Zum Inhalt der Seite

Umwege des Herzens

Team 7 - neuformiert
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Frühlingserwachen


 

Sakura spürte einen Klos in ihrem Hals
 

und einen Knoten in ihrem Magen
 

Die Sonne war gerade vor wenigen Minuten aufgegangen und hatte die Kälte der Nacht vertrieben. Sanfter Nebel lag zwischen den Bäumen und Konohagakure schien allmählich aus dem Schlaf zuerwachen. Die ersten Menschen tauchten auf den Wegen und Straßen auf und der Tag begann.

Sakura saß auf einer Bank im Stadtgarten und hielt ihr Gesicht in die Morgensonne. Sie hatte eine 12 Stunden Schicht hinter sich und war eigentlich am Ende und müde und wollte nur noch ins Bett. Gleichzeitig fühlte es sich gut an, noch etwas die kühle Luft einzuatmen und einfach die Ruhe zu genießen.

Irgendwo fing ein Vogel an seinen Morgenständchen zu singen. Gemurmel setzte ein als immer mehr Menschen durch den Park liefen.

Sie sollte wirklich langsam nach Hause, duschen und ab ins Bett. Heute Nachmittag hatte sie immerhin ein Treffen mit Kakashi, da sollte sie fit sein und ausgeschlafen.

Sakura stand auf und lief los. Ihr Herz klopfte aufgeregt, wenn sie an das bevorstehende Treffen dachte. Es war zwar dienstlich, aber dennoch. Sie verbrachte gern Zeit mit ihm. Nachdem das Lazarett vor dem Winter abgebaut worden war, hatten ihr seine Besuche fürchterlich gefehlt. Sie hatte das Gefühl immer anderen Dingen zugeschrieben. Am Anfang hielt sie es für väterliche Gefühle, waren es wahrscheinlich auch am Anfang von Team 7, dann dachte sie immer, es wäre einfach nur Freundschaft, irgendwann hielt sie es für die typische familiäre Liebe … doch er fehlte ihr, mehr wie es irgendjemand sonst tat.

Sakura war inzwischen bei ihrer Wohnung angekommen. Irritiert blinzelte sie mehrfach; vor ihrer Haustür lag eine kleine Schachtel. Sie beugte sich hinunter und hob sie auf. Unschlüssig zog sie das Kärtchen, welches unter der schlichten Schleife war hervor und klappte es auf.

Muss leider den Treffpunkt ändern. Zieh dich warm an. Ich hole dich ab.

Kakashi

Die jung Frau öffnete die rote Schachtel und staunte – kleine wunderschöne Pralinen befanden sich darin. Sie musste lächeln. Wer hätte gedacht, dass er wusste, welcher Tag heute war.

Sakura ging in ihre Wohnung und verschwand direkt unter der Dusche. Bevor sie anschließend ins Bett ging, nahm sie eine der Pralinen heraus und steckte sie sich in den Mund. Die Schokolade schmolz sofort und kitzelte ihren Gaumen. Köstlich.
 

Unruhig und aufgeregt lief Sakura durch ihre Wohnung. Sie konnte sich nicht erinnern, dass sie jemals so nervös war vor einem Treffen. Nachdem Aufwachen hatte sie der Schlag getroffen – Kakashi wusste, welcher Tag heute war. Sie wusste es natürlich auch, aber da sie davon ausgegangen war, dass er es nicht wusste, hatte sie dem Treffen an diesem besonderen Datum einfach zugestimmt. Jetzt wo sie wusste, dass er wusste, welcher Tag war, wusste sie nicht mehr, was sie davon halten sollte.

Sakura blieb stehen und massierte sich die Schläfe. Ihr schwirrt der Kopf. Sie dachte immer, dass er nur seine ehemalige Schülerin in ihr sah. Der Heiligabend bei Naruto hatte einen Funken Hoffnung gezündet, den sie anschließend versuchte zulöschen. Doch er ließ sich nicht löschen. Kakashi besuchte sie danach wieder, nun eben im Krankenhaus statt im Lazarett. Sie redeten, verbrachten ihre Pause zusammen … Es war so schön. Vertraut und warm.

