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Der Wächter

von

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Eine Nacht mit Folgen

Die Wölfe gaben ihren Anführern in Menschengestalt Deckung und umkreisten sie. Nach einigen Kilometern fragte Sam: „Was hast du mit ihm vor?“

Jake zuckte mit den Schultern und antworte kleinlaut: „Ich weiß es nicht. Ich bin nun mal auf ihn geprägt.“ Niedergeschlagen schüttelte er den Kopf. „Ich kann ihn weder töten noch zulassen, dass ihm etwas geschieht. Das habe ich jetzt begriffen.“ Er seufzte schwer und gestand: „Ich bringe ihn erstmal zu mir nach Hause. Er muss sich erholen. Danach sehen wir weiter.“

Embry merkte nebenbei an, dass Isaak blutete. Er bildete das Schlusslicht und konnte erkennen, dass Jake eine rote Spur hinter sich herzog.

Sofort blieben alle stehen und Sam schaute nach was los war. „Es ist seine rechte Hand. Die Wunde blutet. Ich denke aber nicht, dass die Verletzung lebensbedrohlich ist.“, stellte er fest und Jake fiel ein Stein vom Herzen. Dann knurrte der Alpha: „Weiter.“
 

Es dauerte eine Weile, bis sie, in Menschengestalt, am Haus angekommen waren. Sam schickte Embry vor, damit Billy vorgewarnt war. Einige Zeit später preschte Jake aus dem Wald. Er musste ein seltsames Bild abgeben, war er doch immer noch nackt und trug einen bewusstlosen Mann über seiner Schulter. Billy saß vor dem Haus und sah äußerst wütend aus. Neben ihm stand Embry mit einer Hose bekleidet und hielt die Augen offen.

Als er seinen Dad sah lief der Beta anständigerweise rot an. Jetzt gab es aber kein Zurück mehr und er bereitete sich auf eine Standpauke vor.

„Jake“, schnaubte sein Vater, als dieser in Hörweite kam. „Was soll das? Du bringst mir dieses Etwas nicht ins Haus. Wirf es einfach in die Gosse. Ein Problem weniger.“

„Er hat mir das Leben gerettet“, erwiderte Jake und rannte einfach an dem Rollstuhlfahrer vorbei. Er mahlte mit den Zähnen. Es gefiel ihm nicht, dass sein Dad den Wächter beleidigt hatte. Er musste sich stark zurückhalten den älteren Mann nicht anzuschreien. Was war nur auf einmal in ihn gefahren?

„JAKE. Ich sagte nein“, brüllte ihm sein Vater hinterher, aber der Wolf hatte gerade keinen Nerv dafür. Sam würde sich gleich um den Häuptling kümmern, sobald er es geschafft hatte, sich einhändig eine Hose überzuziehen.

Jacob stürmte in sein Zimmer und legte Isaak vorsichtig auf das Bett. Dann rannte er ins Bad und holte den Verbandskasten. Schnell säuberte er die Stichwunde und legte einen straffen Verband an. Damit war er aber auch schon mit seinem Latein am Ende.

Der andere Mann zitterte immer noch und auf seiner Stirn bildeten sich Schweißperlen. Schnell legte Jake ihm seine Hand auf und stellte fest, dass er fieberte. Resignierend ließ der Gestaltwandler den Kopf hängen. Das durfte doch nicht wahr sein. Blieb ihm denn nichts erspart? Dann straffte er sich. Es musste sein und er begann Isaak zu entkleiden. Der andere lag nun nur noch in Boxershorts da. Er hatte sich nicht getraut ihn vollständig auszuziehen.

Anschließend ging er ins Bad und ließ heißes Wasser in eine Schüssel. Zurück im Zimmer wusch er Isaak den Schweiß vom Körper und stellt mit Entsetzen fest, dass er eiskalt war. Nur seine Stirn glühte. Fröstelnd zuckte und zappelte er vor sich hin.

