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Demons

von

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Die Ankunft

Er wirkte immer so stark, wie jemand, der wusste, was er wollte. Eine Person, die sich durch das Leben gekämpft hatte und nun seinen Platz inne hielt. Ich bewunderte ihn. Insgeheim konnte ich kaum den Blick von ihm abwenden. Er war ein überaus attraktiver Mann, sein Blick gefasst, aber doch konnte ich eine gewisse Melancholie darin erkennen – in diesen braunen Augen, die mich faszinierten. Die schwarze Lederjacke betonte seine Figur, drahtig und überaus anziehend. Seine Stimme strahlte diese Dominanz aus, die das Sanctuary zusammenhielt. Viele von uns hatten Angst vor ihm und doch waren wir alle er: Negan.
 

Ich selbst kam vor einigen Monaten hierher. Meine alte Gruppe war nahezu ausgelöscht. Jedoch waren sie ohnehin eine Gefahr für mich. Wenn man anders war, hatte man es noch schwerer in dieser Welt zu bestehen. Und an mir war so vieles anders. Er fand mich halb verhungert im Wald. Ein Beißer hatte sich mir genähert, wahrscheinlich da mein Fleisch den nahenden Tod bereits ausstrahlte. Ich konnte nur ein dumpfes Geräusch hören und das Geschöpf lag vor mir, mitsamt zertrümmerten Schädel. „Bist du okay?“ Dies war das erste Mal, dass ich seine Stimme vernahm. „I-ich …“, keuchte ich. Er sagte nichts, schlang seine Arme um mich und hob mich empor. „Ich denke, dass du ärztliche Versorgung brauchst. Soll keine Beleidigung sein, aber du siehst aus wie ein Haufen Scheisse, mein Freund.“ Widersprechen konnte ich nicht. Also trug er mich ins Sanctuary. Bevor der Arzt sich meiner annahm, hielt ich ihn davon ab, mich genauer anzusehen. Negan, so hatte sich mein Retter vorgestellt, runzelte die Stirn. „Bitte, ich habe meine Gründe.“
 

Der Arzt und er sahen sich an, dann lachte er. „Stripsearch wird hier schon keiner mit dir machen“, er klopfte mir vorsichtig auf die Schulter. Meine Wunden, die sich auf meinem Oberkörper befanden wurden versorgt. Außerdem bekam ich Schmerzmittel und etwas zum Essen. Nachdem der Arzt gegangen war, blieb Negan eine ganze Weile noch bei mir. Er fragte mich, was ich bereits erlebt hatte und ich weihte ihn ein. Meine Gruppe hatte zum Schluss eher gegen einander gearbeitet. Einer von uns beraubte uns schließlich und zog mit den Waffen von dannen. „Wir konnten uns nicht mehr verteidigen. Und so verlor ich einen nach dem anderen. Zum Schluss war ich orientierungslos durch den Wald geirrt.
 

Wahrscheinlich hatte ich schon resigniert und mit meinem Leben abschlossen. Da kamst du“, ich zwang mich zu einem Lächeln. „Man sagt immer, dass Menschen eine Ressource sind“, entgegnete er. „Allerdings … warst du mir irgendwie sympathisch, Junge.“ „Junge?“, ich lachte.

„Wie alt schätzt du mich denn?“ „Um ehrlich zu sein, ich dachte du seist höchstens achtzehn bis zwanzig.“ „Ja, das denken viele. Nun ich bin zweiunddreißig.“ Er öffnete erstaunt den Mund und musterte mich. „Du siehst echt verdammt jung aus, scheiße!“ Ich mochte diese direkte Art mit der er sprach. Auch wenn ich später einiges über ihn erfuhr, das zum Teil erschreckend war. Der erste Eindruck von Negan war sympathisch. Außerdem hatte er mir das Leben gerettet! Negan war der erste Mensch, der sich wirklich um mich kümmerte und das seit langem. Bis ich mich richtig erholte, konnte ich auf der Krankenstation bleiben. Ich hatte mir jedoch geschworen, etwas zurückzugeben, so bald ich konnte. Als es mir wieder besser ging, zeigte mir Negan das Sanctuary. Ich war beeindruckt, was er hier alles aufgebaut hatte. „Es gab schon ewig keine Angriffe mehr von diesen Haufen wandelnder Scheiße da draußen“, meinte er und grinste. „Liegt wohl an uns. Wir beschützen auch die anderen. Daher nennen wir uns Saviors. Lucille hat dabei ziemlich mitgeholfen.“ Negan schwang seinen Baseballschläger. „Du hast … ihm einen Namen gegeben?“ „Ihr“, verbesserte er mich. „Sie ist eine Lady.“ „Sorry“, ich hustete. Irgendwie war er schon echt seltsam.
 

Auf der anderen Seite fühlte ich mich bei ihm wohl. Viele im Sanctuary sahen ihn angsterfüllt an. Woran das lag, erfuhr ich später. Zunächst wollte Negan von mir wissen, warum ich Ärzten gegenüber so vorsichtig war. Natürlich konnte ich ihm nicht alles sagen. Ich wusste nicht einmal, ob er Menschen wie mir schon begegnet war. Damals in der normalen Welt, bevor die Apokalypse über uns herein brach. „Ich habe ziemlich schlechte Erfahrungen mit ihnen gemacht“, murmelte ich. Er schien immer noch skeptisch zu sein, also sagte ich ihm, dass ich in gewissen Punkten anders sei. Das ließ Negan anscheinend erweichen. Von diesem Tag an sicherte er mir seinen persönlichen Schutz zu. Er teilte mir etwa einen Raum zu, der in einem Korridor des Sanctuarys lag, der an seinem grenzte. Ich war beruhigt, dass man die Duschzellen schließen konnte. Des weiteren hatte mein Raum ein Waschbecken. „Nicht, dass die anderen sich wegen mir benachteiligt fühlen“, flüsterte ich. „Sie werden es verstehen“, Negan zuckte mit den Schultern. „Viele kamen absolut traumatisiert hier her. Da bist du nicht der Einzige. Finde dich jetzt erstmal ein und wenn du etwas brauchst, sag mir Bescheid.“
 

Damit ließ er mich allein. Mein Leben im Sanctuary begann.



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