Zum Inhalt der Seite

Little DramaQueen

... wenn Zoisit auf Blitz & Donner trifft (Zoisite x Jupiter)
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Definitiv siegessicher.

„Mister Izono, bitte stillhalten, sonst werden die Bilder unscharf“, hörte Zoisite die Fotografin schon mehr als genervt von seinen hastigen Bewegungen vor sich schimpfen.

Der blonde junge Mann knurrte vor sich hin und versuchte das Summen um sich herum zu ignorieren, aber es gelang ihm einfach nicht.

„Wie soll ich bei dieser Mückenplage arbeiten? Anscheinend können ihre Angestellten nicht sonderlich gut von A nach B denken. Man hätte vorausschauend ein paar Stunden vorher Mückenspray oder Sonstiges organisieren müssen.“

Zoisite war sichtlich genervt von dem Tag! Warum musste dieses Fotoshooting auch gerade heute sein? Es war brennend heiß und diese Mistviecher liebten sein süßliches Blut anscheinend. Normalerweise hätte er einfach ein bisschen schwarze Energie verwendet, um diesen Mückenüberfall mit einem Schlag den Garaus zu machen. Jedoch konnte er seine Kräfte hier nicht nutzen. Beziehungsweise er konnte schon, aber Königin Perilia würde ihm den Kopf abschlagen, wenn er zu auffällig seine Aufträge erfüllen würde. Immerhin hatte das Ganze irgendwo seinen Sinn. Zoisite hatte sich seit ein paar Monaten eine menschliche Identität zusammengebastelt. Und was würde besser zu ihm passen, als ein Model zu sein? Er war jung und wunderschön – und das hatte nichts mit Selbstverliebtheit zu tun, so wie es Nephrite immer darstellte. Jadeite hatte ihm immer zugestimmt, was Zoisite doch ab und an etwas verärgerte. Als hätten diese zwei Deppen sich gegen ihn verschworen, nur weil er der Jüngste von ihnen war! Gott sei Dank hatte er zumindest Kunzite meistens auf seiner Seite, obgleich dieser, als Ältester von allen Generälen, oftmals versuchte zwischen den Parteien zu schlichten. Er verhielt sich so gut es ging neutral, nahm aber oftmals Zoisite in Schutz, da zwei gegen einen einfach unfair war!
 

„Mister Izono, wie Sie sehen, kann ich auch arbeiten trotz dieses Ungeziefer-Dilemmas. Aber wenn es Sie beruhigt, kann ich gleich meine Praktikantin herbeirufen. Sie wird sich um ihre roten juckenden Pünktchen kümmern“, erwiderte die Photographin gespielt theatralisch und rollte anschließend mit den Augen. Zoisite hob eine Augenbraue und seine Wangen zuckten bedrohlich. Wie konnte es diese hässliche Schnepfe wagen so mit ihm zu sprechen? So ein paar Glasscherben in ihrem Gesicht täten ihrer fettigen Haut vielleicht ganz gut?! Eventuell bekam sie dann endlich eine Schönheits-OP bezahlt?! Zoisite bemerkte im letzten Moment, dass er die Fäuste schon fest geballt hatte und bereit war sie mit schwarzer Energie zu bestrafen, doch dann dachte er wieder an Perilia und ließ locker. Diese blöde Furie würde noch früh genug ihre gerechte Strafe erhalten; ihr würde er besonders viel Energie absaugen, wenn der Zeitpunkt endlich gekommen war!
 

„Das wäre zuckersüß von Ihnen, wenn Sie mir eine persönliche Sklavin zur Seite stellen würden“, säuselte Zoisite gespielt und klimperte übertrieben mit seinen Wimpern. Dann richtete er seine Krone, die er für dieses Shooting aufgesetzt hatte, noch einmal und lächelte anschließend in die Kamera. Jetzt hieß es durchhalten, zumindest noch bis zur Pause. Die kleinen Monster über ihm schienen boshaft zu lächeln, als er versuchte, sich nicht zu bewegen. Sie hatten ihre Chance gewittert. Sie rochen ihre Beute, das süßliche Blut, was in seinen Adern floss. Die spitzen Stacheln waren schon auf ihn angesetzt, er konnte es fühlen. Er war im Visier ihrer Begierde.
 


