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Balance Defenders

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Mal wieder auf den letzten Drücker vor Mitternacht, aber so bin ich halt. ;D Komplett anzeigen

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Wahnvorstellung


 

Wahnvorstellung

„Wer am Tode vorübergegangen ist,

lebt anders als er früher gelebt hat.“

(aus Wallonien)
 

Als Serena die Augen wieder öffnete, fiel ihr helles Sonnenlicht ins Gesicht, sodass sie ihren Arm schützend über die Augen legte. Sie lag auf etwas Weichem. Eine angenehme, ihr seltsam bekannte Wärme und ein vertrauter Geruch umgaben sie. Dann schloss sie erneut die Augen. Die Müdigkeit war einfach zu groß. Sie drehte sich auf die andere Seite, wo die Sonne nicht direkt hinstrahlte und unternahm einen weiteren Versuch aufzuwachen.

Vor ihr war eine Wand, weiß. Verwirrt stützte sie sich auf ihren Ellenbogen und erstarrte für einen Moment.

Das konnte nicht sein!

Sie lag in ihrem Bett. Durch die Balkontür strahlte die Sonne herein. Doch war diese Tür, durch die sie letzte Nacht entkommen war, jetzt geschlossen. Sie setzte sich auf und untersuchte ihren Körper, aber es waren keinerlei blaue Flecken oder Kratzer zu finden.

Hektisch sprang sie aus dem Bett. Alles sah vollkommen normal aus, kein Anzeichen von einem nächtlichen Überfall.

Ihr Wecker zeigte 12:24 Uhr an. Sie trug ihren Schlafanzug.

Was…?

Furcht, dass die ganze Realität sich im nächsten Moment auflösen und vor ihren Augen zerfließen könnte wie schmelzender Käse, kam in Serena auf. Sie wollte nicht wahnsinnig sein! Aber das war die einzige Erklärung hierfür.

Ihre Zimmertür wurde langsam geöffnet, ihre Mutter lugte zaghaft herein.

„Bist du wach? Essen ist fertig.“

Beim Anblick ihrer Mutter stieß Serena unwillkürlich einen Schluchzer aus. Tränen schossen ihr in die Augen.

Besorgt eilte ihre Mutter zu ihr und nahm sie schützend in die Arme.

„Was ist denn passiert?“, fragte Frau Funke, aber das einzige, was Serena, die sich fest an sie klammerte, herausbrachte, war immer wieder „Mama“.
 

Vivien riss ihr Zimmerfenster auf und kreischte mit voller Kehle Justins Namen. Es war ihr egal, dass sie den Jungen damit aus dem Schlaf riss, dass Passanten von der angrenzenden Straße unter ihr sie befremdet musterten, oder die gesamte Nachbarschaft sie für total gestört hielt. Auch ließ sie sich nicht von der erdrückenden Befürchtung aufhalten, dass der Nachbarsjunge sie im nächsten Moment nur verständnislos anstarren würde, weil all die Schrecken, die sie in der letzten Nacht mit ihm gemeinsam überstanden hatte, nur ihren Träumen entsprungen waren.

Sie sah Justin vom Bett hochfahren und sich hektisch umblicken. Ihr Herz pochte heftig. Dann endlich schaute er in ihre Richtung. Und als sich ihre Blicke trafen, voller Verwirrung, Angst und Zweifel, breitete sich eine Mischung aus Erleichterung und beklemmender Erkenntnis in ihnen beiden aus. Es war kein Traum gewesen.
 

Vitali stürmte aus dem Haus, hörte nicht auf die Frage, die ihm seine Mutter hinterher rief. Er war viel zu sehr mit dem Gedankensturm beschäftigt, der in seinem Kopf tobte. Wie ein Wahnsinniger rannte er in Richtung Stadtmitte.

Waren all diese Erlebnisse nur ein Hirngespinst gewesen? Er weigerte sich, das zu glauben, auch wenn alles darauf hindeutete.

Vitalis Gang wurde langsamer. Er war außer Atem gekommen.

Um ihn herum waren einige Leute, die ihn etwas befremdet ansahen. Es war Samstag, daher füllten heute zur Zeit der Mittagspause zwar weinger Angestellte die Straßen, dafür waren Feriengäste unterwegs.

Vitali ging noch einmal alles im Kopf durch.

Logisch betrachtet, ergab es viel mehr Sinn, wenn er alles nur geträumt hatte.

Nun mal ehrlich, wie wahrscheinlich war es, von einer Horde Monster entführt zu werden, durch eine Spielwelt zu irren und dann von einem Moment auf den anderen im eigenen Bett aufzuwachen?

Schließlich erreichte er den Baugrund.

Ein ganz normales Grundstück. Kein Übergangsort direkt in die Hölle.

