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Balance Defenders

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Womit könnten die fünf einen Feiertag besser verbringen als mit Beschützer-Training? :D

Das heutige Kapitel ist vor allem dazu da, ein bisschen gute Laune zu machen und die Dynamik der fünf noch mal ins Auge zu nehmen. :D Also viel Spaß! Komplett anzeigen

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Spielwiese


 

Spielwiese
 

„Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Wortes Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.“

(Friedrich Schiller, dt. Dichter und Denker)
 


 

Ariane saß vor dem Computer. Sie überflog die Webseite der Finster GmbH, aber über Nathan Finster persönlich gab es keine Angaben. Auch bei ihrer sonstigen Internetrecherche fand sie nichts Brauchbares.

Ihr Blick fiel auf den Block neben ihr, auf dem sie die spärlichen Informationen festgehalten hatte, die sie ihrem Vater hatte entlocken können.

Ihr Vater hatte mit einiger Belustigung auf ihr reges Interesse an seinem Chef reagiert, woraufhin Ariane behauptet hatte, sie müsse für die Schule ein Referat über die Finster GmbH schreiben. Für Ausreden war die Schule gut.

Ariane seufzte.

Gerne hätte sie mehr über Nathan erfahren, dann wäre ihr die Argumentation für seine Unschuld vielleicht leichter gefallen…

Plötzlich fiel es ihr wie Schuppen von den Augen:

Sie hatte doch die perfekte Quelle! Wer könnte ihr mehr über Nathan Finster erzählen als Nathan Finster?

Sofort öffnete sie ihr E-Mail-Postfach und tippte eine Nachricht ab.
 

Hallo Nathan!

Einen schönen Feiertag!

Ich hoffe, ich nerve nicht, aber ich würde gerne um einen riesengroßen Gefallen bitten:

Für das Fach Wirtschaft müssen wir ein Referat über einen Unternehmer aus unserer Gegend halten, und da bin ich prompt auf dich gekommen! Allerdings kann ich im Internet keine biografischen Daten über dich finden und weiß nicht, wo ich sonst suchen soll. Du hast nicht zufällig eine Autobiografie geschrieben? ;)

Es wäre wirklich toll, wenn du mir weiterhelfen könntest. Natürlich nur, wenn es nicht zu viele Umstände macht, nicht dass deine Firma wegen mir noch pleite geht. ^^

Vielen Dank schon einmal im Voraus!

Freundliche Grüße

Ariane
 

„Heute trainieren wir im Freien!“, verkündete Vivien quietschfidel.

Einmal mehr standen die fünf vor ihrem Hauptquartier. Und einmal mehr warfen sie einander skeptische Blicke zu.

„Im Freien…?“, wiederholte Vitali kritisch, während sich Justin seltsam unbeteiligt umsah, als suche er etwas.

Serena schimpfte. „Komm ja nicht wieder mit dem Kräfteeinsatz in der Fußgängerzone!“

Mit einer lässigen Handbewegung winkte Vivien ab. „Wir gehen in den Wald!“

Abrupt hörte Justin damit auf, die Umgebung abzusuchen, und warf Vivien einen befremdend strengen Blick zu, ohne etwas zu sagen. Doch keiner der anderen sah in seine Richtung.

„Dort sieht uns auch keiner.“, setzte Vivien fort.

„Ich bin dagegen.“

Völlig überrumpelt drehten die vier sich zu Justin, von dem sie diesen Kommentar am wenigsten erwartet hätten. Der Ernst in seinen Zügen wirkte besorgniserregend. „Im Hauptquartier sind wir am sichersten.“

Vivien begegnete ihm mit Überraschung, dann gewann sie ihr unbeschwertes Lächeln zurück. „Ewigkeit wird sich schon was dabei gedacht haben!“

Augenblicklich wirkte Justin verunsichert. „Das war Ewigkeits Idee…?“

Viviens Lippen formten einen Schmollmund. Mühelos verlieh sie ihrer Stimme einen zutiefst verletzten Ton. „Soll das heißen, …“ Ihre großen runden Kulleraugen wurden feucht. „dass du mir weniger vertraust?“

Ihre Mimik war so echt, dass selbst die anderen drei für einen Moment verwirrt waren, Justin brachte sie völlig aus dem Konzept.

„Nein!“, rief er hastig. „Nein, nein, nein!“ Aufgeregt gestikulierten seine Arme, ohne dass er darauf Einfluss nehmen konnte. „Ich vertraue dir! Ich vertraue dir voll und ganz! Absolut! Es gibt niemanden, dem ich mehr -“

Zu spät registrierte er seine Worte. Hitze schoss ihm im gleichen Atemzug in den Kopf, und Viviens Reaktion sorgte nicht gerade für eine Abkühlung.

In völliger – wenn auch gespielter – Überraschung strahlte sie ihn überglücklich an und trat näher an ihn heran. „Wirklich?“

Justin wurde flau im Magen.

Ebenso Serena und Vitali – ihnen kam fast das Mittagessen hoch!

Zu Justins Glück tauchte in diesem Moment aus dem Nirgendwo Ewigkeit auf und unterbrach Viviens oscarreife Darbietung.

Training!!!“, kreischte die Kleine begeistert und riss damit selbst Justin aus seiner Besinnungslosigkeit.

Kommt! Kommt!“ Sie zappelte ungeduldig durch die Luft, voller überschwänglicher Vorfreude. „Los! Los! Mir nach!“ Schon flog sie auf die Bäume hinter dem Häuschen zu.

Für die kleine Ewigkeit war es natürlich kein Problem, durch die Baumlücken hindurch zu huschen, und dabei ihren tönenden Bewegungen die Anmut einer Sinfonie zu verleihen. Weit träger und langsamer kämpften sich die fünf durch das Dickicht der Bäume.

Schritt für Schritt drangen sie tiefer in das Grün ein, das sich an manchen Stellen in ein Rotbraun wandelte. Die herbstfarbenen Blätter der Laubbäume säumten an vielen Stellen den Boden, gemischt mit den Tannenzapfen der Nadelbäume, die ihrem satten Grün treu geblieben waren.

„Was für eine blöde Idee!“, schimpfte Serena lauthals, als sie über eine Wurzel stolperte. Der Geruch von verschiedenen Pflanzen stieg ihr in die Nase, gemischt mit dem von Harz.

Lächelnd drehte sich Ariane zu ihr um. „Das Training hat wohl schon angefangen.“ Elegant schritt sie zwischen zwei Bäumen hindurch, was Serenas schlechte Laune nicht gerade besserte. Mit der Grazie eines Nilpferds folgte sie.

