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Inu Yasha no yomi

Inu Yasha in der Unterwelt
von

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Rückkehr des Herrn

For the two of us, live seems to be easy,

For he is fighting to the end,

That´s why I call him a good friend -

A dog takes over control

 

Themamusik der TV-Reihe Komissar Rex

 
 

Inu Yasha sah sich nicht weiter zu dem Felshügel um, von dem er eben hinabgesprungen war. So, eigentlich war das jetzt erledigt, Brüderchen würde wieder auf seinem Fürstensitz Platz machen, nehmen, was immer ein Hundedämon so tat – und er war wieder da, wo er vor wenigen Tagen gestanden hatte. Er konnte weder zu den Menschen gehen, die ja gerade bewiesen hatten, dass sie ihn verjagen wollten – und ehe er Sesshōmaru um Unterkunft bat, sollte doch die Hölle zufrieren... Naja. Kalt genug war es im yomi ja schon.

Vielleicht sollte er nicht so schwarz sehen. Kagome würde wieder geboren werden, da waren sich doch alle einig, oder? Und sie würde ihn finden. Es war einfacher für sie ihn zu finden, es gab schließlich nicht gerade viele Hanyō.

Ein leises „Tap“ ließ ihn erstaunt den Kopf wenden. Tatsächlich landete der Hundefürst keine neunzig Sekunden nach ihm, beide Schwerter an der Hüfte. Nun ja. Der Kerl war wirklich einfach dazu zu bringen einen umzulegen – aber er machte das immer sauber und schnell. Warum sollte er es bei Ryuuichi anders machen. Nur, er hatte noch immer keine Ahnung wohin mit sich selbst.

„Gehen wir.“

„Wir?“ fragte der Jüngere derart hörbar überrascht, dass der Herr des Westens den Kopf wandte. So ergänzte er, doch ein wenig peinlich berührt: „Ich wüsste nicht, was ich noch in deinem Schloss verloren hätte.“

Das könnte er ihm sagen, denn er hatte einen Plan. Aber, wozu den impulsiven....Vaters impulsiven zweiten Sohn aufschrecken. So meinte er nur: „Meine Heirat.“

„Oh, ja.“ Das stimmte ja. Da warteten vermutlich dieser Wolfsfürst samt Tochter schon auf Sesshōmaru. Na gut, es wäre wohl höflich dabei zu sein. Oder auch nett, den nicht allein zu lassen. So wandte er sich um um an der Seite des Bruders zu gehen. „Und ich sollte mich vermutlich auch bei deiner Mutter verabschieden.“

Da blitzte Benimm auf? Allerdings konnte er sich diese Antwort sparen. Ja, es wäre höflich – und irgendetwas in ihm sagte, dass der Auftrag, den Inu Yasha übernommen hatte, auch erst im Schloss ordnungsgemäß beendet wäre. Hm. Der wusste doch nicht wohin, das war erkennbar. Und er hätte selbst etwas Entlastung von so manchen langweiligen Pflichten, denn um ehrlich zu sein, hatte der Bruder seine absolute Loyalität unter Beweis gestellt. Hinzu kam, dass der Hanyō wirklich ein herausfordernder Trainingspartner war. Aber dazu später, wenn zuhause alles in Ordnung war. Kori und manch anderer, nicht zuletzt Daichi Okami, könnten sich breit gemacht haben. Nicht, dass er sich nicht zutraute mit allen Zweien fertig zu werden, aber warum sollte Inu Yasha nicht auch etwas Spaß haben. Er stand immerhin in dessen Schuld. Und das sollte er bereinigen.

 

Die Tatsache, dass die Nacht hereinbrach, störte keinen der Brüder, sie hielten die Richtung auch im Wald. Dennoch merkte Inu Yasha eine Änderung. „Sag mal, du gehst nicht direkt zum Schloss?“

Er hatte es tatsächlich bemerkt! „Nein.“ Und, kam die Frage, mit der er rechnete? Oh, anscheinend versuchte der Halbhund zu wittern. Ja, das war der Grund.

Inu Yasha musste nachdenken, aber er wollte sich nicht blamieren. „Wir kommen mit dem Wind im Rücken. Du rechnest mit einer Überraschung?“ Das wurde immer klarer, weil die Bäume lichter standen, sich vor ihnen die Ebene andeutete, in der das Schloss lag.