Vitali bedeckte mit der Hand seine Augen. War er wirklich verrückt geworden?

„Vitali?“

Vitalis Kopf schnellte nach links, wo die ihm vertraute Stimme hergekommen war. Ein Mädchen mit langen blonden Haaren kam auf ihn zu gerannt. Ariane!

Vor ihm blieb sie abrupt stehen, offenbar unsicher, ob Vitali überhaupt wusste, wer sie war. In einer anderen Situation hätte er sich vielleicht einen Spaß daraus gemacht, so zu tun, als kenne er sie nicht, aber das kam jetzt nicht in Frage.

„Wenigstens bin ich nicht der einzige Irre.“, meinte Vitali schwach lächelnd.

Arianes Mundwinkel zogen sich nach oben, doch ihre Augen waren den Tränen nahe. Dann fielen auch ihre Mundwinkel ab und wie aus einem Reflex heraus umarmte sie Vitali für einen Moment.

„Hey!“, rief eine ihnen bekannte Stimme fröhlich.

Ariane und Vitali erkannten, wie Vivien und Justin sich näherten.

Ein beunruhigendes Déjàvu.

„Öfter hier?“, fragte Vivien wie die Nacht zuvor.

„Neuerdings schon.“, antwortete Ariane.

Sie lachten, auch wenn die ganze Sache nicht wirklich zum Lachen war.

„Serena ist mal wieder die Letzte.“, stellte Vitali fest.

Justin stockte. „Wir wissen nicht, wie wir sie ausfindig machen sollen, wenn sie nicht hierher kommt.“

Seine Sorge war unbegründet.

„Ich glaube, da hinten kommt sie.“, sagte Ariane und zeigte in die Richtung, aus der Serena schon die Nacht zuvor zu ihnen gestoßen war.

Serena schien sie ebenfalls erkannt zu haben, denn sie rannte ihnen entgegen. Allerdings ging ihr die Puste aus, ehe sie sie erreicht hatte.

Vitali verschränkte die Arme vor der Brust und rief: „Also, die Strecke schaffst du jetzt auch noch!“

„Wer sagt, dass ich zu euch will?“, rief Serena zurück.

Vivien lachte. „Dein Blick!“

Serena zog ein unzufriedenes Gesicht. Dennoch lief sie ihnen, nun in Schrittgeschwindigkeit, entgegen.

Schließlich standen sie alle wieder im Kreis beieinander. Und was nun Wirklichkeit und was Einbildung war, war in diesem Moment nicht weiter wichtig, denn sie waren wieder zusammen.

„Fehlen nur noch die Schatthen.“, scherzte Vitali. Im nächsten Moment hatte er Serenas Hand auf dem Mund.

„Halt die Klappe!“, rief sie, als könne allein die Erwähnung der Kreaturen deren plötzliches Erscheinen bewirken.

Vitali schaute sie grimmig an. Serena begriff, dass sie ihn anfasste und zuckte abrupt zurück.

Vivien lachte. Serena warf ihr daraufhin einen bösen Blick zu, den Vivien mit einem breiten Lächeln erwiderte.

Ariane sprach die Frage aus, die sie alle beschäftigte: „Was ist da passiert? Warum waren wir plötzlich wieder zu Hause?“

Die anderen wirkten genauso planlos wie sie.

„Da war so‘n komisches Licht.“, glaubte Vitali sich zu erinnern.

„Du glaubst, ein komisches Licht hat uns nach Hause gebeamt?“, fragte Serena skeptisch.

„Ey, ich sag nur, was ich gesehen hab. Keine Ahnung, was das Licht gemacht hat. Es war hell.“, verteidigte sich Vitali. „Als ich die Augen wieder aufgemacht hab, war ich daheim.“

Justin sah die anderen an. „Was ist das Letzte, woran ihr euch erinnert?“

Ariane senkte den Blick. „Secret.“

Plötzliches Schweigen trat auf.

„Glaubt ihr, er lebt noch?“, wollte Ariane wissen.

„Natürlich!“, rief Vivien. „Die wollten uns nicht töten.“

Vitalis Stimme bekam einen schelmischen Unterton. „Du meinst, das war ihre Art, uns zu sich nach Hause einzuladen?“

„Vielleicht.“, grinste Vivien.

„Ich finde das nicht lustig.“, klagte Ariane.

„Vivien hat Recht.“, sagte Justin. „Sie hatten nicht vor, uns zu töten.“

Ariane schien das nicht zu beruhigen, sie ließ den Kopf hängen.

„Wir werden mehr über das alles herausfinden.“, sagte Justin aufmunternd. „Vielleicht können wir so auch Secret helfen.“

Ariane nickte. Etwas Besseres konnten sie wohl eh nicht tun.

„Und was willst du tun? Schatthen und Schatthenreich googlen?“, spottete Serena.

