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The Legend of Dreams

Begegnung von Licht und Finsternis
von

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Begegnung von Licht und Finsternis

Kapitel 1 : Zeit und Raum
 

Was war das für ein Gefühl?

Schwebte sie?

Alles um sie herum war dunkel. Nein, nicht dunkel. Es war finster, um sie herum war alles schwarz. Wo war sie? Träumte sie? War sie tot? Ohrenbetäubende Stille lag auf ihr und um sie herum. Was war hier los? Egal in welche Richtung sie den Kopf drehte, sie sah wortwörtlich nichts. Nicht einmal schemenhafte Umrisse von Personen, Tieren, Gegenständen oder Pflanzen, keine unterschiedlichen Schattierungen: Alles war einheitlich schwarz. Erneut ging ihr durch den Kopf, ob dies der Tod sei. War das möglich? Plötzlich sagte eine beruhigende Frauenstimme in die vollkommene Stille hinein: " Habe keine Angst, Juline. Ja, ich bin der Tod, aber warum fürchtest du mich? Was habe ich dir getan?" Das Mädchen namens Juline verspürte einen Aufprall. Doch es tat nicht weh, wie normalerweise, sie bemerkte einfach nur, dass sie einen Untergrund erreicht hatte. Sie war also in dieser Finsternis gefallen und war jetzt auf dem Boden aufgekommen.

"Du fragst dich, wo du bist", stellte die Stimme fest, deren Besitzer sie nicht sehen konnte. Juline erschrak, denn sie hatte kein Wort gesprochen. "Gedulde dich noch einen Moment und erinnere dich daran, was passiert ist, bevor du die Augen aufgeschlagen hast. Weißt du es?" Juline überlegte. Die Geschehnisse zogen an ihr vorbei, als würde sie sie noch ein zweites Mal durchleben ...
 

Sie ging eine Straße entlang, die mit Laubbäumen gesäumt war, die größtenteils bunt, teilweise aber auch bereits kahl waren. Es war Herbst und eigentlich kein schöner Tag; kalt und neblig. Sie war auf dem Weg von der Schule nach Hause, doch trotz des düsteren Wetters war sie fröhlich und ausgelassen, denn heute hatten sie und ihre Zwillingsschwester Janine Geburtstag. Eine plötzliche Bewegung, die sie nur aus den Augenwinkeln wahrgenommen hatte, ließ sie aufmerken. Es war ein vollkommen schwarzer Vogel: Ein Rabe. Nach und nach landeten immer mehr von diesen Vögeln um sie herum, deshalb blieb sie stehen und beobachtete die Raben überrascht. Normalerweise waren sie weder so zutraulich, noch zu so vielen! Eine Weile lang stand sie unbewegt da und starrte ohne den Blick abzuwenden auf die Vögel. Sie wusste nicht, warum, aber sie sah nur noch die Raben nichts anderes mehr. Auch dachte sie nicht mehr an ihren Geburtstag, sie dachte einfach gar nichts. Sie stand einfach nur da und starrte auf die schwarzkohlefarbenen Vögel. Alles außer den Raben war aus ihr verschwunden. Und dann ...
 

... dann war nichts mehr gewesen. Sie war hier wieder aufgewacht. Die Stimme lachte. Es war ein sehr schönes Lachen und etwas daran veranlasste Juline dazu, sich zu entspannen. Warum konnte sie nicht sagen, doch sie wusste ganz einfach, dass nichts schlechtes geschehen würde. Es war einfach nur so ein Gefühl, aber Juline vertraute darauf. Es konnte einfach nichts passieren, ganz bestimmt.

"Richtig. Ich denke, du bist für die Aufgabe geeignet, die ich für dich vorhergesehen habe. Du warst zwar nicht die schnellste, aber wenigstens hast du nicht stundenlang herumgerätselt." Die Frauenstimme sang ein Lied in einer Sprache, die Juline nicht verstehen konnte. Ihre Stimme war klar und rein, doch sie gab dem Lied einen mystischen Unterton. Es klang einfach... Juline kannte kein Wort, dass es auch nur annähernd traf.

Der Schall ihrer Stimme wurde von irgendetwas zeitverzögert reflektiert, sodass ein Kanon daraus entstand.

Als auch das letzte Echo verstummt war, herrschte wieder jene vollkommene, undurchdringliche Stille, die jetzt noch intensiver und ohrenbetäubender als zuvor wirkte. Auf einmal hörte Juline eine andere Stimme etwas flüstern. Sie versuchte es zu verstehen, ohne Erfolg, doch auf jeden Fall klang es bedrohlich. Je genauer sie hinhörte, desto mehr Stimmen kamen hinzu und desto lauter wurden sie. In Juline stieg Panik auf.

"Tod, wo bist du? Bitte antworte! Antworte!" Als die Frau jedoch auch weiterhin stumm blieb und das Geflüster sowohl an Bedrohlichkeit als auch an Lautstärke immer weiter zunahm, setzte sich Juline auf den Boden und zog die Beine so dicht es ging an den Körper. Sie machte die Augen so weit wie nur irgendwie möglich auf, um die Besitzer der unheimlichen Stimmen zu finden, doch auch sie blieben wie bereits zuvor der Tod unsichtbar. Sie schlug die Hände auf die Ohren und presste sie mit aller Kraft dagegen. Vergeblich, denn die Stimmen schwollen nur noch weiter an. Sie schluckte schwer und spürte, wie ihr Tränen in die Augen stiegen. Das Geflüster wurde auch weiterhin noch lauter und es schienen bereits mehr als Tausende von Stimmen zu sein. Sie konnte es nicht mehr ertragen, deshalb sprang sie auf und blickte sich gehetzt nach allen Seiten um. Noch immer war nichts außer undurchdringlicher Schwärze zu sehen. Wenn doch nur diese Finsternis nicht wäre, dann würde sie nicht solche blinde Panik haben! Juline begann zu laufen. Sie wollte wissen, wem die Stimmen gehörten, damit sie sich nicht mehr vor ihnen fürchtete. Also lief sie in die Richtung, aus der die meisten Stimmen zu kommen schienen. Sie lief so schnell sie konnte, ohne von der Stelle kommen zu scheinen.

Plötzlich konnte sie etwas erkennen, sie war sich sicher, sich nicht zu täuschen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2006-05-27T18:59:55+00:00 27.05.2006 20:59
Wow!
Du schreibst echt spannend!
Ich will die Fortsetzung!
Titel: Ist Juline das Licht, oder wie?
Cland ^.^


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