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~ Crazy Noizy Bizarre Love ~

~A Jojo's Bizarre Adventure Story~
von

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~Innocence 15~

"Es ist alles deine Schuld!"
 

"Nein!"
 

"Okuyasu, lass sie in Ruhe!"
 

"Halt dich da raus, Nika!"
 

"Bitte, es war keine böse Absicht! Ich wollte das nicht!"
 

"Wenn du nicht gewesen wärst, dann wäre Josuke nicht verletzt worden! Deinetwegen wäre er fast gestorben! Deinetwegen...wenn du nicht hergekommen wärst...dann könnte alles immer noch so sein wie früher!"
 

Die Sirenen des Krankenwagens verhallten während Okuyasu sich wutentbrannt Kazumi zuwandt. Die Worte hallten in ihren Ohren wie ein Echo wider als Okuyasu sie ihr voller Zorn ins Gesicht spie. Sie verstand ihn und wehrte sich weiter gegen seine Worte und Vorwürfe obwohl Nika sie durchgehend versucht hat zu verteidigen. Natürlich war es ihre Schuld, dass Josuke nun ihretwegen schwer verwundet im Krankenhaus lag, denn es war nur eine Frage der Zeit gewesen, bis die Mitglieder des Schreins sie gefunden hatten. Für alle war es fragwürdig, wie die Mitglieder es überhaupt geschafft hatten Josuke zu überlisten, vor allem da sein Stand Crazy Diamond es verhindern hätte können aber sie überraschten ihn an jenem Abend in seiner Wohnung als Kazumi nach ihrem ersten Mal wieder nach Hause gegangen war und von allem, was folgte, nichts mehr mitbekommen hatte. Es dauerte nicht lange bis sie ihr konkrete Anweisungen gaben, wo sich die Mitglieder befanden und so begab sich Kazumi an jenem Ort, an dem auch einst ihre Mutter als spirituelles Medium diente. Sie drohten ihr, wenn sich Kazumi ihnen nicht anschließen würde, würden sie den jungen Mann töten. Zu diesem Zeitpunkt war Josuke bereits schwer verwundet und Kazumi verstand nicht, warum er sich die ganze Zeit über nicht heilte. Schuldgefühle machten sich breit aber auch Wut und Hass und so entfesselte Kazumi an jenem Tag ihre Macht als spirituelles Medium und wendete sich gegen jene, die einst ihre Mutter für ihre Mächte missbrauchten. Sie starben nicht, sie bekamen nur die volle Macht ihrer dunklen Kräfte zu spüren als Kazumi sich wehrte und so wurde der Schrein an jenem Tag von einer ungeheuren sowie düsteren Macht erschüttert, die von ihr ausging. Kagerou, der die junge Japanerin begleitet hatte, verbeugte sich ehrfürchtig und zitternd vor Kazumi, denn selbst ihre Mutter hatte nicht so eine starke Macht besessen. Kazumi sorgte dafür, dass die Mitglieder des Schreins unerträgliche Schmerzen hatten. Schmerzen, die sich wie das Höllenfeuer anfühlten und schlimmer als jegliche Qualen, die sie während ihrer Ausbildung ertragen mussten.

"Ich hatte nie vor ein Teil dieser...Sekte zu werden! Ich lebe mein eigenes Leben! Niemals...ich wiederhole, NIEMALS...werdet ihr mich dazu kriegen in die Fußstapfen meiner Mutter zu treten und das gleiche traurige Schicksal zu erleiden! Nie wieder soll ein Mensch oder jemand, der mir wichtig ist unter der Macht des Schreins leiden und wenn ich euch alle mit auf den Letzten auslöschen muss!"

Im Anschluss trug sie den schwer verwundeten Josuke nach draußen und informierte Nika kurzfristig per Handy über alles, was geschehen ist und während diese zusammen mit Rohan und Okuyasu sich auf den Weg in Kazumi's und Josuke's Richtung machte, rief Kazumi einen Krankenwagen, der die beiden auflas und Josuke ins Krankenhaus von Morio brachte. Lange bangte Kazumi um Josuke's Leben, nervös spielte sie sich an den Fingern während sie wartete. Dabei streichelte Nika ihr immer wieder beruhigend über den Rücken während sie warteten, dass ein Arzt zu ihnen kam und ihnen hoffentlich mitteilte, dass Josuke über dem Berg sei. Fast abwesend und wie in Trance schaute Kazumi auf ihre Knie. Ihre Stimme war schmerzerfüllt und voller Sorge.