Vivien blieb gut gelaunt. „Das wäre eine Idee!“

„Wir haben gar keinen Anhaltspunkt.“, sagte Serena.

Ariane schreckte auf. „Doch haben wir!“ Sie sah die anderen bedeutungsvoll an. „Dieser Baugrund! Er ist mit dem Schatthenreich verbunden!“

Serena machte einen Schritt zurück. als wolle sie nicht länger auf diesem Boden stehen.

„Der Grund gehört der Finster GmbH.“ Ariane zeigte auf das Gebäude neben der Baustelle. „Mein Vater arbeitet dort.“

„Du meinst, dein Vater arbeitet für die Bösen?“, scherzte Vitali. „Vielleicht solltest du ihn mal fragen, warum sie uns entführt haben.“

Ariane ließ ihm einen vielsagenden Blick zukommen.

„Der Name würde auf jeden Fall passen.“, lachte Vivien.

Justin hatte Einwände. „Wir können nicht automatisch davon ausgehen, dass die Finster GmbH etwas mit unserer Entführung zu tun hat.“

„Lasst uns zur Bibliothek gehen!“, rief Vivien begeistert.

„Bleib gefälligst beim Thema!“, schimpfte Serena.

Vivien lächelte. „In der Bibliothek gibt es bestimmt eine Stadtchronik, vielleicht finden wir so mehr über das Grundstück heraus.“

„Ich weiß zwar nicht was das bringen soll –“, begann Serena.

„Vielleicht haben sie ja ein Buch Wie man Schatthen abwehrt.“, warf Vitali dazwischen.

„Es ist besser als nichts.“, fand Ariane. „Oder hast du einen besseren Vorschlag?“

Den hatte Serena natürlich nicht.

Also ließen sie sich allesamt von Vivien zur Stadtbibliothek schleifen.
 

Ein mit verspielten Verzierungen geschmücktes Geländer umrahmte die steinerne Treppe, die hinauf in die Bibliothek führte. Das kleine Café im darunter liegenden Geschoss lud mit seiner Einrichtung, die aus vielen Gemälden verschiedener Stilrichtungen bestand, nicht nur kulturell interessierte Gäste ein. Die fünf gingen die Treppe hinauf. Gläserne Türen gewährten einen ersten Einblick in die Bücherei.

Ariane stoppte in der Bewegung. „Ist das das Wappen von Entschaithal?“ Neben der Tür war das Bild eines Schildwappens angebracht. Es war senkrecht in zwei Teile geteilt. Zur einen Hälfte war es weiß, zur anderen schwarz. In der Mitte prangte ein sechszackiger Stern mit entsprechend verwechselter Farbgebung.

„Ja.“, bestätigte Justin. „Kennst du es nicht?“

„Ich wurde zwar hier geboren, aber meine Eltern sind kurz darauf nach Hannover gezogen.“, erklärte Ariane. „Mein Vater hat eine gute Stelle bei der Finster GmbH angeboten bekommen, dadurch sind wir wieder hier.“

„Na dann.“, sagte Vitali und verstellte seine Stimme zu der eines Fremdenführers: „Willkommen in Entschaithal! Idyllischer Kurort und Heimat der Schatthen!“

Ariane lächelte und widmete ihre Aufmerksamkeit wieder dem Bild „Das Wappen ist hübsch.“

„Und so einfallsreich, Weiß und Schwarz.“, spottete Serena.

„Das Weiß steht für Silber.“, klärte Ariane sie auf. „So wie Gelb für Gold steht. Bei Wappen müssen sich immer Farbe und Metall abwechseln.“,

Die anderen sahen sie verblüfft an.

„Du bist unser Joker, wenn es um Geschichtszeug geht.“, verkündete Vitali.

Ariane lachte.

Gemeinsam betraten die fünf die Bücherei. Geradeaus waren eine Rezeption und ein Bereich, in dem man Bücher abgeben und abholen konnte. Umgeben waren sie von zahlreichen Buchregalen.

„Soll ich mal fragen, wo die Stadtchroniken sind.“, erkundigte sich Justin.

„Frag lieber nach dem Schatthen-Überlebenstrainer!“, blödelte Vitali.

Ariane grinste. „Der steht sicher in der Ratgeberecke.“

Vitali wandte sich ihr begeistert zu. „Oder bei den Heimat- und Sachbüchern. Entschaithal und seine Kreaturen.“

Ariane lachte.

Serena warf den beiden einen bösen Blick zu. Sie konnte den Einklang zwischen Vitali und Ariane nicht ausstehen. „Kümmert euch lieber darum, dass wir schneller finden was wir suchen!“

„Ich glaube, die Stadtchroniken sind dort drüben bei den Arbeitsbereichen.“ Vivien deutete nach links.
 

