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Tantei Ken - Die Tote im Park

Lord Inu Yasha ermittelt
von

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Klatschreporter


 

A

m folgenden Morgen stand Inu Yasha bereits um acht Uhr morgens vor dem Higurashi-Schrein. Wie immer führte ihn sein erster Weg zu dem alten Baum unter dem Kagomes Gedenkstein stand. So lange war es her. Aber er sollte die Hoffnung auf ihre Wiedergeburt nicht aufgeben. Und dann würde sie ihn finden und er sie. Sie waren geboren füreinander.

„Inu Yasha!“

Er wandte sich um. Seine Schwiegermutter hatte ihn wohl durch das Fenster gesehen.

„Magst du mit frühstücken?“

„Ja, gern.“

„Frau Hasebe kommt auch gleich, wenn dich das nicht stört. - Wir frühstücken immer zusammen, ihr Mann muss ja noch einiges für die Firma O-Tea abwickeln, danach kann er in Rente gehen.“

„Das passt dann? Ich freue mich, wenn du Gesellschaft hast.“

„Es war eine gute Idee.“

„Und dann überlege doch mal, wer Aimi Tashima ist.“

Frau Higurashi sah ihn fast erstaunt an. „Du kennst sie nicht? Das ist momentan eine der berühmtesten Bühnenschauspielerinnen in Tokio. Sie ist wirklich brillant. Ich habe sie einmal in eine Shakespeare-Stück gesehen, aber sie spielt auch klassische, also, japanische, Sachen.“

„Ich habe ein Foto dabei. Vielleicht kannst du dir das nachher mal ansehen, ob da noch jemand bekanntes dabei ist, ein anderer Schauspieler, oder so.“

 

Kurz darauf kam auch Frau Hasebe und setzte sich, nachdem sie sich auch bei Inu Yasha bedankt hatte, dass er ihnen diese Wohnung vermittelt hatte. Er verbat sich das „Lord“, das sie höflich verwendete. Wenn die Hasebes, wie er es erhofft hatte, seiner Schwiegermutter die Einsamkeit linderten, war es doch nur gut.

Erst nach dem warmen Essen zog er das Foto hervor. „Das hier wäre Aimi Tashima und ihre ...naja, ihre Gefolgschaft, oder wie man das nennen will.“

Frau Higurashi nahm das Bild. „Ja, das ist sie. Oh, sogar mit Autogramm. Aber die Männer kenne ich alle nicht. Sie, Frau Hasebe?“

„Nein,“ meinte diese nachdenklich. „Darf ich fragen, worum es geht, Lord... Verzeihung, Inu Yasha?“

„Ich ermittle in einem Mordfall. Und offenkundig kannte Frau Tashima zumindest den Mann, der mit dem Mordopfer zuletzt gesehen wurde.“

„Nun ja.“ Frau Hasebe dachte nach. „Sie könnten natürlich meinen Schwiegersohn fragen. Fudo Tanaka.“ Sie bemerkte, dass er mit dem Namen nichts anfangen konnte. „Oh, verzeihen Sie. Er ist ein Journalist … nun, manche sagen Klatschreporter. Wenn Zeitungen etwas über die Reichen oder Berühmten wissen wollen, ist er der Ansprechpartner. Er arbeitet allerdings nur im Hintergrund, darum steht sein Name nie in der Zeitung.“

Ein Klatschreporter. Na, wunderbar. Seine eigenen Erfahrungen mit dieser Berufsgruppe waren nicht sonderlich toll. Aber, er hatte einen Auftrag und der große Bruder wurde ungeduldig. Guter Grund die Zähne zusammen zu beißen und sich ja nicht vor dem angeblich besten Ermittler blamieren. „Können Sie mir seine Nummer geben?“

„Natürlich. Oder, warten Sie, ich rufe ihn selbst an.“ Sie zog ihr Handy hervor. „Er war, wie auch meine Tochter, recht froh, dass wir hier im Schrein unterkommen durften und dass Sie uns das vermittelt haben. Sonst hätten wir zu ihnen ziehen müssen und ihre Reihenhaus hat nur zwei Zimmer.“

Das nannte man dann wohl den Segen einer guten Tat. Eine bessere Empfehlung konnte er kaum anbringen.

Frau Hasebe wählte, dann erklärte sie kurz, wer Fudo Tanaka sprechen wollte und reichte ihr Handy weiter.