Das erinnerte ihn an die vorige Nacht mit Bella, und er stöhnte unwillig auf. „Och nö“, brabbelte er vor sich hin und ergab sich seinem Schicksal. Mit hängenden Schultern stieg er über Isaak in sein Bett, legte sich auf die Seite und zog das zitternde Bündel an seine Brust. Dann zog er die Decke über sie beide. Mit einem wehleidigen Seufzen schlang er unter der Bettdecke seinen Arm um Isaak und rubbelte etwas über dessen Haut, um noch mehr Wärme zu erzeugen. Einige Minuten später erstarb das Zittern und Isaak glitt in einen erholsamen Schlaf über.

Jake bemerkte nicht, dass Sam ihn beobachtet hatte. Dieser stand in der Zimmertür und hatte alles mitangesehen. Er machte sich Gedanken um die Zukunft. Der Frieden im Rudel war gerade erst wiederhergestellt gewesen. Ohne diese vermaledeite Kette würde das nicht lange gut gehen. Zudem hatte er noch einen tobenden Häuptling vor der Tür. Jared und Embry hielten den Alten davon ab ins Haus zu gelangen, auf seine Anweisung hin.

Er konnte den Unmut im Rudel bereits jetzt spüren. Es musste eine Lösung gefunden werden. Was aber sollten sie tun? Für heute war jedenfalls genug geschehen und Sam entschied sich, das Problem auf Morgen zu verschieben. Schnell gab er den Befehl das Haus zu umstellen. Zudem gebot er Ruhe in der Verbindung. Diese Nacht sollte keiner Jake angehen. Er sollte sich erholen.

Dann schloss Sam die Zimmertür und ging nach draußen. Er musste sich noch um Billy kümmern.

Jake war erleichtert, dass es Isaak besser zu gehen schien, hatte aber ein neues Problem: Dieser wurde zunehmend unruhig und rückte schließlich ein wenig von ihm weg. So nahe bei Isaak zu sein, und dann auch noch mit nur einer Boxershorts zwischen ihnen, machte es unmöglich seine aufkeimende Libido zu unterdrücken. Viel zu lange war es jetzt schon her, dass er zuletzt Hand angelegt hatte und sein Blut geriet auf Abwege.

Bei Bella gab es nicht mal ein Zucken und nun rutschte er unruhig mit einem Ständer umher. Sein Gesicht glühte. Es war ihm mega peinlich, aber er konnte sich einfach nicht von Isaak lösen. Dieser brauchte seine Wärme.

Er versuchte zu schlafen, aber daran war nicht zu denken. Zu seinem Verdruss hatte sich Isaak im Schlaf an ihn gekuschelt und er konnte nicht mehr weiter zurückweichen. Er war sprichwörtlich mit dem Rücken an der Wand. Wenn Isaak aufwachte, würde er es spüren können. Egal was er versuchte, er konnte sich einfach nicht ablenken. Was sollte er nur tun?

„Jake beruhige dich einfach“, flüsterte der Wächter auf einmal und legte eine Hand auf seinen Arm, welcher um dessen Brust geschlungen war.

Der große böse Wolf war versteinert und versuchte so flach wie möglich zu atmen. Er wollte nicht, dass der andere erfuhr, wie rallig er gerade war. Das durfte nicht passieren.

Isaak seufzte schwer und versuchte weg zu rutschen. Aber Jake hielt ihn an sich gepresst. Er wollte ihn nicht gehen lassen, aber er wollte auch nicht so abartig sein.

„Jake, wenn es dir so unangenehm ist, dann lass mich los. Mir geht es besser. Ich benötige deine Wärme nicht mehr.“

Bei dieser Bemerkung bewegte er sanft seine Hand und spürte die Hitze unter seinen Fingern. Er hatte das nicht mitbekommen.

Beide lagen weiterhin reglos da. Dann fragte der Rotblonde: „Was willst du, Jake?“

Ohne nachzudenken sagte dieser: „Dich.“

Isaak seufzte schwer. „Du bist nicht schwul, Jake.“ Es war eine einfache Feststellung und kein Vorwurf.