Die fünf hatten sich an einen großen weißen Tisch gesetzt, jeweils einen Band der Stadtchronik in Händen.

„Ich kapier hier drin gar nichts.“, sagte Vitali und legte seinen Band auf dem Tisch ab. „Hat doch gar nichts mit uns zu tun.“

„Ich glaube, ich habe hier etwas.“, sagte Ariane und zeigte den anderen einen Stadtplan von Entschaithal. „Alle Straßen laufen auf den Baugrund zu.“

Vitali verstand nicht. „Ja und?“

„In den meisten Orten ist der Mittelpunkt die Kirche oder eine königliche Residenz. Zum Beispiel führen in Karlsruhe alle Straßen zum Schloss, deshalb wird diese Stadt auch Fächerstadt genannt.“, erklärte Ariane.

„Das Schatthenschloss oder was?“ Vitali zog eine Grimasse.

Ariane wandte sich an die anderen. „Was stand denn ursprünglich an diesem Ort?“

Justin, der die Chronik über den ältesten Zeitraum durchsah, antwortete: „Ich habe darüber nichts gefunden. Nur dass Entschaithal 666 nach Christus erstmals erwähnt wurde.“

Vivien sprach in effektvollem Ton. „Die Zahl des Teufels.“

„Bisher stand da nie was.“, sagte sie dann wieder in normalem Ton.

Vitali scherzte: „Vielleicht stört es die Schatthen, dass jemand was auf ihr Zuhause baut und deshalb fangen sie an, Leute zu entführen.“

Serena stöhnte und ließ ihren Blick über ihre Umgebung schweifen.

Eine Tischauslage neben ihnen zog ihre Aufmerksamkeit auf sich. Darauf stand ein Bilderbuch mit der Aquarell-Illustration eines Engels und eines Teufels.

Vivien folgte ihrem Blick. „Die Legende von Entschaithal.“

Serena sah irritiert zu ihr.

„Das Buch.“ Vivien deutete auf die Auslage.

Ariane war ganz Ohr. „Was ist das für eine Legende?“

Vivien stand auf und ergriff das Bilderbuch. Zurück an ihrem Platz schlug sie es auf und zeigte die Illustration den anderen.

„Alsooo.“ begann sie das Märchen wiederzugeben, das sie ihren Geschwistern schon oft erzählt hatte.

„Die Kurzversion: Die Welt der Engel und die der Teufel sind voneinander getrennt.“ Sie blätterte um. „Aber eines Tages durchbrechen die Teufel die Pforte und gelangen in die Welt der Engel.“ Wieder blätterte sie um. „Diese nehmen sie freundlich auf, aber die Teufel planen, den Engeln das Land wegzunehmen.“ Sie blätterte mehrere Seiten vor. „Einer der Teufel – so was wie der Anführer der Teufel verliebt sich in einen Engel.“

„Ja klar…“, nölte Vitali.

Dem ungeachtet setzte Vivien fort.

„Als es schließlich zum Kampf zwischen den beiden Lagern kommt, stellt sich der Anführer-Teufel auf die Seite der Engel.“ Nächste Seite. „Er versucht seine Sippe von der Wichtigkeit des Friedens zu überzeugen.“ Sie blätterte um. „Aber dann wird sein Engel getötet. Der Teufel ist verzweifelt. Aber anstatt die anderen Teufel anzugreifen, beginnt er zu weinen.“ Sie blätterte auf die entsprechende Seite. „Das ist das erste Mal, dass Tränen auf dieser Welt entstehen, denn weder Engel noch Teufel haben je zuvor geweint. Als seine Tränen auf seinen Engel fallen, werden alle, sowohl Engel als auch Teufel, von einem Gefühl der Liebe überwältigt. Während Engel nämlich nur Sympathie gekannt haben, hat es für Teufel nur Begierde gegeben.“ Nächste Seite. „Mit diesem Gefühl im Herzen schließen die beiden Parteien Frieden.“ Nächste Seite. „Und als dies geschehen ist, wird dem toten Engel neues Leben geschenkt.“ Sie blätterte nochmals um. „Weil Gott so gerührt von der Szene ist, nimmt er sie zum Anlass, den Menschen zu erschaffen. Deshalb haben Menschen auch die Seiten von Engeln und von Teufeln in sich.“

„Und was hat das mit Entschaithal zu tun?“, unterbrach Serena.

Vivien erklärte: „Die Legende besagt, dass die Engel und die Teufel genau hier zusammengetroffen sind.“

Justin führte noch weiter aus. „'Entscheidungstal' ist der eigentliche Name dieses Ortes. 'Tal' wurde früher mit h geschrieben, also 'Thal', und 'Entscheidung' verkürzte sich im Laufe der Zeit einfachheitshalber zu 'Entschai', daher 'Entschaithal'.“

Ariane nickte. „Scheiden bedeutet „trennen“. Entscheiden ist die Aufhebung einer Trennung.“

„Genau!“, rief Vivien. „Und im Entscheidungstal hat die Trennung zwischen Engeln und Teufeln ein Ende gefunden.“

„Geht es nicht vielmehr darum, sich für die Engel- oder die Teufelseite zu entscheiden?“, warf Serena ein.