 

"Begierde wird nie satt."

- Deutsches Sprichwort
 


 

Mit Kühl-Gel, Insektenspray und Fliegenklatsche bewaffnet machte sich Makoto auf den Weg. Ihre Chefin, Frau Saki Itabashi, hatte ihr von dem Mückenproblem erzählt und das ihr Klient diesbezüglich eine waschechte Diva sei. Somit war ihr Auftrag klar: Stelle den Klient halbwegs zufrieden, bereite ihm den Aufenthalt in meinen vier Wänden so angenehm wie möglich. Auch wenn es noch so schwer erscheinen wird, diesen Mann halbwegs glücklich zu machen.

Nicht die besten Voraussetzungen dachte sich Makoto und seufzte leidig vor sich hin, als sie die Treppen hinunterrannte. Sie hätte viel lieber weiter die Fotos von Frau Itabashi entwickelt und diese bewundert. Sie liebte ihre Fotografien und war so dankbar dafür, dass sie als Praktikantin angenommen wurden war. Sie war wirklich erpicht darauf, etwas in diesem Bereich zu lernen, aber als Praktikantin war mal natürlich irgendwie Mädchen für alles. Saki war bemüht sich viel mit ihr zu beschäftigen und sie nicht nur Kaffee kochen zu lassen, aber heute schien ihr Termin sie wirklich voll und ganz einzunehmen.

Sie hatte den jungen Mann, der heute ihr Model war, nur kurz vom Fenster aus eintreten sehen. Zuerst hatte sie wirklich geglaubt, es handelte sich hierbei um eine Frau. Er schien nicht sonderlich groß zu sein, vielleicht ihre Größe, maximal ein, zwei Zentimeter größer; er hatte langes blondes Haar. Zu Beginn trug er sie zu einem Zopf zusammengebunden, – fast so wie sie selbst.

Makoto war wirklich verblüfft gewesen, als Saki ihr in einer Fünf-Minuten Trinkpause erzählt hatte, dass es sich bei Izono um einen femininen Mann handelte. Sie hatte natürlich schon männliche Models gesehen, die eher zierlich und schlank waren, aber dieses Objekt wirkte besonders weiblich auf sie. Neben ihm würde sie sich bestimmt unwohl fühlen. Immerhin hatte man sie zu oft schon als Mannesweib betitelt, nur weil sie groß, sportlich und keine engen Klamotten trug. Zudem hatte sie eine Leidenschaft für Kampfsport, was die meisten Männer verschreckte. Warum wusste sie eigentlich auch nicht. Was war so verkehrt daran, eine starke Frau zu sein? Wollten die Männer immer eine schwache, hilflose Frau, die sie beschützen mussten? Nur um als strahlender Held dazustehen? Ob ihr Ex-Freund deshalb damals mit ihr Schluss gemacht hatte?

Makoto schüttelte energisch den Kopf, als sie sich ertappte, wieder Energie an diese schmerzvolle Trennung zu verschwenden. Sie hatte sich vorgenommen nicht mehr zu leiden. Es war nun fast ein Jahr her, seit er sie verlassen hatte, sie hatte genug geweint und sich in ihrem Zimmer verkrochen.
 

Als sie im Erdgeschoss angekommen war, atmete Makoto tief ein und aus. Dann setze sie ein Lächeln auf. Der Kunde war König und sie wollte positive Energie verbreiten, um Saki wenigstens ein bisschen zu entlasten.
 

Als sie den Türgriff des Fotoraumes herunterdrückte und hinein lugte, hörte sie nichts. Vorsichtig trat sie ein und sah sich um. Niemand zu sehen. Verwundert wanderte Makoto kurz durch den Raum, doch sie wurde nicht fündig. Dann erblickte sie die Tür zum Garten. Sie stand offen. Hatte sich der Client etwa nach draußen verfrachtet? Dabei war dort das Mückenproblem doch noch größer?

Nachdenklich schritt die Brünette nach draußen und entdeckte schlussendlich das Model von Saki. Er war im Pool! Sie wusste, dass ihre Chefin es hasste, wenn Fremde in ihrem Pool plantschten. Sie hatte einen kleinen Hygienefimmel. Ob sie es ihm erlaubt hatte? Wohl kaum, … oder doch?
 