Bokuseno hatte gesagt, dass der als Hanyō einige Fähigkeiten nie erreichen würde. Nun gut. „Spüre nach dämonischen Energien.“ Das sollte doch reichen.

Inu Yasha war so überrascht keine Kritik oder Abwertung zu hören, dass er prompt gehorchte. Ja, da waren Yōki. Und, wenn er sich nicht allzu sehr täuschte, unterdrückte Bruderherz seine eigene Präsenz bereits wieder. Der wollte wohl die kleine Versammlung im Morgengrauen sprengen. „Der Brauttross scheint angekommen zu sein.“

Seit wann funktionierte denn eine Anleitung bei diesem Sturkopf? Obwohl, das gab sich der Hundefürst zu, derartige brüderliche Ratschläge waren auch für ihn relativ neu. Sicher, einige Zeit hatte er mit ihm Schwertkampf geübt, wenn man das Wedeln mit Tessaiga so nennen wollte, aber, sie hatten sich nun doch schon mehr als fünfzig Jahre nicht gesehen, seit die Bannkreise erstellt worden waren. Und, der war erwachsen geworden. So ergänzte er: „Mit Geleitschutz. - Und Kori scheint auch noch da zu sein.“

„Und deine Krieger, Stiefmütter...äh, Keibo-sama.“ Das war ja knapp gewesen. Er sollte aufpassen, was er in dieser Begleitung von sich gab. Mehr um abzulenken, denn dieser Seitwärtsblick des Sohnes der besagten Dame hatte ihm nicht so gefallen, fuhr er fort: „Nettes Treffen, ohne den Hausherrn. Was willst du machen?“ Es wäre wirklich dämlich nach allem, was sie gerade zu zweit geschafft hatten, sich jetzt ein Duell zu liefern.

Der Herr des Westems sah in die aufgehende Sonne. „Du gehst voraus.“

„Da ich wieder kaum glaube, dass du mir den ganzen Spaß allein lassen willst, einen Grund?“

Sollte er oder nicht? Er stand in Inu Yashas Schuld, umso mehr, als der seine Gefährtin für ihn geopfert hatte. „Dir gegenüber werden sie offener sein. Und ich bin der Richter.“

„Ja, alles klar. Deinen Schwiegervater sollte ich ja am Leben lassen und Kori wohl auch?“

Diese Frage war ernst gemeint – und wurde auch so verstanden. Keine Antwort war in diesem Fall allerdings auch eine. Schweigen bedeutete bei Sesshōmaru stets Zustimmung.

Öhrchen zuckten. „Dann mal los. Bis später!“

 

Als der Hanyō auf das Schloss zusprang, bemerkte er nur zu gut die dichte Versammlung im Schlosshof. Er erkannte Krieger in den Farben des Westens, aber auch andere, die alle mit dem Rücken zu ihm gedreht standen. Wenn das deren Auffassung von aufpassen war … Aber, das ging ihn ja wohl nichts an. Und sich in die Dinge Brüderchens einzumischen, hatte der noch nie anders als rabiat beantwortet. Sich da durch zu drängeln, wäre vermutlich nicht nur mühsam, sondern auch kein passender Auftritt, beschloss er und sprang auf das erste, querstehende, Hausdach um die Lage zu überprüfen.

Vor dem rot bemalten hölzernen Tor, das in der Mitte des Hofes den privateren Teil andeutete, warteten Esel, die soeben beladen wurden. Dabei stand ein breitschultriger Yōkai, der Inu Yasha prompt auffiel. Er trug ein Kettenhemd, das fast bis zu den Knien reichte, war bewaffnet. Und, er besaß keine Haare. Da die anderen Leute, die aufluden, immer wieder zu ihm guckten, war der Hanyō sicher, dass es sich um diesen Wolfshund handeln musste, Daichi Okami. Die Tochter war nicht zu sehen, aber eine Sänfte wurde gerade zwischen zwei Eseln befestigt. Eindeutig wollte der Fürst aufbrechen. Das war ziemlich dumm, in jeder Beziehung.

Und da war ja auch der liebe Kori. Der Provinzfürst stand direkt vor dem anscheinend unwilligen Brautvater und erklärte etwas. Was, konnte Inu Yasha nicht wahrnehmen, obwohl es recht still im Hof war.

Vor dem Hauptgebäude des Schlosses stand die Fürstenmutter – und er war sicher, dass sie sich nicht gerade freute, obwohl sie regungslos blieb. Es war wohl höchste Zeit, dass sie zurückkamen. Noch hatte ihn niemand bemerkt.