„Ich find’s toll!“, rief Vivien zu den beiden Mädchen nach hinten und duckte sich, um einem Ast zu entgehen. „Wie bei den Pfadfindern!“

„Ja. Da würdest du hinpassen.“, schnaubte Serena verächtlich, ohne den Blick von dem tückischen Boden zu nehmen.

„Ich bin bei den Pfadfindern.“, informierte Vivien.

Vitali lugte hinter einem der Bäume zu ihnen. „Hey, wenn du noch eine gute Tat für heute brauchst, könntest du meine Hausaufgaben machen!“, rief er.

Vivien lachte.

Ariane wich einem Ameisenhaufen aus. „Was macht man eigentlich als Pfadfinder?“, erkundigte sie sich.

„Man lernt coole Sachen wie Knoten knüpfen und lustige Lieder! Und dann gibt es da Aktionen und Wanderungen und verschiedene Lager. Das ist ein Riesenspaß!“

Serenas mürrische Stimme triefte vor Sarkasmus. „Ich bin begeistert.“

Vivien kicherte kurz, dann klang ihre Stimme nachdenklich. „Ich sollte mich mal abmelden.“

Schuldbewusst drehte sich Justin zu ihr. „Wegen uns?“

„Wohl eher wegen den Schatthen.“, vermutete Serena.

Belustigt schüttelte Vivien den Kopf. „Keins von beidem. Aber ich hab ja jetzt euch!“

Die anderen verstanden den Kommentar nicht wirklich, doch Viviens munteres Lächeln ließ sie von weiteren Fragen absehen.

Nach einigen Metern, während denen sie auf Baumwurzeln, Sträucher und Äste achtgeben und Serenas Gezeter aushalten mussten, hörten sie Ewigkeit ein glockenhelles „Hier! Hier!“ schreien.

Zwischen den Bäumen hindurch erblickten sie eine Lichtung.

Vitali war der erste, der die Wiese betrat.

„Hey! Da wäre auch ein Weg hergegangen!“, beschwerte er sich.

Rechts führte neben hohen Büschen ein wagenbreiter Trampelpfad zu der Waldschneise.

Die übrigen traten hinzu und Serena funkelte Ewigkeit zornig an. Die jedoch schien nicht zu verstehen, was das Problem der Beschützer war.

Der direkte Weg ist immer schneller.“, meinte sie überzeugt.

Die fünf legten ihre Taschen ab und blickten sich um. Vor ihnen erstreckte sich eine große viereckige Wiesenfläche. An der linken und der rechten Seite waren jeweils abgesägte Holzstämme aufeinandergetürmt.

Auf der Wiese selbst hatte jemand mit Tannenzapfen zwei rechteckige Bereiche gelegt. Und an den Bäumen, die die Lichtung abgrenzten, hingen Papierzettel mit Aufschrift. Unweit von ihnen lag ein sonnengelber Rucksack im Gras, der ihnen sehr bekannt vorkam.

„Ewigkeit und ich haben schon alles vorbereitet.“, erklärte Vivien ihnen. Die Kleine lächelte begeistert.

„Wann?“, fragte Justin verwirrt. Er war wie gewohnt zusammen mit Vivien zum Park gelaufen.

„Oh, ich war vorhin schon hier.“, informierte Vivien.

Justin war verwundert. „Du bist extra noch mal nach Hause?“

„Es sollte doch eine Überraschung werden!“, lachte Vivien. „Ewigkeit hat solange auf alles aufgepasst.“

„Und was soll das nun darstellen?“, drängte Serena zu wissen. „Ist das ein Spielfeld?“

Ein Trainingsfeld!“, frohlockte Ewigkeit.

„Hä?“, gaben Serena und Vitali zeitgleich von sich.

Ewigkeit stieg in der Luft auf und ab und hin und her. „Ich erklär’s euch! Ich erklär’s euch!“ Sie kicherte aufgedreht. In einer hohen Geschwindigkeit umkreiste sie die fünf. „Ihr seid jetzt im Schutzbereich.

Die fünf betrachteten das mit weiteren Baumzapfen gelegte Rechteck, in dem sie standen, während Ewigkeit weiterschwirrte zu einem Spielraum unweit links vor ihnen.

Das ist der Kräfte-Einsatz-Bereich.

Schnurstracks düste sie weiter nach rechts hinten in das letzte Eck am Ende der Lichtung. „Der Wappen-Ruf-Bereich!

Sie flog die rechte aus Bäumen bestehende Grenze der Lichtung ab bis sie über den aufgetürmten Baumstämmen schwebte.

Die erste Station!“, verkündete sie, änderte die Richtung und flog gegen den Uhrzeigersinn den Rand der Lichtung entlang, so als sei ihre Erklärung völlig ausreichend.

Die zweite Station!“, rief sie an einer anderen Stelle, die sich nur durch einen am Boden liegenden Apfel von den anderen abhob.

Insgesamt flog sie fünf Stationen ab, ohne dass die fünf – bis auf Vivien – irgendeinen Sinn darin erkennen konnten.

Zwischen den Stationen hingen an den Bäumen die Papierzettel.

Auf dem Weg zu der nächsten Station müsst ihr die Anweisungen auf den Schildern befolgen.“, setzte Ewigkeit fort.

Ah jaaaa… Was?!!

Während der Runden rufe ich hinein: Kräfte! Wappen! oder Schutz! Und dann müsst ihr alles stehen und liegen lassen und so schnell wie möglich zu dem richtigen Bereich rennen!“, führte Ewigkeit weiter aus.

Im Kräfteeinsatz-Bereich müsst ihr dann eure Kräfte rufen, im Wappen-Ruf-Bereich eure Wappen, und im Schutzbereich müsst ihr euch auf den Boden legen.

Serena verfolgte die Aussagen mit eindeutiger Unzufriedenheit. „Und was soll das bringen?“, brummelte sie.

Ewigkeit strahlte. „Dadurch lernt ihr, schnell eure Fähigkeiten einzusetzen und Teamfähigkeit!

Serenas Widerwille wurde zu Abscheu, ihr linker Nasenflügel zog sich nach oben. „Müssen wir das etwa wieder in Teams machen?“

„Hey!“, stieß Vitali eingeschnappt aus. „Ich bin hier ja wohl derjenige, der durch dich behindert wird!“

„Du wirst nicht behindert, du bist behindert!“, berichtigte Serena mit arrogantem Augenaufschlag.

Umgehend gab Vivien ein verzücktes Gequietsche von sich: „Oh, es ist so süß, wie ihr beide vor uns immer so tut, als würdet ihr nicht gerne zusammenarbeiten!“ Sie kicherte als würde sie von einem ultrakitschigen Liebesroman schwärmen.

