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Der Wächter

von

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Einkaufen in Forks

Isaak war schon länger wach und hatte ein Display vor sich erscheinen lassen. Mit einem Arm, mehr hatte er wegen Jakes besitzergreifender Umarmung nicht zur Verfügung, arbeitete er sich durch die Daten des gefangenen Werwolfes. Nachdem er bemerkte, dass sein Gefährte sich regte, ließ er von seinem Studium ab und die Konsole verschwand.

Als Jake erwachte, hatte er noch immer seinen Freund fest umschlungen. Das gefiel dem Leitwolf. So wollte er jeden Morgen aufwachen. Dass er Isaak seine Morgenlatte gegen den Hintern presste, störte ihn kein bisschen mehr. Ein herzhaftes Gähnen entfuhr ihm. Zum Aufstehen war er noch zu müde und so kuschelte er noch ein wenig.

„Guten Morgen, Wölfchen“, säuselte Isaak munter und erntete ein undefinierbares Grummeln. Ohne seinen Morgenkaffee war der Alpha nicht zu gebrauchen. Heute hatten sie nichts Wichtiges vor, soweit er wusste und so konnten sie diesen Tag ausnahmsweise mal in Ruhe angehen.

Der Rotblonde lachte und kuschelte sich an seinen Freund. Dabei bewegte er ein wenig das Becken und Jake grollte erregt auf.

„Oh, ich hätte nichts gegen eine zweite Runde“, meinte Isaak und drückte sich gegen den harten Schwanz seines Geliebten. Als er dann aber zwischen sie griff und das Glied zu seinem Eingang dirigierte, stoppte der Leitwolf ihn und knurrte: „Nicht ohne Gleitgel. Ich will dir keine Schmerzen bereiten.“

Isaak hob den Kopf und mit einem Schwenk seiner Hand kam die Tube vom Schreibtisch zu ihnen geflogen. „Hm…“, brummte der Wächter unwillig, weil nichts mehr drin war.

„Tja“, schnaubte Jake und schnippte das leere Ding vom Bett. „Habe gestern wohl alles verbraucht.“ Insgemein war er aber froh. Immerhin hatte er noch keine Zeit gehabt in Ruhe über ihr erstes Mal nachzudenken und wollte es langsam angehen lassen.

Sein Freund seufzte und kuschelte sich wieder an ihn. „Wo bekommt man so etwas?“

„Woher soll ich das denn wissen?“, stellte der Leitwolf die Gegenfrage.

„Da muss ich wohl Kamden fragen. Wenn das deine Bedingung ist, dann möchte ich einen Vorrat davon haben. Leider habe ich keinen Zugang zur Zitadelle, sonst könnte ich es dort synthetisieren.“

Die Zitadelle! Da war ja noch was. Jake knurrte verstimmt und seine Lust war dahin. Er musste wohl den Rat erneut zusammentrommeln. Sie sollten erfahren, was auf die Quileute zukam. In dem ganzen Durcheinander hatte er noch keinen Bericht erstattet und erklärt, was sie vorhatten.

Aber eins nach dem anderen. Immer noch schläfrig forderte er: „Kaffee.“

„Wenn du mich loslässt, hole ich dir welchen“, bot sein Freund an. Allerdings hatte der Wolfsjunge nicht vor ihn gehen zu lassen. Er verstärkte seinen Klammergriff sogar und sagte: „Du gehst nirgendwo hin. Du bleibst schön bei mir.“

Der Wächter schmunzelte und begann den Arm seines Partners zu streicheln. Auch dieser war nicht untätig und fuhr mit den Fingern über Isaaks Brust und Bauch. So verbrachten sie noch eine halbe Stunde, bis der Ruf der Natur Jake aus dem Bett trieb. Als er aus dem Bad kam, fand er das Zimmer leer vor, aber damit hatte er schon gerechnet. Halbwach zog er sich an und schlurfte in Richtung Küche. Am liebsten wäre er nackt rumgelaufen, aber Bella und ihr Blutsauger schwirrten hier noch irgendwo herum.

Wären es nur Kamden und Embry gewesen, dann hätte er nichts angezogen. Im Rudel war sowas ja schließlich normal. Sie hörten die Gedanken der anderen, was sollte man also noch zu verstecken haben. Wobei er es nicht zulassen würde, dass Isaak nackt rumlief. Nicht mal seinem Rudel würde er es gestatten ihn so zu sehen.

„Ich weiß nicht, ob das gut ist, wenn du bei mir eine Ausnahme machst. Zudem bin ich eigenständig, du kannst das nicht einfach für mich bestimmen“, tadelte Isaak als Jake den Speisesaal betrat.

Der Leitwolf grollte und ließ sich auf einen der Stühle fallen. Augenblicklich stand ein Kaffee vor ihm und er schnappte sich das Getränk. Schnell leerte er seine Tasse und bat seinen Partner um einen zweiten.

Erst nach diesem war er bereit zu reden. „Ich bin der Alpha und bestimme das einfach, basta.“

„Ich bin nur zum Schein Mitglied deines Rudels“, mahnte der Wächter und ließ sich ihm gegenüber nieder.

„Um so besser. Dann gibt’s auch nichts zu diskutieren“, meinte der Wolfsjunge und grinste fies.

„Hey, ich bin immer noch eine eigenständige Person“, maulte sein Freund.

„Du bist mein für immer, das waren deine Worte“, hielt Jake dagegen.

