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Cysloden

22. Dezember

15:43 Uhr

 

[LEFT]Es ist kurz vor Weihnachten. Die Häuser und Innenstädten sind festlich geschmückt und aus jeder Ecke hört man fröhliche und stimmige Weihnachtslieder. Nicht weit vom Hauptzentrum entfernt steht ein pompöser Weihnachtsbaum, welcher neben einem riesigen Kaufhaus seinen Platz fand.

Vor diesen tummelten sich viele Menschen, sodass einige Trauben sich um den Eingang gebildet haben und daraus Menschenschlangen resultierten.

Der eisige Wind, gepaart mit winzig kleinen Schneeflocken, trieben Tränen in den schimmernden Bernsteinfarbenen Augen von Rinwell und entlockte ihr dadurch ein Niesen.

Das Smartphone, welches sie in ihren zittrigen Händen hielt, bebte mit und stöhnend sendete sie ihren neusten post auf Twitter. Ehe sie das Mobilgerät in ihre Tasche verschwinden lässt.

Fest die Arme umsich selbst geschlungen rieb sie diese wärmend auf und ab, während sie von einem Bein auf das andere tapste.[/LEFT]

»Hätte ich bloß meine Hootle-Wärmflasche mitgenommen. Das ist echt nicht zum aushalten.«, grummelte die Schwarzhaarige mürrisch und linste kurz zur Seite, um vor sich nur eine sehr lange Menschenkette zu erblicken.

Genervt stöhnte sie auf und vergrub ihr Gesicht etwas tiefer in die Schuljacke.
 

Ja, vielleicht wäre es schlauer gewesen, erst Heimzukehren und sich wärmere Kleidungsstücke anzuziehen, als die dünnen Stofffetzen - welche sich Schuluniform schimpft - die kaum einen Schutz vor der bitteren Kälte baten.

Aber nein, für sie war es logischer direkt nach der Schule zum Kaufhaus zu gehen, nur um die limitierte Plüsch Figur von Hootle - einer Eule aus einem Mobile Game - zu ergattern.

In diesem Sinne war es auch rein logisch für sie gewesen, sich so schnell wie möglich vor dem Laden ihrer Begierde anzustellen.

Die Auflage war nämlich – wie der Name schon vermuten ließ - limitiert und wer zuerst kommt, mahlt zuerst!

Leider musste sie mit Entsetzen feststellen, dass sie nicht die Erste war, die auf diesen Gedanken gekommen ist.

Mindestens Vierdutzend Leute sind vor ihr dran, ehe sie an der Reihe ist.

Sie hoffte inständig, dass sie noch ein Exemplar in die Hände bekommt.

Denn was nützt eine bisher komplette Hootle-Sammlung, wenn sie doch plötzlich unvollständig wird?

 

 
 

»Woah, die sieht aber süß aus!«

 
 

Prompt zuckte Rinwell zusammen und ihr ganzer Körper versteifte sich, als sie die Bekannte Stimme vernahm und rollte bereits entnervt mit den Augen.

Der fehlte ihr gerade noch.

Nicht nur, dass sie in dieser eisigen Kälte hier in der Schlange warten musste - Oh nein!

Ausgerechnet jetzt muss der Herzensbrecher ihrer Schule auch noch hier auftauchen.

»Oh, bei den Sternen. Lass Law mich nicht sehen...«, murmelte sie flehend und drehte sich in die Entgegengesetzte Richtung um, von der sie seine Stimme wahrnahm.
 

Versteht sie nicht falsch. Law war kein schlechter Mensch. Ganz im Gegenteil.

Er ist nur sehr unbeholfen, tollpatschig, naiv und weiß manchmal einfach nicht, wann man am besten die Klappe hält.

Sein Ego pusht er - mit Bravur - durch Martial Arts in die Höhe. Wobei man erwähnen muss, dass er darin gut ist. Sehr gut sogar.

Die hellste Glühbirne in der Kronleuchte schien er dafür nicht zu sein, aber ein kompletter Vollidiot auch nicht. Wobei sie hin und wieder wirklich der Ansicht war, dass einige Synapsen bei ihm nicht richtig schalteten.

Zugegeben, dass klingt im ersten Augenblick nicht gerade alles positiv.

Jedoch ist er sehr aufmerksam, hilfsbereit, gutmütig und auf seine eigene Art und Weise charmant.