Als sie knapp am Beckenrand angekommen war, versuchte sie Blickkontakt mit dem jungen Mann aufzunehmen. Aber er beachtete sie nicht, obwohl er eigentlich mitbekommen haben sollte, dass noch jemand im Garten war.

„Hallo Mister Izono, freut mich, Sie kennenzulernen. Ich bin Makoto Kino, ich bin die Praktikantin von Frau Itabashi. Ich soll mich um Sie kümmern.“

Wieder keine Reaktion. Stattdessen hatte sich das Model eine Sonnenbrille aufgesetzt, welche am Beckenrand lag und gähnte gelangweilt.

Was für ein eingebildeter Schnösel! Saki hatte wohl wirklich nicht übertrieben mit ihrem Urteil über ihn. Makoto räusperte sich kurz und versuchte es erneut freundlich.

„Wie ich gehört habe, benötigen Sie Unterstützung im Fall: Mückenattacken. Ich hätte da einige Utensilien, die Ihnen helfen könnten.“
 


 

"Begehren, verbunden mit der Erwartung, das Gewünschte zu erlangen, nennt man Hoffnung."

- (Thomas Hobbes)
 


 

Zoisite lugte über den Rand seiner Sonnenbrille und betrachtete die sogenannte Praktikantin skeptisch. Die war ja riesig! Zumindest für eine Frau. Aber ihre Beine waren recht muskulös, was ihm eigentlich besser gefiel als die dünnen Stelzen, die er aus der Modebranche kannte.

Jedoch musste sie definitiv etwas an ihrem Klamotten-Style ändern! Die kurze Boxer Shorts war noch recht in Ordnung, aber schon ziemlich verwaschen. Das Neuste vom Neusten war das sicher nicht! Das Schlimmste aber war das weite grüne Schlappershirt und das ebenso viel zu große Überjäckchen, welches sie trug. Hatte sie das im Secondhandshop aus der Wühlkiste heraus gekramt? Mehr als zehn Yen dürften diese Teile nicht gekostet haben, vermutete Zoisite und schüttelte dabei den Kopf.
 

„Schätzchen, du brauchst dringend eine Typberatung. Das Frau Itabashi dich so auf ihre Kunden loslässt, ist schon fast eine Beleidigung für mich.“
 

Makoto starrte ihn etwas fassungslos an und wusste im ersten Moment nicht, was sie dazu sagen sollte. Sie blickte auf ihre Kleidung herunter, konnte aber seine Aussagen nicht verstehen. Natürlich hatte sie kein Geld für Markenklamotten, aber sie hätte sich auch niemals welche gekauft. Selbst wenn sie mehr verdienen würde.

„Haben Sie sich mal damit beschäftigt, wo ihre teuren Markenklamotten herkommen?!“, schoss es ihr plötzlich aus dem Mund, da sie sich an eine Dokumentation erinnerte, die sie letztens auf Youtube gesehen hatte.
 

Überrascht über ihre schlagfertige Antwort, die einen vorwurfsvollen Unterton besaß, hob der Blonde eine Augenbraue. „Sollte ich?“, gab er zurück und blickte in die Sonne, um Makoto nicht mehr ansehen zu müssen.
 

„Vermutlich haben Sie keine Ahnung, dass diese Stoffe von Kindern aus Afrika hergestellt werden, die gerade mal ein paar Cent als Tageslohn dafür bekommen!“, erwiderte Makoto energisch und rümpfte die Nase, was sie immer tat, wenn sie zornig wurde.

Zoisite schien diese Aussage wenig zu kümmern und zuckte mit den Schultern. „Was interessieren mich irgendwelche Leute aus Afrika?“

Makoto ballte ihre freie Hand zu einer Faust. Wie herzlos konnte man reagieren? Nicht nur, dass er sich anscheinend gar nicht informierte, was in der Welt so passierte, nein, es juckte ihn noch nicht einmal, wenn man ihm davon berichtete! Unfassbar!

Dabei waren die Berichte über die Kinderarbeit in Afrika und Asien doch in aller Munde und es gab zig Berichte im Fernsehen dazu. Ließen ihn solche Bilder wirklich kalt? Hatten die Reichen und Schönen so viele andere Sorgen? Wohl kaum.
 