„Ja, aber doch nicht so.“

Der Leitwolf zuckte mit den Schultern und flötete: „Tja, dann drück dich nächstes Mal genauer aus. Ich will ja nicht so sein. Mach was du willst. Aber bedenke, dass ich jedem die Augen auskratze, der dich nackt gesehen hat.“

Isaak seufzte und gab auf. In dem Punkt war sein Geliebter einfach stur und zudem war er sich sicher, dass dieser seine Drohung wahr machen würde. Er hatte ohnehin nicht wirklich vorgehabt nackt rumzulaufen. Sowas wurde allgemein als unhöflich angesehen.

Jake grinste noch breiter. Diese Diskussion hatte er eindeutig gewonnen. Bevor einer der beiden aber noch etwas sagen konnte öffnete sich die Tür und Embry kam herein. Hinter ihm folgte sein Zombiefreund. Mit halb geöffneten Augen schnupperte Kamden und forderte: „Kaffee!“

Der Wächter schmunzelte: „Das liegt wohl in der Familie.“ Dann stand er auf und versorgte alle Wölfe mit dem benötigten Muntermacher. Bevor er sich allerdings wieder auf seinen Platz setzen konnte, schnappte Jake ihn und zog ihn auf seinen Schoss. Besitzergreifend schlag er die Arme um ihn und knurrte leise: „Meins.“

Isaak verdrehte die Augen, machte es sich bequem und blieb wo er war. Ein winziges bisschen gefiel es ihm, wie sein Freund heute drauf war. Insgeheim fragte er sich aber, ob sein Gefährte mit dem Echo leben konnte.

Nachdem Jakes Bruder drei Tassen intus hatte und seine Augen komplett offen waren, wandte sich Isaak an ihn: „Kamden, ich wollte mich für deine Hilfe bedanken. Ich stehe in deiner Schuld.“ Er deutete eine Verbeugung an und fügte hinzu: „Wenn es etwas gibt, was ich für dich tun kann, musst du es mir nur sagen.“

Auf dem Gesicht des Brünetten zeigte sich ein schmutziges Grinsen und er wandte sich an seinen Bruder: „Du lässt wirklich nichts anbrennen, wie?“

Der Alpha zog es vor diese unverschämte Frage einfach zu ignorieren. Stattdessen sagte er einfach nur: „Danke nochmal, Bruder.“

Dieser wandte sich an den Rotblonden und flötete: „Oh, da fällt mir so einiges ein, was ich gerne hätte.“ Er räusperte sich und legte los: „Kannst du meinen und Embrys Körper ebenfalls modifizieren?“

„Leider nein. Experimente an Menschen sind verboten. Zudem bisher jeder Versuch scheiterte“, lehnte der Wächter höflich ab.

Aber noch gab Kamden nicht auf und fragte: „Embry sagte mir, dass alle Testsubjekte gestorben sind. Aber hast du es mal mit einem Gestaltwandler versucht? Wie du weißt, sind wir weit widerstandsfähiger und zudem unsterblich.“

Nachdenklich kratzte sich Isaak am Kopf. „Hm…“, brummte er. An diesen Aspekt hatte er wirklich nicht gedacht. Die Experimente lagen weit vor seiner Geburt. Damals gab es weder Vampire, Werwölfe noch Gestaltwandler. Mit den regenerativen Kräften der Wölfe könnte es theoretisch möglich sein. Zumindest würde das einen neuen Ansatz bedeuten. Dennoch schüttelte er den Kopf und sage: „Auch unter Berücksichtigung eurer Kräfte unterliege ich einem magischen Verbot. Selbst wenn ich wollte, könnte ich deinen Wunsch nicht erfüllen.“

Kamden nickte und ließ sich in keinster Weise entmutigen. Seine Liste beinhaltete mehr als diesen einen Punkt. „Ok, wie wäre es dann mit einer kleinen Finanzspritze? Mit den paar Kröten, welche ich angespart habe, kann ich meinem Kleinen nicht das bieten, was er verdient hat.“

Schlitzohr, dachte Embry. Aber er hatte nicht vor sich als Druckmittel einsetzen zu lassen und machte seinem Partner einen Strich durch die Rechnung: „Geld macht nicht glücklich und wir haben auch so alles, was wir zum Leben brauchen. Ich kann uns ein Haus bauen, wenn du das willst. Zudem der Wald und das Meer dem Stamm schon seit Generationen Nahrung liefert. Wir Quileute leben im Einklang mit der Natur.“

Der Brünette blinzelte und sein Lächeln bröckelte ein wenig. Er hatte nicht erwartet, dass sein Gefährte sich gegen ihn stellen würde. Dann musste er also erst diesen überzeugen. Schnell sah er seinen Kleinen tief in die Augen und fragte:

„Ok, ja. Wir sind stark und haben ewig Zeit, somit könnten wir uns selbst ein Haus bauen, aber wo bekommen wir all die Dinge her, die wir nicht aus Holz und Stein fertigen können? Wäre es nicht auch schön ein wenig Kohle für schlechte Zeiten zu haben? Zumal wir Wölfe sind und ich schon jetzt weiß wie teuer es ist, andauernd neue Klamotten zu kaufen. Von den riesigen Massen an Essen will ich gar nicht erst anfangen.

Ist es denn wirklich verwerflich, wenn ich meinem Freund mehr als einen klapprigen Schuppen bieten möchte. Ich finde sowieso, dass der Stamm uns unterstützen sollte. Wir sind ihre Soldaten und Beschützer, die jede Nacht ein gewaltiges Gebiet patrouillieren und dafür sorgen, dass sie ruhig schlafen können. Aber der Stamm hat bestimmt nicht so viel Kohle übrig, uns für unsere Arbeit zu entlohnen.”