„Wir tun nicht nur so!!!“, brüllte Serena.

Vivien machte eine wegwerfende Handbewegung, ihre Antwort klang künstlich gedehnt. „Aber sicher doch.“ Sie grinste wissend, als hätte sie die beiden längst durchschaut.

Wütend blitzte Serena sie an.

Anfangen, anfangen!“, drängte Ewigkeit. Als stünde sie unter Zuckerschock, konnte sie sich einfach nicht ruhig an einer Stelle halten.

Daraufhin packte Vivien schnurstracks Serena und Vitali, die gerade griffbereit waren, und schleifte sie mit sich zu dem Wiesenfleck, den Ewigkeit zuvor als Wappen-Ruf-Bereich bezeichnet hatte.

Ariane und Justin sahen einander kurz fragend an und folgten ihnen.

Wappen!“, befahl Ewigkeit. Dank ihres momentanen Stimmungshochs hörte sich allerdings alles aus ihrem Mund eher wie ein Freudenjauchzer an. Wieder schwirrte sie über die Köpfe der fünf.

Mehr oder minder bereitwillig folgten sie dem Aufruf.

Nach den zahlreichen Übungen der letzten Wochen war das Heraufbeschwören der geheimnisvollen Kugeln zwar noch keine Routine, aber eindeutig unproblematischer geworden.

Sie konzentrierten sich auf ihr Inneres bis sie den Punkt gefunden hatten, an dem das drängende Gefühl immer stärker wurde. Das drängende Gefühl, dass etwas aus ihrem Herzen an die Oberfläche brechen wollte.

Mit einem markerschütternden Schlag schoss die Empfindung aus ihnen hervor und formte das strahlende Licht der Wappen.

Sie schnappten nach Luft. Die Empfindung war stets aufs Neue überwältigend, und so konnten sie nicht anders, als eine Sekunde lang regungslos die hypnotisierende Schönheit ihrer Wappen zu betrachten. Dann streckten sie geradezu triebhaft ihre Hände nach ihnen aus.

Als ihre Fingerspitzen die Oberfläche ihrer Wappen zu betasten suchten, bekamen sie auch dieses Mal nicht Festes, Materielles zu spüren. Die Berührung war ein wohliger Gefühlsrausch, der von ihren Fingern über ihren gesamten Körper raste und ihr ganzes Wesen in sich verband.

Ein zarter Hauch wie milder Sprühnebel an einem Sommertag benetzte ihre Haut und formte sich zu ihrer magischen Kleidung, machte die Kälte des Oktobertages vergessen.

„Unite!“, verkündete Viviens verwandelte Form und warf sich in eine extravagante Pose.

Leicht befremdet musterten die anderen sie.

„Schaut ihr keine Animes? Am Ende müssen wir eine charakteristische Haltung einnehmen!“, belehrte sie die anderen vier und demonstrierte ihnen dies anhand einiger schnell wechselnder Posen, die seltsame Streckungen ihrer Arme und Beine beinhalteten.

Destiny verzog das Gesicht, um sich keinesfalls anmerken zu lassen, dass Unites Herumgehopse exakt ihren peinlichen Verwandlungsspielereien entsprach.

„Superhelden machen das nie.“, war Changes Kommentar. Er demonstrierte eine breitbeinige Heldenpose mit in die Seiten gestemmten Fäusten. „Superman!“

Er hielt inne. „Ah, vielleicht doch.“

Unite lachte.

Desire wirkte nicht wirklich begeistert. „Müssen wir das machen?“

„Es wäre lustig.“, meinte Unite.

„Du findest alles lustig.“, entgegnete Destiny grimmig.

Unite strahlte sie erwartungsvoll an. „Wie sieht deine Pose aus?“

Destiny wandte das Gesicht ab. „Ich habe keine Pose.“

„Du kennst dich am besten mit Magical Girls aus!“, erinnerte Unite.

Warum musste sie das jetzt so laut herumposaunen? Destiny ärgerte sich, dass sie nicht doch alles in ihrem Zimmer versteckt hatte, bevor die anderen damals bei ihr übernachtet hatten.

„Eher das?“ Unite stand breitbeinig und hielt einen Arm in die Höhe, den anderen winkelte sie ab. Es sah aus, als würde sie jubeln. „Oder das?“ Sie hielt beide Arme nah an ihrem Körper, die niedlich geballten Fäuste an ihrem Gesicht und stand nur noch auf einem Bein.

Sie schien explizit Destiny um ihre Meinung zu bitten.

Destinys Gesichtszüge entgleisten. „Du bist kein kleines Mädchen, sondern eine Beschützerin!“, schimpfte sie. „Je mehr du dich klein machst, indem du deine Arme und Beine an deinen Körper ziehst, desto niedlicher und verletzlicher wirkst du. Je mehr Platz du einnimmst, desto dominanter die Pose!“

Auf Destinys Beschreibung hin stellte Change die Beine weit auseinander und streckte die Arme übertrieben weit von sich, nach oben, zur Seite, vor sich, hinter sich, wechselte den Stand seiner Beine, und schien dabei viel Spaß zu haben.

Destiny beobachtete es ungläubig. Das war so was von bescheuert!!!

Warum konnte sie nicht umhin, es trotzdem beeindruckend und irgendwie cool zu finden?

„Kampftechnisch ist das aber nicht von Vorteil.“, merkte Desire an und ging dazu über, Changes Posieren zu kommentieren. „Du hast so überhaupt keine Deckung. Es ist besser, einen lockeren Stand zu haben und die Arme zum Schutz vor dem Körper zu haben.“

Destiny verengte die Augen. Es ärgerte sie ungemein, dass Desire es besser wissen musste und es so hinstellte, als wären ihre Aussagen unsinnig und damit das, was Change tat.

„Es geht um Ästhetik und nicht um Pragmatik.“, knurrte sie.

„Wollen wir ein Photoshooting machen?“, fragte Desire ungläubig.

Ihr Kommentar verärgerte Destiny noch mehr.

Change grinste breit. „Lass uns doch etwas Spaß haben. Wozu sind wir denn sonst Superhelden?“

Desire seufzte.

Destiny verschränkte übellaunig die Arme vor der Brust.

Unite sprach sie darauf an: „So machst du dich unnötig klein, oder?“

Destiny stockte. Es stimmte, dass sie mit dem gesenkten Kopf und den verschränkten Arme so aussehen musste wie eine beleidigte Außenseiterin. Die Erkenntnis ärgerte sie ungemein.