Makoto versuchte ihre innere Ruhe wieder zu finden und stolzierte vom Beckenrand zur anderen Seite, an der Zoisite lehnte. Sie ließ alle Sachen auf die Liege fallen und sah ihn fragend an. „Hat die Chefin dir erlaubt, den Pool zu benutzen?“

Der blonde Schönling lachte leicht auf. „Ich wusste nicht, dass man eine Genehmigung von der Chefin braucht, um ein paar Runden im Pool zu drehen“, erwiderte Zoisite ironisch und rollte mit den Augen. „Wusste ich es doch!“, kam es von Makoto triumphierend und sie hob einen Zeigefinger. „Frau Itanashi mag es nicht, wenn jemand ihren Pool benutzt. Du solltest schnellstmöglich das Weite suchen“, dann blickte sie kurz in den Himmel, was Zoisite verwirrte. „Zumal wird ein Gewitter aufziehen“, beendete sie ihre Rede und sah ihn erwartungsvoll an.
 

„Erstens: Ich habe keine Angst vor deinem Boss, du anscheinend schon.“

„Ich habe Respekt, das ist ein Unterschied“, unterbrach ihn Makoto und wurde direkt mit einem bösen Blick gestraft. „Unterbrich mich nicht! Hast du keine Manieren Fräulein?“

Makoto sah ihn fassungslos an, wieder einmal. „Sagt der Richtige“, doch Zoisite ignorierte ihre Zwischenmeldung und hob nun ebenfalls den rechten Zeigefinger. „Und zweitens: Der Himmel ist strahlendblau, wieso sollte ein Gewitter aufziehen? Jetzt darfst du antworten!“
 

Was für ein arrogantes Arschloch! Makoto würde ihm am liebsten sein schönes Gesicht polieren. Dann würde er sehen, wo er blieb. Vermutlich würde ihn dann die nächsten Wochen niemand mehr buchen! Ihre Faust zuckte, doch schnell erinnerte sie sich an den großen Ärger, den sie sich immer eingefangen hatte mit ihrer Prügelei. Mehrere Schulwechsel, stundenlanges Nachsitzen, einstige Freunde, die sie mittlerweile mieden … Jungs, die sie Mannsweib nannten.

Sie atmete tief ein und aus – immer wieder eine gute Methode, um sich zu beruhigen. Meditation war ein Segen, und sie konnte nach Feierabend dringend eine gebrauchen. Dieser Mensch brachte sie zum Glühen!
 

„Hallo? Bist du noch da?“, hörte sie seine genervte Stimme vor sich. Kurz ignorierte sie ihn noch, dann blickte sie gelassen wieder in Richtung Himmel. „Ich habe da einfach so ein Gefühl.“

Zoisite runzelte die Stirn. „Bist du die zukünftige Wetterfee oder was?“, fragte er frech und leckte sich über die Lippen. Aber Makoto schüttelte den Kopf. „Mein Körper gibt mir nur ein Zeichen, wenn ein Gewitter aufzieht. Bei allen anderen Wetterlagen bin ich auch stets unwissend“, antworte sie relativ ernst und lächelte anschließend vor sich hin.

„Du bist ein seltsames Fräulein“, säuselte Zoisite und sah ebenfalls kopfschüttelnd in den Himmel. Keine einzige Wolke in Sicht - vielleicht war sie einfach verrückt.

Als Zoisite sein Augenmerk wieder auf sie gerichtet hatte, betrachtete er ihre langen Beine nochmals und leckte sich wieder über die Lippen.

„Wie wäre es, wenn ich dir diese Flausen, dass du ein Wetter-Telepath bist, aus dem Kopf verjage?“
 

Makoto zuckte kurz zusammen und blickte dann skeptisch über ihre Schulter. „Und wie willst du das anstellen?“ Zoisite reckte sein Kinn in die Höhe und machte dann eine lästige Handbewegung von ihr zu ihm. „Geh mit mir aus und lass dich … verwöhnen.“

Makoto verdrehte die Augen und wandte ihren Blick wieder ab. „Du und ich? Woher hast du denn diese Schnapsidee?“, lachte sie bitter auf und stolzierte wieder zu der Liege, wo sie die medizinischen Produkte gegen Mücken und Jucken abgesetzt hatte.
 

