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~ Crazy Noizy Bizarre Love ~

~A Jojo's Bizarre Adventure Story~
von

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~Kazumi~

"Du willst also wirklich gehen?"

"Ja und ich weiß auch, dass das sehr plötzlich kommt."

"Mir gefällt das nicht. Gerade dort wolltest du doch nie wieder hin?!"

"Ich weiß aber du liest es ja! Mutter hatte mehr Geheimnisse als ich mir je ausmalen konnte und jetzt, zwei Jahre später, erhalte ich einen Brief mit einem Testament und einem Erbe, wo sie mich als Alleinerbin eingesetzt hat? Ich muss es wissen, Brad. Vielleicht erfahre ich so auch mehr über meine Herkunft."

"Auf einmal interessiert dich das? Es hat dich 22 Jahre nicht interessiert, nie wolltest du etwas mit deiner Familie oder den Medien, so wie deine Mutter eines war, zu tun haben. Warum auf einmal der Sinneswandel?"

"Ich tue das nicht für mich, meine Mutter oder für irgendjemand anderes! Ich mache das für mich! Um mehr über mich zu erfahren! Ich habe nicht vor in die Fußstapfen meiner Mutter zu treten aber...ich sollte mir ihr Vermächtnis zumindest einmal ansehen. Sie starb und hat mir nichts als Schmerz hinterlassen aber diese letzte Ehre würde ich ihr schon gerne erweisen."

"Und das gerade jetzt, wo ich mal Urlaub habe."

"Komm schon, die meiste Zeit verbringst du eh mit John!"

"Das ist aber was anderes, Kazumi. John ist mein Lebenspartner, du bist meine beste Freundin aus Kindheitstagen! Sowas wie die kleine Schwester, die ich nie hatte."

"Das ist süß von dir, Brad aber ich muss das jetzt tun. Und da ich eh noch keine Ahnung habe, was ich mit meinem Leben zurzeit anfangen soll kommt mir so eine kleine Reise ganz gelegen. Vielleicht finde ich ja auch ein wenig zu mir selbst."

"Nun gut, wie du meinst. Ich bin zwar immer noch der Meinung, dass das keine gute Idee ist aber ich vertraue dir. Komm aber bitte gesund und munter zurück und nicht so wie beim letzten Mal, dass ich dich wieder aufbauen muss!"

"Das tust du doch gerne!"

"Auch wieder wahr!"

"Ich komme wieder, Brad."

"Das hoffe ich. Wann geht dein Flug?"

"Heute Abend. Wenn alles glatt läuft bin ich in 12 Stunden in Tokyo und ab da geht es mit dem Zug weiter nach Morio."

"Melde dich bitte zwischendurch!"

"Jaha, werde ich!"

"Ich hab dich lieb, Kazu."

"Ich hab dich auch lieb, Brad. Pass auf dich auf!"
 

*~*
 

Mein Name ist Kazumi Kuraki, ich bin 22 Jahre alt, Japanerin...und ein Freak. Zumindest nennen mich die meisten Leute, die mich kennen oder nicht kennen. Eigentlich ist es egal, ich wurde bereits früh als "besonders" abgestempelt. Ich betone es mal so, damit es etwas netter klingt als die Wörter, die um weiten schlimmer wären.

Eigentlich ist es mir bis heute ein Rätsel, warum mich außer Brad alle Menschen meiden. Ich meine, ich bin nicht traurig drum. Menschen sind scheisse, sie schauen einem nur vor den Kopf als auf das, was sich dahinter verbirgt. Worauf ich hinaus will ist, dass ich eine Linie mächtiger Medien entstamme, die sich ausschließlich mit Heilkunde und Geisterbeschwörung beschäftigt haben. So wie meine Mutter, doch im Gegensatz zu dieser hatte ich von Anfang an andere Ziele in Sicht.

Nun, alles änderte sich nach den Vorfällen von vor zwei Jahren. Ich hatte eigentlich andere Pläne mit meinem Leben gehabt. Naja, so sicher war ich mir da ehrlich gesagt noch nie. Ich war in vielen Dingen nicht hundertprozentig gut aber auch nicht schlecht. Eher durchschnittlich und die Dinge, für die ich mich begeistere...nunja, in dieser Schiene ist es schwer sich ein Leben aufzubauen. Ich wollte nie werden wie meine Mutter, ein Medium werden. Ich wurde in eine Familie geboren, die von Anfang an zum Scheitern verurteilt war. Mein Vater, ein reicher Geschäftsmann aus Deutschland wollte von Anfang an nichts mit mir zu tun haben. Meine Mutter überließ mir die kleine...nennen wir sie mal bescheidene Wohnung in Deutschland, bevor sie sich entschloss wieder nach Japan zurückzugehen als ich gerade mal acht Jahre alt war. Zum Glück lernte ich Brad kennen, einen Außenseiter wie ich. Er verstand mich und wir wurden Freunde. Beinahe Geschwister für's Leben. Er war der Teil der Medaille, der mich vollkommen machte...doch das, was ich mir von ihm am meisten wünschte sollte ich nie bekommen.