Jake bestätigte leichthin: „Ja, ich bin nicht schwul.“

„Aber Jake, ich bin ein Mann. Du kannst nicht beides haben.“

„Doch, dass kann ich.“ Jake war kindisch, aber er wollte einfach nicht nachgeben. Er spürte die streichelnden Finger Isaaks auf seinem Arm und das machte ihm Mut. Er begann nun seinerseits die Finger zu bewegen und erkundete die Brust unter ihnen.

Isaak seufzte genießerisch auf. „Ich bin nicht stark genug mich zu wehren“, brabbelte er.

„Dann lass es geschehen“, raunte Jake verführerisch.

„Es wäre ein Fehler. Du bist nicht schwul. Aus dir spricht die Prägung“, versuchte Isaak ihn abzuhalten.

Jake schnaubte und vergrub das Gesicht in den rotblonden Haaren vor sich. „Ist mir egal.“

„Mir aber nicht. Bitte, lass mich los“, stammelte Isaak und machte Anstalten sich von ihm zu lösen.

So einfach würde Jake aber nicht aufgeben und zog ihn einfach wieder zurück. Dann drückte er sich ihm entgegen und Isaak keuchte auf, als er dessen Erregung spürte.

„Jake, bitte nicht. Ich kann mich nicht gegen dich wehren. Bitte, gib mich frei.“

„Nein“, sagte Jake und knabberte an Isaaks Ohr, dieser begann zu zappeln und ihm entfuhr ein erregtes Stöhnen. Das machte Jake mutiger. In diesem Moment warf er seine letzten Bedenken über Bord. Er wollte Isaak und Isaak wollte ihn, dass wusste er.

Dann entließ er den Rotblonden aus seiner Umarmung und drehte ihn auf den Rücken. Der andere ließ es zu und beide sahen sich im Schein des Mondes tief in die Augen.

„Jake, bitte nicht“, flehte er.

Der junge Wolf konnte aber einfach nicht mehr an sich halten und senkte den Kopf. Er wollte die Lippen des anderen spüren. So, wie er es schon so oft in seinen Träumen getan hatte.

„Bitte nicht“, wimmerte der Wächter, unfähig sich ihm zu entziehen.

Sie kamen sich immer näher und ihre Atmungen beschleunigten sich. Jake schloss die Augen und senkte den Kopf weiter. Er spürte Isaaks Atem im Gesicht. In seinem Kopf hörte er die Stimmen der anderen, aber er ignorierte sie. Dieser Moment gehörte ihm. Ihm ganz allein und Isaak.

Im letzten Moment drehte dieser den Kopf beiseite und Jake verfehlte sein Ziel. Überrascht schaute er nach unten und sah eine Träne aus Isaaks Augen perlen. Zitternd hob dieser nun die Hände und drückte Jake von sich.

Der Gestaltwandler verstand die Reaktion nicht. Er kämpfte gegen die zitternden Arme, aber Isaak war stärker.

Dann, schneller als er wahrnehmen konnte, sprang der Untere aus dem Bett und wich keuchend an die Wand zurück. Mit geschlossen Augen versuchte Isaak seine Atmung in den Griff zu bekommen. Mit zittriger Stimme stammelte er: „Nein, das geht nicht. Wir dürfen das nicht tun.“

Jake konnte deutlich sehen, wie erregt Isaak war, aber dennoch entzog er sich ihm.

Eine unbändige Wut stieg in Jake auf. Warum verschmähte er ihn? Warum konnte er es nicht einfach genießen? Tonlos brachte er nur ein Wort heraus: „Warum?“

„Weil es so nicht vorherbestimmt war. Du solltest nicht auf mich geprägt sein.“

Jake stemmte sich auf und knurrte wütend: „Du bist ein Heuchler. Du stehst da, mit ´nem Ständer und hältst mich für abartig?“

Erschrocken öffnete Isaak die Augen und sagte: „Was? Nein, dass habe ich nicht gesagt.“

Jake hörte bereits nicht mehr zu. Die Zurückweisung schmerzte ihn und er begann zu toben: „Ich weiß selbst wie abartig ich bin.“

„Jake, du bist nicht abartig. Das ist nur die Prägung, die aus dir spricht.“

„Ja, verdammt noch mal. Ich bin auf dich geprägt. Und du willst mich nicht.“ Jake hatte genug und stürmte aus dem Zimmer.

