuer in das nächste gestolpert, und wusste immer, dass, wenn wir zusammenhalten, wir immer Gewinnen werden."

"Aber jetzt geht es um dein Kind. Es ist ganz normal, dass du dich fürchtest Estelle", sagte die Braunhaarige sanft und die Mundwinkel der Rosahaarigen zuckten nach oben.

"Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie froh ich bin, dass ihr da seid. Ich wusste nicht, das Iago euch einen Brief geschrieben hat."

"Nach deiner Reaktion haben wir uns das schon gedacht", lachte Rita, wurde dann aber ernst, "wie, empfindest du für ihn? Immerhin hat er dich nur benutzt, hat er dich irgendwo zu gezwungen."

"NEIN, er hat mich zu nichts gezwungen, er hat mir meine Erinnerungen genommen, aber verliebt habe ich mich in ihn von alleine. Als er mich gefragt hat, ob ich ihn heirate, habe ich aus freien Stücken ja gesagt", antwortete Iagos Frau energisch und wurde dann rot im Gesicht, "und Akio ist ein Kind der Liebe, ich habe freiwillig mit Iago geschlafen, und er war immer liebevoll und zärtlich gewesen. Er hat sich mir nie aufgedrängt ... Ich liebe ihn, aber-."

"Aber was?", fragte die Piratin dazwischen und ihre Freundin atmete ein paar Mal tief ein, dann erzählte sie ihren Freundinnen, dass sie zuerst gedacht hatte, Iago wäre Yuri gewesen. Patty war zwar von einer Konkurrentin nicht begeistert, doch sie wusste, dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt war, dies zu erwähnen.

"So ist das also, oh Estelle, es tut mir leid, dass deine Gefühle so durch einander sind", sagte die Piratin und lehnte sich an Estelles Schulter, "hast du schon ein Plan?" Traurig schüttelte die Rosahaarige den Kopf.

"Ich weiß nicht, was ich tun soll, als Mutter und Ehefrau sollte ich bei Iago bleiben. Doch wie soll ich ihm fest zur Seite stehen, wenn mir ein anderer Mann im Kopf herumspukt? Das hat Iago nicht verdient, er ist ein wundervoller Mann, der es verdient hat, glücklich zu sein, geliebt zu werden." Plötzlich wurde ihr etwas bewusst erschrocken, sah sieh die beiden Frauen an. "I-ihr werdet ihm doch nichts tun, oder? Ich meine, er hat gesagt, dass ihr in töten könnt, nach dem Akio und ich in Sicherheit sind, a-aber das we-."

"Beruhig dich! Wie kommst du den darauf, dass wir in umbringen?", fragte Rita aufgeregt.

"Nun, ja, er hat mir mein Gedächtnis genommen, und er ist sogar Ragous Enkel." Als sie dies sagte, sahen die beiden Frauen sie überrascht an.

"Echt? Hätte nicht gedacht, das Ragou so einen attraktiven Enkel hat. Aber jetzt mal ehrlich Estelle, mach dir keine Sorgen, wir sind zwar nicht gut auf ihn zu sprechen, aber wir werden ihn nicht töten und jetzt beruhig dich." Die Braunhaarige nahm die Hand der anderen in ihre. "Und jetzt zu deinem Gefühlschaos Problem. Hast du schon einmal mit deinem Mann darüber gesprochen?"

"Nein habe ich nicht, ich habe Angst davor."

"Hmm ich finde, du solltest mit beiden reden, vielleicht findest du so heraus, was du zu tun hast. Sei offen zu ihnen Estelle, den für Iago ist das ganze bestimmt auch nicht leicht." Auch Patty stimmte energisch nickend Rita zu.

"Sie hat recht, sei ehrlich zu ihnen. Mach am besten eine Liste und schreib für jeden Mann Pro und Contra auf ... wobei du beim Thema Sex natürlich nur Iago bewerten kannst."