 

Na, dann: „He, Kori!“ schrie er – und praktisch alle im Hof starrten zu ihm. Da er zum Sprung ansetzte, wichen die Krieger des Westens eilig zurück um einen Weg freizugeben. Er war mit zwei Sätzen bei den beiden Fürsten. Aha. Kori wurde ein bisschen blass um die Nase. „Sag mal, ist es vielleicht möglich, dass ich mal hierher komme ohne dass du mir sofort auf die Nerven gehst?“ Er sollte höflich sein, fiel ihm dann ein und so wandte er sich dem Wolfsfürsten zu: „Ihr seid Fürst Daichi Okami, nehme ich an. Da Ihr aufbrechen wollt – hat Euer Bote meine Worte falsch oder nicht ausgerichtet?“ Ha, Kagome wäre stolz auf ihn.

Der Fürst warf einen Blick zu Kori, der dem nichts Gutes verhieß, erwiderte jedoch: „Ich sehe, dass Ihr ein Hanyō seid. Wohl der Fürstenbruder, dessen Worte mir durchaus ausgerichtet wurden.“

„Ich sagte, dass sich mein Bruder auf einer Reise befindet und ich ihn unverzüglich suchen werde,“ beharrte Inu Yasha. „Und, dass ich ihn mit herbringe und Ihr die Gastfreundschaft Keibo-samas genießen solltet. Sollte die verehrte Stiefmutter Euch keine Gastfreundschaft gewährt haben?“ Er war stolz auf diese Formulierung. Das klang so gebildet.

„Ich kann mich nicht beklagen und meine Tochter auch nicht. Nur, ich sehe Fürst Sesshōmaru nicht bei Euch. Und mir wurde mitgeteilt, dass sich die Dinge geändert hatten.“

Kori! Aber, von dem hatte der das? Nur Stiefmütterchen und die Berater wussten vom Tode Sesshōmarus. Sie hatte gewiss ebenso wenig geplaudert wie Jaken oder Myōga. Kyoichi? Eher weniger. Blieb also nur Mamoru. Und, ach nein. Kori suchte den gerade mit dem Blick. Na, toll. Da sich der Herr Hund noch Zeit lassen wollte, war er wohl noch am Zug. Naja, reden konnte er schon immer. Aber schön höflich bleiben, damit er Bruderherz nicht noch die Ehe vermasselte. „Welche Dinge sollen sich denn geändert haben?“ Nur seine zuckenden Ohren verrieten, dass er in aller Regel nicht mit Fürsten in der Öffentlichkeit debattierte. Zumindest nicht ohne Schwert in der Klaue.

Fürst Daichi winkte ein wenig mit der Hand, sah sich jedoch zu seinem Ärger zu einer Rechtfertigung gezwungen. „Nun, ich wurde offenkundig falsch informiert. Mir wurde gesagt, dass Ihr Euch nicht mehr im Westen befindet, sondern in die Länder der Menschen gegangen wärt. Ich sehe allerdings Fürst Sesshōmaru nicht.“ Diesmal legte er Nachdruck in die Stimme. „Und, mir wurde gesagt, dass er … nun, auch nicht mehr zurückkehrt.“

„Na, ich bin hier. Und, übrigens, Kori hat Euch etwas angeschwindelt, würde ich sagen, ja. Aber, mal angenommen, der Herr des Westens weilte tatsächlich nicht mehr unter uns, wisst Ihr, was nach dem Vertrag dann geschieht?“

Ja, das wusste der Fürst natürlich. Dann würde der Hanyō den Westen erben und den Vertrag eben erfüllen. Er war nur, aufbrausend wie er war, wütend über das Hinhalten der Fürstenmutter geworden, nachdem ihm Kori versichert hatte, der Bruder wäre abgehauen. Was ganz offensichtlich nicht stimmte. Und der Provinzfürst versuchte sich auch soeben behutsam etwas aus der Nähe des offenkundigen Regenten zu entfernen. Keiner der Krieger machte auch nur eine Geste, dass sie den Halbbruder nicht als Erben anerkennen würde, zumal die Inu no Kami wohl auch mit ihm einverstanden war. Krieg mit dem Westen statt des ausgehandelten Nichtangriffspaktes gehörte nicht unbedingt zu seinen Wünschen. „Ihr steht zu dem Wort? Meine einzige Tochter wird Fürstengefährtin.“