Desires Besserwisserei hatte sie einfach an das oberschlaue Geschwätz ihrer älteren Schwester erinnert, neben der sie sich oft dumm vorkam. Sie wusste, dass offene Arme und ein stolz erhobener Kopf eine ganz andere Präsenz erzeugten. Sie hatte bloß Angst, sich damit lächerlich zu machen. Denn was für einen Grund hatte sie schon, stolz erhobenen Hauptes, ohne schützende Mauer um sich herum, da zu stehen?

Liebevoll lächelte Unite sie an. Seufzend ließ Destiny die Arme sinken.

Daraufhin wandte sich Unite an die anderen. „Wenn wir im Wappenruf-Bereich sind, müssen wir jedes Mal eine Pose einnehmen, die uns gefällt!“, entschied sie.

„Und jetzt.“ Unite setzte zu ihrem Gruppen-Ruf an. „Balaaaaance… Defenders!“ Ihr Arm flog in die Höhe und die anderen, die ihren Einsatz verpennt hatten, streckten ihren hinzu.

„Ach.“, seufzte Unite befreit. „Das haben wir schon lange nicht mehr gemacht!“

Desire stieß belustigt die Luft aus. „Das machen wir doch bei jedem Training.“

„Aber es ist lange her, dass Ewigkeit dabei war!“, rechtfertigte sich Unite. Plötzlich machte sie ein entsetztes Gesicht und begann zu schreien: „Wir haben einen Gruppenruf-Bereich vergessen!“

Ewigkeit riss schockiert ihre Hände in die Höhe und surrte planlos durch die Gegend.

„Tannenzapfen! Wir brauchen Tannenzapfen!“ Sofort düsten Unite und Ewigkeit in verschiedene Richtungen davon.

Die anderen schauten ihnen verdutzt nach.

Change zuckte belustigt mit den Schultern. „Wieso nicht?“ Er hob den Arm wie zum Angriffsbefehl. „Lasst uns Tannenzapfen suchen!“

Destiny maunzte wie ein Kätzchen. „Das ist doch bescheuert.“

Change klopfte ihr auf den Rücken und grinste sie an, wohl um sie zu motivieren. Sie wich seinem Blick aus, ließ sich aber dazu breitschlagen, sich der Suche anzuschließen.

In kürzester Zeit hatten sie dem Spielfeld ein neues Tannenzapfen-Viereck hinzugefügt, direkt in der Mitte.

„Jetzt kann’s losgehen!“, verkündete Unite.

Sie führte die anderen zu den aufeinandergetürmten Holzstämmen rechts von ihnen, die Ewigkeit als erste Station bezeichnet hatte.

„Polonäse über den Baumstamm! Dann auf dem Boden rüber zur nächsten Station robben. Dort müssen wir den Apfel, der da liegt, mit dem Kinn an unseren Sitznachbarn weitergeben. Dann auf einem Bein hüpfend an den Baumzapfen vorbei weiter zu Station Drei. Dort setzen wir eine Gruppenattacke ein, gehen rückwärts zu Station Vier und jeder lässt sich mit geschlossenen Augen von einem anderen über den Baumstamm da drüben führen. Anschließend müssen zwei sich auf alle Viere lassen und sich von den anderen, die ihre Beine nehmen, wie eine Schubkarre zur letzten Station bewegen lassen. Als nächstes müssen wir schnellstmöglich alle Hände aufeinanderschlagen und dann binden wir alle unsere Beine aneinander und müssen so wieder zu Station Eins laufen. Und dann alles von vorne!“

Den anderen war anzusehen, dass ihnen diese Anleitung zu schnell gewesen war.

„Ihr versteht es, wenn wir es machen.“, meinte Unite enthusiastisch und bestieg den Baumstamm. „Mir nach!“

Destiny seufzte.

Die fünf ließen sich auf die Aufgabe ein und liefen, die Hände auf den Schultern des anderen, über den Stamm. Doch während sie noch auf dem Boden zu Station Zwei robbten, rief Ewigkeit ein lautes „Kräfte!“ dazwischen.

Irritiert blickten sie auf, während Unite schon wieder auf die Beine gesprungen war.

„Schnell! Zum Kräfte-Ruf-Bereich!“ Sie sprintete los, während die anderen wieder auf die Füße kamen.

Im richtigen Tannenzapfen-Viereck angekommen, setzten sie nach Unites Vorbild ihre Attacken frei.

Augenblicklich gab ihnen Ewigkeit einen neuen Befehl.

Schutz!“ Also hetzten sie Unite hinterher zum Schutz-Bereich und legten sich, Unite nachahmend, auf den Boden.

Wappen!“ Unterschiedlich schnell kamen sie wieder auf die Beine und hetzten zum dritten Bereich, wo sie ihre Wappen erneut beschworen.

Bisher waren sie sich nicht einmal klar gewesen, ob dies möglich war, wo sie doch bereits ihre Verwandlung hinter sich hatten. Aber es funktionierte.

Change und Desire waren schon drauf und dran, zum Gruppenruf-Bereich zu spurten, aber Ewigkeit gab keinen entsprechenden Befehl.

Zurück zu Station Zwei.“, ordnete sie stattdessen an.

Nun mussten sie sich allesamt in einer Reihe auf den Boden setzen.

Unite nahm den Apfel aus dem Gras zur Hand. „Ihr nehmt den Apfel so.“

Sie legte sich die Frucht an ihre Kehle. Zwischen Kinn und Schlüsselbein hielt sie den Apfel fest. „Und versucht ihn an den nächsten weiterzugeben.“, Sie ließ den Apfel in ihre Hand plumpsen.

„Trust.“ Sie streckte dem Jungen links von ihr die Frucht hin.

Im gleichen Moment wurde Destiny und Change klar, warum Unite, anstatt auf die andere Seite neben Trust zu sitzen, sich zwischen Desire und ihn gedrängt hatte.

Mit unsicher gesenktem Blick nahm Trust den Apfel entgegen und setzte Unites Anweisung in die Tat um. Er bewegte sich zaghaft zu ihr, mit dem Apfel unterm Kinn, neigte dann den Kopf, um es ihr zu erleichtern, ihn entgegenzunehmen. Und zuckte mit puterrotem Kopf zurück, als Unite ihm dazu näher kam, als jemals zuvor.

Der Apfel fiel zu Boden

„Entschuldigung!“, stieß Trust viel zu laut und hektisch aus.

Unite kicherte. „Wenn es zu schwierig ist: Wir könnten auch ein Blatt nehmen und es durch Saugen und Blasen von Mund zu Mund weitergeben!“, scherzte sie.

Trust Gesicht wurde starr.

„Ganz bestimmt nicht!“, schrie Destiny lautstark.

Als Unite sich zu ihr drehte, wurde ihr erst bewusst, dass Destiny geschickterweise zwischen Desire und Change saß.