* Sex mit Yuri? Ich sollte nicht an diese Möglichkeit denken, solange ich verheiratet bin. *

Tief seufzte sie und den Rest des Abends verbrachten die Frauen zusammen auf dem Bett und redeten über alles Mögliche. Estelle erzählte ihnen von ihrem neuen Leben und die anderen berichteten ihr von den Abenteuern, welche sie in letzter Zeit erlebt hatten. Irgendwann schliefen sie ein und wachte erschöpft wieder auf.

 

Zwei Stunden später saßen alle gemeinsam am Tisch und genossen ihr Frühstück. Die Stimmung war merklich besser als noch am Vortag.

"Ich habe gestern gar nicht mehr gefragt", fing Raven an und sah zu Iago, "gibt es noch mehr Verbündete, oder sind die hier anwesenden die einzigen?"

"Eine, gibt es noch Ilona Brief. Sie ist Ärztin und lebt im Dorf, allerdings ist ihr Mentor Dr. Goblin, ein Verbündeter meiner Eltern."

"Ah, verstehe und wann werden wir diese Ärztin kennenlernen?"

"Sie wollte morgen früh mit Dr. Goblin kommen und Akio noch einmal Untersuchen", sprach die Prinzessin für ihren Mann und dieser nickte. Sie aßen entspannt weiter, doch in Estelle spielten ihre Gedanken verrückt.

Das gestrige Gespräch mit Patty und Rita ging ihr nicht mehr aus dem Kopf, sollte sie wirklich mit Yuri und Iago reden? Und sollte sie mit beiden gleichzeitig reden oder mit jedem einzelne? UND sollte sie es jetzt schon tun oder lieber nach dem Akio in Sicherheit war?

* Ich glaube, es wäre besser, ich warte noch, zuerst müssen wir uns auf den Plan konzentrieren, es wäre nicht gut abgelenkt zu sein. *

Mit diesem Plan im Hinterkopf verlief der restliche Tag recht harmonisch. Rita, Patty, Repeed und Karol hatten einen Narren an Akio gefressen und spielten den ganzen Tag mit ihm, sodass Estelle Zeit hatte, ihre Briefe an ihren Sohn zu Ende zu bringen.

Dem schwarzhaarigen Schwertkämpfer wurde kameradschaftlich nach dem Frühstück von Raven auf die Schulter geklopft und beide verschwanden in den Ställen. Im Geiste fragte sich die Prinzessin, ob der alte Captain so eine Eskalation zwischen Iago und Yuri vorbeugen wollte. Yuri hatte nämlich immer noch kein Wort gesagt, nachdem die Babybombe geplatzt war.

* Egal, ob er deswegen sauer auf mich ist, ich bin froh darüber, Iago begegnet zu sein. *

Voller Elan griff sie wieder nach ihrer Feder und brachte die letzen Ereignisse des gestrigen Tages aufs Papier und verstaute ihre Geschichte, nachdem alles getrocknet war, in einen großen Umschlag und versiegelte diesen. Zufrieden mit ihrer Arbeit machte sie sich auf dem Weg zu ihrem Mann. Sie fand ihn wie immer in seinem Büro und übergab ihm den Umschlag, danach gingen beide ihren Sohn besuchen, der von seiner Oma in der Küche mit einer Banane verwöhnt wurde.

"Na mein Kleiner, was hat die Oma dir den da gegeben?", fragte der Hausherr seinen Sohn, welcher ihn mit großen Augen und winkenden Ärmchen ansah.

"Er, mag sie richtig gerne, nicht wahr, mein Schatz, Oma weiß, was lecker ist. Soll der Papa dir jetzt Mal helfen? Dann kann ich weiter Aufräumen."

"Ja klar mache ich das." Iago setzte sich zu seinen Sohn und half ihm. "Weißt du, wo die Gilde ist? Sie waren doch die ganze Zeit bei Akio gewesen."

"Sie, wollten kurz nach diesen Yuri schauen und sagte, dass sie sich Sorgen um ihn machen. Danach wollten sie in die Küche kommen."

