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Mass Effect - One-Shot collection

von

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Was zählt

'Es muss schnell gehen jetzt! Er ist kritisch!', kam es von der jungen Ärztin, welche ihre Kollegen aufforderte die Trage schneller zu schieben.

'Saren!', rief die Major.

'Major, bitte halten Sie sich zurück! Er ist in guten Händen, wir kriegen ihn schon durch!'

'Rizzoli kommen Sie zurück!', forderte der Commander daraufhin auf und folgte der aufgebrachten Major, woraufhin er sie festhielt.

'Nein! Lassen Sie mich mitgehen, Shepard! Bitte! Ich-', weiter kam sie nicht.
 

Shepard hielt sie trotz ihrer Versuche sich loszureißen fest, während Dr. Flannigan zusammen mit weiteren Ärzten des Huerta-Krankenhauses die Trage des bewusstlosen und schwer verletzten Spectre weiterschoben und schließlich außer Sicht waren.

Beena biss sich auf die Unterlippe und unterdrückte den Drang zu weinen. Es war ihre Schuld. Sie war Schuld, das Saren so schwer verwundet wurde. Wenn sie nur nicht so unachtsam gewesen wäre.. Shepard blickte mitfühlend, aber ernst auf die junge Frau hinunter.
 

'Hören Sie, Rizzoli.. Ich weiß das Sie sich schlecht fühlen und bei ihm sein wollen. Aber Sie können gerade nichts für ihn tun. Sie können gerade nur abwarten, wie wir alle.', sprach Shepard ernst auf sie ein.
 

Die Major jedoch erwiderte nichts, nickte nur knapp und hatte den Blick zu Boden gerichtet. Ihre kleinen Hände waren zu Fäusten geballt und sie kämpfte um ihre Beherrschung. Shepard legte seine Hand auf ihre Schulter und drückte diese in einem schwachen Versuch aufmunternd zu sein. Wie konnte eine schier einfache Mission nur so aus dem Ruder laufen?

....
 

_____
 

Schwerfällig öffnete er seine Augen und ihm entkam ein angestrengter Laut, als er seinen Arm heben wollte. Er beließ es und stattdessen versuchte er seine Sinne zum Laufen zu bringen. Seine Augen brauchten einen kurzen Moment um festzustellen, was sie da überhaupt sahen, aber er kam zu dem Schluss, das er sich offenbar in einem Krankenzimmer befand. Das Piepen sprach für sich und außerdem.. hatte er die Kabel an sich bemerkt. Auf seine Feststellung folgte Schmerz und er keuchte leise auf. Es schien ihn recht übel getroffen zu haben..
 

'Saren? Oh Gott, Saren! Du bist wach!', kam es plötzlich aus einer Ecke.
 

Das klang doch stark nach der kleinen Major.. Saren wollte sich leicht aufrichten, doch jene Major kam schon zu seiner Seite geeilt und hielt ihn davon ab, indem sie sanft aber bestimmt ihre Hände auf seine Schultern legte. Ihr Gesicht war von Besorgnis und Schlaflosigkeit gezeichnet. Bei den Geistern.. wieso hasste er diesen Blick so sehr..? Und sah er das richtig? Stahlen sich Tränen in ihre Augen..?
 

'..Beena..', kam es mit krächzender Stimme von ihm.
 

Er hob seinen Arm unter Anstrengung an und legte seine Klaue an ihre Wange. Er fing eine der laufenden Tränen auf und strich diese fort. Die Major bemerkte die Anstrengung und nahm seine Klaue in ihre kleinen Händen. Er hasste es sie so zerbrechlich zu sehen. Er hasste es, das er der Grund für ihre Zerbrechlichkeit war. Und er hasste es noch viel mehr, das sie jemandem wie ihm nach weinte.
 

'Ich bin so froh das du wach bist.. Ich.. Es tut mir so unendlich Leid, Saren.. Ich.. Ich hätte auf dich hören sollen..', kam es leise mit gebrochener Stimme von ihr.
 

Weitere Tränen liefen ihre Wangen herab und ihr schier zierlicher kleiner Körper zitterte unter dem Versuch das Hicksen und Schluchzen zu unterdrücken auf. Die eisblauen Augen des Spectres blickten ihr undeutbar entgegen, während er die Bilder vor Augen hatte, die ihn hier her befördert zu haben schienen.