Dann deutete Kamden mitten in seinem Monolog auf den Wächter. “Isaak hingegen hat das Geld und will es loswerden. Das käme dann doch allen zugute, oder? Der Stamm ist sicher und braucht keine schlaflosen Nächte zu fürchten, weil seine Wölfe ausgehungert im Wald nach Tieren jagen müssen, um sich zu ernähren.

Was ist mit unserer Bildung? Wir können ja nicht studieren gehen oder eine Ausbildung machen, weil wir die Leute beschützen müssen. Dann sollten wir uns doch auch mal etwas gönnen dürfen.

Denk auch an unsere Mütter. Wäre es nicht schön ihnen für alles, was sie für uns getan haben, danken zu können. Sie würde sich bestimmt über etwas Luxus freuen. Sie haben doch schon genug geschuftet für uns, oder?“

Er hatte seinen kleinen Prinz am Wickel, das wusste er. Schnell setzte er eine betrübte Miene auf und unterdrückte ein freudiges Grinsen.

Embry gab nach und senkte den Blick. „So betrachtet wäre es schon schön keine Geldsorgen zu haben.“

Begeistert von dieser Idee meinte der Rotblonde: „Ich würde gerne helfen. Geld ist mir nicht wichtig. So erfüllt es wenigstens einen guten Zweck.“

Plötzlich räusperte sich Jake und knurrte: „Abgelehnt.“

Alle sahen den Leitwolf an und sein Bruder fragte gereizt: „Wieso?“

„Oh, die Idee dem Rudel eine Finanzspritze für seine Dienste zu verpassen finde ich klasse. Darüber werde ich in Ruhe nachdenken. Aber ich verwalte das Geld meines Freundes und werde keinem gestatten, sich an meinen Gefährten zu bereichern. Ich habe dir bereits zugestanden ein paar Einkäufe zu bezahlen. Dagegen habe ich nichts. Bring mir eine Liste mit Dingen, welche du benötigst, dann reden wir darüber. Bargeld wirst du aber keines von mir bekommen.“

Jake dachte kurz nach und fügte hinzu: „Wie wäre es mit Gutscheinen zum Einkaufen oder Essengehen. Damit könnt ihr euren Müttern sicher eine Freude bereiten. Ich bin bereit für diesen Zweck ein wenig springen zu lassen. Hm, sagen wir 1.000$ pro Nase sollten fürs erste reichen. Das müsste deine Hilfe mehr als wett machen. Zudem werde ich mir überlegen ein Konto einzurichten, um Dinge wie Miete und andere Lebenshaltungskosten, wie Essen und Kleidung, zu übernehmen. Das sollte die Familien der Wölfe angemessen entlasten.“

Nachdenklich wandte sich Jake an seinen Liebsten: „Wie wäre es, wenn wir in La Push einige Häuser bauen lassen. Das Rudel könnte dann diese beziehen und wir hätten die volle Kontrolle über die Kosten.“

Isaak strahlte und nickte: „Ich wusste doch, dass es eine gute Idee war dir mein Geld anzuvertrauen. Alle deine Vorschläge gefallen mir. Auch wenn du meine Zustimmung nicht benötigst. Ich vertraue dir ganz und gar.“

„Gut“, meinte Jake zufrieden und raubte sich einen schnellen Kuss. „Ich werde später mit John reden. Der hat bestimmt Erfahrungen mit sowas. Wenn nicht fragen wir einfach die Finanzabteilung, dafür ist sie ja da.“

„Finanzabteilung?“, fragte Embry. „Ähm, ich verstehe nicht.“

Isaak sah zu dem Kleinsten und sagte leichthin: „Ach, ich verstehe das auch nicht so richtig. John kümmert sich um meinen Besitz. Er hat einige Firmen gegründet, um mein Geld zu verwalten.“

„Moment mal“, sagte Embry. „Ich dachte, das war ein Scherz mit dem Geld. Bist du wirklich so reich?“

Jake lachte und meinte: „Reich? Ich sagte doch schon: Isaak ist der reichste Mann auf der Welt. John hat ihm die Mona Lisa gekauft und als der Louvre sie nicht rausrücken wollte, hat er versucht das ganze Museum zu kaufen. Alles nur weil mein Freund keine Ahnung von Finanzen hat. Er hat ihm einfach eine Liste in die Hand gedrückt und gesagt: Nimm 10% des Gewinns und kauf mir das.“

Dann wurde er wieder ernst und sah zu seinem Geliebten: „Wir müssen uns auch mal über deine Artefakte unterhalten. Wenn du einfach solche Dinge kaufst, hat das doch Auswirkungen auf die Welt, oder nicht?“

Isaak ging kurz in sich und analysierte diese Aussage genauestens. Entsetzt gestand er: „Du hast recht. Verdammt noch eins. Das muss ich auch in Ordnung bringen.“

„Wie wäre es, wenn wir die Originale einlagern und durch Kopien ersetzen. Dann hättest du deine Sachen und die Welt gerät nicht aus den Fugen“, schlug der Leitwolf vor.

„Gute Idee. Am besten ich überlasse dir das. Du hast ein besseres Händchen für solche Dinge.“

Kamden mahlte mit den Zähnen und sah den beiden kurz zu. Auf seinen Bruder musste er aufpassen, der hatte ihm gerade seinen Plan zu Nichte gemacht. Dabei war dieser aber auch so geschickt vorgegangen, dass er sich nicht beschweren konnte. Alle seine Argumente wurden entkräftet.