Vivien zuckte mit den Schultern. „Das kann auch sein.“

Serena stöhnte.

„Ey, da kommen Teufel in ne andere Welt. So wie die Schatthen!“, rief Vitali.

„Das stimmt.“ Justin überlegte. „Die Legende, wie wir sie heute kennen, ist eine Kinderversion. Vielleicht wurde ursprünglich auf eine Durchbrechung der Barrieren von unserer Welt und der Welt der Schatthen hingewiesen.“

Ariane stimmte zu. „Legenden haben meistens einen wahren Kern wie ein historisches Ereignis.“

Skepsis zeichnete sich auf Serenas Züge ab. „Und das historische Ereignis ist, dass Schatthen aufgetaucht sind?“

„Es würde zumindest Sinn ergeben.“, meinte Ariane. „Nur was hatten die mit uns vor?“

Vivien lachte. „Vielleicht suchen sie ihren Engel.“

Justin seufzte. „Vielleicht hängt das auch alles überhaupt nicht miteinander zusammen und wir sollten uns lieber darauf konzentrieren, was wir vom Schatthenreich wissen.“

„Das da wäre?“, wollte Serena erfahren.

Vivien ließ ihre Fantasie spielen. „Die Spiegelsäle waren so was wie Gehirnwäscheräume. Vielleicht wollen sie die Leute dieses Ortes böse machen.“

„Zu spät.“, zischte Serena.

„Fängst du schon wieder mit deiner Die-Welt-ist-schlecht-Leier an?“, stöhnte Vitali entnervt. „Nur weil du uns alle killen wolltest, heißt das nicht, dass alle anderen auch so drauf sind.“

„Weil du dich für ach so gut hältst!“, höhnte Serena.

„Hast du ein Problem damit?“, gab Vitali zurück.

Serena funkelte ihn an. „Isst du Fleisch?“

Vitali starrte aufmüpfig zurück. „Ja! Na und?“

„Damit lässt du die Tiere grausam ermorden! Ja, du bist wirklich einer von den Guten.“, spottete sie.

Vitali wurde ungewollt lauter. „Ey, ich hab nicht versucht, meine Freunde zu töten!“, rief er gereizt.

Serena reagierte im Reflex. „Wir sind keine Freunde!“

„Na dann hilf dir das nächste Mal selbst, wenn du in Schwierigkeiten steckst, du arrogante Zicke!“

Justin unterbrach die beiden. „Bitte, hört auf.“

„Nein, ich höre nicht auf!“, rief Vitali aufbrausend. „Ständig lässt sie die Große, Tolle raushängen und tut so, als wüsste sie alles besser und alle anderen seien bescheuert! Ich hab die Schnauze voll davon! Als wir gefangen waren, hab ich mir das noch gefallen lassen, aber jetzt reicht es!“

„Dann geh doch!“, fuhr Serena ihn an.

„Wir wär’s wenn du gehst?“, blaffte Vitali zurück.

„Gern!“ Serena packte ihre Sachen und stand auf.

„Serena!“, rief Justin.

Sie reagierte nicht und ließ die anderen einfach sitzen.

„Aber heul nicht!“, schrie Vitali ihr unbeherrscht nach.

Die anderen sahen Vitali tadelnd an.

„Was?“, stieß Vitali beleidigt aus.

Im gleichen Atemzug sprang Vivien auf und rannte Serena hinterher.

„Was sollte das?“, wollte Justin von Vitali wissen.

„Wieso bin ich es jetzt wieder?“, ärgerte sich Vitali. „Sie kann rumzicken so viel sie will, aber wenn ihr jemand was entgegnet, dann rennt sie gleich heulend weg!“

Ariane zeigte ein beschwichtigendes Lächeln. „Ihr habt so eine Art die Knöpfe voneinander zu drücken.“

Vitali schnaubte. „Ich hab einfach keinen Bock, mich ständig beleidigen zu lassen. Sie fängt jedes Mal wieder damit an!“

„Es ist wichtig, dass wir alle zusammenarbeiten. Auch wenn ihr einander nicht leiden könnt.“, erinnerte Justin.

Vitali atmete erneut geräuschvoll aus und verschränkte die Arme vor der Brust wie ein eingeschnapptes Kind. „Ich finde einfach, dass es mal nötig war, ihr die Meinung zu sagen.“

„Wenn Sie jetzt nicht sofort mit diesem Rumgeschreie aufhören, setze ich Sie vor die Tür!“, fauchte die wutschäumende Stimme einer Büchereiangestellten, die zu ihnen getreten war.