Sie waren diesen Templern begegnet, welche die Kolonisten des Planeten zusammengepfercht hatten und diese den Wraith überlassen wollten. Es sollte als eine Art Opfergabe dienen, damit die Templer weiterhin mit der Unterstützung dieser Monster rechnen konnten.

Zusammen mit Beena hatte er einen fliehendem Templer nachgesetzt und sie konnten ihn in eine Ecke drängen. Doch Saren's Gefühl war alles andere als gut. Und er hatte Beena gewarnt. Doch sie hatte es abgetan und wollte den Templer dingfest machen. Es war dann, das der Kerl etwas hervor holte und hätte Saren nicht reagiert, wäre sie nun vermutlich tot.
 

'Es ist meine Schuld das du in diese Explosion geraten bist! Es tut mir so Leid..', jammerte sie leise weiter.
 

Eine Explosion. Ja.. daran konnte er sich gut erinnern. Der Templer hatte einen verdammten Rocket-Launcher gefunden und schoss auf Beena, welche ihm näher gekommen war. Das nächste an das er sich erinnerte war, das seine Beine ihn wie automatisch vor Beena führten. Er hatte seine Arme um sie geschlungen, hatte ihren kleinen Körper fest an sich gedrückt und sich mit ihr weggedreht. Es ging zu schnell, als das er seine Barriere komplett errichten konnte.. Er erinnerte sich an einen gleißenden Schmerz, einer Druckwelle, die ihn fortgeschleudert hatte. Er hatte sie mit seinem Körper beschützt und es war wohl seiner nur halb errichteten Barriere zu verdanken, das er dies überlebt hatte.
 

'...wie geht es dir...?', entkam ihm schließlich.
 

Die kleine Blondine blickte ihm verständnislos entgegen auf diese Frage. Ihre Tränen fielen noch immer. Ihr Mund stand leicht offen, als ob sie für Worte suchte. Sie schüttelte schließlich den Kopf und lehnte ihre Stirn gegen seine Klaue, welche sie noch immer hielt. Wie konnte er nach ihr Befinden fragen, wenn er selbst so schwer verletzt hier lag? Wieso fragte er nach ihr?? Wie hätte hier liegen sollen, nicht er!

Saren hingegen wartete einen Moment, ehe ihm ein Laut entkam, welcher nach einem Seufzen klang. Er zog seine Klaue aus ihrem Griff und stemmte sich, unter enormer Anstrengung, in eine sitzende Position auf. Es schmerzte und er sollte vermutlich nicht gerade sitzen, doch Saren interessierte es gerade nicht.

Beena blickte ihm mit großen, besorgten Augen an und wollte bereits protestieren. Doch Saren war schneller und er hatte sie am Arm zu sich auf das Bett gezogen. Er hatte seine Arme um sie gelegt und drückte sie an sich. Den protestierenden Blick wich einem verwirrten und die Major blickte zu Saren hinauf.

Er sagte jedoch nichts und hielt die junge Frau lediglich in seinen Armen. Es war dann, das Beena sich nicht halten konnte. Die Tränen liefen nun gnadenlos und ihre Arme schlangen sich um ihn. Sie drückte ihn leicht, bedacht darauf ihm nicht weh zu tun. Ein leises Hicksen und Schluchzen erreichte seine Ohren.
 

'..es ist alles gut. Das wird schon wieder.. Und es ist nicht deine Schuld, verstanden..? Also hör auf zu weinen und sei wieder du selbst..', raunte er ihr in einem Versuch aufmunternd zu sein zu.
 

Das er alles andere als aufmunternd klang.. nun.. Erstens war Saren jemand der einen Menschen für gewöhnlich nicht aufmuntern würde. Zweitens.. er war noch nie gut darin. Und wie erwartet, gelang es ihm nicht sie vom weinen abzuhalten. Im Gegenteil, es wirkte, als würde sie noch stärker weinen. Ihm entkam ein leises Seufzen und er hielt sie einfach weiter.

Nach einer gefühlten Ewigkeit schien sie sich soweit dann wieder gefangen zu haben, denn er hörte weder Hicksen noch Schluchzen. Sein Blick ging zu ihr hinunter und sie wischte sich gerade die verbliebenden Tränen aus den Augen.
 