Er seufzte, setzte ein Lächeln auf und ging zu seinem nächsten Punkt über: „Ok, wie wäre es dann mit einem Zauber?“

Der Wächter öffnete den Mund, aber Jake knurrte: „Abgelehnt. Jeder Zauber kostet Isaak Magie und wir haben immer noch Morgan le Fay im Nacken. Erinnere dich mal an die Werwölfe gestern. Die waren keine harmlosen Kuscheltiere. Solange wir diese elendige Magiern nicht los sind, bin ich strickt gegen Magieverschwendung. Wir brauchen seine volle Kraft, um uns zur Wehr zu setzen.“

Sein Bruder ließ den Kopf hängen, damit keiner sah wie enttäuscht er war. Diesmal musste er aber einsehen, dass die Argumente hieb- und stichfest waren. Frustriert gab er auf. Er musste allein mit Isaak reden. Gegen seinen Bruder kam er im Moment nicht an.

Kleinlaut sagte er: „Ich werde mir etwas anderes überlegen.“

Dann fragte Isaak: „Ach ja. Kannst du mir bitte sagen, wo wir mehr Gleitgel herbekommen?“

Kamden runzelte die Stirn und sah auf. Jake war knallrot und sah schnell weg. „Ähm, die Tube sollte doch noch eine Weile reichen.“ Irritiert sah er, dass sein Bruder seinem Blick auswich. „Hast du etwa die ganze Tube verwendet? Alter, die hätte locker für 30-mal reichen sollen. Oder habt ihr es wie die Karnickel die ganze Nacht hindurch getrieben?“

Kleinlaut stammelte der Leitwolf: „Du sagtest doch: Mehr ist besser als zu wenig.“

Mit offenem Mund starrte Kamden die beiden an. „Unglaublich“, brachte er hervor und schüttelte den Kopf. „Hat es wenigstens geholfen?“

Jake druckste herum und war nicht bereit eine Antwort zu geben. Aber sein Partner lächelte und sagte einfach: „Ja. Deshalb brauchen wir mehr davon. Also, wo bekommen wir das?“

„In jeden größeren Gemischtwarenladen. Aber ich empfehle einen Sexshop. Die sind zwar teurer aber die Auswahl ist größer und es gibt spezielle Mischungen.“

Nachdenklich nickte der Rotblonde und fragte: „Kennst du dich da aus?“

Kamden zuckte mit den Schultern. „Einigermaßen. Die speziellen Mischungen sind schon nicht gerade billig. Man sollte aber auf verschieden Dinge achten. Gleitmittel auf Wasserbasis erleichtert es die Sauerei danach besser los zu werden, halten aber nicht allzu lange, weil sie in die Haut einziehen. Von Ölen solltet ihr die Finger lassen. Die gehen nur mit Seife ab und greifen zudem auch noch Kondome an. Die dritte Gruppe sind die auf Silikonbasis. Bessere Beständigkeit und lassen sich einigermaßen gut abspülen. Bei Analverkehr würde ich zu diesen Raten oder zu Hybridgelen auf Wasser- und Silikonbasis.“

Isaak nickte und meinte: „Gut zu wissen. Habt ihr heute schon was vor? Wenn nicht, würde ich dich darum bitten, mich zu so einem Shop zu begleiten. Jake meint, ich kann nicht mit Geld umgehen und werde über den Tisch gezogen.“

Ohne groß nachzudenken sagte Kamden begeistert: „Keine Sorge, ich kann auf dich aufpassen. Mache ich doch gerne.“ Er strahlte wie ein Honigkuchenpferd.

Embry räusperte sich und meinte nebenbei: „Du weißt schon, dass ich dann auch mit muss? Wäre nett, wenn du auch mal mich fragen würdest. Außerdem haben wir doch schon meiner Mutter zugesagt ihr alles zu erklären. Wir haben also schon was vor.“

Der Brünetten drehte sich augenblicklich zu seinem Freund. „Daran hatte ich nicht mehr gedacht. Sorry Isaak, kann nicht. Mein Kleiner braucht mich“, sagte er schuldbewusste und versuchte seinen Fehler wieder gut zu machen. Wenn er wählen müsste zwischen Reichtum und Embry, so würde er sich immer für seinen Freund entscheiden und der verpassten Chance nachtrauern, aber man musste eben Prioritäten setzen.

Einen Moment dachte der Kleinste nach und sagte langsam: „Wenn wir in Forks einkaufen gehen, hätten wir noch genug Zeit für meine Mutter.“

„Danke“, strahlte Kamden und gab ihm einen sanften Kuss.

„Na gut“, brummte Jake. „Aber lasst uns mal hinne machen. Ich muss heute Abend noch zum Rat.“

Anschließend rief er ins Rudel: „Leah, bist du schon wach?“

„Ja“, kam die Antwort und sie schleimte: „Was kann ich für Euch tun, mein Alpha?“

„Erstmal mich wieder Jake nennen“, meinte der Leitwolf und seufzte genervt auf. „Sag bitte deiner Mutter, sie soll für heute Abend den Rat versammeln. Es muss noch einiges geklärt werden.“

„Sollen wir auch kommen?“, mischte sich Seth ein.

„Nein, nicht nötig. Ich erwarte keine Probleme. Zudem nehme ich Isaak und Sam mit. Haltet euch aber bereit“, sagte Jake und rief nach dem zweiten Alpha: „Sam, heute Abend gibt es ein weiteres Ratstreffen. Hast du Zeit mich zu begleiten?“

Der andere ließ sich einen Augenblick Zeit und erwiderte: „Ich werde da sein, Jake. Soll ich das Rudel mitbringen?“

„Nein, nicht nötig. Bis heute Abend“, bestimmte der oberste Leitwolf und beendete damit das Gespräch.