"Okuyasu...hatte recht. Es ist alles meine Schuld."

"Nein, Kazumi. Das stimmt nicht."

"Doch...wenn ich nicht aufgetaucht wäre, dann wäre das alles nicht passiert."

"Er ist einfach nur wütend und traurig. Er meint es nicht so."

"Er hat es genauso gemeint, Nika und es ist die Wahrheit. Wenn ich nicht gewesen wäre, dann wäre Josuke niemals verletzt worden. Ich hätte niemals zurückkommen dürfen."

"Hör auf, das ist nicht wahr!"

Als Kazumi den Kopf hob, lag ein gequältes Lächeln auf ihren Lippen und ihre Augen waren voller Tränen.

"Ich wollte niemals, dass meinetwegen jemand verletzt werden würde und vor allem nicht derjenige, in den ich...in den ich mich verliebt habe. Sie müssen mich schon lange beobachtet haben, sonst hätten sie niemals gewusst, wo Josuke lebt und ich mich aufhalte."

Einen Moment lang schwiegen beide.

"Wieso...wieso hat Josuke sich nicht geheilt?"

"Was...was meinst du?"

"Wieso hat Josuke sich nicht selbst mit seinem Stand geheilt? Er hat...mir doch die Narben genommen. Warum hat er seine eigenen Wunden nicht geheilt?"

"Kazumi...wusstest du das nicht? Josuke kann sich ni..."

"Miss Zambrano? Miss Kuraki?"

Die Stimme des Arztes riss beide aus ihrem Gespräch.

"Doktor? Wie geht es ihm?"

"Er hat es geschafft. Der junge Mann hatte wirklich Glück gehabt. Die Wunden waren schlimm und er hat viel Blut verloren. Schienen Verletzungen zu sein, die auf rituelle Gewalt hindeuteten. Er wird es schaffen aber er braucht viel Ruhe. Sie können allerdings gerne für einen kurzen Moment zu ihm rein. Er ist momentan ansprechbar."

"Vielen Dank, Doktor."

Der Arzt entfernte sich und die beiden Frauen schauten sich erleichtert und doch noch voller Sorge an. Im nächsten Moment tauchten auch Okuyasu und Rohan auf, dieser hatte die letzte Stunde damit verbracht, den aufgebrachten Okuyasu etwas zu beruhigen. Als sie den Gang betraten, warf Okuyasu Kazumi einen vorwurfsvollen Blick zu, wandte sich aber direkt wieder ab.

"Okuyasu..."

"Hm?"

"Du hast recht. Du hast...mit allem recht. Es ist meine Schuld und...wenn ich nicht aufgetaucht wäre...wenn ich nicht gewesen wäre, dann...wäre Josuke nie verletzt worden. Ich verstehe deine Wut. Er ist dein bester Freund. Ich habe mich dazwischen gedrängt. Das habe ich nie gewollt. Es tut mir leid, Okuyasu. Ich hoffe, dass du mir eines Tages verzeihen kannst."

Der junge Mann antwortete nicht aber Nika war kurz davor diesen in die Seite zu knuffen als sie sah, wie er weinte.

"Er wird wieder aufwachen, Okuyasu. Er hat es geschafft."

"Gott...Gott sei Dank!"

Als Kazumi sah wie sich Okuyasu weinend in Nika's Arm warf, fasste sie einen Entschluss. Sie blickte zu der Gruppe und bemerkte das Lächeln auf Nika's Lippen.

"Geh schon. Geh zu ihm."

Nur schweren Herzens betrat die junge Frau das Zimmer, in dem Josuke lag und als sie ihn so da liegen sah, verkabelt und an dem EKG-Gerät angeschlossen, bemerkte sie, wie ihr Körper furchtbar anfing zu zittern.
 

*~*
 

"Ich wollte nicht...dass das passiert. Ich wollte nicht, dass du meinetwegen in Gefahr gerätst."

Zitternd griff Kazumi nach Josuke's freier Hand. Er schien zu schlafen, doch war er wach und bekam durchaus mit als Kazumi begann zu weinen.

"Es...es tut mir so leid! Es tut mir...so unendlich leid! Wenn ich nur früher da gewesen wäre!"

Ein sanfter Händedruck erwiderte ihren Griff und als sie überrascht aufblickte, schaute sie in die blauen Augen Josuke's, die sie müde anblickten, doch gewann er sich ein sanftes Lächeln ab. Er wirkte angestrengt als er versuchte zu sprechen.