„Das wird sie, ja.“ Wo steckte denn der Herr Hund? Auf was wartete der denn? Wenn das hier so weiterlief wurde doch noch er mit der Braut verheiratet. Sollte er sich noch mal Kori vorknöpfen? „Aber, du komischer Hund hier, kannst ja mir und auch Fürst Daichi erklären, was du dir bei dem Schwachsinn gedacht hast, den du da ausgebrütet hast? Wieso sollte ich in die Länder der Menschen gegangen sein, wenn ich doch etwas ganz anderes gesagt habe? Hast du gedacht, ich bin so ein Schwachmat wie du und lüge?“

 

Das zu bejahen würde ihn unverzüglich einen Kopf kürzer machen, das war Kori nur zu bewusst. Er lebte selbst die strikte Hierarchie. Als Mamoru ihm, natürlich unter dem Siegel der Verschwiegenheit, anvertraut hatte, dass der Fürst tot sei, hatte er im Ergebnis sofort seine Chance erkannt. War Fürst Daichi erst einmal beleidigt abgereist, stünde ihm als ranghöchsten Mann im Schloss die Hand der Fürstenmutter zu. Mamoru mochte sich das ebenfalls erhoffen, aber ein Heermeister hatte vor einem Fürsten zurückzuweichen. Wieso also war der Hanyō wieder hier? Wo der doch angeblich jahrzehntelang bei den Menschen gelebt hatte? Und zwar offenkundig mit dem festen Vorsatz die Macht selbst zu ergreifen? Und, noch viel schlimmer, der sprach als ob der Fürst nicht verstorben sei. Wenn Sesshōmaru tatsächlich zurückkehrte, würde seine Mutter ihm sicher von den diversen Heiratsanträgen berichten. Kaum anzunehmen, dass der davon begeistert wäre. Und der dämliche Bastard warf einen Blick hinüber, wo auch Kori die Inu no Kami wusste, ehe er sich wieder ihm zuwandte.

 

Hoffentlich machte Bruderherz bald etwas, dachte Inu Yasha. So war der Stiefmutter nichts anzusehen, aber sie war garantiert besorgt, dass er hier allein aufgetaucht war. Vermutlich glaubte sie er habe versagt. Immerhin hatte ihr Blick auch Kori gegolten, einen Hinweis gebend. Und, da brauchte er nicht lange raten, was den Provinzfürsten da geritten hatte. „Ich verstehe schon. Fürst Daichi sollte abreisen, samt der Tochter, damit du hier freie Bahn hast. Überraschung, mein Lieber. Da haben nämlich noch einige andere Leute ein Wörtchen mitzureden. Ich zum Beispiel. Oder auch der Sohn und Vormund der Dame, die du heiraten willst, habe ich recht?“ Ups. Das hätte er vielleicht nicht so über den schweigenden Hof schreien sollen, denn in seinem Rücken erwuchs eine ungeheure Macht. Yōki, wie er es selbst von Sesshōmaru noch nicht so kannte.

 

Wie eine feurige Woge fegte die Energie knapp über die Köpfe der Krieger, wurde kurz vor dem hölzernen Tor emporgerissen und in die Atmosphäre geschleudert, nicht nur Stärke, sondern auch Beherrschung anzeigend. Haare waren angesengt und Seidenkleidung begann sich bei den Anwesenden im Hof zu kräuseln, was die allermeisten Yōkai für einen guten Moment hielten, sich auf die Knie zu werfen und die Stirn auf den Boden zu legen. Ungeachtet der Tatsache, dass sie die Augen schließen mussten, das Atmen schwer fiel, denn der Sand wurde fast zwanzig Zentimeter hoch aufgeweht, als der Fürst des Westens mit offenem Yōki aber ohne Eile den noch immer freigehaltenen Weg auf die Dreiergruppe zuging.

Kori fand das einen ausgezeichneten Augenblick sich flach auf die Erde zu legen, die Arme nach vorn ausgestreckt, die Finger gespreizt. Mehr als Demut zeigen blieb ihm gerade nicht übrig. Und dass Sesshōmaru zornig war, war kaum zu übersehen.

Fürst Daichi neigte höflich den Kopf. Er hatte gewusst, dass er mit den Yōkaifürsten der vier Länder nicht mithalten konnte, aber nie zuvor hatte sich der erfahrene und raue Krieger so, nun ja, beeindruckt gefühlt. Er war selbst ein Daiyōkai und Fürst – aber das war noch einmal eine andere Liga.