Justin entschuldigte sich höflich. Mit einem unschuldig einsichtigen Lächeln mussten sie anschließend auf die Bitte der Dame eingehen, die Bibliothek erst wieder zu betreten, wenn alle von ihnen Benehmen gelernt hatten. Also packten sie ihre Sachen.

„Ich werde mich nicht entschuldigen.“, grummelte Vitali.
 

„He Serena!“, schrie Vivien und holte sie kurz vor der Bibliothek ein.

Serena blieb stehen. „Was ist?“, fragte sie gereizt.

Vivien lächelte sie unschuldig an. „Nichts ist.“

Argwohn zeichnete sich auf Serenas Gesicht ab.. „Warum läufst du mir dann nach?“

„Weil du weggelaufen bist.“, antwortete Vivien mit dem Blick eines treudoofen Hundes, der es als das Selbstverständlichste ansah, seinem Besitzer zu folgen.

Serena zögerte. Sie wollte nicht mit Vivien darüber reden, warum sie gegangen war. Wenn Vitali sie nicht da haben wollte, würde sie den Teufel tun, sich ihm noch länger auszusetzen. „Kann dir doch egal sein.“, sagte sie halblaut und wandte sich zum Gehen.

Sofort hatte Vivien sie eingeholt und stellte sich ihr in den Weg, weiterhin diesen dümmlich naiven Ausdruck im Gesicht. „Wir sind doch ein Team!“

Serena traute Viviens aufgesetzt fröhlicher Miene nicht. „Das war im Schatthenreich. Jetzt sind wir nur noch fünf vollkommen Fremde.“

Serena schluckte und begriff, dass diese Worte sie für immer von den anderen abschneiden würden. Sie hatte gerade selbst den Schlussstrich gezogen und Vivien würde sie jetzt einfach stehen lassen und sie würde die anderen nie wiedersehen.

Vivien hatte andere Pläne.

„Ist das schlimm?“, meinte sie lächelnd.

Serena war verdutzt.

„Es ist doch egal, ob wir Fremde sind. Das heißt doch bloß, dass wir noch ganz viel zum Kennenlernen haben.“ Ein warmes, freundschaftliches Lächeln strahlte Serena entgegen, das sie sprachlos machte.

Dann verzog sich wieder Serenas Miene. „So ein Quatsch.“ Sie konnte Vivien nicht nochmals ansehen. „Geh mir aus dem Weg.“

Vivien zuckte bloß mit den Schultern und machte bereitwilligen einen Schritt zur Seite, um den Weg für Serena freizugeben. Dem fügte sie noch eine Armbewegung à la Nach Ihnen an.

Serena war davon einmal mehr verunsichert. „Du - Du sollst mir nicht folgen!“

Vivien zog die Augenbrauen hoch. „Das hatte ich gar nicht vor.“

Serena schämte sich, den Gedanken gehabt zu haben. „Dann ist ja gut.“, presste sie hervor, um sich keine weitere Blöße zu geben, und schritt an Vivien vorbei.

Als sie kaum zwei Schritte von Vivien entfernt war, hörte sie Vivien wie beiläufig sagen. „Du gehst bloß, weil du Angst hast.“

Daraufhin stoppte Serena in der Bewegung und starrte zurück auf das orangehaarige Mädchen.

Vivien grinste. Aber nicht auf die gleiche Weise wie sie es sonst tat. Serena erkannte mit Fassungslosigkeit, dass Vivien geradezu durchtrieben dreinschaute, wie ein arglistiger Kobold. Wo war der treudoofe Hund geblieben? Und nun folgte eine weitere ungewohnte Mimik. Vivien lächelte triumphierend.

„Ich meine nicht, vor den Schatthen. Du hast Angst, wie du jetzt wieder Vitali entgegentreten sollst. Du hast Angst, was andere von dir denken, darum bist du auch so fies zu ihnen, weil sie für dich eine Gefahr darstellen.“

Die Worte trafen Serena. „Spiel hier nicht die Psychologin!“

Mit einem Mal war Vivien wieder das strahlende Sonnenkind. „Das mach ich aber gern.“, lachte sie. „Du bist leicht zu durchschauen.“

„Du kennst mich doch überhaupt nicht!“, rief Serena in purer Notwehr.

„Das denkst du!“

Ein Geräusch hinter ihr ließ Vivien ihren Kopf zurück zur Bücherei drehen.

„Ah, da sind auch schon die anderen.“

Serena folgte ihrem Blick und setzte daraufhin eilig ihren Weg fort.

„Du hast Angst.“, hörte sie Vivien hinter sich überlegen sagen.