Mit einem Ruck hatte das Model sich aus dem Wasser gezogen und setze sich auf die Nachbarliege, die weiter links stand. Da wo noch pralle Sonne und kein Schatten aufkam. Makoto sah ihn verwundert an, hatte er sich nicht über die Hitze beschwert? Würde ein normaler Mann dann nicht die Liege im Schatten bevorzugen? Natürlich – aber sie hatte keine Lust mehr, mit ihm zu diskutieren. Vermutlich wartete er nur darauf.
 

Zoisite rubbelte sich mit einem Handtuch ab, was am Schwimmrand gelegen hatte. Dann deutete er auf seinen Rücken. „Magst du mich jetzt endlich mit diesem Mückenzeugs einreiben?“, fragte er ungeduldig und erntete so einen weiteren bösen Blick von Makoto. Doch es gefiel ihm. Ihr missmutiges Gesicht, wenn sie ihn verwöhnen musste, würde köstlich sein.
 

Dieses Mal bekam er jedoch keine Widerworte, was ihn überraschte, aber dann zufrieden stellte, als er ihre kühlen Hände an seiner Haut spürte.

Einige Minuten schwiegen sie ,– sie hatte definitiv das Talent zum Massieren, so intensiv, wie sie die Creme in seine Haut einmassierte. Starke Frauen hatten also doch einen Vorteil und waren zu etwas zu gebrauchen. Eine wahrlich erfreuliche Erkenntnis.
 

Zoisite ertappte sich sogar dabei, dass er kurz die Augen geschlossen hatte, als er einen Frosch quaken hörte und wieder zur Seite blickte. Auf dem Stuhl lagen einige Utensilien, doch etwas stach in sein Auge. Es war ein Foto. Er legte den Kopf schief und griff danach. Makoto stoppte ihre Massage kurz und lugte über seine Schultern. „Ups, das muss dazwischengekommen sein, ich hatte es gerade entwickelt.“
 

„Das bist definitiv du auf dem Bild. Und noch vier andere Gören.“
 

„Meine Freundinnen. Meine besten Freundinnen“, betone sie auffallend, vermutlich um ihm ein schlechtes Gewissen einzureden, weil er sie Gören genannt hatte. „Und ich denke, wir können mittlerweile als Frauen bezeichnet werden. Aus dem Gören-Alter sind wir raus.“
 

„Ah, ja?“, lachte Zoisite auf und betrachtete jede einzelne Göre auf dem Foto. „Also die Blonde mit den zwei Zöpfen sieht aus, als wäre sie fünf und sie lacht so dämlich, dass man meinen könnte, jemand hat vergessen, sie aus dem Kindergarten abzuholen, wo sie seit je her versauert und dadurch verblödet ist.“
 

„Usagi ist vielleicht nicht die Klügste, aber dafür die Gütigste von Allen. Also hüte dich, was du sagst“, raunte Makoto ihm entgegen, doch dieser winkte nur ab. „Machen wir weiter mit ihrer Kopie, der zweiten Blondine. Die Frisur ist auf jeden Fall schon mal besser als bei Blondine Nummer Eins. Für mich zu gewöhnlich, aber könnte Kunzite gefallen …“
 

„Das ist Minako. Wem könnte sie gefallen?“, fragte Makoto jetzt etwas aufmerksamer, da Minako sich nichts sehnlichster wünschte als einen neuen Verehrer. Die Zeit als Sailor V hatte sie einsam werden lassen. Natürlich half es, dass sie jetzt ein Team waren, aber dennoch erkannte Makoto oft die Traurigkeit in ihren Augen.
 

„Quasi mein bester Freund. Aber egal, weiter! Schwarze lange Haare bis zum Arsch – könnte meinem Kollegen Jadeite gefallen. Ich hätte bei dieser Haarfarbe eher sorgen, dass sie überall so behaart ist und man das alles sieht. Meine Güte muss diese Göre einen Aufwand beim Rasieren betreiben.“
 

Makoto ballte eine Hand zur Faust und zuckte genervt nun mit beiden Augenbrauen. Bevor sie etwas einwenden konnte, betrachtete Zoisite die letzte Kandidatin und war zu ihrer Überraschung recht still. „Mmh, die sieht ganz nett aus, wie ist ihr Name?“
 

„Ami“, antworte Makoto ihm und war etwas verwundert, dass gerade das Genie der Gruppe seine Aufmerksamkeit erregt hatte bzw. dass sie die Einzige war, die er nicht beleidigt hatte.