Bei Ernsten Angelegenheiten benimmt er sich auch Verhältnismäßig und ist dabei hoch konzentriert und ruhig. Er ist humorvoll und sein perlweißes Lächeln ist einfach überwältigend.

 

 

Es wunderte sie deshalb keinesfalls, dass er bei den Mädchen so gut ankam.

Was sie jedoch sehr verwunderte war die Tatsache, dass er bisher nie eine Freundin hatte.

So viele Anwerberinnen - und doch gab er eine nach der anderen einen Korb.

Die Gründe? Das wusste anscheinend nur Law selbst, denn seine abgewiesenen »potenziellen Freundinnen« äußerten darüber kein Wort. Stattdessen murrten sie erzürnt ein »Idiot« oder »Dummkopf« nach der wohl eher harschen und schnellen Abfuhr.

 
 

Und da sind wir bei dem Punkt, warum Rinwell ihn um jeden Preis meiden will.

Seit kurzem – um genau zu sein nachdem Rinwell ihm Nachhilfe (Zwei mal!) in Mathe gegeben hatte, obwohl sie ein Schuljahr auseinander waren – schien er wie eine Art Klette zu sein, sobald er sie erblickte.

Er verwickelte sie ständig in Konversationen, bat ständig um Hilfe, obwohl es offensichtlich gewesen ist, dass er diese gar nicht benötigte und verhielt sich allgemein sehr merkwürdig in ihrer Anwesenheit.

Er wirkt oft verlegen, fasste sich häufig am Nacken und faselte manchmal wirres Zeug, welches total aus dem Kontext genommen wurde.

Es wirkte fast so, als sei er.-

 
 

Ihren Gedankengang unterbrach Rinwell und grunzte kaum hörbar auf. Dabei legte sie ein schiefes Lächeln auf den Lippen.

»Als ob der in mich verknallt wäre. Bei den Sternen, wie grotesk.«, flüsterte sie dies zu sich selbst und zog einen Schmollmund.

Sie kannte ihn gerade erst mal ein halbes Jahr und dies auch nur durch die Schule.

Er ging in die Oberstufe und sie in die Unterstufe. Sie war intelligent und er...halt nicht.

Sie stand auf Bücher, während er auf Kampfkunst abfuhr.

Er sah umwerfend aus und sie...durchschnittlich. Wie sie sagen würde.

Sie waren einfach wie Tag und Nacht. Unterschiedlicher konnten die zwei nicht sein.

 
 

»Hm.«

»Wa...Wirklich?«

»Tze.«

»Jetzt sei doch nicht so!«

»Huh?«

»Das war was anderes.«

»Uh-hu.«

»Ich mein das ernst!«

»...«

 
 

Großartig. Wie konnte sie dies vergessen? Wo Law ist, ist auch Patvo.

Patvo ist Law´s bester Freund und der Wortkargste Mensch, der ihr je unter die Augen getreten ist.

Sie verstand natürlich kein Wort von dem, worüber sie sich unterhielten und das Schlimmste daran ist, dass sie laut Lautstärke sich ihr näherten.

Sie zog ihre Ockerfarbene Barett Mütze tiefer ins Gesicht, in der Hoffnung, so nicht erkannt zu werden.

 
 

»Hey du!«, erschrocken stolperte Rinwell nach hinten, als sie rüpelhaft angerempelt wurde.

»Au.- Hey, was soll das werden?«, ungehalten zog die Schwarzhaarige Schülerin ihre Augenbrauen zusammen und stemmte ihre Hände an den Hüften ab.

»Na los, zieh Leine. Wir stehen jetzt hier. Stell dich gefälligst hinten an!«

Es kann also noch schlimmer als vorher werden und innerlich fragte Rinwell sich, womit sie das verdient hat.

»Hey, ich stand hier schon länger. Stellt ihr euch gefälligst wie jeder andere auch hinten an!«

Von den beiden Raufbolden in ausgefransten Jeans, schwarze Boba Jacke und Springerstiefel kam höchstens ein höhnisches Lachen.

Der Dümmliche von ihnen und mit einen Haufen Mitesser im Gesicht grunzte hämisch.

»Hasu des gehört, Boss?!«

»Ha! Ich glaube keiner von denen hier macht es etwas aus, wenn wir deinen Platz einnehmen, oder?«, einschüchternd und mit Nachdruck starrte er von rechts nach links die Leute an, die wie sie für das Plüschtier Hootle anstanden und verängstigt die Köpfe schüttelten.

Unglaubwürdig starrte sie die Passanten an, die ihr nicht zur Hilfe eilten und stattdessen vor Angst wegschauten.