„Lord Inu Yasha,“ sagte der Journalist mit einem hörbaren Lächeln. „Ich kenne Sie natürlich von Berufs wegen, aber meine Schwiegereltern schwärmen geradezu von Ihnen. Was kann ich für Sie tun?“

„Ich würde gerne mit Ihnen reden über Aimi Tashima und die Gruppe, die sich regelmäßig mit ihr im Meiji Palace trifft. Ich hätte ein Foto, wenn Sie mir die Männer identifizieren könnten?“

„Mord, nehme ich an?“

„Mord, ja.“

„Sie sind im Higurashi-Schrein, vermute ich mal. Ich bin momentan in meinem … nun, Frühstücksbüro.“ Er nannte die Adresse. „Das ist die gleiche U-Bahn. Ich denke, Sie brauchen vielleicht zwanzig Minuten, falls Sie gleich kommen wollen. Bis dahin habe ich meine Unterlagen über Frau Tashima rausgesucht.“

„Wunderbar. Vielen Dank.“ Inu Yasha gab das Telefon zurück, sicher, dass er ohne die Empfehlung der Schwiegermutter – und die Tatsache, dass der Kelch mit den Schwiegereltern unter einem Dach leben zu müssen an Herrn Tanaka vorbei gegangen war – keine Informationen erhalten hätte. „Tja, dann mache ich mich mal auf den Weg.“

 

Auf dem Weg zur U-Bahn drückte er allerdings eine Sofortwahl. Da prompt abgehoben wurde, meinte er: „Weißt du, ich hasse es wenn meine Mandanten lügen.“

„Mein Geld? Der Mörder?“ fragte Sesshoumaru nur.

„Ich bin auf dem Weg. Aber erkläre mir bitte, warum du diesen … nun ja, den Leiter der Sicherheit im Westen auf die Ermittlungen angesetzt hast. Dass der diesbezüglich wenig drauf hatte, sollte dir bekannt sein, denn erzähle mir nicht, dass du kein Auge auf deine Mitarbeiter hast.“

„Er war der Leiter der Sicherheit. Jede andere Lösung hätte ihn beleidigt.“

„Seit wann kümmert dich das?“

„Seit ich der Herr des Westens bin. - Inu Yasha, sogar dir sollte klar sein, dass man als Fürst nicht weit kommt, wenn man Vasallen vor den Kopf stößt. Anders sieht es mit Angestellten aus. Wenn du dein Geld willst, tue etwas.“

„Keine Sorge, deine Spesenabrechnung wird ausführlich sein.“ Aber Inu Yasha bemerkte, dass er nur mehr mit sich redete. Fürst hin oder her – Leute nicht zu beleidigen galt anscheinend nur und ausschließlich für Vasallen, nicht für die kleine Familienschande. Ein Wort vor Jahrhunderten gesprochen, aber es ärgerte ihn immer noch. Umso wichtiger war es die geforderte Ermittlung auch erfolgreich abzuschließen. Hoffentlich hatte Herr Tanaka eine Ahnung, wer die Leute auf dem Foto waren, oder sogar noch andere Informationen.

 

Der Ermittler fand sich unter der angegebenen Adresse in einem kleinen Teehaus wieder. Da er etwas irritiert nach Herrn Tanaka fragte wurde ihm der Weg zu einer Art Hinterzimmer gewiesen, das sich eindeutig als kleines Büro entpuppte. Fudo Tanaka war relativ klein, schmal gebaut, aber seine dunklen Augen verrieten, dass er alles an seinem Besucher mit einem Blick erfasste. Nicht zu unterschätzen, gab ihm Inu Yasha als Prädikat – und hätte sich gefreut, dass der Journalist das umgekehrt auch von ihm dachte.

„Bitte, nehmen Sie Platz.“

„Danke. Ihr Frühstücksbüro, sagten Sie. Ich dachte nicht, dass das so wörtlich gemeint ist.“

„Es ist bequem und nahe an zuhause. Abends bin ich meist unterwegs, Neuigkeiten aufschnappen. Übrigens, Sie können mir nicht erzählen, ob der Fürst des Westens eine Ehe beabsichtigt?“

Der Halbdämon musste grinsen. „Nicht, dass ich wüsste. Wobei das vermutlich gute Schlagzeilen geben würde.“