Isaak sah ihm nach, hielt ihn aber nicht auf. „Oh, dieser Sturkopf.“ Schnell sammelte er seine Sachen zusammen und zog sich an. Dabei entledigte er sich auch des Verbandes um seine rechte Hand. Diesen brauchte er nicht mehr. Die Wunde hatte sich längst geschlossen, als seine Kräfte zurückkehrten. Er sah nicht einmal hin, weil er wusste, dass es so war. Anschließend folgte er dem Wolf. Vor dem Haus stand das gesamte Rudel und starrte in den Wald. Isaak wusste, dass sie Jake hinterhersahen.

Er musste handeln. Sie mussten endlich miteinander reden. Kaum, dass er die Schwelle übertrat, drehten sich alle zu ihm um. Isaak straffte die Schultern und sagte zum Rollstuhlfahrer: „Ich danke dir für deine Gastfreundschaft. Ich werde nun gehen und dir nicht länger zur Last fallen, Billy.“

Jakes Vater war sprachlos einfach geduzt zu werden und rümpfte empört die Nase. Bevor er aber etwas erwidern konnte, fragte Sam: „Was hast du jetzt vor?“

Isaak wandte sich dem Alpha zu und lächelte sanft: „Ich muss etwas erledigen und dann muss ich einen liebeskranken Wolf einfangen, bevor er durchdreht und sich selbst schadet.“

Wütend knurrte der Alpha: „Du hast ihn zurückgewiesen und nun willst du ihm hinterherjagen? Rede endlich. Was willst du von Jake?“

Nachdenklich musterte er den Leitwolf und kam langsam näher. „Was man will, und was man tun muss, sind nicht immer dieselben Dinge.“

Immer diese rätselhaften Antworten, schoss es Sam durch den Kopf. Dann stand Isaak vor ihm und dieser griff nach seiner verletzten Hand. Der Leitwolf wich zurück, war aber nicht schnell genug. Isaak nahm dessen Hand in die Seinen und sah ihm in die Augen. Diese blauen Iriden hatten etwas Hypnotisierendes und Sam verlor sich in ihren Tiefen.

Dann durchfuhr den Alpha ein heftiger Schmerz, ausgehend von seiner Hand und er sog scharf die Luft ein. Mit dem anderen Arm schlug er nun zu, aber Wächter wich spielend aus. Der Rothaarige zwinkerte und sagte: „Gern geschehen. Auf Wiedersehen, werter Alpha.“

Schneller, als sie reagieren konnten, verschwand der Fremde und rannte in den Wald. Irritiert sahen ihm die Wölfe nach. Erbost ballte Sam die Fäuste und stellte erschrocken fest, dass seine Hand geheilt war.
 

In Windeseile raste Isaak unter dem Blätterdach dahin. Er suchte nach seinem Amulett und kurze Zeit später fand er es auch. Sie waren immerhin miteinander verbunden und er hatte deshalb keine Probleme das Schmuckstück aufzuspüren. Stirnrunzelnd sah er auf die verbogenen und geplatzten Kettenglieder. Er fuhr mit einer Hand darüber, murmelte etwas und das Gold verformte sich, bis die Kette wieder in altem Glanz erstrahlte. Dann wandte er sich um und rannte auf das Haus der Cullens zu. Er brauchte erneut Bellas Hilfe.

Vor der Haustür blieb er stehen und klopfte an. Ein völlig verdatterter Carlisle erschien. Der Rotblonde konnte es sich nicht verkneifen und grinste ihn belustigt an. Der Vampir sagte leise: „Leute, Isaak steht vor der Tür.“

Dessen Grinsen wurde noch breiter und diesmal zügelte er sich. Ihm lag ein schöner Kommentar auf der Zunge, aber man sollte nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen. Das wurde allgemein als unhöflich empfunden. Mit Vampirgeschwindigkeit erschien nun auch der Rest der Familie. Durch die Glaswände betrachteten sie den Eindringling.