Rinwell presste die Zähne fest aufeinander und ballte die Hände zu Fäuste.

Was wollen diese Kerle überhaupt mit einem Plüschtier? Wobei - die Antwort konnte sie sich schon denken. Sie wollen ihn Resellen. Auf Online Plattformen für teures Gald verhökern und damit sich eine goldene Nase verdienen.

 
 

Rinwell stampfte mit dem rechten Fuß auf.

»A-aber.- Das ist nicht fair! Ich stehe hier schon seit dreißig Minuten in dieser Kälte! Wie kann man nur so gemein sein?!«, protestierte sie und der Größere der Rüpel schnalzte mit der Zunge, um anschließend mit den Augen zu rollen.

»Nicht mein Problem, Kleines. Sieh zu das du Land gewinnst!«, ehe Rinwell etwas erwidern, geschweige denn reagieren konnte, wurde sie grob zu Boden gestoßen und fiel unsanft mit dem Hintern auf den Schneebedeckten Asphalt.

»Kyah!«, schmerzhaft stöhnte sie auf und kniff die Augenlider zusammen.

Schadenfroh lachten die zwei Rüpel und nahmen sogleich ihren Platz in der Reihe ein.

Keck hob der Anführer der beiden das Kinn nach oben und verstaute seine Hände in den Hosentaschen.

»Dumme Göre. Renn´ am besten nach Hause zu deiner Mami und wein dich da aus.«, verletzt von seinen Worten und Taten blinzelte Rinwell die aufkommenden heißen Tränen weg und raffte sich schweigsam auf.

Die Genugtuung will sie ihnen nicht geben - sie an Ort und Stelle heulen zu sehen. Denn woher sollen die überhaupt wissen, dass niemand auf sie Zuhause warten wird.

Sie hatte sich - mehr oder weniger - damit abgefunden. Jedoch schmerzten die Erinnerungen an sie, ihren Eltern, manchmal. Auch wenn es schöne Erinnerungen waren.

 

 

 

Sie rümpfte ihre Nase und zupfte ihre Hootle-Tasche zurecht, ehe sie einen verachtenden Blick ihren Tyrannen zuwarf. So viel dazu, das sie zu Weihnachten endlich mit ihrem Hootle Plüschtier kuscheln kann.

Bevor sie aber einen Schritt nach vorne machen kann, hielt eine Hand, die sich sachte auf ihrer Schulter niederließ, sie davon ab.

Verblüfft drehte sie sich um und starrte direkt in zwei stechend Cyanblaue Augen, die sie aufmerksam und mit Besorgnis musterten.

»Bist du okay, Rinwell?«, wenn Rinwells Wangen nicht schon rot vor Wut waren, dann sind sie es spätestens jetzt vor Scham. Weshalb kam auch Law zu nahe an ihr Gesicht?!

Sie holte Luft, um ihn zu antworten. Jedoch mischte sich Patvo - ja, Patvo, dem Wortkargen - zwischen dem Gespräch ein, indem er ein einfaches »Hey!« gefolgt von einem Kopfnicken in Richtung der Raufbolde, welche fast schon animalisch grunzten und unamüsiert drein schauten.

»Hm.«, Law nickte ihm bestätigend zu und Rinwell konnte sich nur einen Reim daraus bilden.

Ehe sie fragen konnte, was sie nun untereinander kommuniziert hatten, umgriff Laws linke Hand ihren Ellenbogen und zog sie beschützend hinter sich.

»Wa.-?«

»Hey, Dumm und Dümmer!«, provozierend bäumte sich Law vor den beiden schlaksigen Männer auf. Oh, bei den Sternen! Hatte er etwa vor sich mit den Prügelknaben anzulegen?

Die beiden Gemeinten schienen nicht gerade angetan von ihren neuen Nicknamen zu sein,

denn sie schnauften abfällig und starrten Law mit einem missbilligend Blick an.

»Sprichst du etwa mit uns, Kleiner?«

»Ihr seid die einzigen Idioten die ich gerade sehe, also ja.«, Rinwell sog scharf die Luft ein und hielt ihre Hände erschrocken vor ihren Mund. Einen gekonnten Konter konnte Law schon immer geben.

(Seit dem sie ihn kennt, versteht sich natürlich.)