Ein hinterhältiges Grinsen erschien auf Unites Zügen. „Du kannst ja den Platz mit Desire tauschen.“

Augenblicklich hatte es Destiny die Sprache verschlagen, was Unites Grinsen noch breiter machte.

Trotzig zog Destiny die Augenbrauen zusammen. „Tausch du doch mit mir!“

Unite strahlte sie lässig an. „Wo wäre da der Reiz?“

Destiny hätte sie würgen können!

Ohne weiteren Kommentar drückte Unite Trust erneut den Apfel in die Hand, und sie setzten die Übung fort. Es brauchte noch mehrere Versuche bis Trust sich traute, ihr so nahe zu kommen, dass er den Apfel an sie weitergeben konnte. Nicht nur weil der Hautkontakt, der bei manchen der Versuche stattfand, ihn aus seiner Komfortzone zwang, sondern auch weil Unite die Situation schamlos ausnutzte. Bei der ersten geglückten Übergabe ließ sie den Apfel fallen und erzwang damit eine erneute Wiederholung.

Hätte Destiny nicht lauthals geschimpft, dass sie den Apfel nicht absichtlich fallen lassen sollte, hätte sie das wohl mehr als einmal gemacht.

Der Übergang zwischen Unite und Desire gelang dagegen in Rekordzeit.

Doch Destinys Tollpatschigkeit und Scheu vor Nähe machte ihr einmal mehr das Leben schwer.

Desire lachte belustigt, als der Apfel ein weiteres Mal herunter fiel. Destiny hingegen war gar nicht nach Lachen zumute.

„Das kriegen wir auch noch hin.“, versicherte Desire aufmunternd.

Destinys Gesichtsausdruck verriet ihre Frustration.

„Ich helfe dir.“ Desire klemmte sich wieder den Apfel unter und zeigte Destiny mit einer Bewegung der Finger an, sie solle näher kommen. Destiny tat wie ihr befohlen wurde und neigte den Kopf auf die andere Seite.

Desire fasste sie an der Schulter und am Hinterkopf, was Destiny äußerst verlegen machte, und führte sie näher an ihren Hals bis zwischen ihren Kehlköpfen nur noch der Apfel war. „Jetzt festhaken.“

Destiny war das Ganze extrem peinlich. So nah war sie noch nie irgendwem gekommen, sie konnte den Duft von Desires Haaren und ihrer Haut wahrnehmen. Sie durfte sich davon nicht irritieren lassen! Sie gehorchte.

„Nicht bewegen. Bleib so.“ Desire entfernte sich. „Vorsicht. Langsam.“ Sie half Destiny den Kopf in die richtige Position zu bringen, um sich allmählich in Changes Richtung drehen zu können.

Destiny sah nicht auf, als Change sich ihr näherte und presste ängstlich die Augen zu.

„Du musst den Kopf drehen.“, sagte Desire hinter ihr.

Mit verkniffenem Gesichtsausdruck tat Destiny wie geheißen.

Schutz!

In ungeahnter Schnelligkeit ließ Destiny den Apfel fallen und sprang auf, um mit den anderen zu dem entsprechenden Bereich zu eilen.

Mit einem Mal waren ihr Ewigkeits bekloppte Befehle richtig sympathisch!
 

Anschließend sollten sie im Bereich zwischen Station Zwei und Drei hintereinander auf einem Bein durch einen Tannenzapfen-Parcours hüpfen, wieder Hände auf Schultern. Danach war der Gruppenangriff an der Reihe. Hand in Hand beschworen sie ihre Kräfte und mit Unites Fähigkeit, bündelten sich die Energiewellen tatsächlich zu einer beeindruckenden Flut an buntem Glitzer.

Ewigkeit quittierte diesen Erfolg, indem sie die Beschützer zu einem Gruppenruf aufforderte.

Es ging damit weiter, dass sie mit geschlossenen Augen von einem der anderen über den Baumstamm geführt wurden. Jeder musste einmal Lotse sein.

Als Destiny an der Reihe war, klammerte sie sich verkrampft an Trusts Hand fest und kam kaum voran. Auch seine beruhigenden Worte halfen nicht weiter, bis er ebenfalls auf den Baumstamm stieg. Rückwärtsgehend führte er sie und wurde nicht müde darin, ihr gut zuzureden und sie bei jedem winzigen Schritt zu loben.

„Du solltest das beruflich machen!“, scherzte Change. „Diplom-Andere-über-Baumstamm-Führer!“

Trust lachte.

Desire lächelte. „Diplom ist ausgelaufen. Jetzt gibt es nur noch Bachelor und Master.“

Change ließ ihr einen blasierten Blick zukommen. „Besserwisserin.“

„Es sollte ein Scherz sein.“, rechtfertigte sich Desire.

Change machte ein gekünstelt belustigtes Gesicht. „Ach, jetzt wo du’s sagst!“, rief er laut. „Ein echter Brüller ist das!“ Er klopfte sich demonstrativ auf den Oberschenkel.

Desire konnte nicht anders als zu lachen. „Wer schneller bei Station Fünf ist!“, forderte sie ihn heraus. „Destiny und ich gegen dich, Unite und Trust!“

„Hey, der mit zwei Leuten hat es schwerer!“, nörgelte Change.

Desire hob die Augenbrauen. „Willst du lieber Destiny?“

Sofort wehrte Change ab. „Neee!“

„Danke, dass ihr an meine Fähigkeiten glaubt!“, schimpfte Destiny eingeschnappt.

„Hey, wenn es darum ginge, Leute zu lähmen, würde ich dich niemals einem anderen Team überlassen!“, meinte Change grinsend.

„Wenn es darum ginge, wer den meisten Blödsinn erzählt, ich dich auch nicht!“, konterte Destiny.

Die anderen lachten. Dann waren sie bereit für das Wettrennen.

Desire stützte sich auf ihre Hände und wurde von Destiny an den Beinen gehalten.

Changes eines Bein wurde von Unite, das andere von Trust genommen.

Ewigkeit gab das Startzeichen. Es war ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Oder Krabbeln. Doch der Vorteil die Beine nicht von verschiedenen Personen gehalten zu bekommen, machte sich bezahlt. Desire und Destiny gewannen. Desire sprang auf und ließ ein triumphierendes Johlen los.

„Hey Tiny, nächstes Mal sind wir wieder ein Team!“, meinte Change.

„Von wegen!“, rief Desire und legte ihren Arm um Destinys Schultern. „Erst sie nicht haben wollen und dann angekrochen kommen!“

Destiny warf ihr einen vielsagenden Blick zu, schließlich hatte Desire sie auch nur als das kleinere Übel angesehen.