Serena blieb mitten in der Bewegung stehen und biss die Zähne zusammen.

Justin und Ariane kamen zu ihnen gelaufen, Vitali trottete, den Blick fortrichtend, hinter ihnen her.

„Alles in Ordnung?“, fragte Justin unsicher.

„Klar!“, freute sich Vivien.

Serena holte noch einmal tief Luft und verfluchte sich selbst. Warum war sie nicht einfach weitergelaufen? Schließlich drehte sie sich zu den anderen um, ohne sie anzusehen.

Justin und Ariane schauten von Serena zu Vitali und wechselten dann unglückliche Blicke. Die beiden Streithähne schienen sich fest dazu entschlossen zu haben, einander nicht anzusehen, und verströmten eine regelrechte Weltuntergangsstimmung.

Auch Vivien betrachtete die beiden Schmollenden. Dann stieß sie ein langgezogenes „Ooooh“ aus, als habe sie gerade ein kleines Tierbaby vor sich.

„Ihr seid ja so süß!“, rief sie entzückt.

Ariane und Justin wussten nicht recht, ob sie sich verhört hatten oder sie einfach Viviens Gedankengang nicht folgen konnten.

„Es ist euch peinlich und jetzt überlegt ihr angestrengt, wie ihr euch bei einander entschuldigen könnt.“, unterstellte Vivien.

„Gar nicht!“, riefen Serena und Vitali gleichzeitig.

Vivien grinste. „Streitet es ruhig ab. Aber es sieht doch ein Blinder mit Krückstock, dass ihr einander mögt!“

Die beiden zogen komische Gesichter.

„Blödsinn!“, schrie Serena. „Von wegen!“, schrie Vitali.

Selbstgefällig verschränkte Vivien die Arme vor der Brust. „Ach, tut doch nicht so. Wer hat sich denn so schreckliche Sorgen gemacht, als Vitali ohnmächtig war? Und wer hat Secret verprügeln wollen, als er gesagt hat, dass wir Serena zurücklassen sollen? Häh? Häh?“ Breit grinsend starrte Vivien die beiden an.

Vitali und Serena zögerten kurz. Viviens Worte waren ihnen peinlich. Um sich zu verteidigen, schrien sie noch lauter als zuvor.

„Das war was vollkommen anderes!“

Daraufhin prustete Vivien los.

„Was?“, fragte Vitali verärgert.

Vivien deutete mit den Zeigefingern auf die Gesichter von Vitali und Serena.. „Ihr seid ja ganz rot!“

Im gleichen Augenblick schnellten Serenas und Vitalis Blicke zueinander. Allerdings mussten sie feststellen, dass sich im jeweils anderen Gesicht keinerlei Rötung gezeigt hatte.

„Stimmt doch gar nicht!“, riefen sie wie aus einem Munde.

Vivien machte eine lässige Armbewegung. „Nein. Aber jetzt habt ihr einander wieder angeschaut.“ Keck streckte sie den beiden Sprachlosen die Zunge heraus.

Ariane und Justin waren baff. Vivien hatte es geschafft, Serena und Vitali so geschickt – geradezu beiläufig – darauf aufmerksam zu machen, dass der jeweils andere sich um einen sorgte und eigentlich doch mochte, dass die beiden es selbst in ihrer trotzigen Dickköpfigkeit eingesehen hatten.

„Lasst uns wieder rein gehen.“, rief Vivien.

„Ich glaube nicht, dass sich das noch rentiert. Sie schließen gleich.“, informierte Justin.

„Außerdem hat sich die olle Mitarbeiterin über uns aufgeregt.“, ergänzte Vitali.

Ariane wechselte das Thema. „Wir können niemandem von dem erzählen, was passiert ist. Richtig?“

„Man würde uns nicht glauben.“, bestätigte Justin.

„Oder uns in die Klapse stecken.“, fügte Serena hinzu.

Ariane sah die anderen besorgt an. „Was ist, wenn sie wieder angreifen?“

Mit Schaudern dachten sie an den Einbruch der Dunkelheit.

„Solange die Gefahr besteht, sollten wir möglichst zusammenbleiben.“, entschied Justin.

„Die Schatthen haben uns in der Nacht angegriffen.“, wandte Serena ein. „Wie sollen wir da zusammenbleiben?“

„Ganz einfach.“, sagte Vivien. „Justin wohnt direkt gegenüber von mir. Also übernachten du und Ariane bei mir und Vitali bei Justin. Dann sind wir ganz in der Nähe voneinander.“

„Super Idee!“, lobte Vitali, während sich Justin fragte, wo er Vitali unterbringen konnte. Platzmangel!

„Aber geht das auch in Ordnung?“, fragte Ariane.