»Häää. Was willste Rotzbengel? Willste die Fresse poliert bekommen oder was? Biste etwa der Macker von der Göre da?« , mit einem einfältigen Nicken deutet er zu Rinwell, welche leicht rot um die Nase herum wird und ein gestottertes `Hey!´ von sich gab.

»Heh.«, selbstgefällig grinste Law und gab seinem Gegenüber keine direkte Antwort zur seiner Frage.

 

 

»Dann haben wir wohl ein Problem miteinander.«, Rinwell runzelte die Stirn bei der Aussage ihres Mitschülers und hob sogleich eine Augenbraue an, als Law sie kurz musterte.

»Geh zurück!«, zischte er ihr zu, ehe er in eine Art Kampfstellung hinüberging.

Anscheinend macht sie selbst keine Anstalten dazu, sich vom Fleck zu bewegen, da Patvo sie bei den Schultern packte und zur Seite zog.

Selbst die Leute, die in der Schlange standen, nahmen nun Abstand von ihnen und tuschelten wild miteinander, als wäre es das Ereignis des Jahrhunderts.

»Was hast du vor, Law?«, kritisierend riss sie sich von Patvo los, um den jungen Mann vor ihr eine Predigt zuhalten. Zu ihrem Leidwesen wurde sie erneut von Patvo zurückgezogen und mahnte sie mit einem mürrischen »Hnmhn« sich nicht darin einzumischen.

 
 

Law hat bereits eine T-Stellung eingenommen, die Arme am Körper angezogen und nach vorne hin gestreckt. Mit den Händen winkte er keck zu sich rüber.

»Na los. Ich warte.«

»Spiel dich ja nicht so auf!«, grölte der Anführer und machte eine vorwärts kommende Handbewegung.

»Na los, Toto. Den machen wir fertig! Toto?!«, Laws selbstgefällige Grinsen wurde breiter, sobald klar wurde, das Toto (Aka der Dümmliche) die Beine in die Hand genommen hatte und das Weite gesucht hat.

»Toto!!!Komm sofort zurück, du elender Feigling!«

»Heh. An deiner Stelle würde ich es dem Clerasiltestgelände gleichmachen und von hier verschwinden.«, triumphierend grinste Law seinen Gegenüber an, welcher im Gegenzug knurrend die Zähne aufeinander biss und die Fäuste zornig zusammenballte.

Rinwell fragte sich insgeheim, wie er das angestellt hat.

Lag es seiner Provokanten Kampfstellung oder an der selbstsicheren Aura, die er verströmte?

Eigentlich ist es in dem Augenblick egal, da der Raufbold fluchend aus der Warteschlange lief.

 
 

Erleichtert atmete Rinwell die Luft aus, die sie unterbewusst eingehalten hatte und war froh, dass es nicht zu einem Kampf kam.

Jedoch freute sie sich anscheinend zu früh, als ein plötzlicher Ruck sie durchfuhr und ihr bewusst wurde, dass soeben jener Raufbold ihre Handtasche (Hootle-Schultasche in dem Falle) gestohlen hatte.

»Meine Tasche! Halt!«, schrie sie dem Flüchtigen hinterher und machte sich auf, um ihn zu verfolgen. Wurde jedoch rasch von Law überholt, welcher Usain Bolt blass daneben aussehen lassen würde.

Mit einem Sprint, den sie noch nie in dieser Form gesehen hatte, holte Law ihn auf und packte ihm am Kragen.

»Das hättest du nicht tun sollen!«, hörte sie ihn rufen und im nächsten Atemzug stieß er sich vom Boden ab, drückte dabei den Dieb zu Boden und schlitterte auf dem Rücken vom Gauner als sei dieser ein Schlitten.
 

Man konnte davon ausgehen, das der Übeltäter nur noch Sternchen sah und zu viel Schnee im Mund stecken hatte, wie ihm eigentlich lieb war.

Und wie es der Zufall will, waren auch gleich zwei Streifenpolizisten unterwegs und nahmen den außer Gefecht gesetzten Mann mit auf´s Revier.

Sie bekam ihre Tasche zurück und Law bekam großes Lob und einen Tadel - weil man nicht auf eigene Faust so was tun sollte – von den Behörden und sie verabschiedeten sich

Die Schwarzhaarige staunte nicht schlecht, als sie sich wieder in die Warteschlange einreihen wollte und die Leute sie vor ließen, bis nur noch eine Handvoll Personen vor ihr standen.

Es schien alles perfekt für sich im Nachhinein zu laufen. Das Einzige, was sie merkwürdig fand, war die Tatsache, das Law -und Patvo- nun mit ihr gemeinsam in der Reihe standen.