Schnurstracks war Unite zur Stelle und umarmte Destiny überschwänglich. „Nächstes Mal gehört Destiny mir und Trust! Dann könnt du und Change uns mal gewinnen sehen!“, prophezeite Unite.

„Und jetzt…“ Sie löste sich von Destiny und streckte ihre Rechte in die Mitte zwischen ihnen. „Alle Hände aufeinander!“

Die anderen gesellten ihre Rechte hinzu. Unite legte ihre Linke oben auf, die anderen folgten dem Beispiel. Unite zog ihre Rechte wieder hervor und legte sie oben drauf, einer nach dem anderen tat es ihr gleich. Sie beschleunigten die Geschwindigkeit, bis es nur noch ein großes Kuddelmuddel war und alle lachend mit den Händen nacheinander schlugen.

Als nächstes lief Unite kurz hinüber zu ihrem Rucksack und kam mit vier kurzen Seilen zurück. „Beine aneinander binden!“

Sie halfen einander. Schließlich bildeten sie eine aneinanderhängende Kette und versuchten, vergeblich loszumarschieren.

„Wie soll denn das klappen?“, rief Destiny, die an die beiden Jungs gebunden war, und konnte sich kaum vom Lachen abhalten. Sie war noch nie Teil solcher Gruppenspiele gewesen, nicht mit Menschen, denen sie vertrauen konnte. Das war das erste Mal.

„Wir müssen uns absprechen.“, erklärte Trust und blickte auch zu Desire und Unite zu seiner Rechten. „Unite zuerst.“

Unite bewegte das rechte Bein nach vorne. „Jetzt.“, sagte sie dann zu Desire. Mit ihr gemeinsam machte sie den nächsten Schritt.

„Jetzt.“, gab Desire an Trust weiter. Schritt.

„Jetzt.“ So setzte sich die Kette fort, bis sie bei Change angekommen war und es von vorne begann. Schnell war diese Methode nicht, aber zumindest kamen sie etwas voran.

Wappen!“, brüllte Ewigkeit in Changes Ohr, als sie zu ihnen geflogen kam.

Bei dem Versuch loszurennen, verhedderten sich alle ineinander und fielen zu einem großen Haufen verknotet auf den Boden.

Unite und Desire fingen laut an zu lachen.

„Ewigkeit!“, schimpfte Destiny. Doch als sie Change, auf dem sie gelandet war, und Trust, der auf ihr gelandet war, lautstark beziehungsweise leise lachen hörte, fiel auch sie mit ein.

Einige Momente blieben die Beschützer so liegen und lachten ausgelassen.

Dann kam Unite auf alle Viere und wies die anderen dazu an, sich krabbelnd fortzubewegen, was mit zusammengebundenen Beinen ebenfalls problematisch war, dennoch schlossen sich die anderen ihr an. In verspielter Laune krochen sie gemeinsam zum Wappen-Ruf-Bereich.

Nach der Wappen-Beschwörung ließen sie sich nochmals ins weiche Gras fallen. Dieses Mal nicht aufeinander, sondern nebeneinander. Sie nahmen sich bei den Händen. Unite stimmte den Beschützer-Ruf an. „Balaaaance…“

Die anderen stimmten mit ein. „Defenders!“ und hoben die Hände, so dass sie wie besoffene Fußballfans aussahen, die noch in ihrem Rausch ihre Mannschaft anfeuerten.

Ewigkeit landete auf den ausgestreckten Händen von Trust und Desire. „Seht ihr! Eure Teamfähigkeit hat eine konjunkturelle Steigerung erfahren und befindet sich auf dem Weg aus der Rezession!

Die Beschützer gafften sie sprachlos an.

Destiny drehte sich halb in Unites Richtung. „Du solltest sie nicht fernsehen lassen!“

„Das hat sie aus unserem Wirtschaftsbuch.“, kicherte Unite.

„Verdammt! Warum bin ich nicht darauf gekommen!“, rief Change. „Das ist der perfekte Spickzettel! Keiner sieht sie und sie kann sich hin- und herteleportieren, um im Buch nachzuschauen!“

„Und sie bringt alles durcheinander.“, lachte Unite.

„Schlimmer als ich?“, scherzte Change.

„Das dürfte schwerfallen.“, ärgerte Destiny ihn amüsiert. Zur Strafe stupste er ihr mit dem Ellenbogen spielerisch in die Seite, was sie zum Grinsen brachte.

Ewigkeit klatschte in die Hände, und Desire und Trust fragten sich, wann sie die Arme, auf denen Ewigkeit immer noch stand, endlich wieder runternehmen konnten, die fingen nämlich mittlerweile an zu kribbeln.

Das Training ist noch nicht zu Ende! Raus aus der Inflation, rein in die Deflation!

Ihre absurde Verwendung von Wirtschaftsbegriffen machte die fünf einmal mehr sprachlos. Auch wenn sie sich selbst nicht ganz klar waren, was man unter einer Deflation verstand.

Endlich schwebte Ewigkeit von Desires und Trusts Händen. Erleichtert ließen die beiden die Arme sinken.

Um eure Kräfte zu trainieren, spielen wir jetzt eine Runde Fangen!“, kündigte das Schmetterlingsmädchen an.

Wie sollten sie beim Fangenspielen ihre Kräfte trainieren können?

Ewigkeit setzte zu einer Antwort an:

Zwei Teams. Verändern, Vereinen und Schicksal – Team eins. Wunsch und Vertrauen – Team zwei. Verändern macht sich unsichtbar, Vereinen setzt ihre Kräfte ein, um die Unsichtbarkeit auf sich selbst und Schicksal zu übertragen. Euer Ziel ist es, Vertrauen zu paralysieren. Wunschs und Vertrauens Ziel ist es, euch ausfindig und wieder sichtbar zu machen. Dazu benutzt Vertrauen seine Telepathie und Wunsch ihre läuternden Kräfte. Wer sein Ziel als erstes erreicht, gewinnt. Alles klar?

Bemerkenswerter Weise hatten die Beschützer keine Probleme damit, die deutschen Namen einander sofort zuzuordnen. Sie lösten die Seile, die ihre Beine zusammengebunden hatten und machten sich an die Umsetzung von Ewigkeits Anweisungen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Yay, im nächsten Kapitel endlich wieder Kräfteeinsatz!