'..besser?', hakte er nach.
 

Sie nickte knapp und blickte schließlich zu ihm hinauf. Auch wenn sie nicht mehr weinte, so lag die Traurigkeit noch immer in ihren Augen. Saren gefiel dies nicht. Er wollte das sie wieder diesen typischen Blick drauf hatte, ihr typisches Lächeln lächelte und von einem Ohr zum anderen strahlte. Noch ehe er was sagen konnte, entglitt sie seinem Griff und kletterte von dem Krankenbett hinunter, nach wie vor darauf achtend, ihm nicht weh zu tun oder größeren Schaden anzurichten.
 

'..es tut mir Leid..', murmelte sie erneut.

'Jetzt lass das Entschuldigen sein, verflucht..'

'Aber ich habe nicht auf dich gehört! Und du liegst hier im Krankenhaus wegen meiner Unachtsamkeit!'

'...ich liege nicht.'

'Was?'

'Ich sagte ich liege nicht.', murrte er.
 

Beena sah ihm irritiert blinzelnd entgegen. Saren sah ihr lediglich ausdruckslos entgegen. Er sollte es sein lassen Dinge zu tun, die er nicht konnte. Denn er wollte eigentlich die Stimmung ein wenig heben, indem er einen Witz machte. Er seufzte schwer.
 

'Ich liege nicht, ich sitze.. das sollte ein Witz sein. Vergiss es..', brummte er missmutig.

'Du.. wolltest einen.. Saren! Das ist nicht der richtige Zeitpunkt Witze zu reißen.. Außerdem solltest du dich wieder hinlegen!', kam es beinahe empört von ihr.
 

Mit einem geächztem 'Ja, ja' ließ sich der Spectre langsam wieder in eine liegende Position gleiten. Als er wieder lag, wanderten seine Augen zu ihr, doch sie mied seinen Blick. Sie sah betroffen vor sich her und hatte den Kopf gesenkt.
 

'Ich bin froh das du scheinbar unverletzt bist.. Wäre dir was passiert.. ich hätte mir das nicht verziehen. Du bist das einzige Gute in meinem Leben.. dich zu verlieren wäre.. unerträglich für mich.', kam es nach einem Moment der Stille von ihm.
 

Es war untypisch für ihn, war sie letztlich ein Mensch. Aber sie war ein Mensch um welchen Saren sich sorgte. Sie stand ihm bei in schweren Zeiten. Sie hatte ihm in so vielen Dingen geholfen. Dank ihr hatte er sich mit Nihlus ausgesprochen und fing langsam wieder an eine Freundschaft mit diesem aufzubauen. Sie stand einfach felsenfest hinter ihm und ging an seiner Seite wo auch immer er hinging. Beena blickte langsam zu ihm auf, verwirrt und ungläubig das er das gerade gesagt hatte. Als die Worte richtig durchgesickert waren, legte sich ein Rotschimmer auf ihre Wangen.
 

'..du sagst das.. aber was ist mit mir?? Denkst du nicht das es nicht unerträglich für mich wäre dich zu verlieren?? Hör auf so egoistisch zu sein.. Du bedeutest mir doch genauso viel.. Blödmann..', kam es schließlich von ihr, beinahe schmollend.
 

Saren entkam ein amüsierter Laut und der Major blickten dankbare eisblaue Augen entgegen. Es war lange her, das jemand ihm offen sagte, das er jemandem etwas bedeutete. Und das es ausgerechnet von ihr kam.. erfüllte ihn mit einem Gefühl, das er schier Ewigkeiten nicht mehr gefühlt hatte. Es erfüllte ihn mit Glück.
 

'..solange ich dich vor dieser verfluchten Galaxie retten kann.. solange werde ich egoistisch bleiben. Also leb damit.', kam es noch von ihm.
 

Er erntete von Beena einen sanften Hieb vor die Schulter, während sie weiter schmollte. Beides in Kombination, ließ ihn lediglich grinsen. Und dieses Grinsen war so ehrlich, das sich auf Beena's Lippen ein sanftes Lächeln abbildete. Er war am leben. Das war, was am Ende zählte, richtig?



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