Wie dem auch sei, warum nennen mich die Leute einen Freak? Ganz sicher nicht weil ich ein Medium bin. Sie wissen es nicht aber sie wissen, was ich getan habe als ich 18 Jahre alt war und meine Mutter mich von ein auf den anderen Tag zwingen wollte nach Japan zu kommen, damit ich in ihre Fußstapfen trete. Ich habe es nicht ertragen, wollte nicht denselben Weg gehen wie sie...und versuchte mir das Leben zu nehmen.

An jenem Tag hätte das warme Badewasser sowie mein Blut, das sich mit dem Wasser mischte nicht schöner sein können. Es war als würde mich eine warme Decke einhüllen, so wie ich sie vorher noch nie gefühlt hatte. Buddha sei Dank kam Brad rechtzeitig und zog mich aus dem Strudel meines Irrsinns und zum Glück hatte ich daran gedacht, horizontal und nicht vertikal in meine Handgelenke zu schneiden. Andernfalls hätte er mich sicher nicht so schnell retten können und ich wäre mir wohl nie bewusst geworden, wie dumm die ganze Aktion war. Wir behielten die Geschichte für uns und versuchte seitdem mein Leben in die Hand zu nehmen. Brad verurteilte mich nie für diese Aktion, er verstand mich und meine Angst. Nichtsdestotrotz und obwohl ich zu mir selbst stand begann ich meine Arme regelmäßig mit Armstulpen zu verdecken, damit man die Narben auf meinen Unterarmen nicht sah. Fünf an der Zahl zählte ich auf jeder Seite, doch manche Dinge blieben halt nicht verborgen, vor allem nicht wenn es um die Schule ging.

Was soll's, ich habe gelernt mit mir und meinem Narben zu leben und dass meine Mutter an Krebs erkrankt war und eigentlich noch viele Jahre hätte haben können, wäre da nicht dieser Fluch von vor zwei Jahren gewesen, der ihren Tod nur schneller vorangetrieben hatte und schließlich auf mich überging, die sie kurz nach ihrem Ableben lebslos aufgefunden hatte.

Ich sollte meine Mutter für all das hassen, was geschehen ist. Wäre sie nicht so besessen von diesem Künstler gewesen. Am Ende war es doch ihre eigene Schuld, dass sie gestorben ist...und doch war sie meine Mutter. Und nun, zwei Jahre später, nachdem ich ihren Tod sowie die ganzen Ereignisse hinter mir gelassen habe holt sie mich wieder ein, meine Vergangenheit.

Damit mein Vater seinen Erbanteil nicht einholen konnte hatte meine Mutter frühzeitig vor ihrem Tod ein Testament geschrieben, wo sie mich als Alleinerbin eingesetzt hat. Nicht nur, dass sie eine beachtliche Menge an Geld über Jahre für mich beiseite gelegt hatte, damit ich mir eine Zukunft aufbauen konnte. Auch hatte sie mir die dortige Wohnung hinterlassen, in der sie jahrelang gelebt hatte. Ich weiß nicht, warum sie all das über Jahre vor mir geheimgehalten hatte. Vielleicht war es das schlechte Gewissen, dass sie nie für mich da gewesen ist und dann vielleicht doch.

Jedenfalls hatte ich mich entschieden, in Deutschland hielt mich nichts mehr außer Brad, also beschloss ich nach Morio zu fliegen...in der Hoffnung mehr über mich selbst zu erfahren sowie über die Vergangenheit meiner Mutter sowie das Vermächtnis, welches sie mir hinterließ.

Ich weiß nicht, was mich erwartet. Obwohl ich gerade 22 Jahre alt geworden bin weiß ich so wenig über das Leben und die Menschen. Genauso, wie ich nichts über die Liebe weiß. Eigentlich...fühle ich mich sehr unreif und doch viel zu frühreif, doch ich weiß, dass es Mut braucht, um in den Spiegel zu sehen. Menschen sehen nur das, was sie sehen wollen aber ich habe gelernt über den Tellerrand zu schauen.

Ich weiß nicht, was mich in Morio erwartet. Ich sitze mit gemischten Gefühlen im Flugzeug auf dem Weg nach Tokyo, von wo aus es weiter mit dem Zug nach Morio geht aber ich hoffe, dass sich der Schleier vor meinen Augen danach endlich lichten und mir diese Reise neue Erkenntnisse über mich preisgeben wird. Vielleicht hilft es mir ja mehr über mich selbst zu lernen, was ich wirklich will und vom Leben erwarte.

Brad, verzeih dass ich dich zurücklasse. Eines Tages werde ich wieder nach Hause kommen, das verspreche ich.



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