"Nein...es war nicht...deine Schuld. Gib dir...nicht immer...die Schuld für alles, was passiert. Ich bin froh, dass du gekommen bist...um mich zu retten."

"Warum...warum hast du dich nicht geheilt? Wieso...hast du dich nicht selbst geheilt und deine Wunden versorgt?"

"Weil...ich mich nicht selbst heilen kann...Kazumi."

Beinahe fiel der jungen Frau alles aus dem Gesicht.

"Was?"

"Mein Stand erlaubt es mir andere zu heilen. Ich kann Wunden heilen, Zerbrochenes wieder zusammensetzen und Dinge reparieren wenn ich es möchte. Ich kann Narben heilen...so wie deine. Aber mich selbst...kann ich nicht heilen. Wenn ich es könnte...dann hätte ich es schon längst getan aber leider...ist es mir nicht vergönnt. Ich denke, es sollte so sein."

Doch als er sah, wie schlimm Kazumi begann zu weinen hätte er sie am liebsten in den Arm genommen. Ihr Gesicht verbarg sie auf seinem Schoss und weinte laut in die Bettdecke.

"JO-JOSUKE! DU...DU BIST SO EIN WUNDERVOLLER MENSCH! SO REIN...DU OPFERST DICH FÜR ANDERE, OBWOHL DU DICH SELBST NICHT HEILEN KANNST! DU BIST SO SELBSTLOS! UND ICH HABE DICH UND DEIN REINES HERZ BESCHMUTZT! WIESO HAST DU MIR DAS NICHT GESAGT? WIESO HAST DU ES MIR NICHT EINFACH GESAGT?"

"Kazumi...bitte hör auf zu weinen. Ich ertrage es nicht wenn ich dich so schlimm weinen sehe."

"Nein, du bist es, der meinetwegen leiden muss! Ich habe dich nicht verdient!"

"Sag...sag sowas nicht!"

Doch dann schaute Kazumi auf, die Wangen voller Tränen und die Augen gerötet.

"Ich habe einen Entschluss gefasst, Josuke. Ich habe mich entschieden."

Der junge Japaner blickte seine Gegenüber verwirrt an.

"Aber zuerst...werde ich dich retten. Das ist...das Mindeste, was ich tun kann."

"Was...was hast du vor?"

"Du hast jede Menge Blut verloren. Bitte...lass mich dir helfen."

Kazumi schloss die Augen, dann sprach sie einige Worte vor sich hin, die Josuke nicht verstand. Im nächsten Moment schnitt sie sich selbst mit einem Dolch in die Handfläche sowie Josuke in den Finger, doch statt das ihr Blut zu Boden sickerte, ging es direkt auf Josuke über und sie beobachtete, wie seine Hautfarbe wieder eine gesunde Farbe annahm und das Leben in seinen Körper zurückkehrte.

"Ka-Kazumi! Das...das hättest du nicht tun müssen!"

"Ich wollte es aber. Du...hast mich...aus der Dunkelheit gerettet und das Licht zurück in meine Welt gebracht. Nun rette ich dich."

"Kazumi..."

Sie schloss die Augen und erhob sich.

"Ich werde noch heute Abend zurück nach Deutschland fliegen. Ich denke, dass diese Entscheidung für alles am besten ist."

"Nein...Kazumi..."

"Ich habe mich entschieden. Es tut mir leid, Josuke."

Doch bevor Kazumi gehen konnte ergriff Josuke ihre Hand und zog sie zu sich. Dabei bemerkte sie, wie die Wunde in ihrer Handfläche abheilte.

"Bitte...geh nicht! Bitte...bleib bei mir!"

"Josuke..."

"Du bist...so ein wundervoller Mensch, Kazumi. Du bist nicht so schlecht, wie du immer glaubst. Du hast mich in deine Welt gelassen...bitte...geh nicht weg."

"Ich...ich liebe dich...Josuke. Ich liebe dich...so sehr. Aber ich kann nicht zulassen, dass du oder Nika oder die anderen meinetwegen in Gefahr geratet. Das gilt auch für meinen besten Freund Brad. Ich könnte es mir niemals verzeihen."

"Was hast du vor?"

"Ich werde mich wehren...und dem Schrein und seinen Mitgliedern ein Ende setzen."