Die junge Frau sah zur Uhr und anschließend zum Tisch, wo die Schachtel immer noch stand. Unsicher blickte Sakura an sich hinunter. War das nun ein Date, oder nicht? Sie hätte sich normalerweise keine Gedanken darüber gemacht, aber jetzt, wo sie wusste, dass er wusste …

Energisch schüttelte sie den Kopf und klopfte sich auf die Wangen. Sie stampfte in ihr Schlafzimmer und riss die Türen ihres Kleiderschranks auf. War das nun ein Date oder nicht?! Verdammt! Wieso war das alles so kompliziert?!

Pünktlich klingelte es. Vor Schreck schmiss die junge Frau die Tür ihres Kleiderschrank wieder zu. Sakura hatte das Gefühl ihr Herz würde jeden Moment aussetzen, während sie dem leichten Klopfen, das dem Klingeln folgte, entgegen tappte.

Sie öffnete die Tür und sah ihn an. „Hey“, hauchte sie und spürte wie ihre Knie weich wurden als er sie anlächelte.

Kakashi legte den Kopf etwas zur Seite. „Können wir?“
 

Sie liefen Seite an Seite durch das Dorf – wie sie es schon oft gemacht hatten. Doch heute war es anders. Fast schon scheu, sah sie zu ihm hinüber. Kakashi neben ihr wirkte ein wenig unsicher und das verunsicherte wiederum sie. Gleichzeitig machte er den Eindruck, als wäre er irgendwie stolz mit ihr an seiner Seite, und das machte sie stolz. Ein eigenartiges Gefühlschaos tobte durch ihren Verstand und durch ihr Herz.

Inzwischen waren sie im Zentrum. An der Stelle, wo das Lazarett gestanden hatte war immer noch eine große leere Fläche. Sie liefen direkt darauf zu und blieben schließlich davor stehen.

Still standen sie eine Weile Seite an Seite dort. Sakura hörte nur ihr Herz, welches wild klopfte.

„Das wäre doch eine gute Stelle, oder?“, fragte der Hokage plötzlich.

Die junge Frau sah ihn verwirrt an. „Wofür?“

Kakashi drehte den Kopf und blickte sie an, lang und intensiv. Sie spürte wie ihr langsam aber sicher, die Röte auf die Wangen schlich. Schließlich räusperte er sich. „Für das Seniorenheim.“

Sakura musste lachen, weil die Anspannung so plötzlich von ihr abfiel. „Ja, eine gute Stelle. Sie liegt schön zentral und das Krankenhaus ist nicht weit entfernt.“

Es war also doch nur ein dienstliches Treffen. Ein wenig schämte sich, dass sie sich Hoffnungen gemacht hatte. Auf der anderen Seite fühlte sie sich auch erleichtert, weil so die Nervosität endlich verschwand und sie mehr sie selbst war.

„Und nun?“, fragte sie leicht hin.

Kakashi schenkte ihr ein warmes Lächeln und zwinkerte. „Das wird eine Überraschung.“

Verdutzt spürt Sakura, wie die Nervosität und Anspannung schlagartig zurückkehrten.

Der Hokage schenkte ihr ein unsicheres Lächeln. Er drehte sich herum und winkelte den Arm leicht an, um ihn ihr anzubieten.

Unschlüssig stand die junge Frau einige Augenblicke da und starrte den Arm an. Die wohlige Wärme, die sich in ihr ausbreitete fühlte sich gut an und schürte gleichzeitig ihre Nervosität. Sie gab sich einen Ruck und hackte sich bei ihm ein.

Als sie los liefen konnte Sakura sich nicht helfen, es fühlte sich einfach richtig an.
 

Die Sonne stand bereits recht tief und tauchte Konohagakure in goldenes Licht. Hoch oben auf dem Hokagefelsen herrschte angenehme Stille. Sakura und Kakashi saßen entspannt nebeneinander und betrachteten das Dorf.

Sie liebte diese Momente mit ihm. Es fühlte sich gleichzeitig besonders und normal an. Sie waren noch eine Kleinigkeit Essen gewesen und anschließend hatte er sie hierher gebracht.

„Ich bin gern hier.“ Kakashi verlagerte seine Sitzposition ein wenig und streckte eine Bein der Länge nach aus.

„Es ist wirklich toll hier oben“, flüsterte Sakura. Sie konnte ihren Blick nicht vom Dorf abwenden. Doch es war nicht die atemberaubende Aussicht, die sie gefangen hielt. Immer noch brannte ihr eine Frage unter den Nägeln und sie fürchtete, dass sie einfach aus ihr heraus platzen würde, wenn sie ihn ansah.