Kamden versuchte sich nichts anmerken zu lassen. Wenn er es nicht besser wüsste, dann wollte sein Bruder verhindern, dass er mit dem Wächter alleine war. Innerlich seufzte er. Das stimmte wahrscheinlich sogar. Zudem musste er sich selbst eingestehen, dass auch er nicht beabsichtigte seinen Kleinen kampflos mit irgendwem allein zu lassen. In dieser Hinsicht tickten die beiden Blacks wohl gleich.

Nach einem schnellen Frühstück aus Eiern und Speck, die Nahrungswürfel schmeckten zumindest danach, verließen die Vier den Stützpunkt. Vor dem Haus der Cullens rochen sie Bella und Edward. Diese hatten eindeutig keine Lust mehr auf das Essen der Wächter und waren vor ihnen zum Zirkel aufgebrochen.

Kamden sah zu der geschlossenen Garage und fragte laut: „Sollen wir uns wieder ein Auto borgen?“

„Nein“, bestimmte Jake: „Ich möchte nicht andauernd bei ihnen schnorren. Vielleicht sollten wir auch ein Auto kaufen.“ Diese Idee setzte er auf seine gedankliche Liste und sah sich nachdenklich um. „Wir sind Wölfe. Lasst uns laufen. Forks ist nicht weit weg.“

Dann rannte er los. Die anderen schlossen sich ihm an und sie jagten durch den Wald, ihrem Alpha hinterher. Sie brauchten knapp zwanzig Minuten und kamen nicht mal ins Schwitzen. Beiläufig meinte Kamden: „Wie wäre es mit Fitnessgeräten? Sowas könnte das Rudel gebrauchen.“

„Haben wir schon“, meinte Embry und dachte an ihre selbstgebastelten Konstruktionen bei Sam.

Jake gab ihm recht und meinte: „Geräte die für uns geeignet sind, müssten speziell für uns hergestellt werden. Sowas wird es nicht einfach in einem Geschäft geben.“

Da musste Kamden allerdings zustimmen. Wenn er daran dachte, was er im Fitnesscenter mit den Geräten angestellt hatte, dann war seine Idee echt ein Flop gewesen.

Beiläufig meinte Isaak: „Ich kann für den Holoraum etwas programmieren. Da braucht ihr auch keine Angst zu haben die Geräte zu zerstören, denn sie existieren ja gar nicht wirklich.“ Nachdenklich fügte er hinzu. „Ich muss dann aber die Schutzprotokolle ein wenig anpassen. Aber das bekomme ich hin.“

„Echt sehr praktisch so ein Raum“, meinte Kamden und sah sich um. „So, wo sind nun die Geschäfte?“

„Mach die Augen auf, das hier ist die Ladenstraße. Mehr gibt es in Forks nicht“, erklärte Embry.

Kamden verdrehte die Augen und maulte leise: „Hinterwäldlermarkt, na toll.“ Für den Spruch bekam er von seinem Gefährten gegen den Arm geboxt.

Jake sah sich einen Augenblick um und steuerte einen kleinen Laden an. Das winzige Schaufenster war mit einem schwarzen Vorhang verdeckt und über der Eingangstür befand sich ein großes Schild: Zutritt nur für Erwachsene.

Embry und Jake blieben vor der Tür stehen und sahen sich schnell um.

„Was ist los?“, fragte Kamden genervt. „Na geht schon rein.“

„Nun ja“, meinte Jake kleinlaut. „Eigentlich sind wir beide ja erst 16, du verstehst.“

„Oh, das hatte ich vergessen“, meinte sein Bruder und grinste. Schnell schlug er vor. „Dann gehen Isaak und ich allein.“

„Nicht nötig. Ihr seht viel älter aus. Es würde mich sehr wundern, wenn man euch nach dem Alter fragen würde“, sagte Isaak fröhlich.

Kamdens Mundwinkel zuckten. Hatten sich heute alle gegen ihn verschworen? Schnell überspielte er seine Enttäuschung und scheuchte die drei in das Geschäft.

Der Raum war gerade groß genug, dass die vier hineinpassten ohne dabei zu kuscheln. Die Wände waren mit schwarzem Stoff behängt und es gab kein einziges Regal mit Waren hier. Hinter einen mit demselben Stoff bedeckten Tresen befand sich eine Tür und durch diese eilte nun der Besitzer auf sie zu. Er hatte die Türglocke gehört und sah sich die Kunden genau an. Einem nach dem anderen musterte der ältere Herr, während die Wölfe versuchten selbstsicher zu erscheinen.

Missbilligend deute er auf Isaak und sagte: „Dein Ausweis, bitte.“

Jake sah zu seinem Freund und fragte mental: „Hast du den dabei?“

„Nö“, meinte dieser Stumm. „Aber ich kann das auch anders lösen.“

Freundlich lächelte er und quetschte sich nach vorne. Dann nahm er eine Visitenkarte vom Tresen und hielt sie dem Mann hin. Dieser nahm seine eigene Karte entgegen und musterte sie kritisch. Er nickte zufrieden und gab sie an Isaak zurück.

„Entschuldigen sie, Mr. Wächter. Sie haben sich erstaunlich gut gehalten, möchte ich meinen“, sagte der Mann, räusperte sich und fragte: „Wie kann ich den Herrschaften helfen?“

Isaak warf einen Blick zu Kamden der ihn einfach ungläubig anstarrte. „Wir suchen nach Gleitgel“, sagte der Wächter zu dem Verkäufer. Schnell knuffte Jake seinen Bruder, damit dieser den Mund schloss.