Ich hoffe, man konnte in diesem Kapitel sehen, wie sehr die fünf sich in ihrer Beziehung zueinander weiterentwickelt haben und immer mehr zu einem Team werden. :D
Und dass für jeden einzelnen von ihnen die Beziehung zu den jeweils anderen große Bedeutung hat. ^^ Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  CMH
2022-07-16T21:26:06+00:00 16.07.2022 23:26
Teamwork! 💚 Auch das Lesen hat großen Spaß gemacht. 😉
Antwort von:  Regina_Regenbogen
28.09.2022 00:20
Das freut mich! 😍 Das Schreiben hat mir damals auch großen Spaß gemacht. :D
Von:  totalwarANGEL
2021-04-16T22:01:00+00:00 17.04.2021 00:01
Je einen Sympathiepunkt für Serena und Vitali bitte. Ich stimme voll und ganz zu mit dem Mittagessen. :D
Oh Mann, das hat Goldlöckchen ja schon von Feuer-Wasser-Sand geklaut.
Ja, gibs ihm, Serena!
Vivien und Ewigkeit sind mal wieder ein Musterbeispiel für Kindsköpfe...
Man, diese Spiele sind ja noch lästiger als die teambildenden Maßnahmen bei meinem letzten Firmenfest...
Ich erkenne es ja an, dass es sinnvoll ist, die Beschwörungsgeschwindigkeit der Fähigkeiten zu verbessern, aber der andere Schwachsinn?!? Man merkt, wer von ihnen das ausgebrütet hat...
Also bei uns gibt es noch Diplom... zumindest vor ein paar Jahren noch.
Deflation bedeutet übrigens, das haufenweise Waren da sind, sie aber keiner haben will und deshalb die Preise sinken. ;) Sag ihnen das mal. Das ist ja peinlich, wenn ich Wirtschaftsmuffel das weiß und die nicht...
Und jetzt auch noch fangen spielen... OK, die Welt ist verloren. XD

Also lustig war es auf jeden Fall. Auch wenn es bei mir mehr Facepalms ausgelöst hat, als es beim Durchschnitt der Fall sein wird. Aber ist bin auch bekloppt und kein Maßstab für die Massen.
Antwort von:  Regina_Regenbogen
17.04.2021 00:51
War halt auch eher ein kindisches Kapitel, das die Handlung ja jetzt auch nicht vorangetrieben hat. Quasi eher wie ne Filler-Folge.
Ja, vor ein paar Jahren... :'D
Mann, die sind 16, woher sollen die wissen, was ne Deflation ist. XD Ich wusste das damals nicht. Und Erik ist ja nicht bei ihnen.
Wer hat gesagt, dass ich für Massen schreibe? Du gehörst zu den VIPs. ;D
Von:  totalwarANGEL
2021-04-16T21:14:15+00:00 16.04.2021 23:14
Also hat Schiller nur das selbe gesagt, wie "Hier bin ich Mensch, hier darf ich sein." :D
Okay. Ich heb mir die dummen Sprüche auf, bis ich das Kapitel gelesen habe.
Antwort von:  Regina_Regenbogen
16.04.2021 23:51
XD XD XD
Von:  RukaHimenoshi
2021-04-16T19:32:09+00:00 16.04.2021 21:32
Okay, ich versuche mich dieses Mal auch an einem Live-Ticker und schreibe beim Lesen mit. 😉

Ach Vivien, nicht den armen Justin so durcheinander bringen! Aber wirklich… Wenn mein Liebling die ganze Zeit schon so kritisch ist, muss an der Sache was faul sein! ô.O

Aaaaaaaaah, Serena stolpert über eine Wurzel!!! Der ich habe so lange auf diesen legendären, schicksalhaften Tag gewartet und nun ist er endlich gekommen!!!!! o((>ω< ))o Und dieses „Mit der Grazie eines Nilpferds“!!!! X’D X’D X’D (Oh Gott, ich war sooo down gewesen und du hast das eben knallhart mit einer einzigen Szene zunichte gemacht X’D)

Verdammt nochmal, nicht dein Ernst! Sie trainieren in einer abgewandelten Form von „Feuer, Wasser, Blitz“?! Das wird ja immer besser!!! X’D
Und oh Gott, es gibt ernsthaft eine Diskussion um die Superhelden- bzw. Magical Girl Pose! Ich kann nicht mehr! Leute! Ihr sollt trainieren!!! :‘D

… Okay, ich hab’s vorhin schon gesagt und ich sag es wieder: VIVIEN!!! BRING DEN ARMEN JUSTIN DOCH NICHT IMMER SO DURCHEINANDER!!!!! Ihre Annäherungsversuche sind aber ziemlich… ausgefallen, das muss man ihr lassen. XD
Aaah, mein süßer Schatz leidet noch unter Bluthochdruck, wenn das so weiter geht! >_<"
Aber auch faszinierend, wie Destiny sich damit schwertat. Nicht überraschend, in keiner Weise, aber faszinierend. Denn dadurch ist diese Station nicht nur eine Justin-Anmache bzw. ein lustiger Seretali-Moment, sondern macht nochmal deutlich, dass so Teambuilding-Maßnahmen wirklich „notwendig“ sind. °o° (Oh wow, kein Seretali-Moment?! °_° Hatte sie ja nochmal Glück gehabt. XD)

Aaah, dafür ein Justin-Serena-Moment!!! Oh Gott, wie süüüß!!! Diese Vorstellung, wie er sie über den Baumstamm führt… Aaaaah~ o(≧∀≦)o Ich hätte nicht gedacht, dass mein Herz sowas braucht!!! (´▽`ʃ♡ƪ)

Das Kapitel war wirklich goldig. Und Ewigkeit mit ihren Wirtschaftsbegriffen!!! X’D Das hat es nochmal richtig schön abgerundet!
(Übrigens ist ab der Ankündigung zum Fang-Spiel irgendwie alles nur noch kursiv, wollte ich nur mal kurz anmerken. 😉) Bin schon echt gespannt, was da nächste Woche kommt! :D

Antwort von:  Regina_Regenbogen
16.04.2021 22:26
Oh, danke für den Hinweis! Manchmal vergesse ich, den Befehl für das Ende der Kursivschrift zu setzen. :'D

XD Der Live-Ticker war ja so was von genial! XD XD XD

Nachdem er den Alarmton gehört hat, aber dann nichts war, macht sich Justin natürlich Sorgen.
XD XD XD Ich freue mich, wie begeistert du über Serenas Tollpatschigkeit bist. XD XD XD
XD Oh my gosh! Ich wusste gar nicht mehr, wie dieses Spiel hieß. Hab für das Ganze nur eine Erinnerung an ein Spiel aus den ersten zwei Schuljahren herangezogen, das mir als Kind total viel Spaß gemacht hat. XD XD XD Ich wusste nicht mal mehr, wie genau es ging.

