Das hier. Das war einer dieser ganz besonderen Momente, in denen ich nicht wusste, was ich lieber täte: Meinen Kopf gegen die Tastatur knallen oder zum drölfzigsten Mal den Stecker dieses verdammten Routers ziehen. Nicht, dass eines davon irgendetwas ändern würde.
Strahlender Sonnenschein, wolkenloser Himmel, weicher Sand unter meinen Füßen. Es hätte ein absolut herrlicher Tag sein können, perfekt geeignet für einen Ausflug zum Strand mit meinem kleinen Master. Hätte können.
Ich hätte Remote Control wirklich geliebt, wenn meine Internetleitung stark genug gewesen wäre. Aber es reichte um abends im Bett noch zocken zu können. Fate/Extella war einfach zu verführerisch, vor allem nachdem ich Tage zuvor Fate/Extra durchgezockt hatte.
Falls ich mich irrte und Gilgamesh auflief, gab es zwei Varianten, wie diese Feier verlaufen konnte. Entweder Cú und Gil soffen sich ins Koma oder sie stichelten so lange gegeneinander bis der erste –und hier tippte ich auf Gil– die Geduld verlor.
Ein Treffen unter den Servants hatte ich mir ehrlich gesagt anders vorgestellt, vor allem dann wenn Shirou dabei war. Doch die Anspannung war deutlich. Selbst wenn wir zu Großteilen zum selben Team gehörten.
Ich ächzte. Wie gerne hätte ich mich einfach verkrümelt, doch das würde meiner kleinen Elisabeth das Herz brechen, immerhin war das hier ihr Ehrentag, ihr Geburtstag.
Er sah noch ihr Lächeln, als sie vor dem Gral stand und sich die Treppe, die nur der Gewinner zu erklimmen vermochte, zeigte. Ihre Hände zitterten, sie hatte Angst und doch lächelte sie.
„Shirou, vielleicht sehen wir uns im nächsten Leben.
Ihr Haus mit dem kleinen Garten, dessen Eingang ein weißer, verzierter Torbogen war, war zur Festung der roten Fraktion geworden. Oder viel mehr was von ihr übrig geblieben war. Assassin war verloren, Caster zu den schwarzen übergelaufen.
Mit ausdrucksloser Miene drehte der König der Helden sein Weinglas in den Fingern, beobachtete, wie sich das Licht der fahlen Deckenlampe in der rubinroten Flüssigkeit brach, während er seinen Gedanken nachhing.
Der Mond war in ein blutiges Rot getaucht und ein unheilvoller Wind wehte durch Fuyuki. Die Ereignisse der letzten Wochen spielten sich in jedem Windzug wieder. Die Magie hatte die Stadt förmlich ausgelöscht.
Das einst grüne Gras hatte sich rot gefärbt und die Erde war getränkt mit Blut. Kaum hörte Shirou noch das leise Röcheln eines Sterbenden nur wenige Zentimeter neben seinem eigenen, zerschlagenen Körper. Er wusste, er würde sterben.
All das jedoch schien jetzt keine Rolle mehr zu spielen. Er war hier. Sie war hier. Und das allein zählte. Leise, beinahe ehrfürchtig, flüsterte er ihren Namen.
Ein einzelner Moment kann wie eine endlose Ewigkeit erscheinen. Ein einzelner Moment reicht aus, um einen Menschen das ganze vergangene Leben erleben zu lassen. Ihm alle seine Fehler zu offenbaren, alle Erlebnisse, die einem plötzlich so falsch vorkommen.