Wobei Patvo genervt drein guckte und Law sich ständig am Nacken kratze, so, als ob er nicht genau wusste was er tun geschweige denn sagen sollte.

Wenn sie ehrlich war, wusste sie selber nicht, wie sie sich verhalten sollte.

Weswegen sie ein gehauchtes »Danke« von sich gab und den Boden betrachtete.

»Ah, weißt du...war kein Ding! Ich meine.... das war selbstverständlich. Hehehe..«, stammelte er und schaute verlegen zur Seite. Danach herrschte zwischen ihnen Stille und Patvo seufzte indes ergebenst.

 
 

Mit einem Klaps am Hinterkopf murrte Law und bluffte seinen Kumpel an.

»Was soll das?!«

»Huh!«, murrte dieser nur und Rinwell, die bisher den Boden musterte, hob ihren Kopf neugierig an.

»Hn.«, mit einer lockeren Handbewegung verabschiedete sich Patvo von den beiden und Laws Gesichtszüge entgleisten ihm gänzlich.

»Wa.- Warte mal! Hey, Patvo! Tch, so ein Verräter...«, grummelte Law und stemmte beide Hände an den Hüften ab.

»Du musst nicht mit mir hier stehen, Law.«, erinnerte sie ihn und rieb sich frösteln die Hände, um Wärme zu generieren. Das es noch Kälter wurde wunderte sie überhaupt nicht.

»Doch, doch! Es ist nur....ach, vergiss es. Ist schon gut.«, sie legte ihren Kopf schief, bohrte jedoch nicht weiter nach.

Sie genießt ja die Gesellschaft, auch wenn sie sich dabei etwas merkwürdig vorkam und sein ständiges sich-am-Nacken-kratzen irgendwo schon süß war.
 

»Uh...«, wie ein verlorener Welpe schielte er zu ihr rüber und im nächsten Moment fand er die Leuchtreklame auf der anderen Straßenseite interessanter.

»Soll...uh...soll ich deine Hände wärmen? Ich mein, natürlich nur wenn du willst, da meine Hände schnell schweißig werden und... uh. «, Law zog die Augenbrauen zusammen, als Rinwell zu kichern begann und sich eine Lach-Träne wegwischen musste.

»Warum lachst du? Hab ich was im Gesicht?« Oder was total dummes gesagt? Hätte Law am liebsten ergänzen wollen, stattdessen rieb er sich so wie schon häufig an diesem Tag dem Kopf und seine Nasenspitze rötete sich vor Verlegenheit.

»Nein, aber...«, diesmal lachte die Schwarzhaarige herzlich auf und Rinwell wusste selbst nicht, wie es um sie geschah, nachdem sie nach seinen Händen griff und diese fest umschloss.

»Was redest du denn da? Die sind doch nicht verschwitzt!«
 

Sie hatte ihn noch nie so unbeholfen und über seine eigenen Wörter stolpern gesehen, wie heute. Das will ja schon etwas heißen!Und sie konnte – im Nachhinein – die anderen Mädels aus ihrer Stufe verstehen, was sie so an Law toll fanden. Nun, sie wusste schon von Anfang an, was sie an ihn so toll fanden. Jedoch lernte sie ihn minimal besser kennen als die anderen Mädchen, dank den (Zweimaligen!) Nachhilfestunden.

Und wie er sie so anstrahlte, mit seinem breiten charmanten Lächeln und den sanften Gesichtszügen. Seinem heroischen Sinn für Gerechtigkeit und humorvolle Art und Weise, die er an den Tag legte, ja– wie konnte sie da nicht - ein kleines bisschen - schwach werden?

Sie ist sogar sehr froh, dass er hier in der Nähe war und ihr zur Hilfe eilte.
 

»Die Nächsten bitte!«, total verwundert drehte Rinwell sich zur Ladentür herum und sah den Türsteher (Besser gesagt den Secrurity Dude im Eulenkostüm) an, der ihr einen Blick zuwarf, nach dem Motto: `Wird´s mal bald was oder kann ich den Nächsten ran bitten?!´
 

»Oh, ja. Danke nochmal, Law. Wir sehen uns dann morgen in der Schule.«, verabschiedete sie sich von ihm und löste sich langsam aus seinen Handgriff.

»W-warte Rinwell!«, er hielt sie kurz zurück und erwartungsvoll schaute sie ihn an.