„Wir hätten Verschiedene zur Auswahl“, meinte der Mann und kratzte sich am Hals. „Dürfte ich fragen, welche Art es sein soll?“

Kamden schüttelte den Kopf und trat vor. Ohne ein Spur von Scharm sagte er: „Silikonbasis, geeignet für Analverkehr.“

Bedächtig nickte der Besitzer und fragte: „Für Frauen oder Männer?“

„Männer.“

Abermals nickte der Mann und verschwand durch die Tür.

Kamden drehte sich zu dem Wächter um und sagte: „Wow. Kannst du mir diese Jedinummer beibringen?“

Ratlos starrte Isaak ihn an. „Wie bitte?“

Kamden wedelte mit der Hand und sagte mit dunkler Stimme: „Das sind nicht die Druiden, die ihr sucht.“

„Was für Druiden?“, fragte Jake und sah zu Embry. Dieser zuckte mit den Schultern und fragte seinen Gefährten: „Geht es dir gut?“

„Alter ernsthaft, ihr kennt Star Wars nicht?“, empörte sich Kamden.

„Ich bin der Wächter dieses Planeten. Ein interplanetarer Krieg interessiert mich nicht. Sollten sie aber die Erde angreifen, werde ich sie verteidigen“, sagte Isaak todernst.

„Es gibt Aliens?“ Kamdens Augen weiteten sich ungläubig.

Irritiert runzelte Isaak die Stirn. „Die Möglichkeit besteht. Aber du hast doch gerade von einen Krieg der Sterne gesprochen. Deine Aussage war doch metaphorisch gemeint, oder? Wenn nicht, dann muss ich dich darüber in Kenntnis setzen, Sterne führen keinen Krieg. Sie leben und denken nicht. Es sind nur brennende Gaskugeln.“

Kamden klatschte sich die Hand an die Stirn. „Ich meinte den Film. Star Wars IV, Eine neue Hoffnung.“

Bei diesen Worten schlug Jakes die Hände zusammen. Trocken sagt er: „Davon habe ich schon mal gehört.“

„Oh, man. Ihr lebt wirklich hinter dem Mond. Echt mal. Ihr habt da eine gewaltige Bildungslücke. Das müssen wir unbedingt beheben.“

Isaak zuckte desinteressiert mit den Schultern und meinte: „Ich habe mal einen Stummfilm gesehen. War sterbenslangweilig.“

Kamden wollte gerade etwas erwidern, als der Ladenbesitzer zurückkehrte.

„So“, sagte dieser und stelle vier Tuben auf den Tresen. „Die hier sind alle auf Silikonbasis. Sie sollen angeblich gut für den Analverkehr zwischen Männern geeignet sein.“

Schnell drehte sich Kamden um und besah sich die Auswahl. „Welches würden sie empfehlen?“

Gutmütig lächelte der Ältere und sagte: „Verzeihen Sie, aber ich kann leider nur mit Erfahrungen aus zweiter Hand dienen.“ Er deutete auf eine Tube und erklärte: „Ein Kunde sagte mir mal, das hier wäre die beste Wahl. Wie gesagt, ich hatte nie Interesse das zu Testen.“

Mit nachdenklicher Miene nickte Kamden und fragte fordernd: „Haben sie auch Kondome, speziell für den Analverkehr?“

„Selbstverständlich. Welche Größe?“

Kamden sah fragend zu seinem Bruder. Dieser warf kurz einen Blick zu Isaak und lief verdächtig rot an. „Also ich bevorzuge es ohne.“ Isaak nickte zustimmend und Kamden zog missbilligend eine Augenbraue hoch. Dann zuckte er mit den Schultern und sagte zum Verkäufer: „Eine Packung XL, extra reißfest, bitte.“

„Oh, da muss ich erst schauen. Die werden eher selten angefordert“, meinte der ältere Herr und verschwand ein zweites Mal.

Schnell rief ihm Kamden hinterher. „Wir hätten gerne vier Tuben von diesem Gleitgel.“

„Bin gleich wieder da“, rief der Ältere von hinten. Leise hörten sie ihn, wie er in verschiedenen Kisten suchte.

Vorwurfsvoll drehte Kamden sich um und schimpfte: „Also wirklich. Ohne Kondom? Ernsthaft? Aber von sexuell übertragbaren Krankheiten habt ihr schonmal was gehört, oder?“

Isaak grinste gutmütig, und erwiderte geflissen: „Jake und ich sind gegen nahezu jede Krankheit immun, auch bei diesen Speziellen. Zudem werden wir eh nie mit einer anderen Person schlafen.“

„Dennoch“, beharrte Kamden verstimmt und seufzte: „Ist ja eure Entscheidung.“

Der Besitzer kehrte zurück und stellte alles auf den Tisch. „Darf es noch was sein? Ein wenig Spielzeug vielleicht?“

„Nein, danke“, winkte Kamden ab und zeigte auf Isaak. „Er zahlt.“ Dann nahm er den Einkauf in einer schwarzen Plastiktüte entgegen, während der Wächter mit seiner Karte die Transaktion abschloss.

Gemeinsam verließen sie den Laden, wobei Isaak unbemerkt die Visitenkarte zurücksteckte.

Vor dem Geschäft sah sich Embry schnell um und nahm sich dann seinen Gefährten vor: „Warum hast du Kondome gekauft? Erstens bin ich noch lange nicht so weit meinen Arsch hinzuhalten. Zweitens, ich bin Jungfrau. Ist das da nicht unnötig. Du kannst eh nicht mit einem anderen als mir schlafen.“

Kamden ließ den Kopf hängen und gestand: „Diese Sache mit dem: Sex ist nur mit dem Geprägen möglich, ist etwas, was mich schon von Anfang an gestört hat.“

Entsetzt riss Embry die Augen auf und knurrte wütend.