Er beäugte das Foto eine Weile zu lang, wie Makoto fand und ein seltsames Gefühl machte sich in ihr breit. Eifersucht? Aber wie konnte man auf Ami eifersüchtig sein? Sie war ein viel zu guter Mensch, sie durfte solche Gefühle ihr gegenüber einfach nicht hegen! Nicht mal für eine Sekunde!
 

„Du dagegen würdest Nephrite sicher gefallen“, hörte sie ihn dann kommentieren. „Wer ist das jetzt schon wieder?“, fragte sie verwirrt und kratze sich am Kopf. „Ein Arbeitskollege, sozusagen. Eigentlich könnte ich ihm ein Geschenk machen, er hat bald Geburtstag und du bringst mir noch diese kleine Blauhaarige mit, das würde eine verführerische Nacht werden. Einen Vierer hatte ich noch nie, aber könnte spannend werden.“
 

Makoto klappte der Mund auf und sie sah ihn entgeistert an. „Bitte was? Hast du dir heute Morgen zu viel Schnaps gegönnt zum Frühstück?“, prustete sie lauthals, was Zoisite jedoch leicht zu Grinsen brachte. Irgendwie mochte er es, wenn sie wütend wurde. Dabei empfand er diskutierende Frauen meist nervig, – aber bei ihr war es anders. Irgendwie. Wie schnell sich doch das Blatt wenden konnte und man einen unscheinbaren Menschen attraktiv finden konnte. Jetzt musste er nur noch Makoto davon überzeugen, dass er einfach hinreißend war. Dass sie ihn heiß fand, lag doch auf der Hand, wer fand ihn bitte nicht zum Dahinschmelzen? Aber durchaus konnte Zoisite verstehen, wenn so ein burschikoses Fräulein seinen Charakter zunächst ablehnte. Immerhin schien sie aus der Mittelschicht oder darunter zu kommen, da verstand man den Edelmut eines reichen Mannes eben nicht! Zumindest wollte sich Zoisite dies einreden beziehungsweise schönreden.
 

„Du hast recht, – mich teilen zu müssen wäre ungerecht!“, säuselte Zoisite zuckersüß und drehte sich zu Makoto um. Er griff ihre Hände und lächelte sie an. „Dir zuliebe kann ich auch auf den Vierer verzichten und wir machen es erst mal nur zu zweit.“

Zunächst irritiert von seiner bittersüßen Stimme, regte sich Makoto nicht, realisierte dann aber, was er gesagt hatte und riss ihre Hände aus seiner Gewalt. „Bei dir piept es wohl“, raunte sie ihm entgegen und rutschte etwas weg von Zoisite.

Dieser zuckte mit den Schultern „Wir können es auch in einem Vogelhaus treiben, wenn du solche Fetische hast“, dann rückte er wieder näher.

Makoto tippte sich gegen die Stirn, um ihm einen Vogel zu zeigen. „Du hast wohl mehr intus, als ich dachte“, dann erhob sie sich und packte die restlichen Sachen wieder zusammen.
 

„Ich bin Model, ich trinke für gewöhnlich den ein oder anderen Sekt zu Mittag, zu Abend, zu Mitternacht …“, er stoppte und grinste sie so breit an wie sie es vermutlich nie erwartet hätte. „Und diese Nacht werde ich all meinen Sekt mit dir teilen.“
 

Makoto verzog das Gesicht, hatte aber dennoch leicht rote Wangen. „Fahr zur Hölle“, gab sie von sich und stampfte davon. „Heute Nacht wird es so heiß zwischen uns werden, dass es dir vorkommen wird, als wärst du in der Hölle“, jaulte er ihr nach.
 

Ihre Adresse auswendig zu machen würde sicher ein Kinderspiel werden, er würde einfach Saki danach fragen. Mit seinem Charme bekam er das schon hin.
 