"Verstehe."

"Ich hoffe, sie kommen zu Yuri durch, er war nie so schweigsam", meinte die Rosahaarige bedrückt.

"Ah AAAA!", krähte Akio als er keinen Nachschub von seinem Papa bekam, und streckte seinen offenen Mund der Banane entgegen. Iago grinste und neigte die Banane zu Akio, welcher sofort hinein Biss.

"Das muss Papa noch lernen, nicht wahr Akio?", sagte Estelle und setzte sich neben ihren Sohn und schmunzelte, als sie sein verschmiertes Gesicht sah.

"Ach was Mama weiß es noch nicht, aber ich bin der perfekte Bananenhalter." Jetzt musste seine Frau laut Lachen und auch Marcias stimmte mit ein. Das hatte sie vermisst, die kleinen liebevollen Neckereien der beiden, das gemeinsame Lachen.

"Dann bist du jetzt der Bananen-Halte-Papa, was hälst du davon Akio?", fragte Estellise ihre beiden Männer.

"Babba, Babba!"

"Hast du, das gehört Estelle? Er hat Papa gesagt!" Der Blauhaarige strahlte vor Stolz und wollte noch etwas sagen, wurde aber von einer aufgeregte Silica unterbrochen, in die Küche stürmte.

"Da seid ihr ja! Schnell das Dorf brennt!"

 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Bevor die Geschichte aber richtig losgeht, habe ich hier einen kleinen Überblick über die Welt Terca Lumireis und (einen kleinen) in die Ereignisse, vor meiner Geschichte (für die die nichts mit Tales of Vesperia anfangen können^^).
Die Welt in der wir uns befinden heißt Terca Lumireis und sie besteht aus sechs Kontinenten(Karte in Charakterbeschreibung). In dieser Welt ist Aer die natürliche Energiequelle, dieses ist wie Luft unsichtbar, gleichzeitig aber überall präsent. Aer dient als Energiequelle für Blastia, ist gleichzeitig jedoch in größeren Mengen oder in einer dichteren Form, in der man es sogar sehen kann, für alle Lebensformen schädigend. Die Blastia sind Kristalle (Körper) in denen ein Aer-Kern eingesetzt wird, um die Energie des Aer für den Menschen nutzbar zu machen. Diese haben ganz viele verschiedene Funktionen und Einsatzbereiche, zum Beispiel werden sie als Schutzschilde für die Städte benutzt, um Monster fernzuhalten, oder werden im Kampf benutzt, um verschiede Zauber zu wirken und die Kraft, Ausdauer usw. zu steigern, eingesetzt.
Vor Tausenden Jahren entwickelten die Menschen einen starken Blastia nach den anderen und das Aer geriet außer Kontrolle, nicht einmal die Entelexeia (riesige Monster, die für das Gleichgewicht der Welt sorgen) konnten etwas ausrichten und so erschien der Adephagos (ein Kataklysmus). Dieser wurde vor fünf Jahren von der Gilde Heldenmutige Vesperia besiegt, indem sie eine neue Energiequelle, das Mana, und alle Blasitia einsetzten. Jetzt muss die Welt ohne Blastia leben und das Mana wird weiter erforscht. Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallöchen, hoffe es meine Geschichte gefällt euch, würde mich freuen ein Feedback zu bekommen^^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Huhu ich hoffe, euch hat das Kapitel gefallen, ich persönlich bin nicht zufrieden damit. Es gab so viele Stellen, wo ich gar nicht weiter kam, und das finde ich, merkt man beim Lesen. Na ja, ich hoffe, das Nächste gelingt mir besser und es fällt mir zu diesem noch etwas Besseres ein. Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Von:  Rina2015
2020-09-09T20:07:21+00:00 09.09.2020 22:07
Mir hat das Kapitel gut gefallen 😊
Das mussste ich gerade los werden 😊
Antwort von:  Airin91
15.09.2020 15:00
Dankeschön, das freut mich.^^


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