"Kazumi...bitte geh nicht! Dass...unsere Beziehung zum Scheitern verurteilt ist...stimmt nicht! Bitte...bleib bei mir! Ich will nicht, dass du gehst!"

Ein schmerzerfülltes Lächeln lag auf Kazumi's Lippen als sie sich aus Josuke's Griff wand und erneut zu weinen begann.

"Ich danke dir...für alles. Für deine Güte und deine Liebe. Bitte...versprich mir, dass du dich niemals verändern wirst, Josuke. Bitte...bewahre dir dein reines Herz und lass es dir niemals nehmen...du verrückter Diamant!"

"KAZUMI!"

Doch da hatte Kazumi schon das Zimmer verlassen und rannte über den Flur. Mit tränenüberströmten Wangen rannte sie über den nicht enden wollenden Flur bis Nika sie am Eingang abfing und festhielt.

"KAZUMI, WO WILLST DU HIN?"

"Bitte...lass mich los, Nika!"

"Was hast du vor?"

"Ich habe mich entschieden, Nika! Ich fliege zurück nach Deutschland! Noch heute! Keiner soll meinetwegen mehr leiden!"

Geschockt riss Nika sie rum und blickte in das schmerzerfüllte Gesicht der jungen Japanerin.

"Nein, Kazumi! Tu das nicht! Mach dich nicht selbst unglücklich! Du liebst Josuke doch, oder? Bitte...mach nicht den gleichen Fehler wie ich! Ich bin auch weggegangen obwohl ich Rohan liebte und bis ich ihn wiedersah konnte ich nicht mehr lachen! Ich habe nie etwas in meinem Leben bereut aber zurückzugehen obwohl mein Herz bereits Zuhause war...überlege es dir bitte genau, Kazumi. Ich sehe doch wie du leidest! Hör auf dir Vorwürfe zu machen!"

"Das weiß ich doch alles, Nika. Aber ich kann nicht. Nicht solange der Schrein und seine Mitglieder noch da draußen sind. Es sollen...nicht noch mehr Menschen meinetwegen leiden. Das kann und möchte ich nicht zulassen. Auch wenn ich Josuke liebe...ich muss zurück."

"Kazumi, du wirst nicht wiederkommen, oder?"

Keine Antwort. Das Taxi, welches Kazumi erst zu der Wohnung ihrer Mutter bringen und anschließend zum Flughafen bringen sollte wartete bereits. Ein letztes Mal drehte sich Kazumi zu Nika rum und lächelte.

"Denkst du, ich möchte das tun? Ich liebe Josuke! Ich liebe Josuke so sehr! Aber...ich muss das tun! Es ist das, wovor meine Mutter mich gewarnt hatte. Und für den Moment...ist es besser für uns alle. Auch wenn ich Josuke liebe...und auch mit dem Risiko, dass ich ihn nie wiedersehen werde."

"Kazumi..."

"Danke...danke für alles, Nika. Bitte...bitte pass für mich...auf Josuke auf. Er hat...so ein wundervolles Herz."

"Und dieses Herz wird dich niemals vergessen können, Kazumi. Du brichst es ihm gerade."

"Ich weiß...ich bin ein furchtbarer Mensch und dabei will ich gar nicht, dass Josuke mich vergisst!"

"Bitte...pass auf dich auf."

"Danke...Nika. Ich werde euch...niemals vergessen und das, was ihr für mich getan habt."

Das Letzte, was Nika von Kazumi sah waren die Tränen auf ihrem Gesicht als das Taxi wegfuhr. Minuten später ging sie in die Klinik zurück und fand Josuke wieder voller Leben und Montur in seinem Zimmer wieder. Zuerst blickte sie ihn schockiert an, dann ahnte sie, was geschehen ist. Kazumi musste ihm geholfen haben. Aus Dankbarkeit und aus Schuld. Josuke schaute aus dem Fenster und die Rothaarige näherte sich vorsichtig.

"Jo-Josuke?"

Doch er antwortete nicht. Stattdessen war sein Blick starr auf die Stelle gerichtet, wo eben noch das Taxi stand und sich erst kürzlich entfernt hatte. Ein paar Tränen liefen über seine Wangen, doch er versuchte sich die Trauer nicht anmerken zu lassen. Langsam streichelte Nika ihm über den Rücken und drehte ihn vorsichtig zu sich bevor sie ihre Arme um seine Schultern legte und er sein Schluchzen an ihrer Nackenbeuge verbarg.



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