„Ich kann seine Gedanken nicht lesen“, gestand Edward und Alice fügte hinzu: „Ich habe ihn nicht kommen gesehen.“

Isaak verdrehte kurz die Augen und erklärte: „Könntet ihr diese Diskussion auf später verschieben? Ich habe es eilig.“

„Du kannst uns hören?“, fragte Esme leise.

„Würdet ihr mir glauben, wenn ich nein sagen würde?“, fragte Isaak und genoss die entrückten Gesichter. Nun aber genug des Herumalberns, entschied er und wurde schlagartig ernst. Hinter Edward tauchte Bella auf und Isaak deutete erst auf sich, dann auf sie.

Überflüssigerweise erklärte Edward: „Ich glaube, er will mit Bella sprechen. Das hat er auch schon vor der Schule so gemacht.“

Plötzlich verschwand Isaak und aus dem Wohnzimmer drang seine Stimme: „Wirklich sehr scharfsinnig, Edward. Ich erzittere vor deiner Auffassungsgabe.“

Alle Cullens rauschten in das Zimmer und fanden den Rothaarigen auf dem Sofa vor. Dort saß er und schmunzelte. Dann stürmte Bella herein und fragte: „Ist etwas mit Jake? Geht es ihm gut?“

„Guten Abend, Bella. Ich hoffe ich störe deinen Schlaf nicht. Was Jake betrifft, das liegt wohl im Auge des Betrachters. Körperlich gesehen geht es ihm jedenfalls gut“, erkläre Isaak und machte es sich bequem.

„Wo ist er?“, stellte Bella auch schon die nächste Frage.

Der Rotblonde hob eine Hand und zeigte auf einen Punkt links neben Emmett, wobei er sagte: „Etwa 25,7 km in dieser Richtung.“

Irritiert schüttelten alle Vampire die Köpfe und sahen zum gezeigten Ort.

Bella hingegen setzte sich gegenüber von Isaak auf einen Sessel, begleitet von ihrem Schatten, der hinter ihr Stellung bezog. „Und warum ist er dort und nicht bei dir?“

Isaak seufzte und sackte ein wenig zusammen. Dann erklärte er: „Weil ich ihm einen Korb gegeben habe und er nun wütend durch den Wald streift.“

„Das verstehe ich nicht“, gestand Bella.

„Er auch nicht“, erwiderte ihr Gast.

Nachdenklich sagte die junge Dame: „Aber, ich dachte, du magst ihn?“

Isaak senkte betrübt den Blick und erklärte: „Nimm es mir nicht übel Bella, aber dieses Thema würde ich gerne zuerst mit ihm besprechen. Vorausgesetzt er spricht endlich mit mir.“ Dann seufzte er schwer und gestand: „Aber, du hast recht, ich mag ihn.“

Er sah auf und sein Blick fiel auf ihre gegipste Hand. Daraufhin setzte er sich auf die Kante und streckte seine Hände nach ihr aus, dabei fragte er: „Darf ich?“

Die Vampire zischten gefährlich, aber Bella hatte keine Angst und legte ihre gebrochene Hand in die Seinen.

„Ich schulde dir noch etwas. Sieh das hiermit als erledigt an.“ Dann brach er den Gips auf und ließ ihre Hand los.

Sie zuckte kurz schmerzerfüllt und biss die Zähne zusammen. Rasend stürmte Edward um den Sessel und hatte bereits eine Hand an Isaaks Kehle, als Bella sagte: „Edward, schon gut. Sieh doch, die Hand ist geheilt. Er hat mir nichts getan.“ Langsam krümmte sie die Finger und befreite sich von den Gipsresten. Sofort war Carlisle bei ihr und untersuchte sie.

Edward zischte und wartete auf dessen Urteil. „Sie hat Recht. Die Knochen sind zusammengewachsen. Erstaunlich.“

Isaak räusperte sich und knurrte gefährlich: „Hand weg, oder Hand ab. Du hast die Wahl.“

Sofort ließ Edward ihn los und stellte sich wieder hinter Bella auf.