Das mit der Pose musste einfach rein. Ich hab das heute sogar noch etwas verlängert und Serena eine größere Rolle da drin gegeben, weil das einfach sein musste! XD Wozu ist man denn ein Superheld, wenn man das nicht nutzen kann! XD
Ich hab es als Kind einfach so geliebt, mir irgendwelche Posen auszudenken für Verwandlungen. XD Und mir war klar, dass Serena das auch gemacht haben muss. XD

Man muss auch sagen, dass das echt verdammt clever von Vivien ist, um Justin die Angst vor Nähe abzutrainieren. :D Er würde ihr ohne Begründung niemals erlauben, ihm so nahe zu kommen, das hat sie ja mittlerweile gelernt. ;D
Ja, mir war es auch wichtig zu zeigen, dass Serenas Scheu eben nicht allein auf Vitali bezogen ist, sondern die Angst, körperlich abgelehnt zu werden, ein allgemeines Problem bei ihr darstellt. Justin ist ja auch sehr ängstlich, was das angeht, weil er niemandem zu nahe treten will - nur dass Vivien da sichergestellt hat, dass kein anderer ihm zu nahe kommt. XD XD XD
Ich fürchte, für Serena wäre das mit Vitali noch schlimmer gewesen als für Justin. Man glaubt es kaum. XD Sie will ja grade nicht solche Gefühle für Vitali und das hätte ihrem armen Herzen wohl den Rest gegeben. :'D Sie war ja bei Ariane schon so verschämt, total nervös und hatte Herzklopfen. Im schlimmsten Fall hätte sie bei Vitali alles hingeschmissen und wäre wieder weggelaufen, weil sie sich so geschämt hätte ^^;
Außerdem sollten Trunite Momente nicht mit Seretali Momenten konkurrieren müssen! XD

Oh, ich freue mich, dass dir dieser kleine Serena und Justin Moment so gefallen hat. Den fand ich auch so süß. :D
Ich bin voll happy, dass das Kapitel so gut angekommen ist! :D Es sollte eben so eine Leichtigkeit ausstrahlen, die auch die fünf mal wieder brauchten, auch um als Freunde und Team näher zusammen zu kommen. Ich hab mich so gefreut, als sie alle zusammen gelacht haben. :D
Gerade für Serena scheint Lachen ja eine sehr intime Sache zu sein, etwas, das sie normalerweise nicht vor anderen Menschen macht. (XD Jetzt muss ich an meinen heutigen Instagram-Post denken und wie passend das Thema wirklich ist!)
Antwort von:  RukaHimenoshi
17.04.2021 21:58
Hahaha, da Serena ja gewisse Ähnlichkeit mit dieser einen speziellen Person hat, hab ich natürlich schwer gehofft, dass Lauras "Signature-Move" irgendwann auch mal bei ihr vorkommt. X'D Und ich wurde tatsächlich nicht enttäuscht!!! o(≧∀≦)o

Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob das Spiel wirklich so hieß - glaube nur mich zu erinnern. XD Aber in mir hat es auch diese Liebe hinterlassen und das, obwohl es Schulsport war! :'D

Hahaha stimmt, wozu ist man sonst ein Superheld?! X'D Fand es aber echt cool, wie die pragmatische Ariane so war: "Für einen Kampf ist das sowas von unvorteilhaft." Ich hatte mir das bei dem ganzen Verwandeln und Posen auch immer gedacht: Nutzen die Bösewichte das für ne Pipi-Pause? XD (Pwahahahaha, stelle mir gerade Grauen-Eminenz vor, der so ist: "Ach, die Verwandlungsszene mal wieder. Dann verschwinde ich kurz mal auf's stille Örtchen, viel Spaß euch." X'D X'D X'D)

Ja, das stimmt. Eigentlich faszinierend, wie ähnlich sich Justin und Serena in diesem Punkt sind. Er hatte zwar in dem Moment seine Szene mit Vivien gehabt, aber es ist ziemlich gut vorstellbar, wie er auch bei jemand anderem nicht so wirklich mit klargekommen wäre. Da halt eher im "zu Stein erstarrt"-Modus, während er bei Vivien natürlich instinktiv auf Distanz geht, um in seine Komfortzone zurückkehren zu können. ^^"
Hihi und stimmt, diese Szene hat Trunite gehört (´▽`ʃ♡ƪ)

Oooh ja, gerade als alle übereinander gefallen sind und einfach nur noch lachen mussten, ach, das war so goldig! Und so nachvollziehbar, wie sie einfach losrennen wollten! X'D (Es war so klar, dass Ewigkeit da nochmal was reinbrüllt XD)
Antwort von:  Regina_Regenbogen
17.04.2021 23:39
Ja! XD Serena und Laura sind einfach beide so wunderbar tollpatschig, haben Angst vor Spinnen, sind entsetzlich pessimistisch, trauen sich gar nichts zu und sind dabei extrem impulsiv. XD XD XD

Geht mir genauso! Ich habe Schulsport immer gehasst! Aber das Spiel war toll! Einfach weil es nicht ums Gewinnen ging! Man konnte nicht verlieren. :D

XD Geilste Vorstellung.
Ich hatte mal die These gelesen, dass Magical Girls während der Verwandlung das größte Energieniveau haben und der Gegner direkt gekillt würde, wenn er sie in dem Moment angreifen würde, weshalb der sie dann gerade nicht angreift. XD Ich hab mir das auch immer so erklärt, dass das eigentlich nur eine Sekunde dauert, aber wir als Zuschauer, das natürlich in Slow Motion zu sehen bekommen. ;D
Antwort von:  RukaHimenoshi
18.04.2021 00:17
Hahaha, die beiden sind eben die Queens of Darkness... Mit Angst vor Spinnen... 😂

Ja stimmt! Rückblickend betrachtet ist es echt traurig, wie viel Wettkampf-Denken im Schulsport vermittelt wird. .-.

Ah, diese These würde natürlich Sinn ergeben! °o° Wobei das ja trotzdem nicht gegen ne Toilettenpause spricht. Besonders, wenn das Energieniveau dann auch noch so hoch ist: Lieber ans stille sichere Örtchen. XD
Aber ja, ich finde den Gedanken, dass eigentlich mit einem Fingerschnippen die Verwandlung erledigt ist auch deutlich nachvollziehbarer. Zeit ist ja sowieso relativ, das erlebt ein Bösewicht halt anders, als der Zuschauer. :D ... Jetzt überlege ich gerade, ob deine Leute auch eine Verwandlungssequenz haben, hihi. Bisher hat es ja immer so gewirkt "Puff, da sind unsere Outfits" (was ja auch zu deiner Auffassung der Verwandlung passt 😉)


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