„Klar.“, antwortete Vivien. „Bei uns sind Gäste immer willkommen.“ Anschließend fiel ihr Serenas unglückliches Gesicht auf. „Was ist?“

„Meine Mutter wird das nie im Leben erlauben.“, gestand Serena kleinlaut.

„Äh hallo, es geht hier um unser Überleben!“, rief Vitali. Wie konnte Serena in dieser Situation mit solchen kleinkarierten Problemen kommen?

Serena funkelte ihn an. „Ja, vielleicht sollte ich meiner Mutter das genau so sagen!“

„Ach, das kriegen wir schon hin.“, ermutigte Vivien sie. „Wir gehen jetzt allesamt zu dir nach Hause und überreden deine Mutter ganz einfach.“

Ganz einfach... Sicher doch.

Serena seufzte. Vivien kannte ihre Mutter ja nicht.

Wenn sie ehrlich war, wünschte sie sich nichts sehnlicher, als in der Nacht nicht allein sein zu müssen. Sie zweifelte nur stark daran, dass Vivien ihre Mutter überreden konnte, ihre Tochter bei jemandem übernachten zu lassen, von dem sie heute zum ersten Mal etwas hörte.


 


 


 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Die fünf haben die Schatthen überstanden, werden sie auch Serenas Mutter überstehen? Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  CMH
2022-06-19T21:15:01+00:00 19.06.2022 23:15
Ein schönes Kapitel!! Ich hoffe nur, dass wir bald von Secret bzw. Eric lesen werden! 💚
Von:  RukaHimenoshi
2020-08-06T19:30:30+00:00 06.08.2020 21:30
Vivien mit ihrem treudoofen Hundeblick! Made my day! :'''D
Ach, die sind alle so süß! <3 (Das letzte Kapitel fand ich auch mega interessant, aber natürlich ist es schwer mit einem Schlag diese harmonische Truppe zu toppen. ;) )
Und... kann es sein, dass ich in der Gegenwart angekommen bin und ab sofort immer auf das nächste Kapitel werde warten müssen?!? /(°o°)\ Noooooooooooooooooo
Antwort von:  Regina_Regenbogen
06.08.2020 22:42
XD Zumindest bist du heute da angekommen und morgen kommt das nächste Kapitel. ;D

Ich hab bei dir zum Glück noch viele Kapitel zum Lesen. \(^o^)/ Yay!
Wenn ich dann irgendwann lange warten muss. /(°□°)\ Neeeeeiiiiiin
Von:  totalwarANGEL
2020-08-01T11:06:00+00:00 01.08.2020 13:06
"Dein Vater arbeitet für die Bösen." :D
Ich bin ja mal gespannt, wie viel von der Legende eigentlich damit zu tun hat. Graue Eminenz kam mir nicht vor wie ein Teufel. Höchstens wie Gott in Selbstkriese.
Aber warum zum Teufel muss mein Liebligscharakter so bescheuerte Ansichten zum Thema Essen vertreten? Andererseits, wer niemals ein ordentliches Stück Fleisch bekommt, muss ja schlechte Laune haben...
Und immer diese Vivien... grrr
Antwort von:  Regina_Regenbogen
01.08.2020 14:46
😂 Das Argument bzgl Serenas Laune und ihrem fehlenden Fleischkonsum könnte auch von Vitali stammen.

Grauen-Eminenz als Gott in einer Selbstkrise 🤣🤣🤣 Das würde ihm gefallen.

Tja, es ist ja alles Interpretationssache und es gibt ja nicht die eine einzig wahre, richtige Interpretation. 😉 Die Frage ist eher, ob die eigene Interpretation einen weiterbringt.

😂 Du reagierst auf Vivien wie Serena oder Grauen-Eminenz.
Antwort von:  totalwarANGEL
01.08.2020 15:07
Ich meinte eigentlich, dass Grane Eminenz mir nicht wie der Teufel vorkommt. Er muss etwas anderes sein...
Ich bin nun mal allergisch auf elend fröhliche Leute. Da kann man nichts machen.
Aber ich wollte nicht, dass du jetzt denkst, dass ich die Story so verstehe... Ich habe nur aufgeschrieben, was mir beim Lesen durch den Kopf gegangen ist. ;)
Antwort von:  Regina_Regenbogen
01.08.2020 16:19
Ich freue mich immer, deine Gedanken zu lesen! 😃 Finde es toll, dass du mich daran teilhaben lässt! ❤ Danke dafür!

Und du hast vollkommen Recht, Grauen-Eminenz ist definitiv kein Teufel. 😄
Ich finde es außerdem sehr amüsant, wie du auf Vivien reagierst. 😁
Meine Worte bzgl. Interpretationen bezogen sich auf die Interpretation der fünf. Du hast also Recht damit, dass nicht alles, was sie jetzt vielleicht annehmen, sich auch so bewahrheitet.


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