Der Arzt hob den Blick und fragte: „Wie machst du das?“

„Magie“, antwortete er leichthin und zuckte grinsend mit den Schultern. Dann wurde er wieder ernst: „Ich bin nicht hier um zu kämpfen, aber der Nächste, der meint, mich begrapschen zu müssen, wird das bereuen. Seid gewarnt.“ Er ließ seinen Blick über die Vampire wandern.

Dann schenkte er seine Aufmerksamkeit erneut Bella und setzte sich wieder bequem hin. „Kommen wir zu einem der Gründe meines Besuchs. Ich habe eine Bitte an dich, Bella und an deinen Freund.“

Sie konnte sich schon denken, was gleich kommen würde und sagte: „Ich höre.“

„Wärt ihr beiden so nett und würdet Jake für mich einfangen?“, fragte Isaak.

„Warum tust du das nicht selbst?“, schnauzte Edward ihn an.

„Das führt mich zu meiner zweiten Bitte. Carlisle, ich würde gerne hier mit Jake reden. Vor Zeugen, außerhalb seines Reviers. Wäre das für dich in Ordnung?“

„Warum hier? Ich bezweifle, dass Jacob das gefallen würde“, äußerte der Angesprochene besorgt.

Isaak seufzte und erklärte: „Weil das hier nicht sein Revier ist und ich hoffe, dass er mich hier nicht gleich bespringt, vor allem nicht bei solchen Zeugen. Reine Vorsichtmaßnahme. Wir müssen endlich reden, bevor es zu spät ist.“

„Was..“, begann Bella, wurde aber von Isaak, der eine Hand hob, unterbrochen: „Genug. Alle Fragen werden sich innerhalb dieses Gesprächs klären. Es soll aber euer Schaden nicht sein. Ich zahle stets meine Schulden. Bella und Sam haben mir je einen Gefallen getan. Beiden habe ich ihre Hände geheilt. Was dieses Arrangement betrifft, so wird eure Belohnung die Information aus dem Gespräch sein. Jakes Heilung wird mitunter einer der Punkte sein.“

Er sah zu der Sterblichen und erklärte grinsend: „Bei dir schreibe ich allerdings an. Ich gehe stark davon aus, dass meine Gunst sich in Zukunft für dich als äußerst hilfreich herausstellen wird. Vor allem in Anbetracht deiner bevorstehenden Vermählung und Verwandlung.“

Erschrocken fragte Bella: „Woher…“

„Auch das wird ein Punkt in dem Gespräch sein“, bestätigte Isaak. „Aber, keine Sorge, ich habe nicht vor, mit meinem Wissen zu hausieren. Normal sage ich nur das, was die Leute bereits wissen oder mache rätselhafte Andeutungen, welche erst im Nachhinein einen Sinn ergeben. Dies ist eine einmalige Chance, da ich offen mit Jake reden werde.“

Mit einem verschmitzten Grinsen fügte er hinzu: „Ihr werdet es verstehen, wenn es soweit ist.“ Dann lachte er bei ihren entrückten Gesichtern.

Isaak wurde wieder ernst und sah zu Carlisle, wobei er diesen aufforderte: „Mein letztes Anliegen: Ich hätte gerne meinen Dolch zurück. Versuche gar nicht erst zu leugnen, ich weiß, dass du ihn hast.“ Dann lehnte er sich zurück und wartete.

Rosalie fauchte erbost: „Mir gefällt das nicht. Ich bin dagegen.“

Schnell sagte Bella: „Ich mache es. Edward, hilfst du mir?“

Ihr Schatten flötete ergeben: „Für dich tue ich alles, Bella.“

Isaak räusperte sich und offenbarte: „Das sind dann zwei Gefallen für Bella. Nur, dass wir uns richtig verstehen.“

Edward nickte und sagte: „Ich brauche nichts von dir. Soll mir recht sein.“

Alice wirkte hibbelig und sagte: „Jasper und ich sind dafür.“

Esme und Carlisle sahen sich kurz an. Dann nickte er und erklärte: „Ich würde gerne erfahren wie das mit der Heilung funktioniert. Wir haben nichts dagegen.“

Als Letztes verschränkte Emmett die Arme hinter dem Kopf und sagte leichthin: „Bin dabei. Meine Neugierde ist geweckt und das klingt spannend.“



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