Inu Yasha drehte sich nicht um. Er wusste schließlich, wer kam. Sein Blick galt der Stiefmutter, die noch immer aufrecht stand, ihren Einzigen nicht aus den Augen ließ. Ihre Linke lag auf ihrem Herzen, die Rechte umklammerte das schwarze Medaillon. Dann sah sie zu ihm. Als sie seinem Blick begegnete, neigte sie ein wenig den Kopf. Ja, sie war dankbar, dachte er, dachte allerdings auch an die eigenen Eltern und an Kagome, die er nicht mit hatte nehmen können. Jaken, etwas hinter ihr, schien Tränen in den Augen zu haben. Irgendwo dort musste auch Myōga sein.

 

„Fürst Daichi,“ lautete denn auch nur die Begrüßung des Hausherrn, Kori ignorierend.

„Sesshōmaru-sama,“ erwiderte der verbindlich. „Ich erlaubte mir bereits Euren Bruder darauf aufmerksam zu machen, dass ich offensichtlich einem Missverständnis zum Opfer fiel.“

„Kyoichi.“

Der halblaute Name ließ den Haushofmeister das Kunststück vollbringen trotz seiner schweren Kleidung aufzuspringen, sich irgendwie durch die Menge zu drücken und wieder auf die Knie zu gehen.

Zur gewissen Erleichterung der meisten Anwesenden wurde die Energie des Fürsten wieder in ihn zurückgezogen, gebändigt nur durch den Willen. „Lasse Fürst Daichis Männern beim Abladen helfen. In einer halben Stunde soll die Zeremonie in der Audienzhalle stattfinden. - Komm.“

Das galt Inu Yasha, der allerdings für einen Moment zögerte, durchaus an den Provinzfürsten denkend. Er konnte sich nicht vorstellen, dass Bruderherz den vergessen hatte – was Kori wohl erhoffte.

Mit einer nur scheinbar absichtslosen Schrittbewegung trat Sesshōmaru allerdings auf die linke Hand des Liegenden, dann mit dem linken Fuß auf die Rechte. Ein deutlich zu spürender Energiestoß ließ im schweigenden Hof jeden Yōkai vernehmen, wie Knochen brachen. Provinzfürst hin oder her – Kori würde Wochen, wenn nicht Monate, benötigen um seine Hände wieder gebrauchsfähig zu bekommen.

Als sei nichts geschehen ging der Herr des Westens weiter zum Vorbau des Schlosses, stieg die Stufen zu seiner Mutter empor, die leicht den Kopf neigte, jedoch nichts sagte. „In mein Arbeitszimmer.“ Sesshōmaru ging voran, sicher, dass auch der kleine Bruder ihm folgen würde. Der entsann sich gewiss, dass sie dort abhörsicher waren.

Erst dann wagten sich die Männer im Hof zu bewegen. Kori richtete sich auf. Die Hände schmerzten und er würde lange brauchen wieder ein Schwert packen zu können. Aber, immerhin, noch lebte er. Nun ja, noch.

 

Einen ähnlichen Gedanken hatte auch Mamoru. Es würde nicht lange dauern, bis der Herr oder der Hanyō herausfanden, welcher Berater geplaudert hatte. Er hatte eben geglaubt... Und, wenn es etwas gab, das man nicht tun sollte, so ein schwatzhafter Berater zu sein. Das war schlicht Hochverrat und er damit reif für das Schwert. Aber ein Fluchtversuch war absolut sinnlos. Kein Hundeyōkai entkam dem Herrn der Hunde. Selbst, wenn er in eines der anderen Fürstentümer fliehen wollte oder gar zu den Drachen – ein kleiner Zweizeiler Sesshōmarus und der entflohene Verräter würde in Ketten zurückgebracht. Sollte er gestehen? Vielleicht morgen? Wenn heute die Hochzeit war, würde doch vielleicht die junge Braut den Herrn milder stimmen? Aber, um ehrlich zu sein, glaubte das Mamoru selbst nicht.

 

Als die drei Familienmitglieder im Arbeitszimmer eingetroffen waren, hob Sesshōmaru etwas die Rechte um die Magie auszulösen. Inu Yasha bemerkte derweil, dass die Fürstenmutter sich daran machte, wie ihm zugesagt, vor ihm in die Knie zu gehen. Fast hastig packte er ihre Handgelenke, umfasste den Krepp dort.