„Ich komme gern hierher um nachzudenken.“

Die junge Frau konnte sich nicht helfen, es fühlte sich an, als würde er ihr etwas bedeutendes Mitteilen wollen. Sie spürte, wie sich die Röte erneut auf ihre Wangen schlich. „Worüber denkst du nach?“, fragte sie leise.

„Über vieles“, flüsterte er. „Über das Dorf und dessen Zukunft … über mich und meine Zukunft … und …“ Er brach ab und atmete geräuschvoll ein.

Sakura spürte einen Klos in ihrem Hals und einen Knoten in ihrem Magen. Sie konnte nicht anders, sie musste es wissen. „Und?“, hakte sie schüchtern nach.

Es dauerte, so lange, dass die glaubte, keine Antwort mehr zu bekommen. Plötzlich fühlte sie seinen Finger unter ihrem Kinn. Er drehte ihr Gesicht zu sich und sah sie an.

Die Abendsonne spiegelte sich in seinen Augen, als er antwortete: „Über dich.“

Verschämt versuchte sie den Blick abzuwenden, doch er verhinderte es mit sanftem Druck. „Mich?“, haucht sie schließlich unsicher. Ihr Herz klopft so laut, dass sie glaubte, dass er es hören müsste.

Kakashi nickte und sah sie weiter an.

Jetzt musste sie doch diese eine Frage noch stellen, „War das heute ein Date?“ Nervös knetete sie ihre Hände.

„Wenn du möchtest“, flüsterte er so leise, dass mehr ihr Herz, wie ihre Ohren es hörten.

Sie sah ihn an, lang und forschend.

Vorsichtig und langsam hob sie ihre Hand und legte sie auf seine Wange. Sie beugte sich nach vorn und Kakashi kam ihr entgegen. Im letzten Moment zog sie die Maske herunter und küsste ihn, sanft und zart.

Der Kuss war vorsichtig und unsicher; ein herantasten an den Anderen, ein schüchternes Fragen und Antworten.

Seine Lippen waren warm und fühlten sich sanft auf ihren an. Sie spürte das Kribbeln unterhalb ihres Bauchnabels, welches ihr den Mut gab, den Kuss etwas zuverstärken.

Gerade als sie befürchtete zu weit gegangen zu sein, fühlte sie eine Hand auf ihrer Wange und die andere auf ihren Rücken. Seine Lippen bewegten sich intensiver auf ihren und ließen sie alles um sich herum vergessen.

Sakura spürte die Hitze ihres Körpers und das wilde Klopfen ihres Herzens.

Kakashis Hand auf ihrer Wange verschwand und gesellte sich zu der auf ihren Rücken. Er verstärkte die Umarmung und zog sie auf seinen Schoß.

Sie küssten sich noch einen Augenblick und lösten sich dann voneinander. Einen unendlich wirkenden Moment sahen sie sich an.

Sakura gab Kakashi einen kleinen Kuss auf die Lippen und schmiegt sich dann an seine Brust. Er legte seine Arme um sie, hielt sie fest und hüllte sie ein.

Die junge Frau lächelt und schloss einen Moment die Augen. So fühlte sie also Liebe an.

„Fröhlichen Valentinstag“, flüsterte er in ihr Haar.

„Fröhlichen Valentinstag“, nuschelte sie gegen seine Brust und spürte ihre hitzigen Wangen.

Die Sonne glühte feuerrot bevor sie am Horizont verschwand und sich der Mantel der Nacht ausbreitet.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Ayasha
2021-03-15T07:38:15+00:00 15.03.2021 08:38
Wow...

ich weiß gerade nicht was ich schreiben soll... in diesem Kapitel steckt so viel Liebe und so viele Gefühle...

Aber endlich haben beide es geschafft, Kakashi hat sich endlich getraut seinen Gefühlen nach zu gehen und ich finde es klasse, das Sakura ebenfalls solche Gefühle für den Mann empfindet.
Es ist eine sehr schöne und romantische Szene auf dem Felsen!
Danke das du uns so etwas schönes geschrieben hast.
Antwort von:  Charly89
15.03.2021 19:10
Ja, die Szene auf dem Fels wollte ich so unbedingt :3
Das liest man, glaube ich, auch raus.

Es war spannend die beiden auf dieser Erwachsenen-Ebene zu schreiben und zusammen zu bringen.
Ich hatte wirklich viel Freude daran :)

LG
Charly


Zurück