Schnell hob sein Freund die Hände und stammelte: „Warte, das kam jetzt falsch rüber. Lass mich erklären. Es geht mir nicht darum fremdzugehen, ehrlich. Wenn ich eine feste Beziehung habe, bin ich absolut treu. Aber was hat meine Treue für ein Gewicht, wenn es gar nicht anders geht? Für mich ist das ein Beweis, dass ich meinen Partner über alles andere Stelle und allen Versuchungen widerstehe. Dieser Aspekt, dir das beweisen zu können, fällt weg. Das ist es, was mich daran stört.“

Eindringlich sah er seinem Kleinen in die Augen und sagte traurig: „Verstehst du, was ich meine? Wenn ich dir jetzt meine ewige Treue schwöre, was hätte das denn schon für ein Gewicht? Ich kann ja gar nicht anders.“

Über diese Aussage musste Embry kurz nachdenken. Wohingegen Isaak zu Kamden trat und ihm mitfühlend eine Hand auf die Schulter legte: „Ich weiß, was du meinst. Ich sehe das ebenso. Deshalb habe ich diese leeren Worte auch nicht ausgesprochen. Die Prägung ist Segen und Fluch zugleich. Ein Blick und alles ändert sich.“

Embry nickte bedächtig und schüttelte dann schnell den Kopf. „Aber warum hast du dann welche gekauft?“

„Nun ja“, brummte Kamden und platzte dann heraus: „Ich bin gerne vorbereitet. Ich will ja nicht wie mein Bruder dumm dastehen, wenn es soweit ist.“

Im Hintergrund knurrte Jake angepisst vor sich hin und wurde von Isaak besänftigt.

„Da plane ich doch lieber im voraus. Ich dränge dich zu nichts, mein Kleiner. Ich werde warten, das schwöre ich dir. Bis du soweit bist. Sollten die Kondome in der Zeit ablaufen, kaufe ich eben neue. Hauptsache ich kann dir das geben, was du willst. Zudem mag ich die Sauerei nicht. Ich bevorzuge es mit Gummi zu tun, egal ob wir beide gesund sind.“ Er zuckte mit den Schultern und meinte: „So bin ich eben.“

Embry war gerührt von diesen Worten, trat einen Schritt vor und gab seinem Freund einen sanften Kuss. Nachdem die beiden sich trennten, leckte sich Kamden über die Lippen. Er konnte einfach nicht genug von seinem Kleinen bekommen. Am liebsten wäre er jetzt mit ihm allein, aber es gab da noch ein paar Dinge die sie zuvor erledigen sollten. Er seufzte und sah sich um.

„Wir sollten mal neue Klamotten kaufen. Oder was sagt der Geizkragen dazu? Ist es annehmbar sich angemessen bedecken zu wollen?“

Jake knurrte gereizt: „Ich bin kein Geizkragen. Ich bewerte nur nach der Notwendigkeit. Neue Kleidung ist genehmigt.“ Dann grinste er fies und deutete auf einen Laden in der Nähe. „Such dir aus, was immer du willst. Ich will ja nicht so sein.“

Kamden strahlte, schnappte sich die Hand seines Gefährten und zog diesen mit federnden Schritten auf das Geschäft zu. „Danke“, flötete er noch schnell und sie betraten die Ladenfläche.

Keine fünf Minuten später fuhr Kamden seinen Bruder an: „Du Arschloch. Diese Fetzen werde ich meinem Kleinen nicht antun.“ Sein Auge zuckte als er aus dem Augenwinkel die Ware sah. Angewidert schüttelte er sich. Forks war nicht mehr als ein Dorf. Dementsprechend gab es hier nur ein einziges Geschäft für Kleidung. Viel Auswahl gab es hier nicht. Zudem sahen die Kleidungsstücke so aus, als wären sie aus einem Altkleidercontainer für die dritte Welt entsprungen.

„Was denn?“, fragte Jake mit Unschuldsmiene. „Gefällt dir unsere Kleidung nicht?“ Er grinste, schnappte sich seinen Bruder und zog ihn in eine Ecke: „Du wolltest doch ein paar Schuhe haben. Hier ist die Schuhabteilung. Tob dich ruhig aus.“

Kamden warf eine Blick auf die angebotenen Schuhe und erschauderte: „Bevor ich solche Treter anziehe, laufe ich lieber barfuß rum. Und diese Fetzen hier sind nur für eines geeignet: Sich den Arsch abzuwischen.“

Er sprach so laut, dass die junge Verkäuferin ihn hörte. Sie baute sich vor den Kunden auf und zischte: „Wenn Sie mit unseren Sortiment nicht zufrieden sind, dann fahren Sie doch nach Seattle.“ Dann scheuchte sie die Bande aus dem Laden.

Embry schämte sich ein wenig für seinen Freund. Was hatte er denn erwartet: Eine Luxus-Boutique in Forks? Er gab ihm einen Klaps gegen den Hinterkopf und murrte: „Das war sehr unhöflich, du Pfau.“

Kamden schob die Unterlippe vor und warf seinem Freund eine Welpenblick zu: „Nur das Beste ist für meinen Kleinen gut genug.“

Jake hatte ein Einsehen. Hier würden sie wirklich nichts Gutes finden. Hinzu kam, dass auch er es leid war solche Lumpen zu tragen. Sie hatten das Geld und er würde das ganze Rudel neu einkleiden, und zwar angemessen.