Zoisite war definitiv siegessicher: Er hatte also heute Abend ein Date.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  _Delacroix_
2022-09-19T18:37:26+00:00 19.09.2022 20:37
Liebe Natsu, 
 
ich wollte hier schon vorbeischauen, seit du die FF geladen hast, aber irgendwie ist mir bisher immer was dazwischen gekommen. Dieses Mal habe ich mich aber nicht aufhalten lassen und mich wie eine Mücke an der Story festgebissen.^^
Wusstest du übrigens, dass die Haut von Männern auf Grund ihrer Dicke und der Behaarung für Mücken oft schwerer zu durchstechen ist? Darum stechen sie oft eher Frauen oder Kinder. Da musste ich so dran denken, während Zoisite mit den Mücken kämpfte. Wahrscheinlich ist seine schöne, zarte, gut gepflegte Haut für so nen Mücken(damen)schwarm ein All-you-can-eat-Buffet.^^°
Könnte einem fast leid tun, wenn er nicht immer so eine Diva wäre. Aber ich find seine Dynamik mit Makoto ganz interessant, gerade weil sie so komplett unterschiedlich sind. Außerdem find ich es ganz nett, diese "so ist das seit dem letzten Leben bestimmt"-Masche ein wenig aufzubrechen. Da kommen dann durchaus interessante Kombos bei rum^^
Von: irish_shamrock
2022-08-16T16:36:50+00:00 16.08.2022 18:36
Meine liebe Natsu,

mit dieser Überraschung habe ich wirklich nicht gerechnet. Da hast du mich aber kalt erwischt (was bei dieser Wetterlage ja nicht das aller Schlechteste ist xD) ...
Ich wusste gar nicht mehr, dass diese Konstellation noch immer in meinem Steckbrief fürs Wichteln untergebracht ist. Aber du bist ganz offensichtlich fündig geworden. Aus diesem Grund vorab schon mal ein dickes DANKESCHÖN ♥ ...

Das Thema für die GFFZ-Aktion hast du richtig toll umgesetzt. Schon in den ersten Zeilen ist zu erkennen, wie sehr die Mücken den armen Zoiste plagen und das Drama-Gehabe ist prima rübergebracht.
Vermutlich wäre jeder Fotograf genervt von einem Model dieser Art. Der kleine Schlagabtausch passt in die Szene.
Und die arme Makoto darf als Praktikantin herhalten.
Mir gefällt, dass du das "Zopf"-Detail erwähnst, das ist auch einer der Gründe, warum ich diese beiden als Konstellation angegeben habe, obwohl die Paarungen im Manga/Crystal anders gestaltet sind.
Und sie rennt sich die Hacken ab und findet den Kerl im hauseigenen Pool @.@
Immerhin scheint er ein Beinfetischist zu sein xD ... Aber natürlich kehrst du hier den "guten Geschmack" heraus und natürlich betrachtet er sie mit den Augen eines Kenners und schießt sofort drauflos o_O ... da wäre mir schon alles vergangen, bei diesem versnobbten Getue. - Und ich hoffe, sie haut ihm noch eine rein ...
Wenigstens ist ihre Antwort entwaffnend - wenn auch mit sehr kritischem Inhalt.
Ihr Wettergespür gefällt mir, auch wenn der Dialog sprachlich merkwürdig wirkt.
Und ich dachte, dass wir ohne Körperkontakt auskommen würden, nun ja ... eine Massage ist genehmigt, auch wenn er lieber den Mund halten sollte, schließlich könnte sie ihm ganz bestimmt alle Knochen brechen.
Und überhaupt:
Was fällt ihm ein, über ihre Mädels abzulästern!?!
BÄM, eine ganz harte Klatsche für seine Oberflächlichkeit. Arme Bunny, arme Minako ... jetzt driften wir brenzlichst in die Arschlochschublade der Beleidigungen ab.
Da wird ja alles bestialische aufgefahren, was dieser Schnösel zubieten hat.
Und am Schluss hegt der Prinz große Ziele und ich hoffe, dass Makoto ihn trotzdem eiskalt abblitzen lässt.

Die kleinen Einschübe mit den Sprichworten gefallen mir sehr und passen auch zur jeweiligen Situation :)
Es ist ungewohnt, etwas von dir zu lesen, das nicht so direkt ins körperliche abgleitet, obwohl die Anzeichen mal wieder mehr als vorhanden waren.