»Ja, Law?«

»Uh...«,Vielleicht zu erwartungsvoll, denn er druckste kurz herum. Schien sich aber schnell gefasst zu haben und blickte voller Zuversicht zu ihr.

»Du stehst doch auf limitierte Sachen, oder?«, damit deutete er mit den Zeigefinger auf die Hootle Werbung im Schaufenster.

»Äh, schätze schon? Ich mag halt Hoo.-«

»Dann hab ich auch ein limitiertes Angebot für dich!«, unterbrach er sie und zeigte diesmal auf sie. Ein strahlendes Lächeln machte sich auf seinen Lippen breit.

»Ich kaufe dir das geflügelte Plüschtier und du gehst mit mir auf ein Date!«, überrumpelt blinzelte Rinwell über das Angebot.

»Nein.«, sagte sie deshalb rasch und verschränkte die Arme vor der Brust, während Law niedergeschlagen die Hand senkte.

»Das Plüschtier kaufe ich mir selbst. Aber...«, nur starrte sie verlegen zur Seite und räusperte sich zum Schluss.

»...ich gehe gerne mit dir auf ein Date.«

»Ernsthaft?!«

»Ja!«, sagte sie nachdrücklich und Rinwell hätte schwören können, dass eine pinke Rauchwolke in Form eines Herzchens aus seinem Kopf flog.

»Geil! Ich mein, cool. Cool. Ja, cool. Öhm, dann bis morgen? Ich mein, ja. Bis morgen.«, Law schnipste kurz und winkte ihr zu zur Verabschiedung.

»Bis morgen, Law!«, rief sie ihm hinterher. In der Ferne hob er eine Faust schwungvoll in die Höhe, gefolgt von einem euphorischen `Wohoo!´.
 

Amüsiert schüttelte Rinwell den Kopf und lächelte schwach.

»Hat er es endlich gebacken bekommen...«

Irritiert drehte sie sich zum Türsteher/Eulenmann um, der plötzlich panisch sich umschaute.

»Öh, du solltest jetzt besser rein gehen. Sonst schicke ich den Nächsten!«, drohte er stattdessen ihr, als ihr eine Antwort auf sein Gemurmelte zugeben.

Die Stirn in Falten gelegt, ging sie an der Security vorbei, aber nicht ohne ihm einen misstrauischen Blick zuzuwerfen. Irgendwie kam er ihr bekannt vor, aber sie konnte auch nicht den Finger drauflegen, woher sie ihn kannte.
 

Schulterzuckend betrat sie den Laden und kaufte - wie von Anfang an geplant - ihren limitierten Hootle Plüschtier, den sie fest in ihren Armen umschlang.

Fröhlich trat sie den Nachhauseweg an und kicherte verträumt.

Sie benahm sich regelrecht wie ein Fangirl. Wobei diese auch noch dämlich rein glotzen.

Nein, sie benahm sich eher – und akkurat gesagt – wie ein Teenager, die Hals über Kopf verliebt ist.
 

Quirlig knuddelte sie Hootle näher an sich und machte einen mentalen Memo an sich selbst, dies auf ihrem Twitter Profil zu posten, sobald sie zuhause ankommt.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  SarahSunshine
2021-12-29T13:46:03+00:00 29.12.2021 14:46
Was für eine schöne Geschichte zur Weihnachtszeit ♡ ich fand sie herrlich fluffig und mit Rinwell und Law hast du dir einfach ein super putzigens Duo ausgesucht. Wenn Rinwell hätte zaubern können, hätte sie die zwei Deppen einfach zum Mond geschleudert, aber ich fand es sehr süß wie Law sich vor sie gestellt hat :) auch ihre Gedanken über ihn haben es einfach gut auf den Punkt gebracht. Toll finde ich auch, dass sie am Ende das Plüschtier und damit ihr Happy End verkommen hat. Oh und wie du Patvo und deren kuriose Unterhaltungen eingebaut hast, war einfach herrlich amüsant.

Mir sind ein paar formale Sachen aufgefallen: Zum Beispiel musst du bei wörtlicher Rede keinen Punkt machen, wenn der Satz noch weiter geht und ein paar Adjektive hast du groß geschrieben :) und bei der Schulform bin ich mir nicht sicher.. wenn du dich am japanischen orientiert hast, kommt vot der Oberstufe eigentlich die Mittelstufe.

Ich hab mich trotzdem sehr über deine Geschichte gefreut, das Spiel hat mich total begeistert.

LG
Sarah


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