„Und Sie vermutlich auch nicht.“ Herr Tanaka erkannte einen Schatten in den goldenen Augen. „Entschuldigen Sie, Lord Inu Yasha. Ich wollte da an nichts rühren. Aber solche Schlagzeilen verkaufen sich gut. - Sie erwähnten ein Foto.“

„Hier.“

„Das ist Aimi Tashima, ja. Das andere, also, die Menschen sind alle Topleute aus der Geschäftswelt, Manager, Unternehmer. Sie sind bei diesen Treffen weil man doch leichter in Kontakt kommt, auch abseits.“

„Es waren auch schon andere Leute dabei, aber stets wenige Dämonen.“

„Ja, fast natürlich. Dämonen neigen nicht dazu menschliche Frauen anzuhimmeln, und genau das wünscht sich die gute Aimi. Aber natürlich ist sie elegant und sehr geschickt, wenn es um einflussreiche Beziehungen geht. Nur geschäftliche Beziehungen. Nichts sonst.“

Vermutlich wusste Herr Tanaka da nichts – und der hätte sonst sicher etwas veröffentlicht. „Hm. Und die Dämonen?“

„Das eine ...oh, der Name fällt mir nicht ein, aber ich bin sicher, dass Sie ihn kennen sollten. Er arbeitet in der NiKa.“

„Die NiKa gehört meinem Halbbruder, nicht mir,“ erwiderte Inu Yasha automatisch. Arbeitete der andere Dämon dann auch da? Hatte das etwas zu bedeuten? Immerhin gab es ja diesen verschwundenen Kalender. Dann sollte sich Kouga mal das Bild ansehen und durch die Personalabteilung überprüfen lassen.

„Natürlich. - Sonst wüsste ich von keinem Dämon in der Runde. Aber selbstverständlich weiß ich nicht alles. Oh, es gab mal einen Halbdämon, vor einigen Monaten, aber da weiß ich weder den Namen noch die Art. Es war nur auffällig, denn, mit Verlaub, es gibt nicht sehr viele Halbdämonen, Lord Inu Yasha. Die Besitzerin des Meiji Palace, ja, Sie ...dann fallen mir schon kaum mehr welche ein. Sie kennen sicher die Gründe besser als ich.“ Herr Tanaka griff nach einer Akte, die er neben sich liegen hatte. „Was Sie sonst wissen sollten über Aimi ...oder wollen?“

„Sie tritt immer auf?“

„Freitags und Samstags, ja, außer in den Theaterferien.“

„Können Sie sich einen Grund vorstellen, warum sie einen Dämon ansprechen sollte, der mit einer Dämonin am Tisch sitzt?“

„Ehrlich gesagt nein. Aimi mag eine sehr schöne Frau sein, erfolgreich, ja. Aber sie zeichnet sich eigentlich vor allem auch durch, nun, nennen wir es ein gewisses Bild von sich selbst aus. Wissen Sie da etwas näheres?“

„Nein, nur, dass der Dämon zu ihr sagte, das sei geschäftlich. Und ich vermute darum, dass er eigentlich zu ihrer Gruppe gehörte und sie, nennen wir es eifersüchtig, war.“

„Eifersüchtig? Aimi? Die Gruppe, gerade die Menschenmänner wechseln häufig. Sie duldet nur nie mehr als zehn. Vielleicht ein vollkommen anderer Zusammenhang.“

Inu Yasha schob das Foto wieder ein. „Danke, Herr Tanaka. Falls Ihnen noch etwas einfällt....“

„Nur eine Frage. Sie ermitteln im Mord an einem Hundedämon? Oder beiden Morden?“ Er sah, wie sein Besucher unwillkürlich abwehrend wurde. „Schon gut, Sie dürfen noch nichts sagen. Aber vielleicht denken Sie an mich, wenn Sie alles aufgeklärt haben.“

„Ich denke an Sie.“ Das war kein Versprechen, aber das würde so oder so an die Presse gehen. Und jetzt sollte er das Bild fotografieren und an Kouga schicken, damit der Wolf auch mal was zu dieser Sache beitrug. Und, sich auch einmal um seine eigene Firma kümmern. Da war sicher schon etwas aufgelaufen.

 
 



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Mitsuki-chan
2023-12-26T16:21:44+00:00 26.12.2023 17:21
Es ist schön das Inuyasha und seine Schwiegermutter noch Kontakt haben und sich gut zu verstehen scheinen. Und wie Inuyasha und Sesshomaru miteinander umgehen ist auch immer wieder witzig zu lesen :D


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