„Bitte nicht, Keibo-sama,“ sagte er leise. „Ich bin sicher, früher oder später wird sich ein Weg finden, wie Ihr mir helfen könnt.“

Sie zog ihre Hände zurück und er gab sie sofort frei. „Ihr seid ein weiser Mann, Inu Yasha-sama. Ich danke Euch.“ Er hatte so viel von seinem Vater, dachte sie etwas wehmütig.

Sesshōmaru hatte die Szene mitbekommen und sah nun ein wenig misstrauisch geworden zwischen Mutter und Bruder hin und her. Soweit er wusste, ließ sie sich von niemandem berühren, geschweige denn von einem Halbmenschen. Was war in seiner Abwesenheit zwischen den Beiden vorgefallen? Aber zunächst stand anderes an. „Kori?“

Inu Yasha antwortete prompt, wenngleich überrascht, dass der Ältere nicht zugehört haben sollte, „Der Idiot hat gehört, vermutlich von Mamoru, würde ich sagen, dass du tot bist. Und er nahm an, dass ich wieder in die Menschenwelt zurückgegangen bin. Da er völlig verblödet ist, hatte er sich ausgemalt, dass er nur noch Daichi wegschicken muss um dann Keibo-sama zu heiraten und selbst hier der Chef... der Fürst zu werden.“

„Auch Mamoru wollte mich heiraten,“ ergänzte die Inu no Kami. „Und Fürst Daichi deutete auch gewisses Interesse an. Aber ihm war seine Tochter wichtiger.“ Um ihren Mund zuckte etwas Heiterkeit. „Dein Befehl lautet in einer halben Stunde soll die Zeremonie beginnen. Ich werde eine Hofdame um Takara senden.“

Das genügte ihren Sohn die Brauen zusammenziehen zu lassen. „Hat er zwei Töchter?“

„Nein. Sie bat nur die Dienerin, die ich ihr zur Verfügung stellte, darum so genannt zu werden, wie sie einst ihre Mutter nannte. Daichiko missfällt ihr wohl.“

Natürlich hatte Mutter eine der vertrautesten Dienerinnen abgestellt, die ihr ausführlich Bericht erstattete. Er kannte sie sein Leben lang. Und, wenn sie nun den Wunschnamen aussprach: „Sie scheint Euer Wohlwollen gefunden zu haben.“

„Du wirst dich weder an ihrem Aussehen noch ihrem Benehmen stören. Und, sie ist intelligent.“

„Schickt um sie.- Und Kyoichi soll herkommen.“

Als die Halbbrüder unter sich waren, machte Inu Yasha: „Äh, wie soll das denn ablaufen? Sicher nicht so wie bei mir und Kagome....“

„Kyoichi soll dir dein Zimmer zeigen und andere Kleidung bringen.“

„Was hast du gegen mein Feuerrattengewand?“ fuhr der Hanyō prompt auf.

Waren jüngere Brüder immer so schwierig? „Es riecht nach der Unterwelt.“

Das stimmte natürlich und war ihm selbst gar nicht mehr aufgefallen. Als er schnupperte, stieg ihm der Geruch nach Blut und anderen Dingen in die Nase. „Dann ziehst du dich auch um?“ Mist, ärgerte er sich. Sesshoumaru hatte seine neue Kleidung ja mit dem neuen Körper bekommen und war nicht damit diese Pfade langgelaufen.

„Ich lege die Schwerter ab.“

Na, immerhin.

 
 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Das nächste Kapitel bietet eine,äh...romantische Hochzeit und einige Neuigkeiten.


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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  DuchessOfBoredom
2024-05-05T06:19:01+00:00 05.05.2024 08:19
Oh, das war ein sehr befriedigendes Kapitel, es ist einfach immer sehr cool, wenn Sesshoumaru ein bisschen mit seiner Macht protzen kann ;D Sehr schön auch, wie sich die beiden Brüder jetzt aufeinander verlassen und auch Sesshoumarus Mutter so angetan von Inu Yasha ist. Ich bin schon gespannt, was das nächste Kapitel dann auch an Zukunftsaussichten für Inu Yasha bringt :)
Von:  Sanguisdeci
2024-04-28T08:08:02+00:00 28.04.2024 10:08
Ein sehr schönes Kapitel! Ich bin auf die Hochzeit gespannt, ebenso wie auf die Dinge, die noch kommen werden *-*


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