Ein paar viele Fehlerchen haben sich trotzdem noch eingeschlichen:
- Es war brennend heiß und diese Mistviecher liebte sein süßliches Blut anscheinend. dieseS Mistviech / diese Mistviecher liebtEN
- Ihre Chefin, Frau Saki Itabashi, hatte ihr von dem Mückenproblem erzählt und das ihr Client diesbezüglich eine waschechte Diva sei. bzw Stelle den Client halbwegs zufrieden | Deutsche oder Englisch? - so das klingt irgendwie holprig ...
- Sie hatte den jungen Mann, der heute ihr Modell war, nur kurz vom Fenster aus eintreten sehen. | LINK
- Mehr als zehn Euro dürften diese Teile nicht gekostet haben, vermutete Zoisite und schüttelte dabei den Kopf. | Wenn wir auf japanischem Boden bleiben, dann wären das Yen
- Selbst wenn sie mehr verdienen würden. | Die klamotten mehr Beachtung oder ob Makoto mehr Geld verdienen würdE
- „Haben Sie sich mal damit beschäftigt, wo ihre teuren Markenklamotten herkommen?!“, schoss sie ihr plötzlich aus dem Mund [...] | schoss ES ihr??
- „Ich habe Respekt, das ist ein Unterschied“, unterbrach in Makoto und wurde direkt mit einem bösen Blick gestraft. | ihn
- doch schnell erinnerte sie sich an den großen Ärger, denn sie sich immer eingefangen hatte mit ihrer Prügelei. | den
- Makoto verdrehte die Augen und wandte ihren Blick wieder ab. „Du und ich? Woher hast du den diese Schnapsidee?“ | denn
- Dass sie ihn heiß, fand lag doch auf der Hand, wer fand ihn bitte nicht zum Dahinschmelzen? | Komma verrutscht
- Zumindest wollte sich Zoisite dies einreden bzw. schönreden. | bzw. wird in Texten ausgeschrieben
- „Ich bin Model, ich trinke für gewöhnlich den ein oder anderen Sekt zu Mittag, zu Abend, zu Mitternacht …“, er stoppte und grinste sie so breit wie sie es nie erwartet hättet. | sie so breit an, wie sie es nie erwartet hätte???

Leider stören die Fehler ein wenig sehr den Lesefluss, ich geriet zu oft ins Stocken und hatte das Gefühl, dass entweder halbherzig gebetat oder deinerseits nicht mehr gründlich drübergelesen wurde :(

Trotz der Kritik freue ich mich über diese Geschichte, bedanke mich für die Widmung und dass du an mich gedacht hast. :3

Alles Liebe, von mir zu dir,
irish C:
Antwort von:  _Natsumi_Ann_
16.08.2022 20:02
Ich verlinke mal meine Betafee ChiaraAyumi, damit sie auch nochmal über deine Fehler blicken kann - danke dafür. Ich werde das noch ausbessern. Ist mir tatsächlich irgendwie nicht aufgefallen - aber ich erkenne meine eigenen Fehler leider selten ;_; Was ich bei anderen sofort sehe, übersehe ich bei mir leider, aber ist wohl häufig so ...

Ja Mako und Zoisite sind schon eine gefährliche Kombi :D Aber Zoisite war ja noch nie die/der Netteste :D Aber irgendwie ist er ja amüsant (zumindest im Anime habe ich oft lachen müssen ^^) und denke Mako kann ihm gut Gegenwind geben ^^ Das er oberflächlich ist wie viele Models kann ich mir auch super vorstellen - das mit Ami war ja eine Andeutung wegen den "Original Paaren" Merkur/Zoisite :3 Vielleicht hat die Zeichnerin sich da auch gedacht - Gegensätze ziehen sich an?! ;)
Ahja dass Gespräch zwischen Mako & Zoisite wo sie in den Himmel schaut wegen dem Wetter soll natürlich etwas wirr wirken - ich meine Zoisite hält sie auch etwas für verrückt dann xD Aber denke nicht dass Mako jetzt ihre Geschichte als Sailor Kriegerin auspackt um zu erklären, dass dies eventuell mit ihren Vorwarnungen (Gewitter) zu tun hat :3


Zurück