„Kommt mit“, meinte er versöhnlich. Er führte seine Wölfe aus der Stadt hinaus. Sie gingen einen Weile und er bog in den Wald hinein. Als er sich sicher war, dass sie vor den Blicken Fremder verborgen waren, drehte er sich rum und fragte: „Füchslein, brauchst du ein Maßband?“

„Nein“, kam die Antwort. Natürlich wusste sein Freund, was er vorhatte und wandte sich einfach an die beiden anderen: „Na dann runter mit den Klamotten.“

Kamden schob sich vor Embry und knurrte: „Was soll das werden, wenn’s fertig ist?“

Der Leitwolf hatte sich auf einen Findling niedergelassen und sagte gelangweilt: „Mein Freund will nur eure Maße nehmen. Ich rufe dann später unsere Schneider an und lasse was für euch herstellen. Die Sachen werden dann in ein paar Tagen geliefert.“

Misstrauisch beäugte ihn sein Bruder. Nach allem, was er heute gesehen hatte, traute er ihm nicht, wenn es um anständige Klamotten ging. „Warum gehen wir dann nicht einfach zu eurem Schneider? Was heckst du jetzt schon wieder aus? Ich habe es ja verstanden. Du bist ein Geizhals, dann kaufe ich eben von meinem Geld etwas Gescheites.“

Isaak hob einen Finger und tadelte: „Du tust ihm unrecht. Gut, das mit dem Geschäft war eine Finte, aber er meint es gerade ehrlich. Die Schneider sind in New York und sie haben uns bisher gute Dienste geleistet. Die beiden sind Luxus-Designer und werden deinen Anforderungen entsprechen, glaub mir. Zieht euch einfach aus. Die Unterwäsche könnt ihr anbehalten.“

Ungläubig starrten Kamden den Mann vor sich an. Sein Freund hingegen war bereits dabei sich zu entkleiden. Kamden seufzte und knurrte: „Na schön.“ Dann zog auch er sich aus.

Isaak stand vor den beiden und fragte: „Um eure Maße zu nehmen, muss ich euch berühren. Ist das ok für euch?“

„Ich wusste doch, dass du mich schon immer betatschen wolltest“, stichelte Kamden und hob die Arme. „Tu dir keinen Zwang an. Ich weiß, wie perfekt ich bin.“

„Ja, und wie bescheiden“, konterte sein Kleiner. Kamden schluckte den spitzen Kommentar einfach ohne etwas zu erwidern. Sein Freund durfte das.

Langsam und bedächtig zog Isaak mit den Fingern Linien über die Körper der beiden und war ganz auf seine Aufgabe fixiert. Nach weniger als einer Minute war er auch schon fertig und nickte. „Gut, hab alles. Spezielle Wünsche was Stoff, Qualität, Muster und Farbe anbelangt?“

Kamden war sofort Feuer und Flamme und begann bis ins kleinste Detail zu beschreiben, was er sich für sie beide vorstellte. Embry hörte nur mit einem Ohr zu und ließ ihn einfach machen. Alles war besser als die Fetzen, die sie sonst trugen. Solange ihm sein Freund kein schwules farbenfrohes Outfit verpasste, war alles in Ordnung.

Ohne Probleme merkte sich Isaak alles und nickte. „Gut dann könnt ihr euch wieder anziehen.“

Jake sprang auf und warf ein: „Oder blankziehen. Ich weiß ja nicht, was ihr vorhabt, aber Isaak und ich werden jetzt alle Wölfe abklappern und Maß nehmen. Da wir alle nach La Push wollen, können wir als Wölfe laufen.“ Bei diesen Worten entkleidete er sich und warf alles seinem Freund zu. Dieser sammelte auch die Kleidung der anderen, sowie die schwarze Tüte ein und sie rannten gemeinsam los.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Tomasu
2021-12-03T16:54:26+00:00 03.12.2021 17:54
Oh man Kamden, wie kann man nur das Geld von anaderen wollen? ich meine es ist nicht deines und Anspruch hast du auch nicht, nicht mal weil dein Bruder der Partner ist. Ich kann ja auch nciht das Gehalt von meinen Schwager ausgeben oder mich von ihm aushalten lassen. Ich würde noch nicht mal auf den Gedanken kommen. Mir ist Geld nicht wichtig, ich knauser auch schon mal mit meinem, denn kaufen muss ich nichts was nicht wichtig ist.
Aber es muss auch solche menschen geben. nicht alle sind gleich und das ist auch gut so, aber Kamden nicht nach anderem gieren und vor allem nicht neiden.

ich freu mich auf das nächste Kapitel und hoffe das der Clan sich über neue Kleidung freut und das Geschnek sieht und nicht das Geld oder gar nicht bestehende hintergedanken.

grüße TK

Antwort von:  Drachenlords
05.12.2021 13:05
Huhu,
Ja ich kann deine Gedanken verstehen. Nur solltest du bei Kanden auch nicht außen vor lassen, dass Isaak schon mehrmals gesagt hat, dass er das Geld loswerden will. Du würde doch nahezu jeder sagen: Ach wenn du es nicht willst, ich könnte es gebrauchen.

So sehe ich das jedenfalls. Wenn jemand im Lotto gewinnt, dann hat diese Person auch plötzlich ganz viele Freunde. ^^

Ich muss heute leider arbeiten und kann daher erst heute Abend das neue Kapitel hochladen. Da musst du dich leider noch etwas gedulden.

MFG
Drachenlords


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